[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstation, insbesondere eine Tiefziehstation, Formstation,
Siegelstation, Schneidstation oder Stanzstation, für eine Verpackungsmaschine, mit
einem am Boden abgestützten Gestell, einer ein Oberteil und ein Unterteil umfassenden
Arbeitseinheit, und einem von dem Gestell getragenen Hubmechanismus, mit dem das Unterteil
der Arbeitseinheit zur Ausführung eines Unterhubs relativ zu dem Gestell angehoben
und abgesenkt werden kann, wobei der Hubmechanismus einen Antrieb aufweist, der wenigstens
eine sich in Querrichtung erstreckende Welle, einen an der Welle angreifenden Antriebsmotor
zum Drehen der Welle und zumindest ein eingangsseitig mit der Welle gekoppeltes Getriebe
umfasst, an dem ausgangsseitig das Unterteil abgestützt ist und das eine Drehung der
Welle in den Unterhub des Unterteils umsetzt.
[0002] Derartige Arbeitsstationen sind grundsätzlich bekannt und kommen insbesondere an
solchen Verpackungsmaschinen zum Einsatz, an denen die Verpackungen aus Folienbahnen
hergestellt werden. Dabei werden zunächst in einer Unterfolie in einem Tiefzieh- oder
Formprozess Vertiefungen hergestellt, anschließend in die Vertiefungen zu verpackende
Gegenstände wie beispielsweise Lebensmittelprodukte eingelegt, dann die Vertiefungen
durch Versiegeln mit einer Oberfolie verschlossen, und daraufhin die Einzelpackungen
durch Ausschneiden oder Ausstanzen vereinzelt.
[0003] Zumindest an einigen Arbeitsstationen der Verpackungsmaschine ist es erforderlich,
die für den jeweiligen Arbeitsprozess eingesetzten Werkzeuge anzuheben und abzusenken.
Eine Tiefziehstation beispielsweise besitzt eine aus einem oberen Kammerteil und einem
unteren Kammerteil gebildete Arbeitskammer, durch welche im geöffneten Zustand die
Folienbahn hindurch gefördert werden kann und in welcher im geschlossenen Zustand
die erwähnten Vertiefungen hergestellt werden, indem die Folienbahn aus der Unterkammer
mit Unterdruck und über die Oberkammer mit Druckluft beaufschlagt wird. Zum Schließen
der Kammer müssen die beiden Kammerteile zusammengepresst werden. Zusätzlich wirken
auf die Kammerteile während des Tiefziehprozesses aufgrund der Druckbeaufschlagung
auf eine relativ große Fläche hohe Zusatzkräfte. Folglich sind der zum Öffnen und
Schließen der Kammer vorgesehene Hubmechanismus, das den Hubmechanismus tragende Gestell
sowie die Einrichtungen zum Abstützen des Hubmechanismus am Gestell in der Praxis
erheblichen Belastungen ausgesetzt, die einer Gewichtskraft von mehreren Tonnen entsprechen
können.
[0004] Bekannte Arbeitsstationen für Verpackungsmaschinen sind folglich entsprechend massiv
ausgelegt und mit entsprechend leistungsfähigen, groß bauenden motorischen Antrieben
und Hebemechanismen zur Ausführung der Hubbewegung versehen. Derartige Arbeitsstationen
sind daher groß, schwer und teuer. Ferner sind diese Arbeitsstationen zum Teil nur
speziell auf ein zugeordnetes Werkzeug- bzw. Packungsformat ausgelegt, so dass sich
je nach Aufbau und Komponenteneinsatz ein ständiger Wartungsaufwand ergibt.
[0005] Hinzu kommt, dass es in der Praxis an manchen Arbeitsstationen erforderlich ist,
nicht nur das Unterteil der jeweiligen Arbeitseinheit anzuheben und abzusenken, sondern
zusätzlich zu diesem Unterhub einen sogenannten Oberhub durchzuführen, d.h. auch das
Oberteil der Arbeitseinheit anzuheben und abzusenken. An einer Tiefziehstation beispielsweise
soll sichergestellt sein, dass in die Oberkammer integrierte Heizeinrichtungen zum
Erwärmen der Folienbahn nicht zu früh vor dem eigentlichen Tiefziehprozess auf die
Folienbahn einwirken, sondern die Wärmeeinwirkung erst bei geschlossener Kammer oder
mit Beginn des Schließvorgangs beginnt. Die Oberhub-Funktion führt zu einem noch komplexeren
Aufbau der bekannten Arbeitsstationen. Insbesondere werden hierfür zusätzliche Antriebe
eingesetzt. Aber auch ohne Oberhubfunktionalität besitzen manche bekannte Arbeitsstationen
bereits zum Ausführen des Unterhubs eine große Anzahl von beweglichen Elementen sowie
eine Mehrzahl von Antrieben, die aufwendig synchronisiert werden müssen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Arbeitsstation der eingangs genannten Art zu schaffen,
die bei einfachem und Platz sparendem Aufbau einen leistungsfähigen und in hohem Maße
belastbaren Hebemechanismus aufweist.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt jeweils durch die unabhängigen Ansprüche.
[0009] Gemäß einem unabhängigen Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Welle des
Hubmechanismus an dem Gestell abgestützt ist und eine Basis trägt, an der das Oberteil
abgestützt ist.
[0010] Dieses Konzept ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die während des Arbeitsprozesses,
beispielsweise beim Schließen der Kammer einer Tiefziehstation, auftretenden Kräfte
innerhalb des Hubmechanismus ohne Einflussnahme auf das Gestell aufzunehmen. Die Abstützung
des Hubmechanismus am Gestell braucht folglich nur die Gewichtskraft des Hubmechanismus
in das Gestell einzuleiten, nicht aber die beim Ausführen des Unterhubs und während
des bei angehobenem Unterteil, in einer Tiefziehstation also bei geschlossener Arbeitskammer,
innerhalb des Hubmechanismus wirkenden Prozesskräfte.
[0011] Bezogen auf eine mögliche praktische Ausgestaltung bedeutet dies beispielsweise,
dass die Abstützung des Hubmechanismus am Gestell lediglich für eine Gewichtskraft
von einigen 100 kg ausgelegt sein muss, wohingegen innerhalb des Hubmechanismus Prozesskräfte
wirksam sind, die einer Gewichtskraft von mehr als 10 t entsprechen.
[0012] Erfindungsgemäß bildet der Hubmechanismus folglich eine in funktionaler Hinsicht
sowie hinsichtlich der im Betrieb wirksamen Prozesskräfte mechanisch eigenständige
und in sich geschlossene Einheit, die lediglich von dem Gestell der Arbeitsstation
getragen zu werden braucht.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen, die auch in Verbindung mit den an anderer Stelle erläuterten
weiteren unabhängigen Aspekten der Erfindung vorgesehen sein können, sind nachstehend
angegeben und ergeben sich auch aus den Ansprüchen und den Figuren sowie der dazugehörigen
Figurenbeschreibung. Dies gilt jeweils auch für die weiteren unabhängigen Aspekte
der Erfindung.
[0014] Die Basis, die von der am Gestell abgestützten Welle getragen wird, kann einen Rahmen
umfassen. Ein solcher Rahmen, der beispielsweise einen rechteckförmigen Kastenaufbau
mit zwei Längsträgern und zwei Querträgern aufweist, kann für eine besonders hohe
Stabilität des Hubmechanismus sorgen. Das Innere dieses Stabilitätsrahmens steht insbesondere
für bewegliche Teile des Hubmechanismus zur Verfügung.
[0015] Das zwischen Welle und Unterteil vorgesehene Getriebe ist bevorzugt als Koppelgetriebe
ausgebildet, insbesondere als Schubkurbelgetriebe. Vorzugsweise handelt es sich um
ein zentrisches Schubkurbelgetriebe.
[0016] Das Getriebe zwischen Welle und Unterteil kann eine Kniehebelanordnung umfassen.
Insbesondere ist die Kniehebelanordnung in einer Stellung mit maximal angehobenem
Unterteil, die insbesondere einer geschlossenen Arbeitseinheit entspricht, gestreckt.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass bei maximaler Belastung durch die Prozesskräfte
vom Unterteil kein Drehmoment auf die Welle ausgeübt wird. Diese Stellung des Getriebes
wird im Folgenden auch als gestreckte Stellung oder als Neutralstellung bezeichnet.
[0017] Das Getriebe zwischen Welle und Unterteil kann zumindest ein Paar deckungsgleicher
und voneinander beabstandeter Schubstangen umfassen, zwischen denen eingangsseitig
eine drehfest mit der Welle verbundene Wellenkurbel und ausgangsseitig das Unterteil
oder ein Träger für das Unterteil angelenkt ist.
[0018] Durch einen solchen symmetrischen Aufbau wird die Entstehung von störenden Kippmomenten
verhindert. Maßnahmen zur Aufnahme bzw. Lagerung oder Ableitung von entsprechenden
Querkräften können somit entfallen.
[0019] Vorzugsweise ist die Welle in in Querrichtung voneinander beabstandeten Längsträgern
der Basis drehbar gelagert. Hierdurch kann die Welle auf besonders einfache konstruktive
Weise die Basis tragen und zudem aufgrund der durch die Welle gebildeten Querverbindung
zwischen den Längsträgern die Stabilität der Basis erhöhen.
[0020] Bevorzugt umfasst das Getriebe wenigstens zwei längs der Welle beabstandete und mittels
der Welle synchronisierte Einzelgetriebe zur gemeinsamen Ausführung des Unterhubs.
Folglich kann eine Welle an mehreren in Querrichtung beabstandeten Stellen jeweils
über ein Getriebe an dem Unterteil angreifen. Dies erhöht die Stabilität weiter und
sorgt für eine Verteilung der im Betrieb wirksamen Prozesskräfte.
[0021] Bevorzugt umfasst der Hubmechanismus mehrere längs des Gestells beabstandete und
synchronisierte Wellen mit jeweils einem Getriebe zur gemeinsamen Ausführung des Unterhubs.
Mehrere Wellen erhöhen wiederum die Stabilität des Hubmechanismus, da an in Längsrichtung
beabstandeten Stellen am Unterteil angegriffen werden kann. Die Anzahl der Wellen
kann grundsätzlich beliebig gewählt werden, um insbesondere den Hubmechanismus an
die jeweils erforderliche Baulänge der Arbeitsstation anzupassen.
[0022] Mehrere Wellen sind insbesondere in Kombination mit der zuvor erläuterten Ausgestaltung
von Vorteil, wonach an jeder Welle das betreffende Getriebe in wenigstens zwei längs
der Welle beabstandete Einzelgetriebe aufgeteilt ist.
[0023] Vorzugsweise sind pro Welle zwei synchronisierte Einzelgetriebe vorgesehen, die im
Bereich der äußeren Seiten des Hubmechanismus angeordnet sind, d.h. eine jeweilige
Welle greift am Unterteil mit einem - z.B. in Förderrichtung einer durch die Arbeitsstation
laufenden Folienbahn gesehen - linken Einzelgetriebe und einem rechten Einzelgetriebe
an. Der Raum zwischen den beiden Einzelgetrieben kann dann anderweitig genutzt werden.
[0024] Ein besonders präziser Bewegungsablauf des Unterteils relativ zum Oberteil kann insbesondere
dadurch erzielt werden, dass gemäß einer weiteren Ausführungsform das Unterteil während
des Unterhubs an der Basis, an dem Oberteil oder an einer das Oberteil an der Basis
abstützenden Säule geführt ist. Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Hubmechanismus
kann dabei vorgesehen sein, dass die Säule direkt über der Welle steht, d.h. die Säule
derart an der Basis abgestützt ist, dass eine vertikale Mittelachse der Säule die
Drehachse der Welle schneidet.
[0025] Entsprechend einem vorstehend erläuterten bevorzugten Aufbau des Getriebes können
bei einer jeweiligen Welle eine linke und eine rechte Säule vorgesehen sein, so dass
sich das Oberteil im Bereich dieser Welle an zwei in Querrichtung beabstandeten Stellen
an der Basis und somit an der die Basis tragenden Welle abstützt.
[0026] Die Anordnung von Säulen direkt über den Wellen sorgt in vorteilhafter Weise für
eine direkte Ableitung der Gewichtskraft des Oberteils in die Welle und damit in das
Gestell.
[0027] Das Oberteil kann an der Basis höhenverstellbar abgestützt sein. Hierdurch kann die
Lage des Oberteils beispielsweise relativ zu einer Folienebene eingestellt werden,
d.h. zu der Ebene, die durch eine durch die Arbeitsstation laufende Folienbahn festgelegt
ist und somit extern, d.h. nicht durch die Arbeitsstation, sondern durch die Verpackungsmaschine
bestimmt ist, in welche die Arbeitsstation integriert ist.
[0028] Mehrere das Oberteil an der Basis abstützende Säulen können gleichzeitig dazu dienen,
die Lage des Oberteils einzustellen, wenn gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Säulen oder deren Abstützungen an der Basis höhenverstellbar ausgeführt
sind.
[0029] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel greift der Antriebsmotor an der Welle über
ein Koppelgetriebe an. Unter diesem Koppelgetriebe ist nicht das als Eingangsglied
die Antriebswelle des Motors aufweisende Motorgetriebe zu verstehen, sondern ein Koppelgetriebe,
das ein mittels des Antriebsmotors in Drehung versetzbares und über das Koppelgetriebe
mit der Welle zusammenwirkendes Ausgangsglied, beispielsweise eine Motorkurbel, umfasst.
[0030] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einer Stellung
mit maximal abgesenktem Unterteil, die insbesondere einer offenen Arbeitseinheit entspricht,
das über das Koppelgetriebe auf eine Antriebswelle des Antriebsmotors aufgebrachte
Drehmoment Null oder näherungsweise Null ist. Hierdurch braucht der Antriebsmotor
bei maximal abgesenktem Unterteil kein Haltemoment aufzubringen, so dass beispielsweise
der Antriebsmotor in dieser Situation problemlos ausgewechselt werden kann.
[0031] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Koppelgetriebe als ein Viergelenkgetriebe
ausgebildet, das eine Antriebswelle des Antriebsmotors, eine mit der Antriebswelle
verbundene Motorkurbel, eine mit der Motorkurbel gelenkig verbundene Antriebskoppel
sowie eine mit der Welle drehfest und mit der Antriebskoppel gelenkig verbundene Wellenkurbel
umfasst. Zwischen der Antriebswelle des Motors und der Motorkurbel ist insbesondere
ein Motorgetriebe vorgesehen, auf welches an dieser Stelle nicht näher eingegangen
wird.
[0032] Die Anordnung eines derartigen Viergelenkgetriebes zwischen dem Antriebsmotor und
der Welle ermöglicht insbesondere ein vorteilhaftes Zusammenwirken mit dem Getriebe
zwischen der Welle und dem Unterteil, wenn die beiden Getriebe entsprechend aufeinander
abgestimmt sind. Hierauf wird an anderer Stelle näher eingegangen.
[0033] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einer Stellung
mit maximal abgesenktem Unterteil, die insbesondere einer offenen Arbeitseinheit entspricht,
die Drehachse der Antriebswelle des Antriebsmotors, die Gelenkachse zwischen Motorkurbel
und Antriebskoppel sowie die Gelenkachse zwischen Antriebskoppel und Wellenkurbel
zumindest näherungsweise in einer Ebene liegen. Diese Stellung des Koppelgetriebes
wird im Folgenden auch als gestreckte Stellung oder als Neutralstellung bezeichnet.
Ein Vorteil dieser Stellung ist, dass über die Welle kein im Sinne einer weiteren
Absenkung des Unterteils wirkendes Drehmoment auf die Antriebswelle des Motors aufgebracht
werden kann, was die vorstehend bereits erwähnte Möglichkeit einer einfachen Auswechselbarkeit
des Motors bedeutet.
[0034] Der Antriebsmotor ist vorzugsweise ein Elektromotor, insbesondere ein Servomotor.
Es kann alternativ auch ein Pneumatik- oder Hydraulikantrieb vorgesehen sein.
[0035] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Basis zur Ausführung
eines Oberhubs des Oberteils relativ zu dem Gestell abgesenkt und angehoben werden.
Hierdurch kann der Hubmechanismus mit einer integrierten Oberhub-Funktion versehen
werden. Auf mögliche Ausgestaltungen des Hubmechanismus zur Realisierung dieser Oberhub-Funktion
wird an anderer Stelle näher eingegangen.
[0036] Vorzugsweise sind der Unterhub und der Oberhub miteinander zwangsgekoppelt. Hierdurch
können sich die Unterhub-Bewegung und die Oberhub-Bewegung in vorteilhafter Weise
gegenseitig unterstützen. Bevorzugt erfolgt diese Zwangskoppelung durch die Welle.
[0037] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Unterhub und der Oberhub gegensinnig zueinander
verlaufen.
[0038] Des Weiteren ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Hubmechanismus
in Längsrichtung relativ zu dem Gestell verstellbar ist. Hierdurch kann die Arbeitsstation
auf denkbar einfache Weise an unterschiedliche Anwendungen im Betrieb der Verpackungsmaschine
angepasst werden, insbesondere an unterschiedliche Formatsätze, d.h. Anordnungen einer
vorgegebenen Anzahl von Verpackungen relativ zueinander, oder an die Taktung der Verpackungsmaschine.
[0039] Eine Verstellbarkeit des Hubmechanismus als Ganzes relativ zu dem Gestell ergibt
sich insbesondere daraus, dass der Hubmechanismus eine in sich geschlossene Einheit
darstellt, die nur über eine oder mehrere Wellen am Gestell abgestützt ist. Hierdurch
ist es gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung möglich, den Hubmechanismus
nach Art eines Schlittens oder Wagens auszubilden, der als Ganzes auf dem Gestell
verschoben bzw. verfahren werden kann, um in die jeweils gewünschte Position innerhalb
der Arbeitsstation und folglich innerhalb der jeweiligen Verpackungsmaschine gebracht
zu werden.
[0040] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Hubmechanismus über mehrere Stützorgane,
insbesondere Rollen oder Wellen, am Gestell abgestützt und mittels der Stützorgane
in Längsrichtung relativ zu dem Gestell verstellbar, insbesondere verfahrbar, ist.
[0041] Das Gestell kann wenigstens zwei parallel beabstandet in Längsrichtung verlaufende
Trägerprofile aufweisen, an welchen der Hubmechanismus abgestützt und entlang welcher
der Hubmechanismus relativ zu dem Gestell verstellbar ist.
[0042] Insbesondere können Hubmechanismus und Gestell hinsichtlich der Verstellbarkeit in
Längsrichtung als Rad-/Schiene-System zusammenwirken. Zur seitlichen Führung des Hubmechanismus
am Gestell können die bevorzugt als Rollen ausgebildeten Stützorgane jeweils mit einem
Einstich oder einer Stufe versehen sein.
[0043] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann eine Fixiereinrichtung vorgesehen sein,
mittels welcher die Position des Hubmechanismus in Längsrichtung am Gestell fixierbar
ist. Die Fixiereinrichtung kann zum Einstellen der Längsposition des Hubmechanismus
einen Spindeltrieb umfassen. Der Spindeltrieb kann eine am Gestell angebrachte Spindel
und eine Spindelmutter umfassen, wobei die Spindelmutter eine Bewegung des Hubmechanismus
relativ zum Gestell in Längsrichtung unterbindet und in Hubrichtung zulässt.
[0044] Die Spindelmutter kann beispielsweise längsverschieblich mit einer das Oberteil an
der Basis abstützenden Säule verbunden sein, um auf diese Weise eine Oberhub-Bewegung
des Oberteils zu ermöglichen.
[0045] Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der Erfindung umfasst der Hubmechanismus
mehrere längs des Gestells beabstandete und synchronisierte Wellen mit jeweils einem
Getriebe zur gemeinsamen Ausführung des Unterhubs.
[0046] Durch das Vorsehen mehrerer Wellen kann der Hubmechanismus an in Längsrichtung beabstandeten
Stellen am Unterteil angreifen. Dies erhöht die Stabilität und sorgt für eine präzise
Ausrichtung des Unterteils relativ zum Oberteil.
[0047] Vorzugsweise ist genau ein Antriebsmotor zum synchronen Drehen der Wellen vorgesehen.
Dies vereinfacht den Aufbau des Hubmechanismus und reduziert die Kosten.
[0048] Der Antriebsmotor ist bevorzugt in Längsrichtung außerhalb jedes Paares von Wellen
angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Antriebsmotor den beweglichen Teilen des
Hubmechanismus nicht im Wege ist. Der Raum zwischen den Wellen kann folglich anderweitig
genutzt werden.
[0049] Bevorzugt liegt der Antriebsmotor oder eine Drehachse einer Antriebswelle des Antriebsmotors
zumindest näherungsweise in einer durch die Drehachsen der Wellen definierten Ebene.
Bauraum oberhalb oder unterhalb dieser durch die Wellen definierten Ebene wird folglich
für den Antriebsmotor nicht benötigt.
[0050] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Wellen an dem Gestell
abgestützt sind und gemeinsam eine, vorzugsweise einen Rahmen umfassende, Basis tragen,
an der das Oberteil abgestützt ist, wobei der Antriebsmotor außerhalb der Basis angeordnet
ist. Durch die Anordnung des Antriebsmotors außerhalb der Basis steht das Innere der
Basis anderweitig zur Verfügung, beispielsweise für elektrotechnische, pneumatische
oder hydraulische Leitungen im Zusammenhang mit der Funktion des in der Arbeitsstation
eingesetzten Werkzeugs. Insbesondere braucht bei der Auslegung der beweglichen Teile
des Hubmechanismus und deren Kinematik der Antriebsmotor selbst nicht berücksichtigt
zu werden.
[0051] Vorzugsweise ist der Antriebsmotor an einem Querträger der Basis abgestützt.
[0052] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Antriebsmotor derart angeordnet ist,
dass eine Antriebswelle des Antriebsmotors parallel zu den Wellen verläuft. Dies erleichtert
die Koppelung zwischen Antriebsmotor und Welle. Insbesondere kann auf ein Winkelgetriebe
für den Antriebsmotor verzichtet werden.
[0053] Vorzugsweise sind die Wellen mechanisch synchronisiert.
[0054] Bevorzugt sind die Wellen gleichsinnig drehbar. Dies ermöglicht einen besonders einfachen
Aufbau und eine Platz sparende Anordnung der beweglichen Teile zum synchronen Drehen
der Wellen.
[0055] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Wellen durch wenigstens eine
Synchronisationskoppel miteinander verbunden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass
der Antriebsmotor an einer der Wellen über ein Koppelgetriebe und an der oder jeder
anderen Welle über die mit dem Koppelgetriebe gekoppelte Synchronisationskoppel angreift.
Wenn mehr als zwei Wellen vorgesehen sind, kann entweder eine einzige, alle Wellen
miteinander verbindende Synchronisationskoppel vorgesehen sein. Alternativ können
mehrere hintereinander geschaltete Synchronisationskoppeln vorgesehen sein. Dies hat
den Vorteil, dass die Synchronisationskoppeln an unterschiedlichen Querpositionen
an den Wellen angreifen können. Hierdurch kann der Aufbau des Hubmechanismus flexibler
gestaltet werden.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Synchronisationskoppel
an den Wellen jeweils über eine drehfest mit der Welle verbundene Wellenkurbel angreift.
[0057] Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass der Antriebsmotor
an der Welle über ein Getriebe angreift.
[0058] Wie vorstehend bereits erwähnt, kann durch das Vorsehen eines Getriebes zwischen
dem Antriebsmotor und der Welle dieses Getriebe auf das Getriebe zwischen der Welle
und dem Unterteil im Hinblick auf die jeweiligen Gegebenheiten abgestimmt werden.
Dies betrifft nicht nur die nachstehend näher erläuterten Situationen bei maximal
angehobenem Unterteil und bei maximal abgesenktem Unterteil, sondern auch den Bewegungsablauf
sowie den Verlauf der Kräfte- bzw. Drehmomente bei der Ausführung der Hubbewegung
zwischen den beiden genannten Extremstellungen.
[0059] Insbesondere lassen sich der Aufbau der Getriebe sowie die Anordnung der beweglichen
Teile innerhalb des Hubmechanismus und damit innerhalb der Arbeitsstation einerseits
und der Drehmomentverlauf andererseits derart aufeinander abstimmen, dass ein relativ
kleiner Antriebsmotor mit vergleichsweise geringer Leistung genügt, um die jeweils
erforderliche Hubbewegung auszuführen, und die beweglichen Teile des Hubmechanismus
wenig Platz benötigen.
[0060] Hinsichtlich möglicher Ausgestaltungen des zwischen Antriebsmotor und Welle vorgesehenen
Getriebes wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.
[0061] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Getriebe zwischen Unterteil
und Welle sowie das Getriebe zwischen Antriebsmotor und Welle derart ausgebildet und
aufeinander abgestimmt sind, dass bei maximal angehobenem Unterteil und bei maximal
abgesenktem Unterteil jeweils eines der Getriebe eine Neutralstellung einnimmt.
[0062] Insbesondere ist bei maximal angehobenem Unterteil das vom Unterteil auf die Welle
aufgebrachte Drehmoment Null oder näherungsweise Null. Dies kann beispielsweise durch
eine in dieser Stellung gestreckte Kniehebelanordnung des Getriebes zwischen Welle
und Unterteil erreicht werden.
[0063] Des Weiteren kann insbesondere vorgesehen sein, dass bei maximal abgesenktem Unterteil
das vom Unterteil auf eine Antriebswelle des Antriebsmotors aufgebrachte Drehmoment
Null oder näherungsweise Null ist. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, kann dies
beispielsweise durch eine gestreckte Konfiguration eines das Getriebe zwischen Antriebsmotor
und Welle bildenden Viergelenkgetriebes erreicht werden.
[0064] Als ein gemeinsames Element und insbesondere als einziges gemeinsames Element der
beiden Getriebe kann eine drehfest mit der Welle verbundene Wellenkurbel vorgesehen
sein.
[0065] Des Weiteren sieht eine bevorzugte Ausgestaltung vor, dass bei Ausführung des maximalen
Hubweges des Unterteils sich eine mit dem Antriebsmotor verbundene Motorkurbel um
einen größeren Winkel dreht als die Welle. Insbesondere kann der Drehwinkel der Motorkurbel
um etwa 20 bis 70%, insbesondere um etwa 40 bis 60%, größer sein als der Drehwinkel
der Welle.
[0066] In einer praktischen Ausgestaltung entspricht der maximale Hubweg des Unterteils
einer Drehung der Welle um ungefähr 80° bis 120°, insbesondere um ungefähr 100°.
[0067] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der maximale Hubweg des Unterteils einer
Drehung einer mit dem Antriebsmotor verbundenen Motorkurbel um ungefähr 140° bis 160°
entspricht, insbesondere um ungefähr 150°.
[0068] Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das Oberteil
zur Ausführung eines Oberhubs relativ zu dem Gestell abgesenkt und angehoben werden
kann.
[0069] Wie eingangs bereits erwähnt, ist es für manche Anwendungen erforderlich, dass nicht
nur das Unterteil der Arbeitseinheit einen Unterhub ausführen kann, sondern auch das
Oberteil relativ zu dem Gestell abgesenkt und angehoben werden kann.
[0070] Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Ausführung eines Oberhubs ergibt sich
bei einem Aufbau des Hubmechanismus und bei einer Art und Weise der Abstützung des
Hubmechanismus am Gestell, wie es vorstehend in Verbindung mit einem der anderen unabhängigen
Aspekte der Erfindung erläutert wurde. Die Möglichkeit zur Ausführung eines Oberhubs
ist bei einem solchen Konzept nicht zwingend, kann aber auf einfache Weise implementiert
werden, um in den Hubmechanismus eine Oberhub-Funktion zu integrieren.
[0071] Dementsprechend ist vorzugsweise das Oberteil über den Hubmechanismus an dem Gestell
abgestützt. Insbesondere ist das Oberteil über die Welle an dem Gestell abgestützt.
[0072] Eine bevorzugte Art und Weise der Integration einer Oberhub-Funktion in den Hubmechanismus
sieht vor, dass die Welle bezüglich ihrer Drehachse an dem Gestell exzentrisch gelagert
ist. Eine Drehung der Welle um ihre Drehachse hat folglich eine Bewegung der Drehachse
relativ zu dem Gestell mit einer Vertikalkomponente zur Folge. Diese Bewegung der
Welle kann zur Ausführung einer Oberhub-Bewegung des Oberteils genutzt werden.
[0073] Folglich kann erfindungsgemäß ein Hubmechanismus mit zentrisch gelagerter Welle und
ohne Oberhub-Funktion auf einfache Weise in einen Hubmechanismus mit Oberhub-Funktion
umfunktioniert werden, indem die zentrische Lagerung der Welle in eine exzentrische
Lagerung geändert wird. Außerdem kann durch Verändern der Exzentrizität der exzentrischen
Lagerung der Welle das Verhältnis zwischen dem Drehwinkel der Welle und dem daraus
resultierenden Hubweg der Oberhub-Bewegung geändert werden.
[0074] Vorzugsweise ist das Oberteil an einer, vorzugsweise einen Rahmen umfassenden, Basis
des Hubmechanismus abgestützt, wobei die Welle in der Basis drehbar gelagert ist.
[0075] Wird die Welle bezüglich ihrer Drehachse exzentrisch gelagert und gedreht, überträgt
sich die resultierende Vertikalbewegung der Welle auf die Basis und somit auf das
Oberteil.
[0076] Zur Abstützung der Welle an dem Gestell können wenigstens zwei längs der Welle beabstandete
Stützorgane vorgesehen sein, an denen die Welle jeweils bezüglich ihrer Längsachse
exzentrisch gelagert ist. Bei einer Drehung der Welle bewegt sich die Welle folglich
relativ zu den Stützorganen in vertikaler Richtung, um auf diese Weise die Oberhub-Funktion
auszuführen.
[0077] Damit die Welle während ihrer Drehung in Längsrichtung relativ zum Gestell fixiert
werden kann, kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen sein,
dass die Stützorgane zu einer Ausweichbewegung in Längsrichtung in der Lage sind.
Auf diese Weise kann die bei Drehung der exzentrisch gelagerten Welle resultierende
Horizontalkomponente aufgenommen werden.
[0078] Vorzugsweise umfassen die Stützorgane jeweils eine Rolle oder eine Walze.
[0079] Während auf diese Weise eine Drehung der Welle nicht nur das Anheben und Absenken
des Unterteils bewirkt, sondern gleichzeitig in einer Vertikalbewegung der Welle resultiert,
die in eine Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung des Oberteils umgesetzt werden kann, bedeutet
dies, dass der Unterhub des Unterteils und der Oberhub des Oberteils über eine Drehung
der Welle miteinander zwangsgekoppelt sind.
[0080] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Unterhub und der Oberhub gegensinnig zueinander
verlaufen. Die beiden Hubbewegungen können sich folglich gegenseitig unterstützen,
wodurch die von dem Antriebsmotor maximal aufzubringende Leistung erheblich reduziert
werden kann.
[0081] In einer möglichen praktischen Ausgestaltung beträgt der durch die Differenz zwischen
Unterhub und Oberhub gegebene effektive Arbeitshub der Arbeitseinheit etwa 75 bis
85mm, vorzugsweise etwa 80mm.
[0082] Vorzugsweise beträgt der maximale Betrag des Oberhubs etwa das 0,2fache bis 0,3fache
des maximalen Betrags des Unterhubs.
[0083] Bevorzugt liegt der maximale Betrag des Oberhubs bei etwa 20 bis 30mm, vorzugsweise
etwa 25mm.
[0084] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der maximale Betrag des Unterhubs etwa 95
bis 115mm beträgt, vorzugsweise etwa 105mm.
[0085] Diese Ausgestaltungen können jeweils in Kombination mit den vorstehend erwähnten
praktischen Ausgestaltungen betreffend die möglichen Drehwinkel der Welle (insbesondere
etwa 100°) und der Motorkurbel (insbesondere etwa 150°) für den maximalen Hubweg des
Unterteils, d.h. für den maximalen Unterhub, vorgesehen sein.
[0086] Die Erfindung betrifft außerdem eine Verpackungsmaschine mit wenigstens einer erfindungsgemäßen
Arbeitsstation.
[0087] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Arbeitsstation mit einem Hubmechanismus gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2 und 3
- unterschiedliche Seitenansichten des erfindungsgemäßen Hubmechanismus von Fig. 1,
und
- Fig. 4 bis 6
- verschiedene Ansichten eines Hubmechanismus gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
[0088] Bei der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsstation handelt es sich um eine Tiefziehstation
einer Verpackungsmaschine, die ein auf dem Boden stehendes Gestell 11 mit zwei oberen
Tragprofilen 51 und zwei unteren Trägerprofilen 37 umfasst, die sich in einer im Folgenden
auch als Längsrichtung bezeichneten Förderrichtung erstrecken, in der eine nicht dargestellte
Folienbahn in grundsätzlich bekannter Weise durch die Verpackungsmaschine und somit
durch die in Fig. 1 dargestellte Tiefziehstation hindurch gefördert wird. An den Tragprofilen
51 sind nach innen hin Kettenführungen (nicht dargestellt) zur Führung von ebenfalls
nicht dargestellten Förderketten angebracht, welche die durchlaufende Folienbahn in
grundsätzlich bekannter Weise seitlich festhalten.
[0089] Die in Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutete Folienebene 55, in welcher die
nicht dargestellte Folienfördereinrichtung sowie die Folienbahn während des Betriebs
liegen, stellt die Bezugsebene für das Werkzeug der dargestellten Tiefziehstation
dar. Diese Bezugsebene liegt in der Praxis üblicherweise etwas unterhalb des oberen
Randes der Tragprofile 51. Bei dem Werkzeug handelt es sich um eine auch als Tiefziehkammer
bezeichnete Arbeitskammer, die ein Unterteil 15 sowie ein Oberteil 13 umfasst. Die
Höhe dieser Bezugsebene über dem Boden, auf dem das Gestell 11 der Tiefziehstation
und die Verpackungsmaschine stehen, ist durch die Verpackungsmaschine vorgegeben,
so dass die Bewegungen des Unterteils 15 und des Oberteils 13 der Arbeitskammer der
Tiefziehstation auf die Lage der Folienebene 55 abgestimmt sein müssen.
[0090] Das Unterteil 15 und das Oberteil 13 sind von einem nachstehend näher erläuterten
Hubmechanismus getragen, der als eigenständige Funktionseinheit in die Arbeitsstation
zwischen die beiden unteren Trägerprofile 37 und die beiden oberen Tragprofile 51
eingesetzt ist. Der Hubmechanismus ist als Ganzes von dem Gestell 11 getragen und
stützt sich hierzu ausschließlich mittels Stützorganen in Form von Rollen 35 an den
Trägerprofilen 37 ab.
[0091] Die beiden oberen Tragprofile 51 und die beiden unteren Trägerprofile 37, an denen
sich der Hubmechanismus über die Rollen 35 abstützt, sind an den Außenseiten zweier
in Längsrichtung beabstandeter, plattenartiger Querelemente 53 befestigt, die sich
mit Standfüßen 57 am Boden abstützen. Der Hubmechanismus befindet sich folglich innerhalb
eines von dem Gestell 11 gebildeten Rahmens als Tragwerk, welches die beiden Querelemente
53, die beiden oberen Tragprofile 51 sowie die beiden unteren Trägerprofile 37 umfasst.
[0092] Der im Folgenden anhand von Fig. 1 hinsichtlich seines Grundaufbaus erläuterte Hubmechanismus
wird anschließend in Verbindung mit den Fig. 2 bis 6 näher beschrieben.
[0093] Der Grundaufbau des Hubmechanismus umfasst unten einen kastenförmigen Rahmen aus
zwei seitlichen, sich in Längsrichtung erstreckenden Längsträgern 20, die durch zwei
Querträger 22 miteinander verbunden sind. Dieser Rahmen bildet eine stabile Basis
des Hubmechanismus.
[0094] Mehrere - im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 drei - Wellen 17 sind im Bereich ihrer
Enden in den Längsträgern 20 des Rahmens drehbar gelagert. Die bereits erwähnten Stützrollen
35 sind mit den Stirnseiten der Wellen 17 verbunden, stehen also nicht direkt mit
den Längsträgern 20 des Rahmens in Verbindung.
[0095] Die Abstützung des Hubmechanismus am Gestell 11 zeichnet sich folglich dadurch aus,
dass die Wellen 17 einerseits über die Rollen 35 an den Trägerprofilen 37 des Gestells
11 abgestützt sind, und dass andererseits die Wellen 17 die Längsträger 20 und somit
den Rahmen und folglich den gesamten Hubmechanismus tragen.
[0096] Der die Längsträger 20 und die Querträger 22 umfassende Rahmen bildet eine Basis
des Hubmechanismus, an der sich das Oberteil 13 der Arbeitskammer unmittelbar abstützt.
Hierzu sind Säulen 27 vorgesehen, die jeweils vertikal über einer der Wellen 17 auf
den Längsträgern 20 abgestützt sind und ein jeweiliges Längselement 59 des Oberteils
13 tragen.
[0097] Zwischen dem unteren Ende jeder Säule 27 und dem jeweiligen Längsträger 20 des Rahmens
ist eine manuell betätigbare Höhenverstellung vorgesehen, die eine Einstellung des
Abstands zwischen Oberteil 13 und Rahmen ermöglicht, so dass die Lage des Oberteils
13 in Bezug auf die Lage des Unterteils 15 im geschlossenen Zustand exakt eingestellt
werden kann und dabei insbesondere die Foliendicke berücksichtigt wird.
[0098] Aufgrund der Abstützung des Hubmechanismus am Gestell 11 über die Rollen 35 ist der
Hubmechanismus ein Wagen, der beim Einrichten der Verpackungsmaschine in Längsrichtung
relativ zu dem Gestell 11 verfahren werden kann. Der Hubmechanismus ist dabei nicht
völlig frei verfahrbar, sondern mit dem Gestell 11 über eine Fixiereinrichtung in
Form eines eine Spindel 39 und eine Spindelmutter 41 umfassenden Spindeltriebs gekoppelt.
Die Spindel 39 erstreckt sich in Längsrichtung und ist am Gestell 11 derart angebracht,
dass sie durch manuelle Betätigung um ihre Längsachse gedreht werden kann. Durch Drehen
der Spindel 39 wird die mit der Säule 27 verbundene Spindelmutter 41 in Längsrichtung
beaufschlagt und dadurch der Hubmechanismus in Längsrichtung bewegt. Die Längsposition
des Hubmechanismus im Gestell 11 kann folglich geändert und an eine jeweilige Anwendung
angepasst werden, wobei aber während des Tiefziehbetriebs die Längsposition des Hubmechanismus
durch die von dem Spindeltrieb 39, 41 gebildete Fixiereinrichtung fixiert ist.
[0099] Zur Ausführung eines Oberhubs, der nachstehend näher erläutert wird, ist der Hubmechanismus
als Ganzes anhebbar und absenkbar. Dies bedeutet, dass der Rahmen 20, 22 zusammen
mit dem über die Säulen 27 abgestützten Oberteil 13 und mit dem von den Wellen 17
getragenen Unterteil 17 relativ zum Gestell 11 anhebbar und absenkbar ist. Um diesen
Oberhub zu ermöglichen, ist die Spindelmutter 41 an der betreffenden Säule 27 längsverschieblich
gelagert.
[0100] Das Unterteil 15 ist an den Wellen 17 jeweils über ein nachstehend näher beschriebenes
Getriebe abgestützt, von dem in Fig. 1 jeweils ein Paar deckungsgleicher und voneinander
beabstandeter Schubstangen 23 dargestellt ist, zwischen denen ein Träger 16 des Unterteils
15 angelenkt ist.
[0101] Die Wellen 17 sind durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte gemeinsame Synchronisationskoppel
43 miteinander verbunden und dadurch mechanisch synchronisiert. Die Betätigung der
Synchronisationskoppel 43 zum synchronen Drehen der Wellen 17 erfolgt durch einen
außerhalb des Rahmens 20, 22 in Höhe der Wellen 17 angeordneten Antriebsmotor 19.
Der Motor 19 ist an dem in Fig. 1 hinteren Querträger 22 des Rahmens abgestützt und
insofern quer eingebaut, als sich die in Fig. 1 nicht dargestellte Antriebswelle des
Motors 19 parallel zu den Wellen 17 erstreckt.
[0102] An den Außenseiten der beiden Träger 16 des Unterteils 15 ist jeweils eine nach außen
abstehende Lasche 61 befestigt, die entlang einer der das Oberteil 13 am Längsträger
20 des Rahmens abstützenden Säule 27 geführt ist. Hierdurch ist das Unterteil 15 bei
Ausführung eines Unterhubs am Oberteil 13 geführt. Das Unterteil 15 und das Oberteil
13 sind auf diese Weise präzise relativ zueinander ausgerichtet.
[0103] Die Fig. 2 bis 6 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel (Fig. 2 und 3) und ein zweites
Ausführungsbeispiel (Fig. 4, 5 und 6) eines erfindungsgemäßen Hubmechanismus. Der
Hubmechanismus gemäß Fig. 2 und 3 entspricht dem Hubmechanismus der in Fig. 1 dargestellten
Arbeitsstation. Der Hubmechanismus gemäß den Fig. 4, 5 und 6 ist grundsätzlich wie
der Hubmechanismus gemäß Fig. 2 und 3 aufgebaut, besitzt jedoch eine für kleinere
Werkzeuge vorgesehene kleinere Arbeitslänge und ist hierzu mit lediglich zwei Wellen
17 versehen, wohingegen der Hubmechanismus gemäß Fig. 2 und 3 drei in Längsrichtung
hintereinander angeordnete Wellen 17 aufweist.
[0104] In manchen Darstellungen sind einige Bauteile nicht dargestellt, um Besonderheiten
des Aufbaus zu verdeutlichen. Beispielsweise sind in Fig. 2a bei dem linken Getriebe
die Rolle 35 und die in dieser Seitenansicht vordere Schubstange 23 nicht dargestellt.
In Fig. 2b zum Beispiel sind bei keinem der drei Getriebe die Rollen 35 und die vorderen
Schubstangen 23 dargestellt. Hingegen ist in Fig. 2b die Motorwelle 29 zu erkennen.
Dies gilt entsprechend für die Fig. 3a und 3b. Zudem zeigen die Fig. 2a und 3a jeweils
ein vorderes Trägerprofil 37, wohingegen in den Fig. 2b und 3b jeweils ein hinteres
Trägerprofil 37 des Gestells gezeigt ist. In den Fig. 4, 5 und 6 ist der Hubmechanismus
jeweils ohne zu dem Gestell gehörende Bauteile dargestellt.
[0105] Aufgrund des grundsätzlich gleichen Aufbaus gelten die nachstehenden Ausführungen
zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3 auch für das Ausführungsbeispiel der Fig.
4, 5 und 6.
[0106] In den Fig. 2a und 2b befindet sich jeweils das Unterteil 15, von welchem ein Längsträger
16 dargestellt ist, in der maximal abgesenkten Stellung, d.h. die das Unterteil 15
und das Oberteil 13 umfassende Arbeitskammer ist geöffnet. Hingegen zeigen die Fig.
3a und 3b den Zustand der Arbeitsstation mit geschlossener Arbeitskammer, in welchem
sich das Unterteil 15 in der maximal angehobenen Stellung befindet.
[0107] Der Hubmechanismus ist hier zudem mit einer Oberhub-Funktion für das Oberteil 13
versehen: Bei geöffneter Kammer gemäß den Fig. 2a und 2b befindet sich das Oberteil
13 in der maximal angehobenen Stellung, wohingegen die maximal abgesenkte Stellung
des Oberteils 13 bei geschlossener Arbeitskammer in den Fig. 3a und 3b gezeigt ist.
[0108] Die Unterhub-Bewegung des Unterteils 15 sowie die Oberhub-Bewegung des Oberteils
13 sind über die Wellen 17 miteinander zwangsgekoppelt und verlaufen gegensinnig zueinander,
d.h. ein Anheben des Unterteils 15 ist mit einem Absenken des Oberteils 13 verbunden,
und umgekehrt. Die Wellen 17 sind über eine Synchronisationskoppel 43 miteinander
synchronisiert, die an den Wellen 17 jeweils über eine drehfest mit der jeweiligen
Welle 17 verbundene Wellenkurbel 25 angreift. Die Synchronisationskoppel 43 ist jeweils
an die Wellenkurbeln 25 um eine Gelenkachse 81 verschwenkbar angelenkt.
[0109] Die Drehung der miteinander synchronisierten Wellen 17 erfolgt mittels eines einzigen
Elektromotors 19, der an der in den Figuren linken Welle 17 angreift, und zwar über
eine mit einer Antriebswelle 29 des Motors 19 verbundene Motorkurbel 31, die über
eine Antriebskoppel 33 gelenkig mit der Wellenkurbel 25 dieser Welle 17 verbunden
ist.
[0110] Ausgehend von der offenen Stellung gemäß den Fig. 2a und 2b dreht der Motor 19 die
Motorkurbel 31 um etwa 150° gegen den Uhrzeigersinn, wodurch sich alle Wellenkurbeln
25 zusammen mit den Wellen 17 synchron ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn drehen, und
zwar um einen Drehwinkel von etwa 100°. Zwischen der Motorkurbel 31 und den Wellen
17 ist folglich eine Untersetzung gegeben.
[0111] Die Drehung der Motorkurbeln 25 wird jeweils in eine Bewegung der beiden Schubstangen
23 umgesetzt, wodurch der betreffende Längsträger 16 des Unterteils 15 nach oben bewegt
wird.
[0112] Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist der Aufbau der beiden Einzelgetriebe am
linken Ende und am rechten Ende jeder Welle 17 identisch, d.h. jede Welle 17 greift
an zwei in Querrichtung beabstandeten Stellen jeweils mit einer Anordnung aus Motorkurbel
25 und Schubstangen 23 am betreffenden Längsträger 16 des Unterteils 15 an. Der Motor
19 dagegen ist über die Motorkurbel 31 und die Antriebskoppel 33 lediglich mit der
in der hier gewählten Seitenansicht hinteren Wellenkurbel 25 verbunden.
[0113] Die in den beiden hier beschriebenen Ausführungsbeispielen gewählte Ausgestaltung
des Hubmechanismus ist in mehrfacher Hinsicht von Vorteil:
Bei geschlossener Arbeitskammer gemäß den Fig. 3a und 3b befinden sich die jeweils
von einer Wellenkurbel 25 und den zugehörigen Schubstangen 23 gebildeten Kniehebelanordnungen
jeweils in einer vertikal gestreckten Stellung. Das Unterteil 15 übt in dieser Neutralstellung
des Getriebes folglich kein Drehmoment auf die Wellen 17 aus. Die gesamte wirksame
Gewichtskraft wird direkt über die Wellen 17 und die mit den Wellen 17 verbundenen
Stützrollen 35 in die Längsträger 37 und damit in das Gestell der Arbeitsstation abgeleitet.
[0114] In der offenen Stellung der Arbeitskammer gemäß den Fig. 2a und 2b befindet sich
das von der Antriebswelle 29 des Motors 19, der Motorkurbel 31, der Antriebskoppel
33 sowie der Wellenkurbel 25 gebildete Viergelenkgetriebe ebenfalls in einer Neutralstellung
im Sinne eines gestreckten Zustands, in welchem die relevanten Achsen in einer gemeinsamen
Ebene liegen. Bei den relevanten Achsen handelt es sich um die Drehachse 65 der Antriebswelle
29 des Motors 19, die Gelenkachse 63 zwischen der Motorkurbel 31 und der Antriebskoppel
33, sowie die Gelenkachse 67 zwischen der Antriebskoppel 33 und der Wellenkurbel 25.
Dieser gestreckte Zustand hat zur Folge, dass sich die Wellenkurbel 25 nicht weiter
im Uhrzeigersinn drehen kann, die insgesamt wirksame Gewichtskraft des Unterteils
15 und des Getriebes folglich kein Drehmoment auf die Antriebswelle 29 des Motors
19 ausüben kann. Bei geöffneter Arbeitskammer, d.h. bei maximal abgesenktem Unterteil
15, ist der Motor 19 somit frei von äußeren Kräften. Der Motor 19 braucht folglich
nicht mit einem Haltestrom zur Erzeugung eines einer Gewichtskraft entgegenwirkenden
Drehmoments beaufschlagt zu werden. Insbesondere ist es bei geöffneter Arbeitskammer
möglich, bei Bedarf den insofern kräftefreien Motor 19 problemlos auszutauschen oder
aus anderen Gründen von der Motorkurbel 31 zu trennen.
[0115] Zudem sind die beweglichen Teile und deren Verbindungen derart optimiert ausgelegt
und relativ zueinander angeordnet, dass sich unter Einbeziehung einer nachstehend
näher erläuterten Oberhub-Bewegung des Oberteils 13 ein optimaler Kräfte- bzw. Drehmomentverlauf
ohne nachteilige Kraft- bzw. Drehmomentspitzen über die gesamte Öffnungs- bzw. Schließbewegung
der Arbeitskammer, also über den gesamten Drehwinkel der Motorkurbel 31 bzw. der Wellen
17 ergibt.
[0116] Bezogen auf die Wellen 17 und somit auf ein Bezugssystem nur des Hubmechanismus ist
der vorstehend beschriebene Bewegungsablauf des Unterhubs des Unterteils 15 unabhängig
von der Art und Weise der Abstützung des Hubmechanismus an dem Gestell 11 (vgl. Fig.
1) bzw. an den Trägerprofilen 37 des Gestells. Bezogen auf das am Boden abgestützte
Gestell 11 und somit auf die bezüglich des Gestells 11 eine feste Höhenlage einnehmende
Folienebene 55 dagegen entspricht der maximale Hubweg des Unterteils 15 relativ zu
den Wellen 17 (wie im Einleitungsteil erwähnt z.B. 105mm) nicht dem effektiven Arbeitshub
der Arbeitskammer (z.B. 80mm). Der Grund hierfür ist, dass die für die Ausführung
des Unterhubs des Unterteils 15 bewirkte Drehung der Wellen 17 gleichzeitig ein Absenken
der Wellen 17 zur Folge hat. Das Absenken der Wellen 17 resultiert in einer Abwärtsbewegung
des gesamten Hubmechanismus einschließlich des über die Säulen 27 an den Wellen 17
abgestützten Oberteils 13 relativ zu dem Gestell und somit relativ zur Folienebene
55. Der Oberhub beträgt z.B. 25mm, so dass sich der erwähnte maximale effektive Arbeitshub
von 105mm - 25mm = 80mm ergibt, der für Anwendungen mit einem benötigten effektive
Arbeitshub der Arbeitskammer von etwa 75mm ausreichend groß ausgelegt ist.
[0117] Das Absenken der Wellen 17 wird durch eine exzentrische Lagerung der Wellen 17 an
den Stützrollen 35 erzielt. Dieses Konzept kann besonders gut anhand der Fig. 2a und
3a nachvollzogen werden, in denen jeweils am linken Getriebe die Stützrolle 35 nicht
dargestellt ist. Stattdessen ist dort zu erkennen, dass die Drehachsen 18 der Wellen
17 nicht mit den im Folgenden auch als Exzenterachsen 36 bezeichneten Drehachsen der
Stützrollen 35 zusammenfallen. Die Exzentrizität, d.h. der radiale Abstand zwischen
Drehachse 18 der Welle 17 und Exzenterachse 36 bestimmt - bei gegebenem maximalen
Drehwinkel der Welle 17 - den maximalen Hubweg des Oberhubs.
[0118] Bei geschlossener Arbeitskammer gemäß Fig. 3a, also jeweils im gestreckten Zustand
der Kniehebelanordnung aus Wellenkurbel 25 und Schubstangen 23, liegen jeweils auch
die Exzenterachsen 36 in der gemeinsamen vertikalen Ebene von Gelenkachse 71, Gelenkachse
73 sowie Wellendrehachse 18. Die Exzenterachsen 36 liegen dabei jeweils vertikal oberhalb
der Drehachse 18 der betreffenden Welle 17, d.h. die Wellen 17 und somit der gesamte
Hubmechanismus insbesondere einschließlich des Oberteils 13 sind bezüglich des Gestells
maximal abgesenkt.
[0119] Bei geöffneter Kammer gemäß Fig. 2a dagegen sind die Wellen 17 und somit das Oberteil
13 bezüglich des Gestells maximal angehoben, wobei ausgehend von einem Winkel von
0° bei geschlossener Kammer gemäß Fig. 3a eine gemeinsame Ebene von Wellendrehachse
18 und Exzenterachse 36 den vorstehend bereits erwähnten Winkel von etwa 100° zur
Vertikalen einschließt. Dieser Winkel ist der maximale Drehwinkel der Wellen 17.
[0120] Da der gesamte Hubmechanismus über die mit der rechten Säule 27 zusammenwirkende
Spindelmutter 41 in Längsrichtung fest mit der Spindel 39 und somit dem Gestell verbunden
ist, wird die aufgrund der Exzenterbewegungen der Wellen 17 um die Stützrollen 35
erforderliche Ausweichbewegung in Längsrichtung nicht von dem Hubmechanismus, sondern
von den Stützrollen 35 ausgeführt, die hierzu auf den Trägerprofilen 37 des Gestells
abrollen. Dies kann beispielsweise in den Fig. 2a und 3a anhand der Positionen der
Rollen 35 in Längsrichtung relativ zu den in Längsrichtung feststehenden Säulen 27
besonders gut nachvollzogen werden.
[0121] Gleichzeitig ermöglichen die Stützrollen 35 eine Positionierung des Hubmechanismus
in Längsrichtung durch manuelles Verdrehen der Spindel 39, wie es vorstehend bereits
beschrieben worden ist.
[0122] Insofern ist der Hubmechanismus ein in Längsrichtung auf den Trägerprofilen 37 des
Gestells verfahrbarer Wagen mit von den exzentrisch bezüglich der Drehachsen 18 der
Wellen 17 angeordneten Stützrollen 35 gebildeten Rädern und mit einer von dem die
Längsträger 20 und die Querträger 22 umfassenden Rahmen gebildeten, stabilen Basis.
In dieser Basis sind die Wellen 17 drehbar gelagert, welche somit das Oberteil 13
über die Säulen 27 und die Längsträger 20 und das Unterteil 15 über die jeweils von
der Wellenkurbel 25 und den Schubstangen 23 gebildeten Getriebe tragen.
[0123] Die vorstehenden Ausführungen gelten grundsätzlich auch für das Ausführungsbeispiel
der Fig. 4, 5 und 6, die einen erfindungsgemäßen Hubmechanismus mit lediglich zwei
Wellen 17 zeigen. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Konzept des Hubmechanismus
und dessen Anordnung und Abstützung in einem Gestell einer jeweiligen Arbeitsstation,
wie es hier beschrieben ist, auf eine beliebige Anzahl von in Längsrichtung hintereinander
angeordneten Wellen 17 angewendet werden.
[0124] Während in den Fig. 4a, 5a und 6a jeweils der geöffnete Zustand mit maximal abgesenktem
Unterteil 15 und mit maximal angehobenem Oberteil 13 dargestellt ist, zeigen die Fig.
4b, 5b und 6b jeweils den Zustand des Hubmechanismus bei geschlossener Kammer.
[0125] Des Weiteren ist in Fig. 4 und 6 jeweils eine die beiden Träger 16 des Unterteils
15 verbindende, plattenförmige Querstrebe 45 für das Unterteil 15 dargestellt.
[0126] Die Träger 16 und die Querstrebe 45 des Unterteils 15 sowie die Längselemente 59
des Oberteils 13 stellen Funktionsblöcke für die Unterkammer bzw. die Oberkammer (nicht
dargestellt) dar und sind mit den für den Betrieb der Arbeitskammer erforderlichen
elektrischen und pneumatischen Anschlüssen und Verbindungen versehen.
[0127] Des Weiteren ist den Darstellungen in Fig. 6a und Fig. 6b insbesondere der symmetrische
Aufbau der Einzelgetriebe zu entnehmen, bei denen jeweils der Träger 16 des Unterteils
15 und die Wellenkurbel 25 zwischen dem Paar von Schubstangen 23 angeordnet sind.
Dies vereinfacht die Ausgestaltung der Drehlagerungen zwischen den Schubstangen 23
und dem Träger 16 einerseits und den Schubstangen 23 und der Wellenkurbel 25 andererseits,
da Kippmomente und daraus resultierende Querkräfte vermieden oder zumindest minimiert
werden. Die Führungslaschen 61 zur Vertikalführung des Unterteils 15 an den Säulen
27 können folglich vergleichsweise einfach ausgeführt werden. Auch dies unterstreicht
den äußerst robusten und wartungsarmen Gesamtaufbau des Hubmechanismus.
[0128] Ferner ist insbesondere den Darstellungen in den Fig. 4 und 6 zu entnehmen, dass
die beweglichen Teile zum Anheben und Absenken des Unterteils 15 sowie die exzentrisch
an den Wellen 17 gelagerten Rollen 35 zum Abstützen des gesamten Hubmechanismus am
Gestell und zum Ausführen des Oberhubs seitlich relativ weit außen angeordnet und
folglich leicht zugänglich sind. Zudem steht hierdurch der Innenraum des Hubmechanismus
anderweitig zur Verfügung, insbesondere für werkzeugspezifische Komponenten und Anschlussleitungen.
[0129] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Hubmechanismus besteht darin, dass die
Integration der Oberhub-Bewegung keinen nennenswerten Mehraufwand bedeutet, sondern
lediglich die erläuterte exzentrische anstelle einer grundsätzlich ebenfalls möglichen
zentrischen Verbindung zwischen den Wellen 17 und den Stützrollen 35 erfordert.
Bezugszeichenliste
[0130]
- 11
- Gestell
- 13
- Oberteil
- 15
- Unterteil
- 16
- Träger des Unterteils
- 17
- Welle
- 18
- Drehachse der Welle
- 19
- Antriebsmotor
- 20
- Längsträger
- 21
- Basis, Rahmen
- 22
- Querträger
- 23
- Schubstange
- 25
- Wellenkurbel
- 27
- Säule
- 29
- Antriebswelle
- 31
- Motorkurbel
- 33
- Antriebskoppel
- 35
- Stützorgan, Rolle
- 36
- Exzenterachse
- 37
- Trägerprofil
- 39
- Spindel
- 41
- Spindelmutter
- 43
- Synchronisationskoppel
- 45
- Querstrebe
- 51
- Tragprofil
- 53
- Querelement
- 55
- Folienebene
- 57
- Standfuß
- 59
- Längselement
- 61
- Lasche
- 63
- Gelenkachse
- 65
- Drehachse
- 67
- Gelenkachse
- 71
- Gelenkachse
- 73
- Gelenkachse
- 81
- Gelenkachse