[0001] Die Erfindung betrifft einen Badewannenlifter.
[0002] Badewannenlifter dienen dazu, auch körperlich eingeschränkten Benutzern ein Bad zu
ermöglichen oder ein solches zu erleichtern, indem sich diese auf eine auf angenehme
Höhe gefahrene Sitzfläche des Badewannenlifters setzen und mit dieser behutsam in
Richtung eines Badewannenbodens abgelassen werden.
[0003] Ein Badewannenlifter weist in seinem Grundaufbau hierzu eine Bodenplatte auf, die
üblicherweise über Saugfüße beabstandet, auf einem Wannenboden aufliegt. Die Bodenplatte
trägt eine Sitzplatte mit daran befestigter Rückenlehne, wobei zwischen Boden- und
Sitzplatte ein Scherensystem angeordnet ist. Die Rückenplatte ist üblicherweise relativ
zur Sitzplatte in gewissen Winkeln verstellbar, um ein angenehmes Anlehnen eines Benutzers
zu ermöglichen.
[0004] An der Rückenplatte ist eine Verstellvorrichtung angeordnet, wie sie beispielsweise
in der
DE 10 2007 045 952 A1 beschrieben ist, und mit der sich der Abstand zwischen Sitz- und Bodenplatte einstellen
lässt. Eine solche Verstellvorrichtung weist einen Antrieb und eine Kraftübertragung
auf die Bodenplatte auf, beispielsweise in Form einer lageveränderlichen Zahnstange,
einem längenveränderlichen Linearmotor oder Teleskopstange oder anderem mehr. Über
diese Kraftübertragung drückt sich die Sitzplatte über die Rückenlehne von der Bodenplatte
bis zu einem maximalen Abstand zwischen Sitzplatte und Bodenplatte ab. Ein maximaler
Abstand entspricht in etwa der üblichen Badewannentiefe, sodass sich ein Benutzer
auf den Badewannenlifter komfortabel wie auf einen Stuhl setzen kann, bevor er in
Richtung Wannenboden zu einem minimalen Abstand von Sitzplatte zu Bodenplatte verfahren
wird.
[0005] Auch aus der
DE 10 2004 030 456 A1 ist eine Verstellvorrichtung mit einer Zahnstange bekannt, über die der Abstand zwischen
Rücken- mitsamt der Sitzplatte und der Bodenplatte veränderbar ist.
[0006] Aus der
DE 41 24 725 C2 ist ein Badewannenlifter bekannt, der auf einem u-förmigen Bodenrahmen zwei hydraulisch
angetriebene Teleskopzylinder aufweist, an deren freien Ende eine starre Sitz-Lehne-Kombination
lösbar einhängbar ist und der den Wasserzulauf einer Badewanne als Antriebsmedium
nutzt.
[0007] Wird die Sitzplatte bei einer der genannten Badewannenlifter ungleichmäßig oder nicht
zentriert belastet, kann es zu größeren Verformungen aufgrund der ausschließlich mittigen
Stabilität durch die zentrierte Zahnstange kommen. Diese fehlende Stabilität an den
Seiten der Badewannenlifter führt zu einem verringerten Komfort und möglichen Gefahrensituationen
für den Benutzer.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen gleichzeitig
sicheren und stabilen Badewannenlifter vorzuschlagen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Badewannenlifter, aufweisend eine Bodenplatte,
eine zu dieser abstandsveränderliche Sitzplatte, eine an der Sitzplatte lösbar angeordnete
Rückenplatte, wobei die Rückenplatte eine angetriebene Verstellvorrichtung zur Verstellung
des Abstandes zwischen Boden- und Sitzplatte tragend ist, wobei die Verstellvorrichtung
einen elektromotorischen Antrieb mit genau einem Elektromotor aufweist, wobei die
Verstellvorrichtung weiter mindestens zwei als Zahnstangen ausgebildete lageveränderliche
Körper aufweist, wobei eine Übersetzung zwischen Antrieb und Zahnstangen mit zwei
oder mehr Zahnrädern als Zahnradgetriebe vorgesehen ist, um die zwei Zahnstangen gleichzeitig
gleichförmig anzutreiben.
[0010] Mit großem Vorteil weist die Erfindung eine besonders hohe Stabilität auf und ist
insbesondere gegen ein seitliches Verkippen stabil. Grundsätzlich ist Stabilität des
Badewannenlifters von der Verstellvorrichtung abhängig, wobei eine Stabilität in einer
ausgefahrenen Position, also in einer Position, in der der Abstand zwischen Boden-
und Sitzplatte maximal ist, besonders wichtig ist. Weist die Verstellvorrichtung mindestens
zwei lageveränderlichen Körper auf, anstelle des üblichen einen Körpers, so ist selbst
bei dieser ausgefahrenen Position die sehr hohe Stabilität beibehalten, die auch bei
einer nicht zentriert erfolgenden, insbesondere einer einseitigen, Belastung der Sitzplatte
nicht zu Instabilitäten führt. Die Körper sind dabei ihre relative Lage zu der Rückenplatte
verändernd Es ergibt sich eine wirksame Länge, nämlich eine solche, die zu einer relativen
Lageveränderung von Sitz- zu Bodenplatte führend ist.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens zwei lageveränderlichen
Körper parallel zueinander angeordnet und/oder als Gleichteile ausgebildet und/oder
äquidistant zu Seitenrändern der Rückenplatte angeordnet sind. Eine parallele und
damit außermittige Anordnung der lageveränderlichen Körper führt zu einer besonders
hohen Stabilität, da eine einseitig auftretende Belastung der Sitzfläche unhabhängig
von der Seite, auf der sie auftritt, über einen nahe dazu angeordneten Körper in die
Grundplatte ableitbar ist. Dazu können Herstellungskosten eingespart werden, da insgesamt
weniger individuelle Einzelteile herzustellen sind. Auch die äquidistante Anordnung
der lageveränderlichen Körper dient einer hohen Stabilität des Badewannenlifters als
Ganzes.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass lageveränderlichen Körper sich
an der Bodenplatte abstützend sind, insbesondere geführt abstützend sind. So führt
ein Verschieben eines lageveränderlichen Körpers in Richtung der Bodenplatte oder
ein Ausfahren eines längenveränderlichen Körpers zu einem Abstoßen der Rückenplatte
und der damit verbundenen Sitzplatte von der Bodenplatte und damit zu einem Anheben
der Sitzplatte. Sind die lageveränderlichen Körper dazu an der Bodenplatte abstützend
geführt, ist ein eventuelles Verrutschen der lageveränderlichen Körper auf der Bodenplatte
vermieden und somit auch Schäden am Badewannenlifter.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bodenplatte einen Bereich
aufweist, in den sich die lageveränderlichen Körper geführt abstützend sind, wobei
der Bereich als Ausnehmung, Nut, Anschlag oder Vertiefung ausgebildet ist. Der Bereich
in der Bodenplatte dient dabei, wie oben bereits erläutert, einem sicheren Halt der
lageveränderlichen Körper in der Bodenplatte, insbesondere bei einer belasteten Sitzplatte
und somit bei belasteten lageveränderlichen Körpern. Dieser Bereich ist dabei besonders
einfach als Anschlag, oder aber, um eine Stabilität in mehrere Richtungen zu ermöglichen,
als Ausnehmung, Nut oder Vertiefung ausgestaltet. Erfindungsgemäß ist der Bereich
stets derart mit dem lageveränderlichen Körper zusammenwirkend, dass der lageveränderlichen
Körper insbesondere im belasteten Zustand nicht ohne ein Einziehen durch den Antrieb
oder nur durch nicht betriebsübliche Krafteinwirkungen aus dem Bereich entfernbar
ist.
[0014] Erfindungsgemäß sind die lageveränderlichen Körper als Zahnstangen ausgebildet. Zahnstangen
sind besonders vorteilhaft, da diese einfach und kostengünstig herstellbar, robust
und nicht anfällig gegen Badewasser oder sonstige äußeren Einflüsse sind und keiner
Schmierung bedürfen. So ist es bei der Verwendung von Zahnstangen nicht zwingend erforderlich,
diese wasserdicht von der Umgebung abzuschirmen. Dafür ist es besonders von Vorteil,
wenn die Zahnstangen aus einem Kunststoff gefertigt sind.
[0015] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Übersetzung zwischen dem einen Antrieb
und den mindestens zwei Zahnstangen vorgesehen ist, insbesondere zwei oder mehr Zahnräder
als Zahnradgetriebe. Durch die Übersetzung ist es ermöglicht, die mindestens zwei
Zahnstangen gleichzeitig gleichförmig, anzutreiben. Auch ist so lediglich ein Antrieb
nötig, der über die Übersetzung alle Zahnstangen antreibend ist. Sind dabei mehr als
zwei Zahnstangen vorgesehen, sind entsprechend mehr Zahnräder von Nöten, welche die
Antriebskraft des Antriebs auf alle lage-oder längenveränderlichen Körper übersetzt.
Die Übersetzung kann auch mehr Zahnräder und/oder Zahnräder in unterschiedlichen Größen
aufweisen, durch die eine Kraftübertragung derart gesteuert ist, dass eine Antriebsgeschwindigkeit
aus dem Antrieb in einer durch die Übersetzung gedrosselten Antriebsgeschwindigkeit
an den Zahnstangen resultiert.
[0016] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Antrieb genau ein Elektromotor ist. Ein
Elektromotor ist eine besonders kostengünstige Alternative, welche zudem einen weitestgehend
geräuscharmen und konstanten Betrieb des Badewannenlifters ermöglicht.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen Bodenplatte und Sitzplatte
ein Scherensystem mit Scherenarmen vorgesehen ist. Ein solches Scherensystem erhöht
insbesondere bei einer Anwendung, bei der zwei Scherenpaare an den äußeren Seiten
der Boden und Sitzplatte angeordnet sind, die Stabilität des Badewannenlifters. So
kann das Scherensystem bereits ergänzend zu den lageveränderlichen Körpern eine erhöhte
Seitenstabilität, aber auch eine Stabilität in Richtung der Rückenplatte oder von
dieser abweisend bewirken. Dazu stellt das Scherensystem ein besonders einfaches und
kostengünstiges System dar, welches eine Lageveränderung zwischen Boden- und Sitzplatte
ermöglichend und unterstützend ist.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Scherenarme in an der Boden-
und/oder der Sitzplatte angeordneten Führungen beweglich geführt ausgebildet sind,
wobei insbesondere die gleichorientierten Enden zweier zueinander horizontal beabstandeter
Scherenarme durch eine drehbar gelagerte Welle miteinander verbunden ausgebildet sind.
Durch die Führungen ist ein unkontrolliertes Ausscheren der Scherenarme und eine Verdrehung
der Sitzplatte relativ zur Bodenplatte verhindert. Dazu stellt auch die Verbindung
zweier zueinander horizontal beabstandeter Scherenarme eine weitere Stabilisierung
des Badewannenlifters gegen ein unkontrolliertes Ausscheren und ein Verdrehen dar.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungen jeweils als Zahnstange
ausgebildet sind und die Welle jeweils im Bereich eines Wellenendes eine Zahnung,
insbesondere ein Zahnrad aufweist. Durch die ineinandergreifenden Zahnungen sind die
Scherenarme gegen unerwünschtes Abrollen beispielsweise durch Materialverformungen,
aber auch zu einem gewissen Ausmaß gegen Verschiebungen in Richtung vertikal zur Scherrichtung
resistent. Dies führt zu einer formschlüssigen, verschiebungssicheren und steifen
Führung der Scherenarme in den Führungen, eine Schieflage der Sitzplatte wird mit
großem Vorteil vermieden.
[0020] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass entweder die Enden der Scherenarme
auf der Bodenplatte und/oder der Sitzplatte, insbesondere auf deren zur Bodenplatte
gerichteten Seite, aufliegend und auf dieser verschiebbar gelagert sind, während die
Welle mit den Zahnrädern lediglich in die Zahnstangen eingreifend, nicht aber auf
diesen aufliegend ist oder wobei zum mindestens einen Zahnrad jeweils mindestens ein
Rollrad vorgesehen ist, wobei das Rollrad drehfest mit der Welle verbunden ist wobei
das Rollrad direkt auf der Bodenplatte bzw. der Sitzplatte oder in einer darin eingearbeiteten
Führungsnut abrollbar ausgebildet ist. Dadurch ist eine Langlebigkeit der Führung
und des Scherensystems gewährleistet, da die tendenziell anfälligeren Zahnungen nicht
das Gewicht eines Benutzers tragen müssen, sondern dieses vielmehr neben den lage-
oder längenveränderlichen Körpern durch ein Rollrad oder die Scherenarme selbst getragen
wird, während gleichzeitig durch die Führung und die ineinandergreifenden Zahnungen
ein kontrolliertes und geführtes Abrollen und Ein-/Ausfahren der Scherenarme ermöglicht
ist.
[0021] Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf folgende
Figuren beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren
zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0022] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Badewannenlifters,
- Fig. 2:
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung und
- Fig. 3:
- zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Führung.
[0023] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Badewannenlifters 1. Der
Badewannenlifter 1 besteht im Wesentlichen aus einer Bodenplatte 2, welche im Benutzungsfall
auf dem Badewannenboden aufliegend, bzw. mittels Füßen von ihm beabstandet ist, eine
Sitzplatte 3 für einen Benutzer, ein Scherensystem 12 mit Scherenarmen 13 zur möglichst
stabilen Kraftübertragung von der benutzten Sitzplatte 3 zur Bodenplatte 2 und einer
Rückenplatte 4, welche eine angetriebene Verstellvorrichtung 5 tragend ist. Diese
Verstellvorrichtung 5 ist durch einen Antrieb 6 entweder motorisch, insbesondere elektromotorisch-angetrieben
ausgebildet und bewirkt eine insbesondere vertikale Verstellung der Sitzplatte relativ
zur Bodenplatte. Die Verstellvorrichtung 5 ist dabei erfindungsgemäß entweder auf
das Scherensystem 12 oder auf die Bodenplatte wirkend, insbesondere mittels eines
lageveränderlichen Körpers 7 auf die Bodenplatte 2. Indem der lageveränderlichen Körper
7 - eine Zahnstange - entlang des Doppelpfeils ein- oder ausgefahren, bzw. verschoben
wird, verändert sie den Abstand zwischen Bodenplatte 2 und Sitzplatte 3. In eingefahrenem
Zustand des lage veränderlichen Körpers 7 befindet sich die Sitzplatte 3 in einer
bodenplattennahen Position, im ausgefahrenen Zustand in einer bodenplattenfernen Position,
wobei der lageveränderlichen Körper 7 die Bodenplatte 2 kontaktierend und mit Kraft
beaufschlagend ist. Zum stabileren Aus- und Einfahren des lageveränderlichen Körpers
7 ist in der Bodenplatte 2 ein Bereich 8 vorgesehen, in dem ein Ende des lage veränderlichen
Körpers 7 eingreifend und so vor einem Verrutschen gesichert ist. Der Bereich 8 kann
erfindungsgemäß als Ausnehmung, Nut, Anschlag oder Vertiefung ausgebildet sein. Die
Sitzplatte 3 ist auf der oberen, von der Bodenplatte 2 abgewandten, Seite - der Sitzfläche
- erfindungsgemäß weitestgehend flach und ergonomisch ausgestaltet, sodass sowohl
ein Sitzen als auch ein Liegen des Benutzers auf der Sitzplatte 3 ohne Komforteinbußen
ermöglicht ist. Erfindungsgemäß ist keine Erhöhung auf dieser Seite vorgesehen, wie
sie im Stand der Technik zur Verbindung mit der Rückenplatte 4 vorgesehen ist. Dazu
ist die Rückenplatte 4 erfindungsgemäß lösbar an der Sitzplatte 3 angeordnet und zu
dieser verschwenkbar.
[0024] Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung 5. Die
Verstellvorrichtung 5 ist an einer benutzerabgewandten Seite der Rückenplatte 4 angeordnet,
sodass sich ein Benutzer an die Rückenplatte 4 anlehnen kann, ohne die Verstellvorrichtung
5 zu behindern und Komforteinbußen hinnehmen zu müssen. Die Verstellvorrichtung 5
weist zwei lageveränderlichen Körper 7 und einen Antrieb 6 auf. Der Antrieb 6 kann
dabei elektromotorisch oder aber manuell antreibend sein. Die lageveränderlichen Körper
7 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Zahnstangen 9 ausgebildet, wobei die
beiden Zahnstangen 9 insbesondere gleichteilig ausgebildet und zueinander parallel
angeordnet sind. Dazu sind diese äquidistant zu den Außenseiten der Rückenplatte 4
angeordnet. Durch den Antrieb 6 sind die Körper 7 in ihrer Lage mindestens relativ
zur Rückenplatte veränderlich. Die Zahnstangen 9 sind über Zahnräder 11 durch den
Antrieb 6 in ihrer Lage veränderlich ausgebildet. Für eine gleichmäßige Lageveränderung
beider Zahnstangen 9 ist eine Übersetzung 10 vorgesehen, welche in Form von mehreren
Zahnrädern 11 derart mit dem Antrieb 6 und den Zahnstangen 9 zusammenwirkend ist,
dass der eine Antrieb 6 beide Zahnstangen 9 gleichmäßig antreibend ist. Dies ist in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch gelöst, dass der Antrieb 6 ein kleines
Zahnrad 11' antreibend ist, welches wirksam in ein großes Zahnrad 11 eingreifend ist,
um so eine besonders effiziente Kraft- und Geschwindigkeitsübertragung zu ermöglichen.
Mit dem großen Zahnrad 11 ist ein erstes Zahnrad 11-1 drehfest verbunden, insbesondere
einstückig mit diesem hergestellt, welches in eine der Zahnstangen 9 eingreifend ist.
In das erste Zahnrad 11-1 ist ein zweites Zahnrad 11-2 eingreifend, das entsprechend
zum ersten Zahnrad 11-1 gegenläufig drehend ist und so die zweite Zahnstange 9 in
gleichem Maße wie das erste Zahnrad 11-1 die erste Zahnstange 9 antreibend ist.
[0025] Das Vorsehen von zwei außermittigen Zahnstangen 9 anstelle eines einzigen, mittigen
lage- oder längenveränderlichen Körpers 7 hat bei schwierigeren Antriebssituationen
den Vorteil einer besseren Verteilung der auf der nicht dargestellten Sitzplatte angeordneten
Last auf die ebenfalls nicht dargestellte Bodenplatte, so dass zum einen die Gefahr
eines Durchbiegens der Bodenplatte - womöglich bis auf den Wannenboden - minimiert
ist und so dass zum anderen die Krafteinleitung näher an den wannenseitigen Füßen
der Bodenplatte erfolgend ist. Gleichzeitig können die einzelnen Zahnstangen schmaler
dimensioniert sein als im Falle einer einzigen Zahnstange 9.
[0026] Fig. 3 zeigt in zwei Teilfiguren jeweils eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Führung
14. Die erste in
Fig. 3a dargestellte Ausführungsform sieht eine in der Boden- 2 und/oder Sitzplatte 3 eingeformte
Nut vor, in der die Führung 14 angeordnet ist. Die Führung 14 ist in dieser Ausführungsform
als Zahnstange 17 ausgebildet, in die ein Zahnrad 18, welches drehfest mit einer an
den Scherenarmen 13 drehbar gelagerten Welle 16 verbunden ist, eingreifend ist. Die
Welle 16 ist dabei insbesondere in dem Ende 15 des Scherenarms 13 drehbar gelagert.
Ebenfalls starr mit der Welle 16 verbunden ist ein Rollrad 19, welches in der in der
Boden- 2 und/oder Sitzplatte 3 eingeformten Nut geführt und abrollend ist. Dabei können
Zahnrad 18 und Rollrad 19 miteinander verbunden sein. Die Belastung mit der Gewichtskraft
eines Benutzers liegt erfindungsgemäß stets auf dem Rollrad 19, während das Zahnrad
18 lediglich so weit in die Zahnstange 17 eingreifend ist, dass ein geordnetes Abrollen
und somit ein geordneten Aus- oder Zusammenscheren der Scherenarme 13 ermöglicht ist.
Dazu ist das Ende 15 gabelförmig ausgestaltet, sodass zwischen den Zinken des gabelförmigen
Endes 15 das Zahnrad 18 und das Rollrad 19 angeordnet sein können. Mit dieser vorteilhaften
Ausgestaltung wird die Stabilität des erfindungsgemäßen Badewannenlifters nochmals
deutlich erhöht, da die Scherenarme jeweils in den Zahnstangen geführt und über die
Welle nur synchron bewegbar sind. Gleichzeitig ist die Lastübertragung der Scherenarme
mit Vorteil über das Rollrad oder die Nut erfolgend, so dass die Stabilität insgesamt
erhöht ist. Mit besonderem Vorteil sieht die Erfindung diese Kombination aus Führung
und Zahnrad und sowohl in der Boden- als auch der Sitzplatte vor, mithin also an jedem
Ende der Scherenarme, unabhängig davon, ob diese zur Boden- oder zur Sitzplatte weisen.
[0027] Fig. 3b zeigt eine Ausführungsform, bei der eine Führungsnut 20 in der Boden- 2 und/oder
Sitzplatte 3 vorgesehen ist, in der ein Ende 15 eines Scherenarms 13 verschiebbar
geführt ist. Die Führungsnut 20 ist dabei so ausgestaltet, dass das Ende 15 des Scherenarms
13 nur in einer Achse linear verschiebbar ist. Dazu weist die Boden- 2 und/oder Sitzplatte
3 einen Umgriff auf, an dessen abstehendem Ende die Führung 14 in Form einer Zahnstange
17 angeordnet ist. In dieser Zahnstange 17 ist ein Zahnrad 18 eingreifend, welches
an einer drehbar an den Scherenarmen 13 angeordneten Welle 16 angeordnet ist. Auch
kann die Führung 14 direkt auf der Boden- 2 oder Sitzplatte 3 angeordnet sein, also
die Boden-2 oder Sitzplatte 3 keinen Umgriff aufweisen. Dabei ist erfindungsgemäß
allen genannten Alternativen gemeinsam, dass das Zahnrad 18 weitestgehend nicht mit
der Gewichtskraft eines Benutzers belastet ist, sondern gemeinsam mit der Zahnstange
17 lediglich der Führung und so dem geordneten Aus- oder Zusammenscheren der Scherenarme
13 dient.
[0028] Die Erfindung stellt mit großem Vorteil einen Badewannenlifter zur Verfügung, dessen
Sitzplatte besonders stabil ist aufgrund einer optimierten Verstellvorrichtung aufweisend
mindestens zwei läge veränderliche Körper, sodass auch bei einer nicht zentriert belasteten
Sitzplatte eine Neigung und gar Verformung des Badewannenlifters vermieden wird. Insbesondere
im Zusammenspiel mit der Führung der Hubscherenarme in Form einer Zahnstangen/Zahnradkombination
ohne wesentliche Lastübertragung durch diese Führung auf die Bodenplatte und Sitzplatte
ergibt sich ein besonders stabiler und verwindungssteifer Badewannenlifter.
BEZUGSZEICHEN
[0029]
- 1 Badewannenlifter
- 2 Bodenplatte
- 3 Sitzplatte
- 4 Rückenplatte
- 5 Verstellvorrichtung
- 6 Antrieb
- 7 Lageveränderlicher Körper
- 8 Bereich
- 9 Zahnstange
- 10 Übersetzung
- 11 Zahnrad
- 12 Scherensystem
- 13 Scherenarm
- 14 Führung
- 15 Ende
- 16 Welle
- 17 Zahnstange
- 18 Zahnrad
- 19 Rollrad
- 20 Führungsnut
1. Badewannenlifter (1), aufweisend eine Bodenplatte (2), eine zu dieser abstandsveränderliche
Sitzplatte (3), eine an der Sitzplatte (3) lösbar angeordnete Rückenplatte (4), wobei
die Rückenplatte (4) eine angetriebene Verstellvorrichtung (5) zur Verstellung des
Abstandes zwischen Boden- (2) und Sitzplatte (3) tragend ist, wobei die Verstellvorrichtung
einen elektromotorischen Antrieb (6) mit genau einem Elektromotor aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (5) weiter mindestens zwei als Zahnstangen (9) ausgebildete
lageveränderliche Körper (7) aufweist, wobei eine Übersetzung (10) zwischen Antrieb
(6) und Zahnstangen (9) mit zwei oder mehr Zahnrädern (11) als Zahnradgetriebe vorgesehen
ist, um die zwei Zahnstangen (9) gleichzeitig gleichförmig anzutreiben.
2. Badewannenlifter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei lageveränderlichen Körper (7) parallel zueinander angeordnet
und/oder als Gleichteile ausgebildet und/oder äquidistant zu Seitenrändern der Rückenplatte
(4) angeordnet sind.
3. Badewannenlifter (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die lageveränderlichen Körper (7) sich an der Bodenplatte (2) abstützend sind, insbesondere
geführt abstützend sind.
4. Badewannenlifter (1) gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (2) einen Bereich (8) aufweist, in den sich die lage- oder längenveränderlichen
Körper (7) geführt abstützend sind, wobei der Bereich (8) als Ausnehmung, Nut, Anschlag
oder Vertiefung ausgebildet ist.
5. Badewannenlifter (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bodenplatte (2) und Sitzplatte (3) ein Scherensystem (12) mit Scherenarmen
(13) vorgesehen ist.
6. Badewannenlifter (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherenarme (13) in an der Boden- (2) und/oder der Sitzplatte (3) angeordneten
Führungen (14) beweglich geführt ausgebildet sind, wobei insbesondere die gleichorientierten
Enden (15) zweier zueinander horizontal beabstandeter Scherenarme (13) durch eine
drehbar gelagerte Welle (16) miteinander verbunden ausgebildet sind.
7. Badewannenlifter (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (14) jeweils als Zahnstange (17) ausgebildet sind und die Welle (16)
jeweils im Bereich eines Wellenendes eine Zahnung, insbesondere ein Zahnrad (18) aufweist.
8. Badewannenlifter (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Enden (15) der Scherenarme (13) auf der Bodenplatte (2) aufliegend und
auf dieser verschiebbar gelagert sind, während die Welle (16) mit den Zahnrädern (18)
lediglich in die Zahnstangen (17) eingreifend, nicht aber auf diesen aufliegend ist
oder wobei zum mindestens einen Zahnrad (18) jeweils mindestens ein Rollrad (19) vorgesehen
ist, wobei das Rollrad (19) drehfest mit der Welle (16) verbunden ist wobei das Rollrad
(19) direkt auf der Bodenplatte (2) oder in einer darin eingearbeiteten Führungsnut
(20) abrollbar ausgebildet ist.