(19)
(11) EP 3 750 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.2020  Patentblatt  2020/51

(21) Anmeldenummer: 20189530.7

(22) Anmeldetag:  27.10.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 88/90(2017.01)
A47B 88/493(2017.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 22.12.2015 AT 8052015

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
16794923.9 / 3393301

(71) Anmelder: Julius Blum GmbH
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • GASSER, Ingo
    6973 Höchst (AT)
  • ISELE, Herbert
    6890 Lustenau (AT)
  • NETZER, Emanuel
    6973 Höchst (AT)
  • MEUSBURGER, Marc
    6863 Egg (AT)

(74) Vertreter: Torggler & Hofinger Patentanwälte 
Wilhelm-Greil-Straße 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 05.08.2020 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) SCHUBLADENANORDNUNG


(57) Schubladenanordnung, umfassend:
- eine Schubladenseitenwand (7), welche mit einer Ladenschiene (10) einer Schubladenausziehführung (4) verbunden oder verbindbar ist, wobei die Schubladenseitenwand (7) eine Auflage (16) zur Lagerung eines Schubladenbodens (6) aufweist,
- eine Schubladenausziehführung (4) mit einer an einem Möbelkorpus (2) zu befestigenden Korpusschiene (9), einer mit der Schubladenseitenwand (7) verbundenen oder verbindbaren Ladenschiene (10) und einer Mittelschiene (11), welche zwischen der Korpusschiene (9) und der Ladenschiene (10) verfahrbar gelagert ist, wobei die Mittelschiene (11) einen Seitensteg (30) und einen damit verbundenen Quersteg (31) aufweist, wobei der Seitensteg (30) der Mittelschiene (11) in Montagelage zumindest abschnittsweise seitlich neben der Auflage (16) für den Schubladenboden (6) angeordnet ist,
wobei der Quersteg (31) der Mittelschiene (11) in Montagelage zumindest abschnittsweise unter die Auflage (16) für den Schubladenboden (6) hineinragt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schubladenanordnung, umfassend:
  • eine Schubladenseitenwand, welche mit einer Ladenschiene einer Schubladenausziehführung verbunden oder verbindbar ist, wobei die Schubladenseitenwand eine Auflage zur Lagerung eines Schubladenbodens aufweist,
  • eine Schubladenausziehführung mit einer an einem Möbelkorpus zu befestigenden Korpusschiene, einer mit der Schubladenseitenwand verbundenen oder verbindbaren Ladenschiene und einer Mittelschiene, welche zwischen der Korpusschiene und der Ladenschiene verfahrbar gelagert ist, wobei die Mittelschiene einen Seitensteg und einen damit verbundenen Quersteg aufweist, wobei der Seitensteg der Mittelschiene in Montagelage zumindest abschnittsweise seitlich neben der Auflage für den Schubladenboden angeordnet ist.


[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schublade mit einer Anordnung der zu beschreibenden Art.

[0003] In der DE 103 17 311 A1 ist in Figur 1 eine Schubladenausziehführung in Form eines Vollauszuges und eine Schubladenseitenwand gezeigt, wobei ein vertikaler Hauptschenkel der Mittelschiene seitlich neben einem Auflageschenkel für einen Schubladenboden angeordnet ist. Zur Erhöhung der seitlichen Stabilität der Schubladenausziehführung kann die Mittelschiene - wie in Figur 7 gezeigt - einen asymmetrischen, verlängerten Quersteg umfassen, welcher vom Hauptschenkel rechtwinklig absteht. Auch wenn diese Maßnahme eine Verbesserung der seitlichen Stabilität der Schubladenausziehführung herbeiführt, so wird dennoch bei schwer beladenem Schubladenboden ein erhebliches seitliches Kippmoment auf die Schubladenausziehführung ausgeübt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für diese Konstruktion ein relativ großer Bauraum vorzusehen ist.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Schubladenanordnung der eingangs erwähnten Gattung mit einer kompakteren Bauweise und mit einer höheren Stabilität anzugeben.

[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.

[0006] Gemäß der Erfindung ist also vorgesehen, dass der Quersteg der Mittelschiene in Montagelage zumindest abschnittsweise unter die Auflage für den Schubladenboden hineinragt.

[0007] Durch den zumindest teilweise unterhalb des Auflageschenkels befindlichen Quersteg der Mittelschiene kann die Gewichtskraft der Schublade in Montagelage mit einem geringeren seitlichen Wirkabstand in die Mittelschiene eingeleitet werden, wodurch - insbesondere bei schwerer Beladung der Schublade - ein geringeres Kippmoment auf die Schubladenausziehführung ausgeübt wird. Eine durch das Gewicht der Schublade herbeigeführte Krafteinleitung erfolgt dadurch näher zu einer gedachten Vertikalrichtung und in einer in Bezug zum Möbelkorpus sehr nahen Lage, sodass die vertikale Steifigkeit der Schubladenausziehführung verbessert ist. Auf diese Weise werden auch die Wälzkörper von Laufwagen, welche zwischen der Korpusschiene und der Mittelschiene und/oder zwischen der Mittelschiene und der Ladenschiene verfahrbar gelagert sind, in vertikaler Richtung gleichmäßiger belastet und sind somit geringeren einseitigen Belastungen (welche zu unerwünschten Deformationen führen können) ausgesetzt.

[0008] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Schubladenboden näher an die Schubladenausziehführung herangeführt werden kann, sodass ein breiterer Schubladenboden mit einer vergrößerten Oberfläche für Staugut verwendbar ist.

[0009] Zur verbesserten Aufnahme von Vertikalkräften kann der Seitensteg der Mittelschiene länger als der Quersteg ausgebildet sein. Das Verhältnis der Höhe des Seitensteges zur Breite des Quersteges kann dabei zwischen 1 zu 0,4 und 1 zu 1, vorzugsweise zwischen 1 zu 0,5 und 1 zu 0,7, betragen.

[0010] Der Seitensteg und der Quersteg können zusammen einstückig ausgebildet sein, beispielsweise dahingehend, dass der Seitensteg und der Quersteg gemeinsam eine L-Form mit zwei im Wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufenden Stegen ausbilden.

[0011] Zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit kann der Seitensteg zumindest eine Versteifungsrille aufweisen, welche sich zumindest abschnittsweise in einer Längsrichtung der Mittelschiene erstreckt, wobei die Versteifungsrille in Montagelage etwa auf halber Höhe des Seitensteges angeordnet ist.

[0012] Zur zusätzlichen Verbesserung der Kippsicherheit der Schubladenausziehführung kann der Quersteg einen freien Endbereich aufweisen, welcher über zumindest einen Wälzkörper gegenüber der Korpusschiene abgestützt ist. Dieser Wälzkörper kann dabei in einem Laufwagen angeordnet sein, welcher zumindest abschnittsweise entlang des Quersteges in Längsrichtung der Mittelschiene verfahrbar gelagert ist.

[0013] Die erfindungsgemäße Schublade ist durch eine Anordnung der beschriebenen Art gekennzeichnet.

[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ dazu verfahrbar gelagerten Schubladen,
Fig. 2
eine Schubladenausziehführung mit einer Ladenschiene, welche mit einer Schubladenseitenwand zu verbinden ist,
Fig. 3
die Schubladenausziehführung in einer Explosionsdarstellung,
Fig. 4
die Schubladenausziehführung und die damit verbundene Schubladenseitenwand in einem Querschnitt,
Fig. 5
die Schubladenausziehführung mit einer alternativen Form einer Mittelschiene in einem Querschnitt,
Fig. 6
die Schubladenausziehführung mit einer weiteren Form der Mittelschiene in einem Querschnitt.


[0015] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen 3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert sind. Die Schubladen 3 weisen jeweils eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6, Schubladenseitenwände 7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4 umfassen jeweils eine Korpusschiene 9, welche über Befestigungsabschnitte 12a, 12b am Möbelkorpus 2 zu befestigen ist, eine relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbar gelagerte Ladenschiene 10, welche mit der Schubladenseitenwand 7 verbunden oder zu verbinden ist, sowie eine Mittelschiene 11, welche zur Realisierung eines Vollauszuges der Schublade 3 zwischen der Korpusschiene 9 und der Ladenschiene 10 verfahrbar gelagert ist.

[0016] Fig. 2 zeigt eine Anordnung mit einer Schubladenausziehführung 4 und mit einer Schubladenseitenwand 7 in einer perspektivischen Ansicht. Die mit der Korpusschiene 9 verbundenen Befestigungsabschnitte 12a, 12b weisen zur Befestigung am Möbelkorpus 2 eine oder mehrere Befestigungsstellen 13, 14 auf. Zwischen der Ladenschiene 10 und der Korpusschiene 9 ist eine verfahrbare Mittelschiene 11 angeordnet, wobei an der Ladenschiene 10 ein Koppelelement 21 angeordnet ist, welches mit einem Mitnehmer 20 einer Einzugsvorrichtung 18 lösbar koppelbar ist, sodass die Ladenschiene 10 gegen Ende der Schließbewegung vom Mitnehmer 20 erfasst und durch einen Kraftspeicher der Einzugsvorrichtung 18 in eine geschlossene Endlage einziehbar ist. Durch eine Dämpfvorrichtung 19, vorzugsweise mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit, ist diese federunterstützte Einzugsbewegung der Ladenschiene 10 bis hin zur geschlossenen Endlage abbremsbar. Im vorderen Endbereich der Ladenschiene 10 ist zumindest eine Stützrolle 22 gelagert, welche die Ladenschiene 10 in der geschlossenen Endlage gegenüber der Korpusschiene 9 abstützt, sodass eine Absenkung der Frontblende 5 relativ zum Möbelkorpus 2 verhindert ist.

[0017] Die Schubladenseitenwand 7 ist als Hohlkammerprofil mit einer inneren Profilwand 7a und einer äußeren Profilwand 7b ausgebildet, wobei die Schubladenseitenwand 7 einen nach unten hin offenen und sich in Längsrichtung der Schubladenseitenwand 7 erstreckenden Kanal 17 ausbildet, in welchem die Ladenschiene 10 anordenbar ist. Die Schubladenseitenwand 7 weist ferner eine erste Befestigungsvorrichtung 15a zum Verbinden mit der Rückwand 8, eine zweite Befestigungsvorrichtung 15b zum Verbinden mit der Frontblende 5 sowie eine Auflage 16 zur Abstützung des Schubladenbodens 6 auf. Die Auflage 16 kann beispielsweise von einem L-förmig gebogenen Steg der Schubladenseitenwand 7 gebildet sein.

[0018] Fig. 3 zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer Explosionsdarstellung. Am vorderen Endbereich der Korpusschiene 9 ist eine Erhöhung 23 ausgebildet, welche in der geschlossenen Endlage der Ladenschiene 10 mit der daran angeordneten Stützrolle 22 zusammenwirkt und somit die Frontblende 5 bei geschlossener Schublade 3 in einer vorgegebenen Höhenposition hält. In einer Ausnehmung 29a der Mittelschiene 11 ist ein Zahnrad 29 zur Synchronisation einer Relativbewegung zwischen Mittelschiene 11 und Ladenschiene 10 drehbar gelagert, wobei das Zahnrad 29 mit einer Verzahnung 36 eines ersten Laufwagens 35 zusammenwirkt. Dieser erste Laufwagen 35 ist zwischen der Mittelschiene 11 und der Ladenschiene 10 verschiebbar gelagert und weist Wälzkörper 37 auf, welche entlang eines Laufsteges 34 der Mittelschiene 11 abrollbar sind, wobei der Laufsteg 34 von einem Seitensteg 30 der Mittelschiene 11 quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, absteht.

[0019] Überdies ist ein zweiter Laufwagen 24 vorgesehen, welcher zwischen der Korpusschiene 9 und der Mittelschiene 11 verschiebbar gelagert ist. Dieser zweite Laufwagen 24 weist ebenfalls eine Verzahnung 28 auf, welche mit dem Zahnrad 29 der Mittelschiene 11 zusammenwirkt. Dieser zweite Laufwagen 24 weist zwei voneinander in Längsrichtung voneinander beabstandete Wälzkörpergruppen mit Wälzkörpern 25, 26, 27 auf, wobei die Wälzkörper 25, 27 in Montagelage jeweils eine vertikal verlaufende Drehachse und die Wälzkörper 26 jeweils eine horizontal verlaufende Drehachse aufweisen. Mit dem Seitensteg 30 der Mittelschiene 11 ist ein Quersteg 31 verbunden, welcher vom Seitensteg 30, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, absteht. Der Seitensteg 30 der Mittelschiene 11 ist mit zumindest einer in Längsrichtung der Mittelschiene 11 verlaufenden Versteifungsrille 32 versehen, welche sich etwa auf halber Höhe des Seitensteges 30 befindet. Am freien Endbereich des Quersteges 31 ist eine in Längsrichtung der Mittelschiene 11 verlaufende, umgebogene Kante 33 ausgebildet, welche über die Wälzkörper 25, 26, 27 des zweiten Laufwagens 24 relativ zur Korpusschiene 9 abstützbar ist. Durch diese Abstützung kann die seitliche Stabilität der Schubladenausziehführung 4 auch bei hoher Last erheblich verbessert werden.

[0020] Fig. 4 zeigt die Schubladenausziehführung 4 mit der Korpusschiene 9, der Mittelschiene 11, der Ladenschiene 10 und die mit der Ladenschiene 10 verbundene Schubladenseitenwand 7 in einem Querschnitt, wobei der Schubladenboden 6 auf der Auflage 16 der Schubladenseitenwand 7 aufliegt. Zur verbesserten Visualisierung ist die Mittelschiene 11 schraffiert gekennzeichnet. Die Korpusschiene 9 weist zwei voneinander in Höhenrichtung parallel voneinander beabstandete Stege 9a und 9b auf, welche über einen Schenkel 9c miteinander verbunden sind. Die Mittelschiene 11 weist einen, vorzugsweise im Wesentlichen vertikal verlaufenden, Seitensteg 30 und einen davon quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, abstehenden Quersteg 31 auf, wobei der Seitensteg 30 der Mittelschiene 11 zumindest abschnittsweise seitlich neben der Auflage 16 für den Schubladenboden 6 angeordnet ist. Der Quersteg 31 der Mittelschiene 11 ragt hingegen zumindest abschnittsweise unter die Auflage 16 für den Schubladenboden 6 hinein und reduziert damit das auf die Schubladenausziehführung 4 wirkende Kippmoment, welches durch auf der Oberfläche 6a des Schubladenbodens 6 gelagertes Staugut verstärkt wird. Die Höhe (H) des Seitensteges 30 ist länger als die Breite (B) des Quersteges 31 ausgebildet, wobei die Breite (B) des Quersteges 31 zumindest halb so lang wie die Höhe (H) des Seitensteges 30 ist. In der gezeigten Figur befindet sich der erste Laufsteg 34 im Wesentlichen auf gleicher Höhe oder über der Oberfläche 6a des Schubladenbodens 6, wobei der Schubladenboden 6 zwischen dem Laufsteg 34 und dem Quersteg 31 der Mittelschiene 11 liegt. Das Verhältnis der Höhe (H) des Seitensteges 30 zur Breite (B) des Quersteges 31 kann dabei zwischen 1 zu 0,4 und 1 zu 1, vorzugsweise zwischen 1 zu 0,5 und 1 zu 0,7, betragen. An einem freien Endbereich des Quersteges 31 ist eine in Längsrichtung (L) verlaufende, umgebogene Kante 33 ausgebildet, welche vorzugsweise als Faltung oder Mehrfachbiegung ausgebildet ist. Diese umgebogene Kante 33 ist in der gezeigten Figur im Querschnitt T-förmig ausgebildet und gegenüber der Korpusschiene 9 über zumindest einen Wälzkörper 25, vorzugsweise über den zweiten Laufwagen 24 mit mehreren Wälzkörpern 25, 26, 27 (Fig. 3), abstützbar, wobei der zweite Laufwagen 24 entlang des Quersteges 31 verfahrbar gelagert ist. Der T-förmige Endbereich der umgebogenen Kante 33 bildet einerseits eine senkrecht verlaufende Anlagefläche für den bzw. die Wälzkörper 25 aus, andererseits ermöglicht der T-förmige Endbereich der Kante 33 eine optimale Führung des zweiten Laufwagens 24 in Längsrichtung (L) des Quersteges 31. Ein erster Laufwagen 35 ist zwischen der Mittelschiene 11 und der Ladenschiene 10 verschiebbar gelagert, wobei die Wälzkörper 37 des ersten Laufwagens 35 einerseits mit dem Laufsteg 34 der Mittelschiene 11 und andererseits mit einer Lauffläche der Ladenschiene 10 zusammenwirken. Das am Seitensteg 30 drehbar gelagerte Zahnrad 29 wirkt einerseits mit dem ersten Laufwagen 35 und andererseits mit dem zweiten Laufwagen 24 zusammen und synchronisiert eine Bewegung der Laufwagen 24, 35 bzw. eine Bewegung der Mittelschiene 11 und der Ladenschiene 9 zueinander. Der Seitensteg 30 ist mit zumindest einer Versteifungsrille 32 versehen, welche sich zumindest abschnittsweise in einer Längsrichtung der Mittelschiene 11 erstreckt. Die Versteifungsrille 32 ist in Montagelage im Wesentlichen auf halber Höhe (H) des Seitensteges (30) angeordnet. Das Verhältnis der Höhe (H) des Seitensteges 30 zur Höhe (H1) der Versteifungsrille 32 kann zwischen 1 zu 0,2 und 1 zu 0,5 betragen. An der Schubladenseitenwand 7 ist eine Anschlagfläche 39 ausgebildet, sodass der Schubladenboden 6 zwischen der Auflage 16 und der Anschlagfläche 39 gegen Abheben gesichert ist.

[0021] Die Auflage 16 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel an einer länglichen Trägerschiene 38 in Form eines L-förmig gebogenen Steges ausgebildet, wobei die Trägerschiene 38 mit der Schubladenseitenwand 7 verbunden ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Trägerschiene 38 mit der inneren Profilwand 7a und mit der äußeren Profilwand 7b der Schubladenseitenwand 7 verschweißt ist. Alternativ ist es auch möglich, dass die Schubladenseitenwand 7 mit der Ladenschiene 10 über eine Verriegelungsvorrichtung lösbar verriegelbar ist.

[0022] Fig. 5 zeigt die Schubladenausziehführung 4 mit einer alternativen Form einer Mittelschiene 11, die zum Zweck der besseren Darstellung schraffiert gekennzeichnet ist. Die Mittelschiene 11 weist einen eine Höhe (H) aufweisenden Seitensteg 30 auf, welcher in Montagelage seitlich neben der Auflage 16 für den Schubladenboden 6 angeordnet ist. Der Quersteg 31 mit der Breite (B) ragt zumindest abschnittsweise unter diese Auflage 16 für den Schubladenboden 6 hinein. Die Mittelschiene 11 umfasst ferner einen weiteren Quersteg 40, welcher in einer zum Befestigungsabschnitt 12a der Korpusschiene 9 weisenden Richtung quer vom Seitensteg 30 absteht. Der zweite Laufwagen 24 mit den Wälzkörpern 26 ragt unter den zweiten Quersteg 40 hinein, sodass insgesamt eine vergrößerte Abstützfläche der Mittelschiene 11 zur Verfügung steht.

[0023] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt der Schubladenausziehführung 4 mit einer zu Figur 4 geringfügig modifizierten Mittelschiene 11. In dieser Figur ist der Quersteg 40 über einen Umschlag 41 (auch Doppelung oder Falz genannt) mit dem Seitensteg 30 der Mittelschiene 11 verbunden, wodurch die Mittelschiene 11 durch ein Biegeverfahren problemlos herstellbar ist. Durch den Umschlag 41, welcher sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Mittelschiene 11 erstreckt, ergibt sich eine verbesserte Versteifung um eine in Längsrichtung der Schubladenausziehführung 4 verlaufende Achse, sodass die Wälzkörper der Schubladenausziehführung 4 geringer und gleichmäßiger belastet werden. Diese Konstruktion ist insbesondere auch für hohe Belastungsklassen geeignet.


Ansprüche

1. Schubladenanordnung, umfassend:

- eine Schubladenseitenwand (7), welche mit einer Ladenschiene (10) einer Schubladenausziehführung (4) verbunden oder verbindbar ist, wobei die Schubladenseitenwand (7) eine Auflage (16) zur Lagerung eines Schubladenbodens (6) aufweist,

- eine Schubladenausziehführung (4) mit einer an einem Möbelkorpus (2) zu befestigenden Korpusschiene (9), einer mit der Schubladenseitenwand (7) verbundenen oder verbindbaren Ladenschiene (10) und einer Mittelschiene (11), welche zwischen der Korpusschiene (9) und der Ladenschiene (10) verfahrbar gelagert ist, wobei die Mittelschiene (11) einen Seitensteg (30) und einen damit verbundenen Quersteg (31) aufweist, wobei der Seitensteg (30) der Mittelschiene (11) in Montagelage zumindest abschnittsweise seitlich neben der Auflage (16) für den Schubladenboden (6) angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (31) der Mittelschiene (11) in Montagelage zumindest abschnittsweise unter die Auflage (16) für den Schubladenboden (6) hineinragt.
 
2. Schubladenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Höhe (H) des Seitensteges (30) zur Breite (B) des Quersteges (31) zwischen 1 zu 0,4 und 1 zu 1, vorzugsweise zwischen 1 zu 0,5 und 1 zu 0,7, beträgt.
 
3. Schubladenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitensteg (30) und der Quersteg (31) zusammen einstückig ausgebildet sind.
 
4. Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vom Seitensteg (30) der Mittelschiene (11) ein erster Laufsteg (34) quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, absteht, wobei ein erster Laufwagen (35) entlang des ersten Laufsteges (34) verfahrbar gelagert ist.
 
5. Schubladenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Laufsteg (34) der Mittelschiene (11) in Montagelage über der Auflage (16) für den Schubladenboden (6) angeordnet ist.
 
6. Schubladenanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der an der Auflage (16) anordenbare Schubladenboden (6) eine für eine Lagerung von Staugut vorgesehene Oberfläche (6a) aufweist, wobei sich der erste Laufsteg (34) in Montagelage im Wesentlichen auf gleicher Höhe oder über der Oberfläche (6a) des Schubladenbodens (6) befindet.
 
7. Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Laufwagen (35) Wälzkörper (37) aufweist, welche einerseits mit dem ersten Laufsteg (34) des Seitensteges (30) und andererseits mit einer Lauffläche der Ladenschiene (10) zusammenwirken.
 
8. Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitensteg (30) zumindest eine Versteifungsrille (32) aufweist, welche sich zumindest abschnittsweise in einer Längsrichtung der Mittelschiene (11) erstreckt.
 
9. Schubladenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsrille (32) in Montagelage im Wesentlichen auf halber Höhe (H) des Seitensteges (30) angeordnet ist.
 
10. Schubladenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Höhe (H) des Seitensteges (30) zur Höhe (H1) der Versteifungsrille (32) zwischen 1 zu 0,2 und 1 zu 0,5 beträgt.
 
11. Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (31) einen freien Endbereich aufweist, welcher über zumindest einen Wälzkörper (25, 26, 27) gegenüber der Korpusschiene (9) abstützbar ist.
 
12. Schubladenanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Endbereich des Quersteges (31) eine umgebogene Kante (33) aufweist, welche über den zumindest einen Wälzkörper (25, 26, 27) gegenüber der Korpusschiene (9) abstützbar ist.
 
13. Schubladenanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Wälzkörper (25, 26, 27) in einem zweiten Laufwagen (24) angeordnet ist, welcher entlang des Quersteges (31) verfahrbar gelagert ist.
 
14. Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (16) für den Schubladenboden (6) durch einen L-förmig gebogenen Steg der Schubladenseitenwand (7) gebildet ist.
 
15. Schublade mit einer Schubladenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schublade (3) einen Schubladenboden (6) aufweist, welcher sich an der Auflage (16) der Schubladenseitenwand (7) abstützt.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente