(19)
(11) EP 3 751 073 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.2020  Patentblatt  2020/51

(21) Anmeldenummer: 19020377.8

(22) Anmeldetag:  12.06.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 10/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Erhardt Markisenbau GmbH
89349 Burtenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Marian, Wolfgang
    89349 Burtenbach (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Munk 
Prinzregentenstraße 3
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) MARKISE, VORZUGSWEISE GELENKARMMARKISE, SENKRECHTMARKISE ODER GEGENZUGANLAGE (PERGOLAMARKISE)


(57) Die Erfindung betrifft eine Markise, vorzugsweise Gelenkarmmarkise, Senkrechtmarkise oder Gegenzuganlage (Pergolamarkise), mit einer Wickelwelle (1), an der ein Markisentuch (2) auf- und abwickelbar befestigt ist. Dabei weist die Wickelwelle (1) eine sich längs der Wickelwelle (1) erstreckende und an ihrem Außenumfang ausgenommene, an einem Durchtrittsschlitz (5) hinterschnittene Tuchbefestigungsnut (3) auf und das Markisentuch (2) eine Tuchbahn (6) mit einer sich längs seiner der Wickelwelle (1) zugewandten Seite erstreckenden Randverdickung (4). Das Markisentuch (2) durchgreift den Durchtrittsschlitz (5), so dass die Randverdickung (4) des Markisentuchs (2) in der Tuchbefestigungsnut (3) der Wickelwelle (1) aufgenommen ist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Randverdickung (4) an einem Randverdickungsband (7) ausgebildet ist, das sich längs der der Wickelwelle (1) zugewandten Seite des Markisentuchs (2) erstreckt und dort an der Tuchbahn (6) befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise, vorzugsweise Gelenkarmmarkise, Senkrechtmarkise oder Gegenzuganlage (Pergolamarkise) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Markisen weisen im Allgemeinen eine Wickelwelle auf, an der ein Markisentuch auf- und abwickelbar befestigt ist. Durch Hand- oder Motorbetätigung der gebäudeseitig aufhängbaren Wickelwelle lässt sich somit das Markisentuch zwischen einer aufgewickelten Stellung auf der Wickelwelle und einer soweit wie gewünscht abgewickelten Verschattungsstellung bewegen.

[0003] Zur Befestigung des Markisentuchs an der Wickelwelle weist die Wickelwelle im Allgemeinen eine sich längs der Wickelwelle erstreckende und an ihrem Außenumfang aufgenommene Tuchbefestigungsnut auf, die an einem Durchtrittsschlitz für das Markisentuch hinterschnitten ist. Das Markisentuch ist dabei auf seiner der Wickelwelle zugewandten Seite mit einer Randverdickung versehen, die in die Tuchbefestigungsnut eingefädelt ist, so dass das Markisentuch den Durchtrittsschlitz durchgreift und mit seiner Randverdickung in der Tuchbefestigungsnut gehalten wird.

[0004] Als Randverdickung dient dabei gattungsgemäß ein Keder, oft ein Schnellmontagekeder der an einem Umschlagsaum der Tuchbahn eingeschoben ist und dann mitsamt dem Umschlagsaum in die als Kedernut ausgestaltete Tuchbefestigungsnut an der Wickelwelle eingeschoben wird.

[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Markise mit kompakten Abmaßen zu schaffen.

[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Erfindungsgemäß ist dabei anstatt eines in einem Umschlagsaum eingenähten Keders mit zugeordneter Kedernut an der Wickelwelle ein Randverdickungsband vorgesehen, an dem die Randverdickung ausgebildet ist und welches sich längs der der Wickelwelle zugewandten Seite des Markisentuchs erstreckt und dort an der Tuchbahn befestigt ist. Als ein solches Randverdickungsband eignet sich hervorragend ein Reißverschlussband, wobei die Randverdickung beispielsweise in Form einer Reißverschlussspirale ausgebildet sein kann. Derartige Reißverschlussspiralen gibt es auch mit runder oder nahezu runder Querschnittsform, so dass eine solcher Art gestaltete Randverdickung die Funktion eines Keders, nämlich die wickelwellenseitige Befestigung des Markisentuchs an einer zugeordneten Tuchbefestigungsnut übernehmen kann.

[0008] Derartige Randverdickungsbänder können die zur Befestigung des Markisentuchs an der Wickelwelle nötigen Kräfte gut übertragen, bei geringen Abmessungen der Randverdickungen, verglichen mit den üblichen Kedern in Umschlagsäumen. Dadurch gelingt eine Durchmesserreduzierung der Wickelwelle und/oder eine Vergrößerung des im Inneren der im Allgemeinen als Hohlwelle ausgestalteten Wickelwelle zur Verfügung stehenden Bauraums, der für die Unterbringung eines Rohrmotors genutzt werden kann. Zudem werden von der Kedernut herrührende Abdrücke im Markisentuch vermieden oder zumindest reduziert.

[0009] Das Randverdickungsband kann dabei einen Trägerstreifen aufweisen, der an der Tuchbahn des Markisentuchs angenäht sein kann, insbesondere dann, wenn es sich um einen textilen Trägerstreifen handelt. Es wären jedoch auch Kunststoffträgerstreifen oder Kombinationen aus mit Kunststoff beschichtetem Textil denkbar, die ebenso wie textile Trägerstreifen an die Tuchbahn nicht nur angenäht, sondern auch angeklebt oder mit der Tuchbahn verschweißt werden können oder durch eine Kombination der unterschiedlichen Befestigungsarten an der Tuchbahn angebracht sein können.

[0010] Vorteilhaft ist das Randverdickungsband als Reißverschlussband ausgebildet, wobei die Randverdickung dann von einer Reißverschlusshälfte gebildet wird, die entweder von einer Abfolge von Reißverschlusszähnen oder in Form einer Reißverschlussspirale ausgebildet sein kann. Derartige Reißverschlussbänder sind in allen Formen, Festigkeitsstufen und Durchmessergestaltungen des Halbreißverschlusses zu günstigen Preisen erhältlich und auch auf einfache Weise an der Tuchbahn befestigbar.

[0011] Die Randverdickung kann dabei vorteilhaft aus Kunststoff bestehen, es wären jedoch auch Randverdickungen aus Metall denkbar, beispielsweise Reißverschlusszähne aus Metall. Darüber hinaus wäre es ebenfalls denkbar, anstatt eines Halbreißverschlusses andere Gestaltungen der Randverdickung zu wählen, solange sie zuverlässig an dem Trägerstreifen des Randverdickungsbands und damit an der Tuchbahn des Markisentuchs angebracht werden können.

[0012] Wenn der Durchtrittsschlitz der Tuchbefestigungsnut unter einem Anstellwinkel zur Tangentialrichtung vom Außenumfang der Wickelwelle in die Tuchbefestigungsnut führt, ergibt sich zudem die Möglichkeit, die Nut selbst noch mehr an den Außenumfang der Wickelwelle zu rücken und somit eine noch kompaktere Bauform der Wickelwelle zu erzielen.

[0013] Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird nun eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine Prinzipskizze einer Wickelwelle mit einem daran befestigten Markisentuch in Seitenansicht gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung;
Figur 2
die in Figur 1 gezeigte Wickelwelle in Seitenansicht;
Figur 3
Einzelheit III in Figur 2;
Figur 4
das Markisentuch der in Figur 1 gezeigten Markise in Seitenansicht;
Figur 5
Einzelheit V in Figur 4;
Figur 6
Einzelheit VI in Figur 4;
Figur 7
eine Draufsicht auf das in Figur 5 gezeigte Markisentuch;
Figur 8
Einzelheit VIII in Figur 7; und
Figur 9
Einzelheit IX in Figur 1;


[0014] Zunächst wird Bezug genommen auf die Figur 1, welche eine mit 1 bezeichnete Wickelwelle zeigt, sowie ein Markisentuch 2, welches eine Randverdickung 4 aufweist, mit der es an der Wickelwelle 1 befestigt ist. Dazu weist die Wickelwelle 1, wie in Figur 2 gezeigt, eine Tuchbefestigungsnut 3 auf, die in Figur 3 im Einzelnen gezeigt ist. Wie man dort erkennt ist die Tuchbefestigungsnut 3 an einem Durchtrittsschlitz 5 hinterschnitten, der unter einem Anstellwinkel zur Tangentialrichtung vom Außenumfang der Wickelwelle 1 in die Tuchbefestigungsnut 3 führt (angedeutet durch strichpunktierte Linien).

[0015] Das Markisentuch 2 weist dabei, wie den Figuren 4 und 5 zu entnehmen ist, eine Tuchbahn 6 auf, an welcher an der der Wickelwelle 1 zugewandten Seite ein Randverdickungsband 7 angebracht ist. Das Randverdickungsband 7 weist dabei einen textilen Trägerstreifen 8 auf, der an der Tuchbahn 6 angenäht ist und eine als Reißverschlussspirale ausgebildete Randverdickung 4 trägt, die in das Textil des Trägerstreifens 8 eingewebt ist. Am entgegengesetzten Ende der Tuchbahn 6 ist dagegen ein Umschlagsaum 9 vorgesehen, der ein Kederauge 10 bildet, in das eine Ausfallstange der Markise eingeschoben werden kann.

[0016] Die als Halbreißverschluss ausgebildete Randverdickung ist dabei insbesondere in der Figur 8 gut zu erkennen, wobei, wie Figur 5 zeigt, die Reißverschlussspirale 4 einen runden Querschnitt aufweisen kann, um so nach Art eines Keders in die Tuchbefestigungsnut 3 eingeschoben werden zu können.

[0017] Die in die Tuchbefestigungsnut 3 eingeschobene Randverdickung 4 zeigt die Figur 9 im Einzelnen.

[0018] Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsform sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.


Ansprüche

1. Markise, vorzugsweise Gelenkarmmarkise, Senkrechtmarkise oder Gegenzuganlage (Pergolamarkise), mit einer Wickelwelle (1), an der ein Markisentuch (2) auf- und abwickelbar befestigt ist, wobei
die Wickelwelle (1) eine sich längs der Wickelwelle (1) erstreckende und an ihrem Außenumfang ausgenommene, an einem Durchtrittsschlitz (5) hinterschnittene Tuchbefestigungsnut (3) aufweist und
das Markisentuch (2) eine Tuchbahn (6) mit einer sich längs seiner der Wickelwelle (1) zugewandten Seite erstreckenden Randverdickung (4), und wobei
das Markisentuch (2) den Durchtrittsschlitz (5) durchgreift, so dass die Randverdickung (4) des Markisentuchs (2) in der Tuchbefestigungsnut (3) der Wickelwelle (1) aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Randverdickung (4) an einem Randverdickungsband (7) ausgebildet ist, das sich längs der der Wickelwelle (1) zugewandten Seite des Markisentuchs (2) erstreckt und dort an der Tuchbahn (6) befestigt ist.
 
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Randverdickungsband (7) als Reißverschlussband ausgebildet ist.
 
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverdickung (4) in Form einer Reißverschlussspirale oder einer Abfolge von Reißverschlusszähnen ausgebildet ist.
 
4. Markise nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverdickung (4) aus Kunststoff besteht.
 
5. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Randverdickungsband (7) einen insbesondere textilen Trägerstreifen (8) aufweist, der an der Tuchbahn (6) angenäht, angeklebt und/oder angeschweißt ist.
 
6. Markise nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverdickung an den Trägerstreifen im Spritzgussverfahren angespritzt ist.
 
7. Markise nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverdickung (4) in den Trägerstreifen (8) eingewebt ist.
 
8. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverdickung (4) im Querschnitt rund oder oval ist.
 
9. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchtrittsschlitz (5) unter einem Anstellwinkel zur Tangentialrichtung vom Außenumfang der Wickelwelle (1) in die Tuchbefestigungsnut (3) führt.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht