Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten eines Behälters und
eine Verschließvorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung zum Halten eines Behälters
in einer Behälterbehandlungsvorrichtung, beispielsweise zum Halten einer tragringlosen
Flasche mit Schraubverschluss an ihrem Flaschenhals, sowie eine Verschließvorrichtung
zum Verschließen eines befüllten Behälters mit einem Behälterverschluss, beispielsweise
einer befüllten tragringlosen Flasche mit einem Schraubverschluss.
Stand der Technik
[0002] In Getränkeabfüllanlagen ist es bekannt, die mit dem jeweiligen Füllprodukt befüllten
Behälter beispielsweise mittels eines Schraubverschlusses zu verschließen. Der Schraubverschluss
wird dabei mittels eines Verschließkopfes von oben auf den zu verschließenden Behälter
abgesenkt und dabei rotiert. Dabei treten die Gewindegänge des Schraubverschlusses
mit den im Mündungsbereich des Behälters angeordneten, zu diesen komplementären Gewindegängen
in Kontakt und durch das Aufbringen der Rotationsbewegung wird der Schraubverschluss
in die verschlossene Position geschraubt.
[0003] Die Schraubverschlüsse können mit einem sogenannten Garantieband versehen sein, welches
typischerweise über dünne Materialbrücken mit dem eigentlichen Schraubverschluss verbunden
ist und welches so ausgebildet ist, dass es beim erstmaligen Öffnen des Schraubverschlusses
von dem eigentlichen Schraubverschluss abreißt. Auf diese Weise kann ein Konsument
feststellen, ob der von ihm erworbene Getränkebehälter intakt ist, oder ob er bereits
schon einmal geöffnet wurde. Hierfür interagiert das Garantieband mit einem Sicherungsring
des Behälters, wobei sich das Garantieband sich über den Sicherungsring hinweg in
Richtung Behälterunterseite erstreckt und sich die Materialbrücken dabei im Wesentlichen
auf Höhe des Sicherungsrings befinden.
[0004] In herkömmlichen Getränkeabfüllanlagen weisen Behälter, welche mit einem Schraubverschluss
zu verschließen sind, im Halsbereich des Behälters unterhalb des Sicherungsrings einen
Tragring auf. Der Behälter wird dabei im Halsbereich unterhalb des Tragrings gegriffen,
wobei der Behälter mit seinem Tragring auf der entsprechend ausgebildeten Greifvorrichtung,
beispielsweise einer Klammer, aufliegt.
[0005] Um dem Drehmoment, welches durch ein Aufschrauben des Behälterverschlusses auf den
Behälter ausgeübt wird, entgegenzuwirken, wird der Tragring üblicherweise in einer
Halsführung mit einer sogenannten Spike-Platte gehalten, wobei die Spike-Platte nach
oben gerichtete Dornen beziehungsweise Spikes aufweist, welche von unten in den Tragring
des Behälters eingreifen um das über den Verschließkopf aufgebrachte Drehmoment abzustützen
und damit überhaupt erst ein Aufschrauben des Behälterverschlusses auf den Behälter
zu ermöglichen. Je nach Ausgestaltung des Stützrings/-bereichs können die Spikes auch
nach oben innen oder nach innen zeigen. Auch eine Ausführung ohne Spikes ist möglich,
denn es gibt auch "Schraubverschlüsse" die nur aufgedrückt werden.
[0006] Um nach erfolgtem Verschließvorgang die dann mit dem Schraubverschluss versehenen
Behälter aus der Halsführung heraus zu schleusen und nachgelagerten Produktionsschritten
zuzuführen, werden in herkömmlichen Getränkeabfüllanlagen die Behälter über eine Auflaufschiene
aus den Dornen der Halsführungen nach oben hin herausgehoben. Dabei fahren die Behälter
mit ihren Tragringen auf eine feststehende Auflaufschiene auf, um die Tragringe außer
Eingriff mit den Dornen zu bringen und so ein Überführen der befüllten und nun verschlossenen
Behälter an eine nachfolgende Behandlungsstation, beispielsweise über einen Auslaufstern,
zu ermöglichen.
[0007] Ferner sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen unterhalb der Aufnahme für den Tragring
eine Spike-Platte zwischen einer Eingriffsposition der Dornen und einer geöffneten
Position, bei welcher die Spike-Platte nach unten verschwenkt ist, bewegbar ist. Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise der
WO 2009/068633 A1 zu entnehmen. Damit es bei einem Bewegen der Spikeplatte in die geöffnete Position
nicht zu einer Kollision mit dem Behälter kommt, hat der Behälter unterhalb seines
Tragrings einen vergleichsweise langen, im Wesentlichen zylindrisch ausgebildeten
Abschnitt des Halsbereichs aufzuweisen.
[0008] Eine neue Generation von Behältern weist keinen Tragring auf. Diese Behälter werden
auch tragringlose Flaschen genannt. Diese tragringlosen Flaschen weisen lediglich
einen Sicherungsring auf, mit welchem das Garantieband eines Schraubverschlusses so
wechselwirken kann, dass die Garantiefunktion weiterhin bestehen bleibt. Der Vorteil
tragringloser Flaschen besteht in der Materialersparnis gegenüber Behältern mit Tragring.
Aufgrund des Fehlens des Tragrings ist ein Handling mit einer starren Spikeplatte
in diesem Bereich nicht mehr möglich, da der Verschluss und insbesondere das Sicherungsband
den Sicherungsring im Wesentlichen komplett umschließt. Mit anderen Worten ist der
Sicherungsring bei aufgebrachtem Schraubverschluss nicht mehr frei zugänglich, sondern
durch das Sicherungsband überdeckt. Ein Herausheben der befüllten und verschlossenen
Flaschen mittels einer bekannten feststehenden Auflaufschiene kann hier dazu führen,
dass das Garantieband, welches dann mit der Auflaufschiene in Kontakt kommt, verschleißt,
beschädigt wird oder gar abreißt.
[0009] Für das Handling tragringloser Flaschen, insbesondere das Halten einer tragringlosen
Flasche während des Verschließen mit einem Behälterverschluss, sind entsprechend Vorrichtungen
bekannt, welche einen Träger und eine an diesem Träger angeordnete Halteanordnung
umfassen, wobei die Halteanordnung einen kragenförmigen Stützvorsprung zum Stützen
des Behälters an einem Sicherungsring des Behälters umfasst. Eine derartige Vorrichtung
ist beispielsweise aus der
DE 10 2014105 907 A1 bekannt. Der Stützvorsprung ist derart ausgebildet, dass er von unten und radial
innerhalb des Garantiebands des aufgebrachten Behälterverschlusses den Sicherungsring
des Behälters kontaktieren und den Behälter dadurch auch bei aufgebrachtem Behälterverschluss
direkt halten kann. Um ein Anheben und Absenken des Behälters relativ zum Stützvorsprung
zu gewährleisten, sind parallel zur Behälterachse bewegliche Anhebefinger vorgesehen,
mittels welchen der Behälter vom Stützvorsprung nach oben abgehoben werden kann. Die
Anhebefinger treten dabei mit dem Garantieband des aufgebrachten Behälterverschlusses
in Kontakt.
[0010] Um das Handling solcher tragringloser Flaschen zu ermöglichen, wiesen diese an ihrem
Halsbereich unterhalb des Sicherungsrings einen vergleichsweise langen zylindrischen
oder leicht kegeligen Abschnitt auf, der das entsprechende Anheben und Absenken der
Anhebefinger ermöglicht. Aus Gründen einer weiteren Materialeinsparung, des optischen
Gesamteindrucks von Behälter und aufgebrachtem Behälterverschluss, sowie einer verbesserten
Manipulationssicherheit des Garantiebandes von unterhalb des Behälterverschlusses
ist der Abschnitt des Halsbereich bei tragringlosen Flaschen neuerer Generation signifikant
verkürzt. Bei derart ausgebildeten tragringlosen Flaschen ist es nicht mehr möglich,
den für die Verwendung herkömmlicher Halteanordnungen erforderlichen Hub zwischen
Stützvorsprung und Behälter durch ein Anheben und Absenken parallel zur Behälterachse
bereitzustellen, da die jeweiligen Anlagenkomponenten dann am Schulterbereich des
Behälters anschlagen würden.
Darstellung der Erfindung
[0011] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Halten eines Behälters in einer Behälterbehandlungsvorrichtung,
bevorzugt zum Halten einer tragringlosen Flasche zum Aufbringen eines Schraubverschlusses,
sowie eine Verschließvorrichtung zum Verschließen eines befüllten Behälters mit einem
Behälterverschluss, bevorzugt zum Verschließen einer tragringlosen Flasche mit einem
Schraubverschluss, bereitzustellen.
[0012] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Halten eines Behälters in einer Behälterbehandlungsvorrichtung,
bevorzugt zum Halten einer tragringlosen Flasche zum Aufbringen eines Schraubverschlusses,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der Beschreibung und den Figuren.
[0013] Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Halten eines Behälters in einer Behälterbehandlungsvorrichtung,
bevorzugt zum Halten einer tragringlosen Flasche zum Aufbringen eines Schraubverschlusses,
vorgeschlagen, umfassend einen Träger und eine am Träger angeordnete Halteanordnung,
wobei die Halteanordnung zwischen einer geschlossenen Position zum Halten des Behälters
und einer geöffneten Position zum Freigeben des Behälters relativ zum Träger bewegbar
ist, wobei die Halteanordnung einen kragenförmigen Stützvorsprung zum Stützen des
Behälters an einem Sicherungsring des Behälters umfasst, wobei der kragenförmige Stützvorsprung
einen Stützvorsprungbereich eines ersten Haltearms und einen Stützvorsprungbereich
eines zweiten Haltearms umfasst. Erfindungsgemäß sind der erste Haltearm und der zweite
Haltearm zum Bewegen zwischen der geöffneten Position und der geschlossenen Position
zueinander verschwenkbar an dem Träger angeordnet.
[0014] Dadurch, dass die Halteanordnung einen ersten Haltearm mit einem Stützvorsprungbereich
und einen zweiten Haltearm mit einem weiteren Stützvorsprungbereich aufweist, wobei
der erste Haltearm und der zweite Haltearm zueinander verschwenkbar an dem Träger
angeordnet sind, wird für das Schwenken der Stützvorsprungbereiche zwischen der geschlossenen
Position und der geöffneten Position senkrecht zur Behälterachse eines zu haltenden
Behälters weniger Platz benötigt. Durch die derart ausgebildete Vorrichtung ist es
entsprechend möglich, auch Behälter aufzunehmen und wieder freizugeben, die einen
vergleichsweise kurzen im Wesentlichen zylindrischen Halsbereich zum Handling unterhalb
ihres Sicherungsrings aufweisen.
[0015] Insbesondere können derartige Behälter während des und im Anschluss an das Verschließen
der Behälter mit einem Behälterverschluss durch die Vorrichtung gehalten werden, ohne
dass es zu Kollisionen zwischen den Teilen der Vorrichtung und dem Behälter oder dem
Behälterverschluss, insbesondere dessen Garantieband, kommt. Die Vorrichtung ermöglicht
mithin die Verarbeitung von tragringlosen Flaschen neuester Generation, beispielsweise
in automatisierten Abfüllanlagen.
[0016] Bevorzugt gibt der Stützvorsprung eine Halteebene vor, auf der in der geschlossenen
Position ein Sicherungsring eines gehaltenen Behälters aufliegt, wobei die Halteebene
in der geöffneten Position ein niedrigeres Höhenniveau ausbildet, als in der geschlossenen
Position.
[0017] Mit anderen Worten wird der Stützvorsprung beim Bewegen der Vorrichtung in die geöffnete
Position nach unten und dabei durch die Schwenkbewegung auch nach radial außen bewegt,
so dass eine tragringlose Flasche der neuesten Generation durch die Vorrichtung aufgenommen
und nach einem Überführen des Stützvorsprungs in die geschlossene Position gehalten
werden kann, dann ein Behälterverschluss aufgebracht werden kann und der Stützvorsprung
dabei nicht im Weg ist, da er radial innerhalb des Behälterverschlusses und damit
auch radial innerhalb eines Garantiebandes des Behälterverschlusses angeordnet ist.
Beim anschließenden Öffnen der Vorrichtung wird der Stützvorsprung dann nach unten
und nach außen aus dem Eingriff mit dem Behälter und dem Behälterverschluss bewegt.
[0018] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform gibt der Stützvorsprung eine Halteebene
vor, wobei der erste Haltearm um eine erste Schwenkachse schwenkbar an dem Träger
angeordnet ist und der zweite Haltearm um eine zweite Schwenkachse schwenkbar an dem
Träger angeordnet ist, wobei die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse bevorzugt
in einer sich parallel zur Halteebene erstreckenden Schwenkachsenebene liegen.
[0019] Dadurch ist es möglich, die Haltearme und insbesondere die Stützvorsprungbereiche
bei einem Schwenken aus der geschlossenen Position in die geöffnete Position nach
unten und insbesondere nach außen zu schwenken, sodass der für den Behälter zur Verfügung
stehende Raum im Vergleich zu herkömmlichen Vorrichtungen insbesondere im Halsbereich
des in der geschlossenen Position gehaltenen Behälters vergrößert ist. Zudem können
die Stützvorsprungbereiche dadurch von außen und unten aus der geöffneten Position
sich innerhalb der Position des Garantiebandes des auf den Behälter aufgebrachten
Behälterverschlusses bewegend verschwenkt werden, um in Kontakt mit dem Sicherungsring
des Behälters zu treten.
[0020] Bevorzugt sind die Haltearme zwischen der geschlossenen Position und der geöffneten
Position schwenkbar ausgebildet, wobei die Stützvorsprungbereiche relativ zu ihrer
Lage in der geschlossenen Position in der geöffneten Position um die jeweilige Schwenkachse
nach unten und radial außen verschwenkt sind. Dadurch werden die Stützvorsprungbereiche
bei einem Öffnen der Vorrichtung insbesondere auch nach radial außen relativ zu ihrer
Lage in der geschlossenen Position geschwenkt, sodass für den Behälter unterhalb des
Sicherungsrings ein vergrößerter Raum beziehungsweise Bauraum zur Verfügung steht.
[0021] Um zusätzlich zum Halten des Behälters eine Verdrehsicherung für den Behälter um
dessen Längsachse in der geschlossenen Position bereitstellen zu können, kann der
Stützvorsprung zumindest einen spitz zulaufenden Dorn zum Hemmen eines Verdrehens
eines durch die Haltearme aufgenommenen Behälters um seine Behälterachse aufweisen.
Bevorzugt weist dabei jeder der Stützvorsprungbereiche zumindest einen spitz zulaufenden
Dorn auf. Bevorzugt liegt der spitz zulaufende Dorn dabei in einer Verlängerung des
Stützvorsprungbereichs. Ferner bevorzugt ist der zumindest eine Dorn in der geschlossenen
Position nach oben gerichtet. Alternativ kann zumindest ein Dorn auch nach oben innen
oder nach innen gerichtet sein.
[0022] Insbesondere, wenn die Vorrichtung zum Halten eines Behälters in einer Verschließvorrichtung
vorgesehen ist, kann durch die vorgeschriebene Verdrehsicherung sichergestellt werden,
dass bei einem Aufschrauben eines Behälterverschlusses auf den Behälter der in der
Vorrichtung gehaltene Behälter durch die Drehbewegung des Behälterverschlusses nicht
verdreht wird, was einem sicheren Verschließen des Behälters entgegenstehen würde.
[0023] Wenn die Schwenkachsenebene gemäß einer weiteren Ausführungsform oberhalb der Halteebene
angeordnet ist, kann einer Bewegungskomponente in axialer Richtung, mithin senkrecht
zur Schwenkachsenebene, in Bezug auf eine Bewegungskomponente in radialer Richtung
bezogen auf die Behälterachse einer Bewegungsbahn, entlang welcher die Hebelarme und
insbesondere die Stützvorsprungbereiche beim Schwenken zwischen der geschlossenen
Position und der geöffneten Position bewegt werden, verkleinert werden. Mit anderen
Worten kann die Bewegungsbahn senkrecht zur Schwenkachsenebene gesehen flacher ausgebildet
sein. Einem durch die Vorrichtung gehaltenen Behälter steht unterhalb der Halteebene
dadurch ein größerer Bauraum zur Verfügung, in dem er sich erstrecken kann, ohne mit
Teilen der Vorrichtung zu kollidieren.
[0024] Ein besonders kompakter Aufbau der Vorrichtung kann erzielt werden, wenn die Schwenkachsenebene
auf Höhe der Halteebene angeordnet ist.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zumindest ein relativ zum Träger um eine
dritte Schwenkachse schwenkbarer dritter Haltearm vorgesehen. Dadurch mögen die vorgenannten
Wirkungen nochmals stärker ausgeprägt bereitgestellt werden.
[0026] Wenn sich der Stützvorsprung einer weiteren Ausführungsform entsprechend in einem
Umfangswinkel von kleiner gleich 180° erstreckt, kann ein zu haltender Behälter der
Vorrichtung übergeben und entnommen werden, wenn die Haltearme in der geschlossenen
Position vorliegen, die Vorrichtung mithin geschlossen ist.
[0027] Gemäß einer alternativen Ausführungsform erstreckt sich der Stützvorsprung in einem
Umfangswinkel von größer 180°. Dadurch kann in der geschlossenen Position ein seitliches
Herausrutschen des Behälters verhindert werden. Zudem kann eine Kraftverteilung der
Gewichtskraft oder einer von außen aufgebrachte Kraft, beispielsweise einer Axialkomponente
einer Verschließkraft, mit zunehmendem Umfangswinkel, in welchem sich der Stützvorsprung
erstreckt, gleichmäßiger verteilt auf die Vorrichtung übertragen werden.
[0028] Um die Variabilität der Vorrichtung weiter zu erhöhen, können zumindest zwei voneinander
beabstandet angeordnete Schwenkachsenebenen vorgesehen sein, wobei zumindest eine
Schwenkachse in einer ersten Schwenkachsenebene liegt und eine weitere Schwenkachse
in einer zweiten Schwenkachsebnen liegt. Dadurch kann ferner insbesondere auch ein
kompakter Aufbau der Vorrichtung erzielt werden.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Stützvorsprung derart ausgebildet, dass
der Behälter durch den Stützvorsprung ausschließlich an der Unterseite des Sicherungsrings
gestützt ist. Mit anderen Worten ist der Stützvorsprung derart ausgebildet, dass letzterer
mit einem Garantieband eines aufgebrachten Behälterverschlusses im Wesentlichen nicht
in kraftübertragenden Kontakt steht, wenn ein mit einem Behälterverschluss verschlossen
Behälter durch die Vorrichtung in der geschlossenen Position gehalten wird.
[0030] Bevorzugt ist der Stützvorsprung dabei derart ausgebildet, dass er im Bereich des
Garantiebandes der Stützvorsprung einen Außendurchmesser aufweist, welcher kleiner
ist als ein Innendurchmesser des Garantiebandes. Zudem mag der Stützvorsprung einen
Innendurchmesser aufweisen, welcher größer ist, als ein Außendurchmesser beziehungsweise
eine Außenkontur des Behälters auf Höhe des Garantiebandes.
[0031] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Auflagerabschnitt zum Abstützen
des Behälters am Sicherungsring oder am Garantieband eines aufgebrachten Behälterverschlusses
bei in die geöffnete Position verschwenkten Haltearmen an dem Träger angeordnet. Dadurch
kann zum einen ein Vorpositionieren eines zu haltenden Behälters bei geöffneter Vorrichtung
bereitgestellt werden. Fernerhin kann verhindert werden, dass ein mit einem Behälterverschluss
verschlossener Behälter nach dem Öffnen der Vorrichtung, mithin dem Verschwenken der
Haltearme aus der geschlossenen Position in die geöffnete Position, unkontrolliert
freigegeben wird. Ferner kann dadurch optional ein Lösen des Dorns aus dem Sicherungsring
erfolgen.
[0032] Bevorzugt ist der Auflagerabschnitt mit einem vorgegebenen Abstand unterhalb der
Halteebene angeordnet, wobei der Abstand bevorzugt derart ausgebildet ist, dass in
der geschlossenen Position der Haltearme der aufgebrachte Behälterverschluss von dem
Auflagerabschnitt beabstandet ist, bevorzugt mit einer Distanz von 0,1 bis 2 mm, bevorzugt
0,3 bis 1 mm, besonders bevorzugt 0,5 mm. Dadurch kann sichergestellt werden, dass
der Auflagerabschnitt während des Haltens des Behälters durch die Haltearme keine
Beschädigungen des Behälterverschlusses erzeugt oder ein Verschließen des Behälters
behindert.
[0033] Um die Position der Haltearme gezielt vorgeben zu können, kann eine Steuereinheit
zum Steuern der Position der Haltearme vorgesehen sein, wobei die Steuereinheit bevorzugt
einen Steuerbolzen und/oder einen Antrieb, bevorzugt einen Motor, umfasst. Die Steuereinheit
kann bevorzugt ausgebildet sein, um mit einem entsprechend ausgebildetem Führungselement,
beispielsweise einer Hubkurve oder einer Nutbahn zu interagieren, bevorzugt über zumindest
eine Laufrolle. Ferner kann die Steuereinheit ein Vorspannungselement aufweisen, welches
die Steuereinheit in eine vorgegebene Position, beispielsweise die geschlossene Position
oder die geöffnete Position, vorspannt.
[0034] Die oben gestellte Aufgabe wird weiterhin durch Verschließvorrichtung zum Verschließen
eines befüllten Behälters mit einem Behälterverschluss, bevorzugt einer tragringlosen
Flasche mit einem Schraubverschluss, mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der vorliegenden
Beschreibung und den Figuren.
[0035] Entsprechend wird eine Verschließvorrichtung zum Verschließen eines befüllten Behälters
mit einem Behälterverschluss, bevorzugt einer tragringlosen Flasche mit einem Schraubverschluss
vorgeschlagen, umfassend ein Verschließorgan zum Aufbringen eines Behälterverschlusses
auf einen befüllten Behälter und eine Vorrichtung zum Halten eines Behälters gemäß
einem der vorstehenden Ausführungsformen.
[0036] Durch die Verschließvorrichtung können die hinsichtlich der Vorrichtung zum Halten
eines Behälters beschriebenen Vorteile und Wirkungen analog erzielt werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0037] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 schematisch eine perspektivische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Halten
eines Behälters in einer Behandlungsvorrichtung in einem geschlossenen Zustand;
Figur 2 schematisch eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung aus Figur 1
in einem geöffneten Zustand;
Figur 3 schematisch eine Schnittansicht durch die Vorrichtung aus Figur 1;
Figur 4 schematisch eine Draufsicht der Vorrichtung aus Figur 1;
Figur 5 schematisch eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung aus Figur 1
mit einem durch die Vorrichtung gehaltenen Behälter;
Figur 6 schematisch eine Schnittansicht durch einen Halsbereich des Behälters aus
Figur 5;
Figur 7 schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung aus Figur 5;
Figur 8 schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung aus Figur 5 in einem geöffneten
Zustand;
Figur 9 schematisch eine Detailansicht eines den Behälter haltenden Stützbereichs
der Vorrichtung aus Figur 5;
Figur 10 schematisch die Detailansicht aus Figur 9 bei geöffnetem Zustand der Vorrichtung;
Figur 11 schematisch eine Schnittansicht einer Verschließvorrichtung zum Verschließen
eines Behälters mit einem Behälterverschluss;
Figur 12 schematisch eine Schnittansicht einer weiteren Verschließvorrichtung zum
Verschließen eines Behälters mit einem Behälterverschluss; und
Figur 13 schematisch eine Draufsicht einer Getränkeabfüllanlage.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0038] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0039] In Figur 1 ist schematisch eine perspektivische Seitenansicht einer Vorrichtung 1
zum Halten eines Behälters 2 (siehe Figur 5) in einer Behandlungsvorrichtung in einem
geschlossenen Zustand gezeigt. Die Vorrichtung 1 ist vorliegend zum Halten einer tragringlosen
Flasche an ihrem Flaschenhals ausgebildet und dient bevorzugt zum Halten der tragringlosen
Flasche zum Aufbringen eines Schraubverschlusses.
[0040] Die Vorrichtung 1 umfasst einen Träger 10 und eine am Träger 10 angeordnete Halteanordnung
11. Die Halteanordnung 11 ist zwischen einer geschlossenen Position, welche dem geschlossenen
Zustand der Vorrichtung 1 entspricht, und einer geöffneten Position, welche einem
geöffneten Zustand der Vorrichtung 1 entspricht, relativ zum Träger 10 beweglich.
Zum Stützen des Behälters an einem Sicherungsring des Behälters umfasst die Halteanordnung
11 einen kragenförmigen Stützvorsprung 12, welcher sich nach oben hin erstreckt.
[0041] Der Stützvorsprung 12 ist nach oben hin auch spitz zulaufendend ausgebildet, kann
aber auch eine andere Form annehmen.
[0042] Die Halteanordnung 11 umfasst eine Mehrzahl von Haltearmen 110, 112, 114, welche
zueinander verschwenkbar an dem Träger 10 angeordnet sind. Dabei ist ein erster Haltearm
110 um eine erste Schwenkachse 111 herum schwenkbar an dem Träger 10 angeordnet, ein
zweiter Haltearm 112 um eine zweite Schwenkachse 113 herum schwenkbar an dem Träger
10 angeordnet, und ein dritter Haltearm 114 um eine dritte Schwenkachse 115 (hier
nicht gezeigt) schwenkbar an dem Träger 10 angeordnet.
[0043] Der Stützvorsprung 12 umfasst hier drei Stützvorsprungbereiche 120, wobei jeder der
Haltearme 110, 112, 114 einen Stützvorsprungbereich 120 aufweist. Mit anderen Worten
bilden die Stützvorsprungbereiche 120 zusammen den Stützvorsprung 12 aus.
[0044] Um die Position der Haltearme 110, 112, 114 vorgeben zu können, sind diese gelenkig
mit einer Steuereinheit 4 zum Steuern der Position der Haltearme 110, 112, 114 verbunden.
Die Steuereinheit 4 weist einen Steuerbolzen 41 auf, welcher durch ein Vorspannungselement
40 in Form einer Feder derart vorgespannt ist, dass die Haltearme 110, 112, 114 in
die geschlossene Position vorgespannt sind. Die Steuereinheit 4 kann über den Steuerbolzen
41 mit einem entsprechend ausgebildeten Führungselement einer Behandlungsvorrichtung
interagieren, beispielsweise einer Hubkurve oder einer Nutbahn, wobei das Führungselement
durch die Interaktion mit dem Steuerbolzen 41 die Position der Haltearme 110, 112,
114 vorgibt.
[0045] Die Steuereinheit 4 kann auch berührungslos einer Führungsbahn folgen, beispielsweise
über Magnete oder einen elektrischen, elektromagnetischen, pneumatischen oder hydraulischen
Aktuator.
[0046] Figur 2 zeigt schematisch eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung 1 aus
Figur 1 in einem geöffneten Zustand. Wie im Vergleich zu Figur 1 ersichtlich, weist
der Stützvorsprung 12, beziehungsweise die Stützvorsprungbereiche 120 in der geöffneten
Position, wie in Figur 2 gezeigt, im Vergleich zur geschlossenen Position, wie aus
Figur 1 zu entnehmen, ein geringeres Höhenniveau auf. Dies ist dadurch erzielt, dass
die Stützvorsprungbereiche 120 relativ zu ihrer Lage in der geschlossenen Position
in der geöffneten Position durch Schwenken der Haltearme 110, 112, 114 um ihre jeweilige
Schwenkachse 111, 113, 115 nach unten und radial außen verschwenkt sind.
[0047] Wie aus den Figuren 1 und 2 zu entnehmen, weist die Vorrichtung 1 ferner zwei Auflagerabschnitte
14 zum Abstützen des Behälters an seinem Sicherungsring oder an dem Garantieband eines
aufgebrachten Behälterverschlusses bei in die geöffnete Position verschwenkten Haltearmen
110, 112, 114 an dem Träger 10 auf.
[0048] Wie Figur 1 in Zusammenschau mit Figur 2 zu entnehmen ist, wird durch die jeweilige
Außenseite der Auflageabschnitte 14 für den ersten Haltearm 110 und den zweiten Haltearm
112 jeweils ein Anschlag 15, 16 bereitgestellt, welcher die Position der vorgenannten
Haltearme 110, 112 in der geschlossenen Position vorgibt.
[0049] Figur 3 zeigt schematisch eine seitliche Schnittansicht durch die Vorrichtung 1 aus
Figur 1. Der Stützvorsprung 12 beziehungsweise die Stützvorsprungbereiche 120 geben
eine Halteebene 121 vor, welche sich im Wesentlichen senkrecht zur Gravitation, mithin
horizontal, erstreckt.
[0050] Die erste Schwenkachse 111 sowie die zweite Schwenkachse 113 liegen in einer sich
parallel zur Halteebene 121 erstreckenden ersten Schwenkachsenebene 116. Die dritte
Schwenkachse 115 liegt in einer weiteren Schwenkachsenebene 116', welche von der ersten
Schwenkachsenebene 116 beabstandet ebenfalls oberhalb der Halteebene 121 und parallel
zu dieser angeordnet ist.
[0051] Der Stützvorsprung 12 weist ferner eine Vielzahl von spitz zulaufenden Dornen 13
zum Hemmen eines Verdrehens eines durch die Haltearme 110, 112, 114 aufgenommenen
Behälters um seine Behälterachse auf. Die Dorne 113 sind in regelmäßigen Abständen
entlang des Stützvorsprungs 12 verteilt und erstrecken sich über jeden der Stützvorsprungbereiche
120.
[0052] Alternativ können auch alle Schwenkachsen 111, 113, 115 auf verschiedenen Schwenkachsenebenen
oder auf einer gemeinsamen Schwenkachsenebene liegen.
[0053] Wie dieser Ansicht zu entnehmen ist, stellt der Träger 10 an der Oberseite des dritten
Haltearms 114 einen Anschlag 17 bereit, welcher die Position des dritten Haltearms
114 in der geschlossenen Position vorgibt.
[0054] Die Auflageabschnitte 14 sind mit einem vorgegebenen Abstand unterhalb der Halteebene
121 angeordnet, wobei der Abstand derart ausgebildet ist, dass in der geschlossenen
Position der Haltearme 110, 112, 114 der aufgebrachte Behälterverschluss von den Auflagerabschnitten
14 beabstandet ist, vorliegend mit einer Distanz von ca. 0,5 mm.
[0055] In Figur 4 ist schematisch eine Draufsicht der Vorrichtung 1 aus Figur 1 gezeigt.
Die Schwenkachsen 111, 113 sind parallel zueinander angeordnet, wohingegen die dritte
Schwenkachse 115 senkrecht zu der ersten Schwenkachse 111 und zu der zweiten Schwenkachse
113 verläuft. Durch diese Anordnung bilden der erste Haltearm 110 und der zweite Haltearm
112 zwei seitliche Haltearme, und der dritte Haltearm 114 einen mittleren Haltearm
der Vorrichtung 1 aus.
[0056] Deutlich zu erkennen ist hier, dass sich der Stützvorsprung 12 in die Stützvorsprungbereiche
120 aufteilt. Jeder der Stützvorsprungbereiche 120 weist eine Mehrzahl von Dornen
13 auf. Der Stützvorsprung 12 ist im Wesentlichen auf einem Teilkreis um eine Mittelachse,
welche der Behälterachse 21 eines in der Vorrichtung aufgenommenen Behälters entspricht,
angeordnet.
[0057] Ferner ist zu erkennen, dass sich der Stützvorsprung 12 in einem Umfangswinkel 122
von größer 180° erstreckt, vorliegend etwa 225°. Alternativ kann der Umfangswinkel
122 auch einen anderen Wert aufweisen.
[0058] Figur 5 zeigt schematisch eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung 1 aus
Figur 1 mit einem durch die Vorrichtung 1 gehaltenen Behälter 2 in Form einer tragringlosen
Flasche, auf welchen bereits ein Behälterverschluss 3 aufgeschraubt wurde.
[0059] Die Haltearme 110,112, 114 sowie deren Stützvorsprungbereiche 120 sind derart ausgebildet,
dass der Behälter 2 durch den Stützvorsprung 12 ausschließlich an der Unterseite des
Sicherungsrings des Behälters 2, welcher hier durch den Behälterverschluss 3 verdeckt
ist, gestützt ist.
[0060] Dadurch, dass sich der Stützvorsprung 12 in der Halteebene 121 erstreckt, und sich
der Sicherungsring des Behälters 2 senkrecht zur Behälterachse 21 erstreckt, ist der
Behälter 2 durch die Haltearme 110, 112, 114 derart gehalten, dass die Behälterachse
21 senkrecht zur Halteebene 121 orientiert ist.
[0061] Figur 6 zeigt schematisch eine Schnittansicht durch einen Halsbereich 20 des Behälters
2 aus Figur 5. Zu erkennen ist hier, dass der Stützbereich 12 sich von den Haltearmen
110, 112, 114 in Bezug auf die Behälterachse 21 nach radial innen und oben erstreckt,
so dass er das Garantieband 30 des Behälterverschlusses 3 untergreift, ohne dabei
einen Teil der Gewichtskraft des Behälters 3 über das Garantieband 30 aufzunehmen.
Hierzu ist der Stützbereich 12 derart ausgebildet, dass er in der geschlossenen Position,
wie in Figur 6 gezeigt, einen Abstand zum Garantieband 30 des auf den Behälter 2 aufgebrachten
Behälterverschlusses 3 aufweist, wenn der Behälter 2 wie vorgesehen in der Vorrichtung
1 gehalten ist.
[0062] Mithin stützt sich der Behälter 2 mit seinem Sicherungsring 22 im Wesentlichen ausschließlich
über den der Stützvorsprung 12 an der Vorrichtung 1 ab. Der Behälter 2 liegt mithin
mit im Wesentlichen seiner gesamten Gewichtskraft auf dem Stützvorsprung 12 auf.
[0063] In Figur 7 ist schematisch eine Detailansicht der Vorrichtung 1 aus Figur 5 gezeigt,
wobei die Vorrichtung 1 geschlossen ist. Aus Figur 8 ist im Vergleich dazu schematisch
eine Detailansicht der Vorrichtung 1 aus Figur 5 in einem nun geöffneten Zustand zu
entnehmen. In der in Figur 7 gezeigten Stellung der Haltearme 110, 112, 114, welche
sich in der geschlossenen Position befinden, ist der Behälter 2 wie oben beschrieben
durch den Stützvorsprung 12 gehalten.
[0064] Aus den beiden Figuren 7 und 8 ist auch zu erkennen, dass das durch den Stützvorsprung
12, welcher die Stützvorsprungbereiche 120 umfasst, ausgebildete Höhenniveau in der
geöffneten Position, die in Figur 8 gezeigt ist, niedriger liegt, als das Höhenniveau
in der geschlossenen Position, die in Figur 7 gezeigt ist. Mit anderen Worten wird
das durch den Stützvorsprung 12 ausgebildete Höhenniveau beim Öffnen der Vorrichtung
1 durch das Verschwenken der Haltearme 110, 112 gegeneinander abgesenkt.
[0065] In der in Figur 8 gezeigten geöffneten Position der Haltearme 110, 112, 114 ist der
Stützvorsprung 12 beziehungsweise sind die einzelnen Stützvorsprungbereiche 120 jeweils
- wie bereits beschrieben - so nach unten und radial nach außen verschwenkt, dass
der Behälter 2 nun auf den Auflageabschnitten 14 (siehe Figuren 1 und 2) aufliegt,
wobei sich der Behälter 2 über das Garantieband 30 des aufgeschraubten Behälterverschlusses
3 an den Auflagerabschnitten 14 abstützt.
[0066] Mithin sind der Behälter 2 und der Stützvorsprung 12 beziehungsweise die Stützvorsprungbereiche
120 außer Eingriff gebracht.
[0067] Figur 9 ist eine schematische Detailansicht eines den Behälter 2 haltenden Stützvorsprungs
12 der Vorrichtung 1 aus Figur 5 und Figur 10 eine schematische Detailansicht der
Vorrichtung 1 aus Figur 5 bei geöffnetem Zustand der Vorrichtung 1. Die Figuren 9
und 10 zeigen mithin im Detail das zu Figur 7 und Figur 8 beschriebene. Ferner sind
in Figur 10 die Dorne 13 im Detail zu sehen, die sich in das Material des Sicherungsrings
22 des Behälters 2 eingraben und darüber entsprechend das von einem Schraubverschließer
in den Behälter 2 eingetragene Drehmoment abstützen können.
[0068] Dadurch, dass in der geöffneten Position die mit den Stützvorsprungbereichen 120
versehenen Haltearme 110, 112, 114 nach unten und radial außen in Bezug auf den Behälter
2 verschwenkt werden und dadurch von dem Behälter 2 beabstandet sind, ist eine genügend
große Öffnung bereitgestellt, um den Behälter 2 aus der Vorrichtung 1 an der offenen
Seite der Vorrichtung 1 entnehmen zu können.
[0069] Weiterhin findet eine Kollision der Haltearme 110, 112, 114 mit dem Behälter 2 und
insbesondere eines Schulterbereichs des Behälters 2 nicht statt.
[0070] Figur 11 zeigt schematisch eine Schnittansicht einer Verschließvorrichtung 5 zum
Verschließen eines Behälters 2 mit einem Behälterverschluss 3. Die Verschließvorrichtung
5 weist eine Vorrichtung 1 gemäß Figur 1 und ein oberhalb der Vorrichtung 1 angeordnetes
Verschließorgan 50 zum Aufbringen eines Behälterverschlusses 3 auf einen befüllten
Behälter 2 auf. Die Steuereinheit 4 interagiert mit einem Führungselement 53 zum Steuern
der Position der Haltearme 110, 112, 114.
[0071] Die Verschließvorrichtung 5 ist an einem Verschließerkarussell 7 in Rundläuferbauweise
angeordnet.
[0072] Figur 12 zeigt schematisch eine Schnittansicht einer weiteren Verschließvorrichtung
5 zum Verschließen eines Behälters 2 mit einem Behälterverschluss 3. Die Verschließvorrichtung
5 entspricht im Wesentlichen der in Figur 11 gezeigten, wobei die Steuereinheit 4
der Vorrichtung 1 hier über ein Gestänge 42 und einer Führungsrolle 43 mit einer Führungsnut
54 interagiert.
[0073] In Figur 13 ist schematisch eine Draufsicht einer Getränkeabfüllanlage 8 gezeigt,
welche zum Abfüllen einer stillen Flüssigkeit in Behälter 2 in Form von tragringlosen
Flaschen eingerichtet ist.
[0074] Die Getränkeabfüllanlage 8 weist ein um eine Drehachse 61 rotierbares Füllerkarussell
6 auf, welches eine Vielzahl von Füllvorrichtungen (nicht gezeigt) zum Befüllen von
tragringlosen Flaschen mit der stillen Flüssigkeit umfasst. In einer Transportrichtung
80 gesehen schließt sich dem Füllerkarussell 6 ein Füllerauslaufstern 60 an, an welchen
die befüllten Behälter 2 übergeben werden. Der Füllerauslaufstern 60 transportiert
die Behälter 2 zu und übergibt diese an ein um eine Drehachse 72 rotierbares Verschließerkarussell
7, welches eine Mehrzahl von Verschließvorrichtungen 5 gemäß einer der vorstehenden
Ausführungsformen aufweist, wobei hier nur eine der Verschließvorrichtungen 5 schematisch
dargestellt ist. Während des Transports eines befüllten Behälters 2 entlang des Verschließerkarussells
7 wird dieser durch die ihm zugeordnete Verschließvorrichtung 5 mit einem Behälterverschluss
3 verschlossen und im Anschluss daran an einen Verschließerauslaufstern 70 übergeben.
[0075] Die Vorrichtung 1 beziehungsweise die Haltearme 110, 112, 114 der Vorrichtung 1 befinden
sich in einem zweiten Segment 52 in der geöffneten Position, werden bei der Übergabe
der befüllten Behälter 2 an der Position des Füllerauslaufsterns 60 geschlossen beziehungsweise
in die geschlossenen Position verschwenkt, um dort die befüllten Behälter 2 in Empfang
zu nehmen und zu stützen beziehungsweise zu halten, und verbleiben in der geschlossenen
Position, bis die befüllten und verschlossenen Behälter 2 an den Verschließerauslaufstern
70 übergeben werden. Mithin befinden sich die Vorrichtungen 1 in einem ersten Segment
51 stets in der geschlossenen Position.
[0076] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1
- Vorrichtung
- 10
- Träger
- 11
- Halteanordnung
- 110
- erster Haltearm
- 111
- erste Schwenkachse
- 112
- zweiter Haltearm
- 113
- zweite Schwenkachse
- 114
- dritter Haltearm
- 115
- dritte Schwenkachse
- 116
- Schwenkachsenebene
- 12
- Stützvorsprung
- 120
- Stützvorsprungbereich
- 121
- Halteebene
- 122
- Umfangswinkel
- 13
- Dorn
- 14
- Auflagerabschnitt
- 15
- Anschlag
- 16
- Anschlag
- 17
- Anschlag
- 2
- Behälter
- 20
- Halsbereich
- 21
- Behälterachse
- 22
- Sicherungsring
- 23
- Gewinde
- 3
- Behälterverschluss
- 30
- Garantieband
- 4
- Steuereinheit
- 40
- Vorspannungselement
- 41
- Steuerbolzen
- 42
- Gestänge
- 43
- Führungsrolle
- 5
- Verschließvorrichtung
- 50
- Verschließorgan
- 51
- erstes Segment
- 52
- zweites Segment
- 53
- Führungselement
- 54
- Führungsnut
- 6
- Füllerkarussell
- 60
- Füllerauslaufstern
- 61
- Drehachse
- 7
- Verschließerkarussell
- 70
- Verschließerauslaufstern
- 71
- Drehachse
- 8
- Getränkeabfüllanlage
1. Vorrichtung (1) zum Halten eines Behälters (2) in einer Behälterbehandlungsvorrichtung,
bevorzugt zum Halten einer tragringlosen Flasche zum Aufbringen eines Schraubverschlusses,
umfassend einen Träger (10) und eine am Träger (10) angeordnete Halteanordnung (11),
wobei die Halteanordnung (11) zwischen einer geschlossenen Position zum Halten des
Behälters (2) und einer geöffneten Position zum Freigeben des Behälters (2) relativ
zum Träger (10) bewegbar ist, wobei die Halteanordnung (11) einen kragenförmigen Stützvorsprung
(12) zum Stützen des Behälters (3) an einem Sicherungsring (22) des Behälters (2)
umfasst, wobei der kragenförmige Stützvorsprung (12) einen Stützvorsprungbereich (120)
eines ersten Haltearms (110) und einen Stützvorsprungbereich (120) eines zweiten Haltearms
(112) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Haltearm (110) und der zweite Haltearm (112) zum Bewegen zwischen der geöffneten
Position und der geschlossenen Position zueinander verschwenkbar an dem Träger (10)
angeordnet sind.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützvorsprung (12) eine Halteebene (121) vorgibt und die Halteebene (121) in
der geöffneten Position ein niedrigeres Höhenniveau ausbildet, als in der geschlossenen
Position.
3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützvorsprung (12) eine Halteebene (121) vorgibt, wobei der erste Haltearm (110)
um eine erste Schwenkachse (111) schwenkbar an dem Träger (10) angeordnet ist und
der zweite Haltearm (112) um eine zweite Schwenkachse (113) schwenkbar an dem Träger
(10) angeordnet ist, wobei die erste Schwenkachse (111) und die zweite Schwenkachse
(113) bevorzugt in einer sich parallel zur Halteebene (121) erstreckenden Schwenkachsenebene
(116) liegen.
4. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltearme (110, 112) zwischen der geschlossenen Position und der geöffneten Position
schwenkbar sind, wobei die Stützvorsprungbereiche (120) relativ zu ihrer Lage in der
geschlossenen Position in der geöffneten Position um die jeweilige Schwenkachse (111,
113) nach unten und radial außen verschwenkt sind.
5. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützvorsprung (12) zumindest einen spitz zulaufenden Dorn (13) zum Hemmen eines
Verdrehens eines durch die Haltearme (110, 112) aufgenommenen Behälters (2) um seine
Behälterachse (21) aufweist, wobei bevorzugt der Dorn (13) in der geschlossenen Position
nach oben gerichtet ist.
6. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsenebene (116) oberhalb der durch den Stützvorsprung (12) vorgegebenen
Halteebene (121) angeordnet ist, oder dadurch, dass die Schwenkachsenebene (116) auf
Höhe der Halteebene (121) angeordnet ist.
7. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein relativ zum Träger (10) um eine dritte Schwenkachse (115) schwenkbarer
dritter Haltearm (114) vorgesehen ist, der ebenfalls einen Stützvorsprungbereich (120)
zur Ausbildung des Stützvorsprungs (12) aufweist.
8. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei voneinander beabstandet angeordnete Schwenkachsenebenen (116, 116')
vorgesehen sind, wobei zumindest eine Schwenkachse (111, 113) in einer ersten Schwenkachsenebene
(116) liegt und eine weitere Schwenkachse (115) in einer zweiten Schwenkachsebnen
(116') liegt.
9. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützvorsprung (12) derart ausgebildet ist, dass der Behälter (2) durch den Stützvorsprung
(12) ausschließlich an der Unterseite des Sicherungsrings (22) des Behälters (2) gestützt
ist.
10. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auflagerabschnitt (14) zum Abstützen des Behälters (2) am Sicherungsring (22)
oder am Garantieband (30) eines aufgebrachten Behälterverschlusses bei in die geöffnete
Position verschwenkten Haltearmen (110, 112, 114) an dem Träger (10) angeordnet ist,
wobei der Auflagerabschnitt (14) bevorzugt mit einem vorgegebenen Abstand unterhalb
der durch den Stützvorsprung (12) vorgegebenen Halteebene (121) angeordnet ist, wobei
der Abstand bevorzugt derart ausgebildet ist, dass in der geschlossenen Position (121)
der Haltearme (110, 112, 114) der aufgebrachte Behälterverschluss (3) von dem Auflagerabschnitt
(14) beabstandet ist, bevorzugt mit einer Distanz von 0,1 bis 2 mm, bevorzugt 0,3
bis 1 mm.
11. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (4) zum Steuern der Position der Haltearme (110, 112, 114) vorgesehen
ist, wobei die Steuereinheit (4) bevorzugt einen Steuerbolzen (40) und/oder einen
Antrieb, bevorzugt einen Motor, umfasst.
12. Verschließvorrichtung (5) zum Verschließen eines befüllten Behälters (2) mit einem
Behälterverschluss (3), bevorzugt einer tragringlosen Flasche mit einem Schraubverschluss,
umfassend ein Verschließorgan (50) zum Aufbringen eines Behälterverschlusses (3) auf
einen befüllten Behälter (2) und eine Vorrichtung (1) zum Halten eines Behälters (2)
gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.