(19)
(11) EP 3 748 788 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.2020  Patentblatt  2020/50

(21) Anmeldenummer: 20173431.6

(22) Anmeldetag:  07.05.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 24/58(2011.01)
H01R 101/00(2006.01)
H01R 13/52(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 06.06.2019 DE 102019115324

(71) Anmelder: Riedlberger, Markus
85302 Singenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • RIEDLBERGER, Markus
    85302 Singenbach (DE)

(74) Vertreter: Wunderlich & Heim Patentanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB 
Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) STECKERANORDNUNG UND VERFAHREN ZUM BILDEN EINER ELEKTRISCH LEITENDEN VERBINDUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine Steckeranordnung mit mindestens einem stiftförmigen Steckglied, welches zumindest bereichsweise elektrisch leitend ist, und eine Steckeraufnahme mit mindestens einem Aufnahmeloch mit einem elektrisch leitenden Kontaktbereich, wobei das mindestens eine Steckglied in das mindestens eine Aufnahmeloch zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung einsteckbar ist. Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass das mindestens eine Aufnahmeloch in der Steckeraufnahme als ein Durchgangsloch mit einer ersten Mündungsöffnung und einer gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung ausgebildet ist und dass das mindestens eine stiftförmige Steckglied mit einer Gleitpassung in der Art eines Verdrängerkolbens in das Durchgangsloch einschiebbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Steckeranordnung mit mindestens einem stiftförmigen Steckglied, welches zumindest bereichsweise elektrisch leitend ist, und einer Steckeraufnahme mit mindestens einem Aufnahmeloch mit einem elektrisch leitenden Kontaktbereich, wobei das mindestens eine Steckglied in das mindestens eine Aufnahmeloch zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung einsteckbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung mit einer solchen Steckeranordnung.

[0003] Derartige Steckeranordnungen sind seit langem bekannt und werden etwa zum Anschluss von elektrischen Geräten zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zur Stromversorgung oder auch bei der Herstellung von Verbindungen für Datenleitungen eingesetzt. Bei solchen Datenleitungen wird ebenfalls ein elektrisch leitender Kontakt zur Übertragung von Datenimpulsen benötigt.

[0004] Die bestehenden Steckeranordnungen weisen in der Regel eine topfförmige Steckeraufnahme mit einem oder mehreren Aufnahmelöchern auf, welche einerseits offen und andererseits geschlossen sind. Dabei besteht das Problem, dass aus der Umgebung oder durch das stiftförmige Steckglied Schmutz in das Aufnahmeloch eingebracht werden kann, insbesondere wenn die Steckeraufnahme etwa im Freien oder in einer Umgebung eingesetzt wird, wo verstärkt Schmutz auftreten kann.

[0005] Schmutz im Aufnahmeloch kann dazu führen, dass die elektrische Verbindung zwischen Steckglied und Steckeraufnahme beeinträchtigt oder sogar vollständig unterbunden wird. Zudem kann eine größere Ansammlung von Schmutz im Aufnahmeloch der Steckeraufnahme dazu führen, dass das Steckglied nicht mehr oder zumindest nicht mehr hinreichend in der Steckeraufnahme aufgenommen wird. Dies kann sowohl den elektrisch leitenden Kontakt sowie ein mechanisches Halten des Steckgliedes in der Steckeraufnahme beeinträchtigen oder sogar verhindern.

[0006] Es ist bekannt, zur Verhinderung einer Verschmutzung an der Steckeraufnahme Abdeckeinrichtungen, etwa eine Abdeckklappe vorzusehen. Hierdurch wird das Herstellen einer Steckverbindung jedoch erschwert. Zudem bedeutet das Vorsehen einer derartigen Abdeckung einen zusätzlichen Aufwand bei der Herstellung und es bedarf einer Wartung der Abdeckung. Außerdem besteht weiterhin die Gefahr, dass die Abdeckung beschädigt wird oder bei geöffneter Abdeckung weiterhin beim Einstecken des Steckgliedes Schmutz in die Steckeraufnahme eindringt.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steckeranordnung und ein Verfahren zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung anzugeben, mit welchen auch in stark mit Schmutz belasteten Umgebungen in einfacher und effizienter Weise eine zuverlässige elektrisch leitende Verbindung hergestellt werden kann.

[0008] Die Aufgabe wird zum einen mit einer Steckanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 und zum anderen mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0009] Die erfindungsgemäße Steckeranordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Aufnahmeloch in der Steckeraufnahme als ein Durchgangsloch mit einer ersten Mündungsöffnung und einer gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung ausgebildet ist und dass das mindestens eine stiftförmige Steckglied mit einer Gleitpassung in der Art eines Verdrängerkolbens in das Durchgangsloch einschiebbar ist.

[0010] Eine Grundidee der Erfindung besteht darin, die Steckeraufnahme mit einem Durchgangsloch auszubilden, welches zu beiden Seiten offen ist. Das stiftförmige Steckglied ist zu dem Aufnahmeloch passend ausgebildet, so dass eine Außenseite des Steckgliedes an der Wand des umgebenden Aufnahmeloches zumindest bereichsweise so mit Kontakt anliegt, dass das Steckglied gleitend in dem Aufnahmeloch bewegt werden kann. Auf diese Weise kann das stiftförmige Steckglied in der Art eines Verdrängerkolbens Schmutzpartikel oder selbst Suspensionen oder Flüssigkeiten in der Steckeraufnahme aus dem Durchgangsloch von der Eintrittsöffnung zu der gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung austreiben. Auf diese Weise wird stets ein sauberes Aufnahmeloch und damit auch eine zuverlässige elektrische Verbindung sichergestellt.

[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das mindestens eine stiftförmige Steckglied in seinem Mittenbereich einen ringförmigen elektrisch leitenden Kontaktabschnitt und an seinem distalen Ende einen nicht leitenden Endabschnitt aufweist und dass in dem zugehörigen Durchgangsloch der elektrische leitende Kontaktbereich ringförmig und korrespondierend in einem Mittenbereich des Durchgangslochs angeordnet ist. Das Steckglied weist an seinem distalen freien Ende einen nicht leitenden Endabschnitt auf. Dieser Endabschnitt kann als eine Art Kappe, etwa aus einem Kunststoffmaterial oder einem Keramikmaterial oder einem sonstigen elektrisch nicht leitenden Material gebildet sein, ebenso auch der restliche Grundkörper des Steckgliedes. Der kappenartige Endabschnitt dient als eine Art Austreibelement, um Schmutz innerhalb des Aufnahmelochs von einer ersten Eintrittsmündung zu einer zweiten Austrittsmündung des Durchgangslochs auszutreiben.

[0012] Auf diese Weise erfolgt bei jedem Einstecken des Steckgliedes in die Steckeraufnahme ein Reinigungsvorgang. Zur Herstellung des elektrischen Kontaktes ist in einem mittleren Bereich des Steckgliedes ein ringförmiger elektrisch leitender Kontaktabschnitt ausgebildet, der mit einer innenliegenden Zuleitung verbunden ist. Korrespondierend hierzu ist in einem Mittenbereich des Durchgangslochs ein entsprechender ringförmiger elektrisch leitender Kontaktbereich ausgebildet, der mit einer Leitung verbunden ist. Durch den vorauseilenden kappenförmigen Endabschnitt am Steckglied wird der mittlere elektrisch leitende Kontaktbereich beim Einsteckvorgang gereinigt, so dass stets ein besonders guter elektrischer Kontakt zwischen dem Kontaktabschnitt einerseits und dem Kontaktbereich andererseits erreicht wird.

[0013] Grundsätzlich kann der Endabschnitt beliebig ausgeformt sein. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass der Endabschnitt des stiftförmigen Steckgliedes eine ebene oder konvexe Stirnfläche aufweist. Die konvexe Stirnfläche kann kegelförmig oder halbkugelartig oder kalottenartig ausgebildet sein. Dies erleichtert ein Einstecken und Einschieben des Steckgliedes in die Steckeraufnahme.

[0014] Ein besonders zuverlässiges Austreiben von Schmutzpartikeln innerhalb der Steckeraufnahme wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, dass eine Länge des stiftförmigen Steckgliedes etwa der Länge des Durchgangslochs entspricht oder größer ist. Bei einem eingesteckten Steckglied verbleibt so kein Hohl- oder Freiraum in der Steckeraufnahme, in welcher sich Schmutz ansammeln könnte. Vielmehr wird durch die notwendige Länge des stiftförmigen Steckgliedes das Durchgangsloch vollständig ausgefüllt und so Schmutzpartikel vollständig ausgetrieben. Das Steckglied ist vorzugsweise zylindrisch, kann aber auch eine polygonale Form besitzen.

[0015] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung bevorzugt, dass die Gleitpassung als eine leichte Presspassung ausgebildet ist. Dies stellt nicht nur ein besonders gutes Reinigen der Steckeraufnahme bei einem Einsteckvorgang sicher, sondern eine Presspassung führt auch zu einem sicheren Halten des stiftförmigen Steckgliedes in der Steckeraufnahme.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass der elektrisch leitende Kontaktabschnitt und/oder der elektrisch leitende Kontaktbereich quer zur Einsteckrichtung verschiebbar und insbesondere federnd gelagert ist. Die Verschiebbarkeit und auch eine federnde Vorspannung können dabei so ausgebildet sein, dass Kontaktbereich und Kontaktabschnitt gegeneinander gedrückt werden, um so einen sicheren elektrischen Kontakt zu bilden. Bei einer ringförmigen Ausbildung von Kontaktbereich oder Kontaktabschnitt kann eine exzentrische Lagerung vorgesehen sein, wobei beim Einstecken des Steckgliedes eine Anordnung konzentrisch zur Längsachse des Einsteckgliedes eingestellt wird. Alternativ können der Kontaktabschnitt oder der Kontaktbereich auch aus Ringsegmenten gebildet sein, welche radial vorstehend und bei Herstellen des Kontaktes vorzugsweise entgegen einer Federspannung in ihre Kontaktposition zurückgedrückt werden.

[0017] Für eine gute elektrische Kontaktierung ist es nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Steckeranordnung vorteilhaft, dass an dem Durchgangsloch ein Bereich an der ersten Mündungsöffnung und/oder an der zweiten Mündungsöffnung als ein Dichtbereich ausgebildet ist. Der Dichtbereich kann insbesondere durch eine entsprechende Materialwahl und Passung insbesondere am Eintritt und am Austritt des Durchgangsloches ausgebildet sein.

[0018] In entsprechender Weise ist es weiterhin vorteilhaft, dass an dem stiftförmigen Steckglied ein Bereich, welcher in einem eingesteckten Zustand nahe der ersten Mündungsöffnung und/oder nahe der zweiten Mündungsöffnung des Durchgangsloches liegt, als ein Dichtabschnitt ausgebildet ist. Auch diese Dichtabschnitte können durch entsprechende Materialwahl und Auswahl der Passungsdimension als ein Dichtbereich ausgebildet sein. Insbesondere können die Dichtabschnitte an dem Steckglied mit den zugehörigen Dichtbereichen an dem Durchgangsloch zusammenwirken, so dass diese eine so enge Kontaktfuge bilden, dass diese dicht gegenüber dem Eintritt von Partikeln, Flüssigkeiten und/oder Gasen sind.

[0019] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass an mindestens einem Dichtbereich des Durchgangsloches und/oder mindestens einem Dichtabschnitt des Steckgliedes eine Dichtung vorgesehen ist. Die Dichtung kann insbesondere eine ringförmige Dichtung, insbesondere eine O-Ringdichtung sein. Die Dichtung kann aus einem festen Material, etwa aus einem Metall, oder einem weichen elastischen Material, etwa einem Gummi oder einem Polymermaterial, gebildet sein.

[0020] Weiterhin umfasst die Erfindung auch eine Vorrichtung, insbesondere eine Arbeitsmaschine, welche im Freien oder unter Wasser einsetzbar ist, wobei mindestens eine erfindungsgemäße Steckeranordnung vorgesehen ist. Die Vorrichtung kann auch ein elektrisches Gerät, ein Computer, ein Mobilfunkgerät, ein Messgerät oder eine sonstige Vorrichtung mit einer elektrischen Steckverbindung sein. Insbesondere ist die Vorrichtung eine Arbeitsmaschine, insbesondere eine Baumaschine, welche im Freien oder sogar unter Wasser eingesetzt wird. Bei einer Arbeitsmaschine, insbesondere einer Baumaschine, kann insbesondere eine Verbindung zwischen einem Trägergerät und einem Anbauelement vorgesehen sein, welche eine Steckeranordnung aufweist.

[0021] Hinsichtlich des Verfahrens ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass eine erfindungsgemäße Steckeranordnung verwendet wird, wobei zum Bilden der elektrischen Verbindung mindestens ein stiftförmiges Steckglied mit einer Gleitpassung in das mindestens eine Durchgangsloch an einer ersten Mündungsöffnung eingeschoben wird, wobei Schmutz oder Flüssigkeit in dem Durchgansloch durch das Steckglied verdrängt und über eine zweite Mündungsöffnung aus dem Durchgangsloch geschoben wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere mit einer der Ausführungsvarianten der Steckanordnung durchgeführt werden, welche zuvor beschrieben ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die zuvor beschriebenen Vorteile bei einer elektrischen Steckverbindung erzielt werden.

[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind.

[0023] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer ersten erfindungsgemäßen Steckverbindung;
Fig. 2
eine Querschnittsansicht der Steckverbindung von Fig. 1 vor dem Einstecken;
Fig. 3
eine Querschnittsansicht der Steckverbindung von Fig. 2 beim Einstecken;
Fig. 4
eine Querschnittsansicht der Steckverbindung gemäß den Figuren 2 und 3 im eingesteckten Endzustand;
Fig. 5
eine Querschnittsansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Steckanordnung vor dem Einstecken;
Fig. 6
eine Querschnittsansicht der Steckeranordnung gemäß Fig. 5 beim Einstecken; und
Fig. 7
eine Querschnittsansicht der Steckverbindung gemäß den Figuren 5 und 6 im eingesteckten Endzustand.


[0024] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Steckeranordnung 10 mit einem stiftförmigen Stecker 12 dargestellt, welcher einen durchmessergrößeren zylindrischen Sockel 22 und ein hierzu durchmesserkleineres stiftförmiges Steckglied 20 aufweist. In einem Mittenbereich des Steckgliedes 20 ist ein ringförmiger elektrisch leitender Kontaktabschnitt 26 angeordnet, welcher an seiner Innenseite mit einer Steckerleitung 14 am anderen Ende des Sockels 22 verbunden ist.

[0025] Passend zu dem Stecker 12 ist eine Steckeraufnahme 30 mit einem hülsenförmigen Grundkörper 32 ausgebildet. Von einer ringförmigen Anschlagfläche 33 an einer Stirnseite der Steckeraufnahme 30 erstreckt sich ein Durchgangsloch 34 durch den gesamten Grundkörper 32 der Steckeraufnahme 30 hindurch. Ein Außendurchmesser des zylindrischen Steckglieds 20 ist passend zu einem Innendurchmesser des Durchgangslochs 34 in der Steckeraufnahme 30 ausgebildet, so dass das Steckglied 20 gleitend in das Durchgangsloch 34 einsteckbar ist, um eine Verbindung einer Aufnahmeleitung 15 an der Steckeraufnahme 30 herzustellen.

[0026] Zu der Steckeranordnung 10 gemäß Fig. 1 ist der Steckvorgang schematisch in den Figuren 2 bis 4 dargestellt.

[0027] Der Stecker 12 weist an seinem Sockel 22 einen vorstehenden Stiftkörper 23 auf, wobei Sockel 22 und Stiftkörper 23 aus dem gleichen, elektrisch nicht leitenden Material und insbesondere einstückig ausgebildet sind. Innerhalb des Sockels 22 und des Stiftkörpers 23 ist ein länglicher Leitungskörper 29 aus einem elektrisch leitenden Material, insbesondere einem Metall, angeordnet. An dem innenliegenden Leitungskörper 29 ist der ringförmige Kontaktabschnitt 26 ausgebildet, welcher an einer Außenseite des Steckglieds 20 freiliegt. Am freien Ende des Steckglieds 20 ist aus dem elektrisch nicht leitenden Material ein kappenförmiger Endabschnitt 24 ausgebildet. Eine Stirnfläche 25 des Steckgliedes 20 ist kuppelförmig und zum freien Ende hin verjüngend ausgebildet.

[0028] Gemäß Fig. 2 wird das Steckglied 20 an einer ersten Mündungsöffnung 38 des Durchgangslochs 34 eingesteckt, welches etwa mittig in einem hülsenförmigen Grundkörper 32 der Steckeraufnahme 30 ausgebildet ist. Entlang eines Mittenbereiches des Durchgangsloches 34 ist ein ringförmiger, elektrisch leitender Kontaktbereich 36 der Steckeraufnahme 30 ausgebildet. Der elektrisch leitende Kontaktbereich 36 ist mit einer Aufnahmeleitung 15 verbunden.

[0029] Fig. 3 zeigt den Einsteckvorgang, wobei das stiftförmige Steckglied 20 des Steckers 12 passend und verdrängerkolbenartig von der ersten Mündungsöffnung 38 in das Durchgangsloch 34 in Richtung zur gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung 39 des zylindrischen Durchgangsloches 34 hin eindringt.

[0030] Fig. 4 zeigt den Endzustand, wobei der elektrisch leitende Kontaktabschnitt 26 am Steckglied 20 des Steckers 12 mit Kontakt an dem ringförmigen elektrisch leitenden Kontaktbereich 36 der Steckeraufnahme 30 anliegt. Auf diese Weise wird eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Steckerleitung 14 und der Aufnahmeleitung 15 gebildet.

[0031] Im Bereich der ersten Mündungsöffnung 38 sind an dem Steckglied 20 ein ringförmiger ersten Dichtabschnitt 27 und korrespondierend hierzu an dem Durchgangsloch 34 ein erster Dichtbereich 41 ausgebildet, so dass diese im eingesteckten Zustand dichtend aneinander anliegen und einen Schutz vor Eintritt von Schmutz oder Flüssigkeit zu dem Mittenbereich gewährleisten. In entsprechender Weise sind an der gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung 39 am Steckglied 20 ein zweiter zylindrischer Dichtabschnitt 28 und passend hierzu an dem Durchgangsloch 34 ein zweiter Dichtbereich 42 ausgebildet.

[0032] Aus den Figuren 5 bis 7 geht ein entsprechender Vorgang zum Schließen und Bilden einer weiteren erfindungsgemäßen Steckeranordnung 10 hervor. Dabei sind der Stecker 12 mit dem Steckglied 20 und die Steckeraufnahme 30 weitgehend gleich zu dem ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet, so dass zu den übereinstimmenden Ausbildungen Bezug auf das vorausgegangene Ausführungsbeispiel genommen wird.

[0033] In Abweichung von dem ersten Ausführungsbeispiel ist an dem stiftförmigen Steckglied 20 ein Endabschnitt 24 mit einer ebenen Stirnfläche 25 ausgebildet. Weiterhin ist die axiale Länge des stiftförmigen Steckglieds 20 von dem Sockel 22 bis zur Stirnfläche 25 am Endabschnitt 24 gleich zu der axialen Länge des Durchgangsloches 34 in der Steckeraufnahme 30 ausgebildet. Weiterhin sind an dem ersten Dichtbereich 41 an der ersten Mündungsöffnung 38 der Steckeraufnahme 30 und an dem zweiten Dichtbereich 42 an der zweiten Mündungsöffnung 39 jeweils eine ringförmige Dichtung 18 in einer Nut angeordnet.

[0034] Gemäß den Figuren 6 und 7 wird der Stecker 12 so weit in die Steckeraufnahme 30 eingeschoben, bis ein ringförmiger Absatz 21 am Übergang zwischen dem Sockel 22 zu dem stiftförmigen Steckglied 20 an einer ringförmigen Anschlagfläche 33 am hülsenförmigen Grundkörper 32 der Steckeraufnahme 30 anliegt. Die Dichtungen 18 in der Steckeraufnahme 30 kommen in dem eingesteckten Endzustand gemäß Fig. 7 an einem korrespondierend hierzu ausgebildeten ersten Dichtabschnitt 27 beziehungsweise einem zweiten Dichtabschnitt 28 dichtend an dem stiftförmigen Steckglied 20 zum Liegen. Aufgrund der abgestimmten Länge zwischen dem Steckglied 20 und dem Durchgangsloch 34 besteht bei dieser erfindungsgemäßen Steckeranordnung 10 in dem eingesteckten Zustand kein Freiraum mehr, in welchem sich Schmutz ansammeln kann.


Ansprüche

1. Steckeranordnung mit

- mindestens einem stiftförmigen Steckglied (20), welches zumindest bereichsweise elektrisch leitend ist, und

- einer Steckeraufnahme (30) mit mindestens einem Aufnahmeloch mit einem elektrisch leitenden Kontaktbereich (36),
wobei das mindestens eine Steckglied (20) in das mindestens eine Aufnahmeloch zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung einsteckbar ist,

dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Aufnahmeloch in der Steckeraufnahme (30) als ein Durchgangsloch (34) mit einer ersten Mündungsöffnung (38) und einer gegenüberliegenden zweiten Mündungsöffnung (39) ausgebildet ist und
dass das mindestens eine stiftförmige Steckglied (20) mit einer Gleitpassung in der Art eines Verdrängerkolbens in das Durchgangsloch (34) einschiebbar ist.
 
2. Steckeranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine stiftförmige Steckglied (20) in seinem Mittenbereich einen ringförmigen elektrisch leitenden Kontaktabschnitt (26) und an seinem distalen Ende einen nicht leitenden Endabschnitt (24) aufweist und
dass in dem zugehörigen Durchgangsloch (34) der elektrisch leitende Kontaktbereich (36) ringförmig und korrespondierend in einem Mittenbereich des Durchgangslochs (34) angeordnet ist.
 
3. Steckeranordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Endabschnitt (24) des stiftförmigen Steckglieds (20) eine ebene oder konvexe Stirnfläche (25) aufweist.
 
4. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Länge des stiftförmigen Steckgliedes (20) etwa der Länge des Durchgangslochs (34) entspricht oder größer ist.
 
5. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrisch leitende Kontaktabschnitt (26) und/oder der elektrisch leitende Kontaktbereich (36) quer zur Einsteckrichtung verschiebbar und insbesondere federnd gelagert ist.
 
6. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Durchgangsloch (34) ein Bereich an der ersten Mündungsöffnung (38) und/oder an der zweiten Mündungsöffnung (39) als ein Dichtbereich (41, 42) ausgebildet ist.
 
7. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem stiftförmigen Steckglied (20) ein Bereich, welcher in einem eingesteckten Zustand nahe der ersten Mündungsöffnung (38) und/oder der zweiten Mündungsöffnung (39) des Durchgangsloch (34) liegt, als ein Dichtabschnitt (27, 28) ausgebildet ist.
 
8. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an mindestens einem Dichtbereich (41, 42) des Durchgangsloches (34) und/oder mindestens einem Dichtabschnitt (27, 28) des Steckgliedes (20) eine Dichtung (18) vorgesehen ist.
 
9. Vorrichtung, insbesondere Arbeitsmaschine, welche im Freien oder unter Wasser einsetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steckeranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 vorgesehen ist.
 
10. Verfahren zum Bilden einer elektrisch leitenden Verbindung mit einer Steckeranordnung (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steckeranordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 verwendet wird, wobei zum Bilden der elektrischen Verbindung mindestens ein stiftförmiges Steckglied (20) mit einer Gleitpassung in das mindestens eine Durchgangsloch (34) an einer ersten Mündungsöffnung (38) eingeschoben wird, wobei Schmutz oder Flüssigkeit in dem Durchgangsloch (34) durch das Steckglied (20) verdrängt und über eine zweite Mündungsöffnung (39) aus dem Durchgangsloch geschoben wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht