[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Trägerschiene für einen Schubladenboden,
mit zwei im Wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufenden Stegen, welche über
einen stufenförmigen Abschnitt miteinander verbunden sind, wobei der stufenförmige
Abschnitt einen Horizontalsteg und einen damit verbundenen Vertikalsteg aufweist.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schubladenwand, insbesondere eine Schubladenseitenwand,
mit einer Trägerschiene der zu beschreibenden Art sowie eine Schublade mit einer solchen
Schubladenwand.
[0003] Schubladenwände in Form von Hohlkammerprofilen, welche beispielsweise aus metallischen
Strangpressprofilen oder metallischen Teilprofilen hergestellt sind, können zur Befestigung
eines Schubladenbodens eine Trägerschiene aufweisen, an welcher der seitliche Randbereich
des Schubladenbodens abstützbar und/oder befestigbar ist. Die Trägerschiene kann hierfür
Befestigungsmittel in Form von ausgestanzten Lappen aufweisen, durch die der Schubladenboden
relativ zur Trägerschiene klemmend fixierbar ist. Aus dem Stand der Technik sind auch
Trägerschienen bekannt, welche wahlweise das Einsetzen von unterschiedlich dicken
Schubladenböden erlauben.
[0004] Ein Beispiel für die Befestigung von unterschiedlich dicken Schubladenböden an einer
Trägerschiene ist beispielsweise in den Fig. 35-37 der
WO 2010/046175 A2 beschrieben. Der plattenförmige Schubladenboden weist dabei eine konstante Dicke
auf, wobei die Dicke des Schubladenbodens relativ groß zu dimensionieren ist, um auch
bei höheren Beladungszuständen der Schublade einen Bruch des Schubladenbodens zu verhindern.
Nachteilig dabei ist, dass der relativ stark zu dimensionierende Schubladenboden aufgrund
seiner Dicke die Stauraumhöhe und damit das Nutzvolumen der Schublade reduziert.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Trägerschiene der eingangs
erwähnten Gattung unter Vermeidung des obigen Nachteiles anzugeben.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Gemäß der Erfindung ist also vorgesehen, dass wenigstens einer der Stege, der Horizontalsteg
und der Vertikalsteg zur Befestigung des Schubladenbodens jeweils wenigstens einen
zum Schubladenboden hin verbiegbaren Lappen aufweisen.
[0008] Somit weist die Trägerschiene sowohl an zumindest einem der Stege sowie am stufenförmigen
Abschnitt Lappen auf, durch welche wahlweise unterschiedlich dicke Schubladenböden
sowie ein Schubladenboden mit einem stufenförmigen Falz an ein und derselben Trägerschiene
kraftschlüssig fixierbar sind.
[0009] Zum einen eignet sich die Trägerschiene zur Befestigung eines ersten Schubladenbodens,
der eine konstante Dicke aufweist. Hierfür kann wenigstens ein Lappen in Montagelage
an einem horizontal verlaufenden Steg der Trägerschiene angeordnet sein, wobei dieser
Lappen an oder in die Unterseite des Schubladenbodens drückbar ist.
[0010] Zum anderen eignet sich diese Trägerschiene zur Befestigung eines zweiten Schubladenbodens,
der in Bezug zum ersten Schubladenboden eine größere Materialstärke aufweist und der
an seinem Randbereich einen stufenförmigen Falz, also eine zum Rand des Schubladenbodens
hin offene Ausnehmung aufweist. Durch die Ausbildung eines solchen Schubladenbodens
kann die Stauraumhöhe der Schublade erhöht werden. Unter der beispielhaften Annahme,
dass der seitliche Falz des Schubladenbodens 8 mm beträgt, so kann die Oberseite des
Schubladenbodens im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen ebenfalls um 8 mm abgesenkt
werden, wodurch also auch die Stauraumhöhe der Schublade um 8 mm erhöht wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Schubladenwand (insbesondere eine Schubladenseitenwand) ist
durch eine Trägerschiene der beschriebenen Art gekennzeichnet. Die erfindungsgemäße
Schublade weist wenigstens eine solche Schubladenwand auf.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand des in
den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit Schubladen, welche über Schubladenausziehführungen
relativ zu einem Möbelkorpus verfahrbar gelagert sind,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Trägerschiene mit einer damit verbundenen Schubladenseitenwand,
des Schubladenbodens sowie einer Schubladenrückwand,
- Fig. 3a, 3b
- die Befestigung eines Schubladenbodens mit einem seitlichen Falz sowie die Befestigung
eines Schubladenbodens mit geringerer Materialstärke.
[0013] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Möbels 1, wobei Schubladen 3
über Schubladenausziehführungen 4 relativ zu einem Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert
sind. Die Schubladenausziehführung 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als dreiteiliges
Schienensystem ausgebildet und weist eine am Möbelkorpus 2 zu befestigende Korpusschiene
5, eine relativ dazu verfahrbare Mittelschiene 6 und eine ausziehbare Ladenschiene
7 auf, welche mit einer an der Schublade 3 zu montierenden und hier nicht ersichtlichen
Trägerschiene verbunden oder zu verbinden ist. Es ist jedoch auch möglich, die Schubladenausziehführung
4 als zweiteiliges Schienensystem mit nur einer ausziehbaren Schiene auszuführen,
wobei die mit der Schublade 3 zu verbindende Trägerschiene auch als Ladenschiene zur
Realisierung eines Vollauszuges in Funktion treten kann. Die Schubladen 3 weisen jeweils
einen Schubladenboden 8 auf, der - wie in den nachfolgenden Figuren beschrieben -
an der Trägerschiene zu befestigen ist. Die Trägerschiene kann jedoch auch an der
Schubladenrückwand 11a angeordnet werden.
[0014] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Trägerschiene 10, des Schubladenbodens
8 und der Schubladenrückwand 11a. Der Schubladenboden 8 weist an wenigstens einem
Randbereich einen stufenförmigen Falz 9, also eine zum Rand des Schubladenbodens 8
hin offene Ausnehmung auf, welche sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des
Schubladenbodens 8 erstreckt. Der Falz 9 bildet in Montagelage einen vertikal stehenden
Abschnitt 9a und einen horizontal verlaufenden Abschnitt 9b aus. Durch eine solche
Ausbildung des Schubladenbodens 8 kann die Oberfläche des Schubladenbodens 8 tiefer
gelegt und näher an die Oberkante der Ladenschiene 7 (Fig. 1) herangeführt werden,
wodurch die Stauraumhöhe der Schublade 3 erhöht wird. Der Randbereich des Schubladenbodens
8 weist durch die Ausbildung des Falzes 9 eine geringere Dicke auf, ohne dass darunter
die Stabilität des Schubladenbodens 8 leidet, da diese lokale Schwächung durch die
vorgesehene Trägerschiene 10 kompensiert wird.
[0015] Die Trägerschiene 10 zur Befestigung des Schubladenbodens 8 weist einen vertikal
verlaufenden Steg 30 und einen im Wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden horizontalen
Steg 12 auf, welche über einen stufenförmigen Abschnitt 13, 14 miteinander verbunden
sind. Der stufenförmige Abschnitt bildet also einen Horizontalschenkel 13 und einen
Vertikalschenkel 14 aus, sodass der Horizontalschenkel 13 und der horizontale Steg
12 im Querschnitt relativ zueinander versetzt angeordnet sind. Der horizontale Steg
12 ist zur Anlage an der Unterseite des Schubladenbodens 8 vorgesehen, während der
Horizontalschenkel 13 in Montagelage am horizontal verlaufenden Abschnitt 9b des Falzes
9 anliegt. Der Vertikalschenkel 14 der Trägerschiene 10 kommt in Montagelage am vertikal
stehenden Abschnitt 9a des Falzes 9 zur Anlage. Zu erkennen ist, dass der horizontale
Steg 12, der Vertikalschenkel 14 und der Horizontalschenkel 13 jeweils mehrere in
Längsrichtung der Trägerschiene 10 beabstandete Lappen 12a, 13a, 14a aufweisen, welche
in einer Ausgangstellung jeweils bündig zu den Stegen, an denen sie befestigt sind,
angeordnet sind. Die Lappen 12a, 13a, 14a können mithilfe eines Werkzeuges in Richtung
Schubladenboden 8 gedrückt werden, sodass die Lappen 12a, 13a, 14a in einer Haltestellung
den Schubladenboden 8 klemmend fixieren. Mit der Trägerschiene 10 ist eine Schubladenseitenwand
15 verbunden, welche eine Anschlagfläche 16 ausbildet, an dem sich die die Oberseite
des Randbereiches des Schubladenbodens 8 abstützen kann. Der Anschlag 16 der Schubladenseitenwand
15 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als eine zur Schubladenmitte hin gerichtete
Nase ausgebildet.
[0016] In Fig. 2 ist auch eine Schubladenwand 11 in Form einer Schubladenrückwand 11a erkennbar,
wobei die Schubladenrückwand 11a ein Aufnahmeprofil 17 zur Aufnahme des Schubladenbodens
8 aufweist. Dieses Aufnahmeprofil 17 kann als U-Profil mit einem vertikal verlaufenden
Steg 18 und einem horizontalen Steg 19 ausgebildet werden. Am vertikal verlaufenden
Steg 18 ist ein horizontal verlaufender Schenkel 20 angeordnet, an dem der Schubladenboden
8 in Montagelage seitlich anliegt. Wenn hingegen ein Schubladenboden 8 mit geringerer
Materialstärke verwendet wird, so ist der Schenkel 20 wahlweise als Auflager für den
Schubladenboden 8 zu verwenden.
[0017] Fig. 3a zeigt einen schematischen Querschnitt der Trägerschiene 10, welche mit einer
Schubladenseitenwand 15 verbunden ist. Die Trägerschiene 10 umfasst zwei im Wesentlichen
rechtwinklig zueinander verlaufende Stege 30, 12 welche über einen stufenförmigen
Abschnitt 13, 14 miteinander verbunden sind. Die Trägerschiene 10 bildet mit dem Horizontalschenkel
13, dem Vertikalschenkel 14 und mit dem horizontalen Steg 12 einen im Wesentlichen
Z-förmigen oder einen im Wesentlichen S-förmigen Abschnitt aus. In Fig. 3a ist die
Befestigung eines Schubladenbodens 8 mit einer Materialstärke (B1) gezeigt, wobei
der Schubladenboden 8 an wenigstens einem Randbereich einen stufenförmigen Falz 9
aufweist (Fig. 2). Die Materialstärke (B1) des Schubladenbodens 8 kann mit 16 mm dimensioniert
werden. Der Horizontalschenkel 13 weist zur Befestigung des Schubladenbodens 8 wenigstens
einen verbiegbaren Lappen 13a auf, der in Montagelage am horizontal verlaufenden Abschnitt
9b des Falzes 9 angeordnet ist. Angemerkt sei, dass auf ein Einpressen des Lappens
13a in Richtung Schubladenboden 8 auch verzichtet werden kann, weil durch das seitliche
Eindrücken des Lappens 14a des Vertikalschenkels 14 der Schubladenboden 8 in einem
ersten Montageschritt in vertikaler Richtung abstützbar ist. Nach dieser erfolgten
höhenmäßigen Abstützung kann in einem nachfolgenden Montageschritt der Lappen 12a
des horizontalen Steges 12 an oder in die Unterseite des Schubladenbodens 8 gedrückt
werden, wobei der zuvor in den Falz 9 eingedrückte Lappen 14a jene Kräfte aufnimmt,
welche durch das Einpressen des Lappens 12a entstehen. Auf diese Weise könnte auch
auf eine Abschlagfläche 16 - welche in Montagelage an der Oberseite des Schubladenbodens
8 anliegt - verzichtet werden.
[0018] Fig. 3b hingegen zeigt die Befestigung eines Schubladenbodens 8 an derselben Trägerschiene
10, wobei der Schubladenboden 8 eine geringere Materialstärke (B) aufweist. Die Materialstärke
(B) des Schubladenbodens 8 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel konstant (beispielsweise
8 mm), wobei auf die Anordnung eines seitlichen Falzes 9 verzichtet werden kann. Der
Schubladenboden 8 wird mit seinem Randbereich in eine seitliche Kammer der Trägerschiene
10 eingeführt, welche sich aus der horizontalen Anschlagfläche 16, dem vertikal verlaufenden
Steg 30 und dem Horizontalschenkel 13 der Trägerschiene 10 bildet. Der am Horizontalschenkel
13 angeordnete Lappen 13a wird in oder an die Unterseite des Schubladenbodens 8 gedrückt,
sodass die Oberkante des Schubladenbodens 8 an die Anschlagfläche 16 drückbar ist.
Die Lappen 14a und 12a des Vertikalschenkels 14 und des horizontalen Steges 12 kommen
hierbei nicht zum Einsatz und können in einer Ausgangsstellung verbleiben. Zwischen
der Unterseite des Schubladenbodens 8 und dem horizontalen Steg 12 der Trägerschiene
10 bildet sich dann zwar ein Hohlraum 31 aus, der jedoch von außen betrachtet optisch
nicht in Erscheinung tritt.
[0019] Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel,
sondern erstreckt sich auf alle Varianten und technischen Äquivalente, welche in die
Reichweite der nachfolgenden Ansprüche fallen können. Auch sind die in der Beschreibung
gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, seitlich, usw. auf die unmittelbar dargestellte
Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
Die beschriebene Trägerschiene 10 kann nicht nur an einer Schubladenseitenwand 15,
sondern an auch an einer anderen Schubladenwand 11 (Fig. 2) - wie beispielsweise an
einer Schubladenrückwand 11a - angeordnet werden.
1. Trägerschiene (10) für einen Schubladenboden (8), mit zwei im Wesentlichen rechtwinklig
zueinander verlaufenden Stegen (30, 12), welche über einen stufenförmigen Abschnitt
(13, 14) miteinander verbunden sind, wobei der stufenförmige Abschnitt einen Horizontalsteg
(13) und einen damit verbundenen Vertikalsteg (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Stege (30, 12), der Horizontalsteg (13) und der Vertikalsteg
(14) zur Befestigung des Schubladenbodens (8) jeweils wenigstens einen zum Schubladenboden
(8) hin verbiegbaren Lappen (12a, 13a, 14a) aufweisen.
2. Trägerschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Lappen (12a) in Montagelage an einem horizontal verlaufenden Steg
(12) der Trägerschiene (10) angeordnet ist.
3. Trägerschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der am Horizontalsteg (13) des stufenförmigen Abschnitts angeordnete Lappen (13a)
in oder an die Unterseite eines Schubladenbodens (8) mit einer ersten Materialstärke
(B) und dass dieser Lappen (13a) in oder an einen stufenförmigen Falz (9) eines Schubladenbodens
(8) mit einer zweiten, in Bezug zur ersten Materialstärke (B) größeren Materialstärke
(B1) drückbar ist.
4. Trägerschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lappen (12a, 13a, 14a) in einer Ausgangsstellung jeweils im Wesentlichen bündig
zu den Stegen (12, 13, 14), an denen sie befestigt sind, angeordnet sind.
5. Trägerschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Trägerschiene (10) in Verbindung stehende Anschlagfläche (16) vorgesehen
ist, an welcher die Oberseite des Schubladenbodens (8) abstützbar ist.
6. Trägerschiene nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (16) als eine zur Schubladenmitte hin gerichtete Nase ausgebildet
ist.
7. Trägerschiene nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Anschlagfläche (16) mit dem vertikal verlaufenden Steg (30) und mit
dem Horizontalschenkel (13) gemeinsam eine seitliche Kammer in der Trägerschiene (10)
ausbilden, in welcher der Schubladenboden (8) mit seinem Randbereich einführbar ist.
8. Trägerschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschiene (10) mit einer Schubladenseitenwand (15) verbunden oder mit dieser
lösbar verbindbar ist.
9. Schubladenwand (11), insbesondere Schubladenseitenwand (15), mit einer Trägerschiene
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Schublade (3) mit wenigstens einer Schubladenwand (11) nach Anspruch 9.