[0001] Die Erfindung betrifft einen Penetrator für ein Geschoss mit einem Leitwerk, insbesondere
ein unterkalibriges Wuchtgeschoss, umfassend einen einstückig massiven Hauptkörper
mit einer Geschossspitze.
[0002] Für die Bekämpfung von gepanzerten Zielen, wie Kampfpanzern, werden unterkalibrige
Penetratoren verwendet. Ein Beispiel für diese Art von massiven Penetratoren ist das
Seriengeschoss DM53/ DM63 der Firma Rheinmetall.
[0003] In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Ansätze zur Steigerung der Leistungsfähigkeit
von Penetratoren vorgeschlagen, wie beispielsweise zweiteilige Penetratoren, sogenannte
Bajonettpenetratoren, spezielle Penetratorspitzen, die dazu dienen das sogenannte
Anbeißverhalten des Penetrators zu optimieren oder aktive Penetratorsegmente, die
ein reaktives Vormodul zuerst initiieren sollen.
[0004] Aus dem Dokument
EP 2 372 295 B1 ist ein Penetrator mit Stufenprofil bekannt, das im Inneren eine Bohrung umfasst,
die sich entlang der beiden gestuften Teile des Penetrators erstreckt, wobei im Inneren
der Bohrung eine Explosivladung angeordnet ist und die Wand des Penetrators über diesen
Bereich im Wesentlichen gleich dick ausgebildet ist. Dieser Penetrator eignet sich
nicht zur Bekämpfung eines Kampfpanzers mit einer reaktiven Panzerung, sondern dient
dazu eine dünne Wandung zu durchschlagen und eine Explosion mit möglichst großer Splitterwirkung
herbeizuführen.
[0005] Das Dokument
DE 40 22 821 A1 offenbart ein unterkalibriges Wuchtgeschoss, das ein großes Länge-/Durchmesser-Verhältnis
aufweist und bestimmt ist, Ziele mit einer Mehrfachpanzerung zu durchdringen. Um dies
zu gewährleisten ist eine Sollbruchstelle im Bereich der Spitze angeordnet, sodass
die Spitze abbrechen kann. Mit diesem Geschosstyp sollen Mehrplattenziele bekämpft
werden.
[0006] Aus dem Dokument
DE 10 2015 117 018 A1 ist ein mehrteiliger Penetrator bekannt, der eine Schnittstelle aufweist, an der
unterschiedliche Penetratorspitzen angebracht werden können. Die unterschiedlichen
Penetratorspitzen sind auf die jeweilige Verwendung abgestimmt.
[0007] Das Dokument
US 8,985,026 B2 offenbart ebenfalls einen mehrteiligen Penetrator mit einer aufgesetzten Penetratorspitze.
[0008] Das Dokument
DE 195 04 840 B4 offenbart einen mehrteiligen Penetrator, der neben einem Kern eine form- und kraftschlüssig
mit dem Kern verbundene und um den Kern herum angeordnete Metallhülse hoher Festigkeit
aufweist, die beim Aufschlagen auf das Ziel von dem Kern freigegeben wird.
[0009] Bei den bisherigen Penetratoren entfällt verhältnismäßig viel Masse auf die aufgesetzten
Elemente der Penetratoren. Dies führt dazu, dass bei einer gegebenen Gesamtmasse des
Penetrators verhältnismäßig viel Gewicht verloren geht, da dies auf die aufgesetzten
Elemente entfällt und dadurch die Masse des Penetrators, die noch vorhanden ist um
das Hauptziel zu bekämpfen, sinkt. Hierdurch wird die Durchschlagskraft des Penetrators
im Hauptziel vermindert.
[0010] Ausgehend davon, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Penetrator zu schaffen,
der dazu ausgebildet ist, ein Ziel mit reaktiver Vorpanzerung zu durchschlagen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Erfindungsgemäß wird ein Penetrator für ein Geschoss mit einem Leitwerk, insbesondere
ein unterkalibriges Wuchtgeschoss bereitgestellt, umfassend einen einstückig massiven
Hauptkörper mit einer Geschossspitze. Der Hauptkörper umfasst einen vorderen und einen
hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil. An die Geschossspitze schließt sich der
vordere im Wesentlichen zylindrische Teil an. Der hintere im Wesentlichen zylindrische
Teil weist einen Durchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser des vorderen
im Wesentlichen zylindrischen Teils.
[0013] Weiterhin wird erfindungsgemäß eine Verwendung eines solchen oder wie nachfolgend
beschrieben weitergebildeten Penetrators zur Bekämpfung eines gepanzerten Ziels mit
reaktiver Panzerung, insbesondere eines Panzers, mit reaktiver Panzerung bereitgestellt.
[0014] Ferner wird erfindungsgemäß ein Geschoss mit einem Treibkäfig und einem Leitwerk
umfassend solchen oder wie nachfolgend beschrieben weitergebildeten Penetrator, bereitgestellt.
[0015] Ein einstückig massiver Hauptkörper im Sinne der Erfindung heißt, dass innerhalb
des Hauptkörpers, insbesondere innerhalb des vorderen und des hinteren im Wesentlichen
zylindrischen Teils ausgebildet sind, sondern dass der Hauptkörper massiv ausgebildet
ist. Ferner ist der Hauptkörper nicht aus unterschiedlichen Bauteilen zusammengesetzt,
sondern es handelt sich um ein einstückig ausgebildetes Element.
[0016] Im Wesentlichen zylindrisch im Sinne der Erfindung bedeutet, dass der vordere und
der hintere Teil des Hauptkörpers weitestgehend eine Zylinderform aufweisen. Insbesondere
der hintere Teil des Hauptkörpers kann aber auch ein Gewinde oder Rillen aufweisen,
das/die auf oder in diesem ausgebildet ist/sind, um einen Treibkäfig an dem Hauptkörper
des Penetrators anzubringen.
[0017] Schlägt der Penetrator auf das Vormodul, so wird in dieser ersten Phase der Penetration
kein sonderlich großer Durchmesser benötigt, da das Vormodul keine große Dicke aufweist.
Folglich kann der vordere Teil des Hauptkörpers des erfindungsgemäßen Penetrators
mit einem geringen Durchmesser ausgeführt werden.
[0018] Bei der Bekämpfung eines Ziels mit reaktivem Vormodul dient der vordere Teil des
Hauptkörpers lediglich zur Initiierung der Sprengladungen des Vormoduls.
[0019] Da der vordere Teil des Hauptkörpers einen geringeren Durchmesser aufweist als der
hintere Teil des Hauptkörpers, kann die hierdurch eingesparte Masse entweder zur Durchmesservergrößerung
des hinteren Teils des Hauptkörpers verwendet werden oder der der hintere Teil des
Hauptkörpers kann verlängert werden. Ziel ist es, dass der hintere Teil des Hauptkörpers
eine möglichst große Durchschlagskraft im Hauptziel entfaltet.
[0020] Zusätzlich schwächt der geringere Durchmesser des Hauptkörpers im vorderen Teil des
Hauptkörpers die Biegesteifigkeit des Hauptkörpers in diesem Bereich. Dies führt dazu,
dass im weiteren Verlauf der Penetration ein gewollter Abbruch des vorderen Teils
des Hauptkörpers an dem reaktiven Vormodul stattfindet.
[0021] Nachdem der vordere Teil des Hauptkörpers mitsamt der Spitze abgebrochen ist, wird
der verbleibende Teil des Penetrators von der hinteren Platte eines reaktiven Vormoduls
entkoppelt. Hierdurch wird der Hauptkörper des Penetrators weniger abgelenkt und die
endballistische Leistung im nachfolgenden Hauptziel erheblich gesteigert.
[0022] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Penetrators ist es möglich, auch Ziele
mit reaktiver Panzerung zu bekämpfen.
[0023] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Penetrators ist, dass es keine beweglichen
Teile gibt.
[0024] Weiterhin ist es von Vorteil, dass der vordere Teil des Hauptkörpers auf die zu bekämpfenden
reaktiven Ziele optimal abstimmbar ist.
[0025] Vorzugsweise dient der Penetrator dazu, ein gepanzertes Ziel, insbesondere einen
Panzer mit reaktiver Panzerung zu bekämpfen.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung des Penetrators kann vorgesehen sein, dass zwischen
vorderem und hinterem im Wesentlichen zylindrischen Teil eine Sollbruchstelle ausgebildet
ist.
[0027] Hierdurch wird erreicht, dass der vordere im Wesentlichen zylindrische Teil des Hauptkörpers
an einer definierten Stelle und auf eine definierte Art und Weise von dem hinteren
im Wesentlichen zylindrischen Teil des Hauptkörpers abbricht. Hierdurch kann verhindert
werden, dass aufgrund eines indifferenten Abbruchverhaltens der hintere im Wesentlichen
zylindrische Teil des Hauptkörpers durch ein Vormodul abgelenkt wird.
[0028] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zwischen dem vorderen und hinteren im Wesentlichen
zylindrischen Teil ein Übergangsbereich ausgebildet ist, der die Sollbruchstelle aufweist.
[0029] Ein solcher Übergangsbereich kann beispielsweise als abgeschnittener Konus ausgebildet
sein, um einen Durchmesserübergang von dem vorderem im Wesentlichen zylindrischen
Teil zu dem hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil des Hauptkörpers auszubilden.
[0030] Ebenso kann der Übergangsbereich jedoch auch derart ausgebildet sein, dass dieser
durch seine Auslegung das Bruchverhalten des Hauptkörpers beeinflusst.
[0031] In Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sollbruchstelle als konstruktive
Kerbe ausgebildet ist.
[0032] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Sollbruchstelle dadurch realisiert wird,
dass der Übergangsbereich aus einem Werkstoff mit einer geringeren Festigkeit und/oder
einer höheren Sprödigkeit ausgebildet ist als der vordere zylindrische Teil und/oder
der hintere zylindrische Teil des Hauptkörpers.
[0033] In vorteilhafter Weiterbildung kann der Übergangsbereich aus einem Werkstoff realisiert
werden, der in Bezug auf einen Grundwerkstoff des Hauptkörpers eine um 30% geringere
Festigkeit aufweist.
[0034] Der Grundwerkstoff des Hauptkörpers kann eine Festigkeit von σ
H = 1700MPa aufweisen und der Übergangsbereich eine Festigkeit von σ
Ue = 1700MPa.
[0035] In Ausgestaltung des Penetrators kann vorgesehen sein, dass die Sollbruchstelle dadurch
realisiert wird, dass der Übergangsbereich eine durch mechanische Oberflächenbehandlung
erzielte erhöhte Sprödigkeit aufweist.
[0036] Weiterhin ist es möglich, dass der Übergangsbereich durch eine spezielle Wärmebehandlung
beeinflusst werden kann, sodass dieser Bereich verspröded ist und damit empfindlicher
gegen Spannungen reagiert, als der Rest des Hauptkörpers.
[0037] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Penetrator aus einem Wolfram-Schwermetall
ausgebildet ist.
[0038] Wolfram-Schwermetalle sind in der Werkstoffnorm ASTM B777-07 definiert.
[0039] Zusätzlich ist auch eine Veränderung der Werkstoffeigenschaften durch das Herstellungsverfahren
denkbar.
[0040] Auch eine lokale Modifikation der Werkstoffzusammensetzung kann das mechanische Bruchverhalten
im Übergangsbereich beeinflussen. So kann zum Beispiel das Verhältnis zwischen Wolfram
und den anderen Bestandteilen des Wolframschwermetalls, wie Eisen, Nickel und/oder
Kobalt für die geforderten mechanischen Eigenschaften angepasst sein.
[0041] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Durchmesserverhältnis des hinteren im Wesentlichen
zylindrischen Teils zum vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil in einem Bereich
von 1,5 bis 4,0, vorzugsweise in einem Bereich von 2,0 bis 3,5 liegt, insbesondere
in einem Bereich von 2,0 bis 3,0.
[0042] Ferner kann vorgesehen sein, dass das Längenverhältnis des hinteren im Wesentlichen
zylindrischen Teils zum vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil in einem Bereich
von 10 bis 1,5, vorzugsweise 8 bis 2, insbesondere 6 bis 3 liegt.
[0043] Die Länge des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils des Hauptkörpers korreliert
dabei mit der Dicke der ersten Platte eines reaktiven Vormoduls.
[0044] Der erfindungsgemäße Penetrator bietet aufgrund des relativ langen und verhältnismäßig
leichten vorderen Teils des Hauptkörpers und des verhältnismäßig langen und schweren
hinteren Teils des Hauptkörpers einen verbesserten Masseeinsatz.
[0045] In vorteilhafter Weiterbildung des Penetrators kann vorgesehen sein, dass das sich
die Länge I des vorderen im Wesentlichen zylindrische Teils nach der Formel I ≥ 2*b/cos(α)
bestimmt, wobei b die Dicke einer ersten Platte eines Vorziels ist und α der Neigungswinkel
einer Flächennormalen der ersten Platte des Vorziels gegenüber einer Längsachse des
Penetrators.
[0046] Dicke und Winkel der Platten eines Vorziels einer reaktiven Panzerung können als
bekannt angenommen werden, da diese auch von gegnerischen Panzern, beispielsweise
durch Auswertung von Aufnahmen oder anhand von anderen Erkenntnissen hinreichend genau
bestimmt werden können.
[0047] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Vorziel um ein reaktives Vorziel, wie eine reaktive
Panzerung.
[0048] In Weiterbildung des Penetrators kann vorgesehen sein, dass der vordere im Wesentlichen
zylindrische Teil höhere Festigkeitswerte und/oder eine höhere Härte als der hintere
im Wesentlichen zylindrische Teil aufweist.
[0049] Hierdurch wird erreicht, dass ein reaktives Vormodul sicher durchstoßen werden kann.
[0050] Ferner kann die Spitze aus dem gleichen Material wie der Hauptkörper des Penetrators
oder aus einem anderen Material geformt sein, sodass eine Auslösung des reaktiven
Vormoduls sichergestellt ist.
[0051] Der Übergangsbereich des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils des Hauptkörpers
zum hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil des Hauptkörpers ist abhängig davon,
wie das Bruchverhalten des Wolfram-Schwermetalls ausgebildet ist. Somit kann das Bruchverhalten
beim Auftreffen des Penetrators auf die erste Platte gesteuert werden.
[0052] Weiterhin kann der Übergangsbereich so gestaltet werden, dass der vordere im Wesentlichen
zylindrische Teil des Hauptkörpers zu dem Zeitpunkt abbricht, in dem der Sprengstoff
initiiert worden ist. Damit wird verhindert, dass der Hauptkörper des Penetrators
nachhaltig gestört wird.
[0053] Der Übergangsbereich kann als Kegel ausgeführt sein. Es sind aber auch andere geometrische
Formen des Übergangsbereichs denkbar. Der Übergangsbereich kann mit Kerben oder scharfkantigen
Übergängen versehen sein und somit das Bruchverhalten beeinflussen.
[0054] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
Zeichnungen erläutert werden.
[0055] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators; und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Penetrators und einer ersten
Platte eines Vorziels.
[0056] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators 1.
[0057] Der Penetrator 1 ist für ein Geschoss mit einem Leitwerk, insbesondere ein unterkalibriges
Wuchtgeschoss, ausgebildet.
[0058] Der Penetrator umfasst einen einstückig massiven Hauptkörper 10 mit einer Geschossspitze
11.
[0059] Der Hauptkörper 10 weist einen vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil 12 und
einen hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil 14 auf.
[0060] Der vordere im Wesentlichen zylindrische Teil 12 schließt sich an die Geschossspitze
11 an und weist eine Länge I auf.
[0061] Der hintere im Wesentlichen zylindrische Teil 14 schließt sich an den vorderen im
Wesentlichen zylindrischen Teil an und weist eine Länge L auf.
[0062] Der hintere im Wesentlichen zylindrische Teil 14 des Hauptkörpers weist einen Durchmesser
D auf, der größer ist als der Durchmesser d des vorderen im Wesentlichen zylindrischen
Teils 12.
[0063] Zwischen dem vorderen und dem hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil 12, 14
ist eine Sollbruchstelle 15 ausgebildet. Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist
die Sollbruchstelle 15 als scharfkantiger Durchmesserübergang zwischen dem vorderen
im Wesentlichen zylindrische Teil 12 mit dem kleiner Durchmesser d und dem hinteren
im Wesentlichen zylindrische Teil 14 mit dem großen D ausgebildet. Durch den mit dem
scharfen Durchmesserübergang verbundenen großen Kerbwirkung, ist die Sollbruchstelle
15 als konstruktive Kerbe 15 ausgebildet.
[0064] An dem hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil 14 des Hauptkörpers 10 schließt
sich ein Heckbereich 16 an.
[0065] Der Heckbereich 16 ist dazu ausgebildet, dass an diesem das Leitwerk des Geschosses
befestigt werden kann.
[0066] Das Durchmesserverhältnis D/d des hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teils 14
zum vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil 12 liegt dabei in einem Bereich von
1,5 bis 4,0, vorzugsweise in einem Bereich von 2,0 bis 3,5 liegt, insbesondere in
einem Bereich von 2,0 bis 3,0.
[0067] Das Längenverhältnis L/l des hinteren im Wesentlichen zylindrische Teils 14 zum vorderen
im Wesentlichen zylindrischen Teil 12 liegt in einem Bereich von 10 bis 1,5, vorzugsweise
8 bis 2, insbesondere 6 bis 3.
[0068] Die zweite bis vierte Ausführungsform gemäß der Fig. 2 bis 4 basieren jeweils auf
der ersten Ausführungsform der Erfindung mit dem Unterschied, dass zwischen dem vorderen
und dem hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil 12, 14 ein Übergangsbereich 13
ausgebildet ist. Der Übergangsbereich 13 weist die Sollbruchstelle 15 auf.
[0069] Die Sollbruchstelle 15 kann gemäß der zweiten bis vierten Ausführungsform dadurch
realisiert werden, dass der Übergangsbereich 13 aus einem Werkstoff mit einer geringerer
Festigkeit und/oder einer höheren Sprödigkeit ausgebildet ist als der vordere zylindrische
Teil 12 und/oder der hintere zylindrische Teil des Hauptkörpers 10.
[0070] Als Alternative oder zusätzlich dazu kann die Sollbruchstelle 15 aber auch dadurch
realisiert werden, dass der Übergangsbereich 13 eine durch mechanische Oberflächenbehandlung
erzielte erhöhte Sprödigkeit aufweist.
[0071] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators 1.
[0072] Der Übergangsbereich 13 zwischen dem vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil
12 des Hauptkörpers 10 und dem hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teil 14 des
Hauptkörpers 10 ist als abgeschnittener Konus ausgebildet, sodass ein gleichmäßiger
Übergang zwischen dem Durchmesser d des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil
12 des Hauptkörpers 10 und dem Durchmesser D im hinteren im Wesentlichen zylindrischen
Teil 14 des Hauptkörpers 10 ausgebildet wird.
[0073] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators 1. Der Übergangsbereich 13 weist die Sollbruchstelle 15 auf, die als konstruktive
Kerbe ausgebildet ist. Hierzu ist im Übergangsbereich 13 eine Querschnittsreduktion
gegenüber dem vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil 12 ausgebildet. Diese Querschnittsreduktion
kann als Nut oder als Kerbe ausgebildet sein.
[0074] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Penetrators 1. Der Übergangsbereich 13 weist die Sollbruchstelle 15 auf, die als konstruktive
Kerbe ausgebildet ist. Darüber hinaus weist der Übergangsbereich 13 einen gleichmäßigen
Durchmesserübergang auf, der als abgeschnittener Konus ausgebildet ist.
[0075] Die Sollbruchstelle 15 ist dabei vorzugsweise vor dem abgeschnittenen Konus ausgebildet,
sodass dieser nach dem Abbrechen des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils
12 erhalten bleibt und somit der hintere im Wesentlichen zylindrische Teil 14 einen
weitere Spitze aufweist, die es dem hinteren im Wesentlichen zylindrische Teil 14
erlaubt nach dem Abbrechen des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils besser
in das Hauptziel einzudringen.
[0076] Soweit vorstehend der Penetrator 1 beschrieben wurde, gilt die Offenbarung des Penetrators
1 in gleicher Weise neben dem Penetrator 1 auch für das Geschoss, das einen solchen
Penetrator 1 umfasst.
[0077] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Penetrators und
einer ersten Platte P eines Vorziels.
[0078] Die die Länge I des vorderen im Wesentlichen zylindrische Teils 12 bestimmt sich
nach der Formel I ≥ 2*b/cos(α). Dabei ist b die Dicke einer ersten Platte P eines
Vorziels und α der Neigungswinkel einer Flächennormalen der ersten Platte P des Vorziels
gegenüber einer Längsachse des Penetrators 1. Vorzugsweise handelt es sich bei dem
Vorziel um ein reaktives Vorziel einer reaktiven Panzerung.
[0079] Die Dicke b und Winkel α der Platten eines Vorziels einer reaktiven Panzerung können
als bekannt angenommen werden, da diese auch von gegnerischen Panzern, beispielsweise
durch Auswertung von Aufnahmen oder anhand von anderen Erkenntnissen hinreichend genau
bestimmt werden können.
[0080] Der Winkel α kann beispielsweise 68° betragen und die Dicke d einer Platte eines
Vorziels bei 25mm. Die Länge I des vorderen im Wesentlichen zylindrische Teils 12
beträgt dann zumindest 134mm und die Länge L des hinteren im Wesentlichen zylindrischen
Teils beträgt etwa 620mm.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0081]
- 1
- Penetrator
- 10
- Hauptkörper
- 11
- Spitze
- 12
- vorderer im Wesentlichen zylindrischer Teil
- 13
- Übergangsbereich
- 14
- hinterer im Wesentlichen zylindrischer Teil
- 15
- Sollbruchstelle
- 16
- Heck
- α
- Neigungswinkel einer Flächennormalen der ersten Platte P
- b
- Dicke der ersten Platte P eines reaktiven Vorziels
- d
- Durchmesser des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils
- D
- Durchmesser des hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teils
- l
- Länge des vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teils
- L
- Länge des hinteren im Wesentlichen zylindrischen Teils
- P
- Platte eines reaktiven Vorziels
1. Penetrator (1) für ein Geschoss mit einem Leitwerk, insbesondere ein unterkalibriges
Wuchtgeschoss, umfassend einen einstückig massiven Hauptkörper (10) mit einer Geschossspitze
(11),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hauptkörper (10) einen vorderen und einen hinteren im Wesentlichen zylindrischen
Teil (12, 14) umfasst, wobei
sich an die Geschossspitze (11) der vordere im Wesentlichen zylindrische Teil (12)
anschließt und wobei der hintere im Wesentlichen zylindrische Teil (14) einen Durchmesser
(D) aufweist, der größer ist als der Durchmesser (d) des vorderen im Wesentlichen
zylindrischen Teils (14).
2. Penetrator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen vorderem und hinterem im Wesentlichen zylindrischen Teil (12, 14) eine Sollbruchstelle
(15) ausgebildet ist.
3. Penetrator (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem vorderen und hinteren Teil im Wesentlichen zylindrischen Teil (12, 14)
ein Übergangsbereich (13) ausgebildet ist, der die Sollbruchstelle (15) aufweist.
4. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Sollbruchstelle (15) als konstruktive Kerbe ausgebildet ist.
5. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (15) dadurch realisiert wird, dass der Übergangsbereich (13)
aus einem Werkstoff mit einer geringerer Festigkeit und/oder einer höheren Sprödigkeit
ausgebildet ist als der vordere zylindrische Teil (12) und/oder der hintere zylindrische
Teil des Hauptkörpers (10).
6. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (15) dadurch realisiert wird, dass der Übergangsbereich (13)
eine durch mechanische Oberflächenbehandlung erzielte erhöhte Sprödigkeit aufweist.
7. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchmesserverhältnis (D/d) des hinteren im Wesentlichen zylindrische Teils (14)
zum vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil (12) in einem Bereich von 1,5 bis
4,0, vorzugsweise in einem Bereich von 2,0 bis 3,5, insbesondere in einem Bereich
von 2,0 bis 3,0, liegt.
8. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Längenverhältnis (L/l) des hinteren im Wesentlichen zylindrische Teils (14) zum
vorderen im Wesentlichen zylindrischen Teil (12) in einem Bereich von 10 bis 1,5,
vorzugsweise 8 bis 2, insbesondere 6 bis 3, liegt.
9. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das sich die Länge I des vorderen im Wesentlichen zylindrische Teils (12) nach der
Formel I ≥ 2*b/cos(α) bestimmt, wobei b die Dicke einer ersten Platte (P) eines Vorziels
ist und α der Neigungswinkel einer Flächennormalen der ersten Platte (P) des Vorziels
gegenüber einer Längsachse des Penetrators (1) ist.
10. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorderen im Wesentlichen zylindrische Teil (12) höhere Festigkeitswerte und/oder
eine höhere Härte als der hintere im Wesentlichen zylindrische Teil (14) aufweist.
11. Penetrator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Penetrator aus einem Wolfram-Schwermetall ausgebildet ist.
12. Verwendung des Penetrators nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Bekämpfung eines
gepanzerten Ziels mit reaktiver Panzerung, insbesondere eines Panzers, mit reaktiver
Panzerung.
13. Geschoss mit einem Treibkäfig und einem Leitwerk umfassend einen Penetrator nach einem
der Ansprüche 1-11.