[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen aus einem
gefalteten Zuschnitt zu einer Umverpackung mit einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen
des Zuschnitts und/oder Erzeugen von Rillen auf dem Zuschnitt entlang einer vorgegebenen
Faltlinie, eine Faltungseinrichtung zum Falten des Zuschnitts zu der Umverpackung.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen von Umverpackungen
für einen Gegenstand aus einem Zuschnitt, der mit vorgegebenen Rillen zur Bildung
von Faltlinien vorversehen wird und der gefaltet wird zu einer den Gegenstand umfassenden
Umverpackung.
[0003] Aus der
DE 10 2017 207 901 A1 ist eine Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen bekannt, die mehrere Bearbeitungsstationen
umfasst, damit aus einem ebenen Materialzuschnitt eine Umverpackung für den Gegenstand
hergestellt wird. Eine erste Bearbeitungsstation umfasst eine Stanzeinrichtung, mittels
derer Zuschnitte gestanzt und Rillen auf dem Zuschnitt erzeugt werden, wobei die Rillen
jeweils eine Faltlinie vorgeben, um die ein Abschnitt des Zuschnitts relativ zu einem
weiteren Abschnitt desselben gefaltet wird. In einer weiteren Bearbeitungsstation
erfolgt eine Bedruckung von Abschnitten des Zuschnitts. In einer weiteren in Transportrichtung
nachgeordneten Bearbeitungsstation ist eine Faltungseinrichtung zum Falten des Zuschnitts
zu dem Verpackungskörper bzw. Umverpackung angeordnet. In einer weiteren nachgeordneten
vierten Bearbeitungsstation wird der Gegenstand in den Verpackungskörper eingefügt,
so dass der Verpackungsvorgang beendet ist. Zum sicheren Transport und zur eindeutig
definierten Lagerung des Gegenstandes innerhalb der Umverpackung sind weitere Maßnahmen
wünschenswert.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und Verfahren zur
Verpackung von Gegenständen derart anzugeben, dass auf einfache Weise eine mit einer
Polsterung versehene Umverpackung bereitgestellt wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung vorgesehen
ist, mittels derer Polsterlaschen aus einer Zuschnittebene des Zuschnitts unter Bildung
einer Faltlinie und einer Stanzlinie herausfaltbar sind, wobei die Polsterlaschen
eine Anzahl von in einem Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte aufweist und
wobei ein Ende der Polsterlasche sich auf eine Hauptfläche des Zuschnitts abstützt.
[0006] Nach der Erfindung ist eine Polster-Stanzeinrichtung vorgesehen, mittels derer Polsterlaschen
in dem Zuschnitt herstellbar sind. Vorteilhaft wird durch das gleichzeitig vorgenommene
Falten und Stanzen der Polsterlasche der Aufwand hinsichtlich der Anzahl von Bearbeitungsstationen
reduziert bzw. die Taktzeiten verringert.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine erste Polster-Stanzeinrichtung zum
Falten und Stanzen unter Bildung einer in einer ersten Richtung verlaufenden Faltlinie
und eine zweite Polster-Stanzeinrichtung zum Falten und Stanzen unter Bildung einer
zu der ersten Richtung senkrecht stehenden zweiten Richtung verlaufenden Faltlinie
vorgesehen. Die Polsterlaschen weisen somit eine unterschiedliche Orientierung auf,
so dass senkrecht zueinander angeordnete Ränder des zu verpackenden Gegenstandes von
den Polsterlaschen begrenzt sein können. Wenn gegenüberliegende Seitenwände der Umverpackung
jeweils im Bereich von freien Rändern desselben entsprechende Polsterlaschen aufweisen,
kann eine definierte Positionierung des Gegenstandes auf einem Hauptabschnitt des
Zuschnitts sichergestellt werden.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Polster-Stanzeinrichtung derart relativ
zu dem Zuschnitt orientiert angeordnet sein, dass das Falten und Stanzen der Polsterlaschen
an einem Rand des Zuschnitts oder innerhalb des Zuschnitts erfolgen kann. Die Anordnung
der Polsterlaschen ist abhängig von der Dimensionierung des zu verpackenden Gegenstandes.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die erste und zweite Polster-Stanzeinrichtung
in unterschiedlichen Bearbeitungsstationen integriert angeordnet. Zwischen den Bearbeitungsstationen
ist eine Klebemittelaufbringstation angeordnet, so dass der Gegenstand von der Umverpackung
am Ende der Bearbeitung fest verschlossen ist.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfassen mindestens zwei Bearbeitungsstationen
unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge. In einer ersten Bearbeitungsstation erfolgt
das Ablegen des Gegenstandes auf einen Hauptabschnitt des Zuschnitts sowie das Falten
von gegenüberliegenden Abschnitten des Zuschnitts zur Bildung von Seitenwänden der
Umverpackung. Hierzu ist eine Seitenwand-Falteinrichtung vorgesehen. Ferner erfolgt
in der ersten Bearbeitungsstation durch Aktivierung der ersten Polster-Stanzeinrichtung
das Erstellen der Polsterlaschen an den um 180° umgefalteten Seitenwänden. In einer
in Transportrichtung nachgeordneten zweiten Bearbeitungsstation erfolgt an denselben
Seitenwänden eine weitere kombinierte Faltung und Stanzung zur Bildung weiterer Polsterlaschen,
so dass der auf den Zuschnitt abgelegte Gegenstand durch die Polsterlaschen eingerahmt
ist. Darüber hinaus erfolgt in der zweiten Bearbeitungsstation eine Faltung eines
weiteren Abschnitts des Zuschnitts zur Bildung einer weiteren Seitenwandung. Durch
die zeitlich kombinierte Anwendung von unterschiedlicher Bearbeitung in einer Bearbeitungsstation
kann ein relativ großer Durchsatz des fertig verpackten Gegenstandes erzielt werden.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist eine dritte Bearbeitungsstation eine
Abschluss-Faltungseinrichtung auf, mittels derer die nicht umgefalteten Zuschnittabschnitte
umgefaltet und gegenüberliegende Seitenwände miteinander verklebt werden.
[0012] Zur Lösung der Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 11 dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Zuschnitt heraus Polsterlaschen
gestanzt und gefaltet werden, die den zu verpackenden Gegenstand randseitig begrenzen.
[0013] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Polsterlaschen gleichzeitig gestanzt
und gefaltet, so dass sie aus einer Zuschnittebene des Zuschnitts herausragen und
einen abgelegten Gegenstand randseitig begrenzen können. Der Gegenstand weist bereits
während des Verpackungsvorgangs eine definierte Lage auf.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung verbleibt ein Stanzwerkzeug in einer Arbeitsstellung
desselben unter Anlage an der Polsterlasche, bis alle Polsterlaschen erzeugt worden
sind. Gegebenenfalls werden die Stanzwerkzeuge erst entfernt, wenn bereits eine Seitenwandung
der Umverpackung auf eine Oberseite des Gegenstandes umgefaltet worden ist. Vorteilhaft
kann hierdurch ein sicherer Halt des Gegenstandes innerhalb der noch nicht fertig
gestellten Umverpackung gewährleistet sein.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt zwischen der Bearbeitung des Zuschnitts
in zwei benachbarten Bearbeitungsstationen ein Aufbringen von Klebemittel auf einen
Abschnitt des Zuschnitts, so dass in einer abschließenden Faltbearbeitung die Umverpackung
fest verschlossen werden kann.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das gleichzeitige Stanzen und Falten
zur Bildung der Polsterlasche in einer aufgefalteten Position eines die Seitenwandung
bildenden Abschnitts des Zuschnitts. Vorteilhaft kann hierdurch ein den Zuschnitt
aufnehmender Falttisch als Anlagefläche für das Stanzwerkzeug dienen.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines Zuschnitts mit fertiggestellten Polsterlaschen, die einen auf
einem Hauptabschnitt des Zuschnitts abgelegten Gegenstand umfassen,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von mehreren Bearbeitungsstationen einer Verpackungsvorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf eine Polsterlasche, wenn sie sich in einer ebenen
Lage bzw. in einer Zuschnittebene erstreckt,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der Polsterlasche in einer gefalteten Arbeitsposition
und
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Eckbereichs einer gefalteten Umverpackung nach
einer alternativen Ausführungsform.
[0019] Eine Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen 1 weist mehrere Bearbeitungsstationen
auf, in denen der Gegenstand 1 umverpackt wird.
[0020] Eine erste Bearbeitungsstation 2 dient zur Aufnahme eines sich in einer Zuschnittebene
Z erstreckenden Zuschnitts 3. Der Zuschnitt 3 wird vorzugsweise auf einem ebenen und
transportablen Auflagetisch 4 abgelegt bzw. der ersten Bearbeitungsstation 2 zugeführt.
Ferner umfasst die erste Bearbeitungsstation 2 eine nicht dargestellte Ablegeeinrichtung
zur Ablage des Gegenstandes 1 auf eine Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3. Darüber hinaus
umfasst die erste Bearbeitungsstation 2 eine Seitenwand-Falteinrichtung 6, mittels
derer gegenüberliegende Abschnitte des Zuschnitts 3 zu Seitenwandungen 7 gefaltet
werden. Hierzu weist der Zuschnitt 3 entsprechende Rillen auf, die eine Faltlinie
8 bilden. Die Rillen sind vorzugsweise vor Zuführung des Zuschnitts 3 zu der ersten
Bearbeitungsstation 2 mittels einer nicht dargestellten Stanzeinrichtung erzeugt worden.
Ferner erfolgt das Ausstanzen des Zuschnitts 3 mit der vorgegebenen Kontur in einem
vorgelagerten Bearbeitungsvorgang.
[0021] Die erste Bearbeitungsstation 2 weist darüber hinaus eine Polster-Stanzeinrichtung
9 auf, mittels derer Polsterlaschen 10 an der Seitenwandung 7 durch Stanzen und Falten
erzeugt werden können. Die Polsterlasche 10 ist rechteckförmig ausgebildet und weist
zwei Faltlinien 11 und zwei Stanzlinien 12 auf, wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich
ist. Die Faltlinien 11 können in einem vorhergehenden Bearbeitungsvorgang durch entsprechende
Rillenerzeugung hergestellt worden sein. Zur Erzeugung der Stanzlinien 12 weist die
Polster-Stanzeinrichtung 9 ein Stanzwerkzeug 13 auf, das vorzugsweise als ein Stanzstempel
ausgebildet ist, der linear beweglich senkrecht zu der Zuschnittebene Z angeordnet
ist.
[0022] In einer Arbeitsstellung des Stanzwerkzeugs 13 gemäß Figur 4 drückt die Polster-Stanzeinrichtung
9 einen endseitigen Laschenabschnitt 14 der Polsterlasche 10 auf den Auflagetisch
4, auf dem sich die Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3 befindet. An den Faltlinien 11
erfolgt eine Umfaltung der Seitenwandung 7 um einen rechten Winkel. Die Seitenwandung
7 erstreckt sich somit im Wesentlichen in einem Abstand zu der Zuschnittebene Z bzw.
zu der Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3. An den endseitigen Laschenabschnitt 14 schließt
sich ein weitere Laschenabschnitt 14' an, der mit der Seitenwandung 7 einstückig verbunden
ist.
[0023] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, verlaufen die Faltlinien 11 senkrecht zu einem Rand
15 der Seitenwandung 7 bzw. senkrecht zu einem Rand 16 des Gegenstandes 1. Hierdurch
liegt eine winkelförmig angeordnete Randkante 17 der Seitenwandung 7 unmittelbar an
dem Rand 16 des Gegenstandes 1 an.
[0024] In der ersten Bearbeitungsstation 2 werden mittels der Polster-Stanzeinrichtung 9
erste Polsterlaschen 10 hergestellt. Zweite Polsterlaschen 10', die in einem rechten
Winkel zu den ersten Polsterlaschen 10 angeordnet sind, werden erst in einer zweiten
Bearbeitungsstation 22 hergestellt. Die Faltlinien 11 der ersten Polsterlasche 10
sind quer zu einer Transportrichtung T angeordnet. Faltlinien 11' der zweiten Polsterlaschen
10' sind in Transportrichtung T angeordnet.
[0025] Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform können auch die zweiten
Polsterlaschen 10' in der ersten Bearbeitungsstation 2 und die ersten Polsterlaschen
10 in der zweiten Bearbeitungsstation 22 hergestellt werden.
[0026] Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
[0027] Die Polster-Stanzeinrichtung 9 der ersten Bearbeitungsstation 2 ist derart angeordnet,
dass die ersten Polsterlaschen 10 innerhalb des Zuschnitts 3, und zwar innerhalb der
Seitenwandung 7 und/oder an einer parallel zur Transportrichtung T verlaufenden Seitenkante
der Seitenwandung 7 angeordnet sind. Die in der zweiten Bearbeitungsstation 22 mittels
einer zusätzlichen Polster-Stanzeinrichtung 9' erzeugten zweiten Polsterlaschen 10'
sind an dem quer zur Transportrichtung T verlaufenden Rand 15 der Seitenwandung 7
angeordnet.
[0028] Der in der ersten Bearbeitungsstation 2 bearbeitete Zuschnitt 3 wird in Transportrichtung
T in Richtung der zweiten Bearbeitungsstation 22 weiterbewegt. Zwischen der ersten
Bearbeitungsstation 2 und der zweiten Bearbeitungsstation 22 ist eine Klebemittelaufbringstation
18 angeordnet, mittels derer Klebemittel 19 auf einen Abschnitt des Zuschnitts 3 aufgebracht
wird, der in einer abschließenden dritten Bearbeitungsstation 23 unter Bildung einer
Seitenwandung 28 in die Endstellung gefaltet wird.
[0029] Mit Transport des Auflagetisches 4 von der ersten Bearbeitungsstation 2 zu der zweiten
Bearbeitungsstation 22 wird das die ersten Polsterlaschen 10 bildende Stanzwerkzeug
13 mitbewegt.
[0030] Die zweite Bearbeitungsstation 22 weist die zweite Polster-Stanzeinrichtung 9' zur
Herstellung der zweiten Polsterlaschen 10' auf. Darüber hinaus weist die zweite Bearbeitungsstation
22 eine Seitenwand-Falteinrichtung auf, mittels die Seitenwand 27 in eine aufrechte
bzw. umgelegte Position gefaltet wird. Nachdem die zweiten Polsterlaschen 10' mittels
des Stanzwerkzeugs 13 gestanzt bzw. gefaltet worden sind, werden das Stanzwerkzeug
13 der Polster-Stanzeinrichtung 9, 9' entfernt. Der mit dem Zuschnitt 3 versehene
Auflagetisch 4 wird nun von der zweiten Bearbeitungsstation 22 zu der dritten Bearbeitungsstation
23 bewegt. Gegebenenfalls kann zwischen der zweiten Bearbeitungsstation 22 und der
dritten Bearbeitungsstation 23 eine weitere Klebemittelaufbringstation 18 angeordnet
sein, auf der ein zu der Seitenwand 28 gegenüberliegende Seitenwand 27 mit Klebemittel
19 besprüht wird.
[0031] Die dritte Bearbeitungsstation 23 weist eine Abschluss-Faltungseinrichtung 36 auf,
mittels derer die weitere Seitenwand 28 gefaltet und unter Anlage auf die Seitenwandung
27 mit derselben verklebt wird. Die Umverpackung 100 bzw. der Verpackungskörper ist
nun hergestellt und kann von der dritten Bearbeitungsstation 23 weiter gefördert werden.
Beispielsweise kann die Umverpackung 100 außenseitig mit einer Bedruckung versehen
werden.
[0032] Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das
Stanzwerkzeug13 auch bereits in der ersten Bearbeitungsstation 2 von den ersten Polsterlaschen
10 entfernt werden.
[0033] Nach einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die in
der Klebemittelaufbringstation 18 angeordnete Klebemittelaufbringeinrichtung 20 auch
in der ersten Bearbeitungsstation 2 und/oder in der zweiten Bearbeitungsstation 22
und/oder in der dritten Bearbeitungsstation 23 integriert sein. Zu diesem Zweck wird
der Auflagetisch 4 nach Bearbeitung in der zweiten Bearbeitungsstation 22 entgegen
der Transportrichtung T zu der ersten Bearbeitungsstation zurückbewegt, in der dann
die Klebemittelaufbringeinrichtung 20 zur Anwendung kommt. Dasselbe gilt gegebenenfalls
für die zweite Bearbeitungsstation 22 und die dritte Bearbeitungsstation 23.
[0034] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Polsterlasche 10 bzw. 10' zwei Faltlinien
11 und zwei Stanzlinien 12 auf. Die Polsterlasche 10, 10' weist zwei Stirnkanten 31
und zwei Längskanten 32 auf, die in einem Ausgangszustand, also vor Bearbeitung des
Zuschnitts 3 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und die rechteckförmig ausgebildete
Polsterlasche 10, 10' begrenzen. Es versteht sich, dass zu Beginn der Verarbeitung
die Stirnkanten 31 und die Längskanten 32 noch nicht existieren, sondern erst mittels
der Polster-Stanzeinrichtung 9, 9' erzeugt werden, wobei gleichzeitig die Polsterlasche
10 entsteht mit einem ersten Laschenabschnitt 14 und mit in einem rechten Winkel zu
demselben sich anschließenden zweiten Laschenabschnitt 14'. Der erste Laschenabschnitt
14 bildet zugleich den endseitigen Laschenabschnitt mit der Stirnkante 31, die einen
freien stirnseitigen Endrand der Polsterlasche 10, 10' bildet. Eine Verbindungslinie
zwischen dem ersten Laschenabschnitt 14 und dem zweiten Laschenabschnitt 14' wird
durch eine erste Faltlinie 11 gebildet. Eine Verbindungslinie zwischen dem zweiten
Laschenabschnitt 14' und der flächigen Seitenwandung 7 wird durch eine weitere zweite
Faltlinie 11 gebildet. Die beiden Faltlinien 11 verlaufen somit parallel zueinander.
An den gegenüberliegenden Längskanten 32 bildet sich die Stanzlinie 12 aus, die im
gefalteten bzw. gestanzten Zustand der Polsterlasche 10, 10' jeweils in einem rechten
Winkel verläuft.
[0035] Lediglich die der Seitenwandung 7 zugewandte Längskante 32 der Polsterlasche 10,
10' weist eine erste Stanzlinie 12 auf, da die gegenüberliegende Längskante 32 bereits
vorher durch Stanzen der Seitenwandung 7 gebildet worden ist. Eine weitere zweite
Stanzlinie 12 bildet sich an der Stirnkante 31 des ersten Laschenabschnitts 14 aus
und befindet sich im gefalteten Zustand zusammen mit dem ersten Laschenabschnitt 14
im Wesentlichen in der Zuschnittebene Z bzw. parallel versetzt zu der Seitenwandung
7. Der zweite Laschenabschnitt 14' verläuft senkrecht zur Seitenwandung 7 bzw. senkrecht
zu dem ersten Laschenabschnitt 14.
[0036] Die Stirnkante 31 des ersten Laschenabschnitts 14 verläuft parallel zu den Faltlinien
11 und senkrecht zu der ersten Stanzlinie 12. Die im zweiten Laschenabschnitt 14'
angeordnete Stirnkante 31 der Polsterlasche 10, 10' bildet zugleich eine Faltlinie
11. Jeder Laschenabschnitt 14, 14' wird somit von Faltlinien 11 und Stanzlinien 12
begrenzt, wobei lediglich eine einzige Faltlinie 11 zur Verbindung des ersten Laschenabschnitts
14 mit dem zweiten Laschenabschnitt 14' und eine einzige Faltlinie 11 zur Verbindung
des zweiten Laschenabschnitts 14' mit der Seitenwandung 7 vorgesehen sind.
[0037] Die Umverpackung 100 gemäß Figur 1 weist sowohl an einer Grundseite 33 der Seitenwandung
7 als auch an senkrecht zu derselben anschließenden Nebenseiten 34 der Seitenwandung
7 jeweils zwei Polsterlaschen 10 bzw. 10' auf.
[0038] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 5 ist eine Umverpackung
100' vorgesehen, die sich von der Umverpackung 100 gemäß Figur 1 dadurch unterscheidet,
dass eine Seitenwandung 7' an einer Nebenseite 34' lediglich eine einzige Polsterlasche
40' aufweist und nicht zwei Polsterlaschen 40'. Darüber hinaus unterscheidet sich
die Polsterlasche 40, 40' der Umverpackung 100' von der Polsterlasche 10, 10' dadurch,
dass sie einen seitlichen Zwickel 41 aufweist, der im gefalteten Zustand auf der der
Seitenwandung 7' zugewandten Seite aufrecht steht, also senkrecht zu dem ersten Laschenabschnitt
14 und dem zweiten Laschenabschnitt 14' der Polsterlasche 40, 40' verläuft.
[0039] Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen der Ausführungsbeispiele sind mit den gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0040] Der Zwickel 41 dient zur Stabilisierung der Polsterlasche 40, 40' im gefalteten und
gestanzten Zustand. Der Zwickel 41 liegt flächig an dem Rand 16 des Gegenstandes 1
an. Ein durch die Faltung und Stanzung der Polsterlasche 40, 40' gebildete Aussparung
an einer Grundseite 33' bzw. der Nebenseite 34' der Seitenwandung 7' gebildeten Ausnehmung
45 ist somit nicht rechteckförmig, sondern weist eine zusätzliche Zwickelausnehmung
42 auf. Der Zwickel 41 ist lediglich auf einer der Seitenwandung 7' zugewandten Seite
des ersten Laschenabschnitts 14 angeordnet. Der Zwickel 41 verbreitert sich von der
Faltlinie 11 in Richtung des freien Endes des ersten Laschenabschnitts 14. Der Zwickel
41 erstreckt sich somit lediglich im Bereich des ersten Laschenabschnitts 14 und nicht
im Bereich des zweiten Laschenabschnitts 14'. Der Zwickel 41 dient somit zur Verbreiterung
der Polsterlasche 10 begrenzt auf den Bereich des ersten Laschenabschnitts 14, wobei
zusätzlich eine Faltlinie 43 erzeugt wird, und zwar automatisch mit Betätigen der
entsprechenden Polster-Stanzeinrichtung 9 bzw. 9'. Der Rand 16 des Gegenstandes 1
bildet beim Niederfahren des Stanzwerkzeugs 13 eine Anschlag- bzw. Anlagefläche. Während
die Stanzlinie 12 des zweiten Abschnitts 14' senkrecht zu der Kante 44 des Gegenstandes
1 verläuft, verläuft die Stanzlinie 12 des ersten Laschenabschnitts 14 zur Bildung
des Zwickels 41 in einem Winkel zu der Randkante 44. Die rechteckige Ausnehmung 45
der Seitenwandung 7' vergrößert sich somit um die Zwickelausnehmung 42.
[0041] In Figur 5 sind darüber hinaus Faltlinien 46 an der Grundseite 33' der bereits gefalteten
Seitenwandung 7' erkennbar. Im Bereich der Polsterlaschen 40, 40' ist die Ausnehmung
45 angeordnet, so dass dort eine Unterbrechung der Faltlinien 46 an der Grundseite
vorliegt. Ferner zeigt Figur 5 Faltlinien 47 an der Nebenseite 34 der gefalteten Seitenwandung
7', wobei die Faltlinien 47 entstehen, wenn sich die Seitenwand 27 im gefalteten Zustand
unter teilweiser Überdeckung der Seitenwandung 7' befindet.
1. Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen (1) aus einem gefalteten Zuschnitt (3)
zu einer Umverpackung (100) mit
- einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen des Zuschnitts (3) und/oder Erzeugen von Rillen
auf dem Zuschnitt (3) entlang einer vorgegebenen Faltlinie (8),
- eine Faltungseinrichtung (6, 26, 36) zum Falten des Zuschnitts (3) zu der Umverpackung,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung (9, 9') vorgesehen ist, mittels derer Polsterlaschen
(10, 10') aus einer Zuschnittebene (Z) des Zuschnitts (3) unter Bildung einer Faltlinie
(11, 11') und einer Stanzlinie (12) herausfaltbar sind, wobei die Polsterlaschen (10,
10') eine Anzahl von in einem Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte (14, 14')
aufweist und wobei ein Ende der Polsterlasche (10) sich auf eine Hauptfläche (5) des
Zuschnitts (3) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung (9) zum Falten und Stanzen unter Bildung in einer ersten
Richtung verlaufenden Faltlinie (11) und eine weitere Polster-Stanzeinrichtung zum
Falten und Stanzen unter Bildung einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten
Richtung verlaufenden Faltlinie (11') vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polster-Stanzeinrichtung (9, 9') derart relativ zu dem Zuschnitt (3) angeordnet
ist, dass die Polsterlaschen (10, 10') randseitig an dem Zuschnitt (3) und/oder innerhalb
des Zuschnitts (3) hergestellt werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlaschen (10, 10') derart angeordnet sind, dass eine auf dem Zuschnitt
(3) angeordneter Gegenstand (1) an einem umlaufenden Rand (16) durch die Polsterlaschen
(10, 10') begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Polster-Stanzeinrichtung (9) und die andere Polster-Stanzeinrichtung (9')
in unterschiedlichen Bearbeitungsstationen (2, 22) angeordnet sind und dass zwischen
den Bearbeitungsstationen (2, 22) eine Klebemittelaufbringstation (18) angeordnet
ist, mittels derer ein Klebemittel (19) auf eine zu faltende oder gefaltete Seitenwandung
(27, 28) der Umverpackung aufbringbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Bearbeitungsstation (2) eine Ablageeinrichtung zur Ablage des Gegenstandes
(1) auf die Hauptfläche (5) des Zuschnitts (3) umfasst, die eine Polster-Stanzeinrichtung
(9) und eine Seitenwand-Falteinrichtung (6) zum Falten von gegenüberliegenden ersten
Seitenwandungen (7) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Bearbeitungsstation (2) in Transportrichtung (T) nachgeordnete zweite
Bearbeitungsstation (22) eine Seitenwand-Falteinrichtung (26) zum Falten einer weiteren
Seitenwandung (27) aus der Zuschnittebene (3) heraus sowie eine Polster-Stanzeinrichtung
(9') aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zweiten Bearbeitungsstation (22) nachgeordnete dritte Bearbeitungsstation
(23) vorgesehen ist, in der eine Abschluss-Faltungseinrichtung (36) angeordnet ist
zur Faltung einer weiteren Seitenwand (28) aus dem Zuschnitt (3) heraus und in der
die Polsterlaschen (10, 10') frei von Stanzwerkzeugen (13) der Polster-Stanzeinrichtung
(9, 9') sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzwerkzeug (13) der einen Polster-Stanzeinrichtung (9) und der anderen Polster-Stanzeinrichtung
(9') in der zweiten Bearbeitungsstation (22) entfernbar von den Polsterlaschen (10,
10') angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (10, 10') zwei in einem rechten Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte
(14, 14') aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (40, 40') an einem ein freies Stirnende der Polsterlasche (40,
40') aufweisender Laschenabschnitt (14) seitlich einen Zwickel (41) aufweist, der
in dem gefalteten Zustand der Polsterlasche (40, 40') an einem Rand (16) des zu verpackenden
Gegenstandes (14) flächig anliegt.
12. Verfahren zum Bereitstellen von Umverpackungen für eine Gegenstand (1) aus einem Zuschnitt
(3), der mit vorgegebenen Rillen zur Bildung von Faltlinien (8) vorversehen wird und
der gefaltet wird zu einer den Gegenstand (1) umfassenden Umverpackung, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Zuschnitt (3) heraus Polsterlaschen (10, 10') gestanzt und gefaltet werden,
die den zu verpackenden Gegenstand (1) randseitig begrenzen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (10, 10') durch dasselbe Stanzwerkzeug (13) zum einen gefaltet
und zum anderen gestanzt wird, wobei das Stanzwerkzeug (13) in einer Endstellung der
Polsterlasche (10, 10') verharrt, bis eine Seitenwandung der Umverpackung (100) in
eine oberhalb auf einer Hauptfläche (5) des Zuschnitts (3) liegenden Gegenstandes
(1) angeordneten Lage gefaltet worden ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass nacheinander in zwei unterschiedlichen Bearbeitungsstationen (2, 22) jeweils in unterschiedliche
Richtung gefaltete Polsterlaschen (10, 10') zugleich gestanzt und gefaltet werden
und dass in einer gemeinsamen Bearbeitungsstation (22) die Stanzwerkzeuge (13) von
dem Zuschnitt (3) entfernt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in drei Bearbeitungsstationen (2, 22, 23) ein eine Seitenwand (27, 28) der Umverpackung
(100) bildender Abschnitt des Zuschnitts (3) mit einem Klebemittel (19) versehen wird,
so dass in einem an einem Ende eines Transportweges angeordneten Bearbeitungsstation
(23) der Zuschnitt (3) zu der Umverpackung gefaltet und zwei gegenüberliegende Seitenwandungen
(27, 28) miteinander verklebt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwei die gegenüberliegenden Seitenwandungen (7) bildenden Abschnitte des Zuschnitts
(3) jeweils im Bereich von freien Rändern durch gleichzeitiges Stanzen und Falten
mit mindestens einer Polsterlasche (10, 10') versehen werden, so dass die Seitenwandungen
(7) jeweils in der aufgefalteten Position drei Ränder (16) des Gegenstandes (1) begrenzen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandung (7) in der aufgefalteten Position derselben an vorgegebenen Stellen
zur Bildung der Polstertaschen (10, 10') gestanzt und gefaltet werden.