[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdichtungsvorrichtung für eine Spinnmaschine, insbesondere
Ringspinnmaschine, zum Bündeln eines verstreckten Faserbandes, mit einer Verdichtungseinheit,
die eine in einem Grundkörper angeordnete Saugluftzuführung und eine von der Saugluftzuführung
gespeiste Saugöffnung aufweist, über der ein Verdichtungsriemchen austauschbar angeordnet
ist.
[0002] Streckwerke für Spinnmaschinen sind in vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand
der Technik bekannt. Sie dienen dazu, ein Faserband zu verstrecken bzw. zu verziehen,
wodurch eine Querschnittsreduzierung der Faser bewirkt wird. Während des Verzugs müssen
Fasern dabei möglichst gleichmäßig nebeneinander verschoben werden, um ein gleichmäßiges
Faserband zu erreichen, welches Voraussetzung für die Herstellung eines gleichmäßigen
Garns ist.
[0003] Spinnmaschinen, bei denen sich die Drallerteilung unmittelbar an das Streckwerk anschließt,
haben den Nachteil, dass sich am Ausgangswalzenpaar des Streckwerks ein sogenanntes
Spinndreieck einstellt. Dieses besitzt eine deutlich höhere Breite als der entstehende
Faden und weist Randfasern auf, die nicht ordnungsgemäß in den entstehenden Faden
eingebunden werden. Diese Randfasern tragen somit wenig zur Festigkeit des zu spinnenden
Fadens bei.
[0004] Zur Vermeidung eines Spinndreiecks ist es aus dem Stand der Technik bereits bekannt,
einem Streckwerk eine Verdichtungsvorrichtung nachzuordnen, in welcher das verstreckte,
jedoch noch im Wesentlichen drehungsfreie Faserband durch seitliches Zusammenfassen
seiner Fasern verdichtet bzw. gebündelt wird. Durch die Vermeidung des Spinndreiecks
bei der Drallerteilung fällt der verdrehte Faden gleichmäßiger, reißfester und weniger
haarig aus.
[0005] Solche Verdichtungsvorrichtungen werden vor allem bei Ringspinnmaschinen benutzt.
Der Drall wird hier durch die rotierende Ringspinnspindel und den auf dem Spinnring
umlaufenden Ringläufer erteilt.
[0006] Bekannte Verdichtungsvorrichtungen sind üblicherweise pneumatisch wirkend ausgestaltet.
So ist es bereits bekannt, dass Faserbänder durch Ansaugen an eine sich entlang des
Faserverlaufs erstreckende Perforationsspur zusammengefasst werden, durch die mittels
Saugzug Luft eingesaugt wird. Die Perforationsspuren erstrecken sich dabei in Transportrichtung
eines Verdichtungsriemchens, das um eine Saugöffnung umlaufend angeordnet ist. Ein
solches Verdichtungssystem mit einem entlang einer Saugspur perforierten Riemchen
ist zum Beispiel aus der
DE 43 23 472 A1 bekannt. In einer alternativen Ausgestaltung, bei der das Verdichtungsriemchen aus
einem engmaschigen Gewebe gebildet ist, ist die Saugöffnung als schmaler Schlitz ausgebildet,
über den allein der Saugzug auf das Faserband wirkt und dieses verdichtet. Ein solches
Verdichtungssystem offenbart die
DE 198 46 268 A1.
[0007] Die Verdichtungsvorrichtungen weisen einen Grundkörper mit einer Saugluftzuführung
auf. Der Grundkörper kann als Riemchenkäfig ausgebildet sein, der von dem Verdichtungsriemchen
umschlungen wird. Der Riemchenkäfig kann außerdem so ausgebildet sein, dass er eine
Lieferwalze aufnehmen kann und das Verdichtungsriemchen den Riemchenkäfig und die
Lieferwalze umschlingt. Der von dem Verdichtungsriemchen umschlungene Teil des Grundkörpers
kann dabei als Saugschuh mit einer Saugluftzuführung ausgebildet sein. Vorzugsweise
ist der Grundkörper so ausgebildet, dass die Verdichtungsvorrichtung zwei Verdichtungseinheiten
für jeweils eine Spinnstelle umfasst. Die Verdichtungsriemchen sind aufgrund der Führung
der Fasern zwangsläufig einem Verschleiß unterworfen und werden damit üblicherweise
austauschbar angeordnet.
[0008] Der Grundkörper kann auch als Hohlprofil ausgebildet sein, das sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckt und in Umfangsrichtung im Bereich der Spinnstellen Saugluftzuführungen umfasst.
Das Hohlprofil kann sich über mehrere Spinnstellen erstrecken, das heißt über zwei
oder mehr als zwei Spinnstellen oder über die ganze Spinnmaschine. Das Hohlprofil
ist vorzugsweise teilbar, damit die Verdichtungsriemchen bei Bedarf ausgetauscht werden
können.
[0009] Sowohl die Verwendung eines Verdichtungsriemchens mit einer Perforationsspur als
auch die Verwendung von Verdichtungsriemchen, die aus einem engmaschigen Gewebe gebildet
sind, weisen in Abhängigkeit von den zu verarbeitenden Fasern Vor- und Nachteile auf.
Es stellt daher einen erheblichen Nachteil dar, dass bekannte Verdichtungsvorrichtungen,
insbesondere Streckwerke mit Verdichtungsvorrichtungen, nach einer kundenseitig getroffenen
Auswahl für ein Verdichtungssystem nur mit erheblichem Aufwand umgerüstet werden können
und so immer mit der einmal getroffenen Entscheidung die bestehenden Nachteile des
ausgewählten Systems in Kauf genommen werden müssen.
[0010] Darüber hinaus besteht bei den bekannten Streckwerken mit Verdichtungsvorrichtungen
der Nachteil, dass im Falle einer ggf. nicht gewünschten Verdichtung dies nicht einfach
durch Abstellen des Besaugens der Verdichtungsvorrichtung erfolgen kann, weil dadurch
das Führen der Fasern in dem bis dahin als Verdichtungsfeld wirkenden Bereich nicht
mehr gegeben ist. Ggf. würde dies dazu führen, dass sich die Fasern stauen und es
vor der bisherigen Verdichtungsvorrichtung zu einem Fadenbruch kommt.
[0011] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verdichtungsvorrichtung
sowie ein Streckwerk mit einer Verdichtungsvorrichtung bereit zu stellen, bei denen
das Verdichtungssystem in einfacher Weise gewechselt werden kann.
[0012] Die Aufgabe wird durch eine Verdichtungsvorrichtung gelöst, deren Verdichtungseinheit
eine Blende mit einer Blendenöffnung zur Abdeckung der Saugluftzuführung umfasst.
Erfindungsgemäß ist der Grundkörper zur lösbaren Aufnahme der die Saugluftzuführung
abdeckenden Blende ausgebildet und die Saugöffnung für den Betrieb der Verdichtungseinheit
ist mit Hilfe der Blende veränderbar.
[0013] Unter einem Verdichtungssystem wird im Rahmen der Erfindung die Ausgestaltung der
Verdichtungseinheit zur Verdichtung des Faserbandes verstanden. Zu den bekannten Verdichtungssystemen
zählt dabei zum einen die Ausgestaltung der Verdichtungseinheit durch eine Kombination
einer offenen Saugöffnung mit einem eine Perforationsspur aufweisenden Verdichtungsriemchen
und zum anderen die Ausgestaltung der Verdichtungseinheit durch eine Kombination eines
aus einem luftdurchlässigen Gewebe gebildeten Verdichtungsriemchen mit einer durch
einen Schlitz verengten Saugöffnung.
[0014] Die Erfindung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass zumindest zwischen diesen beiden
Systemen in einfacher Weise gewechselt werden kann. Wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen
Verdichtungsvorrichtung ist dabei die Ausgestaltung des Grundkörpers derart, dass
dieser zur Aufnahme einer Blende im Bereich der Saugluftzuführung ausgebildet ist,
so dass mit Hilfe der Blende die Saugöffnung für den Betrieb der Verdichtungseinheit
veränderbar ist. Je nach Bedarf kann die Saugöffnung auf einen schmalen Schlitz begrenzt
werden, über den dann allein der Saugzug auf das Faserband wirkt und eine Verdichtung
hervorruft. Erfindungsgemäß kann die Saugöffnung mit Hilfe der Blende derart vergrößert
werden, dass die Saugöffnung mit einem eine Perforationsspur aufweisenden Verdichtungsriemchen
genutzt werden, bei der der Saugzug über die Perforationsspur des Verdichtungsriemchens
begrenzt ist. Im Bedarfsfall kann aufgrund der Möglichkeit zur lösbaren Anordnung
der Blende und der Anordnung unterschiedlicher Verdichtungsriemchen an dem Grundkörper
die Verdichtungseinheit der Verdichtungsvorrichtung in einfacher Weise umgestaltet
werden, so dass diese dann eine Verdichtung über einen Saugschlitz und ein aus einem
Gewebe gebildeten Verdichtungsriemchen bewirkt.
[0015] Die Verdichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann somit den Nutzer in der für
den jeweiligen Einsatzzweck optimalen Weise betrieben werden, so dass eine zuverlässige
optimale Zusammenfassung des Faserbands im Bereich der Verdichtungsvorrichtung erfolgt.
Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Verdichtungsvorrichtung auch derart betrieben
werden, dass keine Verdichtung erfolgt. Eine mit der erfindungsgemäßen Verdichtungsvorrichtung
oder dem erfindungsgemäßen Streckwerk versehene Spinnmaschine kann folglich auch dann
an der Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, betrieben werden, wenn alternativ
zu einem Kompaktgarn ein herkömmliches Ringgarn gefertigt werden soll. Zur Vermeidung
einer Verdichtung wird die erfindungsgemäße Verdichtungsvorrichtung mit einer vergrößerten
Saugöffnung und mit einem als Siebriemchen oder Geweberiemchen ausgebildeten Verdichtungsriemchen
betrieben. Ergänzend kann der über die Saugöffnung anstehende Saugzug reduziert werden,
so dass die Verdichtungsfunktion der Verdichtungsvorrichtung ohne die Gefahr eines
Fadenstaus oder -bruchs ausgesetzt wird.
[0016] Verzugsweise ist die Blendenöffnung als Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem
Verdichtungsriemchen ausgebildet.
[0017] Gemäß einer ersten Alternative ist die Blendenöffnung als Saugschlitz zur Zusammenarbeit
mit einem als Sieb- oder Geweberiemchen ausgebildeten Verdichtungsriemchen ausgebildet.
Die Ausrichtung des Saugschlitzes kann grundsätzlich in beliebiger Weise, bspw. parallel
zur Transportrichtung, erfolgen. Auch besteht die Möglichkeit, den Saugschlitz in
Transportrichtung des Faserverbands sich verjüngend auszugestalten, wodurch die Verdichtungswirkung
verstärkt wird.
[0018] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass der Saugschlitz schräg zur Transportrichtung des Faserverbands verläuft. Eine
entsprechende Ausgestaltung erhöht ebenfalls im Gegensatz zu einem parallel zur Transportrichtung
des Faserbands ausgerichteten Saugschlitz die Verdichtungswirkung, wobei zudem durch
den schrägen Verlauf das Faserband einen leichten Falschdrall erhält, wodurch in Verbindung
mit der Reibungswirkung des Transportbandes die Randfasern noch besser um das Faserband
geschlungen werden.
[0019] Gemäß einer zweiten Alternative ist die Blendenöffnung als Saugöffnung zur Zusammenarbeit
mit einem Verdichtungsriemchen mit einer sich in Fasertransportrichtung erstreckenden
Perforationsspur ausgebildet.
[0020] Es ist auch möglich, dass die Saugluftzuführung selbst, das heißt ohne Blende, als
Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem Verdichtungsriemchen ausgebildet ist. Eine
erfindungsgemäße Verdichtungseinrichtung kann eine einzige Blende umfassen. Diese
einzige Blende weist vorzugsweise eine als Saugschlitz ausgebildete Blendenöffnung
zur Zusammenarbeit mit einem als Sieb- oder Geweberiemchen ausgebildeten Verdichtungsriemchen
auf. Um das Verdichtungssystem wechseln zu können, kann die Saugluftzuführung als
Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem eine Perforationsspur aufweisenden Verdichtungsriemchen
ausgebildet sein. Zum Wechsel des Verdichtungssystems braucht die Blende nur entfernt
und das Verdichtungsriemchen ausgetauscht zu werden.
[0021] Alternativ ist es auch möglich, dass die Verdichtungseinrichtung eine zweite Blende
umfasst. Bei dieser Ausgestaltung weist die erste Blende vorzugsweise eine als Saugschlitz
ausgebildete Blendenöffnung zur Zusammenarbeit mit einem als Sieb- oder Geweberiemchen
ausgebildeten Verdichtungsriemchen auf und die zweite Blende weist vorzugsweise eine
Blendenöffnung auf, die als Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem eine Perforationsspur
aufweisenden Verdichtungsriemchen ausgebildet ist.
[0022] Die ortsfeste, lösbare Anordnung der Blende an dem Grundkörper kann grundsätzlich
in beliebiger Weise erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Grundkörper zur gleitflächenbündigen Aufnahme
der Blende in der Saugluftzuführung ausgebildet ist.
[0023] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung weist die Saugluftzuführung einen Aufnahmebereich
auf, der derart zur Aufnahme der Blende ausgebildet ist, dass die in der Saugluftzuführung
angeordnete Blende mit ihrer Oberseite flächenbündig zu dem die Blende umgebenden
Bereich des Grundkörpers ausgerichtet ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet
einen besonders störungsfreien und zuverlässigen Betrieb der Verdichtungsvorrichtung,
insbesondere ein reibungsloses Umlaufen des Verdichtungsriemchens um den Grundkörper,
welcher an der Oberseite der Blende sowie der Gleitfläche des Grundkörpers anliegt.
[0024] Wesentlich für die Funktion der Verdichtungsvorrichtung ist im Falle der Verwendung
der Blende eine lagesichere Anordnung der Blende an dem Grundkörper. Diese kann grundsätzlich
in beliebiger Weise erfolgen, wobei nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen ist, dass die Blende an dem Grundkörper arretierbar ist.
Die Arretierbarkeit gewährleistet eine sichere Anordnung der Blende und somit einen
störungsfreien Betrieb der Verdichtungsvorrichtung. Die Ausgestaltung der Arretierung
kann bspw. durch federwirkende Rastelemente, Klemmelemente oder aber magnetisch wirkende
Elemente erzeugt werden, welche eine im Betrieb zuverlässige, jedoch lösbare Anordnung
der Blende gewährleisten.
[0025] Die Erfindung betrifft außerdem ein Streckwerk für eine Spinnmaschine, insbesondere
eine Ringspinnmaschine. Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Streckwerk ist, dass
diese eine Verdichtungsvorrichtung gemäß einer oder mehrerer der vorstehenden Ausgestaltungen
aufweist. Die Anordnung der Verdichtungseinrichtung erfolgt in an sich bekannter Weise
dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes nachgeschaltet.
[0026] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betreiben einer Verdichtungsvorrichtung
gemäß einer oder mehrerer der vorstehenden Ausgestaltungen für eine Spinnmaschine,
insbesondere Ringspinnmaschine, zum Bündeln eines verstreckten Faserbandes, mit einer
Verdichtungseinheit, die eine in einem Grundkörper angeordnete Saugluftzuführung und
eine von der Saugluftzuführung gespeiste Saugöffnung aufweist, über der ein Verdichtungsriemchen
austauschbar angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird mit Hilfe einer Blende mit einer
Blendenöffnung zur Abdeckung der Saugluftzuführung die Saugöffnung für den Betrieb
der Verdichtungseinheit verändert wird. Der Grundkörper ist dazu zur lösbaren Aufnahme
der die Saugluftzuführung abdeckenden Blende ausgebildet.
[0027] Zur Veränderung der Saugöffnung kann die Blende aus- oder eingebaut werden. Das heißt,
die Verdichtungseinrichtung wird je nach benötigter Saugöffnung mit oder ohne Blende
betrieben. Zur Veränderung der Saugöffnung kann die Blende auch gegen eine zweite
Blende mit einer anderen Blendenöffnung getauscht werden.
[0028] Durch die erfindungsgemäße Veränderung der Saugöffnung in Verbindung mit dem Einbau
eines passenden Verdichtungsriemchens kann das Verdichtungssystem leicht verändert
werden.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Grundkörpers einer Verdichtungsvorrichtung mit
einer vom Grundkörper separierten Blende;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers von Fig. 1 mit eingesetzter Blende;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers von Fig. 1;
- Fig. 4a
- eine Draufsicht auf den Grundkörper von Fig. 1 ohne Blenden;
- Fig. 4b
- eine Draufsicht auf den Grundkörper von Fig. 1 mit Blenden;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Verdichtungsvorrichtung mit einem perforierten Verdichtungsriemchen;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Verdichtungsvorrichtung mit in den Grundkörper eingesetzter
Blende und einem aus Gewebe gebildeten Verdichtungsriemchen und
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf die Verdichtungsvorrichtung ohne in den Grundkörper eingesetzter
Blende und dem aus einem Gewebe gebildeten Verdichtungsriemchen.
[0030] In den Figuren 5 bis 7 ist eine Verdichtungsvorrichtung 1 in unterschiedlichen Betriebszuständen
mit jeweils einer abweichenden Kombination aus Verdichtungsriemchen und Saugöffnung
dargestellt. Zentrales Bauelement der Verdichtungsvorrichtung 1 ist ein in den Figuren
1 bis 4b dargestellter Grundkörper 2. Dieser ist in dem Ausführungsbeispiel als Riemchenkäfig
ausgebildet und weist zwei nebeneinander im Abstand voneinander angeordnete Saugschuhe
4 auf, welche jeweils mit einer Saugluftzuführung 5 versehen sind. Zur lösbaren Anordnung
einer Blende 6 an dem Saugschuh 4 weist die Saugluftzuführung 5 eine an die Form der
Blende 6 angepasste Ausnehmung 13 auf, die durch einen Absatz 15 sowie einen den Absatz
15 umlaufenden Rand 14 begrenzt ist. Die Ausnehmung 13 ist dabei derart dimensioniert,
dass die Blende 6 in der in Figur 2 dargestellten montierten Lage an dem Saugschuh
4 mit seiner Oberseite 21 flächenbündig zu der die Blende 6 umgebenden Gleitfläche
20 des Saugschuhs 4 verläuft. Die an dem Saugschuh 4 angeordnete Blende 6 bewirkt,
dass die Saugluft allein über die Blendenöffnung 7 der Blende 6 geführt wird. Die
Blendenöffnung 7 ist in dem Ausführungsbeispiel als Saugschlitz ausgebildet, wobei
sich der Saugschlitz in der montierten Lage der Blende 6 an dem Saugschuh 4 schräg
zur Laufrichtung des Faserbandes 23 erstreckt.
[0031] Zur Bereitstellung von Saugluft an den Saugluftzuführungen 5 weist der Grundkörper
2 mit den Saugluftzuführungen 5 verbundene Saugrohranschlüsse 16 auf, die zum Anschluss
an eine hier nicht dargestellte Saugluftquelle dienen.
[0032] Zur Anordnung des Grundkörpers 2 an einem hier nicht dargestellten Streckwerk beziehungsweise
zum leichteren Transport des Verdichtungsriemchens weist der Grundkörper 2 eine halbkreisförmige
Aufnahmeöffnung 19 auf, welche eine koaxiale Anordnung des Grundkörpers 2 an den Lieferwalzen
12 ermöglicht. Die Lieferwalzen 12 können von einer nicht dargestellten maschinenlangen
Unterwalze des Streckwerks angetrieben werden. In den in den Figuren 5 bis 7 dargestellten
montierten Lagen des Grundkörpers 2 an dem Streckwerk befinden sich die Lieferwalzen
12 somit - in Laufrichtung des Faserbandes betrachtet - in einem Bereich zwischen
den Saugschuhen 4 und den jeweils ein Verdichtungsriemchen 8a, 8b umlenkenden Umlenkwalze
17 des Riemchenkäfigs, die ebenso wie die Saugschuhe 4 und die Verdichtungsriemchen
8a, 8b Bestandteil der Verdichtungseinheiten 3 sind.
[0033] Das Verdichtungsriemchen 8a, 8b wird durch den Riemchenkäfig geführt. Es wird zwischen
dem Steg 18 und der Umlenkwalze 17 hindurchgeführt. Steg 18 und Umlenkwalze 17 bilden
eine Führung 11. Um ein seitliches Abgleiten der Verdichtungsriemchen 8a, 8b von den
Umlenkwalzen 17 und den Saugschuhen 4 der Verdichtungseinheiten 3 zu verhindern, liegen
die Verdichtungsriemchen 8a, 8b mit einer Seite an einem Seitenführungselement 22
an dem Grundkörper 2 an. Die andere Seite der Verdichtungsriemchen 8a, 8b wird über
eine Führungsfläche 25 eines sich quer zur Längsachse der Umlenkwalzen 17 erstreckenden
Seitenführungselements 24 geführt.
[0034] In Figur 5 ist eine erste Variante der Verdichtungsvorrichtung 1 dargestellt, bei
der das aus einem luftundurchlässigen Material gebildete Verdichtungsriemchen 8a eine
Perforationspur 9 aufweist, so dass die Saugluft über die die Perforationspur 9 bildenden
Löcher 10 auf das Faserband 23 übertragen wird. In dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Verdichtungsvorrichtung 1 ist dabei an dem Saugschuh 4 keine Blende 6 angeordnet,
so dass die Saugluft allein über die Perforationspur 9 auf das Faserband 23 übertragen
wird.
[0035] Im Bedarfsfall ermöglicht der Grundkörper 2 einen einfachen Wechsel des Aufbaus der
Verdichtungsvorrichtung 1. Dazu kann das Verdichtungsriemchen 8a von dem Grundkörper
2 abgezogen werden. In einer zweiten Variante der Verdichtungsvorrichtung 1 kann diese
dann wie in Figur 6 dargestellt nach Einsetzen der Blenden 6 in die Ausnehmung 13
an den Saugschuhen 4 mit einem aus einem luftdurchlässigen Gewebe gebildeten Verdichtungsriemchen
8b betrieben werden. Die Zusammenfassung des Faserbandes 23 erfolgt dann über die
durch die als Saugschlitz ausgebildete Blendenöffnung 7 geleitete Saugluft.
[0036] Im Falle einer unerwünschten Verdichtung kann die Verdichtungsvorrichtung 1 in der
in Figur 7 dargestellten dritten Variante betrieben werden, bei der in den Ausnehmungen
13 keine Blenden 6 angeordnet sind und das Verdichtungsriemchen 8b aus einem luftdurchlässigen
Gewebe gebildet ist. Bei gleichzeitiger Reduzierung der Saugluft in dem Maße, dass
nach wie vor eine Führung der Fasern des Faserbandes 23 gewährleistet ist, kann dann
die Verdichtungsvorrichtung 1 ohne Verdichtungsfunktion betrieben werden.
[0037] Als weitere in den Figuren nicht dargestellte Variante kann eine zweite Blende mit
einer größeren Blendenöffnung vorhanden sein, die die Verdichtung mit einem Verdichtungsriemchen
8a mit einer Perforationsspur 9 ermöglicht. Diese zweite Blende kann dann auch in
Verbindung mit einem Verdichtungsriemchen 8b aus einem luftdurchlässigen Gewebe den
Betrieb ohne Verdichtungsfunktion ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Verdichtungsvorrichtung
- 2
- Grundkörper
- 3
- Verdichtungseinheit
- 4
- Saugschuh
- 5
- Saugluftzuführung
- 6
- Blende
- 7
- Blendenöffnung
- 8a, 8b
- Verdichtungsriemchen
- 9
- Perforationsspur
- 10
- Löcher
- 11
- Führung
- 12
- Lieferwalze
- 13
- Ausnehmung
- 14
- innerer Rand
- 15
- Absatz
- 16
- Saugrohranschluss
- 17
- Umlenkwalze
- 18
- Steg
- 19
- Aufnahmeöffnung
- 20
- Gleitfläche
- 21
- Oberseite
- 22
- Seitenführungselement
- 23
- Faserband
- 24
- Seitenführungselement
- 25
- Führungsfläche
1. Verdichtungsvorrichtung (1) für eine Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine,
zum Bündeln eines verstreckten Faserbandes (23), mit einer Verdichtungseinheit (3),
die eine in einem Grundkörper (2) angeordnete Saugluftzuführung (5) und eine von der
Saugluftzuführung (5) gespeiste Saugöffnung aufweist, über der ein Verdichtungsriemchen
(8a, 8b) austauschbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verdichtungseinheit (3) eine Blende (6) mit einer Blendenöffnung (7) zur Abdeckung
der Saugluftzuführung (5) umfasst,
dass der Grundkörper (2) zur lösbaren Aufnahme der die Saugluftzuführung (5) abdeckenden
Blende (6) ausgebildet ist,
dass mit Hilfe der Blende (6) die Saugöffnung für den Betrieb der Verdichtungseinheit
(3) veränderbar ist.
2. Verdichtungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenöffnung (7) als Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem Verdichtungsriemchen
(8a, 8b) ausgebildet ist.
3. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenöffnung (7) als Saugschlitz zur Zusammenarbeit mit einem als Sieb- oder
Geweberiemchen ausgebildeten Verdichtungsriemchen (8b) ausgebildet ist.
4. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenöffnung (7) als Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem Verdichtungsriemchen
(8a) mit einer sich in Fasertransportrichtung erstreckenden Perforationsspur (9) ausgebildet
ist.
5. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugluftzuführung (5) als Saugöffnung zur Zusammenarbeit mit einem Verdichtungsriemchen
(8a, 8b) ausgebildet ist.
6. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung (1) eine zweite Blende umfasst.
7. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) zur gleitflächenbündigen Aufnahme der Blende (6) in der Saugluftzuführung
(5) ausgebildet ist.
8. Verdichtungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (6) an dem Grundkörper (2) arretierbar ist.
9. Streckwerk für eine Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, gekennzeichnet durch eine Verdichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Verfahren zum Betreiben einer Verdichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 für eine Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, zum Bündeln eines
verstreckten Faserbandes (23), mit einer Verdichtungseinheit (3), die eine in einem
Grundkörper (2) angeordnete Saugluftzuführung (5) und eine von der Saugluftzuführung
(5) gespeiste Saugöffnung aufweist, über der ein Verdichtungsriemchen (8a, 8b) austauschbar
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit Hilfe einer Blende (6) mit einer Blendenöffnung (7) zur Abdeckung der Saugluftzuführung
(5) die Saugöffnung für den Betrieb der Verdichtungseinheit (3) verändert wird, wobei
der Grundkörper (2) zur lösbaren Aufnahme der die Saugluftzuführung (5) abdeckenden
Blende (6) ausgebildet ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der Saugöffnung die Blende (6) aus- oder eingebaut wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der Saugöffnung die Blende (6) gegen eine zweite Blende getauscht
wird.