[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsschale, hergestellt aus einer tiefgezogenen
Kunststofffolie, mit einem Boden, Seitenwänden und einem oberseitig der Seitenwände
umlaufend ausgebildeten Siegelrand, auf den eine Siegelfolie auflegbar und mit dem
Siegelrand verschweißbar ist.
[0002] Derartige Verpackungsschalen sind vielfältig bekannt, wozu beispielhaft auf die
WO 2011/120715 A1 verwiesen wird. Sie dienen insbesondere dazu, leicht verderbliche Lebensmittel, wie
Fleisch, oder auch Fertigmahlzeiten verkaufsfähig zu verpacken, damit diese u.a. in
Supermärkten den Verbrauchern angeboten werden können.
[0003] Bei der Verwendung als Lebensmittelverpackung ist es üblich, derartige Verpackungsschalen
mit einem oberseitig umlaufenden Siegelrand zu versehen, auf dem nach Befüllung der
Verpackungsschale mit dem zu verpackenden Lebensmittel eine Siegelfolie aufgelegt
und mit dem Siegelrand verschweißt bzw. versiegelt wird, sodass das Lebensmittel in
der Verpackungsschale hermetisch eingeschlossen und vor Umgebungseinflüssen geschützt
ist.
[0004] Um eine zuverlässige und leicht herstellbare Verschweißung der Siegelfolie mit dem
Siegelrand zu gewährleisten, wird das Material bzw. der Rohstoff der Kunststofffolie
auf das Material bzw. den Rohstoff der Siegelfolie abgestimmt, idealerweise basieren
beide auf dem gleichen Rohstoff oder miteinander gut siegelbaren Rohstoffen, sodass
durch Anwendung von Druck und/oder Wärme eine gute Verbindung und Abdichtung erzielt
wird.
[0005] In der Praxis kommt es jedoch bei der Befüllung der Verpackungsschale mit dem zu
verpackenden Lebensmittel insbesondere bei hoher Verpackungsgeschwindigkeit unvermeidlich
vor, dass der Siegelrand während des Befüllvorganges verunreinigt wird, beispielsweise
durch austretenden Fleischsaft oder Bestandteile der abgefüllten Fertigmahlzeit. Derartige
Verunreinigungen auf dem Siegelrand verhindern nachfolgend in diesem Bereich die zuverlässige
Verschweißung des Siegelrandes mit der aufgelegten Siegelfolie, sodass die Abdichtung
des verpackten Lebensmittels nicht gewährleistet ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Verpackungsschale der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die bei weiterhin einfachem Aufbau gegenüber den unvermeidlich
auftretenden Verunreinigungen des Siegelrandes unempfindlicher ist und gleichwohl
eine zuverlässige Verschweißung mit der Siegelfolie gewährleistet.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausgestaltung einer Verpackungsschale
gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 vorgeschlagen.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0009] Der erfindungsgemäße Vorschlag sieht vor, dass der Siegelrand eine zur Auflage der
Siegelfolie vorgesehene Kontaktoberfläche mit einer Profilierung in Form von jeweils
einen Teil der Kontaktoberfläche bildenden Vorsprüngen und zwischen benachbarten Vorsprüngen
verlaufenden, die Kontaktoberfläche unterbrechenden Vertiefungen ausgebildet ist,
wobei die Vertiefungen jeweils ein Aufnahmevolumen definieren.
[0010] Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die durch die Vertiefungen definierten Aufnahmevolumen
die eventuell auf dem Siegelrand anhaftenden Verunreinigungen aufnehmen und von der
Kontaktoberfläche fernhalten, während die benachbart angeordneten Vorsprünge, welche
jeweils einen Teil der Kontaktoberfläche bilden, über die in den Vertiefungen aufgenommenen
Verunreinigungen hervorstehen und eine zuverlässige Verschweißung der auf die Rippen
aufgelegten Siegelfolie im Bereich der Kontaktoberfläche gewährleisten. Dieser Vorgang
wird dadurch unterstützt, dass nach dem Auflegen der Siegelfolie üblicherweise ein
beheizter Siegel- oder Schweißbalken im Bereich der Kontaktoberfläche auf die Siegelfolie
drückt und die darunter befindlichen, auf den Vorsprüngen stehenden Verunreinigungen
verdrängt und in die Vertiefungen drückt. Die Ausgestaltung des Siegelrandes mit der
erfindungsgemäß vorgesehenen Profilierung kann durch entsprechende Formgebung im Tiefziehwerkzeug
zur Herstellung der Verpackungsschale aus der hierfür vorgesehenen Kunststofffolie
ohne zusätzlichen Arbeitsgang während des Tiefziehvorgangs im Rahmen der Ausbildung
der erfindungsgemäßen Verpackungsschale gleichermaßen erfolgen. Insoweit lässt sich
die erfindungsgemäße Verpackungsschale mit vergleichbarem Aufwand wie eine Verpackungsschale
nach dem Stand der Technik herstellen.
[0011] Die Vorsprünge können beispielsweise als Rippen, Noppen, Dreiecke und andere geometrische
Formen ausgebildet sein.
[0012] Nach einem Vorschlag der Erfindung sind die Vertiefungen in Form von parallelen,
auf dem Siegelrand umlaufenden Riefen gebildet, zwischen denen jeweils eine Rippe
verläuft. Solche Riefen zeichnen sich in an sich bekannter Weise durch eine Gestaltung
als feine Rille in der Kontaktoberfläche des Siegelrandes aus, sie stellen eine linienförmige
Vertiefung mit gerundetem oder flachem Grund in regelmäßiger Form dar. Dementsprechend
weisen auch die benachbarten Rippen eine regelmäßige Form auf.
[0013] Der Siegelrand der erfindungsgemäßen Verpackungsschale kann in an sich bekannter
und üblicher Weise eine Breite von etwa 4 bis 6 mm aufweisen, wobei erfindungsgemäß
vorgesehen ist, dass über die Breite des Siegelrandes betrachtet etwa 10 bis 30 Vertiefungen,
vorzugsweise etwa 18 bis 20, insbesondere 19 derartige Vertiefungen angeordnet sind.
[0014] Die Vertiefungen sind nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung im Querschnitt
betrachtet zur Kontaktoberfläche hin erweitert ausgeführt, beispielsweise unter einem
Winkel von etwa 60°.
[0015] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Vertiefungen im Querschnitt
betrachtet in einer Tiefe von etwa 0,1 bis 0,4 mm und einer maximalen Breite von 0,25
bis etwa 0,5 mm ausgeführt, insbesondere in einer Tiefe von 0,2 mm und einer Breite
von etwa 0,29 mm im Bereich der größten Öffnung in der Kontaktoberfläche. Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Kunststofffolie und die Siegelfolie auf Basis von Polyethylenterephthalat
gebildet sind, beispielsweise auf Basis von klaren, einschichtigen (Mono-)Folien.
Derartige Verpackungsschalen werden beispielsweise aus einer Kunststofffolie einer
Dicke von 300 bis 800 µm hergestellt, wobei die Siegelfolie eine Dicke von etwa 20
bis 80 µm aufweist.
[0016] Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass die Erfindung nicht auf diese Rohstoffauswahl
beschränkt ist. Es können auch andere, nicht auf PET basierende Kunststofffolien und
Siegelfolien zur Anwendung kommen.
[0017] Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung die Aufsicht auf eine Verpackungsschale gemäß der
Erfindung;
- Figur 2
- einen Teilschnitt durch die Verpackungsschale gemäß Figur 1 entlang der Linie A-A
[0018] Aus der Figur 1 ist eine Verpackungsschale 1 ersichtlich, die in an sich bekannter
Weise einen Boden 10 sowie umlaufend um den Boden 10 angeordnete und einander fortsetzende
Seitenwände 11,12 aufweist, die gemeinsam einen nach oben offenen Aufnahmeraum umgrenzen,
in welchem beispielsweise ein Lebensmittel aufgenommen und verpackt werden kann. Oberseitig
der Seitenwände 11,12 laufen diese in einen umlaufenden, sich im Wesentlichen horizontal
und parallel zum Boden 10 erstreckenden Siegelrand 13 aus, auf den eine in der Figur
2 angedeutete Siegelfolie 2 zum Verschluss des Aufnahmeraumes aufgelegt und entlang
des Siegelrandes 13 mit diesem durch Verschweißen verbunden werden kann. Der Aufnahmeraum
innerhalb der Verpackungsschale 1 mitsamt des darin aufgenommenen Lebensmittels oder
anderen Verpackungsgutes wird somit hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet.
[0019] Eine solche Verpackungsschale 1 kann beispielsweise aus einer einschichtigen (Mono-)
Kunststofffolie auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) einer Dicke von 300 bis
800 µm durch Tiefziehen in einem geeigneten Tiefziehwerkzeug hergestellt werden. Die
verwendete Kunststofffolie kann klar und damit transparent oder auch eingefärbt sein.
Auch die Siegelfolie 2 ist im Interesse einer guten Verschweißbarkeit aus einem kompatiblen
Rohstoff, vorzugsweise dem gleichen Rohstoff, beispielsweise PET, hergestellt, wobei
übliche Dicken der verwendeten Siegelfolie einen Bereich zwischen 20 und 80 µm umfassen.
[0020] Da es in der Praxis zwar unerwünscht ist, aber gleichwohl häufig vorkommt, dass der
Siegelrand 13 beim Einbringen des zu verpackenden Lebensmittels in den Aufnahmeraum
und vor dem Verschweißen mit der Siegelfolie 2 verunreinigt wird, da beispielsweise
Flüssigkeit auf dem Siegelrand 13 bereichsweise tropft, kommt es immer wieder zu Problemen
beim Verschweißen der Siegelfolie 2, da diese in solchen Bereichen, in denen der Siegelrand
13 mit Flüssigkeit verunreinigt ist, keine ausreichende Verschweißung mit dem Siegelrand
13 eingeht und somit der hermetische Verschluss des im Aufnahmeraum befindlichen Verpackungsgutes
nicht gewährleistet ist.
[0021] Um diesem Problem zu begegnen, ist der Siegelrand 13 der dargestellten Verpackungsschale
1 mit einer Profilierung versehen, die in näheren Einzelheiten aus der Figur 2 ersichtlich
ist.
[0022] Die Profilierung des Siegelrandes 13 wird gebildet durch eine Abfolge benachbarter
als Rippen ausgebildeter Vorsprünge 133, zwischen denen jeweils eine Vertiefung 134
verläuft. Eine solche Anordnung kann durch entsprechende Modifikation des verwendeten
Tiefziehwerkzeuges in dem Bereich, in welchem der Siegelrand 13 ausgebildet wird,
leicht hergestellt werden.
[0023] In der Figur 1 ist schematisch der Verlauf einer einzelnen Vertiefung 134 angedeutet.
Man erkennt, dass diese entsprechend dem Verlauf des Siegelrandes 13 vollständig über
dessen gesamte Erstreckung und durchgängig verläuft, wobei zum Zwecke der besseren
Übersichtlichkeit die weiteren aus der Figur 2 ersichtlichen parallel verlaufenden
Vertiefungen 134 und die jeweils dazwischen befindlichen und die einzelnen Vertiefungen
134 voneinander trennenden Rippen 133 in der Figur 1 nicht dargestellt sind.
[0024] Man erkennt jedoch aus der Darstellung in Figur 2, dass der Siegelrand 13 über eine
Vielzahl derartiger parallel zueinander verlaufender und in Bezug auf die hier dargestellte
Seitenwand 12 in größer werdendem Abstand angeordnete Vertiefungen 134 und Rippen
133 in abwechselnder Folge verfügt.
[0025] Ferner wird anhand der ebenfalls eingezeichneten und auf dem Siegelrand 13 glatt
aufliegenden Siegelfolie 2 ersichtlich, dass der Siegelrand 13 eine zur Auflage der
Siegelfolie vorgesehene Kontaktoberfläche im Bereich seiner Oberseite aufweist, die
jeweils von den Vertiefungen 134 unterbrochen wird, während die höchsten Punkte der
zwischen den Vertiefungen 134 verlaufenden Rippen 133 jeweils einen Teil der Kontaktoberfläche
bilden und mit der Siegelfolie 2 in Kontakt stehen und auch mit dieser verschweißt
sind.
[0026] Es hat sich gezeigt, dass etwaige auf dem Siegelrand 13 befindliche Verunreinigungen
insbesondere in flüssiger Form die Verschweißung der Siegelfolie 2 mit dem Siegelrand
13 nicht beeinträchtigen, da während des Verschweißvorganges durch die aufgebrachte
und mit Pfeil F angedeutete Niederhaltekraft eines Schweißbalkens (nicht dargestellt)
die eventuell auf dem Siegelrand 13 befindliche Verunreinigung in die Vertiefungen
134 verdrängt wird, in denen sie sich folglich ansammelt. Die oberen und jeweils einen
Teil der Kontaktoberfläche bildenden Bereiche der Rippen 133 ragen dann jedoch über
die Verunreinigung in den Vertiefungen 134 hervor und können in der gewünschten Weise
mit der Siegelfolie 2 zum Zwecke der Abdichtung verbunden bzw. verschweißt werden.
Die Vertiefungen 134 bilden insoweit ein Aufnahmevolumen für etwaige Verunreinigungen
auf dem Siegelrand 13.
[0027] Die Rippen 133 und Vertiefungen 134 können im Prinzip beliebige Querschnittsformen
aufweisen, wobei jedoch im Hinblick auf eine möglichst leichte Herstellung im Tiefziehverfahren
die auch aus der Figur 2 ersichtliche spitzwinklige Konfiguration bevorzugt wird,
bei der sich die einzelnen Vertiefungen 134 im Querschnitt betrachtet zur Kontaktoberfläche
hin erweitern, beispielsweise mit einem Öffnungswinkel von etwa 60°.
[0028] Die Vertiefungen 134 sind in diesem Falle nach Art von parallelen, auf dem Siegelrand
13 umlaufenden Riefen gebildet, zwischen denen jeweils eine Rippe 133 verläuft. Bei
üblichen Siegelrandbreiten von etwa 4 bis 6 mm sind vorzugsweise etwa 10-30 Vertiefungen
134 vorgesehen, die jeweils im Querschnitt betrachtet eine Tiefe von 0,1 bis 0,4 mm
und eine maximale Breite von etwa 0,25 bis 0,5 mm aufweisen. Am tiefsten Punkt der
Vertiefungen 134 kann ein Rundungsradius vorgesehen sein, der beispielsweise 0,05
mm beträgt. Die maximale Breite der zwischen den Vertiefungen 134 verlaufenden Rippen
kann beispielsweise etwa 0,3 mm betragen.
[0029] Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass die vorangehend offenbarten Dimensionen lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellen und auch abweichende Dimensionierungen für die
Profilierung des Siegelrandes 13 vorgesehen werden können.
1. Verpackungsschale (1), hergestellt aus einer tiefgezogenen Kunststofffolie, mit einem
Boden (10), Seitenwänden (11, 12) und einem oberseitig der Seitenwände (11, 12) umlaufend
ausgebildeten Siegelrand (13), auf den eine Siegelfolie (2) auflegbar und mit dem
Siegelrand (13) verschweißbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Siegelrand (13) eine zur Auflage der Siegelfolie vorgesehene Kontaktoberfläche
mit einer Profilierung in Form von jeweils einen Teil der Kontaktoberfläche bildenden
Vorsprüngen (133) und zwischen benachbarten Vorsprüngen (133) verlaufenden, die Kontaktoberfläche
unterbrechenden Vertiefungen (134) ausgebildet ist, wobei die Vertiefungen (134) jeweils
ein Aufnahmevolumen definieren.
2. Verpackungsschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (133) von Rippen, Noppen und/oder Dreiecken gebildet sind.
3. Verpackungsschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (134) in Form von parallelen, auf dem Siegelrand (13) umlaufenden
Riefen gebildet sind, zwischen denen jeweils ein als Rippe ausgebildeter Vorsprung
(133) verläuft.
4. Verpackungsschale nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Siegelrand (13) eine Breite von 4 bis 6 mm aufweist und über die Breite des Siegelrandes
(13) betrachtet 10 bis 30 Vertiefungen (134) angeordnet sind.
5. Verpackungsschale nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (134) sich im Querschnitt betrachtet zur Kontaktoberfläche hin erweitern.
6. Verpackungsschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (134) im Querschnitt betrachtet eine Tiefe von 0,1 bis 0,4 mm und
eine maximale Breite von 0,25 bis 0,5 mm aufweisen.
7. Verpackungsschale nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie und die Siegelfolie (2) auf Basis von Polyethylenterephthalat
gebildet sind.
8. Verpackungsschale nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsschale (1) aus einer Kunststofffolie einer Dicke von 300 bis 800 µm
hergestellt ist und die Siegelfolie (2) eine Dicke von 20 bis 80 µm aufweist.