[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines brenngasbetriebenen Heizgerätes.
[0002] Gattungsbildende Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise
aus der Offenbarung gemäß der Druckschrift
WO2006/000366A1. Auch kennt der Fachmann eine Verbrennungsregelung nach dem sog. SCOT-Verfahren,
bei dem die Steuerung der dem Brenner des Heizgerätes zugeführte Luftmenge entsprechend
der Brennerleistung erfolgt. Dabei wird eine Flammensignalmessung mittels eines lonisationssensors
durchgeführt und das Gas-Luftgemisch auf einen in einer Kennlinie hinterlegten Soll-Ionisationsmesswert
geregelt. Beim SCOT-Verfahren ist jedoch nachteilig, dass bei kleinen Brennerleistungen
das Flammensignal stark absinkt und die Regelung damit unzuverlässig wird. Zudem ist
der Adaptionsaufwand, insbesondere zur Anpassung der Brennergeometrie hoch und die
Brennerleistung kann nur ungenau über die Gebläsedrehzahl eines den Luftvolumenstrom
für das Gas-Luft-Gemisch liefernden Gebläses bestimmt werden.
[0003] Eine Problematik der Regelungsverfahren liegt zudem darin, dass für die Verbrennung
unterschiedliche Gasarten, z.B. Erdgas oder Flüssiggas, sowie Gasqualitäten zum Einsatz
kommen. Die Parameter des Regelungsverfahrens müssen auf die Gasart bzw. Gasqualität
angepasst werden, da die Verbrennung andernfalls unsauber abläuft.
[0004] Alternative Regelungsverfahren basieren auf einer elektronischen Gemischregelung
unter Nutzung von thermischen Gasmassensensoren zur Erfassung der Brenngaseigenschaften
über die thermische Leitfähigkeit des Brenngases. Aus der Brenngasart wird der Luftbedarf
über eine Referenztabelle ermittelt und die Luftmenge entsprechend der gemessenen
Gasmenge und dem ermittelten Luftbedarf errechnet und eingeregelt. Das Verfahren erfordert
jedoch, dass alle für die Gemischregelung benötigten Eingangsgrößen gemessen und überwacht
werden müssen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein brenngasartenunabhängiges Verfahren
zur Regelung eines brenngasbetriebenen Heizgerätes über einen breiten Modulationsbereich
bereitzustellen, das einen gegenüber den bekannten Verfahren geringeren Überwachungsaufwand
und Hardwareeinsatz erfordert. Insbesondere soll auf die Verwendung eines Brenngasmassensensors
verzichtet werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Regelung eines brenngasbetriebenen Heizgerätes
unter Nutzung eines lonisationsmessverfahrens einer Brennerflamme des Heizgerätes
vorgeschlagen, bei dem ein über ein Gasstellglied gesteuerter Brenngasvolumenstrom
und ein über ein Gebläse gelieferter Luftvolumenstrom zu einem Brenngas-Luftgemisch
gemischt und mit einer auf einer gewünschten Brennerleistung basierenden Luftzahl
λ einem Brenner des Heizgerätes zugeführt werden. Die Luftzahl λ wird mittels des
lonisationsmessverfahrens der Brennerflamme des Brenners überwacht. Zudem wird eine
Gasstellglied-Regelungskennlinie des Gasstellglieds labortechnisch erfasst und in
einem Steuergerät hinterlegt. Die Gasstellglied-Regelungskennlinie bestimmt hierbei
eine prozentuale Durchflussmenge durch das Gasstellglied in Abhängigkeit von Öffnungsstellungspunkten
des Gasstellglieds, wobei die prozentuale Durchflussmenge durch das Gasstellglied
eine Brennerleistung des Brenners repräsentiert. Die Regelung der Brennerleistung
des Brenners erfolgt in einem ersten Leistungsbereich basierend auf den Ergebnissen
des lonisationsmessverfahrens und in einem zweiten Leistungsbereich basierend auf
der Gasstellglied-Regelungskennlinie, wobei während der Regelung des Heizgerätes in
dem ersten Leistungsbereich bestimmten Öffnungsstellungspunkten des Gasstellglieds
bestimmte Leistungen des Brenners zugeordnet werden. Das Verhältnis der Brenngasmenge
zur Luftmenge wird dabei im zweiten Leistungsbereich konstant gehalten.
[0008] Der erste Leistungsbereich entspricht vorzugsweise einem Regelbereich, in dem die
Brennerflamme dem lonisationsmessverfahren ausreichend genaue Signaldaten liefert,
dass die Regelung als reine Ionisationsregelung erfolgen kann. Die ist insbesondere
bei ausreichend großer Brennerflamme der Fall, bei der die für das lonisationsmessverfahren
verwendete Ionisationselektrode exakte Signale an das Steuergerät liefert. Der zweite
Leistungsbereich ist insbesondere ein Bereich geringer Brennerleistung, beispielsweise
unterhalb von 50% der Maximalleistung.
[0009] Die Gasstellglied-Regelungskennlinie wird labortechnisch vordefiniert. Die Gasstellglied-Regelungskennlinie
umfasst beliebig viele Untergliederungspunkte, die den Positionen des Gasstellglieds
bei festen Brennerleistungsschritten entspricht. Damit ist auch festgelegt, in welchem
Verhältnis die Brenngasmenge zu dem jeweiligen Öffnungsstellungspunkt des Gasstellglieds
steht. Bei einer gleichen Brennerleistung, d.h. Wärmeleistung des Heizgerätes ergeben
sich je nach Brenngasart aufgrund der unterschiedlichen Dichte des Brenngases, des
unterschiedlichen Energieinhaltes und Luftbedarfes unterschiedliche Arbeitsbereiche
im Kennlinienfeld. Bei einer Änderung der Gasbeschaffenheit, z. B. von Flüssiggas
auf Erdgas würde sich aufgrund der geänderten Dichte der Volumenstrom ändern. Auch
der Energieinhalt und somit die erforderliche Brenngasmenge zu Erreichung der gewünschten
Brennerleistung wären unterschiedlich. Da diese Zusammenhänge aber für jede der angesteuerten
Position gelten, ändert sich zwar die absolute Brennerleistung, nicht aber das Leistungsverhältnis
der einzelnen Öffnungsstellungspunkte des Gasstellglieds zueinander. Wenn sich somit
die tatsächliche Brennerleistung in einem Öffnungsstellungspunkt beispielsweise halbiert,
dann halbiert sich die Brennerleistung auch auf in allen anderen Leistungspunkten
entlang der Regelungskennlinie. Erfindungsgemäß wird somit eine Gasstellglied-Regelungskennlinie
verwendet, welche eine prozentuale Durchflussmenge durch das Gasstellglied in Abhängigkeit
von Öffnungsstellungspunkten des Gasstellglieds bestimmt.
[0010] Das Verfahren sieht vor, dass den bestimmten Öffnungsstellungspunkten des Gasstellglieds
die bestimmten Leistungen des Brenners dadurch zugeordnet werden, dass während der
Regelung der Brennerleistung des Brenners in dem ersten Leistungsbereich bei einem
beliebigen Öffnungsstellungspunkt eine dem Brenner zugeführte Luftmenge gemessen und
eine erforderliche Brenngasmenge über das Gasstellglied zugeführt wird, bis eine vorbestimmte
Luftzahl λ erreicht ist. Ferner erfolgt eine Änderung der benötigten Brennerleistung
durch eine Anpassung der Luftmenge, wobei über das Steuergerät aus der Gasstellglied-Regelungskennlinie
der angepassten Brennerleistung korrespondierende Öffnungsstellungspunkte des Gasstellglieds
eingestellt werden.
[0011] Das offenbarte Verfahren nutzt, dass die Brennerleistung während der Regelung im
ersten Regelungsbereich unter Nutzung des lonisationsmessverfahrens bekannt ist und
daraus für alle anderen gewünschten Brennerleistungen die Öffnungsstellungspunkte
des Gasstellglieds vorherbestimmt werden können. Dazu wird während der Regelung im
ersten Regelungsbereich unter Nutzung des lonisationsmessverfahrens in einem beliebigen
Öffnungsstellungspunkt des Gasstellglieds der Luftvolumenstrom zur Erzeugung des Brenngas-Luftgemisches
gemessen. Über die Ionisationsregelung wird über das Steuergerät die für eine saubere
Verbrennung einer vordefinierten Luftzahl erforderliche Brenngasmenge dazu geregelt.
Der dazu passende Öffnungsstellungspunkt des Gasstellglieds wird im Steuergerät dem
entsprechenden Luftvolumenstrom zugeordnet. Sinkt oder steigt der Wärmebedarf, wird
über das Steuergerät über das Gebläse eine neue Luftmenge eingestellt, beispielsweise
10% weniger oder mehr, dann muss die dazu passende Brenngasmenge ebenfalls prozentual
angepasst werden, d.h. ebenfalls 10% weniger oder mehr. Diese Anpassung erfolgt über
eine Änderung des Öffnungsstellungspunktes des Gasstellglieds gesteuert durch das
Steuergerät.
[0012] Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Gasstellglied-Regelungskennlinie
in zeitlichen Abständen zum Ausgleich eines Kennliniendrifts kalibriert wird. Ein
Kennliniendrift ist durch eine sich über die Lebensdauer ergebende Änderung der Brenngasmenge
bei bestimmten Öffnungsstellungspunkten des Gasstellglieds gekennzeichnet.
[0013] Bei einer Kennliniendrift stimmen zwar die einzelnen Öffnungsstellungspunkte mit
den entsprechenden Brenngasvolumenströmen nicht mehr überein, die prozentualen Leistungsdifferenzen
zwischen den einzelnen Öffnungsstellungspunkte bleiben jedoch konstant, da sich die
Durchflusscharakteristik durch das Gasstellglied durch den Kennliniendrift nicht verändert.
Das heißt, es verändert sich nicht die Kennlinie selbst, sondern nur die Lage innerhalb
des Arbeitsbereiches. Durch eine Kalibrierung kann der Kennliniendrift egalisiert
werden.
[0014] In einer Ausgestaltung erfolgt die Kalibrierung während der Regelung der Brennerleistung
des Brenners im ersten Leistungsbereich basierend auf den Ergebnissen des lonisationsmessverfahrens,
indem über das Steuergerät zwei Leistungspunkte der Brennerleistung angesteuert werden
und die der Gasstellglied-Regelungskennlinie hinterlegten Leistungswerte der Brennerleistung
mit den tatsächlichen Leistungswerten der Brennerleistung verglichen werden, wobei
die Gasstellglied-Regelungskennlinie zu den tatsächlichen Leistungswerten der Brennerleistung
korrigiert wird.
[0015] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht ferner vor, dass das Gasstellglied
über einen Schrittmotor gesteuert wird und eine definierte Schrittzahl des Schrittmotors
eine definierte Änderung der Öffnungsstellungspunkte des Gasstellglieds bestimmt.
[0016] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau eines Heizgerätes;
- Fig. 2
- eine im Verfahren genutzte Gasstellglied-Regelungskennlinie,
- Fig. 3
- die Gasstellglied-Regelungskennlinie aus Figur 2 für Erdgas,
- Fig. 4
- die Gasstellglied-Regelungskennlinie aus Figur 2 für Flüssiggas,
- Fig. 5
- einen Kennliniendrift der Gasstellglied-Regelungskennlinie aus Figur 2, und
- Fig. 6
- eine Kalibrierung des Kennliniendrifts der GasstellgliedRegelungskennlinie aus Figur
2.
[0017] In Figur 1 ist ein schematischer Aufbau eines Heizgerätes 100 zur Durchführung des
Regelungsverfahrens mit einem modulierenden Vormischgebläse 5, das Umgebungsluft a
ansaugt und mit Brenngas mischt. Das Brenngas wird dem Vormischgebläse 5 am Eingang
4 über eine Gasleitung zugeführt, in der ein Gassicherheitsventil 1 und ein beispielhaft
über einen Motor M steuerbares Gasventil 2 angeordnet sind, welches das Gasstellglied
bildet. Der Gaseingangsdruck d wird auf den Gasregeldruck c angepasst. Nach der Mischung
mit Umgebungsluft weist das Gemisch den Gemischdruck b auf. Am Gebläseausgang ist
in der gezeigten Ausführung eine optionale Rückschlagklappe 6 vorgesehen. Das Gemisch
hat dann den Brennerdruck e. Daran schließt sich der Brenner 28 mit der in der Brennerflamme
angeordneten Ionisationselektrode 7. Um den Brenner 28 ist der Wärmetauscher 18 angeordnet.
In Strömungsrichtung fortgesetzt folgt das Abgassystem mit der Abgasklappe 8. Im Abgassystem
herrscht der Abgasdruck f. Die Regelung der Brenngasmenge sowie der Gebläsedrehzahl
und mithin der Luftzahl erfolgt über das Steuergerät 9, in dem die Regelungskennlinien
hinterlegt sind.
[0018] Figur 2 zeigt die für das Verfahren genutzte Gasstellglied-Regelungskennlinie 82
mit Öffnungsstellungspunkten p1, p2, p3 - p9, welche eine definierte Öffnungsstellung
des Gasventils 2 und mithin eine festgelegte prozentuale Durchflussmenge F an Brenngas
repräsentieren.
[0019] Die Regelung der Brennerleistung des Brenners 28 erfolgt im Leistungsbereich, in
dem die Ionisationsregelung ausreichend exakt ist, basierend auf den Ergebnissen des
lonisationsmessverfahrens unter Nutzung der Ionisationselektrode 7. Die Gasstellglied-Regelungskennlinie
82 des Gasventils 2 wird labortechnisch erfasst und im Steuergerät 9 hinterlegt. Sie
wird für das Verfahren in einem Leistungsbereich genutzt, in dem die Ionisationsregelung
basierend auf der Ionisationsmessung über die Ionisationselektrode 7 nicht ausreichend
genau ist. Dabei werden während der Regelung des Heizgerätes 100 in dem Leistungsbereich
der Ionisationsregelung bestimmten Öffnungsstellungspunkten p des Gasstellglieds bestimmte
Leistungen des Brenners 28 zugeordnet. Das Verhältnis der Brenngasmenge zur Luftmenge
bleibt bei der Regelung unter Nutzung der Gasstellglied-Regelungskennlinie 82 konstant.
Den Öffnungsstellungspunkten p des Gasventils 2 werden bestimmte Leistungen des Brenners
28 zugeordnet, indem während der Regelung der Brennerleistung des Brenners 28 im Leistungsbereich
der Ionisationsregelung bei einem beliebigen Öffnungsstellungspunkt p der dem Brenner
28 zugeführte Luftmenge die entsprechend erforderliche Brenngasmenge über das Gasventil
2 zugeführt wird, bis die gewünschte Luftzahl λ erreicht ist. Die Änderung der benötigten
Brennerleistung erfolgt durch die Anpassung der Luftmenge, wobei über das Steuergerät
9 aus der Gasstellglied-Regelungskennlinie 82 der angepassten Brennerleistung korrespondierende
Öffnungsstellungspunkte p des Gasventils 2 eingestellt werden.
[0020] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Gasstellglied-Regelungskennlinie aus Figur 2 für zwei
unterschiedliche Brenngasarten, wobei Figur 3 beispielhaft Erdgas, Figur 4 Flüssiggas
entspricht. Gemäß Figur 3 wird in dem Öffnungsstellungspunkt p8, der 80% der Regelungskennlinie
entspricht, ein Gasvolumenstrom für beispielsweise 10 kW Brennerleistung erreicht.
Wird von der Steuerung des Heizgeräts 100 beispielsweise die halbe Leistung von 5
kW gefordert, wird von der Steuerung die Position p4 angesteuert, welche 40% der Regelungskennlinie
entspricht. Ändert sich das Brenngas von Erdgas auf Flüssiggas ergibt sich bei identischer
Brennerleistung eine Brennerleistung von 10kW bei einem Öffnungsstellungpunkt p6,
die halbe Brennerleistung bei p3, wie in Figur 4 dargestellt. Das Steuergerät 9 kann
somit aus jeder einmal während der Ionisationsregelung festgelegten und verifizierten
Brennerleistung durch Anpassung der Öffnungsstellungspunkte p des Gasventils 2 die
Brennerleistung dem entsprechenden Luftstrom anpassen bzw. interpolieren.
[0021] In Figur 5 ist ein Kennliniendrift der Gasstellglied-Regelungskennlinie 82 im Laufe
der Lebensdauer des Heizgeräts 100 dargestellt. Vorzugsweise wird für die Steuerung
des Gasventils 2 ein Schrittmotor M verwendet. Im Laufe der Lebensdauer ergeben sich
bei gleicher Schrittzahl des Schrittmotors M unterschiedliche Brenngas-Volumenströme.
Für die Regelung bedeutet dies eine Verschiebung des Regelbereiches und der Öffnungsstellungspunkte
p für das Gasventil 2 von dem ursprünglichen Leistungsbereich 86 auf einen neuen Leistungsbereich
83, wie in Figur 5 dargestellt. Zur Kalibrierung der Gasstellglied-Regelungskennlinie
82 und Egalisierung des Kennliniendrifts werden gemäß der Offenbarung der Figur 6
im Bereich der Ionisationsregelung zwei Leistungspunkte mit beispielsweise Öffnungsstellungspunkten
p9 und p6 angesteuert, welche 90 % und 60 % der Brennerleistung des Brenners 28 bestimmen.
Aus einem Vergleich der angesteuerten Positionen mit den im Steuergerät 9 hinterlegten
Positionen wird eine Differenz der Schrittänderung des Schrittmotors M wie auch eine
mögliche Leistungsänderung ermittelt, welche in Figur 6 beispielhaft als Δ9 und Δ6
eingezeichnet sind. Aus den Verschiebungen der zwei Leistungspunkte werden eine neue
Kennlinienlage bestimmt und alle neuen Öffnungsstellungspunkte p korrigiert. Figur
6 zeigt, dass bei einer beispielhaften Leistung von 10% aus der Schrittdifferenz des
Schrittmotors M zwischen dem alten im Steuergerät 9 hinterlegten Leistungspunkt 60%
zu 10 % einen neue Schrittdifferenz, als Δ1-6 gekennzeichnet, berechnet wird. Die
kalibrierte Kennlinie ersetzt anschließend im Steuergerät 9 die bisherige Kennlinie.
1. Verfahren zur Regelung eines brenngasbetriebenen Heizgerätes (100) unter Nutzung eines
lonisationsmessverfahrens einer Brennerflamme des Heizgerätes, wobei
a. ein über ein Gasstellglied gesteuerter Brenngasvolumenstrom und ein über ein Gebläse
gelieferter Luftvolumenstrom zu einem Brenngas-Luftgemisch gemischt und mit einer
auf einer gewünschten Brennerleistung basierenden Luftzahl λ einem Brenner (28) des
Heizgerätes zugeführt werden,
b. die Luftzahl λ mittels des lonisationsmessverfahrens der Brennerflamme des Brenners
(28) überwacht wird,
c. eine Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) des Gasstellglieds labortechnisch erfasst
und in einem Steuergerät (9) hinterlegt wird, wobei die Gasstellglied-Regelungskennlinie
(82) eine prozentuale Durchflussmenge durch das Gasstellglied in Abhängigkeit von
einer Öffnungsstellungspunkten (P) des Gasstellglieds bestimmt, wobei die prozentuale
Durchflussmenge durch das Gasstellglied eine Brennerleistung des Brenners repräsentiert,
d. die Regelung einer Brennerleistung des Brenners in einem ersten Leistungsbereich
basierend auf den Ergebnissen des lonisationsmessverfahrens und in einem zweiten Leistungsbereich
basierend auf der Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) erfolgt, wobei während der
Regelung des Heizgerätes in dem ersten Leistungsbereich bestimmten Öffnungsstellungspunkten
(P) des Gasstellglieds bestimmte Leistungen des Brenners zugeordnet werden, und wobei
das Verhältnis der Brenngasmenge zur Luftmenge im zweiten Leistungsbereich konstant
gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den bestimmten Öffnungsstellungspunkten (P) des Gasstellglieds die bestimmten Leistungen
des Brenners dadurch zugeordnet werden, dass während der Regelung der Brennerleistung
des Brenners in dem ersten Leistungsbereich bei einem beliebigen Öffnungsstellungspunkt
(P) eine dem Brenner (28) zugeführte Luftmenge und eine erforderliche Brenngasmenge
über das Gasstellglied zugeführt wird, bis eine vorbestimmte Luftzahl λ erreicht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderung der benötigten Brennerleistung durch eine Anpassung der Luftmenge erfolgt,
und wobei über das Steuergerät (9) aus der Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) der
angepassten Brennerleistung korrespondierende Öffnungsstellungspunkte (P) des Gasstellglieds
eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) in zeitlichen Abständen zum Ausgleich eines
Kennliniendrifts kalibriert wird.
5. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierung während der Regelung der Brennerleistung des Brenners (28) im ersten
Leistungsbereich basierend auf den Ergebnissen des lonisationsmessverfahrens erfolgt,
indem über das Steuergerät (9) zwei Leistungspunkte der Brennerleistung angesteuert
werden und die der Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) hinterlegten Leistungswerte
der Brennerleistung mit den tatsächlichen Leistungswerten der Brennerleistung verglichen
werden, wobei die Gasstellglied-Regelungskennlinie (82) zu den tatsächlichen Leistungswerten
der Brennerleistung korrigiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasstellglied über einen Schrittmotor (M) gesteuert wird und eine definierte
Schrittzahl des Schrittmotors (M) eine definierte Änderung der Öffnungsstellungspunkte
(P) des Gasstellglieds bestimmt.