[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken einer rechteckigen
Schaumstoffmatratze. Weiterhin betrifft die Erfindung eine in einer Umverpackung angeordnete
rechteckige Schaumstoffmatratze.
[0002] Es sind eine Vielzahl unterschiedlicher Schaumstoffmatratzen bekannt. Diese bestehen
beispielsweise aus PUR-Schaumstoff und werden unter anderem unter den Bezeichnungen
Kaltschaum, Gelschaum, bis Comfortschaum, Memoryschaum oder auch Latex vertriebe.
[0003] Derartige Schaumstoffmatratzen sind in unterschiedlichen Abmessungen erhältlich,
beispielsweise in den Abmessungen 90 cm x 100 cm, 70 cm x 200 cm usw. Im Wesentlichen
weisen Sie eine rechteckige Form auf, die Länge übersteigt die Breite.
[0004] Problematisch sind die Beförderung und Lagerung solcher Schaumstoffmatratzen vom
Hersteller zum Händler bzw. vom Händler zum Endkunden. Eine platzsparende Verpackung
einer solchen Schaumstoffmatratze ist beispielsweise dadurch erreichbar, sie für Transport-
und Lagerungszwecke komprimiert wird. Mithilfe einer geeigneten Produktionsmaschine
wird die gesamte Schaumstoffmatratze durch einen Stempel oder eine Walze komprimiert,
sodass die im Schaumstoff enthaltene Luft entweicht. Meist wird die Schaumstoffmatratze
vor der Komprimierung in eine Kunststoffverpackung eingebracht, zum Beispiel in eine
Folienbahn eingespeist. Die in der Höhe deutlich reduzierte Schaumstoffmatratze wird
anschließend aufgerollt und meistens in einer geeigneten Umverpackung, beispielsweise
in einem Karton, versendet.
[0005] Ein solches Verfahren ist in der
EP 195 755 A1 beschrieben. Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, dass selbst die komprimierte
Schaumstoffmatratze einen relativ hohen Platzbedarf aufweist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Verpacken einer rechteckigen
Schaumstoffmatratze vorzuschlagen, mit welchem deren Transport und Lagerung weiter
vereinfacht werden kann. Wesentlich ist, dass die Verpackungsgröße weiter reduziert
wird. Dementsprechend ist es ebenfalls Aufgabe der Erfindung eine in einer Umverpackung
angeordnete rechteckige Schaumstoffmatratze vorzuschlagen, die nur einen geringen
Platzbedarf aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den folgenden Verfahrensschritten
gelöst:
- Komprimieren der Schaumstoffmatratze,
- Falten der Schaumstoffmatratze über ihre kürzeren Seiten,
- Aufrollen der Schaumstoffmatratze entlang ihrer längeren Seiten zu einer Matratzenrolle,
- Fixieren der Matratzenrolle mit einem Fixiermittel, um ein Wiederaufrollen zu verhindern.
[0008] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine in einer Umverpackung angeordnete rechteckige
Schaumstoffmatratze gelöst, die über ihre kürzeren Seiten gefaltet und entlang ihrer
längeren Seiten zu einer Matratzenrolle aufgerollt ist.
[0009] Die Kernidee der vorliegenden Erfindung besteht also darin, die rechteckige Schaumstoffmatratze
vor dem Einbringen in die Umverpackung über ihre kürzeren Seiten, also die Querseiten,
zu falten. Anschließend wird die Schaumstoffmatratze zu einer Matratzenrolle entlang
ihrer längeren Seiten (den Längsseiten) aufgerollt.
[0010] Mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, das Packmaß der zu transportierenden
Schaumstoffmatratzen deutlich zu reduzieren. Eine Matratzenrolle einer Schaumstoffmatratze
mit zum Beispiel 1 m Breite und 2 m Länge ist, ist somit nur noch 0,5 m hoch. Die
Höhe der Matratzenrolle entspricht erfindungsgemäß immer der Hälfte der kürzeren Seiten.
Nach dem Stand der Technik, insbesondere nach dem Verfahren der
EP 195 755 A1 gebildete Matratzenrollen haben eine Höhe von 2 m (entsprechend der Länge der Längsseite
der Schaumstoffmatratze). Würde eine Schaumstoffmatratze nach dem in der
EP 195 755 A1 offenbarten Verfahren nicht über die Längs- sondern über die Querseite aufgerollt
werden, hätte die Matratzenrolle noch immer eine Höhe von 1 m (entsprechend der Länge
der Querseite der Schaumstoffmatratze) Auch im letzteren Fall wäre die Matratzenrolle
somit letztendlich immer noch doppelt so hoch wie die Matratzenrolle, die durch das
erfindungsgemäße Verfahren gebildet ist.
[0011] Die Erfindung macht es somit möglich, entweder kleinere Umverpackungen zu verwenden
oder alternativ zwei Schaumstoffmatratzen in einer einzigen Umverpackung, beispielsweise
einen Karton aus Pappe anzuordnen, dessen Abmessungen zumindest in der Höhe den Abmessungen
eines Kartons für bisher nur eine einzige Schaumstoffmatratze entsprechen.
[0012] Auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verpacken einer rechteckigen Schaumstoffmatratze
ist es möglich, diese vor dem Aufrollen in eine Folienverpackung einzubringen. Wesentlich
ist dabei, dass die Folienverpackung vor dem Komprimieren nicht vollständig geschlossen
ist, damit die aus der Schaumstoffmatratze herausgedrückte Luft auch aus der Folienverpackung
entweichen kann.
[0013] Beispielsweise kann die Schaumstoffmatratze vorteilhafterweise zunächst durch einen
Folienvorhang einer Folienbahn geleitet werden, sodass eine Unterseite und eine Oberseite
der Schaumstoffmatratze anschließend mit einem Abschnitt der Folienbahn belegt sind.
Die Breite der Folienbahn übersteigt die Breite der Schaumstoffmatratze und steht
deshalb seitlich über die Schaumstoffmatratze über. Die überstehenden Randbereiche
der Folienbahnen werden anschließend auf drei Seiten verschweißt, die vierte Seite
bleibt zunächst offen. In diesem Zustand wird die Schaumstoffmatratze in der einseitig
geöffneten Folienverpackung komprimiert, die Folienverpackung verschlossen und die
eingeschweißte und komprimierte Schaumstoffmatratze anschließend aufgerollt.
[0014] Erfindungsgemäß wird die Matratzenrolle mit einem Fixiermittel fixiert, um ein Wiederaufrollen
der Matratzenrolle zu verhindern. Das Fixiermittel kann beispielsweise durch einen
einfachen Klebestreifen gebildet sein. Vorteilhafterweise kann das Fixiermittel aber
auch als eine Art Tüte ausgebildet sein, in die die Matratzenrolle eingebracht wird
und die diese eng umschließt. Die Tüte kann auch unmittelbar als Umverpackung genutzt
werden, auf eine weitere Umverpackung kann dann verzichtet werden.
[0015] Alternativ ist es auch möglich, die Matratzenrolle unmittelbar in einen Karton, vorzugsweise
einen Pappkarton einzubringen, der dann gleichzeitig das Fixiermittel und die Umverpackung
ausbildet. Der Karton verhindert also, dass Wiederaufrollen der Schaumstoffmatratze.
[0016] Eine vorteilhafte Verpackungsmaschine, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist, weist einen Transporttisch auf, auf dem die zu verpackende
Schaumstoffmatratze angeordnet werden kann. Über den Transporttisch wird die Schaumstoffmatratze
zunächst eine Verpackungseinheit zugeführt, die die Schaumstoffmatratze in eine Folienverpackung
einbringt. Dies kann, wie bereits beschrieben beispielsweise durch Hindurchfahren
durch ein Folienvorhang erfolgen, der dann eine Oberseite und eine Unterseite der
Schaumstoffmatratze abdeckt. Im nächsten Schritt werden drei Seiten der überstehenden
Folie war verschweißt, eine vierte Seite bleibt offen.
[0017] Alternativ kann die Schaumstoffmatratze auch einem bereits vorgefertigten Beutel
zugeführt werden, der die Schaumstoffmatratze aufnimmt. Auch bei diesem bleibt zumindest
eine Öffnung vor dem Komprimieren offen.
[0018] In der Komprimierungsstation wird die Schaumstoffmatratze entweder über mindestens
eine Walze oder alternativ über einen Stempel zusammengepresst und in ihrer Höhe reduziert.
Luft kann Schaumstoffmatratze entweichen, sodass nach dem anschließenden Verschließen
der Folienverpackung eine in ihrer Höhe deutlich reduzierte komprimierte Schaumstoffmatratze
verbleibt.
[0019] Erfindungsgemäß wird die komprimierte und eingeschweißte Schaumstoffmatratze anschließend
beispielsweise mithilfe geeigneter Roboterarme über ihre kürzeren Seiten gefaltet.
[0020] Die komprimierte, verpackte und gefaltete Schaumstoffmatratze wird der Aufrollstation
zugeleitet, die die Schaumstoffmatratze in eine Matratzenrolle aufrollt. Hierfür sind
entsprechende Vorrichtungen aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus
der bereits genannten
EP 195 755 A1. Vorteilhafterweise wird die Matratzenrolle über ein Fixiermittel gesichert, beispielsweise
durch Aufbringen von Klebestreifen.
[0021] Die fixierte Matratzenrolle kann in einer Verpackstation in eine Umverpackung eingebracht
werden, in der Regel in einen Karton aus Pappe.
[0022] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Die Figuren
sind lediglich Prinzipdarstellungen und insbesondere nicht maßstabsgetreu. Sie sollen
den Schutzbereich der Erfindung nicht beschränken, sie dienen lediglich der Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Schaumstoffmatratze vor einem Folienvorhang,
- Figur 2:
- eine Schaumstoffmatratze in einer Folienverpackung,
- Figur 3:
- eine Schaumstoffmatratze, die mithilfe einer Komprimierwalze komprimiert wird,
- Figur 4:
- eine komprimierte Schaumstoffmatratze, die über ihre kürzeren Seiten gefaltet wird,
- Figur 5:
- eine komprimierte und gefaltete Schaumstoffmatratze, die entlang ihrer längeren Seiten
aufgerollt wird,
- Figur 6:
- eine Matratzenrolle, die in eine Umverpackung eingebracht wird.
[0023] Die Figuren 1 bis 6 zeigen die Schaumstoffmatratze 20 und verdeutlichen die erfindungsgemäßen
und optionalen Verfahrensschritte, die zu einer Verpackung mit geringem Packmaß führen.
[0024] Figur 1 zeigt eine rechteckige Schaumstoffmatratze 20, die also zwei kürzere Seiten
22 (Querseiten) und zwei längere Seiten 24 (Längsseiten) aufweist.
[0025] Die Schaumstoffmatratze 20 wird in einem ersten Verfahrensschritt in einen Folienvorhang
25 aus Folienbahn 26 eingefahren, sodass die Folienbahn 26 nach dem Durchfahren eine
Oberseite 28 und eine Unterseite 30 der Schaumstoffmatratze 20 bedeckt (vergleiche
auch Figur 2).
[0026] Die Folienbahnen 26 werden im Bereich seitlich überstehender Randbereiche verschweißt,
sodass die Oberseite 28 und die Unterseite 30 zu einer Folienverpackung 32 verbunden
werden. Figur 2 zeigt, dass die Folienverpackung 32 zu diesem Zeitpunkt noch nicht
vollständig verschlossen ist, eine Querseite ist weiterhin geöffnet bzw. bildet eine
Öffnung 34 aus. Diese ist notwendig, um später komprimierte Luft entweichen lassen
zu können.
[0027] Figur 3 verdeutlicht, dass die Schaumstoffmatratze 20 gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
mithilfe einer Walze 36 komprimiert wird, sodass darin enthaltene Luft aus der Schaumstoffmatratze
20 und aus der Folienverpackung 32 entweicht.
[0028] In einem nicht gezeigten nächsten Verfahrensschritt wird die bis dahin noch offene
Öffnung 34 der Folienverpackung 32 ebenfalls verschweißt.
[0029] Figur 4 verdeutlicht, dass die komprimierte und verpackte Schaumstoffmatratze 20
in einem nächsten Verfahrensschritt über ihre kürzeren Seiten 22 gefaltet wird.
[0030] Die komprimierte und gefaltete Schaumstoffmatratze wird anschließend entlang ihrer
längeren Seiten 24 zu einer Matratzenrolle 38 aufgerollt. Aufgrund der zuvorigen Faltung
über ihre kürzeren Seiten 22 entsteht somit eine Matratzenrolle 38, deren Höhe nur
noch der Hälfte üblicher Matratzenrollen nach dem Stand der Technik entspricht.
[0031] Die Matratzenrolle 38 wird mithilfe eines Fixiermittels 40, im gezeigten Ausführungsbeispiel
einem Klebestreifen in ihrer aufgerollten Position fixiert, um ein Wiederaufrollen
zu verhindern.
[0032] Figur 6 zeigt eine Umverpackung 42, die durch einen Karton, vorzugsweise aus Pappe,
gebildet ist. Die Umverpackung 42 weist Abmessungen auf, die die Abmessungen der Matratzenrolle
38 insbesondere in der Höhe kaum überschreiten.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
umfasst auch weitere Ausführungsvarianten, die sich die Erfindung zunutze machen.
Insbesondere kann die Folienverpackung 32 auch durch einen bereits vorgefertigten
Beutel ausgebildet sein, der nach dem Komprimieren einseitig verschlossen wird.
1. Verfahren zum Verpacken einer rechteckigen Schaumstoffmatratze (20) (20) mit den Verfahrensschritten:
- Komprimieren der Schaumstoffmatratze (20),
- Falten der Schaumstoffmatratze (20) über ihre kürzeren Seiten (22),
- Aufrollen der Schaumstoffmatratze (20) entlang ihrer längeren Seiten (24) zu einer
Matratzenrolle (38),
- Fixieren der Matratzenrolle (38) mit einem Fixiermittel (40), um ein Wiederaufrollen
zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffmatratze (20) vor dem Komprimieren in eine Folienverpackung (32) verpackt
wird, wobei die Folienverpackung (32) luftdurchlässig ist und erst nach dem Komprimieren
luftdicht verschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schaumstoffmatratze (20) vor dem Komprimieren zunächst durch einen Folienvorhang
(25) einer Folienbahn (26) geleitet wird, so dass eine Oberseite (28) und eine Unterseite
(30) mit der Folienbahn (26) belegt sind, wobei die Folienbahnen (26) seitlich über
die Schaumstoffmatratze (20) überstehen,
- anschließend drei Seiten der übereinanderliegenden überstehenden Folienbahnen (26)
miteinander verschweißt werden und eine Öffnung (34) verbleibt,
- die Schaumstoffmatratze (20) dann komprimiert wird,
- nach dem Komprimieren die vierte Seite der übereinanderliegenden überstehenden Folienbahnen
(26) miteinander verschweißt werden.
4. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Fixiermittel (40) fixierte Matratzenrolle (38) in eine Umverpackung (42)
eingebracht wird, deren Abmessungen die Abmessungen der Matratzenrolle (38) nur unwesentlich
übersteigen.
5. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit dem Fixiermittel (40) fixierte Matratzenrollen (38) in eine einzige Umverpackung
(42) eingebracht werden, deren Abmessungen die Abmessungen der beiden Matratzenrollen
(38) nur unwesentlich übersteigen.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (42) durch einen Karton gebildet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixiermittel (40) durch einen Klebestreifen gebildet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixiermittel (40) durch die Umverpackung (42) selbst gebildet ist.
9. In einer Umverpackung (42) angeordnete rechteckige Schaumstoffmatratze (20), dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffmatratze (20) über ihre kürzeren Seiten (22) gefaltet und entlang
ihrer längeren Seiten (24) zu einer Matratzenrolle (38) aufgerollt ist.
10. In einer Umverpackung (42) angeordnete rechteckige Schaumstoffmatratze (20) nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratzenrolle (38) mit einem Fixiermittel (40) fixiert ist, welches ein Wiederaufrollen
verhindert.
11. In einer Umverpackung (42) angeordnete Schaumstoffmatratze (20) nach Anspruch 9 oder
Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffmatratze (20) in Folienbahn (26) eingeschweißt ist.