[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung mit einem Arretierungsteil und einem
Schloss. Das Arretierungsteil weist einen Arretierstift mit einer Vertiefung auf.
Das Schloss hat eine Öffnung zur Aufnahme des Arretierstiftes und einen zwischen einer
Verriegelstellung und einer Entriegelstellung bewegbaren Riegelbolzen zum wahlweisen
Eingriff in die Vertiefung des Arretierstiftes, sodass in einer Verriegelstellung
ein Anschlag von Riegelbolzen und Arretierstift gebildet ist.
[0002] Derartige Schließeinrichtungen, in denen Riegel und Stift zur Erzeugung einer bedarfsweisen
Sperre zusammenwirken, zählen zu den bekannten und bewährten mechanischen Vorrichtungen
der Schlosstechnik.
[0003] In der Praxis besteht im Zuge der allgemeinen Elektronisierung zunehmend der Bedarf,
rein mechanische Schlosslösungen durch elektromechanische Schließeinrichtungen zu
ersetzen. Die Konstruktion und Verknüpfung der elektromechanischen Komponenten gestaltet
sich auch heute noch aufgrund der Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten elektrischer
und mechanischer Elemente, der fein aufeinander abzustimmenden Kräfteverhältnisse
und der erforderlichen Langlebigkeit der Bauteile als anspruchsvolle Aufgabe. Viele
erhältliche Schließeinrichtungen weisen eine hohe Bauteilkomplexität auf, die nicht
nur zu einer komplizierten Herstellung, sondern auch zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit
mit entsprechendem Wartungs- und Austauschbedarf führt.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfache
und zuverlässige Schließeinrichtung zu schaffen.
[0005] Die Aufgabe wird mit einer Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass das Schloss der Schließeinrichtung einen elektrischen
Antrieb, eine mit dem elektrischen Antrieb verbundene Gewindespindel und ein Federelement
aufweist, wobei das Federelement mit einem ersten Abschnitt mit der Gewindespindel
in Eingriff steht und mit einem zweiten Abschnitt als Mitnehmer mit dem Riegelbolzen
verbunden ist.
[0007] Es handelt sich um eine besonders einfache und kompakte Schließeinrichtung, die mit
wenigen Bauteilen eine zuverlässige Verriegelungs- und Entriegelungsmöglichkeit der
Schließeinrichtung bereitstellt.
[0008] Die Schließeinrichtung ist aufgrund der geringen Anzahl und der Beschaffenheit der
zur Umsetzung erforderlichen Bauteile kostengünstig in der Herstellung und wartungsarm
im Einsatz. Die grundsätzlich langlebigen Schließkomponenten können selbst im Falle
eines Defekts unkompliziert und kostengünstig ausgetauscht werden.
[0009] Das Federelement bildet einen mechanischen Energiespeicher für Relativbewegungen
des Riegelbolzens. Dies entlastet den elektrischen Antrieb der Schließeinrichtung
und ermöglicht eine umweltschonende sowie effiziente Energieumwandlung und -bevorratung
innerhalb der Schließeinrichtung. Das Federelement dient auch dazu, in einer Verriegelstellung
den Riegelbolzen in Richtung der Vertiefung des Arretierstiftes vorzuspannen und somit
den zuverlässigen Anschlag von Riegelbolzen und Arretierstift aneinander sicher zu
gewährleisten. In einer Entriegelstellung hingegen spannt das Federelement den Riegelbolzen
in die entgegengesetzte, von der radialen Vertiefung des Arretierstiftes weg weisende
Richtung vor, sodass der Anschlag zwischen Riegelbolzen und Arretierstift zuverlässig
aufgehoben und die Entriegelung gewährleistet ist. Durch das Federelement können somit
definiertere Endlagen des Riegelbolzens in einer Verriegel- und einer Entriegelstellung
umgesetzt und auch über längere Zeitspannen sicher gehalten werden.
[0010] Das Federelement ermöglicht zudem als elastisches Stellelement eine mechanische Verriegelungsmöglichkeit,
wenn sich der Riegelbolzen in der Verriegelstellung befindet, jedoch noch nicht in
die Vertiefung des Arretierstifts greift, beispielsweise aufgrund einer automatisch
ausgelösten Rückstellung des Riegelbolzens. Durch das Federelement kann bei einem
Einführen des Arretierstiftes in die Öffnung des Schlosses ein in Richtung seiner
Verriegelstellung gestellter Riegelbolzen entgegen der Federkraft verlagert werden
kann, bis der Arretierstift so weit in die Öffnung des Schlosses eingeführt ist, dass
die Vertiefung des Arretierstiftes mit dem Riegelbolzen fluchtet und dieser aufgrund
der Federkraft in Richtung der Vertiefung gestellt wird.
[0011] Das Arretierungsteil und das Schloss können jeweils an zwei miteinander schließend
zu verbindenden Komponenten, wie beispielsweise einem Rahmen und einer Tür, einem
Korpus und einem Deckel oder einer Basis und einem Bügel angeordnet sein. Durch Schließen
der Schließeinrichtung sind die jeweiligen an das Arretierungsteil und das Schloss
angebundenen Komponenten bedarfsweise miteinander verbindbar und nur durch autorisiertes
Öffnen der Schließeinrichtung, beispielsweise mittels eines zum Aktivieren des elektrischen
Antriebs geeigneten elektronischen Schlüssels, voneinander lösbar.
[0012] Der Arretierstift kann beispielsweise vollständig von einem Gehäuse des Arretierungsteils
aufgenommen sein, wobei das Gehäuse des Arretierungsteils in einem geschlossenen Zustand
der Schließeinrichtung das Schloss der Schließeinrichtung zumindest teilweise aufnimmt.
Das Gehäuse des Arretierungsteils schützt den Arretierstift vor äußeren Umwelteinflüssen.
Der Arretierstift kann jedoch auch in einer einfachen Ausführungsform von dem Arretierungsteil
oder dem Gehäuse des Arretierungsteils abragen. Das Arretierungsteil ist beispielsweise
ein flaches Bauteil, das mit Verbindungsmitteln wie etwa Schrauben an einer der beiden
zu verbindenden Komponenten angeordnet ist. Um die Schließeinrichtung nicht umgehen
zu können, sind die Verbindungsmittel zumindest im geschlossenen Zustand der Schließeinrichtung
unzugänglich angeordnet oder als unlösbare Verbindungsmittel wie beispielsweise einer
Schweißnaht ausgeführt. Ebenso ist das Schloss als ein mit der weiteren Komponente
unlösbar oder im geschlossenen Zustand unzugänglich verbindbares Bauteil mit einem
Schlossgehäuse ausgeführt. Das Arretierungsteil und das Schloss sind derart an den
jeweiligen zu verbindenden Komponenten angeordnet, dass bei einem bestimmungsgemäßen
Zusammenführen der beiden Komponenten der Arretierstift des Arretierungsteils in die
für den Arretierstift vorgesehene Öffnung des Schlosses greift.
[0013] Aufgrund der geringen Bauteilanzahl können das Arretierungsteil und das Schloss im
Vergleich zu bekannten Schließeinrichtungen in besonders kompakter, beispielsweise
sehr flacher Bauweise angefertigt werden. Dies ermöglicht eine ansprechende Optik
der Schließeinrichtung, wobei die Schließsicherheit der Schließeinrichtung durch die
geringe Bauhöhe nicht beeinträchtigt wird.
[0014] Bei dem Arretierstift handelt es sich, wie bei Stiftformen üblich, um ein langgestrecktes
Bauteil mit einer höheren Erstreckung entlang seiner Längsachse als in einer senkrecht
auf der Längsachse stehenden Richtung. Die Richtung quer zu der Längsachse des Arretierstiftes
wird auch als radial bezeichnet, sodass sich die radiale Vertiefung des Arretierstiftes
nicht entlang der Längsachse, sondern quer dazu erstreckt. Im Bereich der radialen
Vertiefung hat der Arretierstift somit einen verringerten Querschnitt gegenüber den
angrenzenden Bereichen des Arretierstifts.
[0015] Der Arretierstift selbst kann beispielsweise zylindrisch, aber auch eckig, etwa als
Dreikant- oder Vierkantstab ausgeführt sein.
[0016] Die radiale Vertiefung ist beispielsweise als eine vom Stiftumfang ausgehende Mulde
bzw. Kerbe oder durchgehende Bohrung im Arretierstift ausgebildet.
[0017] Die Vertiefung selbst ist durch die diese umgebenden Arretierstiftwände umfangsseitig
und stirnseitig zur Längs- bzw. Mittelachse des Arretierstifts hin begrenzt. Die die
Vertiefung umfangsseitig umgebenden Arretierstiftwände werden nachfolgend auch als
Anschlagflächen der Vertiefung bezeichnet, da diese in der Verriegelstellung der Schließeinrichtung
gemeinsam mit Umfangs- bzw. Anschlagflächen des Riegelbolzens einen Anschlag bilden.
Daraus folgt, dass zur Erzielung einer Sperrwirkung der Schließeinrichtung in einem
geschlossenen Zustand, in dem insbesondere eine Verlagerung des Arretierstiftes aus
dem Schloss heraus gesperrt wird, der Riegelbolzen nicht vollständig bis zur Stirnseite
der radialen Vertiefung in diese eingeführt sein muss. Es reicht bereits eine geringfügige
Berührung, Überdeckung oder Hinterschneidung der Anschlagsflächen der Vertiefung und
des Riegelbolzens aus, um einen Anschlag auszubilden und somit eine translatorische
Bewegung des Arretierstiftes zu verhindern.
[0018] Der Arretierstift und der Riegelbolzen sind in im Wesentlichen quer zueinander weisende
Richtungen aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegbar. Die Öffnung des Schlosses
ist derart angeordnet, dass aus einer Richtung der Arretierstift durch die Öffnung
in das Schlossinnere einführbar ist, während aus einer anderen Richtung der Riegelbolzen
innerhalb des Schlossinneren auf den Arretierstift zu oder von diesem weg bewegbar
ist. Der Arretierstift kann somit gänzlich, teilweise oder nicht in das Schloss hineinragen,
während der Riegelbolzen in der Verriegel- und der Entriegelstellung im Inneren des
Schlosses verbleibt, also innerhalb eines Schlossgehäuses angeordnet ist.
[0019] Im Wesentlichen ergeben sich folgende mögliche Zustände der Schließeinrichtung:
A) geöffnet, Riegelbolzen in Entriegelstellung:
[0020] Der Arretierstift ist nicht von der Öffnung des Schlosses aufgenommen, sondern befindet
sich zumindest größtenteils außerhalb des Schlosses bzw. ist frei aus dem Schloss
herausführbar. Der Riegelbolzen ist von der Öffnung bzw. dem Bereich, in dem der Arretierstift
im geschlossenen Zustand der Schließeinrichtung angeordnet ist, weggerückt. Es liegt
kein Anschlag des Riegelbolzens und des Arretierstiftes aneinander vor. Der Arretierstift
ist somit frei durch die Öffnung in die Schließeinrichtung einführbar und aus dieser
herausführbar. Die beiden Komponenten, die jeweils mit dem Arretierungsteil und dem
Schloss verbunden sind, sind frei voneinander lösbar bzw. trennbar.
B) geöffnet, Riegelbolzen in Verriegelstellung:
[0021] Der Arretierstift ist nicht von der Öffnung des Schlosses aufgenommen, sondern befindet
sich zumindest größtenteils außerhalb des Schlosses. Der Riegelbolzen ist in Richtung
der Öffnung bzw. in den Bereich, in dem der Arretierstift im geschlossenen Zustand
der Schließeinrichtung angeordnet ist, hineingerückt. Der Riegelbolzen kann die Verriegelstellung
beispielsweise dann in einem geöffneten Zustand einnehmen, wenn eine automatische,
beispielsweise zeitabhängige Rückstellung des Riegelbolzens durch den elektrischen
Antrieb vorgesehen, zum Beispiel programmiert ist. In diesem Zustand der Schließeinrichtung
kann der Arretierstift zwar nicht frei, jedoch mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand
entgegen der Federkraft des Federelements in das Schloss eingeführt werden, um die
Schließeinrichtung in den geschlossenen Zustand zu überführen.
C) geschlossen, Riegelbolzen in Verriegelstellung:
[0022] Der Arretierstift ist von der Öffnung des Schlosses aufgenommen und befindet sich
zumindest abschnittsweise in dem Schloss. Der Riegelbolzen ist in Richtung des Arretierstiftes
gerückt und greift in die radiale Vertiefung des Arretierstiftes ein. Es liegt ein
Anschlag des Riegelbolzens und des Arretierstiftes aneinander vor. Dadurch ist eine
translatorische Bewegung des Arretierstiftes gesperrt. Der Arretierstift kann nicht
aus dem Schloss heraus geführt werden. Die beiden Komponenten, die jeweils mit dem
Arretierungsteil und dem Schloss verbunden sind, sind nicht voneinander lösbar bzw.
trennbar.
[0023] Der elektrische Antrieb des Schlosses kann beispielsweise ein Elektromotor sein.
Der elektrische Antrieb kann beispielsweise durch einen elektronischen Schlüssel,
etwa per Near-Field-Communication (NFC), aktiviert werden. Die mit dem elektrischen
Antrieb verbundene Gewindespindel ist beispielsweise abschnittsweise auf einer aus
dem Antriebsgehäuse herausragenden Motorwelle angeordnet oder einteilig mit dieser
ausgeformt. Die Gewindespindel ist ein längliches, schrauben- bzw. schneckenförmiges
Bauteil, mit dem das Federelement abschnittsweise in Eingriff steht. Beispielsweise
kann ein Federschenkel des Federelementes auf der Gewindespindel auf- und abwickelbar
oder durch die Spindeldrehung entlang des Gewindes der Gewindespindel führbar sein.
Der Eingriff des Federelementes in die Gewindespindel liegt bevorzugt während eines
Betriebs des elektrischen Antriebs sowie in der Verriegel- und Entriegelstellung der
Schließeinrichtung vor. Das Federelement ist zudem mit dem Riegelbolzen verbunden
und wirkt während eines Betriebs des elektrischen Antriebs als Mitnehmer für den Riegelbolzen.
Dies bedeutet beispielsweise, dass bei einer Drehung der Motorwelle des elektrischen
Antriebs die Gewindespindel ebenfalls gedreht wird, wodurch ein Federschenkel des
Federelementes auf der Spindel auf- oder abgewickelt oder entlang der Spindel geführt
wird, was zu einer Relativbewegung, insbesondere eine Schwenkbewegung des mit dem
Riegelbolzen verbundenen Abschnitts des Federelements führt. Hierdurch wird der Riegelbolzen
in einer translatorischen Bewegung von einer Entriegel- in eine Verriegelstellung
oder umgekehrt verlagert. Mittels des Federelements wird somit auch die rotatorische
Bewegung des elektrischen Antriebs in eine translatorische Bewegung des Riegelbolzens
umgewandelt.
[0024] In einer vorteilhaften Ausführungsform entspricht die Länge des mit der Gewindespindel
maximal umsetzbaren Weges des Federelements dem Weg des Riegelbolzens zwischen seiner
Verriegelstellung und seiner Entriegelstellung. Mit dieser aufeinander abgestimmten
Auslegung des Federelements, der Gewindespindel und des Riegelbolzens ergibt sich,
dass das Federelement nur in der Verriegel- und Entriegelstellung des Riegelbolzens
sowie in dazwischenliegenden Stellungen des Riegelbolzens in Eingriff mit der Gewindespindel
steht. Außerhalb dieser jeweiligen Endlagen des Riegelbolzens wird der mit der Gewindespindel
in Eingriff stehende Abschnitt des Federelementes aus dem Gewinde herausgetragen,
sodass der Eingriff nicht mehr besteht. In einem solchen Zustand wirkt das Federelement
nicht mehr als Mitnehmer, sondern befindet sich im Freilauf. Es ist somit bereits
durch die Auslegung von Gewindespindel und Federelement vorgegeben, welchen maximalen
Weg der mit dem Riegelbolzen verbundene Teil des Federelements bzw. der Riegelbolzen
selbst zurücklegt, wieviele Umdrehungen der Gewindespindel das Federelement maximal
mitläuft bzw. auf- oder abgewickelt wird und ab welchem Weg bzw. ab welcher Umdrehungszahl
das Federelement in einen von der Gewindespindel entkoppelten Freilauf übergeht. Das
Federelement kann in einem solchen Freilauf gänzlich von der Gewindespindel abgleiten
oder von einem Gewindeabschnitt der Gewindespindel auf einen gewindelosen, rein zylindrischen
Abschnitt der Gewindespindel oder der Motorwelle übergehen. Mit der vorbeschriebenen
Ausführungsform wird das Federelement vor einer Beschädigung geschützt, wenn es beispielsweise
zu einer unbeabsichtigt starken Schwenkbewegung des Federelements oder zu einem Klemmen
des Riegelbolzens kommt. Eine solche Klemmung kann etwa temperaturbedingt entstehen,
wenn Riegelbolzen, Arretierstift und/oder umliegende Gehäuseteile thermischer Ausdehnung
unterliegen und die Reibungskraft zwischen den Bauteilen dadurch zu hoch wird. Wird
dadurch eine Relativbewegung des Riegelbolzens verhindert, während der elektrische
Antrieb jedoch weiterhin betrieben und somit das Federelement weiter auf der Gewindespindel
aufgewickelt oder entlang des Gewindes geführt wird, so kann eine Überspannung zwischen
dem an dem Riegelbolzen festgelegten Teil des Federelements und dem auf der Gewindespindel
befindlichen Teil des Federelements entstehen. Diese Überspannung kann zu einer Schädigung
oder Zerstörung des Federelements führen. Durch die vorstehenden Merkmale wird jedoch
rechtzeitig ein Freilauf des Federelements herbeigeführt, sodass das Federelement
entlastet und vor Beschädigung geschützt wird. Mit der beschriebenen Ausführungsform
wird also eine auslegungstechnische Überlastsicherung bereitgestellt.
[0025] Vorteilhaft ist es, wenn der Arretierstift an einem der Öffnung des Schlosses zugewandten
Endabschnitt einen sich zum freien Ende hin verjüngenden Querschnitt aufweist. Der
sich verjüngende Querschnitt kann beispielsweise als konischer, kegelförmiger, kegelstumpfförmiger,
pyramidenförmiger oder pyramidenstumpfförmiger Zulauf ausgebildet sein. Der sich verjüngende
Querschnitt führt dazu, dass der Arretierstift leichter in das Schloss einführbar
ist, wenn in einem geöffneten Zustand der Schließeinrichtung der Riegelbolzen in einer
Verriegelstellung ist. Durch das Einführen des Arretierstiftes mit einer konischen
Verjüngung wird der Riegelbolzen entgegen der Federkraft des Federelements allmählich
statt abrupt in Richtung seiner Entriegelstellung geführt, sodass der zum Verlagern
des Riegelbolzens benötigte Kraftverlauf, der sich in dem für das Einführen des Arretierstiftes
erforderlichen Kraftaufwand widerspiegelt, zugunsten einer reduzierten und gleichmäßigeren
Kraftlinie gegenüber einer Verlagerung bei nicht verjüngtem Ende des Arretierstifts
verändert. Der Endabschnitt des Arretierstifts mit dem sich verjüngenden Querschnitt
kann auf einer Seite das freie Ende des Arretierstifts bilden und auf der dem freien
Ende gegenüberliegenden Seite in die radiale Vertiefung übergehen. Bei einem Einführen
des Arretierstifts in das Schloss mit in Verriegelstellung befindlichem Riegelbolzen
wird der Riegelbolzen solange aufgrund des sich verjüngenden Abschnitts allmählich
entgegen der Federkraft verlagert, bis die radiale Vertiefung mit dem Riegelbolzen
fluchtet und aufgrund des nunmehr fehlenden Widerstands durch den Endabschnitt des
Arretierstifts der Riegelbolzen aufgrund der Federkraft in Richtung der radialen Vertiefung
verlagert wird, quasi "einschnappt".
[0026] Die radiale Vertiefung an dem Arretierstift kann als umlaufende Nut ausgebildet sein.
Ein genuteter Stift ist einfach herzustellen. Im Vergleich zu einer radialen Bohrung,
die von dem Riegelbolzen genau getroffen werden muss, ist eine umlaufende Nut toleranter
gegenüber exzentrischen Verlagerungen des Riegelbolzens. Zusätzlich oder alternativ
kann eine schwimmende Lagerung des Arretierstiftes vorgesehen sein, sodass sich der
Arretierstift bzw. dessen radiale Vertiefung bei einem Auftreffen des Riegelbolzens
selbst in geeigneter Weise so ausrichtet, dass ein Anschlag des Arretierstiftes und
des Riegelbolzens aneinander ausbildbar ist.
[0027] Vorteilhafterweise ist das Federelement als Schenkelfeder mit zwei Federschenkeln
ausgebildet. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine schraubenförmig gewickelte
Drahtfeder mit abstehenden Enden handeln, wobei die abstehenden Enden die beiden Federschenkel
ausbilden. Einer der beiden Federschenkel kann in die Gewindespindel des Schlosses
eingreifen, während der andere Federschenkel fest mit dem Riegelbolzen verbunden ist,
beispielsweise mittels Formschluss. Mit einer Schenkelfeder mit zwei Federschenkeln
liegt eine sehr einfache und robuste Federform vor, die sich problemlos auf der Gewindespindel
auf- und abwickeln bzw. entlang des Gewindes führen lässt und überdies kostengünstig
zu beschaffen und einfach zu montieren oder auszutauschen ist.
[0028] Der zum Eingriff in die Gewindespindel vorgesehene Federschenkel des Federelements
kann vorteilhafterweise eine Krümmung aufweisen. Der Federschenkel ist dann gebogen,
insbesondere um die Gewindespindel herum gebogen. Beispielsweise kann eine 180°-Biegung
des Federschenkels um die Gewindespindel herum vorliegen. Diese Ausführungsform stellt
sich in den Fällen als vorteilhaft heraus, in denen das Federelement den Eingriff
in die Gewindespindel verliert. Beispielsweise kann es bei einem Klemmen des Riegelbolzens
oder bei einer starken mechanischen Erschütterung dazu kommen, dass das Federelement
nicht mehr im Eingriff mit der Gewindespindel steht. Durch die Krümmung des für den
Eingriff mit der Gewindespindel vorgesehenen Federschenkels des Federelements wird
eine Wiederaufnahme des Federschenkels in die Gewindespindel bei einer Rotation derselben
vereinfacht, sodass das Federelement auch nach einem Freilaufzustand besonders sicher
selbsttätig in einen Eingriff mit der Gewindespindel zurückführbar ist.
[0029] Die Schenkelfeder kann Federwindungen aufweisen, die auf einer Achse angeordnet sind.
Die Federwindungen können die Federkraft des Federelementes mit geringer Bauraumbeanspruchung
auf ein vordefiniertes Maß erhöhen. Die auf einer Achse angeordneten Federwindungen
bilden in stabiler Weise das Drehgelenk und somit Bindeglied des Federelements zwischen
dem mit der Gewindespindel gekoppelten Federschenkel und dem an dem Riegelbolzen festgelegten
Federschenkel.
[0030] Das Federelement und der Riegelbolzen können als zwei voneinander separate Teile
ausgebildet sein, die miteinander zu einem einstückigen Funktionselement verbunden
werden, beispielsweise durch Formschluss und/oder Stoffschluss. Das Federelement und
der Riegelbolzen können aber auch einteilig ausgeführt sein, d.h. aus einem Material
stoffschlüssig gefertigt sein, und damit bereits fertigungsbedingt ein einstückiges
Funktionselement bilden. Ein für die Handhabung einstückiges Funktionselement ermöglicht
in dem miteinander verbundenen Zustand eine einfachere Montage der Schließeinrichtung,
bei der beispielsweise keine nachträgliche Befestigung eines separaten Federelements
an den Riegelbolzen erforderlich ist. Damit wird auch das Risiko verringert, dass
sich das Federelement im Betrieb der Schließeinrichtung von dem Riegelbolzen löst.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Arretierungsteil einen Führungsstift
und das Schloss eine Ausnehmung zur Aufnahme des Führungsstiftes auf. Hierdurch wird
das Einführen des Arretierstiftes in die vorgesehene Öffnung des Schlosses erleichtert
und die korrekte Positionierung bzw. Orientierung des Arretierteils und Schlosses
zueinander gesichert. Es können auch mehrere Führungsstifte und Ausnehmungen zur Aufnahme
derselben vorgesehen sein.
[0032] Ganz allgemein sind im Zusammenhang mit dieser Anmeldung die Wörter "ein/eine" nicht
als Zahlwort zu verstehen, sondern als unbestimmte Artikel mit dem Wortsinn von "mindestens
ein/eine".
[0033] Die Schließeinrichtung kann vorteilhafterweise als Möbelschloss ausgebildet sein.
Derartige Möbelschlösser ermöglichen einen beschränkten, autorisierten Zugriff auf
Möbelbestandteile wie beispielsweise Schubladen oder Schrankfächer. Somit kann beispielsweise
das Schloss der Schließeinrichtung an einer Innenseite eines Schrankfachs und das
Arretierungsteil der Schließeinrichtung an einer Innenseite einer dem Schrankfach
zugeordneten Schranktür angeordnet sein. Gerade bei Möbelschlössern kommen die erfindungsgemäßen
Vorteile wie ein einfacher Aufbau, eine kostengünstige Herstellung, kompakte Abmessungen,
eine damit verbundene ansprechende Optik, eine hohe Lebensdauer und die geringe Bauteilanzahl
der Schließeinrichtung besonders zum Tragen. Auch spielt der Komfort einer nicht nur
elektrisch, sondern auch rein mechanisch verschließbaren Schließeinrichtung mit automatischer
Riegelrückstellung bei Möbelschlössern eine größere Rolle, beispielsweise aufgrund
der Benutzungshäufigkeit. Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Schließeinrichtung
jedoch auch für andere Anwendungen denkbar, beispielsweise ist sie auch als Schließeinrichtung
eines Fahrrad- oder Vorhängeschlosses geeignet.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit den beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in schematischer Weise:
- Figur 1
- - eine teilweise geschnittene Draufsicht auf eine Schließeinrichtung in einem geöffneten
Zustand mit in Entriegelstellung befindlichem Riegelbolzen;
- Figur 2
- - eine vergrößerte Darstellung ausgewählter Bauteile des Schlosses der Schließeinrichtung;
- Figur 3
- - eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Schließeinrichtung in einem geschlossenen
Zustand mit in Verriegelstellung befindlichem Riegelbolzen;
- Figur 4
- - eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Schließeinrichtung in einem geöffneten
Zustand mit in Verriegelstellung befindlichem Riegelbolzen.
[0035] Figur 1 zeigt eine Schließeinrichtung 1 mit einem Arretierungsteil 2 und einem Schloss
3. Die Schließeinrichtung 1 kann zum Beispiel als Möbelschloss ausgebildet sein. Das
Schloss 3 kann beispielsweise an einem Schrankfach angeordnet und mit diesem fest
verbunden sein, während das Arretierungsteil 2 an einer dem Schrankfach zugeordneten
Schranktür angeordnet und fest mit dieser verbunden ist. Die Schließeinrichtung 1
soll beispielsweise ein bedarfsweises Verbinden von Schrankfach und Schranktür im
Sinne eines Verschließens ermöglichen, wobei die Trennung von Schrankfach und Schranktür
im Sinne eines Öffnens ausschließlich autorisiert erfolgen soll, indem die Schließeinrichtung
1 beispielsweise mithilfe eines elektronischen Schlüssels geöffnet bzw. entsperrt
wird.
[0036] Das Arretierungsteil 2 weist einen Arretierstift 4 mit einer radialen Vertiefung
5 auf, die in dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel als umlaufende Nut
in dem Arretierstift 4 ausgebildet ist. Der Arretierstift 4 ragt von einem Gehäuse
14 des Arretierungsteils 2 ab. Der Arretierstift 4 hat in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine überwiegend zylindrische Form mit einem runden Querschnitt, der im Bereich der
radialen Vertiefung 5 auf einen kleineren Durchmesser reduziert ist.
[0037] Denkbar ist gleichermaßen ein quadratischer oder rechteckiger Querschnitt, wobei
die Vertiefung als Mulde bzw. Nut oder als durchgehende Bohrung quer zur Längsachse
des Arretierstiftes 4 ausgebildet ist.
[0038] In einem Endabschnitt 16 weist der Arretierstift 4 einen sich zum freien Ende hin
verjüngenden Querschnitt auf, wobei der Endabschnitt 16 in dem in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispiel kegelförmig mit in Richtung Schloss 3 weisender Kegelspitze ausgebildet
ist. Das Arretierungsteil 2 und der Arretierstift 4 können in Pfeilrichtung R
A auf das Schloss 3 zu und von diesem weg bewegt werden, um ein Schließen oder Öffnen
der Schließeinrichtung 1 durchzuführen. Um ein korrektes Positionieren und Zusammenführen
von Arretierungsteil 2 und Schloss 3 zueinander zu unterstützen, sind von dem Arretierungsteil
2 abragende Führungsstifte 17 vorgesehen, die in einem geschlossenen Zustand der Schließeinrichtung
1 in für die Führungsstifte 17 vorgesehene Ausnehmungen 18 des Schlosses 3 eintauchen.
[0039] Das Schloss 3 hat ein Schlossgehäuse 15, in welchem die wesentlichen Funktionsbauteile
des Schlosses 3 aufgenommen und vor äußeren Umwelteinflüssen weitgehend geschützt
sind. Das Schloss 3 beziehungsweise das Schlossgehäuse 15 hat eine Öffnung 6 zur Aufnahme
des Arretierstiftes 4, sodass der Arretierstift 4 bei einem Schließen der Schließeinrichtung
1 in das Schloss 3 einführbar und bei einem Öffnen der Schließeinrichtung 1 aus dem
Schloss 3 herausführbar ist.
[0040] Das Schloss 3 hat einen zwischen einer Verriegelstellung und einer Entriegelstellung
in Pfeilrichtung R
R bewegbaren Riegelbolzen 7 zum wahlweisen Eingriff in die radiale Vertiefung 5 des
Arretierstiftes 4. In Figur 1 ist der Riegelbolzen 7 in einer Entriegelstellung gezeigt,
in der der Riegelbolzen 7 von der Öffnung 6 weggerückt ist. In den Figuren 3 und 4
ist der Riegelbolzen 7 in einer Verriegelstellung gezeigt und hierzu in die Öffnung
6 hineingerückt, sodass der Riegelbolzen 7 in einem in die Öffnung 6 eingeführten
Zustand des Arretierstifts 4 in die radiale Vertiefung 5 des Arretierstifts 4 eintauchen
kann. Ragt der Riegelbolzen 7 in die Vertiefung 5 des Arretierstifts 4, liegt ein
Anschlag von Riegelbolzen 7 und Arretierstift 4 aneinander vor, sodass eine Bewegung
des Arretierstifts 4 in translatorischer Richtung R
A gesperrt wird. Hierzu muss der Riegelbolzen 7 nicht vollständig in die Vertiefung
5 eintauchen. Es ist ausreichend, wenn zumindest eine umfängliche Anschlagsfläche
des Riegelbolzens 7 an einer Seitenwand oder Anschlagsfläche der Vertiefung 5 in dem
Arretierstift 4 anliegt. Somit kann bereits mit einer geringen Überdeckung von Riegelbolzen
7 und Arretierstift 4 im Bereich der Vertiefung 5 ein Anschlag realisiert werden,
der eine translatorische Bewegung des Arretierstifts 4 verhindert.
[0041] Das Schloss 3 der Schließeinrichtung 1 weist einen elektrischen Antrieb 8 auf, der
als Elektromotor ausgeführt sein kann. Mit dem elektrischen Antrieb 8 ist eine Gewindespindel
9 verbunden: Die Gewindespindel 9 kann beispielsweise als Gewindeaufsatz auf einer
aus dem Antriebsgehäuse heraus ragenden Motorwelle 10 angeordnet sein. Zwischen der
Gewindespindel 9 und dem Riegelbolzen 7 ist ein Federelement 11 angeordnet. Das Federelement
11 ist beispielsweise als Schenkeldrahtfeder mit zwei unter anderem in Figur 2 erkennbaren
Federschenkeln 12, 13 ausgebildet, wobei zwischen den Schenkeln 12, 13 auf einer Achse
angeordnete Federwindungen des Federelements 11 vorgesehen sind. Ein Federschenkel
12 des Federelements 11 ist mit dem Riegelbolzen 7 verbunden, bspw. durch Formschluss.
Der andere Federschenkel 13 des Federelements 11 greift in die Gewindespindel 9 ein
und wird je nach Drehrichtung der Motorwelle 10 und somit der Gewindespindel 9 auf
der Gewindespindel 9 auf- oder abgewickelt oder entlang des Gewindes der Gewindespindel
9 geführt. Diese Bewegung des Federschenkels 13 führt zu einer Schwenkbewegung des
Federelements 11, das als Mitnehmer für den Riegelbolzen 7 wirkt und bei einem Schwenken
des Federelements 11 den Riegelbolzen 7 in Richtung R
R von einer Verriegelstellung in eine Entriegelstellung oder umgekehrt bewegt. Mittels
des Federelements 11 wird somit die rotatorische Bewegung des elektrischen Antriebs
8 in eine translatorische Bewegung des Riegelbolzens 7 umgewandelt. Das Federelement
11 bildet zudem einen mechanischen Energiespeicher für Relativbewegungen des Riegelbolzens
7 und sichert zudem dessen Position in der Verriegel- oder Entriegelstellung.
[0042] Die Schließeinrichtung 1 ist dank weniger und einfacher Bauteile günstig herzustellen
und robust, ohne dass die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Schließfunktion beeinträchtigt
ist.
[0043] Figur 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung ausgewählter Bauteile des Schlosses 3
der Schließeinrichtung 1, nämlich des Riegelbolzens 7, des elektrischen Antriebs 8,
der auf der Motorwelle 10 des Antriebs 8 sitzenden Gewindespindel 9 und des Federelements
11 mit zwei Federschenkeln 12, 13. In dem gezeigten Ausschnitt befindet sich der Riegelbolzen
7 in einer Verriegelstellung. Der um die Gewindespindel 9 herum gekrümmt ausgeführte
und in die Gewindespindel 9 greifende Federschenkel 13 ist aufgrund einer Drehbewegung
der Motorwelle 10 und der Gewindespindel 9 in einer ersten Richtung zu dem Antrieb
8 hin geführt. Wird die Motorwelle 10 und die Gewindespindel 9 in einer zu der ersten
Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung gedreht, wird der Federschenkel 13 von
dem Antrieb 8 weg in Richtung des freien Endes der Motorwelle 10 getragen. Diese Bewegung
führt zu einem Schwenken des Federelements 11 um den zwischen den Federschenkeln 12,
13 befindlichen Teil des Federelements 11, beispielsweise um Federwindungen des Federelements
11. Durch die Schwenkbewegung wird der mit dem Riegelbolzen 7 verbundene Federschenkel
12 verlagert und nimmt diesen mit, sodass der Riegelbolzen 7 in eine Entriegelstellung
gerückt wird. In der Verriegelstellung und der Entriegelstellung wird der Riegelbolzen
7 aufgrund der Federkraft des Federelements 11 in diesen Endlagen sicher gehalten
bzw. vorgespannt, sodass eine zuverlässige Verriegelung oder Entriegelung gewährleistet
wird.
[0044] In Figur 2 ist erkennbar, dass die Gewindespindel 9 von gewindelosen Freilaufbereichen
begrenzt ist. Erreicht der Federschenkel 13 das Ende des Gewindeabschnitts der Gewindespindel
9, wird er in diese Freilaufbereiche getragen und somit entlastet. Die Länge des mit
der Gewindespindel 9 maximal umsetzbaren Weges des Federelements 11 entspricht dem
Weg des Riegelbolzens 7 zwischen seiner Verriegelstellung und seiner Entriegelstellung.
Hierdurch wird eine Überlastsicherung bereitgestellt. Bei einem Klemmen des Riegelbolzens
7 oder einem unbeabsichtigten Überschreiten des vorgesehenen Verlagerungsweges gelangt
das Federelement 11 außer Eingriff mit dem Gewinde der Gewindespindel 9, sodass eine
Beschädigung des Federelements 11 beispielsweise durch fortgesetztes Aufwickeln oder
eine zu weite Schwenkbewegung vermieden wird.
[0045] Figur 3 zeigt die Schließeinrichtung 1 in einem geschlossenen Zustand. Das Arretierungsteil
2 ist in Richtung R
A auf das Schloss 3 zu bewegt und der Arretierstift 4 in die Öffnung 6 des Schlosses
3 eingeführt. Die Führungsstifte 17 des Arretierungsteils 2 sind von den entsprechenden
Ausnehmungen 18 des Schlosses 3 aufgenommen. Der Riegelbolzen 7 ist in die Verriegelstellung
gerückt und taucht in die Vertiefung 5 des Arretierstifts 4 ein. Somit ist ein Anschlag
von Riegelbolzen 7 und Arretierstift 4 aneinander gebildet, durch den eine Relativbewegung
des Arretierungsteils 2 in Richtung R
A gesperrt ist, sodass das Arretierungsteil 2 nicht von dem Schloss 3 gelöst werden
kann.
[0046] Figur 4 zeigt die Schließeinrichtung 1 in einem geöffneten Zustand. Im Vergleich
zu Figur 1 ist in Figur 4 jedoch der Riegelbolzen 7 in die Verriegelstellung gerückt.
Hierbei greift der Riegelbolzen 7 nicht in die Vertiefung 5 des Arretierstifts 4 ein,
da sich dieser außerhalb der Öffnung 6 des Schlosses 3 befindet. Dieser Zustand kann
bei verschiedenen gewünschten Anwendungsfällen und Schließkonfigurationen auftreten.
Beispielsweise kann eine zeitabhängige automatische Rückstellung des Riegelbolzens
7 in die Verriegelstellung gewünscht sein, um zum Schließen der Schließeinrichtung
1 nicht erneut einen elektronischen Schlüssel zur Aktivierung des Antriebs 8 einsetzen
zu müssen. Der Antrieb 8 kann derart gesteuert oder programmiert sein, dass die Verlagerung
des Riegelbolzens 7 in die Verriegelstellung selbstttätig erfolgt. Um anschließend
dennoch das Arretierungsteil 2 auf das Schloss 3 zu bewegen und den Arretierstift
4 in die Öffnung 6 einführen zu können, kann der Riegelbolzen 7 mechanisch entgegen
der elastischen Federkraft des Federelementes 11 verlagert werden. Hierzu wird der
Riegelbolzen 7 direkt von dem eingeführten Arretierstift 4 verdrängt und automatisch
durch die Federkraftvorspannung in die Vertiefung 5 zurückgestellt, sobald diese mit
dem Riegelbolzen 7 fluchtet.
[0047] Der sich verjüngende Querschnitt des Arretierstifts 4 im Endabschnitt 16 führt dazu,
dass der Arretierstift 4 leichter in das Schloss 3 einführbar ist, wenn der Riegelbolzen
7 in der Verriegelstellung ist. Durch den konischen Verlauf des Arretierstifts 4 wird
der Riegelbolzen 7 allmählich statt abrupt verdrängt, sodass dieser bereits mit geringer
gleichmäßiger Krafteinleitung verlagerbar ist.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Schließeinrichtung
- 2
- Arretierungsteil
- 3
- Schloss
- 4
- Arretierstift
- 5
- Vertiefung
- 6
- Öffnung
- 7
- Riegelbolzen
- 8
- Antrieb
- 9
- Gewindespindel
- 10
- Motorwelle
- 11
- Federelement
- 12
- Federschenkel (bolzenseitig)
- 13
- Federschenkel (spindelseitig)
- 14
- Gehäuse Arretierungsteil
- 15
- Schlossgehäuse
- 16
- Endabschnitt
- 17
- Führungsstift
- 18
- Ausnehmung
- RA
- Bewegungsrichtung Arretierungsteil
- RR
- Bewegungsrichtung Riegelbolzen
1. 1. Schließeinrichtung (1) mit einem Arretierungsteil (2) und einem Schloss (3), wobei
das Arretierungsteil (2) einen Arretierstift (4) mit einer Vertiefung (5) aufweist
und wobei das Schloss (3) eine Öffnung (6) zur Aufnahme des Arretierstiftes (4) und
einen zwischen einer Verriegelstellung und einer Entriegelstellung bewegbaren Riegelbolzen
(7) zum wahlweisen Eingriff in die Vertiefung (5) des Arretierstiftes (4) hat, sodass
in einer Verriegelstellung ein Anschlag von Riegelbolzen (7) und Arretierstift (4)
gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (3) einen elektrischen Antrieb (8), eine mit dem elektrischen Antrieb
(8) verbundene Gewindespindel (9) und ein Federelement (11) aufweist, wobei das Federelement
(11) mit einem ersten Abschnitt mit der Gewindespindel (9) in Eingriff steht und mit
einem zweiten Abschnitt als Mitnehmer mit dem Riegelbolzen (7) verbunden ist.
2. Schließeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des mit der Gewindespindel (9) maximal umsetzbaren Weges des Federelements
(11) dem Weg des Riegelbolzens (7) zwischen seiner Verriegelstellung und seiner Entriegelstellung
entspricht.
3. Schließeinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierstift (4) an einem der Öffnung (6) des Schlosses (3) zugewandten Endabschnitt
(16) einen sich zum freien Ende hin verjüngenden Querschnitt aufweist.
4. Schließeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Vertiefung (5) an dem Arretierstift (4) als umlaufende Nut ausgebildet
ist.
5. Schließeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (11) als Schenkelfeder mit zwei Federschenkeln (12, 13) ausgebildet
ist.
6. Schließeinrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zum Eingriff in die Gewindespindel (9) vorgesehene Federschenkel des Federelements
(11) eine Krümmung aufweist.
7. Schließeinrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (11) Federwindungen aufweist, die auf einer Achse angeordnet sind.
8. Schließeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (11) und der Riegelbolzen (7) einteilig miteinander ausgebildet
sind.
9. Schließeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungsteil (2) einen Führungsstift (17) und das Schloss (3) eine Ausnehmung
(18) zur Aufnahme des Führungsstiftes (17) aufweist.
10. Schließeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (1) als Möbelschloss ausgebildet ist.