[0001] Die Erfindung betrifft ein Dusch-WC umfassend einen WC-Körper mit einem Spülwasseranschluss
zur Zuführung von Spülwasser, einen durch diesen WC-Körper definierten Spülraum mit
einem Unterende und einem durch eine WC-Öffnung begrenzten Oberende, das üblicherweise
durch einen Toilettendeckel verschließbar ist, einem üblicherweise eine Geruchssperre
umfassenden Ablaufanschluss, normalerweise ausgebildet als WC-Siphon, zum Abführen
von Schmutzwasser aus dem Spülraum im Rahmen eines Spülvorgangs, und einer über eine
Trinkwasserleitung gespeisten Intimreinigungsvorrichtung zur Durchführung einer Intimreinigung
bei einem Benutzer. Schließlich bedarf ein solches Dusch-WC noch einer Sicherheitseinrichtung
zur Absicherung des Trinkwassernetzes gegen Eintritt von verunreinigtem Schmutzwasser
gemäß DIN EN 1717, welche häufig auch einfach als "Rücklaufsicherung" bezeichnet wird.
Die Trinkwasserleitung weist üblicherweise einen Trinkwasserauslauf auf, über den
die Intimreinigungsvorrichtung gespeist ist.
[0002] Derartige Dusch-WCs sind im asiatischen Raum häufig anzutreffen und finden nunmehr
auch in Europa Verbreitung. Ein solches Dusch-WC kombiniert quasi die Funktionen einer
regulären Toilette und eines Bidets in einer Sanitäreinrichtung bzw. einer Sanitäreinheit,
wodurch sich neue gestalterische Möglichkeiten im Bad ergeben. Zum Zwecke der Intimreinigung,
die somit durch Aufsetzen auf den WC-Körper vorgenommen werden kann, muss lediglich
eine Betätigungseinheit betätigt werden, so dass die üblicherweise Trinkwasser führende
Spülwasserleitung der Spüllanze Wasser zuführt.
[0003] Bislang bestehen verschiedene Konzepte zur Integration einer Spüllanze in einen WC
bzw. WC-Körper, jedoch sind diese regelmäßig relativ komplex und erfordern einen Zu-
oder Anbau an den WC-Körper oder in der Wand bzw. Vorwand hinter dem WC-Körper. Ferner
sind diese Produkte relativ teuer. Wünschenswert ist eine einfache und kostengünstige
Lösung, die dieser Technologie somit auch in Europa zum Marktdurchbruch verhilft,
welche also insbesondere einen kompakten Aufbau aufweist. Der Markt fordert zunehmend,
dass das Bidet und der WC-Körper designmäßig aufeinander abgestimmt sind, was insbesondere
bedeutet, dass das WC nicht deutlich länger sein kann/sollte als das Bidet. Nach Möglichkeit
sollte eine Vorrichtung bereitgestellt werden, welche in einen normalen WC-Körper
integriert ist und welche zu einem günstigen Preis am Markt angeboten werden kann.
[0004] Zur Absicherung der Trinkwasserleitung, welche zum einen den Spülkasten mit Spülwasser
für die Spülung, zum anderen aber auch die Spüllanze mit Trinkwasser versorgt, muss
zumindest für in Europa eingesetzte Produkte die DIN EN 1717 berücksichtigt werden.
Diese Norm verlangt Maßnahmen innerhalb einer Sanitärvorrichtung, welche das Rücksaugen
von verunreinigtem Wasser in eine Trinkwasserleitung verhindern, z.B. von mit Fäkalien
verunreinigtem Wasser aus dem Spülraum des WC-Körpers. Hierzu sieht die DIN EN 1717
verschiedene Maßnahmen vor, z.B. einen freien Auslauf, einen Rohrunterbrecher. Eine
Trinkwasserentnahmestelle muss generell so beschaffen sein, dass es nicht zu einer
Verunreinigung des Trinkwassersystems kommen kann. Dieses gilt auch, wenn ein Unterdruck
in der Trinkwasserleitung entstehen sollte oder wenn der Schmutzwasser im Sanitärgegenstand
ansteigt (Absicherung gegen Rücksaugen oder Rückdrücken von Nicht-Trinkwasser). Da
die Toilette direkt mit dem Abwassersystem verbunden ist, gelten hierbei die strengsten
Regeln. Eine Verkeimung des Trinkwassersystems muss auch im Havariefall immer ausgeschlossen
werden. Einfache mechanische Rückflussverhinderer oder Rückschlagklappen sind daher
nicht zulässig. Die Systemtrennung zwischen Trinkwasser und Nicht-Trinkwasser muss
immer über einen freien Auslauf erfolgen. Zwischen diesem freien Auslauf und dem höchstmöglichen
Wasserstand im Sanitärobjekt muss stets ein Sicherheitsabstand von mindestens 20 mm
eingehalten werden. Dieser Abstand gilt auch bei verstopftem Ablauf und gleichzeitig
zufließendem Wasser oder bei Rückdrückendem Abwasser aus der Schmutzwasserleitung.
Der höchstmöglich Wasserstand in einem WC ist dabei die Toilettenöffnung welche normalerweise
durch einen Toilettendeckel mit Toilettensitz verschließbar ist. Zusammengefasst verlangt
die DIN EN 1717 also technische Maßnahmen zum Verhindern des Rücksaugens von Schmutzwasser
in die Trinkwasserleitung bei einem Druckabfall, was zusammengefasst wird unter dem
Stichwort "Rücksaugsicherheit".
[0005] Dieses Problem der Rücksaugsicherheit wurde bereits in einer der ersten Patentanmeldungen
in diesem Technologiebereich angesprochen, nämlich in der
DE 1129896 aus dem Jahr 1957, in welcher die Sicherung aufwendig durch einen freien Auslauf
in einen Behälter und einer nachgeschalteten Pumpe zum erneuten Druckaufbau erreicht
wird. Eine andere Lösung ohne Pumpe mit einem Injektor wird in der
CH 444076 aus dem Jahr 1965 vorgeschlagen. Bei dieser Lösung wird Leckwasser, welches immer
bei dieser Art der Sicherungseinrichtung entstehen kann, über die Oberkante der WC-Keramik
in den Spülraum eingeleitet.
[0006] In anderen Ländern werden unterschiedliche Technologien zur Lösung der eingangs geschilderten
Probleme eingesetzt, wobei in Asien die DINEN 1717 nicht berücksichtigt werden muss.
In den Vereinigten Staaten werden vorzugsweise Vakuumunterbrecher ("Vacuum-Breaker")
eingesetzt, welche häufig in einem Aufsatzgerät auf der Keramikoberseite "Technikeinheit
im Deckel" integriert sind. Die mit diesen Lösungen verbundenen, relativ hohen Lagerstellen
des Toilettendeckels bedingen länger ausgebildete Toiletten, was nicht immer wünschenswert
ist.
[0007] Die Höhe der WC-Öffnung definiert bei bestehenden Dusch-WCs die Überlaufkante für
das Schmutzwasser im Havariefall, also somit den höchstmöglichen Schmutzwasserstand
im WC-Körper. Da gemäß der DIN EN 1717 ein Mindestabstand von 2 cm zwischen diesem
höchstmöglichen Schmutzwasserstand im Havariefall und einer von Trinkwasser gespeisten
Wasseraustrittöffnung erforderlich ist, sind bestehende Sicherheitseinrichtungen immer
mindestens 2 cm oberhalb der WC-Öffnung angeordnet. Dieses erfolgt entweder in einem
- relativ unschönen - Kasten bzw. Aufbau zwischen dem WC und der Wand bzw. Vorwand
hinter dem WC oder in der Vorwand hinter dem WC, wie z.B. in der
DE 100 05 254 beschrieben. Der Montageaufwand auf der Baustelle ist bei einer solchen Lösung allerdings
erheblich.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
diese Nachteile zumindest teilweise zu vermeiden und insbesondere ein kompaktes Dusch-WC
vorzusehen, welches die Anforderungen der DIN EN 1717 erfüllt.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Dusch-WC der eingangs genannten Art
bereits dadurch gelöst, dass die Sicherheitseinrichtung eine Havarieöffnung umfasst,
welche in dem WC-Körper unterhalb einer Oberkante der WC-Öffnung angeordnet ist. Die
Erfindung stellt damit eine besonders kompakte und einfache Lösung in Form einer Havarieöffnung
mit Verbindung zur Atmosphäre bereit, welche den höchstmöglichen Schmutzwasserstand
so absenkt, dass ein Rücksaugen in die Trinkwasserleitung unter allen Umständen ausgeschlossen
wird. Dabei wird typischerweise ein freier Auslauf hinter dem Trinkwasserauslauf vorgesehen,
insbesondere durch Ausgestaltung des freien Auslaufs als Injektordüse eines Injektors,
wie er bekanntermaßen zur Erfüllung der Norm DIN EN 1717 eingesetzt wird. Weil es
sich um eine gegenüber der WC-Öffnung "abgesenkte" Havarieöffnung handelt, lässt sich
diese einfach in jede reguläre WC-Keramik bzw. ein jedes reguläre WC integrieren,
auch zur Nachrüstung, so dass kein zusätzlicher An-, Umbau oder dergleichen für zusätzliche
Apparaturen erforderlich ist. So kann die Havarieöffnung z.B. hinter dem Spülrand
verborgen in dem WC angeordnet sein. Sollte durch eine Verstopfung oder anders bedingt
das Schmutzwasser im Spülraum ansteigen, so kann dieses Schmutzwasser über die abgesenkte
Havarieöffnung in den umgebenden Raum ablaufen, so dass ein Anstieg in den Bereich
der Trinkwasserzufuhr sicher ausgeschlossen wird.
[0010] Vorzugsweise erstreckt sich die Havarieöffnung in einer Ebene im Wesentlichen parallel
zur Horizontalen, also versetzt von der durch die WC-Öffnung definierten Ebene nach
unten versetzt.
[0011] Zur Erfüllung der Anforderungen der DIN EN 1717 ist die Havarieöffnung vorzugsweise
mindestens 2 cm unterhalb des Trinkwasserauslaufes angeordnet, z.B. unterhalb einer
Injektordüse.
[0012] Bei einer bevorzugte Ausführungsform ist die Sicherheitseinrichtung umfassend die
Havarieöffnung hinter der vorzugsweise als Siphon ausgebildeten primären Geruchssperre
des WC-Körpers angeordnet, also im des WC-Körpers zwischen WC-Öffnung und Wand, also
am in Einbaulage hinteren Ende des WCs.
[0013] Positioniert unterhalb der gemäß DIN EN 1717 gesicherten Trinkwasseraustrittsöffnung
kann die Havarieöffnung aber zusätzlich auch als Leckagewasserauffangvorrichtung fungieren,
welche an solchen Vorrichtungen unvermeidbar austretendes Leckagewasser auffängt.
Dazu ist die Havarieöffnung angeordnet unter der Trinkwasseraustrittsöffnung trichterförmig
ausgebildet.
[0014] Erfindungsgemäß kann ein Verbindungselement zur Zuführung von Leck- oder Schmutzwasser
aus anderen Bereichen des WCs zu der Havarieöffnung vorgesehen sein, also z.B. um
einen Abfluss von möglicherweise aus der Spüllanze oder in anderer Form austretendem
Leckagewassers zu ermöglichen, so dass dieses nicht in den Spülraum des WCs, sondern
über das Verbindungselement in den Ablaufanschluss abläuft. Dieses kann beispielsweise
erfolgen mittels einer Leckageleitung, welche der Sicherheitseinrichtung Schmutz-
bzw. Leckagewasser von beliebiger Stelle des WCs zuführt, ohne die Gestaltung des
WCs zu beeinflussen. Beispielsweise kann diese Leckageleitung als Schlauch oder integriert
in die WC-Keramik oder als Kombinationen derselben ausgebildet sein. Diese Leckageleitung
kann aber auch als Havarieleitung ausgebildet sein, also um Wasser von einem Überlauf
oder einer getrennt von der Sicherheitseinrichtung angeordneten Havarieöffnung im
Spülraum der Sicherheitseinrichtung zuzuführen, und zwar ebenfalls völlig unabhängig
von der Ausgestaltung des WCs. Die vorgeschlagene Havarieöffnung kann zur Verwirklichung
der erfindungsgemäßen Funktion unterschiedlich ausgebildet sein, z.B. als einfache
Öffnung in einer Leckageleitung, welches sich von der Intimreinigungsvorrichtung zur
Sicherheitseinrichtung erstreckt, oder auch als einen Aufnahmequerschnitt definierende
Ebene zum Auffangen von Leckagewasser von einer DIN EN 1717-Einrichtung, z.B. einem
Injektor, zum Auffangen dieses Leckagewassers, welche dann vorzugsweise erweitert,
also trichterförmig ausgebildet ist.
[0015] Die Sicherheitseinrichtung kann eine der Havarieöffnung zugeordnete - sekundäre -
Geruchssperre umfassen, die einen Austritt von Gerüchen aus stromabwärts gelegenen
Ablaufanschluss unterbindet. Die bevorzugte Ausbildung der Geruchssperre ist ausgebildet
als Siphon, der besonders bevorzugt stromabwärts von dem primären bzw. WC-Siphon im
Ablauf des WCs angeordnet ist und erfindungsgemäß als "Sekundärsiphon" bezeichnet
wird.
[0016] Die Leckwasserabfuhr bestehender Dusch-WC Sicherungseinrichtungen erfolgt bislang
vor, also stromaufwärts von dem WC- oder Primärsiphon, und zwar gemäß den Vorgaben
der DIN-EN 1717 in einem Abstand von mindestens 20 mm oberhalb der Oberkante des Spülraums
zwischen dem höchstmöglichen Wasserstand im Havariefall und dem Trinkwasserzulauf.
Folglich bedingen die Lösungen aus dem Stand der Technik Aufbauten in der Höhe des
WCs über dem Toilettenrand, welche diese sehr massiv erscheinen lassen. Meistens sind
diese Aufbauten aus Kunststoff. Die Ecken und Kanten, welche sich zwischen solchen
Kunststoffverkleidungen und dem Keramikkörper bilden, sind schwer zu reinigen. Üblicherweise
kommt es an diesen Übergängen mit der Zeit zu Schmutzablagerungen und somit zu hygienischen
Problemen. Im Gegensatz dazu geht die Erfindung einen ganz neuen Weg durch Anordnung
der Sicherungsreinrichtung entweder hinter dem Primär- oder WC-Siphon oder an einer
anderen Stelle im WC, wobei das Schmutz- bzw. Leckagewasser dann von der Havarieöffnung
der Sicherheitseinrichtung zugeführt wird.
[0017] Bei einer bauraumoptimierten Ausführungsform wird die Havarieöffnung durch einen
Trichter gebildet, welcher Leckagewasser einem Siphon zuführen kann, der als ein den
Ablaufstutzen entweder außenseitig anschmiegend umschließenden oder in bzw. an diesem
integrierten Ringsiphon ausgebildet ist. Diese Ausführungsform wird insofern vorzugsweise
verwendet bei besonders beengten Bauordnungen, wie diese z.B. im hinteren Ende eine
WCs, vorzugsweise eines Dusch-WCs auftreten, bei welchem der Trichter nicht nur als
Havarieöffnung fungiert, sondern gleichzeitig auch Leckagewasser von der Spüllanze
bzw. Duschlanze auffängt.
[0018] Ein besonders einfachen Einbau der Havarievorrichtung in verschiedene WCs, insbesondere
Dusch-WCs, ist durch die Ausbildung des Trichters als Versatztrichter realisierbar,
welcher neben dem eigentlichen Trichter eine Zuführungsleitung zur Zuführung des von
dem Trichter aufgefangenen Leckagewassers zu dem Ablaufanschluss umfasst. Dieser Versatztrichter
ist bauraumoptimiert geometrisch an die jeweilige Einbausituation angepasst, so dass
für unterschiedliche WCs nur unterschiedlich angepasst Versatztrichter eingesetzt
werden müssen, was die Variantenzahl und die Lagerhaltungskosten reduziert.
[0019] Vorzugsweise realisiert dieser Versatztrichter ein Gefälle von dem Trichter zu dem
Ablaufanschluss, was beispielsweise durch eine in Einbaulage mit Gefälle ausgestatte
Querrinne erfolgen kann, deren Längsachse sich quer zur Längsachse des Ablaufanschlusses
erstreckt.
[0020] Zur Vereinfachung der Montage bzw. der Wartung sind zwischen den Versatztrichter
und dem Ablaufanschluss vorzugsweise Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung vorgesehen,
z.B. in Form von Rastmitteln, besonders bevorzugt in Form auf lösbaren Rastlaschen.
Vorzugsweise realisieren diese Befestigungsmittel ferner eine dichtende Verbindung
zwischen den Bauteilen.
[0021] Die Erfindung ermöglicht somit ganz neue Designkonzepte des WCs, weil die Bedienelemente
für die Intimreinigung nicht mehr, wie beim Stand der Technik, ergonomisch ungünstig
hinter dem Rücken des Benutzers und relativ hoch am WC angeordnet sein oder aufwendig
mit elektronischen Fernbedienungen erfolgen müssen. Durch Vorsehen einer Leckageleitung
zur Rückführung des Leckagewassers in den Bereich des Ablaufanschlusses hinter dem
WC-Siphon können die Bedienelemente für das Dusch-WC nunmehr ergonomisch optimiert
nach vorne, also von der Wand Weg am WC-Körper und weiter nach unten angeordnet werden.
Durch diese Maßnahme ist insofern erstmalig eine beliebige und insofern auch ergonomisch
optimierte Anordnung der Bedienelemente am WC realisierbar.
[0022] Vorzugsweise kann die Intimspülung durch einen Hebel bewirkt werden, vorzugsweise
durch eine in das WC integrierte Betätigungsvorrichtung, insbesondere eine seitlich
hinten in das WC integrierte Sanitärkartusche zum An-/Ausschalten und/oder Mischen
von Wasser mit einem Bedienhebel, welcher auch mehrere Bedienelemente umfassen kann,
z.B. eines zum Einstellen der Wassertemperatur des Wassers für die Spüllanze mit Hilfe
einer Thermostatkartusche, z.B. angeordnet an einer ersten Seite des WCs, und ein
weiteres zur Mengenregulierung und zum An- und Ausschalten der Duschfunktion, z.B.
angeordnet auf der gegenüberliegenden Seite des WCs. Die Notwendigkeit für eine zusätzliche
Technikbox hinter oder seitlich von dem regulären WC entfällt insofern vollständig.
[0023] Die Spüllanze ist vorzugsweise hydraulisch angetrieben, wobei das einströmende Spülwasser
eine längsverschiebliche Lanze innerhalb eines Lanzengehäuses gegen eine Druckfeder
in die Ausfahrstellung drückt und diese Druckfeder nach dem Abschwellen des Wasserdrucks
die Lanze wieder in die eingefahrene Ruheposition bewegt.
[0024] Um eine einfache Montage und Demontage der Spüllanze in dem WC zu ermöglichen, ist
diese vorzugsweise ausgebildet, um diese von der Innenseite des WCs zu verbauen, ist
also ohne Demontage des WCs von der Wand möglich. Vorzugsweise erfolgt dieses durch
eine Überwurfmutter, welche das Lanzengehäuse vorderseitig verschließt und eine Durchgangsöffnung
für den eigentlichen Schieber der Spüllanze umfasst.
[0025] Über das Verbindungselement kann somit auch Leckwasser der Spüllanze ablaufen, und
die Havarieöffnung ermöglicht jederzeit einen Austritt von angestautem Wasser im Falle
einer Verstopfung mit ausreichendem Abstand unterhalb der Austrittsöffnung des Trinkwassers,
um über ein Auslaufen in den Raum die Erfordernisse der DIN EN 1717 zu erfüllen.
[0026] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Dusch-WC als wandhängendes WC ausgebildet,
welches mit einer Rückseite an einer Wand befestigt ist, wobei diese Wand als reguläre
Wand oder aus Profilrahmen aufgebaute Vorwand bzw. Leichtbauwand ausgebildet sein
kann. In der Wand können dabei weitere Aggregate für den Betrieb des Dusch-WCs angeordnet
sein, z.B. eine Geruchsabsaugung oder ein optionaler Durchlauferhitzer, wenn keine
getrennte Warmwasserleitung vorhanden sein sollte.
[0027] Es sind somit verschiedene Gestaltungen des WCs angepasst an die jeweilige Einbausituation
realisierbar, so dass die Erfindung die Möglichkeit des Aufbaus eines modularen Konzepts
bietet, mit dem man verschiedene Märkte mit verschiedenen Ausführungsformen bedient
und einfach angepasst werden können.
[0028] Bei der bevorzugten Ausführungsform umfasst das Dusch-WC eine Kaltwasser- und eine
getrennte Warmwasserleitung, die an eine Thermokartusche angeschlossen und in dieser
einstellbar vermischbar sind für den Betrieb der Spüllanze. Das so vermischte Spülwasser
(= Leitungs- bzw. Trinkwasser) durchläuft sodann einen die DIN-EN 1717 Absicherung
bildenden Injektor. Die Mengenregulierung erfolgt an diesem vorzugsweise mittels eines
Rotationsventils. Die Ausgangsleitung aus dem Injektor ist an die Spüllanze angeschlossen
und die Havarieöffnung ist vorzugsweise ausgebildet als Trichter unterhalb des Injektors
angeordnet, vorzugsweise mit einem Abstand von größer 2 cm und fängt somit eventuell
austretendes Leckwasser auf und leitet dieses in den Ablaufanschluss hinter dem WC-
bzw. Primärsiphon.
[0029] Eine vereinfachte Ausführungsform des Dusch-WCs kann ohne die Thermokartusche ausgebildet
sein. Bei dieser, vorzugsweise in wärmeren Gefilden eingesetzten Ausführungsform,
wird nur kaltes Wasser für den Betrieb der Spüllanze verwendet.
[0030] Jedoch wird auch bei dieser vereinfachten Ausführung das aus der DIN EN 1717 Absicherung
eventuell austretende Leckwasser der Havarieöffnung und evtl. einem dieser nachgeschalteten
- zweiten bzw. sekundären Geruchsverschluss in die Abwasserleitung zugeführt.
[0031] Die Kombination einer Trinkwasserabsicherung, vorzugsweise ausgebildet als Injektor,
mit einer vorzugsweise verdeckten, separaten Havarie- bzw. Leckwasseröffnung und dessen
Verbindung mit der Abwasserleitung über Sicherheitseinrichtung mit der Schmutzwasseröffnung
hat zahlreiche Vorteile:
- die Bedienungselemente können erstmalig ergonomisch optimiert unterhalb der Keramikoberfläche
positioniert werden;
- aus der Absicherung evtl. austretendes Leckwasser läuft nicht sichtbar in die Keramikschüssel;
es können insofern keine "Einlaufspuren" entstehen;
- die DIN-EN 1717 Absicherung kann in einem Armaturengehäuse untergebracht werden, so
dass dieses auch nach der Montage der WC-Keramik an der Wand von außen zugänglich
(z.B. zur Reinigung oder Wartung) ist, ohne dass die WC-Keramik demontiert werden
muss;
- der Montageablauf des Installateurs unterscheidet sich nicht von der Montage einer
herkömmlichen Toilette, so dass keine Schulung erforderlich ist;
- alle Absicherungsbauteile sind komplett und bedienoptimiert in die Keramik bzw. in
das WC integriert.
[0032] Die Intimreinigungsvorrichtung umfasst vorzugsweise eine relativbeweglich in einem
Lanzengehäuse angeordnete Spüllanze, welche vorzugsweise mittels Wasserdruck aus einer
Einzugsstellung innerhalb des Lanzengehäuses in eine im Inneren des Spülraums gelegene
Ausfahrstellung relativbeweglich ist und mindestens eine Wasseraustrittsöffnung für
die Intimreinigung des Benutzers umfasst, die vorzugsweise am Vorderende der Spüllanze
angeordnet ist. Bei einer vereinfachten Ausführungsform kann die Intimreinigungsvorrichtung
aber auch z.B. als einfache Düse am hinteren Ende des Spülrands am WC ausgebildet
sein.
[0033] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Teil der Beschreibung entnehmen, in dem ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Dusch-WCs näher erläutert wird. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt des hinteren Endes des Dusch WCs;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Lanzeneinheit integriert in den Spülwasseranschluss;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ablaufanschlusses mit integrierter Havarievorrichtung;
- Figur 4
- einen Querschnitt des Ablaufanschlusses gemäß Figur 3 durch die Havarievorrichtung;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines Ablaufanschlusses mit einer zweiten Ausführungsform
einer Havarievorrichtung;
- Figur 6
- einen Querschnitt durch die Havarievorrichtung gemäß Figur 5;
- Figur 7
- eine schematische Rückansicht eines erfindungsgemäßen Dusch-WCs mit einer Thermostatkartusche
und einer erfindungsgemäß ausgebildeten DIN EN 1717 Absicherung;
- Figur 8
- einen schematischen Längsschnitt durch ein WC zur Verdeutlichung eines ersten Havariefalls
in einem WC mit einer Verstopfung des Primärsiphons;
- Figur 9
- einen schematischen Längsschnitt durch ein WC zur Verdeutlichung eines zweiten Havariefalls
in einem WC mit einer Verstopfung des Ablaufanschlusses;
- Figur 10
- einen schematischen Längsschnitt durch ein WC zur Verdeutlichung eines dritten Havariefalls
in einem WC mit einer Verstopfung des Sekundärsiphons oder der Havarieöffnung;
- Figur 11
- eine perspektivische Ansicht eines Ablaufanschlusses mit einer dritten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Havarievorrichtung; und
- Figur 12
- einen Querschnitt der Havarievorrichtung entlang der Linie XII - XII gemäß Figur 11.
[0034] Gleiche oder entsprechende Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0035] Das vorgeschlagene Dusch-WC wird im Wesentlichen gebildet durch einen WC-Körper 2
aus Keramik, in den rückseitig ein als Spülwasserstutzen 4a ausgebildeter Spülwasseranschluss
4 dichtend eingesetzt ist zum Zuführen von Spülwasser aus einem in einer hinter der
Wand angeordneten und mit dem Spülwasserstutzen 4a über ein nicht dargestelltes Spülrohr
verbundenen Spülkasten, welcher vorzugsweise als verdeckter Spülkasten in der Wand
verbaut ist. Über den Spülwasserstutzen 4a strömt im Rahmen einer Spülung das Spülwasser
in den durch den WC-Körper 2 definierten Spülraum 2a ein und aus diesem über einen
im unteren Ende des WC-Körpers 2 ausgebildeten WC- oder Primärsiphon 2b durch den
als Ablaufstutzen 6a ausgebildeten Abwasseranschluss 6 in ein Abflussrohr. Der Primärsiphon
2b verhindert somit in bekannter Weise durch das in der unteren Krümmung nach der
Spülung enthaltene Wasser das Ausströmen von Gerüchen aus der Abwasserleitung in den
WC-Körper 2 bzw. das Dusch-WC.
[0036] Der Spülwasserstutzen 4a und der Ablaufstutzen 6a sind beide jeweils im Wesentlichen
als hohlzylindrische Spritzgussteile ausgebildet, die mit ihren - in Einbaulage gesehenen
- Vorderenden mittels je einer kreisringförmigen Dichtmanschette 22, 24 rückseitig
in entsprechend ausgebildete Aufnahmen an der Rückseite des WC-Körpers 2 lösbar und
dichtend einsetzbar sind.
[0037] Die Trinkwasserversorgung der Spüllanze erfolgt über einen als Eckventil 8 ausgebildeten
Kaltwasseranschluss. Neben diesem Kaltwasseranschluss kann auch ein Warmwasseranschluss
zur Versorgung der Spüllanze mit Warmwasser vorgesehen sein.
[0038] Stromabwärts von dem Primärsiphon 2b ist zwischen der Oberseite des Ablaufstutzens
6a und dem Spülwasserstutzen 4a das erfindungsgemäße Verbindungselement angeordnet,
welches in der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform in den Ablaufstutzen 6a integriert
ist. Das Verbindungselement umfasst einen einstückig an der Oberseite des Ablaufstutzen
6a angeformten Aufnahmestutzen 6j, der vorliegend einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
In diesen Aufnahmestutzen 6j ist ein korrespondierend zu der Geometrie des Aufnahmestutzens
6j ausgebildetes Einsatzelement 6b eingesetzt und so weit in den Aufnahmestutzen 6j
einschiebbar, bis ein radial etwa in der Mitte des Einsatzelements 6b nach außen abragender
Steg 6c auf der Oberseite des Aufnahmestutzens 6j zur Anlage kommt. Das Einsatzelement
6b weist an seiner Oberseite einen Anschlussstutzen 6d auf, auf welchen ein Verbindungsrohr
aufsteckbar ist, das mit seinem anderen Ende mit der Unterseite des Spülwasserstutzens
4a über einen Schlauchnippel verbunden ist. Durch das in den Aufnahmestutzen 6j eingesetzte
Einsatzelement 6b wird zwischen diesen Bauteilen ein Sekundärsiphon durch entsprechend
sich gegenseitig übergreifende Innenwände gebildet, um einen Austritt von unerwünschten
Gerüchen aus dem Ablaufstutzen 6a zu unterbinden. Neben den sich in Einbaulage gegenseitig
hintergreifenden Innenwänden des Aufnahmestutzens 6j und des Einsatzelements 6b ist
am oberen Ende des Einsatzelements 6b eine Havarieöffnung 6e vorgesehen, die zur Innenseite
hin durch einen Vertikalsteg 6f abgeschirmt ist und über die durch den Primärsiphon
2b und den Ablaufstutzen 6a strömendes Wasser in den umgebenden Raum austreten kann,
sollte eine Verstopfung auftreten. Auf diese Weise wird mit überraschend einfachen
Mitteln die DIN-EN 1717 erfüllt, also eine Rücksaugen von verschmutztem Wasser in
die Wasserleitung unterbunden.
[0039] In der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement zwischen
der Spülwasseranschluss 4 und dem Ablaufanschluss 6 mit der Havarieöffnung zumindest
teilweise einstückig an dem Ablaufstutzen 6a durch Anformung ausgebildet. Dieses ist
jedoch nicht zwingend erforderlich für die Verwirklichung der Erfindung; es kann vielmehr
auch einfach eine Verbindung in Form eines Schlauches mit einer entsprechenden Havarieöffnung
zwischen dem Spülwasseranschluss und dem Ablaufanschluss vorgesehen sein.
[0040] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist der in der Figur 2 perspektivisch dargestellte
Spülwasseranschluss 4 mit vorzugsweise einstückig integrierter Spüllanze. Diese besteht
aus einem im Wesentlichen hohlzylindrischen Spülwasserstutzen 4a mit einem in die
Hinterseite des WC-Körpers 2 einsetzbaren Vorderende und einem mit einem Spülrohr
verbindbaren Hinterende. Durch den Spülwasserstutzen 4a strömt das Spülwasser aus
dem Spülwasserbehälter bei einer Spülung durch mehrere am Vorderende in Einbaulage
nach unten und zur Seite gerichtete Spülungsöffnungen 4b in den Spülraum 2a des WC-Körpers
2. Das einströmende Spülwasser wird somit kranzartig bzw. fächerförmig verteilt zur
Realisierung einer möglichst vollflächigen Spülung, ausgehend von der Rückseite und
entlang der Seitenflächen des Spülraums 2a des WC-Körpers 2. Durch Änderung der Anordnung
der Spülungsöffnungen 4b kann das Spülverhalten bedarfsgerecht angepasst werden. Bei
einer Weiterentwicklung kann das Strahlverhalten dieser Spülwasseröffnungen auch einstell-
und/oder verschließbar sein.
[0041] An der Oberseite des Spülwasserstutzens 4a und integral mit diesem als einteiliges
Spritzgussteil ausgebildet, ist ein zylindrisches Lanzengehäuse 4c der Spüllanze zur
längsverschieblichen Aufnahme einer Lanzenschiebers 4e quer zur Längsachse des Spülwasserstutzens
4a erstreckend einstückig angeformt. Die Längsachse des Lanzengehäuses 4c bzw. des
Lanzenschiebers 4e schließt mit der Längsachse des Spülwasserstutzens 4a einen Winkel
zwischen 3 bis 35 Grad, vorzugsweise 10° Grad ein. Durch Umgestaltung des Neigungswinkels
kann die Spüllanze an die jeweiligen Gegebenheiten des WC-Körpers 2 angepasst werden,
wenn dieser also unterschiedliche geometrische Ausgestaltungen aufweist oder ein unterschiedlich
tiefes Eindringen der Spüllanze in den Spülraum 2a realisiert werden soll. Bei einer
Weiterentwicklung umfasst das Lanzengehäuse Einstellmittel zur Einstellung der Neigung
des Lanzengehäuses 4c im Verhältnis zur Längsachse des Spülwasserstutzens 4, z.B.
mittels einer Rändelschraube. Das Lanzengehäuse 4c weist an seinem in Einbaulage hinteren
Ende einen Anschlussstutzen 4d für eine getrennte Frisch- bzw. Trinkwasserleitung
auf.
[0042] Die Endposition der Lanze kann bei einer Weiterentwicklung auch einstellbar ausgebildet
sein, um somit die Position des Duschstrahls durch Verändern der Eindringtiefe der
Lanze in Ausfahrstellung zu verändern. Bei einer bevorzugten Lösung erfolgt dieses
mittels eines verstellbaren Anschlags mit Hilfe eines Bowdenzugs, welcher an einem
Bedienelement befestigt und über dieses verstellbar ist.
[0043] Wenn Spülwasser für die Durchführung einer Intimspülung, z.B. gesteuert über eine
Kartusche, über diesen Anschlussstutzen 4d in das Lanzengehäuse 4c einströmt, treibt
der Wasserdruck des einströmenden Spülwassers den längsverschieblich in dem Lanzengehäuse
4c angeordneten Lanzenschieber 4e aufgrund eines einstückig an der Innenwand angeformten
Ringflansches gegen eine zwischen dem Lanzenschieber 4e und der Vorderseite des Lanzengehäuses
4c wirkende Druckfeder 4f zunächst nur nach vorne, so dass der Lanzenschieber 4e durch
eine Öffnung in einer Überwurfmutter 4g in den Spülraum 2a des WCs austritt. Sobald
das Wasser jedoch bei ausreichendem Vortrieb des Lanzenschiebers 4e in der Passierkammer
4h an dem Ringflansch an dieser Ringdichtung vorbeitreten kann, was etwa bei zur Hälfte
ausgefahrenem Lanzenschieber 4e der Fall ist, tritt das Spülwasser für die Durchführung
der Intimspülung aus vorderseitigen Austrittsöffnungen in dem Lanzenschieber 4e der
Spüllanze heraus zur Durchführung der Intimspülung. Der Lanzenschieber 4e wird also
zunächst etwa zur Hälfte ausgefahren, bevor die Intimspülung einsetzt.
[0044] Am oberen hinteren Ende des WC-Körpers 2 ist ein nach oben ragender Absatz 2c vorgesehen,
in welchen das hintere Ende des Lanzengehäuses 4c sowie des Anschlussstutzens 4d hineinragt,
um eine einfache Anbringung dieser Elemente zu ermöglichen. Die Höhe des Absatzes
2c ist nicht höher als die Höhe des aufgesetzten Toilettendeckels im geschlossenen
Zustand und fügt sich insofern harmonisch in das Gesamtbild der Toilette ein. Der
Absatz ist ferner einfach zu reinigen, da dieser durchgängig einstückig in die Keramik
integriert ist. Aufgrund des niedrigen notwendigen Bauvolumens ist es jedoch auch
grundsätzlich möglich die Erfindung ohne einen derartigen Absatz 2c im WC-Körper 2
zu realisieren.
[0045] Für die Montage, Demontage und/oder Wartung der Spüllanze müssen lediglich die Überwurfmutter
4g, die Druckfeder 4f und der Lanzenschieber 4e entfernt werden. Somit kann die Spüllanze
auch bei vollständig montiertem WC , ohne dessen Demontage von der Wand verbaut und
gewartet werden, was gegenüber dem Stand der Technik eine deutliche Verbesserung darstellt.
[0046] Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ablaufstutzens 6a mit einer alternativ
ausgebildeten Havarievorrichtung gemäß der Erfindung. Auch diese umfasst einen - im
Querschnitt - rechteckigen Aufnahmestutzen 6j, in den aber nun ein als Trichterelement
6g ausgebildetes Einsatzelement aufgesetzt ist. Dieses Trichterelement 6a ist an seinem
unteren Abschnitt korrespondierend zu dem Querschnitt des Aufnahmestutzens 6j ausgebildet
und verbreitert sich von da konisch nach oben zur Bildung eines Trichters rechteckigen
Querschnitts, der in der Mitte einen den Eingang des Trichters bogenförmig überbrückenden
Brückenbügel 6h umfasst, an dessen Oberseite wiederrum ein Anschlussnippel 6i für
einen nicht dargestellten Ablaufschlauch vorgesehen ist. An diesen Anschlussnippel
6i kann der Ablaufschlauch angeschlossen werden, der mit seinem anderen Ende zum Abführen
von Leckwasser mit dem Injektor zur Bildung der DIN 1717-Absicherung verbunden ist.
Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass diese Verbindung beliebig
ausgebildet sein kann und auch in sehr beengtem Bauraum innerhalb des WCs über längere
Strecken geführt werden kann, z.B. mittels eines Verbindungschlauchs, solange ein
ausreichendes Gefälle vorhanden ist. Dieses bietet gestalterisch ganz neuartige Einsatzmöglichkeiten.
In der Havarievorrichtung ist auch bei dieser Ausführungsform ein als Siphon bzw.
Sekundärsiphon ausgebildeter Geruchsverschluss ausgebildet. Alternativ kann auch der
Trichter so ausgeformt sein, dass er direkt unterhalb des Injektors endet und Leckwasser
somit direkt abgeführt werden kann, also ohne einen zusätzlichen Schlauch.
[0047] Es können verschiedene Verstopfungen (Havariefälle) innerhalb eines WCs auftreten,
welche zu einem ungewünschten Rücksaugen in die Trinkwasserleitung führen könnten
und alle wirksam durch die Erfindung vermieden werden.
[0048] Figur 7 zeigt eine Rückansicht eines Dusch-WCs, welches eine Kaltwasserleitung 10
und eine getrennte Warmwasserleitung 12 umfasst, die aus getrennten Eckventilen an
einen regelbaren Thermostat 14 angeschlossen sind. Das Mischwasser aus diesem Thermostat
14 wird über eine Mischwasserleitung einer Rotationskartusche 16 zugeführt, die an
der dem Thermostaten 14 gegenüberliegenden Seite des WC-Körpers 2 angeordnet ist.
Diese Rotationskartusche 16 umfasst einen außenseitig am WC-Körper 2 angeordneten
Drehregler 16a, welcher den Trinkwasseraustritt aus einer Düse eines die DIN EN 1717
Absicherung bildenden Injektors hinter der Rotationskartusche 16 regelt. In einem
Abstand von etwa 2 cm in achsialer Richtung entlang der Längsachse des Injektors ist
in diesem gegenüber der Düse 16b ein Auffangtrichter 16c vorgesehen, welcher an den
Anschlussstutzen 4d des Lanzengehäuses 4c angeschlossen ist. In einem Abstand von
2 cm unterhalb einer Leckwasseraustrittsöffnung des Injektors ist die trichterförmige
Havarieöffnung 18a einer Havarieleitung 18 angeordnet, die über einen zwischengeschalteten
Sekundärsiphon 20 an den Ablaufanschluss 6 angeschlossen ist.
[0049] Nachfolgend sind einige der möglichen Havariefälle erläutert:
Beim ersten, in Figur 8 dargestellten Havariefall ist der WC- bzw. Primärsiphon 2b
verstopft. Schmutzwasser steigt durch ein erneutes Spülen im Spülraum so hoch an,
dass die Toilette überflutet. Da sich die Havarieöffnung 18a der Sicherheitseinrichtung
hinter dem WC-Siphon 2b befindet, kann Leckwasser noch immer ungehindert abfließen.
Sollte ein Rücksaugen auftreten, so wird Luft und nicht Schmutzwasser in die Trinkwasserleitung
gesaugt; die Bedingungen der DIN-EN 1717 sind somit erfüllt.
[0050] Bei dem zweiten, in Figur 9 dargestellten Havariefall verstopft das WC hinter dem
Primärsiphon 2b. Obgleich dieser Fall höchst selten auftritt, wird die Sicherheitseinrichtung
auch hierdurch nicht in ihrer Funktionsweise behindert. Es tritt nämlich lediglich
Schmutzwasser aus der Havarieöffnung 18a auf den Fußboden aus. Bei einem eventuellen
Rücksaugen wird insofern auch hier Luft und nicht Schmutzwasser in die Trinkwasserleitung
gezogen. Der höchstmögliche Wasserspiegel an der Havarieöffnung 18a kann exakt ermittelt
werden. Dieser ergibt sich aus dem Strömungswiderstand der Havarieleitung zzgl. des
zugehörigen Sekundärsiphons 20 und dem Druck, welcher durch den geodätischen Höhenunterschied
zwischen Oberkante WC-Keramik (Spülraum) und Oberkante Havarieöffnung 18a entstehen
kann. Die exakte Ermittlung dieses kritischen Wasserstands ist wichtig, weil der Sicherheitsabstand
von 2 cm über dem kritischen Wasserstand gemäß DIN EN 1717 immer einzuhalten ist.
[0051] Beim letzten Havariefall gemäß Figur 10 kommt es schließlich zu einer Verstopfung
innerhalb der Havarieleitung 18 bzw. der Leckwasserleitung. Auch bei dieser Störung
tritt Leckwasser in den Raum, so dass diese Störung sofort sichtbar ist. Bei einem
eventuellen Rücksaugen wird wiederum Luft und nicht Schmutzwasser in die Trinkwasserleitung
gesogen. Die Rückssaugsicherheit gemäß DIN-EN 1717 ist auch hier gegeben.
[0052] Die in den Figuren 11 und 12 dargestellte dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Havarievorrichtung ist raumoptimiert ausgebildet für den Einbau in besonders beengten
Bauordnungen im hinteren Ende des WCs. Bei dieser Ausführungsform ist der Siphon als
Ringsiphon 6k ausgebildet, welcher ringförmig die äußere Mantelfläche des Ablaufstutzens
6a umschließt und somit keine zusätzliche Höhe benötigt. Am oberen Eintrittsende mündet
der Ringsiphon 6k in den Aufnahmestutzen 6p und am unteren Austrittsende in eine Radialöffnung
61 am in Einbaulage oberen Ende des Auflaufstutzens 6a.
[0053] Zum Auffangen und Zuleiten des Leckagewassers der Spüllanze ist ein Versatztrichter
6m dichtend in den Aufnahmestutzen 6o eingesetzt, welcher dem Ringsiphon 6k seitlich
versetzt von der Längsachse des Ablaufstutzens 6a aufgefangenes Leckagewasser zuführt.
Dieser Versatztrichter 6m umfasst eine mit leichtem Gefälle ausgebildete Querrinne
6n, welche rinnenartig ausgebildet ist und sich in Einbaulage quer zur Längserstreckungsrichtung
des Ablaufstutzens 6a erstreckt. An seinem unteren Ende ist diese Querrinne 6n ausgebildet
zum Verbinden mit dem Ablaufstutzen 6a und an seinem - in den Figuren rechtseitigen
- oberen Ende mit einem seitlich verbreiterten Trichter 6o zum Auffangen von Leckagewasser.
Der Trichter 6o ist in Einbaulage unterhalb von der Spüllanze bzw. Duschlanze, fängt
also eventuell austretendes Leckagewasser auf und leitet dieses über den Ringsiphon
6k dem Ablaufanschluss 6 zu.
[0054] Bei der vorliegenden Ausführungsform ist der Versatztrichter 6m an einem unteren
Ende mit einem Einsatzstutzen versehen zum dichtenden Einsatz in dem Aufnahmestutzen
6p, ist also lösbar befestigbar an dem Aufnahmestutzen und umfasst beidseitig an den
Stirnenden Rastlaschen zur lösbaren Lagefixierung in Einbaulage. Durch diese lösbare
Verbindung zwischen dem Versatztrichter 6m und dem Ablaufstutzen 6a kann eine einfache
Anpassung an unterschiedliche WC-Körper bzw. Keramiken durch Verwendung unterschiedlicher
Versatztrichter 6m realisiert werden.
[0055] Die Erfindung stellt somit ein nur über Wasser, also stromlos betreibbares Dusch-WC
bereit, wobei sich die Dusch-Funktionalität aufgrund der kompakten Bauweise in eine
normale WC-Keramik integrieren lässt. Damit wird erstmalig ein besonders kompaktes
und kostengünstiges Dusch-WC ohne Technikbox oder -einheit hinter dem WC-Körper unter
Einhaltung der Bestimmungen der DIN EN 1717 bereitgestellt.
[0056] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand
der einzelnen Patentansprüche, sondern aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander. Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung - offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung,
werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 2
- WC-Körper
- 2a
- Spülraum
- 2b
- Primärsiphon
- 2c
- Absatz
- 4
- Spülwasseranschluss
- 4a
- Spülwasserstutzen
- 4b
- Spülungsöffnung
- 4c
- Lanzengehäuse
- 4d
- Anschlussstutzen
- 4e
- Lanzenschieber
- 4f
- Druckfeder
- 4g
- Überwurfmutter
- 4h
- Passierkammer
- 6
- Ablaufanschluss
- 6a
- Ablaufstutzen
- 6b
- Einsatzelement
- 6c
- Steg
- 6d
- Anschlussstutzen
- 6e
- Havarieöffnung
- 6f
- Vertikalsteg
- 6g
- Trichterelement
- 6h
- Brückenbügel
- 6i
- Anschlussnippel
- 6j
- Aufnahmestutzen
- 6k
- Ringsiphon
- 6l
- Radialöffnung
- 6m
- Versatztrichter
- 6n
- Querrinne
- 6o
- Trichter
- 6p
- Aufnahmestutzen
- 8
- Eckventil
- 10
- Kaltwasserleitung
- 12
- Warmwasserleitung
- 14
- Thermostat
- 16
- Rotationskartusche
- 16a
- Drehregler
- 16b
- Düse
- 18
- Havarieleitung
- 18a
- Havarieöffnung
- 20
- Sekundärsiphon
- 22
- Dichtmanschette
- 24
- Dichtmanschette
1. Dusch-WC umfassend einen WC-Körper (2) mit einem Spülwasseranschluss zur Zuführung
von Spülwasser in einen durch den WC-Körper definierten Spülraum (2a) mit einem Unterende
und einem durch eine WC-Öffnung begrenzten Oberende, einem eine primäre Geruchssperre
umfassenden Ablaufanschluss zum Abführen von Schmutzwasser aus dem Spülraum (2a) im
Rahmen eines Spülvorgangs, einer über eine Trinkwasserleitung, die einen Trinkwasserauslauf
aufweist, gespeisten Intimreinigungsvorrichtung zur Durchführung einer Intimreinigung
bei einem Benutzer, sowie einer Sicherheitseinrichtung zur Absicherung der Trinkwasserleitung
gegen Eintritt von verunreinigtem Schmutzwasser gemäß Norm DIN EN 1717, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Sicherheitseinrichtung eine Havarieöffnung umfasst, welche unterhalb einer Oberkante
der WC-Öffnung angeordnet ist und einen höchstmöglichen Schmutzwasserstand definiert,
indem bei einem Anstieg des Schmutzwassers in dem Spülraum (2a) ein Ablaufen des Schmutzwassers
über die Havarieöffnung in einen umgebenden Raum gewährleistet ist, wobei die Havarieöffnung
mindestens 2 cm unterhalb des Trinkwasserauslaufs angeordnet ist.
2. Dusch-WC nach Anspruch 1, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Havarieöffnung (6e, 18a) trichterförmig ausgebildet ist.
3. Dusch-WC nach Anspruch 1, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Sicherheitseinrichtung ein Verbindungselement zur Zuführung von Leck- oder Schmutzwasser
aus anderen Bereichen des Dusch-WCs zu der Havarieöffnung (6e, 18a) umfasst.
4. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, DASS die Sicherheitseinrichtung stromabwärts der primären Geruchssperre angeordnet ist.
5. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass dieses eine der Havarieöffnung (6e, 18a) zugeordnete sekundäre Geruchssperre umfasst.
6. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, DASS dieses einen Anschlussstutzen umfasst.
7. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Sicherheitseinrichtung zumindest teilweise in den Ablaufanschluss integriert
ist.
8. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, DASS Sicherheitseinrichtung einen Ringsiphon (6k) umfasst, welcher sich um den Ablaufanschluss
(6) erstreckt und/oder in diesen integriert ist.
9. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, DASS die Sicherheitseinrichtung Versatzmittel umfasst, um einen Versatz der Havarieöffnung
(6e, 18a) von dem Ablaufanschluss (6) zu ermöglichen.
10. Dusch-WC nach Anspruch 9, DADURCH GEKENNZEICHNET, DASS die Versatzmittel ausgebildet sind als ein Versatztrichter (6m) mit einer Querrinne
(6n), welche sich in Einbaulage quer zur Längsachse des Ablaufanschlusses (6) erstreckt.
11. Dusch-WC nach einem der vorhergehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Intimreinigungsvorrichtung eine Spüllanze umfasst, die aus einer eingefahrenen
Ruheposition in eine im inneren des Spülraums (2a) gelegene Ausfahrstellung bewegbar
ist.
12. Dusch-WC nach einem der vorangehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Trinkwasserauslauf durch eine Injektordüse eines Injektors ausgebildet ist.
13. Dusch-WC nach Anspruch 12, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Havarieöffnung als einen Aufnahmequerschnitt definierende Ebene zum Auffangen
von Leckagewasser von dem Injektor ausgebildet ist.
14. Dusch-WC nach einem der Ansprüche 12 oder 13 und Anspruch 11, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass eine Ausgangsleitung des Injektors an die Spüllanze angeschlossen ist.
15. Dusch-WC nach einem der vorangehenden Ansprüche, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der WC-Körper (2) ein Keramikkörper ist und sämtliche Bauteile der Sicherheitseinrichtung
in den Keramikkörper integriert sind, wobei insbesondere Bedienelemente für die Intimreinigungsvorrichtung
unterhalb einer Oberseite des Keramikkörpers angeordnet sind.