[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Webgeschirrelementen
wie zum Beispiel eine Einziehmaschine und ein Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen.
[0002] Unter einer Einziehmaschine wird eine Maschine zum Einziehen von Fäden oder Kettfäden
in Webgeschirrelemente verstanden, die in verschiedene Funktionseinheiten unterteilt
werden kann und entsprechende Vorrichtungen und Teilvorrichtungen aufweist. Dies sind
zum Beispiel Vorrichtungen zum Bereitstellen von Litzen und Lamellen, in die Fäden
eingezogen werden sollen. In diesen Vorrichtungen zum Bereitstellen sind die Webgeschirrelemente,
wie generell zum Beispiel auch bei deren Vertrieb oder beim Weben üblich, auf schienenartigen
Führungen aneinander angrenzend aufgehängt. Weiterhin ist "eingangsseitig" eine Vorrichtung
zum Vorhalten eines Webblatts erforderlich. Als zentrale Vorrichtung weist eine Einziehmaschine
eine Einziehvorrichtung auf, die Fäden zum Beispiel durch Webblatt, Litze, Lamelle
und durch Bestandteile eines Fadenkreuzes führt. Die eingezogen Lamellen und Litzen
müssen "abrüstseitig", das heißt nach erfolgtem Einzug aus der Nähe der Einziehvorrichtung
abtransportiert werden, um einen Rückstau zu verhindern. In der Einziehvorrichtung
werden Litzen und Lamellen vorwiegend schnell über kurze Wegstrecken transportiert,
um eine hohe Taktzahl beim Einziehen zu erreichen. Nach erfolgten Einzug müssen die
Webgeschirrelemente über vorwiegend lange schienenartige Führungen geschoben werden.
Dieser Abtransport erfolgt in überwiegend langsamer Geschwindigkeit, allerdings sind
verhältnismäßig große Wegstrecken für die Webgeschirrelemente zurückzulegen. Dies
sind typischerweise 2 bis 3 m, teilweise sind aber auch bis zu 6 m erforderlich. Oft
sind "abrüstseitig" Lamellen und Litzen parallel in nebeneinander angeordneten Vorrichtungen
abzutransportieren. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Transport der Webgeschirrelemente
von einer Aufnahmeposition über die Einzugsposition bis zu der Aufnahmeposition. Vorteilhafterweise
befasst sich die Erfindung mit einem Modul zum Lamellentransport, jedoch sind Litzen
nicht ausgenommen.
[0003] Die
WO9205303A1 offenbart eine Vorrichtung zum Handhaben von Webgeschirrelementen, die Lamellen durchgängig
auf Stiften hängend bzw. geführt transportiert. Führungsschienen sollen verhindern,
dass die Lamellen von den Stiften fallen. Durch den durchgängigen Transport auf denselben
Stiften und der damit verbundenen geringeren Zahl an Schnittstellen sollen Fehlerquellen
und die Störungsanfälligkeit reduziert werden.
[0004] Die
EP1105558B1 bildet die
WO9205303A1 weiter, indem die Lamellen zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung wirkende Klemmflächen
fest eingespannt werden. Als Aufgabe ist angegeben, einen springenden Rapport bewerkstelligen
zu können.
[0005] Die
EP777005A2 offenbart eine Handhabungsvorrichtung für Lamellen, bei der die Lamellen von der
Separation bis zum Abstoßen mehrfach an verschiedene Halteelemente übergeben werden.
Die verschiedenen Halteelemente sind teilweise linear verlagerbar und zusätzlich um
eine Achse drehbar angeordnet. Als Aufgabe ist angegeben eine Einziehmaschine mit
hoher Zuverlässigkeit bereitzustellen.
[0006] Die
EP806506A2 offenbart eine Vorrichtung, in der Lamellen aus einem Magazin entnommen und einer
nicht weiter spezifizierten Einziehvorrichtung zugeführt werden. Die Zuführung zu
der Einziehvorrichtung wird durch ein schwenkbares Aufnahmeelement unterstützt, das
aber nicht dazu eingerichtet ist, die Lamelle der Einziehvorrichtung zu präsentieren,
sondern die Lamelle lediglich an ein weiteres Halteelement der Einziehvorrichtung
weiterleitet.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine Handhabungsvorrichtung und ein Verfahren zum Handhaben von Webgeschirrelementen
anzugeben, die bzw. das eine schnelle und sichere Handhabung der Webgeschirrelemente
erlaubt.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Handhabung von Webgeschirrelementen weist mindestens
ein Haltelement für ein Webgeschirrelement auf. An dem mindestens einem Haltelement
ist eine Auflagefläche für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere
Erstreckung der Auflagefläche ist eine Längsrichtung und durch die kleinere Erstreckung
der Auflagefläche ist eine Breitenrichtung des Halteelements festgelegt. Das mindestens
eine Halteelement ist um eine erste Achse, die senkrecht zur Längsrichtung des Halteelements
angeordnet ist, schwenkbar angeordnet, um ein an der Auflagefläche des Haltelements
angeordnetes Webgeschirrelement durch Schwenken des Haltelements um die erste Achse
von einer Aufnahmeposition zu einer Einzugsposition zu bewegen.
[0009] Durch die Schwenkbewegung um die erste Achse erfolgt ein Transport des Webgeschirrelements
von der Aufnahmeposition zu der Einzugsposition, ohne dass das Webgeschirrelement
vom Halteelement gelöst werden muß oder weitere Halteelemente oder Führungen zum Transport
eines Webgeschirrelements notwendig wären. Dadurch wird die Zuverlässigkeit erhöht
und es kann eine hohe Produktivität erhalten werden.
[0010] Das mindestens eine Halteelement ist so schwenkbar um die erste Achse angeordnet,
dass es von der Einzugsposition weiter zu einer Abgabeposition und wieder zurück zur
Aufnahmeposition bewegt werden kann. Das Webgeschirrelement wird erst an der Abgabeposition
von der Anlagefläche des Haltelements abgelöst. Dadurch ist auch hier ein zuverlässiger
Transport gewährleistet. Insgesamt ergibt sich ein besonders zuverlässiger Transport
von der Aufnahmeposition bis zur Abgabeposition. Die Breitenrichtung des Haltelements
kann in der Aufnahmeposition parallel zur ersten Achse ausgerichtet sein. Die Breitenrichtung
des Haltelements kann in der Abgabeposition parallel zur ersten Achse ausgerichtet
sein. Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der Einzugsposition parallel zur
ersten Achse ausgerichtet sein.
[0011] Die erste Achse ist in Längsrichtung des Halteelements beabstandet von der Auflagefläche
des Halteelements angeordnet. Durch den Abstand zwischen Schwenkachse und Auflagefläche
und somit Webgeschirrelement ergibt sich ein größerer Weg, über den das Webgeschirrelement
durch die Schwenkbewegung transportiert werden kann. Es wird so ausreichend Raum für
die entsprechenden Vorrichtungen an der Aufnahmeposition, an der Einzugsposition und
an der Abgabeposition bereitgestellt.
[0012] Das Halteelement legt eine zweite Achse fest, die parallel zur Längsachse und in
Breitenrichtung mittig in der Auflagefläche und in einem Abstand über der Auflagefläche,
der einer mittleren Dicke eines Webgeschirrelements entspricht, angeordnet ist. Der
Abstand über der Auflagefläche ist senkrecht zur Längsrichtung und zur Breitenrichtung
zu messen. Eine mittlere Dicke eines Webgeschirrelements kann einige zehntel Millimeter
betragen. Der Bereich der Dicke von Webgeschirrelementen wie Lamellen kann von 0,2mm
bis 1mm betragen. Ein mittlerer Wert kann Werte von zum Beispiel 0,3mm oder 0,5mm
oder beliebige Zwischenwerte umfassen. Das Halteelement ist schwenkbar um die zweite
Achse angeordnet, um eine Ausrichtung des Webgeschirrelements zum Einziehen und zum
Aufnehmen und Abgeben zu bewirken. Vorteilhaft können die Webgeschirrelemente in einem
Vorrat in einer Ausrichtung bereitgestellt werden, dass nach Schwenken des Webgeschirrelements
um die erste Achse ein Einziehen eines Fadens nicht möglich ist, weil eine Schmalseite
des Webgeschirrelements in die Richtung des Fadeneinzugs zeigt. Vorteilhafterweise
kann dann eine Schwenkbewegung um die zweite Achse das Webgeschirrelement so ausrichten,
dass von der Einziehvorrichtung ein Faden durch eine entsprechende Öffnung in einer
Breitseite des Webgeschirrelement durch dasselbe gezogen werden kann. Durch eine solche
Anordnung kann eine vorteilhafte Anordnung von Vorräten von Webgeschirrelementen getroffen
werden. Das Halteelement kann derart angeordnet sein, dass es über eine Getriebeanordnung
zwangsgesteuert um die erste und die zweite Achse simultan schwenkbar ist. Die Drehbewegungen
um die erste und zweite Drehachse können nur einen begrenzten Winkelbereich überstreichen,
insbesondere kann eine Rotation des Halteelements um eine der Drehachsen nicht stattfinden.
Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der Einzugsposition nicht parallel zur
ersten Achse ausgerichtet sein.
[0013] Das Halteelement weist ein erstes Federelement und ein zweites Federelement auf,
um das Webgeschirrelement in der Längsrichtung des Halteelements in einer Aussparung
des Webgeschirrelements unter Zugspannung zwischen dem ersten Federelement und dem
zweiten Federelement zu halten. Das Halteelement kann demgemäß das Webgeschirrelement
kraftschlüssig halten. Durch die kraftschlüssige Verbindung wird ein sicherer Transport
gewährleistet. Das Webgeschirrelement kann mit einer Breitseite auf der Auflagefläche
des Halteelements aufliegen. Das Halteelement kann das Webgeschirrelement zusätzlich
zumindest teilweise formschlüssig zum Beispiel an einer Außenkante halten. Das erste
Federelement kann so angeordnet sein, dass es durch ein nicht am Haltemittel angeordnetes
Vorrichtungselement verschoben werden kann, um das Webgeschirrelement freizugeben.
Das erste Federelement kann derart angeordnet sein, dass es durch seine Federwirkung
einen Formschluß mit dem Webgeschirrelement herstellt. Die Federkraft des ersten Federelement
kann senkrecht zur Längsrichtung und senkrecht zur Breitenrichtung wirken. Das zweite
Federelement kann derart angeordnet sein, dass es das Webgeschirrelement durch seine
Federkraft in seiner Längsrichtung bewegt, wenn das Webgeschirrelement durch das erste
Federelement freigegeben wird. Die Zugspannung im Webgeschirrelement kann durch die
Feder des zweiten Federelements bereitgestellt werden.
[0014] Die Auflagefläche des Halteelements kann einen Durchbruch aufweisen, damit das Halteelement
mit seiner Auflagefläche an ein äußeres Webgeschirrelement eines Vorrats von Webgeschirrelementen
durch die Schwenkbewegung anlegbar ist, um das äußere Webgeschirrelement aus dem Vorrat
aufnehmen zu können. Zusätzlich oder alternativ kann das Halteelement mit gehaltenem
Webgeschirrelement mit seinem Durchbruch über eine Abgabeschiene für das Webgeschirrelement
schwenkbar sein. Die Vorrichtung kann je Vorrat ein Schiebeelement aufweisen, das
eingerichtet ist, ein äußeres, an der Auflagefläche des Haltelements angeordnetes
Webgeschirrelement in Längsrichtung aus dem Vorrat heraus und in das Haltelement zu
schieben. Das Webgeschirrelement kann dabei das zweite Federelement vorspannen und
durch einen Formschluß mit dem ersten Federelement an dem Halteelement gehalten werden.
Das Halten des Webgeschirrelements unter Zugspannung am Haltelement kann durch die
nachfolgend beschriebene Vorgehensweise und Anordnung zustande kommen: Ein Webgeschirrelement
weist in seiner Breitseite eine geschlossene Aussparung auf. Die Aussparung ist in
Längsrichtung der Lamelle von einer ersten Innenkante und einer zweiten Innenkante
begrenzt. Die erste Innenkante ist in der Nähe eines Endes der Lamelle in deren Längsrichtung
angeordnet. Das Halteelement schwenkt so an die äußere Lamelle des Vorrats heran,
dass die erste Innenkante der Aussparung der Lamelle in der Nähe des ersten Federelements
angeordnet ist. Außerdem ist die zweite Innenkante der Aussparung der Lamelle in der
Nähe des zweiten Federelements angeordnet. Beide Innenkanten liegen in derselben Orientierung
in Längsrichtung von dem jeweiligen Federelement beabstandet. Die Lamelle wird durch
einen Schieber in Längsrichtung verschoben, so dass die erste Innenkante Kontakt zu
dem ersten Federelement und die zweite Innenkante Kontakt zu dem zweiten Federelement
bekommt. Das erste Federelement kann von einer endseitigen Kante der Lamelle in Höhenrichtung
gegen die Feder des ersten Federelements verschoben werden, bis das erste Federelement
in die Aussparung der Lamelle einfedern kann, um mit der ersten Innenkante der Aussparung
der Lamelle einen Formschluß zu erzeugen. Der Formschluß verhindert, dass die Lamelle
unter dem ersten Federelement herausgezogen werden kann. Zur Freigabe der Lamelle
muß das erste Federelement von einem abseits des Halteelements an der Vorrichtung
angeordnetes Vorrichtungselements gegen seine Federkraft verschoben werden. Das zweite
Federelement kann von der zweiten Innenkante der Aussparung der Lamelle gegen seine
Federkraft in Längsrichtung verschoben werden. Solange das erste Federelement die
Lamelle am Halteelement sichert, übt das zweite Federelement eine Zugspannung auf
die Lamelle aus. Dadurch wird die Lamelle auch bei einer Schwenkbewegung, die die
Lamelle mit hoher Geschwindigkeit über eine große Wegstrecke bewegt, sicher am Halteelement
gehalten.
[0015] Die Vorrichtung kann mehrere identische Halteelemente, die in Richtung der ersten
Achse versetzt um die erste Achse schwenkbar angeordnet sind, aufweisen. Jedem Halteelement
kann genau ein Vorrat einer Mehrzahl von Vorräten und genau eine Abgabeschiene einer
Mehrzahl von Abgabeschienen zugeordnet sein. Die Vorrichtung kann zwei bzw. vier,
sechs oder acht entsprechend gelagerte Halteelemente, Vorräte und Abgabeschienen aufweisen.
Durch eine höhere Zahl verwendeter Vorräte kann eine höhere Anzahl an Webgeschirrelementen
eingezogen werden, ohne dass Webgeschirrelemente in einem der Vorräte nachgelegt werden
müßten.
[0016] Das Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen verwendet mindestens ein Haltelement
für ein Webgeschirrelement, wobei an dem mindestens einem Haltelement eine Auflagefläche
für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere Erstreckung der Auflagefläche
eine Längsrichtung und durch die kleinere Erstreckung der Auflagefläche eine Breitenrichtung
des Halteelements festgelegt ist. Das mindestens eine Halteelement schwenkt um eine
erste Achse, die senkrecht zur Längsrichtung des Halteelements angeordnet ist. Ein
am Haltelement angeordnetes Webgeschirrelement bewegt sich durch Schwenken des Haltelements
um die erste Achse von einer Aufnahmeposition zu einer Einzugsposition.
[0017] Das mindestens eine Halteelement kann weiter um die erste Achse geschwenkt werden,
so dass es von der Einzugsposition zu einer Abgabeposition und nach dem Abgeben des
Webgeschirrelements wieder zurück zur Aufnahmeposition bewegt wird.
[0018] Das Halteelement kann simultan zu der Schwenkbewegung um die erste Achse von der
Aufnahmeposition zu der Einzugsposition und/oder von der Einzugsposition zu der Abgabeposition
eine Drehbewegung um die zweite Achse ausführen, um das Webgeschirrelement für den
Einzug auszurichten.
- Fig. 1
- Figur 1 zeigt in symbolischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer Schrägansicht.
- Fig. 2
- Figur 2 zeigt die Vorrichtung aus Figur 2 in einer Ansicht in Richtung der ersten
Achse.
- Fig. 3
- Figur 3 zeigt in symbolischer Darstellung ein Haltelement gemäß den Figuren 1 und
2 in einer Draufsicht auf die Auflagefläche.
- Fig. 4
- Figur 4 zeigt eine beispielhafte Lamelle in symbolischer Draufsicht auf die Breitseite.
[0019] Figur 1 zeigt in symbolischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 in einer Schrägansicht. Ein Halteelement 2 ist in drei möglichen Positionen
seines Bewegungsablaufes dargestellt. Am Halteelement 2 ist dabei eine beispielhafte
Lamelle 14 für einen Kettfadenwächter dargestellt. Im linken Bereich der Figur 1 ist
das Halteelement 2 in seiner Aufnahmeposition 5 gezeigt. Das Haltelement 2 liegt unterhalb
einem Vorrat 12 von Lamellen 14 an einer äußeren Lamelle an. Die äußere, in der Figur
1 die untere Lamelle 15 ist im Vergleich zu den anderen Lamellen 14 des Vorrat 12
entgegen des Pfeiles, der die Längsrichtung L des Halteelements 2 angibt, in Richtung
auf die erste Achse 4 verschoben und somit an dem Halteelement 2 gehalten.
[0020] Im mittleren Bereich der Figur 1 ist das Halteelement 2 in der Einzugsposition 6
gezeigt. In dieser Position ist die Breitenrichtung B des Haltelements 2 mit einem
Pfeil angegeben. In der symbolischen dreidimensionalen Darstellung der Figur 1 ist
zu erkennen, dass das Halteelement 2 mit der Lamelle 14 nicht nur um die erste Achse
4, sondern auch um die zweite Achse 8 verschwenkt wurde. Die erste Achse 4 und die
zweite Achse 8 sind als gestrichelte Linie dargestellt.
[0021] Im rechten Bereich der Figur 1 ist dasselbe Halteelement 2 in einer dritten Position,
in der Abgabeposition 7, dargestellt. Es ist wiederum zu erkennen, dass das Halteelement
2 im Vergleich zur Einzugsposition 6 wieder um die erste Achse 4 und die zweite Achse
8 verschwenkt wurde. Die Abgabeschiene 13 greift durch Aussparungen in der Lamelle
14 und der Auflagefläche 3 des Halteleements 2. Wenn die Lamelle 14 in der Abgabeposition
7 durch ein nicht dargestelltes Vorrichtungselement freigegeben wird, kann die Lamelle
auf der Schräge der Abgabeschiene 13 abgleiten. Danach kann das Halteelement 2 zurück
zur Aufnahmeposition 5 geschwenkt werden, um eine nächste Lamelle aufzunehmen. Die
Schwenkbewegung von der Abgabeposition 7 zurück zur Aufnahmeposition 5 kann auf derselben
Bahn erfolgen, wie die Schwenkbewegung von der Aufnahmeposition 5 zu der Abgabeposition
7 erfolgt ist.
[0022] Die Figur 2 zeigt identisch zur Figur 1 dasselbe einzige Halteelement 2 in denselben
drei Positionen 5, 6 und 7 seines Bewegungsablaufes. Es wurde eine Darstellung gewählt,
bei der die erste Achse 4 in die Zeichenebene gerichtet ist, was durch das Symbol
mit einem Punkt in einem Kreis dargestellt ist. Mit dieser Darstellung soll ergänzend
zur Figur 1 die dreidimensionale Anordnung der beispielhaften Vorrichtung 1 verdeutlicht
werden. Die Lamellen 14 und die äußere Lamelle 15 sind in dieser Ansicht, wenn das
Halteelement 2 in der Aufnahmeposition 5 und in der Abgabeposition 7 gezeigt ist,
nur in einer Draufsicht auf eine Schmalseite zu erkennen. Im Gegensatz hierzu ist
bei der Lamelle 14 in der Einzugsposition 6 auch die Breitseite der Lamelle 14 zu
sehen. Damit kann ein Faden in bekannter Weise durch das Fadenauge 16 der Lamelle
in Richtung der ersten Achse eingezogen werden.
[0023] Figur 3 zeigt in symbolischer Darstellung ein Haltelement 2 gemäß den Figuren 1 und
2 in einer Draufsicht auf die Auflagefläche 3. Die Auflagefläche 3 weist einen Durchbruch
11 auf, der über eine Abgabeschiene 13 eingeschwenkt werden kann. Es ist allerdings
auch möglich, den Durchbruch 11 über Elemente eines Vorrats 12, die die Lamellen 14
in einem Durchbruch der Lamelle 14 halten, einzuschwenken. Eine Lamelle 14 kann durch
die Einschwenkbewegung des Halteelements 2 zunächst über der Auflagefläche 3 des Halteelements
2 angeordnet werden. Durch verschieben in Längsrichtung L kann eine Lamelle 14 unter
das erste Federelement 9 geschoben werden und gleichzeitig das zweite Federelement
10 mit einem zweiten Innenrand 19 einer Aussparung 17 nach oben verschieben und somit
vorspannen. Das erste Federelement 9 ist in einer Höhenrichtung H senkrecht zur Längsrichtung
L und senkrecht zur Breitenrichtung B verschiebbar am Halteelement 2 angeordnet. Die
Federkraft des ersten Federelements 9 wirkt in Höhenrichtung H. Das erste Federelement
9 ist so am Halteelement 2 angeordnet, dass es von einer auf der Auflagefläche 3 aufliegenden
Lamelle 14, die in Längsrichtung L gegen das erste Federelement 9 geschoben wird,
gegen die Federkraft in Höhenrichtung H verschoben werden kann, so dass die Lamelle
14 zwischen der Auflagefläche 3 und dem ersten Federelement 9 hindurchgeschoben werden
kann. Das erste Federelement 9 wird dann die Lamelle 14 sicher gegen ein Zurückziehen
sichern, wenn das erste Federelement 9 in eine Aussparung 17 der Lamelle eingreift.
Das erste Federelement 9 wird sich dann aufgrund der Federkraft in Höhenrichtung H
verschieben und kann so einen Formschluß mit einer ersten Innenkante 18 der Aussparung
17 der Lamelle 14 bereitstellen. Das zweite Federelement 10 ist derart an dem Halteelement
2 angeordnet, dass es nur in einem mittleren Bereich in Breitenrichtung B der Auflagefläche
3 diese durchdringt. Eine Lamelle 14, die mit einer Aussparung 17 über dem zweiten
Federelement 10 angeordnet ist, wird mit der Innenkante 19 der Aussparung 17 gegen
das zweite Federelement 10 verschoben werden und kann dann das zweite Federelement
10 in Längsrichtung L auf das erste Federelement 19zu verschieben. So wird die Lamelle
14 unter Vorspannung in Längsrichtung L zwischen dem ersten Federelement 9 und dem
zweiten Federelement 10 am Halteelement 2 gehalten.
[0024] Figur 4 zeigt eine beispielhafte Lamelle 14 in symbolischer Draufsicht auf die Breitseite.
Die Lamelle 14 weist eine Aussparung auf 17, die in Längsrichtung L der Lamelle 14
von einer ersten Innenkante 18 und einer zweiten Innenkante 19 begrenzt ist. Die erste
Innenkante 18 ist in der Nähe eines Endes der Lamelle 14 in deren Längsrichtung L
angeordnet. Die Lamelle 14 weist ein Fadenauge 16 auf. Durch das Fadenauge 16 wird
beim Einziehvorgang ein Faden gezogen.
Bezugszeichenliste |
1 |
Vorrichtung |
2 |
Halteelement |
3 |
Auflagefläche des Haltelements (2) |
4 |
erste Achse |
5 |
Aufnahmeposition |
6 |
Einzugsposition |
7 |
Abgabeposition |
8 |
zweite Achse |
9 |
erstes Federelement |
10 |
zweites Federelement |
11 |
Durchbruch des Halteelements (2) |
12 |
Vorrat |
13 |
Abgabeschiene |
14 |
Lamelle |
15 |
äußere Lamelle des Vorrats 12 |
16 |
Fadenauge der Lamelle 14 |
17 |
Aussparung der Lamelle 14 |
18 |
erste Innenkante der Aussparung 17 der Lamelle 14 |
19 |
zweite Innenkante der Aussparung 17 der Lamelle 14 |
L |
Längsrichtung des Halteelements (2) |
B |
Breitenrichtung des Halteelements (2) |
H |
Höhenrichtung des Halteelements (2) |
1. Vorrichtung (1) zur Handhabung von Webgeschirrelementen, die mindestens ein Haltelement
(2) für ein Webgeschirrelement aufweist und an dem mindestens einem Haltelement (2)
eine Auflagefläche (3) für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere
Erstreckung der Auflagefläche (3) eine Längsrichtung (L) und durch die kleinere Erstreckung
der Auflagefläche eine Breitenrichtung (B) des Halteelements (2) festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Halteelement (2) um eine erste Achse (4), die senkrecht zur Längsrichtung
(L) des Halteelements angeordnet ist, schwenkbar angeordnet ist, um ein an der Auflagefläche
(3) des Haltelements (2) angeordnetes Webgeschirrelement durch Schwenken des Haltelements
(2) um die erste Achse (4) von einer Aufnahmeposition (5) zu einer Einzugsposition
(6) zu bewegen.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Halteelement (2) so schwenkbar um die erste Achse (4) angeordnet
ist, dass es von der Einzugsposition (6) weiter zu einer Abgabeposition (7) und wieder
zurück zur Aufnahmeposition (5) bewegt werden kann.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Achse (4) in Längsrichtung des Halteelements (2) beabstandet von der Auflagefläche
(3) des Halteelements (2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (2) eine zweite Achse (8) festlegt, die parallel zur Längsachse (L)
und in Breitenrichtung (B) mittig in der Auflagefläche (3) und in einem Abstand über
der Auflagefläche (3), der einer mittleren Dicke eines Webgeschirrelements entspricht,
angeordnet ist und das Halteelement (2) schwenkbar um die zweite Achse (8) angeordnet
ist, um eine Ausrichtung des Webgeschirrelements zum Einziehen und zum Aufnehmen und
Abgeben zu bewirken.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (2) ein Federelement (9) und ein zweites Federelement (10) aufweist,
um das Webgeschirrelement in der Längsrichtung (L) des Halteelements (2) in einer
Aussparung des Webgeschirrelements unter Zugspannung zwischen dem ersten Federelement
(9) und dem zweiten Federelement (10) zu halten.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auflagefläche (3) des Halteelements (2) einen Durchbruch (11) aufweist, damit
• das Halteelement (2) mit seiner Auflagefläche (3) an ein äußeres Webgeschirrelement
eines Vorrats (12) von Webgeschirrelementen durch die Schwenkbewegung angelegt werden
kann, um das äußere Webgeschirrelement aus dem Vorrat (12) aufnehmen zu können und
/ oder
• das Halteelement (2) mit gehaltenem Webgeschirrelement über eine Abgabeschiene (13)
für das Webgeschirrelement schwenken kann.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das mehrere identische Halteelemente (2) in Richtung der ersten Achse (4) versetzt
um die erste Achse (4) schwenkbar angeordnet sind und jedem Halteelement (2) genau
ein Vorrat (12) einer Mehrzahl von Vorräten (12) und genau eine Abgabeschiene (13)
einer Mehrzahl von Abgabeschienen (13) zugeordnet ist.
8. Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen, bei dem mindestens ein Haltelement
(2) für ein Webgeschirrelement verwendet wird und an dem mindestens einem Haltelement
(2) eine Auflagefläche (3) für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere
Erstreckung der Auflagefläche (3) eine Längsrichtung (L) und durch die kleinere Erstreckung
der Auflagefläche (3) eine Breitenrichtung (B) des Halteelements (2) festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens ein Halteelement (2) um eine erste Achse (4), die senkrecht zur Längsrichtung
(L) des Halteelements angeordnet ist, geschwenkt wird und ein am Haltelement (2) angeordnetes
Webgeschirrelement durch Schwenken des Haltelements (2) um die erste Achse (4) von
einer Aufnahmeposition (5) zu einer Einzugsposition (6) bewegt wird.
9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Halteelement (2) weiter um die erste Achse (4) geschwenkt wird,
so dass es von der Einzugsposition (6) zu einer Abgabeposition (7) und nach dem Abgeben
des Webgeschirrelements wieder zurück zur Aufnahmeposition (5) bewegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halteelement (2) simultan zu der Schwenkbewegung um die erste Achse (4) von der
Aufnahmeposition (5) zu der Einzugsposition (6) und/oder von der Einzugsposition (6)
zu der Abgabeposition (7) eine Drehbewegung um die zweite Achse (8) ausführt, um das
Webgeschirrelement für den Einzug auszurichten.