[0001] Die Erfindung betrifft ein Gelenkschloss mit einem Schlosskörper, der einen Verriegelungsmechanismus
beherbergt, und einem Gelenkstabbügel, der mehrere schwenkbar miteinander verbundene
Gelenkstäbe und einen Schließstab aufweist, wobei ein erstes Ende des Gelenkstabbügels
an dem Schlosskörper dauerhaft befestigt ist und ein zweites Ende des Gelenkstabbügels
den Schließstab aufweist, wobei der Schließstab mittels des Verriegelungsmechanismus
wahlweise an dem Schlosskörper verriegelbar ist.
[0002] Ein derartiges Gelenkschloss ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 040 066 A1 bekannt. Das darin beschriebene Gelenkschloss weist ein Gehäuse mit einem seitlich
abstehenden Befestigungsabschnitt auf, an dem das erste Ende des Gelenkstabbügels
mittels eines Niets fest angelegt und dadurch dauerhaft an dem Schlosskörper befestigt
ist. Der Schließstab kann dabei durch eine Drehbetätigung eines Schließzylinders wahlweise
an dem Schlosskörper verriegelt oder von diesem gelöst werden. Aus der
DE 10 2007 035 116 A1 ist ferner ein entsprechendes Gelenkschloss mit einem Kombinationsschließmechanismus
bekannt.
[0004] Gelenkschlösser können beispielsweise dazu verwendet werden, Zweiräder gegen ein
unbefugtes Wegfahren zu sichern. Dazu können beispielsweise die einzelnen Gelenkstäbe
des Gelenkstabbügels durch ein Verschwenken auseinandergefaltet und so durch einen
Abschnitt des Zweirads, beispielsweise einen Rahmenabschnitt, und um einen ortsfesten
Gegenstand, wie einen Fahrradständer, eine Laterne oder einen Zaun, geführt werden.
Daraufhin kann der Schließstab an dem Schlosskörper verriegelt und der Riegel gesperrt
werden, so dass der Gelenkstabbügel eine Schlaufe bildet und das Zweirad sicher mit
dem ortsfesten Gegenstand verbunden ist. Ebenfalls kann der Gelenkstabbügel so durch
die Speichen eines der Laufräder des Zweirads geführt werden, dass dessen Bewegung
begrenzt wird und das Zweirad so gegen ein unbefugtes Wegfahren gesichert ist.
[0005] Bezüglich eines derartigen Gelenkschlosses besteht einerseits das Bestreben, die
Herstellung möglichst einfach und kostengünstig zu gestalten. Zum anderen soll das
Gelenkschloss einen möglichst zuverlässigen Schutz gegenüber Aufbruchsversuchen bieten.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Gelenkschloss anzugeben, das eine einfachere
und kostengünstige Herstellung ermöglicht und einen stabilen Aufbau besitzt.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gelenkschloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und insbesondere dadurch, dass der Schlosskörper ein erstes Gehäuseteil aufweist,
das einen Befestigungsabschnitt für das erste Ende des Gelenkstabbügels aufweist,
wobei der Schlosskörper ferner ein zweites Gehäuseteil aufweist, das ebenfalls einen
Befestigungsabschnitt für das erste Ende des Gelenkstabbügels aufweist, wobei der
Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils, der Befestigungsabschnitt des zweiten
Gehäuseteils und das erste Ende des Gelenkstabbügels mittels eines gemeinsamen Verbindungselements
aneinander befestigt sind.
[0008] Bei einer derartigen Ausgestaltung eines Gelenkschlosses können die beiden Gehäuseteile
des Schlosskörpers und das erste Ende des Gelenkstabbügels mittels eines gemeinsamen
Verbindungselements aneinander festgelegt werden. Ein derartiges Verbindungselement
kann ohnehin vorgesehen sein, um das erste Ende des Gelenkstabbügels dauerhaft mit
dem Schlosskörper zu verbinden. Das Verbindungselement kann in vorteilhafter Weise
auch zur Befestigung des ersten Gehäuseteils und des zweiten Gehäuseteils aneinander
genutzt werden.
[0009] Durch die dauerhafte Verbindung des ersten Endes des Gelenkstabbügels mit dem Schlosskörper
kann ein vollständiges Lösen des Gelenkstabbügels von diesem verhindert werden, so
dass sich die Handhabung des Gelenkschlosses vereinfacht. Ein Benutzer muss nämlich
lediglich das freie Ende des Gelenkstabbügels, welches den Schließstab aufweist, an
dem Schlosskörper verriegeln, während das andere (erste) Ende des Gelenkstabbügels
dauerhaft am Schlosskörper gesichert ist.
[0010] Eine mehrteilige Ausbildung des Gehäuses des Schlosskörpers kann generell die Herstellung
des Gehäuses und die Montage des Schlosskörpers vereinfachen. Insbesondere können
durch eine mehrteilige Ausbildung des Gehäuses relativ komplexe Gehäusestrukturen
gebildet werden, und/oder es können kostengünstige Herstellungstechniken zum Einsatz
gelangen. Beispielsweise können die Gehäuseteile als einfache Stanz-Biege-Teile gefertigt
werden. Durch eine mehrteilige Ausbildung des Gehäuses kann beispielsweise auch ein
Zugang zu einem Aufnahmeraum des ersten Gehäuseteils ermöglicht werden kann (insbesondere
ein Zugang zu einem Innenraum eines Aufnahmeabschnitts des ersten Gehäuseteils). Durch
einen solchen Zugang kann entweder der Verriegelungsmechanismus (zumindest teilweise)
in das erste Gehäuseteil eingesetzt werden, oder ein solcher Zugang kann während des
Einsetzens des Verriegelungsmechanismus in das erste Gehäuseteil ein Halten und/oder
Führen des Verriegelungsmechanismus ermöglichen, um die Montage des Verriegelungsmechanismus
im Schlosskörper zu erleichtern. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, in
dem zweiten Gehäuseteil einen Teil des Verriegelungsmechanismus anzuordnen, bevor
die beiden Gehäuseteile miteinander verbunden werden.
[0011] Indem der Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils, der Befestigungsabschnitt
des zweiten Gehäuseteils und das erste Ende des Gelenkstabbügels mittels eines gemeinsamen
Verbindungselements aneinander befestigt sind, kann die sichere Verbindung der beiden
Gehäuseteile in einfacher Weise und ohne wesentlichen Zusatzaufwand erfolgen. Insbesondere
kann eine Befestigung des ersten Endes des Gelenkstabbügels an dem Gehäuse des Schlosskörpers
mittels eines Verbindungselements ohnehin vorgesehen sein. Ein solches Verbindungselement
kann auf einfache Weise dazu genutzt werden, auch eine sichere und unlösbare Befestigung
der beiden Gehäuseteile aneinander zu bewerkstelligen.
[0012] Bei dem gemeinsamen Verbindungselement kann es sich insbesondere um einen Niet handeln.
Alternativ hierzu kann beispielsweise eine Schraube vorgesehen sein.
[0013] Bei einigen Ausführungsformen können der Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils
und der Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils parallel zueinander ausgerichtet
sein. Alternativ oder zusätzlich können bei einigen Ausführungsformen der Befestigungsabschnitt
des ersten Gehäuseteils und der Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils aneinander
anliegen. Durch eine solche parallele Ausrichtung der beiden Gehäuseteile bzw. ein
Aneinanderliegen im montierten Zustand kann eine besonders stabile Verbindung der
beiden Gehäuseteile erreicht werden. Insbesondere können die beiden Gehäuseteile flächig
aneinander liegen, so dass sich keine Eingriffsmöglichkeiten für eventuelle Aufbruchsversuche
entlang der Verbindung der beiden Gehäuseteile ergeben.
[0014] Der Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils und der Befestigungsabschnitt des
zweiten Gehäuseteils können generell eben ausgebildet sein, um eine einfache Ausrichtung
relativ zueinander zu ermöglichen. Die beiden Befestigungsabschnitte können generell
als Befestigungszungen ausgebildet sein.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das erste Gehäuseteil eine Längsachse aufweist und
der Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils bezüglich der Längsachse seitlich
von dem ersten Gehäuseteil absteht. Die Längsachse des ersten Gehäuseteils muss nicht
unbedingt der Richtung der längsten Ausdehnung des ersten Gehäuseteils entsprechen,
sondern kann beispielsweise einer Verbindungslinie zwischen dem ersten Ende und dem
zweiten Ende des Gelenkstabbügels im zusammengefalteten Zustand entsprechen oder parallel
zu einer solchen Verbindungslinie verlaufen. Der Befestigungsabschnitt des ersten
Gehäuseteils kann bezüglich einer solchen Längsachse die größte seitliche Erstreckung
in Richtung des Gelenkstabbügels darstellen und den restlichen Körper des Gehäuseteils,
der insbesondere der Aufnahme des Verriegelungsmechanismus dienen kann, seitlich überragen.
Dadurch können sowohl das zweite Gehäuseteil als auch das erste Ende des Gelenkstabbügels
seitlich beabstandet zu einem den Verriegelungsmechanismus aufnehmenden Aufnahmeabschnitt
des ersten Gehäuseteils mit dem ersten Gehäuseteil verbunden werden. Dies kann die
Montage des Gelenkschlosses weiter vereinfachen, indem der im Innenraum des ersten
Gehäuseteils zur Verfügung stehende Platz möglichst vollständig für die Aufnahme des
Verriegelungsmechanismus genutzt werden kann. Ferner kann hierdurch eine gelenkige
Befestigung des ersten Endes des Gelenkstabbügels an dem ersten Gehäuseteil mit einem
weiten Schwenkbereich erfolgen.
[0016] Das erste Gehäuseteil kann eine umfängliche Begrenzung für den Verriegelungsmechanismus
bilden und an einem Ende eine Öffnung aufweisen, wobei das zweite Gehäuseteil einen
Deckel bilden kann, der die Öffnung des ersten Gehäuseteils zumindest teilweise verschließt.
Bei dem genannten Ende des ersten Gehäuseteils kann es sich bezüglich der genannten
Längsachse insbesondere um ein axiales Ende bzw. eine axiale Stirnseite handeln.
[0017] Eine solche Öffnung kann beispielsweise fertigungstechnisch bedingt sein, sodass
ein Verschließen einer solchen Öffnung durch das zweite Gehäuseteil insbesondere dazu
dienen kann, einen Zugang zu dem Verriegelungsmechanismus bei einem Aufbruchsversuch
durch diese Öffnung zu erschweren. Eine derartige Öffnung des ersten Gehäuseteils
kann auch dazu dienen, die Montage des Gelenkschlosses zu vereinfachen, indem diese
Öffnung beispielsweise ein Einsetzen des Verriegelungsmechanismus oder eines Teils
hiervon in den Innenraum des ersten Gehäuseteils ermöglicht, oder indem der Verriegelungsmechanismus
während der Montage gehalten und geführt werden kann.
[0018] Insbesondere kann das erste Gehäuseteil zwei voneinander beabstandete und/oder einander
gegenüberliegende Öffnungen aufweisen, von denen die eine Öffnung mittels des zweitens
Gehäuseteils bzw. Deckel (zumindest teilweise) verschlossen wird, und von denen die
andere Öffnung indirekt durch den in den Schlosskörper eingeführten Schließstab (zumindest
teilweise) verschlossen wird. Hierdurch sind die beiden Öffnungen stabil und zuverlässig
gesichert, wenn der Schließstab an dem Schlosskörper verriegelt ist.
[0019] Bei einigen Ausführungsformen kann sich das zweite Gehäuseteil entlang einer Erstreckungsebene
oder entlang zweier parallel zueinander versetzter Erstreckungsebenen erstrecken.
Das zweite Gehäuseteil kann insbesondere zwei parallele Flächen aufweisen, die durch
eine Stufe miteinander verbunden sind. Durch eine solche flächige Ausbildung des zweiten
Gehäuseteils kann insbesondere ein definierter Kontakt der Befestigungsabschnitte
des ersten und des zweiten Gehäuseteils ermöglicht werden. Auch die Fertigung des
zweiten Gehäuseteils kann vereinfacht werden, da diese so beispielsweise in einfacher
Art und Weise als ein flaches Metallstück gebildet oder aus einem solchen geformt
sein kann.
[0020] Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Gehäuseteil wenigstens einen Eingriffsabschnitt
aufweisen, der in eine zugeordnete Eingriffsöffnung des ersten Gehäuseteils eingreift
und der das zweite Gehäuseteil an dem ersten Gehäuseteil sichert, wenn der Befestigungsabschnitt
des ersten Gehäuseteils und der Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils mittels
des gemeinsamen Verbindungselements aneinander befestigt sind. Insbesondere kann durch
diesen Eingriffsabschnitt des zweiten Gehäuseteils das zweite Gehäuseteil gegen eine
Bewegung senkrecht zu der Erstreckungsrichtung des jeweiligen Eingriffsabschnitts
und/oder senkrecht zu einer Erstreckungsebene des zweiten Gehäuseteils an dem ersten
Gehäuseteil gesichert sein. Dabei kann der jeweilige Eingriffsabschnitt dem Befestigungsabschnitt
des zweiten Gehäuseteils gegenüberliegen, so dass eine zweiseitige Befestigung der
beiden Gehäuseteile aneinander erreicht werden kann. Dies kann eine besonders sichere
Verbindung ermöglichen, wobei die Gehäuseteile an einer Seite mittels des gemeinsamen
Verbindungselements und an einer gegenüberliegenden Seite mittels des in die Eingriffsöffnung
des ersten Gehäuseteils eingreifenden Eingriffsabschnitts des zweiten Gehäuseteils
miteinander verbunden sind.
[0021] Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Gehäuseteil rein translatorisch bewegt
werden, um den jeweiligen Eingriffsabschnitt in die zugeordnete Eingriffsöffnung des
ersten Gehäuseteils einzuführen und zugleich den Befestigungsabschnitt des zweiten
Gehäuseteils in Überdeckung mit dem Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils
zu bringen. Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das zweite Gehäuseteil
zusätzlich zu einer derartigen translatorischen Bewegung, um den jeweiligen Eingriffsabschnitt
in die zugeordnete Eingriffsöffnung des ersten Gehäuseteils einzuführen, eine Schwenkbewegung
durchführt, um den Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils in Überdeckung und/oder
Anlage mit dem Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils zu bringen. Das zweite
Gehäuseteil kann mittels des jeweiligen Eingriffsabschnitts an dem ersten Gehäuseteil
insbesondere eingehängt sein.
[0022] Das erste Gehäuseteil kann bei einigen Ausführungsformen einen Schlitz, insbesondere
einen entlang der genannten Längsachse verlaufenden Längsschlitz, aufweisen, wobei
das zweite Gehäuseteil einen ersten Eingriffsabschnitt aufweist, der in eine erste
Eingriffsöffnung des ersten Gehäuseteils eingreift, und wobei das zweite Gehäuseteil
einen zweiten Eingriffsabschnitt aufweist, der in eine zweite Eingriffsöffnung des
ersten Gehäuseteils eingreift, wobei die erste Eingriffsöffnung und die zweite Eingriffsöffnung
auf unterschiedlichen Seiten des Schlitzes des ersten Gehäuseteils angeordnet sind.
Ein solcher Schlitz des ersten Gehäuseteils kann fertigungstechnisch bedingt sein,
beispielsweise wenn das erste Gehäuseteil als ein Stanz-Biege-Teil ausgebildet ist.
Indem das erste Gehäuseteil jedoch auf beiden Seiten des Längsschlitzes Eingriffsöffnungen
aufweist, in die im montierten Zustand ein jeweiliger Eingriffsabschnitt des zweiten
Gehäuseteils eingreift, kann der Schlitz von dem zweiten Gehäuseteil übergriffen werden.
Das erste Gehäuseteil kann hierdurch gegenüber quer zu dem Längsschlitz angreifenden
Kräften stabilisiert werden, die beispielsweise bei einem Versuch eines gewaltsamen
Aufspreizens des ersten Gehäuseteils auftreten können.
[0023] Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Ende des Gelenkstabbügels mittels des
gemeinsamen Verbindungselements schwenkbar an dem Befestigungsabschnitt des ersten
Gehäuseteils und dem Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils befestigt sein.
Das erste Ende des Gelenkstabbügels kann dabei das Ende des ersten Gelenkstabs sein,
der demnach trotz der dauerhaften Befestigung am Schlosskörper an seinem ersten Ende
verschwenkt werden kann. Eine solche schwenkbare Verbindung des ersten Endes des Gelenkstabbügels
mit dem Schlosskörper kann die Handhabung des Gelenkschlosses vereinfachen, insbesondere
während eines Zusammen- oder Entfaltens des Gelenkstabbügels. Ferner kann so eine
große Schlaufe mittels des Gelenkstabbügels erzeugt werden, um diesen um einen zu
sichernden Gegenstand zu führen.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass das erste Gehäuseteil und/oder das zweite Gehäuseteil
ein Stanz-Biege-Teil aus Metall ist. Dies kann eine besonders einfache und kostengünstige
Herstellung ermöglichen, indem beide Gehäuseteile beispielsweise aus Blech gefertigt
sein können. Ein besonderer Vorteil von derartigen Stanz-Biege-Teilen besteht insbesondere
darin, dass die Teile im weiteren Fertigungsprozess einer Härtebehandlung unterzogen
werden können. Derartig gehärtete Teile erhöhen die Sicherheit des Schlosskörpers
bzw. des Gehäuses, insbesondere im Hinblick auf mögliche Aufbruchsversuche. Zudem
sind Stanz-Biege-Teile aus Metall leichter als beispielsweise ein Metallgussgehäuse,
was sich vorteilhaft auf das Gewicht des Schlosses auswirkt. Durch die Verwendung
von zwei dauerhaft aneinander befestigten Gehäuseteilen kann trotz der Verwendung
von Stanz-Biege-Teilen eine erwünschte Gehäusegeometrie verwirklicht werden.
[0025] Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Gehäuseteil einen Aufnahmeabschnitt
zum Aufnehmen des Verriegelungsmechanismus aufweisen, wobei der Befestigungsabschnitt
des ersten Gehäuseteils einen Anlenkungsbereich mit einer Befestigungsöffnung für
das gemeinsame Verbindungselement und einen Verbindungsbereich aufweisen kann, der
zwischen dem Anlenkungsbereich und dem Aufnahmeabschnitt angeordnet ist und schmäler
ausgebildet sein kann als der Anlenkungsbereich. Durch einen solchen schmal ausgebildeten
Verbindungsbereich kann eine stabile Befestigungs- bzw. Verbindungsmöglichkeit für
den Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils sowie für das erste Ende des Gelenkstabbügels
mittels des gemeinsamen Verbindungselements gebildet werden, wobei durch die relativ
schmale Ausbildung des Verbindungsbereichs das erste Gehäuseteil nicht unnötig geschwächt
wird. Insbesondere wenn das erste Gehäuseteil als ein Stanz-Biege-Teil ausgebildet
ist, kann somit das für den Verbindungsbereich benötigte Material und die dadurch
im ersten Gehäuseteil entstehende Öffnung minimiert werden.
[0026] Bei einigen Ausführungsformen können das erste Gehäuseteil, das zweite Gehäuseteil
und das erste Ende des Gelenkstabbügels zueinander fluchtende Befestigungsöffnungen
aufweisen, in die das gemeinsame Verbindungselement eingreifen kann. Dies kann eine
einfache Montage des Gelenkschlosses ermöglichen, indem zunächst die beiden Gehäuseteile
lose miteinander verbunden werden, woraufhin die feste Verbindung der beiden Gehäuseteile
sowie die Verbindung mit dem ersten Ende des Gelenkstabbügels in einem Schritt durch
Anbringen des gemeinsamen Verbindungselements (z.B. Niet) durch die fluchtenden Befestigungsöffnungen
erreicht werden kann.
[0027] Das erste Gehäuseteil kann beispielsweise rohrförmig mit umfänglichen Aussparungen
ausgebildet sein. Ein solches Gehäuseteil kann demnach an beiden Enden offen sein,
um einen Zugriff in den Innenraum bzw. den genannten Aufnahmeabschnitt des ersten
Gehäuseteils, beispielsweise während der Montage zum Einbringen des Verriegelungsmechanismus,
zu ermöglichen. Dabei kann das erste Gehäuseteils beispielsweise einen runden oder
einen eckigen Querschnitt aufweisen.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass der Verriegelungsmechanismus in einer Halterung gehalten
ist, wobei das erste Gehäuseteil wenigstens eine Kante aufweist, an der die Halterung
mittels einer Rastnase fixiert ist. Dabei kann eine für einen Rastschluss erforderliche
scharfe Kante an dem ersten Gehäuseteil ausgebildet sein, die insbesondere bei einem
Stanz-Biege-Teil einfach und zuverlässig hergestellt werden kann. Durch die Halterung
kann der Verriegelungsmechanismus definiert positioniert und in dem ersten Gehäuseteil
fixiert werden. Dazu kann die Halterung mit aufgenommenem Verriegelungsmechanismus
beispielsweise durch eine Öffnung des ersten Gehäuseteils eingesetzt werden, wobei
durch ein Zusammenwirken der Rastnase mit der Kante des ersten Gehäuseteils im montierten
Zustand eine Bewegung der Halterung entgegen dieser Einsetzrichtung verhindert werden
kann. Versuchen, die Halterung durch ein Schieben aus dem ersten Gehäuseteil im Zuge
eines Aufbruchsversuchs zu entfernen, kann somit entgegengewirkt werden. Die Halterung
kann insbesondere auch einen Ausgleich von Fertigungstoleranzen zwischen dem ersten
Gehäuseteil und dem Verriegelungsmechanismus bewirken. Hierzu kann Halterung aus einem
elastischen Material bestehen.
[0029] Bei einigen Ausführungsformen kann das erste Gehäuseteil eine Einführöffnung aufweisen,
durch die der Schließstab des Gelenkstabbügels in den Schlosskörper einführbar ist,
wobei die umfängliche Begrenzung der Einführöffnung den in den Schlosskörper eingeführten
Schließstab im Wesentlichen formschlüssig umschließen kann. Durch die Einführöffnung
kann der Schließstab zum Zweck der Verriegelung in den Innenraum des ersten Gehäuseteils
eingeführt und dort verriegelt werden, so dass ein den Schließstab versperrender Riegel
nicht von außen zugänglich ist.
[0030] Die im Zusammenhang mit der Erfindung genannte Einführöffnung des Schlosskörpers
bezeichnet generell die an der Außenseite des Schlosskörpers gelegene Freistellung
zum Einführen des Schließstabs und auch den sich hieran anschließenden Innenraum,
in dem der eingeführte Schließstab sich erstreckt. Insofern kann die Einführöffnung
auch als Einführkanal des Schlosskörpers für den Schließstab bezeichnet werden.
[0031] Der Schließstab kann eine Längsachse aufweisen und bezüglich der Längsachse axial
in die Einführöffnung des ersten Gehäuseteils einführbar sein, oder der Schließstab
kann seitlich in die Einführöffnung des ersten Gehäuseteils einschwenkbar sein. Die
Längsachse des Schließstabs ist dabei durch die Richtung dessen größter Erstreckung
definiert, wobei die Gelenkstäbe des Gelenkstabbügels ebenfalls derartige Längsachsen
aufweisen, die durch die jeweiligen Richtungen der größten Erstreckung der Gelenkstäbe
definiert sind. Es kann vorgesehen sein, dass die Gelenkstäbe und der Schließstab
länglich und/oder geradlinig geformt sind. Dies kann insbesondere eine kompakte Anordnung
des Gelenkschlosses im zusammengefalteten Zustand ermöglichen. Die bereits genannte
Längsachse des ersten Gehäuseteils kann insbesondere orthogonal zu der Längsachse
des Schließstabs ausgerichtet sein, wenn der Schließstab in den Schlosskörper eingeführt
ist.
[0032] Der Gelenkstabbügel kann in eine Zollstockkonfiguration zusammenfaltbar sein, in
der die Gelenkstäbe und der Schließstab parallel zueinander ausgerichtet sind. In
einer derartigen Zollstockkonfiguration kann der Gelenkstabbügel kompakt und platzsparend
ausgerichtet sein, um eine einfache Verstauung, beispielsweise für einen Transport,
zu ermöglichen. Dies kann insbesondere für Gelenkschlösser, die zum Sichern von Zweirädern
verwendet und dementsprechend häufig zwischen verschiedenen Einsatzorten transportiert
werden, relevant sein, wobei dazu ferner Halterungen vorgesehen sein können, in die
das Gelenkschloss mit in die Zollstockkonfiguration gebrachtem Gelenkstabbügel eingesetzt
und dadurch einfach verstaut werden kann.
[0033] In der Zollstockkonfiguration des Gelenkstabbügels können die Längsachsen der Gelenkstäbe
und des Schließstabs in einer Ebene parallel zueinander verlaufen. Ferner kann in
der Zollstockkonfiguration des Gelenkstabbügels der Schlosskörper sich entlang einer
Längsachse erstrecken, wobei die Längsachse des Schlosskörpers sich innerhalb einer
Ebene erstreckt, die von den Längsachsen der Gelenkstäbe und des Schließstabs aufgespannt
wird. Der Schlosskörper kann in der Zollstockkonfiguration des Gelenkstabbügels innerhalb
einer Erstreckungsebene des Gelenkstabbügels angeordnet sein, so dass der Schlosskörper
und der Gelenkstabbügel gemeinsam ein flaches Paket bilden.
[0034] Die Gelenkachsen der Gelenkstäbe des Gelenkstabbügels können parallel zueinander
verlaufen. Der Schlosskörper des Gelenkschlosses kann eine Längsachse besitzen, die
parallel zu den Gelenkachsen der Gelenkstäbe verläuft. Durch derartige parallel vorgesehene
Gelenkachsen der Gelenkstäbe kann ein kontrolliertes und gleichmäßiges Verschwenken
der Gelenkstäbe erreicht werden.
[0035] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen dabei lediglich
eine mögliche Ausführungsform, wobei weitere Ausführungsformen der Beschreibung und
den Ansprüchen zu entnehmen sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Gelenkschlosses,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines ersten und eines zweiten Gehäuseteils mit in
dem ersten Gehäuseteil aufgenommenen Verriegelungsmechanismus sowie eines mit den
Gehäuseteilen verbundenen Gelenkstabbügel,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des ersten Gehäuseteils sowie des davon getrennten zweiten
Gehäuseteils,
- Fig. 4a und 4b
- perspektivische Darstellungen des mit dem ersten Gehäuseteil verbundenen zweiten Gehäuseteils,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung einer Halterung zur Aufnahme des Verriegelungsmechanismus,
und
- Fig. 6a und 6b
- perspektivische Ansichten des mit dem ersten Gehäuseteil verbundenen zweiten Gehäuseteils
sowie eines mittels eines Niets mit beiden Gehäuseteilen verbundenen ersten Endes
eines Gelenkstabbügels.
[0036] Fig. 1 zeigt ein Gelenkschloss 11, welches einen Schlosskörper 13 aufweist, mit dem
ein Gelenkstabbügel 17 verbunden ist. Dieser Gelenkstabbügel 17 weist fünf schwenkbar
miteinander verbundene Gelenkstäbe 19 sowie einen Schließstab 21 auf, wobei ein erstes
Ende 20 des Gelenkstabbügels 17 dauerhaft mit dem Schlosskörper 13 verbunden ist,
während der Schließstab 21 durch eine Einführöffnung 63 in den Schlosskörper 13 eingeführt
und wahlweise an diesem verriegelt oder von diesem gelöst werden kann. In der gezeigten
Darstellung befindet sich der Gelenkstabbügel 17 in einer Zollstockkonfiguration,
in der die Längsachsen L der geradlinig ausgebildeten Gelenkstäbe 19 und des Schließstabs
21 parallel zueinander versetzt in einer Ebene verlaufen, in welcher sich auch die
Längsachse A des Schlosskörpers erstreckt. Dadurch kann das Gelenkschloss 11 als ein
flaches Paket zusammengefaltet und somit platzsparend verstaut und transportiert werden.
[0037] Der Schlosskörper 13 beherbergt einen Verriegelungsmechanismus 15, der im gezeigten
Ausführungsbeispiel als Kombinationsschließmechanismus ausgebildet ist. Bei einem
derartigen Gelenkschloss 11 kann der in die Einführöffnung 63 eingeführte Schließstab
21 mittels eines nicht gezeigten Riegels verriegelt werden, indem an den Coderingen
16 des Verriegelungsmechanismus 15 eine Kombination eingestellt wird, die nicht einem
Schließgeheimnis entspricht. Erst wenn das Schließgeheimnis eingestellt ist, kann
der Riegel für eine Bewegung in eine Freigabestellung freigegeben sein, so dass der
Schließstab 21 wieder vom Schlosskörper 13 gelöst werden kann.
[0038] Der Verriegelungsmechanismus 15 ist ferner von einer Hülle 65 umgeben, die ein Sichtfenster
22 aufweist, durch das eine eingestellte Kombination überprüft werden kann. Ferner
sind die Coderinge 16 von außen zugänglich, um ein Verstellen bzw. ein Einstellen
des Schließgeheimnisses oder einer anderen Kombination zu ermöglichen. Die Ausbildung
des Verriegelungsmechanismus 15 als ein Kombinationsschließmechanismus stellt dabei
lediglich eine mögliche Ausführungsform dar, wobei der Verriegelungsmechanismus 15
insbesondere auch mit einem Schließzylinder ausgebildet sein kann, so dass der Riegel
durch eine Drehbetätigung des Schließzylinders, beispielsweise mittels eines Schlüssels,
in eine Verriegelungsstellung oder eine Freigabestellung gebracht werden kann.
[0039] Fig. 2 zeigt eine Darstellung des Gelenkschlosses 11 bei entnommener Hülle 65. Innerhalb
der Hülle 65 ist ein erstes Gehäuseteil 23 angeordnet, welches mit einem zweiten Gehäuseteil
27 verbunden ist. Das erste Gehäuseteil 23 ist rohrförmig und beherbergt den Verriegelungsmechanismus
15. Das zweite Gehäuseteil 27 bildet einen Deckel für das erste Gehäuseteil 23. Eine
gegenseitige Befestigung des ersten Gehäuseteils 23 und des zweiten Gehäuseteils 27
erfolgt dabei an einem zungenförmigen Befestigungsabschnitt 25 des ersten Gehäuseteils
23 und einem zungenförmigen Befestigungsabschnitt 29 des zweiten Gehäuseteils 27.
Ebenfalls fest mit den beiden Gehäuseteilen 23 und 27 verbunden ist das erste Ende
20 des Gelenkstabbügels 17, wobei die gegenseitige Befestigung mittels eines gemeinsamen
Verbindungselements in Form eines Niets 31 erfolgt. Hierdurch ist der Gelenkstabbügel
17 schwenkbar mit dem ersten Gehäuseteil 23 und dem zweiten Gehäuseteil 27 verbunden.
[0040] Der Niet 31 wird somit nicht nur zur gelenkigen Befestigung des ersten Endes 20 des
Gelenkstabbügels 17 mit dem Schlosskörper 13 genutzt, sondern auch dazu, die beiden
Gehäuseteile 23 und 27 sicher miteinander zu verbinden. Dadurch können die Herstellung
und die Montage des Gelenkschlosses 11 vereinfacht werden, da die beiden Gehäuseteile
23 und 27 einen einfachen Aufbau besitzen können und da das Einsetzen des Verriegelungsmechanismus
15 in den Innenraum des ersten Gehäuseteils 23 erleichtert werden kann. Bei gelöstem
zweiten Gehäuseteil 27 ist nämlich eine axiale Öffnung 33 des ersten Gehäuseteils
23 freigegeben, durch die ein Zugriff in den Innenraum des ersten Gehäuseteils 23
während des Einsetzens des Verriegelungsmechanismus 15 ermöglicht wird, beispielsweise
um den Verriegelungsmechanismus 15 zu halten und/oder zu führen. Durch die Verwendung
des Niets 31, der ohnehin zur Verbindung des Schlosskörpers 13 mit dem ersten Ende
20 des Gelenkstabbügels 17 vorgesehen ist, ist auch kein zusätzlicher Montageschritt
oder ein weiteres Bauteil notwendig, um die beiden Gehäuseteile 23 und 27 miteinander
zu verbinden.
[0041] Fig. 3 zeigt das erste Gehäuseteil 23 und das zweite Gehäuseteil 27, wobei diese
in der gezeigten Darstellung voneinander gelöst sind. Beide Gehäuseteile 23 und 27
können beispielsweise als Stanz-Biege-Teile gefertigt sein, was eine besonders einfache
und kostengünstige Herstellung ermöglicht. Dazu können die beiden Gehäuseteile 23
und 27 aus einem Metallblech geformt sein, wobei dieses eine ausreichende Dicke und
Stabilität aufweisen kann, um Versuchen, die Gehäuseteile 23 und 27 zu verbiegen,
um das Gelenkschloss 11 aufzubrechen, entgegenzuwirken.
[0042] Das erste Gehäuseteil 23 weist einen Aufnahmeabschnitt 45 auf, in den der Verriegelungsmechanismus
15 eingesetzt werden kann. Dabei kann der Verriegelungsmechanismus 15 von einer Halterung
57 (vgl. Fig. 5) gehalten sein, so dass der Verriegelungsmechanismus 15 zunächst in
diese Halterung 57 eingesetzt und dann zusammen mit dieser durch eine Montageöffnung
34 des ersten Gehäuseteils 23 in dessen Aufnahmeraum 45 eingeschoben werden kann (vgl.
Fig. 4b). Die Halterung 57 weist dabei zwei Rastnasen 61 auf, die nach erfolgtem Einsetzen
der Halterung 57 in den Aufnahmeabschnitt 45 des ersten Gehäuseteils 23 an zwei daran
ausgebildeten Kanten 59 anliegen bzw. die Kanten 59 umgreifen, so dass eine Rückbewegung
der Halterung 57 durch die Montageöffnung 34 verhindert wird (vgl. auch Fig. 2). Dazu
können die Rastnasen 61 aus einem rückfedernden Material gefertigt sein, so dass ein
Einsetzen der Halterung 57 durch die Montageöffnung 34 des ersten Gehäuseteils 23
ermöglicht wird, wobei die Rastnasen 61 zurückfedern, sobald die Kanten 59 des ersten
Gehäuseteils 23 überschritten sind. Dies erlaubt eine sichere Positionierung des Verriegelungsmechanismus
15 in dem ersten Gehäuseteil 23.
[0043] Wie Fig. 3 ferner zeigt, weist das erste Gehäuseteil 23 eine Öffnung 33 auf, die
einen weiteren Zugriff in den Aufnahmeabschnitt 45 während der Montage bzw. während
des Einführens des Verriegelungsmechanismus 15 ermöglicht. Um diese Öffnung 33 zu
verschließen und den im Aufnahmeabschnitt 45 aufgenommenen Verriegelungsmechanismus
15 zu sichern, kann die Öffnung 33 mittels des zweiten Gehäuseteils 27 verschlossen
werden.
[0044] Dazu weist das erste Gehäuseteil 23 einen Befestigungsabschnitt 25 auf, der einen
Anlenkungsbereich 47 und einen schmäler ausgebildeten Verbindungsbereich 51 umfasst.
Entlang dieses Befestigungsabschnitts 25 des ersten Gehäuseteils 23 kann das zweite
Gehäuseteil 27 translatorisch eingeschoben werden, so dass der Befestigungsabschnitt
29 des zweiten Gehäuseteils 27 an dem Befestigungsabschnitt 25 des ersten Gehäuseteils
23 derart anliegt, dass sich eine Befestigungsöffnung 53 des zweiten Gehäuseteils
27 in Flucht zu einer Befestigungsöffnung 49 des ersten Gehäuseteils 23 befindet.
Sobald nachfolgend auch noch das erste Ende 20 des Gelenkstabbügels 17 an den Befestigungsabschnitten
25 und 29 ausgerichtet wird, können das erste Gehäuseteil 23 und das zweite Gehäuseteil
27 durch Eintreiben des Niets 31 durch die Befestigungsöffnungen 49 und 53 (vgl. Fig.
1, 2 und 6a und 6b) fest miteinander verbunden werden.
[0045] Das zweite Gehäuseteil 27 weist dabei neben dem Befestigungsabschnitt 29 einen Abdeckungsabschnitt
28 auf, durch den die Öffnung 33 des ersten Gehäuseteils 23 im verbundenen Zustand
verdeckt ist (vgl. Fig. 4a und 4b). Der Abdeckungsabschnitt 28 und der Befestigungsabschnitt
29 des zweiten Gehäuseteils 27 verlaufen dabei in parallel zueinander versetzten Ebenen,
wobei der Abdeckungsabschnitt 28 mit dem Befestigungsabschnitt 29 über einen Stufenabschnitt
30 verbunden ist.
[0046] Ferner weist das zweite Gehäuseteil 27 einen zapfenartigen ersten Eingriffsabschnitt
35 und einen zapfenartigen zweiten Eingriffsabschnitt 37 auf, wobei im verbundenen
Zustand der beiden Gehäuseteile 23 und 27 der erste Eingriffsabschnitt 35 in eine
erste Eingriffsöffnung 39 des ersten Gehäuseteils 23 und der zweite Eingriffsabschnitt
37 in eine zweite Eingriffsöffnung 41 des ersten Gehäuseteils 23 eingreift (vgl. Fig.
4a und 4b). Dadurch ist das zweite Gehäuseteil 27 gegen ein Lösen von dem ersten Gehäuseteil
23 in einer Richtung senkrecht zu der Erstreckungsrichtung des jeweiligen Eingriffsabschnitts
35, 37 gesichert. Eine Bewegung des zweiten Gehäuseteils 27 entlang der Erstreckungsrichtung
des jeweiligen Eingriffsabschnitts 35, 37 wird im montierten Zustand des Gelenkschlosses
11 hingegen durch die feste Verbindung der Befestigungsabschnitte 25 und 29 der beiden
Gehäuseteile 23 und 25 verhindert.
[0047] Ferner weist das hier gezeigte erste Gehäuseteil 23 einen Längsschnitt 43 auf, der
beispielsweise fertigungstechnisch bedingt sein kann, insbesondere, wenn das erste
Gehäuseteil 23 als ein Stanz-Biege-Teil gefertigt ist. Um Versuchen, das erste Gehäuseteil
23 durch eine Krafteinwirkung auf diesen Längsschlitz 43 aufzubiegen oder auseinanderzuspreizen,
entgegenzuwirken, sind die beiden Eingriffsöffnungen 39 und 41 des ersten Gehäuseteils
23 seitlich versetzt zu dem Längsschlitz 43 angeordnet. Im zusammengesetzten Zustand
der beiden Gehäuseteile 23 und 27 wird das erste Gehäuseteil 23 somit in Querrichtung
zum Längsschlitz 43 stabilisiert, da der Längsschlitz 43 von dem zweiten Gehäuseteil
27 übergriffen wird. Hierdurch wird ein Aufbiegen bzw. Aufspreizen des ersten Gehäuseteils
23 erschwert.
[0048] Indem ferner der Befestigungsabschnitt 25 des ersten Gehäuseteils 23 und der Befestigungsabschnitt
29 des zweiten Gehäuseteils 27 jeweils als ebene Flächen ausgebildet sind, können
diese im verbundenen Zustand flach aneinander liegen. Dadurch kann eine enge Verbindung
an der gesamten Fläche insbesondere des Befestigungsabschnitts 25 des ersten Gehäuseteils
23 erfolgen, ohne dass eine offensichtliche Möglichkeit, ein Kraft zwischen die beiden
Befestigungsabschnitte 25 und 29 aufzubringen, um die beiden Gehäuseteile 23 und 27
voneinander zu lösen, geboten ist.
[0049] Wie Fig. 4b zeigt, weist das erste Gehäuseteil 23 ferner eine Einführöffnung 63 auf,
in die der Schließstab 21 eingeführt werden kann, um am Schlosskörper 13 verriegelt
werden zu können (vgl. auch Fig. 1 und 2). Somit kann der gesamte Verriegelungsmechanismus
15 innerhalb des Aufnahmeabschnitts 45 angeordnet sein, ohne dass ein Teil des Verriegelungsmechanismus
15 oder die verriegelte Spitze des Schließstabs 21 von außen zugänglich ist.
[0050] Wie die Fig. 6a und 6b zeigen, weist auch der Gelenkstab 19, der das erste Ende 20
des Gelenkstabbügels 17 bildet (vgl. Fig. 1), eine Befestigungsöffnung 55 auf, die
zu der Befestigungsöffnung 49 des ersten Gehäuseteils 23 und der Befestigungsöffnung
53 des zweiten Gehäuseteils 27 fluchtet, so dass die beiden Gehäuseteile 23 und 27
und das erste Ende 20 des Gelenkstabbügels 17 durch einen gemeinsamen Niet 31 dauerhaft
miteinander verbunden werden können. Die Verbindung mit dem ersten Ende 20 des Gelenkstabbügels
17 kann dabei so erfolgen, dass der zugehörige Gelenkstab 19 um eine durch die Befestigungsöffnungen
49, 53 und 55 verlaufende Achse schwenkbar ist. Ein Verschwenken des zweiten Gehäuseteils
27 relativ zu dem ersten Gehäuseteil 23 wird hingegen durch den jeweiligen Eingriff
der Eingriffsabschnitte 35 und 37 des zweiten Gehäuseteils 27 in die Eingriffsöffnungen
39 und 41 des ersten Gehäuseteils 23 verhindert.
[0051] Indem das Gelenkschloss 11 ein erstes Gehäuseteil 23 und ein zweites Gehäuseteil
27 aufweist, die mittels des Niets 31 (oder eines sonstigen gemeinsamen Verbindungselements)
aneinander und an dem ersten Ende 20 des Gelenkstabbügels 17 befestigt werden, ergeben
sich somit eine einfache Montage und Herstellung des Gelenkschlosses 11.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 11
- Gelenkschloss
- 13
- Schlosskörper
- 14
- Anlenkung
- 15
- Verriegelungsmechanismus
- 16
- Codering
- 17
- Gelenkstabbügel
- 18
- Ummantelung
- 19
- Gelenkstab
- 20
- erstes Ende des Gelenkstabbügels
- 21
- Schließstab
- 22
- Sichtfenster
- 23
- erstes Gehäuseteil
- 25
- Befestigungsabschnitt des ersten Gehäuseteils
- 27
- zweites Gehäuseteil
- 28
- Abdeckungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 29
- Befestigungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 30
- Stufenabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 31
- gemeinsames Verbindungselement bzw. Niet
- 33
- Öffnung des ersten Gehäuseteils
- 34
- Montageöffnung des ersten Gehäuseteils
- 35
- erster Eingriffsabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 37
- zweiter Eingriffsabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 39
- erste Eingriffsöffnung des ersten Gehäuseteils
- 41
- zweite Eingriffsöffnung des zweiten Gehäuseteils
- 43
- Längsschlitz des ersten Gehäuseteils
- 45
- Aufnahmeabschnitt
- 47
- Anlenkungsbereich
- 49
- Befestigungsöffnung des ersten Gehäuseteils
- 51
- Verbindungsbereich
- 53
- Befestigungsöffnung des zweiten Gehäuseteils
- 55
- Befestigungsöffnung des ersten Endes des Gelenkstabbügels
- 57
- Halterung
- 59
- Kante
- 61
- Rastnase
- 63
- Einführöffnung
- 65
- Hülle
- A
- Längsachse des ersten Gehäuseteils
- L
- Längsachse des Schließstabs
1. Gelenkschloss (11) mit einem Schlosskörper (13), der einen Verriegelungsmechanismus
(15) beherbergt, und einem Gelenkstabbügel (17), der mehrere schwenkbar miteinander
verbundene Gelenkstäbe (19) und einen Schließstab (21) aufweist, wobei ein erstes
Ende des Gelenkstabbügels (17) an dem Schlosskörper (13) dauerhaft befestigt ist und
ein zweites Ende des Gelenkstabbügels (17) den Schließstab (21) aufweist, wobei der
Schließstab (21) mittels des Verriegelungsmechanismus (15) wahlweise an dem Schlosskörper
(13) verriegelbar ist, wobei der Schlosskörper (13) ein erstes Gehäuseteil (23) aufweist,
das einen Befestigungsabschnitt (25) für das erste Ende (20) des Gelenkstabbügels
(17) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlosskörper (13) ferner ein zweites Gehäuseteil (27) aufweist, das einen Befestigungsabschnitt
(29) aufweist, wobei der Befestigungsabschnitt (25) des ersten Gehäuseteils (23),
der Befestigungsabschnitt (29) des zweiten Gehäuseteils (27) und das erste Ende (20)
des Gelenkstabbügels (17) mittels eines gemeinsamen Verbindungselements (31) aneinander
befestigt sind.
2. Gelenkschloss (11) nach Anspruch 1,
wobei der Befestigungsabschnitt (25) des ersten Gehäuseteils (23) und der Befestigungsabschnitt
(29) des zweiten Gehäuseteils (27) parallel zueinander ausgerichtet sind und/oder
aneinander anliegen.
3. Gelenkschloss (11) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das erste Gehäuseteil (23) eine Längsachse (A) aufweist und der Befestigungsabschnitt
(25) des ersten Gehäuseteils (23) bezüglich der Längsachse (A) seitlich von dem ersten
Gehäuseteil (23) absteht.
4. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Gehäuseteil (23) eine umfängliche Begrenzung für den Verriegelungsmechanismus
(15) bildet und an einem Ende eine Öffnung (33) aufweist, wobei das zweite Gehäuseteil
(27) einen Deckel bildet, der die Öffnung (33) des ersten Gehäuseteils (23) zumindest
teilweise verschließt.
5. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das zweite Gehäuseteil (27) wenigstens einen Eingriffsabschnitt (35, 37) aufweist,
der in eine Eingriffsöffnung (39, 41) des ersten Gehäuseteils (23) eingreift ist und
der das zweite Gehäuseteil (27) an dem ersten Gehäuseteil (23) sichert, wenn der Befestigungsabschnitt
(25) des ersten Gehäuseteils (23) und der Befestigungsabschnitt (29) des zweiten Gehäuseteils
(27) mittels des gemeinsamen Verbindungselements (31) aneinander befestigt sind.
6. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Gehäuseteil (23) einen Schlitz (43) aufweist, wobei das zweite Gehäuseteil
(27) einen ersten Eingriffsabschnitt (35) aufweist, der in eine erste Eingriffsöffnung
(39) des ersten Gehäuseteils (23) eingreift, und wobei das zweite Gehäuseteil (27)
einen zweiten Eingriffsabschnitt (37) aufweist, der in eine zweite Eingriffsöffnung
(41) des ersten Gehäuseteils (23) eingreift, wobei die erste Eingriffsöffnung (39)
und die zweite Eingriffsöffnung (41) auf unterschiedlichen Seiten des Schlitzes (43)
des ersten Gehäuseteils angeordnet sind.
7. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Ende (20) des Gelenkstabbügels (17) mittels des gemeinsamen Verbindungselements
(31) schwenkbar an dem Befestigungsabschnitt (25) des ersten Gehäuseteils (23) und
dem Befestigungsabschnitt (29) des zweiten Gehäuseteils (27) befestigt ist.
8. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Gehäuseteil (23) und/oder das zweite Gehäuseteil (27) ein Stanz-Biege-Teil
aus Metall ist.
9. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Gehäuseteil (23) einen Aufnahmeabschnitt (45) zum Aufnehmen des Verriegelungsmechanismus
(15) aufweist, wobei der Befestigungsabschnitt (25) des ersten Gehäuseteils (23) einen
Anlenkungsbereich (47) mit einer Befestigungsöffnung (49) für das gemeinsame Verbindungselement
(31) und einen Verbindungsbereich (51) aufweist, der zwischen dem Anlenkungsbereich
(47) und dem Aufnahmeabschnitt (45) angeordnet ist und schmäler ausgebildet ist als
der Anlenkungsbereich (47).
10. Gelenkschloss (11) nach Anspruch 9,
wobei das erste Gehäuseteil (23), das zweite Gehäuseteil (27) und das erste Ende (20)
des Gelenkstabbügels (17) zueinander fluchtende Befestigungsöffnungen (47, 53, 55)
aufweisen, in die das gemeinsame Verbindungselement (31) eingreift.
11. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das gemeinsame Verbindungselement durch einen Niet (31) gebildet ist.
12. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Verriegelungsmechanismus (15) in einer Halterung (57) gehalten ist, wobei
das erste Gehäuseteil (23) wenigstens eine Kante (59) aufweist, an der die Halterung
(57) mittels einer Rastnase (61) fixiert ist.
13. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Schließstab (21) eine Längsachse (L) aufweist und bezüglich der Längsachse
(L) axial in eine Einführöffnung (63) des ersten Gehäuseteils (23) einführbar ist,
oder wobei der Schließstab (21) seitlich in eine Einführöffnung (63) des ersten Gehäuseteils
(23) schwenkbar ist.
14. Gelenkschloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Gelenkstabbügel (17) in eine Zollstockkonfiguration zusammenfaltbar ist,
in der die Gelenkstäbe (19) und der Schließstab (21) parallel zueinander ausgerichtet
sind.