(19)
(11) EP 3 744 647 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.2020  Patentblatt  2020/49

(21) Anmeldenummer: 20173628.7

(22) Anmeldetag:  08.05.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 11/00(2006.01)
B65B 49/00(2006.01)
B65B 61/00(2006.01)
B65D 5/50(2006.01)
B31B 50/20(2017.01)
B31B 120/00(2017.01)
B65B 43/10(2006.01)
B65B 51/02(2006.01)
B65D 5/20(2006.01)
B31B 50/14(2017.01)
B31B 100/00(2017.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 27.05.2019 DE 102019114106

(71) Anmelder: Wächter Packautomatik Gmbh & Co. Kg
33181 Bad Wünnenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fromme, Christoph
    33181 Bad Wünnenberg (DE)

(74) Vertreter: Ostermann, Thomas 
Fiedler, Ostermann & Schneider Patentanwälte Klausheider Strasse 31
33106 Paderborn
33106 Paderborn (DE)

   


(54) VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR VERPACKUNG VON GEGENSTÄNDEN


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen aus einem gefalteten Zuschnitt zu einer Umverpackung mit einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen des Zuschnitts und/oder Erzeugen von Rillen auf dem Zuschnitt entlang einer vorgegebenen Faltlinie, eine Faltungseinrichtung zum Falten des Zuschnitts zu der Umverpackung, wobei eine Polster-Stanzeinrichtung vorgesehen ist, mittels derer Polsterlaschen aus einer Zuschnittebene des Zuschnitts unter Bildung einer Faltlinie und einer Stanzlinie herausfaltbar sind, wobei die Polsterlaschen eine Anzahl von in einem Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte aufweist und wobei ein Ende der Polsterlasche sich auf eine Hauptfläche des Zuschnitts abstützt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen aus einem gefalteten Zuschnitt zu einer Umverpackung mit einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen des Zuschnitts und/oder Erzeugen von Rillen auf dem Zuschnitt entlang einer vorgegebenen Faltlinie, eine Faltungseinrichtung zum Falten des Zuschnitts zu der Umverpackung.

[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen von Umverpackungen für einen Gegenstand aus einem Zuschnitt, der mit vorgegebenen Rillen zur Bildung von Faltlinien vorversehen wird und der gefaltet wird zu einer den Gegenstand umfassenden Umverpackung.

[0003] Aus der DE 10 2017 207 901 A1 ist eine Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen bekannt, die mehrere Bearbeitungsstationen umfasst, damit aus einem ebenen Materialzuschnitt eine Umverpackung für den Gegenstand hergestellt wird. Eine erste Bearbeitungsstation umfasst eine Stanzeinrichtung, mittels derer Zuschnitte gestanzt und Rillen auf dem Zuschnitt erzeugt werden, wobei die Rillen jeweils eine Faltlinie vorgeben, um die ein Abschnitt des Zuschnitts relativ zu einem weiteren Abschnitt desselben gefaltet wird. In einer weiteren Bearbeitungsstation erfolgt eine Bedruckung von Abschnitten des Zuschnitts. In einer weiteren in Transportrichtung nachgeordneten Bearbeitungsstation ist eine Faltungseinrichtung zum Falten des Zuschnitts zu dem Verpackungskörper bzw. Umverpackung angeordnet. In einer weiteren nachgeordneten vierten Bearbeitungsstation wird der Gegenstand in den Verpackungskörper eingefügt, so dass der Verpackungsvorgang beendet ist. Zum sicheren Transport und zur eindeutig definierten Lagerung des Gegenstandes innerhalb der Umverpackung sind weitere Maßnahmen wünschenswert.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und Verfahren zur Verpackung von Gegenständen derart anzugeben, dass auf einfache Weise eine mit einer Polsterung versehene Umverpackung bereitgestellt wird.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung vorgesehen ist, mittels derer Polsterlaschen aus einer Zuschnittebene des Zuschnitts unter Bildung einer Faltlinie und einer Stanzlinie herausfaltbar sind, wobei die Polsterlaschen eine Anzahl von in einem Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte aufweist und wobei ein Ende der Polsterlasche sich auf eine Hauptfläche des Zuschnitts abstützt.

[0006] Nach der Erfindung ist eine Polster-Stanzeinrichtung vorgesehen, mittels derer Polsterlaschen in dem Zuschnitt herstellbar sind. Vorteilhaft wird durch das gleichzeitig vorgenommene Falten und Stanzen der Polsterlasche der Aufwand hinsichtlich der Anzahl von Bearbeitungsstationen reduziert bzw. die Taktzeiten verringert.

[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine erste Polster-Stanzeinrichtung zum Falten und Stanzen unter Bildung einer in einer ersten Richtung verlaufenden Faltlinie und eine zweite Polster-Stanzeinrichtung zum Falten und Stanzen unter Bildung einer zu der ersten Richtung senkrecht stehenden zweiten Richtung verlaufenden Faltlinie vorgesehen. Die Polsterlaschen weisen somit eine unterschiedliche Orientierung auf, so dass senkrecht zueinander angeordnete Ränder des zu verpackenden Gegenstandes von den Polsterlaschen begrenzt sein können. Wenn gegenüberliegende Seitenwände der Umverpackung jeweils im Bereich von freien Rändern desselben entsprechende Polsterlaschen aufweisen, kann eine definierte Positionierung des Gegenstandes auf einem Hauptabschnitt des Zuschnitts sichergestellt werden.

[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Polster-Stanzeinrichtung derart relativ zu dem Zuschnitt orientiert angeordnet sein, dass das Falten und Stanzen der Polsterlaschen an einem Rand des Zuschnitts oder innerhalb des Zuschnitts erfolgen kann. Die Anordnung der Polsterlaschen ist abhängig von der Dimensionierung des zu verpackenden Gegenstandes.

[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die erste und zweite Polster-Stanzeinrichtung in unterschiedlichen Bearbeitungsstationen integriert angeordnet. Zwischen den Bearbeitungsstationen ist eine Klebemittelaufbringstation angeordnet, so dass der Gegenstand von der Umverpackung am Ende der Bearbeitung fest verschlossen ist.

[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfassen mindestens zwei Bearbeitungsstationen unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge. In einer ersten Bearbeitungsstation erfolgt das Ablegen des Gegenstandes auf einen Hauptabschnitt des Zuschnitts sowie das Falten von gegenüberliegenden Abschnitten des Zuschnitts zur Bildung von Seitenwänden der Umverpackung. Hierzu ist eine Seitenwand-Falteinrichtung vorgesehen. Ferner erfolgt in der ersten Bearbeitungsstation durch Aktivierung der ersten Polster-Stanzeinrichtung das Erstellen der Polsterlaschen an den um 180° umgefalteten Seitenwänden. In einer in Transportrichtung nachgeordneten zweiten Bearbeitungsstation erfolgt an denselben Seitenwänden eine weitere kombinierte Faltung und Stanzung zur Bildung weiterer Polsterlaschen, so dass der auf den Zuschnitt abgelegte Gegenstand durch die Polsterlaschen eingerahmt ist. Darüber hinaus erfolgt in der zweiten Bearbeitungsstation eine Faltung eines weiteren Abschnitts des Zuschnitts zur Bildung einer weiteren Seitenwandung. Durch die zeitlich kombinierte Anwendung von unterschiedlicher Bearbeitung in einer Bearbeitungsstation kann ein relativ großer Durchsatz des fertig verpackten Gegenstandes erzielt werden.

[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist eine dritte Bearbeitungsstation eine Abschluss-Faltungseinrichtung auf, mittels derer die nicht umgefalteten Zuschnittabschnitte umgefaltet und gegenüberliegende Seitenwände miteinander verklebt werden.

[0012] Zur Lösung der Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11 dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Zuschnitt heraus Polsterlaschen gestanzt und gefaltet werden, die den zu verpackenden Gegenstand randseitig begrenzen.

[0013] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Polsterlaschen gleichzeitig gestanzt und gefaltet, so dass sie aus einer Zuschnittebene des Zuschnitts herausragen und einen abgelegten Gegenstand randseitig begrenzen können. Der Gegenstand weist bereits während des Verpackungsvorgangs eine definierte Lage auf.

[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung verbleibt ein Stanzwerkzeug in einer Arbeitsstellung desselben unter Anlage an der Polsterlasche, bis alle Polsterlaschen erzeugt worden sind. Gegebenenfalls werden die Stanzwerkzeuge erst entfernt, wenn bereits eine Seitenwandung der Umverpackung auf eine Oberseite des Gegenstandes umgefaltet worden ist. Vorteilhaft kann hierdurch ein sicherer Halt des Gegenstandes innerhalb der noch nicht fertig gestellten Umverpackung gewährleistet sein.

[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt zwischen der Bearbeitung des Zuschnitts in zwei benachbarten Bearbeitungsstationen ein Aufbringen von Klebemittel auf einen Abschnitt des Zuschnitts, so dass in einer abschließenden Faltbearbeitung die Umverpackung fest verschlossen werden kann.

[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das gleichzeitige Stanzen und Falten zur Bildung der Polsterlasche in einer aufgefalteten Position eines die Seitenwandung bildenden Abschnitts des Zuschnitts. Vorteilhaft kann hierdurch ein den Zuschnitt aufnehmender Falttisch als Anlagefläche für das Stanzwerkzeug dienen.

[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

[0018] Es zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht eines Zuschnitts mit fertiggestellten Polsterlaschen, die einen auf einem Hauptabschnitt des Zuschnitts abgelegten Gegenstand umfassen,
Fig. 2
eine schematische Darstellung von mehreren Bearbeitungsstationen einer Verpackungsvorrichtung,
Fig. 3
eine schematische Draufsicht auf eine Polsterlasche, wenn sie sich in einer ebenen Lage bzw. in einer Zuschnittebene erstreckt,
Fig. 4
eine schematische Seitenansicht der Polsterlasche in einer gefalteten Arbeitsposition und
Fig. 5
eine perspektivische Darstellung eines Eckbereichs einer gefalteten Umverpackung nach einer alternativen Ausführungsform.


[0019] Eine Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen 1 weist mehrere Bearbeitungsstationen auf, in denen der Gegenstand 1 umverpackt wird.

[0020] Eine erste Bearbeitungsstation 2 dient zur Aufnahme eines sich in einer Zuschnittebene Z erstreckenden Zuschnitts 3. Der Zuschnitt 3 wird vorzugsweise auf einem ebenen und transportablen Auflagetisch 4 abgelegt bzw. der ersten Bearbeitungsstation 2 zugeführt. Ferner umfasst die erste Bearbeitungsstation 2 eine nicht dargestellte Ablegeeinrichtung zur Ablage des Gegenstandes 1 auf eine Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3. Darüber hinaus umfasst die erste Bearbeitungsstation 2 eine Seitenwand-Falteinrichtung 6, mittels derer gegenüberliegende Abschnitte des Zuschnitts 3 zu Seitenwandungen 7 gefaltet werden. Hierzu weist der Zuschnitt 3 entsprechende Rillen auf, die eine Faltlinie 8 bilden. Die Rillen sind vorzugsweise vor Zuführung des Zuschnitts 3 zu der ersten Bearbeitungsstation 2 mittels einer nicht dargestellten Stanzeinrichtung erzeugt worden. Ferner erfolgt das Ausstanzen des Zuschnitts 3 mit der vorgegebenen Kontur in einem vorgelagerten Bearbeitungsvorgang.

[0021] Die erste Bearbeitungsstation 2 weist darüber hinaus eine Polster-Stanzeinrichtung 9 auf, mittels derer Polsterlaschen 10 an der Seitenwandung 7 durch Stanzen und Falten erzeugt werden können. Die Polsterlasche 10 ist rechteckförmig ausgebildet und weist zwei Faltlinien 11 und zwei Stanzlinien 12 auf, wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich ist. Die Faltlinien 11 können in einem vorhergehenden Bearbeitungsvorgang durch entsprechende Rillenerzeugung hergestellt worden sein. Zur Erzeugung der Stanzlinien 12 weist die Polster-Stanzeinrichtung 9 ein Stanzwerkzeug 13 auf, das vorzugsweise als ein Stanzstempel ausgebildet ist, der linear beweglich senkrecht zu der Zuschnittebene Z angeordnet ist.

[0022] In einer Arbeitsstellung des Stanzwerkzeugs 13 gemäß Figur 4 drückt die Polster-Stanzeinrichtung 9 einen endseitigen Laschenabschnitt 14 der Polsterlasche 10 auf den Auflagetisch 4, auf dem sich die Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3 befindet. An den Faltlinien 11 erfolgt eine Umfaltung der Seitenwandung 7 um einen rechten Winkel. Die Seitenwandung 7 erstreckt sich somit im Wesentlichen in einem Abstand zu der Zuschnittebene Z bzw. zu der Hauptfläche 5 des Zuschnitts 3. An den endseitigen Laschenabschnitt 14 schließt sich ein weitere Laschenabschnitt 14' an, der mit der Seitenwandung 7 einstückig verbunden ist.

[0023] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, verlaufen die Faltlinien 11 senkrecht zu einem Rand 15 der Seitenwandung 7 bzw. senkrecht zu einem Rand 16 des Gegenstandes 1. Hierdurch liegt eine winkelförmig angeordnete Randkante 17 der Seitenwandung 7 unmittelbar an dem Rand 16 des Gegenstandes 1 an.

[0024] In der ersten Bearbeitungsstation 2 werden mittels der Polster-Stanzeinrichtung 9 erste Polsterlaschen 10 hergestellt. Zweite Polsterlaschen 10', die in einem rechten Winkel zu den ersten Polsterlaschen 10 angeordnet sind, werden erst in einer zweiten Bearbeitungsstation 22 hergestellt. Die Faltlinien 11 der ersten Polsterlasche 10 sind quer zu einer Transportrichtung T angeordnet. Faltlinien 11' der zweiten Polsterlaschen 10' sind in Transportrichtung T angeordnet.

[0025] Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform können auch die zweiten Polsterlaschen 10' in der ersten Bearbeitungsstation 2 und die ersten Polsterlaschen 10 in der zweiten Bearbeitungsstation 22 hergestellt werden.

[0026] Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.

[0027] Die Polster-Stanzeinrichtung 9 der ersten Bearbeitungsstation 2 ist derart angeordnet, dass die ersten Polsterlaschen 10 innerhalb des Zuschnitts 3, und zwar innerhalb der Seitenwandung 7 und/oder an einer parallel zur Transportrichtung T verlaufenden Seitenkante der Seitenwandung 7 angeordnet sind. Die in der zweiten Bearbeitungsstation 22 mittels einer zusätzlichen Polster-Stanzeinrichtung 9' erzeugten zweiten Polsterlaschen 10' sind an dem quer zur Transportrichtung T verlaufenden Rand 15 der Seitenwandung 7 angeordnet.

[0028] Der in der ersten Bearbeitungsstation 2 bearbeitete Zuschnitt 3 wird in Transportrichtung T in Richtung der zweiten Bearbeitungsstation 22 weiterbewegt. Zwischen der ersten Bearbeitungsstation 2 und der zweiten Bearbeitungsstation 22 ist eine Klebemittelaufbringstation 18 angeordnet, mittels derer Klebemittel 19 auf einen Abschnitt des Zuschnitts 3 aufgebracht wird, der in einer abschließenden dritten Bearbeitungsstation 23 unter Bildung einer Seitenwandung 28 in die Endstellung gefaltet wird.

[0029] Mit Transport des Auflagetisches 4 von der ersten Bearbeitungsstation 2 zu der zweiten Bearbeitungsstation 22 wird das die ersten Polsterlaschen 10 bildende Stanzwerkzeug 13 mitbewegt.

[0030] Die zweite Bearbeitungsstation 22 weist die zweite Polster-Stanzeinrichtung 9' zur Herstellung der zweiten Polsterlaschen 10' auf. Darüber hinaus weist die zweite Bearbeitungsstation 22 eine Seitenwand-Falteinrichtung auf, mittels die Seitenwand 27 in eine aufrechte bzw. umgelegte Position gefaltet wird. Nachdem die zweiten Polsterlaschen 10' mittels des Stanzwerkzeugs 13 gestanzt bzw. gefaltet worden sind, werden das Stanzwerkzeug 13 der Polster-Stanzeinrichtung 9, 9' entfernt. Der mit dem Zuschnitt 3 versehene Auflagetisch 4 wird nun von der zweiten Bearbeitungsstation 22 zu der dritten Bearbeitungsstation 23 bewegt. Gegebenenfalls kann zwischen der zweiten Bearbeitungsstation 22 und der dritten Bearbeitungsstation 23 eine weitere Klebemittelaufbringstation 18 angeordnet sein, auf der ein zu der Seitenwand 28 gegenüberliegende Seitenwand 27 mit Klebemittel 19 besprüht wird.

[0031] Die dritte Bearbeitungsstation 23 weist eine Abschluss-Faltungseinrichtung 36 auf, mittels derer die weitere Seitenwand 28 gefaltet und unter Anlage auf die Seitenwandung 27 mit derselben verklebt wird. Die Umverpackung 100 bzw. der Verpackungskörper ist nun hergestellt und kann von der dritten Bearbeitungsstation 23 weiter gefördert werden. Beispielsweise kann die Umverpackung 100 außenseitig mit einer Bedruckung versehen werden.

[0032] Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Stanzwerkzeug13 auch bereits in der ersten Bearbeitungsstation 2 von den ersten Polsterlaschen 10 entfernt werden.

[0033] Nach einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die in der Klebemittelaufbringstation 18 angeordnete Klebemittelaufbringeinrichtung 20 auch in der ersten Bearbeitungsstation 2 und/oder in der zweiten Bearbeitungsstation 22 und/oder in der dritten Bearbeitungsstation 23 integriert sein. Zu diesem Zweck wird der Auflagetisch 4 nach Bearbeitung in der zweiten Bearbeitungsstation 22 entgegen der Transportrichtung T zu der ersten Bearbeitungsstation zurückbewegt, in der dann die Klebemittelaufbringeinrichtung 20 zur Anwendung kommt. Dasselbe gilt gegebenenfalls für die zweite Bearbeitungsstation 22 und die dritte Bearbeitungsstation 23.

[0034] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Polsterlasche 10 bzw. 10' zwei Faltlinien 11 und zwei Stanzlinien 12 auf. Die Polsterlasche 10, 10' weist zwei Stirnkanten 31 und zwei Längskanten 32 auf, die in einem Ausgangszustand, also vor Bearbeitung des Zuschnitts 3 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und die rechteckförmig ausgebildete Polsterlasche 10, 10' begrenzen. Es versteht sich, dass zu Beginn der Verarbeitung die Stirnkanten 31 und die Längskanten 32 noch nicht existieren, sondern erst mittels der Polster-Stanzeinrichtung 9, 9' erzeugt werden, wobei gleichzeitig die Polsterlasche 10 entsteht mit einem ersten Laschenabschnitt 14 und mit in einem rechten Winkel zu demselben sich anschließenden zweiten Laschenabschnitt 14'. Der erste Laschenabschnitt 14 bildet zugleich den endseitigen Laschenabschnitt mit der Stirnkante 31, die einen freien stirnseitigen Endrand der Polsterlasche 10, 10' bildet. Eine Verbindungslinie zwischen dem ersten Laschenabschnitt 14 und dem zweiten Laschenabschnitt 14' wird durch eine erste Faltlinie 11 gebildet. Eine Verbindungslinie zwischen dem zweiten Laschenabschnitt 14' und der flächigen Seitenwandung 7 wird durch eine weitere zweite Faltlinie 11 gebildet. Die beiden Faltlinien 11 verlaufen somit parallel zueinander. An den gegenüberliegenden Längskanten 32 bildet sich die Stanzlinie 12 aus, die im gefalteten bzw. gestanzten Zustand der Polsterlasche 10, 10' jeweils in einem rechten Winkel verläuft.

[0035] Lediglich die der Seitenwandung 7 zugewandte Längskante 32 der Polsterlasche 10, 10' weist eine erste Stanzlinie 12 auf, da die gegenüberliegende Längskante 32 bereits vorher durch Stanzen der Seitenwandung 7 gebildet worden ist. Eine weitere zweite Stanzlinie 12 bildet sich an der Stirnkante 31 des ersten Laschenabschnitts 14 aus und befindet sich im gefalteten Zustand zusammen mit dem ersten Laschenabschnitt 14 im Wesentlichen in der Zuschnittebene Z bzw. parallel versetzt zu der Seitenwandung 7. Der zweite Laschenabschnitt 14' verläuft senkrecht zur Seitenwandung 7 bzw. senkrecht zu dem ersten Laschenabschnitt 14.

[0036] Die Stirnkante 31 des ersten Laschenabschnitts 14 verläuft parallel zu den Faltlinien 11 und senkrecht zu der ersten Stanzlinie 12. Die im zweiten Laschenabschnitt 14' angeordnete Stirnkante 31 der Polsterlasche 10, 10' bildet zugleich eine Faltlinie 11. Jeder Laschenabschnitt 14, 14' wird somit von Faltlinien 11 und Stanzlinien 12 begrenzt, wobei lediglich eine einzige Faltlinie 11 zur Verbindung des ersten Laschenabschnitts 14 mit dem zweiten Laschenabschnitt 14' und eine einzige Faltlinie 11 zur Verbindung des zweiten Laschenabschnitts 14' mit der Seitenwandung 7 vorgesehen sind.

[0037] Die Umverpackung 100 gemäß Figur 1 weist sowohl an einer Grundseite 33 der Seitenwandung 7 als auch an senkrecht zu derselben anschließenden Nebenseiten 34 der Seitenwandung 7 jeweils zwei Polsterlaschen 10 bzw. 10' auf.

[0038] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 5 ist eine Umverpackung 100' vorgesehen, die sich von der Umverpackung 100 gemäß Figur 1 dadurch unterscheidet, dass eine Seitenwandung 7' an einer Nebenseite 34' lediglich eine einzige Polsterlasche 40' aufweist und nicht zwei Polsterlaschen 40'. Darüber hinaus unterscheidet sich die Polsterlasche 40, 40' der Umverpackung 100' von der Polsterlasche 10, 10' dadurch, dass sie einen seitlichen Zwickel 41 aufweist, der im gefalteten Zustand auf der der Seitenwandung 7' zugewandten Seite aufrecht steht, also senkrecht zu dem ersten Laschenabschnitt 14 und dem zweiten Laschenabschnitt 14' der Polsterlasche 40, 40' verläuft.

[0039] Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen der Ausführungsbeispiele sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.

[0040] Der Zwickel 41 dient zur Stabilisierung der Polsterlasche 40, 40' im gefalteten und gestanzten Zustand. Der Zwickel 41 liegt flächig an dem Rand 16 des Gegenstandes 1 an. Ein durch die Faltung und Stanzung der Polsterlasche 40, 40' gebildete Aussparung an einer Grundseite 33' bzw. der Nebenseite 34' der Seitenwandung 7' gebildeten Ausnehmung 45 ist somit nicht rechteckförmig, sondern weist eine zusätzliche Zwickelausnehmung 42 auf. Der Zwickel 41 ist lediglich auf einer der Seitenwandung 7' zugewandten Seite des ersten Laschenabschnitts 14 angeordnet. Der Zwickel 41 verbreitert sich von der Faltlinie 11 in Richtung des freien Endes des ersten Laschenabschnitts 14. Der Zwickel 41 erstreckt sich somit lediglich im Bereich des ersten Laschenabschnitts 14 und nicht im Bereich des zweiten Laschenabschnitts 14'. Der Zwickel 41 dient somit zur Verbreiterung der Polsterlasche 10 begrenzt auf den Bereich des ersten Laschenabschnitts 14, wobei zusätzlich eine Faltlinie 43 erzeugt wird, und zwar automatisch mit Betätigen der entsprechenden Polster-Stanzeinrichtung 9 bzw. 9'. Der Rand 16 des Gegenstandes 1 bildet beim Niederfahren des Stanzwerkzeugs 13 eine Anschlag- bzw. Anlagefläche. Während die Stanzlinie 12 des zweiten Abschnitts 14' senkrecht zu der Kante 44 des Gegenstandes 1 verläuft, verläuft die Stanzlinie 12 des ersten Laschenabschnitts 14 zur Bildung des Zwickels 41 in einem Winkel zu der Randkante 44. Die rechteckige Ausnehmung 45 der Seitenwandung 7' vergrößert sich somit um die Zwickelausnehmung 42.

[0041] In Figur 5 sind darüber hinaus Faltlinien 46 an der Grundseite 33' der bereits gefalteten Seitenwandung 7' erkennbar. Im Bereich der Polsterlaschen 40, 40' ist die Ausnehmung 45 angeordnet, so dass dort eine Unterbrechung der Faltlinien 46 an der Grundseite vorliegt. Ferner zeigt Figur 5 Faltlinien 47 an der Nebenseite 34 der gefalteten Seitenwandung 7', wobei die Faltlinien 47 entstehen, wenn sich die Seitenwand 27 im gefalteten Zustand unter teilweiser Überdeckung der Seitenwandung 7' befindet.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Verpackung von Gegenständen (1) aus einem gefalteten Zuschnitt (3) zu einer Umverpackung (100) mit

- einer Stanzeinrichtung zum Ausstanzen des Zuschnitts (3) und/oder Erzeugen von Rillen auf dem Zuschnitt (3) entlang einer vorgegebenen Faltlinie (8),

- eine Faltungseinrichtung (6, 26, 36) zum Falten des Zuschnitts (3) zu der Umverpackung,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung (9, 9') vorgesehen ist, mittels derer Polsterlaschen (10, 10') aus einer Zuschnittebene (Z) des Zuschnitts (3) unter Bildung einer Faltlinie (11, 11') und einer Stanzlinie (12) herausfaltbar sind, wobei die Polsterlaschen (10, 10') eine Anzahl von in einem Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte (14, 14') aufweist und wobei ein Ende der Polsterlasche (10) sich auf eine Hauptfläche (5) des Zuschnitts (3) abstützt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Polster-Stanzeinrichtung (9) zum Falten und Stanzen unter Bildung in einer ersten Richtung verlaufenden Faltlinie (11) und eine weitere Polster-Stanzeinrichtung zum Falten und Stanzen unter Bildung einer zu der ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung verlaufenden Faltlinie (11') vorgesehen ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polster-Stanzeinrichtung (9, 9') derart relativ zu dem Zuschnitt (3) angeordnet ist, dass die Polsterlaschen (10, 10') randseitig an dem Zuschnitt (3) und/oder innerhalb des Zuschnitts (3) hergestellt werden.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlaschen (10, 10') derart angeordnet sind, dass eine auf dem Zuschnitt (3) angeordneter Gegenstand (1) an einem umlaufenden Rand (16) durch die Polsterlaschen (10, 10') begrenzt ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Polster-Stanzeinrichtung (9) und die andere Polster-Stanzeinrichtung (9') in unterschiedlichen Bearbeitungsstationen (2, 22) angeordnet sind und dass zwischen den Bearbeitungsstationen (2, 22) eine Klebemittelaufbringstation (18) angeordnet ist, mittels derer ein Klebemittel (19) auf eine zu faltende oder gefaltete Seitenwandung (27, 28) der Umverpackung aufbringbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Bearbeitungsstation (2) eine Ablageeinrichtung zur Ablage des Gegenstandes (1) auf die Hauptfläche (5) des Zuschnitts (3) umfasst, die eine Polster-Stanzeinrichtung (9) und eine Seitenwand-Falteinrichtung (6) zum Falten von gegenüberliegenden ersten Seitenwandungen (7) aufweist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Bearbeitungsstation (2) in Transportrichtung (T) nachgeordnete zweite Bearbeitungsstation (22) eine Seitenwand-Falteinrichtung (26) zum Falten einer weiteren Seitenwandung (27) aus der Zuschnittebene (3) heraus sowie eine Polster-Stanzeinrichtung (9') aufweist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zweiten Bearbeitungsstation (22) nachgeordnete dritte Bearbeitungsstation (23) vorgesehen ist, in der eine Abschluss-Faltungseinrichtung (36) angeordnet ist zur Faltung einer weiteren Seitenwand (28) aus dem Zuschnitt (3) heraus und in der die Polsterlaschen (10, 10') frei von Stanzwerkzeugen (13) der Polster-Stanzeinrichtung (9, 9') sind.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzwerkzeug (13) der einen Polster-Stanzeinrichtung (9) und der anderen Polster-Stanzeinrichtung (9') in der zweiten Bearbeitungsstation (22) entfernbar von den Polsterlaschen (10, 10') angeordnet sind.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (10, 10') zwei in einem rechten Winkel zueinander bringbare Laschenabschnitte (14, 14') aufweist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (40, 40') an einem ein freies Stirnende der Polsterlasche (40, 40') aufweisender Laschenabschnitt (14) seitlich einen Zwickel (41) aufweist, der in dem gefalteten Zustand der Polsterlasche (40, 40') an einem Rand (16) des zu verpackenden Gegenstandes (14) flächig anliegt.
 
12. Verfahren zum Bereitstellen von Umverpackungen für eine Gegenstand (1) aus einem Zuschnitt (3), der mit vorgegebenen Rillen zur Bildung von Faltlinien (8) vorversehen wird und der gefaltet wird zu einer den Gegenstand (1) umfassenden Umverpackung, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Zuschnitt (3) heraus Polsterlaschen (10, 10') gestanzt und gefaltet werden, die den zu verpackenden Gegenstand (1) randseitig begrenzen.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterlasche (10, 10') durch dasselbe Stanzwerkzeug (13) zum einen gefaltet und zum anderen gestanzt wird, wobei das Stanzwerkzeug (13) in einer Endstellung der Polsterlasche (10, 10') verharrt, bis eine Seitenwandung der Umverpackung (100) in eine oberhalb auf einer Hauptfläche (5) des Zuschnitts (3) liegenden Gegenstandes (1) angeordneten Lage gefaltet worden ist.
 
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass nacheinander in zwei unterschiedlichen Bearbeitungsstationen (2, 22) jeweils in unterschiedliche Richtung gefaltete Polsterlaschen (10, 10') zugleich gestanzt und gefaltet werden und dass in einer gemeinsamen Bearbeitungsstation (22) die Stanzwerkzeuge (13) von dem Zuschnitt (3) entfernt werden.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in drei Bearbeitungsstationen (2, 22, 23) ein eine Seitenwand (27, 28) der Umverpackung (100) bildender Abschnitt des Zuschnitts (3) mit einem Klebemittel (19) versehen wird, so dass in einem an einem Ende eines Transportweges angeordneten Bearbeitungsstation (23) der Zuschnitt (3) zu der Umverpackung gefaltet und zwei gegenüberliegende Seitenwandungen (27, 28) miteinander verklebt werden.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwei die gegenüberliegenden Seitenwandungen (7) bildenden Abschnitte des Zuschnitts (3) jeweils im Bereich von freien Rändern durch gleichzeitiges Stanzen und Falten mit mindestens einer Polsterlasche (10, 10') versehen werden, so dass die Seitenwandungen (7) jeweils in der aufgefalteten Position drei Ränder (16) des Gegenstandes (1) begrenzen.
 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandung (7) in der aufgefalteten Position derselben an vorgegebenen Stellen zur Bildung der Polstertaschen (10, 10') gestanzt und gefaltet werden.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente