[0001] Die vorliegende Beschreibung bezieht sich auf Vorschubroste, Rückschubroste und insbesondere
auf Komposit-Roststäbe für Verbrennungsroste.
[0002] Die Rostfeuerung ist eine Feststofffeuerung, bei der der Brennstoff auf einem Rost,
einer mit Öffnungen versehenen Auflagefläche, liegend verbrennt. Öffnungen im Roststab
dienen der Zuführung des Unterwindes, der die für die Verbrennung notwendigen Gase
enthält, und der Abführung der zurückbleibenden Asche. Eine Bewegung zum Umwälzen
oder Schüren des Feuers und zum Abführen der Asche erfolgt bei größeren Rostfeuerungen
automatisch durch Eigenbewegung des Rostes.
[0003] Bei einer industriellen Rostfeuerung erfolgt die Brennstoffzuführung zum Rost automatisch
und kontinuierlich, zum Beispiel mittels Förderschnecken, mechanischen Schiebern oder
Doppelklappen. Durch diese Förderer wird gleichzeitig ein Abschluss zu einem Brennstoffvorlagebehälter
hergestellt und ein Rückbrand verhindert.
[0004] Der Brennstoff wird durch einen Bewegungsmechanismus kontinuierlich vom Eintrag zum
Ascheaustrag gefördert und dabei automatisch umgewälzt. Im ersten Bereich des Rostes
erfolgt eine Trocknung und Entgasung des Brennstoffes. Es schließt sich die Hauptverbrennungszone
an, und im letzten Rostabschnitt erfolgt der Ausbrand.
[0005] Ein Treppenrost oder Schüttrost sieht ähnlich aus wie eine flach liegende Treppe
mit einem Gefälle von 8 bis 15 Grad.
[0006] Der Brennstoff wird dadurch über den Rost bewegt, so dass sich einige Treppenstufen,
zum Beispiel jede zweite oder zwei von drei, oszillierend vor und zurück bewegen und
so den Brennstoff vorwärts schieben. Je nach Richtung der Roststabbewegung wird der
Treppenrost auch Vorschubrost oder Rückschubrost genannt. In beiden Fällen entsteht
aber eine Vorwärtsbewegung des Brennstoffs.
[0007] Die
JP 2017078534 A offenbart einen Roststab mit einer Auflage, die über einen Bolzen an dem Roststab
festgeschraubt ist. Die Auflage bedeckt eine Frontseite und eine Oberseite in einem
vorderen Bereich des Roststabs.
[0008] Die
JP H09296922 A offenbart ebenfalls einen Roststab mit einer Auflage, bei dem die Auflage über einen
Metallstift an einem Kopfbereich des Roststabs festgeschraubt ist.
[0009] US 6266883 B1 offenbart einen Roststab mit einer Trageplatte. Die Trageplatte besteht in einem
Ausführungsbeispiel aus zwei Lagen, wobei eine untere Lage aus einer gewalzten Stahlplatte
besteht, und eine obere Lage eine darauf aufgetragene verschleißfeste Lage ist.
[0010] US 2009101320 A1 offenbart einen gekühlten Roststab mit einer Auflage aus einem verschleißfesten Material.
Die Auflage kann mit einem Schraubbolzen befestigt sein, sie kann aber auch genietet,
angeklemmt oder geklebt sein. Gemäß der
US 2009101320A1 ist eine Kühlung der Auflage erforderlich.
[0011] Die
DE 102017105106 A1 offenbart einen Roststab mit einem Anguss aus einer gegossenen Eisenlegierung, die
einen Grundkörper des Roststabs von oben bedeckt.
[0012] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Komposit-Roststab
bereitzustellen, der einen Grundkörper und eine Auflage aufweist. Diese Aufgabe wird
durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0013] Die vorliegende Beschreibung offenbart einen Komposit-Roststab, bei dem der Roststab
nicht als einstückiges Gussteil sondern als ein Metallverbundteil gestaltet wird,
wodurch Eigenschaften des Roststabs verbessert werden können.
[0014] Der Komposit-Roststab ist insbesondere für den Einbau in einem Treppenrost oder Schubrost
vorgesehen. Jedoch kann der Komposit-Roststab auch für eine Anwendung in einem stationären
Rost, in einem Wanderrost oder in einem Walzenrost ausgebildet sein.
[0015] Während eines Betriebs eines Schubrostes tritt an einem oberen Bereich des Roststabs,
in dem eine weitere Lage von Roststäben aufliegt und sich relativ zu dem Roststab
bewegt, thermische und mechanische Abnutzung auf. An einem vorderen Bereich des Roststabs
tritt vor allem thermische Abnutzung auf.
[0016] Dementsprechend kann bei einem Ausführungsbeispiel eines Roststabs gemäß der vorliegenden
Beschreibung ein hitzebeständiges Gusseisen bzw. ein Gussmaterial an der Oberfläche
des Roststabs vorgesehen werden. Der Begriff Gussmaterial bezieht sich auf ein gegossenes
Metall oder eine gegossene Metalllegierung. Insbesondere kann das Gussmaterial ein
Gusseisen sein.
[0017] Dagegen können die Rippen und der tragende Bereich des Roststabs, wenn diese nicht
so hohen Temperaturen ausgesetzt sind, aus einem anderen weniger hitzebeständigen
Material gefertigt sein. Insbesondere kann der Grundkörper des Roststabs aus Stahlblech
oder auch aus einem Gusseisen gefertigt sein.
[0018] Ein Maß für die Hitzebeständigkeit kann beispielsweise durcheine obere Gebrauchstemperatur
gegeben sein, bei der ein vorgegebener Wert für Duktilität, Bruchfestigkeit, Zugfestigkeit
oder Abrasionsfestigkeit oder ein anderes geeignetes Maß einen vorgegebenen Wert überschreitet
oder unterschreitet. Eine geringere Hitzebeständigkeit kann dann dadurch definiert
sein, dass die so definierte obere Gebrauchstemperatur des Grundkörpers um mehr als
einen vorgegebenen Prozentwert geringer ist als die obere Gebrauchstemperatur der
Auflage, beispielsweise um mehr als 2%, mehr als 5% oder mehr als 10%.
[0019] Bei einem geringeren Unterschied in der Hitzebeständigkeit wie 2% oder weniger kann
insgesamt eine höhere Hitzebeständigkeit des Komposit-Roststabs erreicht werden. Dagegen
steht bei einem größeren maximalen Unterschied in der Hitzebeständigkeit wie 5% oder
10% eine größere Auswahl an Materialien und Bauformen zur Verfügung. Beispielsweise
kann der Komposit-Roststab dann leichter gebaut werden.
[0020] Dabei kann eine Wandstärke des Grundkörper so dünn bemessen sein, dass es möglich
wird, den Grundkörper erst in einer flachen Konfiguration herzustellen, zum Beispiel
durch Schneiden, Stanzen oder Gießen, und ihn danach in eine endgültige Form zu biegen,
zusammenzusetzen oder zu fügen.
[0021] Der Grundkörper und der Schutzbelag weisen wenigstens ein oder mehrere Durchgangslöcher
auf, in das bzw. in die die Niete formschlüssig eingesetzt sind. Durch die Verformung
des Niets bei einer Kaltnietung wird eine formschlüssige Nietverbindung zwischen Grundkörper
und Schutzbelag hergestellt. Im Fall einer Warmnietung entsteht beim Abkühlen des
Niets durch Schrumpfen zusätzlich ein Kraftschluss zwischen Grundkörper und Schutzbelag.
[0022] Durch die Lochleibung des Niets entsteht Luftdichtigkeit, so dass keine Abrasion
durch etwaige Gasströme im Bereich des Niets auftritt. Anders als beim Aufschweißen
des Schutzbelags auf den Grundkörper entstehen beim Nieten keine Gefügeveränderungen
von Schutzbelag oder Grundkörper. Der Niet optimiert die Wärmeabfuhr an der Oberfläche
des Roststabes, der mit dem Feuer im Kontakt steht.
[0023] Vorzugsweise ist der bzw. die Niete, die in Kontakt mit der korrosiven Oberfläche
des Roststabs sind, aus einer beständigen Metalllegierung oder Metall wie beispielsweise
Edelstahl gefertigt, wobei der Edelstahl vorzugsweise ein rostfreier Edelstahl ist.
[0024] Dabei kann der Niet als Senkkopfniet ausgebildet sein, was den Wärmeübergang zwischen
Schutzbelag und Grundkörper verbessert. Der Senkkopfniet wird vorzugsweise so eingesetzt,
dass dessen Senkkopf auf der Seite des Schutzbelags angeordnet ist, wobei die außen
bzw. oben liegende Seite des Schutzbelags mit der Oberseite des Senkkopfs im Wesentlichen
bündig abschließt. Ein gegenüberliegendes Ende des Niets wird durch einen Hammer zu
einem Schließkopf geschmiedet oder umgeformt, so dass der Schließkopf über ein Nietloch
seitlich hinausragt.
[0025] Gemäß einem Herstellungsverfahren des Komposit-Roststabs wird ein aus Stahl gefertigter
Bereich des Roststabs aus Stahlblech ausgeschnitten und danach gefaltet bzw. gebogen,
so dass nach einem späteren Verbinden mit dem Schutzbelag keine Korrektur mehr nötig
ist.
[0026] Diese Herstellung des Roststabes als Komposit-Roststab bedingt unter anderem folgende
Eigenschaft: es wird weniger Material für den Schutzbelag benötigt und man kann für
diesen ein billigeres und haltbareres hitzebeständiges Material verwenden, beispielsweise
auch ein Material mit hohem Nickel- und Chromanteil. Die Brüchigkeit des Schutzbelags
stellt dabei ein geringeres Problem dar, denn der aus Stahl gefertigte Bereich im
Zugspannungsbereich des unteren Teils des Roststabs weist eine relativ hohe Zugfestigkeit
auf, während der gegen Zugspannung empfindlichere und aus Gussmaterial bestehende
Bereich des Roststabs im Druckspannungsbereich des Roststabs gelegen ist. Falls im
Betrieb des Roststabs ein Riss in dem hitzebeständigen Bereich des Schutzbelags auftritt,
dann bricht auch nicht gleich der gesamte Roststab durch, weil der Grundkörper eine
tragende Funktion übernimmt.
[0027] Dem Gusseisen bzw. Gussmaterial des Schutzbelags kann ein Chrom-Anteil beigefügt
werden, der zum Beispiel mindestens 12 Gewichtsprozent betragen kann. Der Chromanteil
bewirkt unter anderem eine Passivierung, die das Gussmaterial vor Korrosion schützt.
Die Passivierung kommt durch Kontakt mit dem Sauerstoff aus den umgebenden Medien
zustande. Dadurch bildet sich auf der Oberfläche des Gussmaterials eine dünne, nur
wenige Atomlagen dicke transparente Schicht aus Chromoxid. Außerdem wird durch den
Chromanteil die Härte erhöht. Weitere Legierungselemente, die dem Gussmaterial beigefügt
werden können, um die Härte des Gussmaterials zu erhöhen, sind Mangan, Silicium, Nickel,
Wolfram, Vanadium, Molybdän und Kobalt. Eine Warmfestigkeit kann insbesondere durch
Zugabe von Wolfram, Vanadium, Molybdän oder Kobalt erhöht werden, aber auch durch
Zugabe von Silicium, Chrom oder Nickel.
[0028] Eine Kobalt enthaltende Legierung kann beispielsweise 2,0%-4,5% Silizium, 0,5% -
5% Kobalt, 2,0% - 4,5% Kohlenstoff und 0,3% - 1,48% Molybdän aufweisen. Dabei sollen
sich in der vorliegenden Beschreibung Prozentangaben von Legierungselementen und Materialzusätzen
auf Gewichtsprozente, was auch als Gew.-% oder wt.-% bezeichnet wird, beziehen, falls
nichts anderes angeben ist.
[0029] Unter anderem können beispielsweise die folgenden Nickel Chrom Legierungen verwendet
werden:
| Name |
C % |
Si % |
Ni % |
Cu % |
Cr % |
| Alferon |
0, 4-0, 6 |
2-3 |
18-20 |
- |
18-20 |
| Niresist |
2,5-3,3 |
bis 2 |
15-20 |
5-10 |
2-6 |
| Nimol |
2,5-3,3 |
- |
15-20 |
5-10 |
bis 20 |
| Nicrosil |
2,5-3,3 |
Bis 8 |
12-20 |
5-9 |
2-6 |
| Nicrosilal |
z.B. 1,8 |
6 |
18 |
- |
2 |
| EN-GJSA-XNiCr20-2 |
bis 3,0 |
1,5-3,0 |
18, 0-22, 0 |
bis 0,5 |
1,0-3, 5 |
| EN-GJSA-XNiSiCr35-5-2 |
bis 2,0 |
4, 0-6, 0 |
34,0-36, 0 |
bis 0,5 |
1,0-3, 5 |
| EN-GJSA-XNiCr30-3 |
bis 2,6 |
1,5-3, 0 |
28, 0-32, 0 |
bis 0,5 |
2,5-3, 5 |
| EN-GJSA-XNiSiCr30-5-5 |
bis 2,6 |
5,0-6,0 |
28,0-32,0 |
bis 0,5 |
4,5-5,5 |
[0030] Weitere geeignete Materialien für den Schutzbelag sind unter anderem folgende hitzebeständige
Stahlgusswerkstoffe gemäß DIN EN 10259: die legierten Edelstähle mit einem Nickelgehalt
von >= 2.5% gemäß Materialkennziffer 1.4837, GX40CrNiSi25-12 und gemäß Materialkennziffer
1.4823, GX40CrNiSi27-4 und der legierte Edelstahl mit einem Nickelgehalt < 2.5% gemäß
Materialkennziffer 1.4723, GX160CrSi18. Weiterhin eignet sich unter anderem die Ventilstahl-Legierung
nach DIN EN 10090 gemäß Materialkennziffer 1.4747, X80CrNiSi20.
[0031] Als besonderer Werkstoff kann ein austenitischer Gusswerkstoff verwendet werden,
wie beispielsweise die in obiger Tabelle genannten Werkstoffe GJSA-X NiSiCr 35-5-2
oder GJSA-X NiSiCr 30-5-5 oder der Werkstoff 1.4857 GX 40 NiCrSI 35 26.
[0032] Bei einem Komposit-Roststab gemäß der vorliegenden Beschreibung handelt es sich um
ein metallisches Verbundbauteil, das mit einem Kalt- oder Warm-Nietverfahren hergestellt
wird. Insbesondere kann der Komposit-Roststab Eingussteile aus Stahl und/oder Gusseisen,
wie insbesondere GGG, GJV oder GGL und Schutzbelag aus dem Werkstoff Stahl, Gusseisen
oder Leichtmetall aufweisen.
[0033] Gusseisen kann gegenüber Stahl zum Beispiel durch den Kohlenstoffgehalt charakterisiert
werden. Gemäß einer solchen Einteilung weist Stahl einen Kohlenstoffgehalt von < 2,06
% und Gusseisen einen Kohlenstoffgehalt von > 2,06%. Typischerweise weist Gusseisen
einen Kohlenstoffgehalt von 2,5% - 4% auf, er kann jedoch auch niedriger oder höher
liegen.
[0034] Die Bezeichnung "GGG" bezieht sich auf Gusseisen mit Kugelgraphit, auch bezeichnet
als Sphäroguss, globularer Grauguss oder duktiles Gusseisen. Nach aktueller europäischer
Norm EN 1563 lautet die Bezeichnung dafür "GJS", und nach der früheren DIN 1693 "GGG".
Die globulare Ausformung des Graphits kann insbesondere durch Zugaben von Magnesium
oder Cer bewirkt werden.
[0035] "GGL" bezieht sich auf Gusseisen mit Lamellengraphit oder lamellaren Grauguss, wobei
die Bezeichnung unter anderem nach aktueller europäischer Norm EN 1561 "GJL" oder
nach der älteren DIN 1691 "GGL" erfolgen kann. "GJV" bezieht sich auf den Vermiculargraphit-Guss,
wobei die Bezeichnung GJV nach aktueller ISO 16112 erfolgen kann, was früher als GGV
bezeichnet wurde. Der lamellare Grauguss hat gegenüber dem Sphäroguss bessere Wärmeleitungseigenschaft,
ist jedoch brüchiger und kann weniger Zugspannung aufnehmen. Die Eigenschaften des
Vermiculargraphit-Gusses liegen zwischen denen des lamellaren und des globularen Graugusses.
[0036] Insbesondere kann GJL Gusseisen die Werkstoffe GJL-100 - GJL-400, GJV Gusseisen die
Werkstoffe GJV-300 - GJV-500, und GJS Gusseisen die Werkstoffe GJS-400 - GJS-800 umfassen,
wobei die dreistellige Kennziffer eine Mindestzugfestigkeit in Megapascal bezeichnet.
[0037] Die Materialsorten GJL, GJV, GJS werden auch als Grauguss bezeichnet, wogegen Temperguss
und Hartguss auch als weißes Gusseisen bezeichnet wird.
[0038] Die vorliegende Beschreibung offenbart insbesondere einen Komposit-Roststab für einen
Verbrennungsrost, insbesondere Vorschubrost oder Walzenrost.
[0039] Der Komposit-Roststab weist einen Grundkörper aus Stahl auf, der auch als Stahllegierung
ausgebildet sein kann. Auf einer Oberseite des Grundköpers ist eine Auflage aus Gussmetall,
beispielsweise Gusseisen, vorgesehen. Der Stahl des Grundkörpers weist eine höhere
Zugfestigkeit auf und ist weniger hitzebeständig als das Gussmetall der Auflage. Die
Auflage wird im Folgenden auch als Aufsatz oder als Schutzbelag bezeichnet. Die Oberseite
des Grundkörpers bezieht sich auf einen oberen Bereich oder Bestandteil des Grundkörpers,
der insbesondere die Form einer Platte haben kann, wobei sich die Platte in Längsrichtung
des Grundkörpers erstreckt.
[0040] Insbesondere kann der Grundkörper aus einem Werkzeugstahl hergestellt sein, beispielsweise
unlegierte Stähle der Werkstoffnummern 1.1730, entsprechend C45W, oder 1.1830, entsprechend
C89W oder die temperaturbeständigeren niedrig legierten Stähle der Werkstoffnummern
1.2842, entsprechend 90MnCrV8, 1.2067, entsprechend 100Cr6, oder 1.2162, was 21MnCr5
entspricht.
[0041] Wie weiter unten ausgeführt wird kann der Grundkörper weiterhin aus einem Stahlblech
geformt sein, das beispielsweise eine Dicke zwischen 4 mm und 20 mm oder zwischen
6 mm und 12 mm aufweisen kann.
[0042] Der Grundkörper weist eine Oberseite und wenigstens ein Seitenteil auf. Das wenigstens
eine Seitenteil ist mit der Oberseite verbunden. Insbesondere kann das Seitenteil
oder die Seitenteile mit der Oberseite in einem Stück geformt sein. Das Seitenteil
oder die Seitenteile schließt sich auf einer unteren Fläche der Oberseite an die Oberseite
an und ist in einer Längsrichtung oder Längserstreckung des Komposit-Roststabes orientiert.
Insbesondere kann das bzw. die Seitenteile rechtwinklig zu der Oberseite orientiert
sein.
[0043] Zum Beispiel kann der Komposit-Roststab ein T-förmiges Profil aufweisen, wobei das
wenigstens eine Seitenteil durch einen Steg des T-förmigen Profils gebildet wird.
In einer weiteren Ausführungsform kann der Komposit-Roststab ein U-förmiges Profil
aufweisen, wobei das wenigstens eine Seitenteil ein erstes Seitenteil aufweist, das
durch einen ersten Steg des U-förmigen Profils gebildet wird und ein zweites Seitenteil
aufweist, das durch einen zweiten Steg des U-förmigen Profils gebildet wird.
[0044] Der Komposit-Roststab weist einen Schutzbelag oder eine Auflage aus einer gegossenen
Metalllegierung auf, wobei der Schutzbelag die Oberseite des Grundkörpers wenigstens
teilweise bedeckt. Insbesondere kann der Schutzbelag die Oberseite des Grundkörpers
zu mehr als 50%, zu mehr als 90% oder im Wesentlichen vollständig bedecken.
[0045] Die Auflage erstreckt sich um eine Vorderfläche des Grundkörpers herum auf eine vordere
Unterseite des Grundkörpers, wodurch die Auflage an einem vorderen Bereich des Grundkörpers
eingehakt ist. Dadurch werden unter anderem Schubkräfte des aufliegenden Materials
gut auf den Grundkörper abgeleitet und Nietverbindungen zwischen Auflage und Grundkörper
werden weniger belastet.
[0046] Die Auflage ist mit dem Grundkörper über wenigstens eine Nietverbindung verbunden.
Die Nietverbindung weist Nietlöcher auf, die insbesondere als Senklöcher ausgebildet
sein können. In die Nietlöcher ist jeweils ein Niet mit einem Setzkopf und einem dazu
gegenüberliegenden geschmiedeten Schließkopf eingefügt.
[0047] Insbesondere kann die Metall-Legierung der Auflage eine Eisenlegierung sein, und
das Material des Schutzbelags kann eine geringere Zugfestigkeit aufweisen als das
Material des Grundkörpers. Bei einem Komposit-Roststab gemäß der vorliegenden Beschreibung
nimmt der Grundkörper Zugspannungen auf, die bei einer Belastung des Roststabs von
oben unterhalb einer neutralen Faser des Roststabs auftreten. Unter anderem aufgrund
dieser Eigenschaft kann die Auflage eine geringere Zugfestigkeit aufweisen als der
Grundkörper.
[0048] Das Optimieren eines oberen Bereichs des Roststabs auf gewünschte Materialeigenschaften,
wie beispielsweise Hitzebeständigkeit, Abrasionsbeständigkeit oder Materialkosten,
wird vereinfacht, da das Schutzbelagmaterial, das sich insbesondere auf der Oberseite
des Roststabs befindet, keine so hohe Zugfestigkeit aufzuweisen braucht wie das Material
des Grundkörpers. Zum Beispiel kann für den Schutzbelag ein Gusseisen verwendet werden,
das preiswerter ist als die Stahllegierung des Grundkörpers. Insbesondere kann der
Schutzbelag ganz oder im Wesentlichen aus Gusseisen bestehen.
[0049] Alternativ dazu oder zusätzlich kann der Schutzbelag gewisse vorteilhafte Eigenschaften
aufweisen, die dort von Vorteil sind, wo der Schutzbelag auf den Grundkörper aufgebracht
wird. Insbesondere kann der Schutzbelag eine höhere Hitzebeständigkeit oder eine höhere
Abrasionsbeständigkeit als der Grundkörper aufweisen. Diese Eigenschaften sind insbesondere
auf der Oberseite des Roststabs von Vorteil, auf der das Brennmaterial und gegebenenfalls
andere Roststäbe aufliegen.
[0050] Es ist auch möglich, dass der Schutzbelag eine Eisen- oder Stahllegierung aufweist,
die einen höheren Materialpreis als der Grundkörper hat. Auch in diesem Fall ergibt
sich ein Vorteil daraus, dass das Schutzbelagmaterial und der Grundkörper separat
auf die gewünschten Materialeigenschaften hin optimiert werden können. Beispielsweise
kann das Material des Grundkörpers so ausgewählt sein, dass es außer einer höheren
Zugfestigkeit auch eine verbesserte Schweißbarkeit gegenüber dem Schutzbelagmaterial
aufweist. Dann kann der Grundkörper auch als Schweißkonstruktion hergestellt werden,
indem die Einzelteile des Grundkörpers miteinander verschweißt werden.
[0051] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper aus einem Stahlblech
ausgeformt, beispielsweise durch Plasmaschneiden oder Laserschneiden der Einzelteile
des Grundkörpers und anschließendes Umformen in die gewünschte Endgestalt. Mögliche
Vorteile gegenüber einem Grundkörper aus Stahlguss können sich beispielsweise aus
einer leichteren Formbarkeit oder aus einer Kosten- oder Gewichtseinsparung ergeben.
[0052] Dabei kann eine dem Schüttgut zugewandte Seite aus einem Metallguss gebildet sein
und eine dem Schüttgut abgewandte Seite eine vorgeformte Stahlblechkomponente sein.
[0053] Dadurch kann eine Roststaboberfläche gebildet werden, die nicht zur Rissbildung neigt.
Somit kann vermieden werden, dass Schlagbelastungen, die auf der Schüttgutseite auf
den Roststab einwirken, eine Rissbildung auf der dem Schüttgut abgewandten Seite des
Roststabs verursachen.
[0054] Insbesondere kann das Stahlblech durch Biegen umgeformt werden. Demgemäß kann der
Grundkörper ein gebogenes Stahlblech aufweisen bzw. aus einem gebogenen Stahlblech
bestehen, wobei gebogene Bereiche des Stahlblechs mindestens einen ersten Übergangsbereich
aufweisen, der zwischen der Oberseite und dem Seitenteil angeordnet ist.
[0055] Hinsichtlich einer Verbesserung bezüglich der Hitzebeständigkeit und oder der Abrasionsbeständigkeit
kann der Schutzbelag insbesondere die folgenden Materialverbindungen aufweisen.
[0056] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel weist der Schutzbelag Eisen, Kohlenstoff und
zumindest eines von Mangan, Wolfram, Vanadium, Molybdän, Kobalt, Silicium, Chrom oder
Nickel mit einem Anteil von mindestens 2% auf.
[0057] Insbesondere kann der Schutzbelag Metallverbindungen mit Nickel oder Kobalt und/oder
mit Chrom und/oder mit Nickel aufweisen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der
Schutzbelag zumindest eines von Nickel und Kobalt mit einem Gewichtsanteil von mindestens
2% auf. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Schutzbelag Chrom mit einem
Gewichtsanteil, der zwischen 2% und 20% beträgt, auf.
[0058] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Schutzbelag Nickel auf, wobei
ein Gewichtsanteil des Nickels zwischen 10% und 36% beträgt. Gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel weist der Schutzbelag Chrom und Nickel auf, wobei ein Chromanteil
des Schutzbelages zwischen 2% und 20% beträgt und wobei ein Nickelanteil des Schutzbelages
zwischen 10% und 36% beträgt.
[0059] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Schutzbelagmaterial einen legierten
Edelstahl nach DIN EN 10259 auf, wobei insbesondere GX40CrNiSi25-12, GX40CrNiSi27-4
oder GX160CrSi18 in Betracht kommt. Dabei kann der Schutzbelag überwiegend, im Wesentlichen
oder vollständig aus dem legierten Edelstahl nach DIN EN 10259 bestehen, beispielsweise
mit einem Gewichtsanteil von mehr als 50%, mehr als 90% oder mehr als 99%.
[0060] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Schutzbelagmaterial einen Ventilstahl
nach DIN EN 10090 auf, wobei insbesondere X80CrNiSi20 in Betracht kommt. Dabei kann
der Schutzbelag überwiegend, im Wesentlichen oder vollständig aus dem Ventilstahl
nach DIN EN 10259 bestehen, beispielsweise mit einem Gewichtsanteil von mehr als 50%,
mehr als 90% oder mehr als 99%.
[0061] Insbesondere kann eine Dicke eines Schutzbelagmaterials auf der Oberfläche des Komposit-Roststabs
eine vorgegebene Dicke betragen, wie zum Beispiel mindestens 3mm.
[0062] Wie bereits weiter oben erwähnt wurde kann der Grundkörper des Komposit-Roststabs
Durchgangslöcher aufweisen, die mit dem Schutzbelagmaterial ausgefüllt sind. Diese
Durchgangslöcher können insbesondere quer zu einer Längserstreckung des Komposit-Roststabs
orientiert sein. Zum Beispiel kann der Grundkörper wenigstens zwei, wenigstens fünf
oder wenigstens acht Durchgangslöcher aufweisen. Der Niet bzw. die Niete kann bzw.
können insbesondere Edelstahl aufweisen.
[0063] Des Weiteren offenbart die vorliegende Beschreibung einen Feuerungsrost, insbesondere
einen Treppenrost oder einen Walzenrost mit einer Anordnung aus einer Vielzahl von
Komposit-Roststäben gemäß der vorliegenden Beschreibung, wobei zumindest einige, wie
beispielsweise 20%, die Hälfte, oder alle der Vielzahl von Komposit-Roststäben mit
einem Antrieb des Feuerungsrostes verbunden sind.
[0064] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein hinterer Bereich der Oberseite des
Grundkörpers und ein vorderer Bereich der Oberseite des Grundkörpers jeweils an dem
wenigstens einen Seitenteil angeschweißt. Dadurch kann der Grundkörper aus Teilen
zusammengesetzt sein, die aus einem Stahlblech ausgeschnitten sind. Insbesondere kann
der Grundkörper aus einem einzigen zusammenhängenden Ausschnitt eines Stahlblechs
geformt sein.
[0065] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel hat der Grundkörper zwei Seitenteile, die
ein rechtes Seitenteil und ein linkes Seitenteil umfassen. Das rechte Seitenteil des
Grundkörpers ist über eine rechte Längskante oder seitliche Auflagefläche mit der
Oberseite des Grundkörpers verbunden, und das linke Seitenteil des Grundkörpers ist
über eine linke Längskante oder seitliche Auflagefläche mit der Oberseite des Grundkörpers
verbunden.
[0066] Durch zwei Seitenteile kann die Stabilität des Grundkörpers erhöht werden, und es
wird vermieden, dass zwischen benachbarten Roststäben Zwischenräume entstehen, zwischen
denen sich Material ansammeln kann. Weiterhin kann der Roststab besser an einer Schubstange
oder an anderen Roststäben befestigt werden.
[0067] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein hinterer Bereich der Oberseite des
Grundkörpers zwischen dem rechten Seitenteil und dem linken Seitenteil angeordnet
und ist an dem rechten Seitenteil und dem linken Seitenteil angeschweißt. Dadurch
wird ein ausreichend großer Auflagebereich bereitgestellt, ohne dass es erforderlich
ist, die Seitenteile zu modifizieren. Dabei liegen zwei gegenüberliegende Schmalseiten
der Oberseite an einer jeweiligen inneren Fläche des Grundkörpers an und die Schmalseiten
sind mit der jeweiligen inneren Fläche des Grundkörpers verschweißt. Diese Schmalseiten
sind vorzugsweise senkrecht zu einer oberen Fläche der Oberseite des Grundkörpers
orientiert, mit der die Oberseite des Grundkörpers an der Auflage anliegt.
[0068] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel liegt ein vorderer Bereich der Oberseite des
Grundkörpers auf dem rechten Seitenteil und auf dem linken Seitenteil auf und ist
an der Auflagefläche mit dem rechten Seitenteil an dem rechten Seitenteil angeschweißt,
und ist an der Auflagefläche mit dem linken Seitenteil an dem linken Seitenteil angeschweißt.
Durch diese Verbindung können Schubkräfte direkt auf die Seitenteile abgeleitet werden.
[0069] Insbesondere kann der Grundkörper Werkzeugstahl oder Baustahl aufweisen, der geeignet
ist, Zugkräfte aufzunehmen. Dadurch wird zum einen eine gute Stabilität des gesamten
Komposit-Roststabs erreicht. Zum anderen kann für den Grundkörper ein Material verwendet
werden, das eine einfache Formgebung ermöglicht, beispielsweise durch Schweißen aus
einer Stahlplatte und anschließendes Umformen.
[0070] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das oder die Seitenteile des Grundkörpers
jeweils einen Aufnahmebereich für eine Verbindungsstange auf. Dadurch können benachbarte
Roststäbe verbunden werden und daran gehindert werden, sich herauszuheben, wodurch
der Rost beschädigt werden kann.
[0071] Insbesondere kann der Grundkörper, wie oben erwähnt, in einem zusammenhängenden Stück
aus einem Stahlblech ausgeschnitten sein, was eine Massenproduktion erleichtert. Beispielsweise
kann der Grundkörper mit einem Laserschweißgerät aus dem Stahlblech ausgeschnitten
sein.
[0072] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper an dem wenigstens
einen Seitenteil einen gefrästen Luftspalt auf, wodurch eine Zirkulation verbessert
werden kann. Insbesondere kann der Luftspalt an dem rechten und/oder an dem linken
Seitenteil vorgesehen sein.
[0073] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das oder die Seitenteile einen Aufnahmebereich
für eine Schubstange auf.
[0074] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Oberseite in einen mittleren Bereich
und einen vorderen Bereich unterteilt ist. Der mittlere Bereich ist parallel zu einer
Längsachse des Komposit-Roststabs ausgerichtet, der hintere Bereich ist relativ zum
mittleren Bereich in Vorschubrichtung aufwärts geneigt, und der vordere Bereich ist
relativ zum mittleren Bereich in Vorschubrichtung abwärts geneigt.
[0075] Weiter weist die wenigstens eine Nietverbindung eine erste Nietverbindung, eine zweite
Nietverbindung und eine dritte Nietverbindung auf, wobei die erste Nietverbindung
und die zweite Nietverbindung in dem mittleren Bereich der Oberseite angeordnet sind,
und wobei in dem vorderen Bereich eine dritte Nietverbindung angeordnet ist. Dadurch
kann die Auflage gut mit dem Grundkörper verbunden werden. Insbesondere können die
Nietverbindungen jeweils Reihen aus Nieten aufweisen, insbesondere Paare von Nieten,
die quer zu einer Längsrichtung des Roststabes angeordnet sind.
[0076] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Niete der wenigstens einen Nietverbindung
als Senkkopfniete ausgebildet sind und Nietlöcher der wenigsten einen Nietverbindung
sind als Senklöcher ausgebildet. Dadurch kann unter anderem der weiter unten liegende
Teil der Nietverbindung vor dem Einfluss von Hitze und Korrosion geschützt werden
und die Niete können gut mit der oberen Fläche der Oberseite abschließen.
[0077] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen die Niete Setzköpfe und Schließköpfe
auf, wobei die Setzköpfe der Niete der Nietverbindungen als Senkköpfe ausgebildet
sind, die zu den Senklöchern passen.
[0078] Vorteilhaft können die Niete der wenigstens einen Nietverbindung Edelstahl aufweisen,
der korrosionsbeständig ist.
[0079] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist auf einer Unterseite der wenigstens
einen Nietverbindung jeweils eine Lochscheibe zwischen einem Schließkopf des Niets
und einer Unterseite des Grundkörpers angeordnet.
[0080] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die wenigstens eine Nietverbindung
zur besseren Befestigung eine erste Nietverbindung in einem hinteren Bereich des Grundkörpers
und eine zweite Nietverbindung in einem vorderen Bereich des Grundkörpers auf.
[0081] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Nietverbindungen zur besseren Befestigung
wie folgt ausgeführt. Die erste Nietverbindung und die zweite Nietverbindung weisen
jeweils ein linkes Nietloch und ein rechtes Nietloch auf.
[0082] Weiterhin ist das linke Nietloch der ersten Nietverbindung zu dem linken Nietloch
der zweiten Nietverbindung entlang einer Längsrichtung des Roststabs ausgerichtet,
und das rechte Nietloch der ersten Nietverbindung ist zu dem rechten Nietloch der
zweiten Nietverbindung entlang einer Längsrichtung des Roststabs ausgerichtet.
[0083] Die Ausrichtung der Nietlöcher entlang der Längsrichtung kann sich insbesondere darauf
beziehen, dass die Nietlöcher in der Längsrichtung innerhalb einer vorgegebenen Toleranz
hintereinander angeordnet sind.
[0084] Insbesondere kann, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, die wenigstens eine
Nietverbindung eine erste Nietverbindung, eine zweite Nietverbindung und eine dritte
Nietverbindung aufweisen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die erste Nietverbindung
in einem hinteren Bereich eines mittleren Bereichs der Oberseite des Grundkörpers
angeordnet, die zweite Nietverbindung ist in einem vorderen Bereich des mittleren
Bereichs der Oberseite des Grundkörpers angeordnet, und die dritte Nietverbindung
ist in einem vorderen Bereich der Oberseite des Grundkörpers angeordnet. Durch das
Vorsehen von drei Nietverbindungen an den oben genannten Stellen kann eine gute Verbindung
erreicht werden.
[0085] Weiterhin ist der vordere Bereich der Oberfläche gegenüber dem mittleren Bereich
der Oberfläche geneigt, wobei er zur guten Führung von Schubkräften insbesondere um
mindesten 60 Grad geneigt sein kann.
[0086] Wie oben bereits ausgeführt kann, eine Metall-Legierung der Auflage eine geringere
Zugfestigkeit aufweisen als ein Material des Grundkörpers, das insbesondere eine Stahllegierung
sein kann.
[0087] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Gussmaterial der Auflage ein Gusseisen
mit Vermiculargraphit oder ein Gusseisen mit Kugelgraphit.
[0088] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Auflage insbesondere einen legierten
Edelstahl nach DIN EN 10259 und/oder eine Ventilstahl-Legierung nach DIN EN 10090
auf.
[0089] Weiterhin offenbart die vorliegende Beschreibung einen angetriebenen oder beweglichen
Feuerungsrost mit einer Anordnung aus einer Vielzahl der oben genannten Komposit-Roststäbe.
[0090] Wenigstens einer der Komposit-Roststäbe ist mit einem Antrieb des Feuerungs-rostes
verbunden, beispielsweise in dem er einen Bereich für die Aufnahme einer Schubstange
aufweist, und an diesem Bereich in die Schubstange eingehängt ist.
[0091] Zum Beispiel können die Komposit Roststäbe in Reihen angeordnet sein, wobei jede
zweite Reihe mit dem Antrieb verbunden ist. Oder die Roststäbe können in Walzen angeordnet
sein, wobei jede der Walzen mit dem Antrieb verbunden ist. Die Komposit-Roststäbe
können aber auch in einem statischen Feuerungsrost eingesetzt werden, wobei kein Bereich
zur Aufnahme eines Antriebs erforderlich ist.
[0092] In einem weiteren Aspekt offenbart die vorliegende Beschreibung ein Verfahren zur
Herstellung eines Komposit-Roststabs für einen Feuerungsrost. Dieses Verfahren ist
insbesondere dazu geeignet, maschinell und computergesteuert ausgeführt zu werden,
was die Massenproduktion erleichtert.
[0093] Gemäß diesem Verfahren wird ein Grundkörper aus einem Stahlblech durch Laserschweißen
ausgeschnitten, wobei der Grundkörper so geformt ist, dass er eine Oberseite, ein
rechtes Seitenteil und ein linkes Seitenteil aufweist.
[0094] Der Grundkörper wird aus der Grundform ausgeformt, wobei das Formen des Grundkörpers
die folgenden Schritte aufweist. Das rechte Seitenteil wird hochgeklappt, bis es senkrecht
zur Oberseite steht. Ebenso wird das linke Seitenteil hochgeklappt, bis es senkrecht
zur Oberseite steht.
[0095] Weiterhin wird ein hinterer Bereich der Oberseite hochgeklappt, und zwar bis zu einer
Position, in der der hintere Bereich der Oberseite zwischen dem linken Seitenteil
und dem rechten Seitenteil angeordnet ist, und an dem linken Seitenteil und an dem
rechten Seitenteil anliegt. Ein vorderer Bereich der Oberseite wird hochgeklappt,
bis der vordere Bereich auf dem rechten Seitenteil und auf dem linken Seitenteil aufliegt.
[0096] Anschließend wird der hintere Bereich der Oberseite mit dem linken Seitenteil und
mit dem rechten Seitenteil verschweißt, und der vordere Bereich der Oberseite wird
mit dem linken Seitenteil und mit dem rechten Seitenteil verschweißt.
Eine Auflage aus Gussmaterial bzw. Gussmetall wird bereitgestellt, und die Auflage
wird auf die Oberseite des Grundkörpers aufgelegt, so dass ein vorderer Bereich der
Auflage um den Grundkörper herumreicht.
[0097] Die Auflage wird mit der Oberseite des Grundkörpers vernietet, wobei das Vernieten
in Richtung von dem vorderen Bereich der Oberseite auf den hinteren Bereich der Oberseite
erfolgt.
[0098] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens weist das Vernieten der Auflage
mit dem Grundkörper die folgenden Schritte auf.
[0099] Grundkörper und Schutzbelag werden zueinander passend angeordnet, so dass Nietlöcher
einer ersten Nietverbindung und einer zweiten Nietverbindung des Komposit-Roststabs
jeweils übereinander liegen, wobei sich die erste Nietverbindung in Längsrichtung
des Komposit-Roststabs vor der zweiten Nietverbindung befindet. Die erste Nietverbindung,
und anschließend
die zweite Nietverbindung, werden vernietet.
[0100] Dazu werden Edelstahl-Nieten in die Nietlöcher der jeweiligen Nietverbindung eingesetzt,
so dass jeweils ein Setzkopf auf der Seite des Schutzbelags angeordnet ist und ein
Schließkopf auf einer Unterseite des Grundkörpers angeordnet ist.
[0101] Eine Unterlegscheibe auf die Nieten wird von der Unterseite des Grundkörpers her
eingesetzt. Die Unterseite des Grundkörpers überstehenden Ende der Nietschäfte wird
zu Schließköpfen umgeformt.
[0102] Wenn drei oder mehr Nietverbindungen vorhanden sind, werden sie gemäß den oben angegebenen
Schritten von vorne nach hinten vernietet.
[0103] Hier und im Folgenden bezieht sich "vorne" in Bezug auf den Roststab auf einen Kopfbereich
des Roststabs durch den der Brennstoff angeschoben wird und "hinten" auf einen dazu
gegenüberliegenden Bereich, in dem der Roststab beispielsweise in eine Schubstange
eingehängt sein kann. Bei einem Roststab für einen Walzenrost, der weitgehend symmetrisch
ausgebildet sein kann, ist der Kopfbereich der Bereich, der in Vorschubrichtung vorne
liegt und die Begriffe "vorne" und "hinten" sind durch die Vorschubrichtung des Roststabs
definiert. Eine Längsrichtung des Roststabs ist einerseits durch die Abmessungen des
Roststabs bestimmt, der in Vorschubrichtung eine größere Abmessung hat als quer dazu,
und andererseits durch die Vorschubrichtung.
[0104] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird ein Grundkörper aus einer
Stahllegierung bereitgestellt, wobei der Grundkörper eine Oberseite aufweist. Auf
den Grundkörper wird ein Schutzbelag derart aufgelegt, daß ein Durchgangsloch in Grundkörper
mit einem entsprechenden Durchgangsloch im Schutzbelag übereinstimmt. Danach wird
der Niet in die so entstehende Öffnung eingesetzt, und der Schaft des Niets wird umgeformt.
Die Durchgangslöcher haben einen etwas größeren Durchmesser als der Schaft des Niets.
[0105] Durch diese Bauteile wird der Niet hindurchgeschoben, so dass er auf der Seite des
Grundkörpers darüber hinaussteht. Anschließend wird das überstehende Ende des Nietschafts
durch Bearbeiten bzw. Schmieden mit einem Hammer zu einem Kopf bzw. zu einem Schließkopf
geformt, der die Bauteile sicher verbindet. Der Nietschaft füllt die Durchgangslöcher
vorzugsweise vollständig aus. Der dem Schließkopf gegenüberliegende Setzkopf ist als
Senkkopf ausgeführt, der vorzugsweise bündig mit der Oberfläche des Schutzbelags abschließt.
[0106] Insbesondere kann der Schutzbelag die Oberseite des Grundkörpers zu mehr als 50%,
zu mehr als 90% oder im Wesentlichen vollständig bedecken.
[0107] Der Grundkörper kann insbesondere aus einem Stahlblech ausgeformt sein, zum Beispiel
durch Laserschneiden oder Plasmaschneiden oder Stanzen und weiteren Umformprozessen
wie Biegen. Weiterhin können eine Mehrzahl von Durchgangslöchern aus dem Grundkörper
ausgeformt werden.
[0108] Im Folgenden wird der Gegenstand der vorliegenden Beschreibung mit Bezug auf die
folgenden Figuren erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Querschnitt durch einen Komposit-Roststab,
- Figur 2
- illustriert ein Verhalten des Komposit-Roststabes aus Fig. 1 unter Biegebeanspruchung,
- Figur 3
- zeigt einen Querschnitt durch einen weiteren Komposit-Roststab,
- Figur 4
- zeigt einen ebenen Grundriss eines Grundkörpers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
eines Komposit-Roststabs,
- Figur 5
- zeigt eine Seitenansicht des Grundkörpers von Fig. 4 im zusammengebauten Zustand,
- Figur 6
- zeigt eine Aufsicht auf den Grundkörper von Fig. 4,
- Figur 7
- zeigt einen Querschnitt durch den Grundkörper von Fig. 6 entlang der Querschnittslinie
von Fig. 5,
- Figur 8
- zeigt eine Seitenansicht und eine Aufsicht auf einen Roststab mit dem Grundkörper
von Fig. 4 und einer Auflage,
- Figur 9
- zeigt eine Aufsicht auf einen Grundkörper gemäß einer weiteren Ausführungsform, bei
der der Grundkörper einen seitlichen Luftspalt aufweist,
- Figur 10
- zeigt einen Querschnitt durch den Grundkörper von Fig. 9 entlang der Querschnittslinie
A-A von Fig. 9,
- Figur 11
- zeigt eine Dimensionierung des Luftspaltes des Grundkörpers von Fig. 8,
- Figur 12
- zeigt einen Querschnitt durch einen Schutzbelag entlang der Querschnittslinie B-B
von Fig. 8,
- Figur 13
- zeigt einen Querschnitt durch eine der Nietverbindungen zwischen dem Grundkörper und
dem Schutzbelag vor dem Zusammenfügen,
- Figur 14
- zeigt eine Aufsicht auf die Nietverbindung von Fig. 13,
- Figur 15
- zeigt einen Querschnitt durch eine der Nietverbindungen zwischen dem Grundkörper und
dem Schutzbelag nach dem Zusammenfügen,
- Figur 16
- zeigt eine Aufsicht auf die Nietverbindung von Fig. 15,
- Figur 17
- zeigt einen Querschnitt durch eine Nietverbindung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
vor dem Zusammenfügen,
- Figur 18
- zeigt einen Querschnitt durch die Nietverbindung von Fig. 17 nach dem Zusammenfügen,
- Figur 19
- zeigt einen Niet und eine Platte der Nietverbindung von Fig. 17,
- Figur 20
- zeigt ein Verfahren zum Zusammenbau des Komposit-Roststabs,
- Figur 21
- zeigt eine Seitenansicht eines Komposit-Roststabs mit einem einzelnen Seitenteil,
- Figur 22
- zeigt einen Querschnitt durch den Komposit-Roststab von Fig. 21 entlang der Querschnittslinie
E-E von Fig. 21, und
- Figur 23
- zeigt einen Vorschubrost mit einer Anordnung von Komposit-Roststäben.
[0109] Figur 1 zeigt einen Grundkörper 10 eines Komposit-Roststabs 1. Auf einer Oberseite
des Grundkörpers 10 ist ein Schutzbelag 11 aufgelegt. Senkkopfnieten 12 in zueinander
korrespondierenden Durchgangslöchern in Grundkörper 10 und Schutzbelag 11 verbinden
den Grundkörper 10 und den Schutzbelag 11 formschlüssig. Der Schutzbelag 11 wird im
Folgenden auch als Auflage 11 bezeichnet.
[0110] Eine formschlüssige Verbindung zwischen Grundkörper 10 und Schutzbelag 11 kann sich
insbesondere auf die weiter oben erwähnte formschlüssige Nietverbindung beziehen.
Weiterhin kann sich die formschlüssige Verbindung auch darauf beziehen, dass der Schutzbelag
11 an einer Vorderseite des Grundkörpers 10 um den Grundkörper 10 herumreicht. Dadurch
kann der Schutzbelag Schubkräfte auf den Grundkörper 10 übertragen. Zudem liegt eine
Auflagefläche des Schutzbelags 11 auf einer gegenüberliegenden Auflagefläche des Grundkörpers
10 auf und kann durch diese reibschlüssige Verbindung Schubkräfte auf den Grundkörper
10 übertragen.
[0111] Die Formgebung des Grundkörpers 10 gemäß Fig. 1 stellt eine beispielhafte Ausführungsform
dar. Andere Formgebungen sind ebenfalls möglich.
[0112] Eine Form des Schutzbelags 11 ist an eine Form des Grundkörpers 10 angepasst, so
dass keines dieser beiden Bauteile nennenswert verformt zu werden braucht, bevor die
Nietverbindungen hergestellt werden.
[0113] Der Grundkörper 10 weist auf einer Aufhängungs-Seite einen abgerundeten Eingriffsbereich
15 auf.
[0114] Von dem abgerundeten Eingriffsbereich 15 erstreckt sich ein mittlerer Bereich oder
Übergangsbereich, der in der Ausführungsform von Fig. 1 bis ungefähr zur Mitte des
Grundkörpers 10 reicht. Zwischen dem Übergangsbereich und einem Kopfbereich des Grundkörpers
10 befindet sich ein weiterer Eingriffsbereich 18, dessen Querschnitt in Form eines
nach unten offenen abgerundeten Rechtecks ausgebildet ist.
[0115] Der Kopfbereich des Grundkörpers 10 ist auf einer Vorderseite des Grundkörpers abgerundet.
Der Kopfbereich ragt nach unten über die anderen Bereiche des Grundkörpers 10 hinaus
und weist an seiner Unterseite eine ebene Auflagefläche 19 auf. Die Auflagefläche
19 ist zur Aufhängungs-Seite des Grundkörpers 10 hin leicht nach oben abgeschrägt.
[0116] Hierbei beziehen sich die Begriffe "oben" und "unten" auf eine Konfiguration des
Grundkörpers 10, in der sich der in Fig. 1 gezeigte Schutzbelag 11 oben befindet.
[0117] Durch die runde Formgebung des abgerundeten Eingriffsbereich 15 kann der Roststab
um eine Achse eines Stabes rotieren, der sich in dem abgerundeten Eingriffsbereich
befindet, und der in Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie angedeutete ist. Durch die
Rotierbarkeit kann unter anderem ein Auswechseln des Roststabes erleichtert werden.
[0118] Die Formgebung des zweiten Eingriffsbereichs 18 ermöglicht das Einbringen einer Befestigungsstange
von der Seite des Grundkörpers her. An dem zweiten Eingriffsbereich 18 sind zwei seitliche
Vorsprünge ausgebildet, die die in Fig. 1 nicht gezeigte Befestigungsstange nach unten
hin festhalten. Durch die Befestigungsstange können benachbarte Roststäbe miteinander
verbunden werden.
[0119] Zunächst wird der Grundkörper 10 aus einer Stahllegierung bereitgestellt. Der Grundkörper
10 kann zum Beispiel durch Stahlguss oder durch Ausformen aus einem Stahlblech hergestellt
sein. Wenn der Grundkörper 10 aus einem Stahlblech hergestellt ist, wird dieser gemäß
einer beispielhaften Ausführungsform in einem ersten Schritt aus einem Stahlblech
ausgeformt beziehungsweise durch ein Trennverfahren von dem Stahlblech abgetrennt.
Das Stahlblech kann speziell vorbehandelt sein, beispielsweise kann es gewalzt, gehämmert
oder gesintert sein.
[0120] Als Trennverfahren kommt bevorzugt ein thermisches Trennverfahren wie Laserschneiden,
Plasmaschneiden oder Brennschneiden zum Einsatz. Falls eine geringere Blechdicke gewählt
wird, kann auch ein Stanzverfahren oder ein Feinschneideverfahren verwendet werden.
Ein Feinschneideverfahren eignet sich typischerweise für Blechdicken bis zu 20 mm,
wogegen Laserschneiden auch noch bei Blechdicken von bis zu 25-30 mm angewandt werden
kann und Plasmaschneiden auch noch bei Blechdicken von 160 mm.
[0121] In einem weiteren Schritt wird der Grundkörper 10 in eine gewünschte Form gebogen.
Dabei kann der Grundkörper 10 gegebenenfalls zum leichteren Verformen erhitzt werden.
In einem weiteren Schritt wird der fertig gebogene Grundkörper 10 mit dem separat
hergestellten Schutzbelag 11 aus Gusseisen verbunden. Das dabei verwendete Gussmaterial
enthält eine geeignete Eisenlegierung, wie zum Beispiel hitze- und abrasionsbeständige
Stahllegierung oder auch eine Gußeisenlegierung mit geeigneten Eigenschaften.
[0122] Figur 2 illustriert ein Verhalten des Komposit-Roststabes 1 gemäß der Anmeldung unter
Biegebeanspruchung. Der Roststab 1 liegt an seinem vorderen Ende und an seinem hinteren
Ende auf, was durch ein vorderes und ein hinteres Lager symbolisiert ist. Durch auf
dem Roststab 1 aufliegendes Brennmaterial und gegebenenfalls auch durch weitere aufliegende
Roststäbe wirkt auf den Roststab 1 von oben her eine Biegekraft F ein.
[0123] Diese Biegekraft F führt zu einer Deformation des Roststabs 1. In einem oberen Bereich
70 des Roststabs 1 oberhalb einer neutralen Faser 68 wird das Material des Roststabs
1 gestaucht, wogegen das Material in einem unteren Bereich 71 des Roststabs 10' gedehnt
wird. In einem Bereich der neutralen Faser 68 wird das Material weder gestaucht noch
gedehnt. Die neutrale Faser 68 verläuft durch den Flächenschwerpunkt eines Querschnitts
senkrecht zu der Längserstreckung des Roststabs 1. Der Einfachheit halber ist die
neutrale Faser 68 ungefähr auf halber Höhe des Roststabs 10' eingezeichnet.
[0124] Die Dehnung bzw. Stauchung ε des Roststabs 1 nimmt mit zunehmendem Abstand von der
neutralen Faser 68 zu. Diese Zunahme ist in guter Näherung linear. Die lineare Zunahme
ist entlang eines ausgewählten Querschnitts des Roststabs 1 durch dreieckige Bereiche
69 angedeutet, die den Verlauf der Druckbeziehungsweise Zugspannung σ als Funktion
des Abstands von der neutralen Faser angeben.
[0125] Bei einem Roststab gemäß der vorliegenden Anmeldung kann ein Teil des Bereichs unterhalb
der neutralen Faser 68 aus einem Material bestehen, das eine gute Zugfestigkeit aufweist,
wie zum Beispiel eine Stahllegierung. Dagegen kann ein Bereich oberhalb der Biegelinie
aus einem Material bestehen, das eine geringere Zugfestigkeit aufweist und gleichzeitig
eine gute Druckfestigkeit aufweist. Insbesondere gilt dies für die Auflage. Hierfür
kommen ebenfalls Stahllegierungen in Betracht, aber auch andere Eisenwerkstoffe, die
sich zum Gießen eigenen, wie zum Beispiel Gusseisen.
[0126] Gusseisen ist in der Regel preiswerter als Stahl. Somit kann eine Lage Gusseisen
in ausreichender Dicke bereitgestellt werden. Unter anderem durch die Befestigung
der Auflage 11 an dem Grundkörper 10 können in der Auflage 11 außer Schubkräften auch
Zugkräfte auftreten. Diese Zugkräfte sind geringer, als die in Fig. 2 gezeigten Zugkräfte
im Grundkörper 10, die durch eine Dehnung an der Unterseite des Grundkörpers 10 verursacht
werden.
[0127] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Komposit-Roststab 1' für einen Walzenrost.
Die oben genannten Verfahrensschritte können in ähnlicher Form auch für einen solchen
Roststab für einen Walzenrost verwendet werden.
[0128] Teile mit einer Funktion, der der Funktion eines Teils des Roststabs aus Fig. 1 entspricht,
haben dieselben Bezugsziffern und sind mit einem Apostroph ' versehen.
[0129] Im Einzelnen zeigt Fig. 3 eine Seitenansicht des Komposit-Roststabs 1' für einen
Walzenrost.
[0130] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Dicke des Schutzbelagmaterials
auf der Oberfläche zweckmäßigerweise so gewählt, dass das Schutzbelagmaterial nicht
zu schnell wieder abgetragen wird. Insbesondere kann gemäß einer Ausführungsform die
Dicke des Schutzbelagmaterials auf der Oberseite des Grundkörpers mindestens 3 mm
betragen. Dieses Merkmal kann mit den weiter oben beschriebenen Merkmalen und Ausführungsbeispielen
kombiniert werden.
[0131] Die Figuren 4 bis 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Roststabs mit einem
Schutzbelag bzw. einer Auflage.
[0132] Fig. 4 zeigt einen ebenen Grundriss eines Grundkörpers 10' für einen Komposit-Roststab
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Dieser Grundriss kann beispielsweise als
eine Vorlage für eine computergestützte Herstellung (CAM) mit einem Laserschneidegerät
aus einem Stahlblech verwendet werden, das in Fig. 4 nicht gezeigt ist.
[0133] Der Grundkörper 10' weist ein rechtes Seitenteil 13, ein linkes Seitenteil 14 und
eine Oberseite 16 auf. Die Oberseite 16 ist der Länge nach in fünf Bereiche aufgeteilt.
Diese fünf Bereiche umfassen einen hinteren Bereich 20 an einem hinteren, angetriebenen
Ende, einen mittleren Bereich 21, einen Übergangsbereich 22, einen ersten vorderen
Bereich 23 und einen zweiten vorderen Bereich 24.
[0134] Der mittlere Bereich 21 weist ein hinteres Paar von Nietlöchern 25 und ein vorderes
Paar von Nietlöchern 26 auf. Ebenso weist der erste vordere Bereich 23 und der zweite
vordere Bereich 24 jeweils ein Paar von Nietlöchern 27 und 28 auf. Die Paare von Nietlöchern
25, 26, 27, 28 sind jeweils symmetrisch zu einer Längsachse 29 der Oberseite 16 angeordnet,
wobei die linken Nietlöcher entlang einer Bezugslinie 30 und die rechten Nietlöcher
entlang einer Bezugslinie 31 ausgerichtet sind. Die Nietlöcher 27 sind optional und
in den Figuren 6 bis 12 nicht gezeigt.
[0135] In einem zusammengebauten Zustand eines Roststabs 1'', der in Fig. 10 gezeigt ist,
ist ein Aufsatz des Roststabs 1'' mit dem zusammengebauten Grundkörper 10' des Roststabs
durch Niete verbunden, die durch die Nietlöcher hindurchgehen.
[0136] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Grundkörpers von Fig. 4 in einem zusammengebauten
Zustand des Grundkörpers 10'.
[0137] Im zusammengebauten Zustand des Grundkörpers 10' liegen der Übergangsbereich 22,
der erste vordere Bereich 23 und der zweite vordere Bereich 24 der Oberseite 16 auf
dazu passenden geradlinigen Kanten der beiden Seitenteile 13, 14 auf, von denen in
der Ansicht von Fig. 5 ein rechtes Seitenteil 13 erkennbar ist. Der hintere Bereich
20 der Oberseite 16 ist durch eine Schweißverbindung 32 mit dem linken Seitenteil
13 und dem rechten Seitenteil 14 verbunden.
[0138] Der mittlere Bereich 21 der Oberseite 16 ist einstückig mit dem linken Seitenteil
13 und mit dem rechten Seitenteil 14 des Grundkörpers 10' ausgeführt. Die Seitenteile
13, 14 sind im zusammengebauten Zustand senkrecht zu dem mittleren Bereich der Oberseite
16 ausgerichtet, wobei sich zwischen einem Seitenteil 13, 14 und der Oberseite 16
jeweils eine Falzlinie 33, 34 oder ein umgeformter Bereich 33, 34 befindet.
[0139] In einem Kopfbereich bzw. einem vorderen Bereich des rechten Seitenteils 13 ist eine
bogenförmige Öffnung 35 vorgesehen. Durch die bogenförmige Öffnung 35 kann eine Luftzirkulation
verbessert werden.
[0140] Weiterhin sind in beiden Seitenteilen 13, 14 an einer Unterseite an einem hinteren
Ende jeweils runde Ausnehmungen 36 vorgesehen, die zur Aufnahme einer Schubstange
geeignet sind, und rechteckige Ausnehmungen 37, die zur Aufnahme einer Fixierungsstange
geeignet sind, durch die seitlich benachbarte Roststäbe miteinander verbunden werden.
Die Fixierungsstange verhindert, dass ein einzelner Roststab 1'' nach oben herausgedrückt
wird.
[0141] Fig. 6 zeigt eine untere Aufsicht auf einen Grundkörper 10', der dem Grundkörper
10' von Fig. 4 entspricht, wobei die optionalen Nietlöcher 27 von Fig. 4 fortgelassen
sind.
[0142] Von vorne nach hinten weist der Grundkörper 10' von Fig. 6 eine Nietverbindung 128
mit einem Paar von Nietlöchern 28, eine Nietverbindung 126 mit einem Paar von Nietlöchern
26 und eine Nietverbindung 125 mit einem Paar von Nietlöchern 25 auf. Diese drei Nietverbindungen
entsprechen den drei Nietverbindungen des Komposit-Roststabs von Fig. 1.
[0143] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch einem Komposit-Roststab 1' mit dem Grundkörper
10' von Fig. 6 entlang der Querschnittslinie D-D von Fig. 6.
[0144] Die obere Hälfte von Fig. 8 zeigt eine Querschnittsansicht und die untere Hälfte
von Fig. 8 zeigt eine Aufsicht auf einen Roststab 1' mit dem Grundkörper 10' von Fig.
8 und einer Auflage 11 bzw. einem Schutzbelag 11.
[0145] Wie in der Querschnittsansicht von Fig. 8 zu erkennen ist, ist der Aufsatz 11 ähnlich
zu einem Oberteil eines Schuhs geformt, der mit seiner Vorderkappe am Grundkörper
10' eingehakt oder eingehängt ist. Die Vorderkappe umschließt somit einen vorderen
Bereich des Grundkörpers 10' von der Vorderseite aus bis an eine Unterseite des Grundkörpers
10'.
[0146] Weiterhin bedeckt die Auflage 11 den Grundkörper 10' von oben. In einem zusammengebauten
Gitter aus Roststäben, das in den Figuren nicht gezeigt ist, liegen die Auflagen 11
von benachbarten Roststäben aneinander an, so dass vermieden wird, dass sich Material
zwischen den Roststäben ansammelt und die Roststäbe auseinanderdrückt.
[0147] Der Roststab 1' ist über seine runde Ausnehmung 36 auf einer Schubstange 46 gelagert,
die in Fig. 8 im Querschnitt gezeigt ist.
[0148] In Fig. 8 ist ein Öffnungswinkel γ der Nietlöcher 25, 26, 28 an der Seite der Auflage
11 gezeigt, der beispielsweise 60° betragen kann. Die Nietverbindungen mit den Nietlöchern
25, 26, 28 sind insbesondere in den Figuren 13 - 19 im weiteren Detail gezeigt. In
den Nietlöchern 25, 26, 28 sind jeweils Niete 41, eingefügt, wobei zwischen den Nieten
41 und einer Unterseite des Grundkörpers jeweils Lochplatten 44 bzw. Unterlegscheiben
44 angeordnet sind.
[0149] Ein schuhförmiger Bereich 38 umschließt eine Vorderfläche 48 des Grundkörpers teilweise.
Durch die oben beschriebene Formgebung der Auflage 11 ergibt sich ein günstiger Kraftfluss,
insbesondere im Hinblick auf Kräfte die quer zu den Nietlöchern 25, 26, 28 verlaufen.
Dadurch, dass die Auflage 11 den Grundkörper 10' von vorne umschließt und dort eingehakt
ist, verläuft ein Kraftfluss beim Anschieben des Roststabs 1' zum überwiegenden Teil
über den Vorderteil der Auflage 11 in den Grundkörper 10' und nicht oder nur zum geringen
Teil über die Nietverbindungen.
[0150] Bei einem Zurückziehen des Roststabs 1' entstehen geringere Kräfte als beim Anschieben
des Roststabs 1', wobei der Kraftfluss durch die Haftreibung zum Teil direkt von der
Auflage 11 in den Grundkörper 10' verläuft und nur zum Teil durch die Nietverbindungen
25, 26, 28.
[0151] Auch der Kraftfluss von Kräften, die senkrecht zur Oberseite der Auflage 11 gerichtet
sind, verläuft zumindest zum Teil über den Bereich der Kappe der Auflage 11, die um
den Grundkörper herumgeht, in den Grundkörper 10' hinein. Solche Kräfte entstehen
beispielsweise an der Vorderseite des Roststabs 1', wenn der Roststab aufliegendes
Material anschiebt. Dabei wirkt der Roststab 1' als ein Hebel, und die Schubstange
als eine Achse des Hebels.
[0152] Gegenkräfte zu der Schubkraft, die durch das Anschieben des Roststabs an seiner Hinterseite
ausgeübt wird, die durch Einwirkung von auf dem Roststab 1'' aufliegenden angeschobenem
Müll entstehen, auf den Grundkörper abgeleitet werden. Dadurch werden die Nietverbindungen
25, 26, 28 weniger belastet.
[0153] Die in den Figuren 1 - 16 gezeigten Ausführungsformen von Roststäben 1, 1', 1'' sind
besonders gut für eine Anordnung von Roststäben geeignet, bei denen sich seitlich
benachbarte Roststäbe nicht relativ zueinander bewegen. Wenn die Roststäbe relativ
zueinander seitlich fixiert sind, kann vermieden werden, dass Material zwischen den
Roststäben eingeklemmt wird und dort hin- und herbewegt wird. Weiterhin ist in diesem
Fall keine bewegliche Zapfen-Nut-Verbindung erforderlich, um relativ zueinander bewegliche
Roststäbe horizontal festzuhalten und die Roststäbe können im Wesentlichen symmetrisch
aufgebaut sein.
[0154] Fig. 9 zeigt eine Aufsicht auf einen Komposit-Roststab 1'' mit einem Grundkörper
10'' gemäß einer weiteren Ausführungsform, bei der der Grundkörper 10'' an einer vorderen
rechten Seite einen seitlichen gefrästen Luftspalt 50 aufweist, von dem in der Ansicht
von Fig. 9 eine rechteckförmige Ausnehmung 51 erkennbar ist. Weiterhin sind in Fig.
9 drei Bezugslinien 29, 30, 31 gezeigt, die jeweils entlang der Längsrichtung durch
die Mitte des Roststabs, durch die linken Nietlöcher oder durch die rechten Nietlöcher,
verlaufen.
[0155] Fig. 10 zeigt einen Querschnitt durch den Roststab 1'' von Fig. 9 entlang der Querschnittslinie
A-A von Fig. 9, die senkrecht zu einer Längserstreckung des Roststabs 1'' durch die
vorderen Nietlöcher des mittleren Bereichs 21 verläuft, wobei eine Blickrichtung von
hinten nach vorne verläuft. In einem mittleren Bereich der Fig. 10 sind die Nietöffnungen
des zweiten vorderen Bereichs 24 mit darin eingesetzten Nieten gezeigt. Die Nieten
sind senkrecht zu dem zweiten vorderen Bereich 24 des Grundkörpers 10 ' orientiert,
so dass ein hinteres Ende eines Niets oberhalb von einem vorderen Ende des Niets angeordnet
ist.
[0156] Fig. 11 zeigt eine Dimensionierung des Schutzbelags 11 des Grundkörpers 10'' von
Fig. 8. Die Ansicht von Fig. 11 ist eine Seitenansicht, die in Fig. 9 mit der Bezeichnung
C-C gekennzeichnet ist, wobei die Blickrichtung der Seitenansicht "C-C" senkrecht
auf das rechte Seitenteil 13 des Grundkörpers 10'' gerichtet ist.
[0157] Ein gebogener Bereich des Aufsatzes 11 verläuft von einem ersten Winkel α
1 zu einem zweiten Winkel α
2 bezüglich eines Kreismittelpunkts M, der in einer Höhe h über einer vorderen unteren
Kante 39 des Aufsatzes 11, und der in einem Abstand d von einem vorderen Ende des
Aufsatzes 11 angeordnet ist. Hierbei kann beispielsweise α
1 = 20°, α
2 = 83° d = 19 mm und h = 15 mm sein. Ein abgeschrägter Bereich des Aufsatzes 11 verläuft
von einer Horizontale in Längsrichtung des Roststabs 1' bis zu dem Winkel α
1.
[0158] Ein weiterer Winkel β zeigt eine leichte Neigung der vorderen unteren Kante 39 des
Aufsatzes 11 an, die beispielsweise 1° betragen kann.
[0159] Durch eine Neigung der vorderen unteren Kante 39 kann beispielsweise eine Reibfläche
zwischen der vorderen unteren Kante 39 und einer Auflage bzw. einer Unterlage verringert
werden oder eine Luftzirkulation unter dem Grundkörper verbessert werden. Dabei verläuft
die Neigung der vorderen unteren Kante 39 zweckmäßigerweise von hinten nach vorne
gesehen abwärts, so dass das vordere Ende der vorderen unteren Kante 39 auf der Auflage
aufliegt. Die Auflage, auf der die untere Kante aufliegt, kann insbesondere Oberseite
eines weiteren Roststabs sein.
[0160] Fig. 12 zeigt einen Querschnitt durch den Aufsatz 11 bzw. durch den Schutzbelag 11
entlang der Querschnittslinie B-B von Fig. 9, die entlang der Längsrichtung durch
die Nietlöcher des Roststabs 1'' auf der linken Seite verläuft. Die Nietlöcher sind
als Senklöcher ausgebildet, bei denen eine Tiefe der Senkung h2 beträgt und ein Öffnungswinkel
der Senkung 60° beträgt. Beispielsweise kann eine Tiefe h2 der Senkung 6 mm betragen.
Weiterhin ist in Fig. 12 eine Dicke D des Aufsatzes und eine Höhe h3 eines Sockels
des Aufsatzes gezeigt. Beispielsweise kann D = 14 mm und h3 = 9 mm betragen.
[0161] Die Figuren 13 bis 18 zeigen Nietverbindungen 40, durch die der Schutzbelag 11 des
Roststabs mit dem Grundkörper 10, 10', 10'' verbunden werden kann. Die Nietverbindungen
der Figuren 13 bis 18 können mit sämtlichen oben genannten Ausführungsbeispielen kombiniert
werden.
[0162] Figur 13 zeigt einen Querschnitt durch eine Nietverbindung 40 zwischen dem Grundkörper
10' und dem Schutzbelag 11 vor dem Zusammenfügen, bei dem ein Schließkopf noch nicht
verformt ist. Figur 14 zeigt eine Aufsicht auf die Nietverbindung von Fig. 13.
[0163] Figur 15 zeigt einen Querschnitt durch eine der Nietverbindungen zwischen dem Grundkörper
10 und dem Schutzbelag 11 nach dem Zusammenfügen, bei dem ein Schließkopf eines Niets
41' so verformt ist, dass der Schließkopf an eine Form der Senkung angepasst ist.
Figur 16 zeigt eine Aufsicht auf die Nietverbindung 40 von Fig. 15.
[0164] Die Figuren 17, 18 und 19 illustrieren eine weitere Nietverbindung 40', die den Grundkörper
10' mit der Auflage 11 verbindet, wobei ein verformbarer Schließkopf 42 auf einer
Unterseite des Grundkörpers 10 angeordnet ist. Ein Setzkopf bzw. Senkkopf 43 ist auf
einer dem Schließkopf 42 gegenüberliegenden Seite des Niets 41' angeordnet.
[0165] Fig. 17 zeigt einen Querschnitt durch die Nietverbindung 40' vor dem Zusammenfügen,
wobei der Schließkopf 42 des Niets 41' noch nicht verformt ist. An der Unterseite
des Grundkörpers 10 ist eine Lochplatte 44 vorgesehen, durch die der Niet 41' hindurchgeführt
ist. Durch das Verwenden einer Lochplatte 44 kann beispielsweise vermieden werden,
dass der Grundkörper 10 bei einem Verformungsprozess des Schließkopfes 42 durch einen
Schellhammer mitverformt oder beschädigt wird.
[0166] Figur 18 zeigt einen Querschnitt durch die Nietverbindung 40' von Fig. 17 nach dem
Zusammenfügen, wobei der Schließkopf 42 so verformt ist, dass der Schließkopf 42 an
eine Form eines Senklochs 45 des Aufsatzes 11 angepasst ist. Figur 19 zeigt einen
Niet 41' und eine Lochplatte 44 der Nietverbindung von Fig. 17 und 18.
[0167] Fig. 20 zeigt beispielhaft ein Verfahren zum Zusammenbau oder Herstellung eines Komposit-Roststabs
gemäß der obigen Ausführungsbeispiele.
[0168] In einem ersten Schritt 80 wird der Grundkörper nach einer vordefinierten Form mit
einem Laserschweißgerät aus einem Blech ausgeschnitten. Die vordefinierte Form kann
insbesondere in einem Computerspeicher abgelegt sein oder von einem Medium abgelesen
werden.
[0169] In einem weiteren Schritt 81 werden die Seitenwände 13, 14 hochgeklappt, bis die
Seitenwände 13, 14 senkrecht auf dem mittleren Bereich 25 stehen. Die Seitenwände
13, 14 werden auch als rechtes und linkes Seitenteil 13, 14 bezeichnet.
[0170] In einem weiteren Schritt 82 werden die Fußwände 22, 23, 24 hochgeklappt, bis die
Fußwände 22, 23 und 24 auf den Seitenwänden aufliegen, und die Fußwand 20 oder der
hintere Bereich 20 wird bis zu einer Position hochgeklappt, die in Fig. 5 mit einer
gestrichelten Linie gekennzeichnet ist. In dieser Position liegen die seitlichen Kanten
der Fußwand jeweils an den Seitenwänden an. In Analogie zu einer Fußsohle, die einen
Belag aufweist, wird die Oberseite des Grundkörpers auch als Fuß des Grundkörpers
bezeichnet.
[0171] Anschließend wird in einem Schritt 84 die hintere Fußwand 20 bzw. der hintere Bereich
20 an seinen seitlichen Kanten mit den Seitenwänden verschweißt.
[0172] Außerdem werden in einem Schritt 85 die vorderen Fußwände 22, 23 und 24 mit den Seitenwänden
verschweißt.
[0173] In einem weiteren Schritt 86 wird der Belag 11 oder die Auflage 11 aufgenietet, wobei
das Aufnieten von vorne nach hinten erfolgt. Beispielsweise werden in dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 4 die Nieten der Nietverbindungen 28 der Reihe nach im vorderen Bereich der
Nietverbindungen 26 und 25 auf der Oberseite aufgenietet. Wenn die optionale Nietverbindung
27 vorhanden ist, werden diese Nieten entsprechend nach den Nieten der vorderen Nietverbindung
28 und vor den Nieten der Nietverbindung 26 aufgenietet.
[0174] Wenn stattdessen ein Komposit-Roststab mit einem I-förmigen Profil anstelle eines
U-förmigen Profils erstellt werden soll, kann der Grundkörper zum Beispiel ein ebenes
Bauteil für die Oberseite und ein ebenes Bauteil für die Unterseite aufweisen.
[0175] Die Figuren 21 bis 23 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Komposit-Roststabs
und einen Vorschubrost mit einer Anordnung aus Komposit-Roststäben.
[0176] Figur 21 zeigt eine Seitenansicht eines Komposit-Roststabs 1''' mit einem Grundkörper
10'', der ein einzelnes Seitenteil 13' aufweist. Eine Verbindungsstange 47 verbindet
benachbarte Komposit-Roststäbe. Dies Verbindungstange 47 ist in den Figuren der vorangehenden
Ausführungsbeispiele nicht explizit gezeigt.
[0177] Figur 22 zeigt einen Querschnitt durch den Komposit-Roststab 1'" von Fig. 21 entlang
der Querschnittslinie E-E von Fig. 21. Wie in Fig. 22 gezeigt hat der Komposit-Roststab
1''' von Fig. 21 einen T-förmigen Querschnitt und das einzelne Seitenteil 13' ist
zentral unter der Auflage 11' angeordnet.
[0178] Figur 23 illustriert als ein Beispiel eines Feuerungsrostes einen Vorschubrost 100
mit einer Anordnung von Komposit-Roststäben 1, die in Schubstangen 46' eingehängt
sind. Ein bewegliches Gitter 104 ist mit einem Antriebsstab 102 verbunden, der über
einen Hebel 101 angetrieben wird. Der Hebel 101 ist mit einem Motor verbunden, der
in Fig. 23 nicht gezeigt ist.
[0179] Eine Förderrichtung 103 eines Brennmaterials ist mit Pfeilen 103 angedeutet. Eine
Ausschnittlinie am rechten Rand der Fig. 23 deutet an, dass in Fig. 23 ein Ausschnitt
einer Verbrennungsanlage gezeigt ist.
Bezugszeichenliste
| 1, 1', 1", 1"' |
Komposit-Roststab |
35 |
bogenförmige Öffnung |
| 36 |
runde Ausnehmung |
| 10, |
10' Grundkörper |
37 |
rechteckige Ausnehmung |
| 11 |
Schutzbelag, Auflage |
38 |
schuhförmiger Bereich |
| 12 |
Senkkopfnieten |
39 |
untere Kante |
| 13 |
rechtes Seitenteil |
40 |
Nietverbindung |
| 14 |
linkes Seitenteil |
41 |
Niet |
| 15 |
Eingriffsbereich |
42 |
Schließkopf |
| 16 |
Oberseite |
43 |
Setzkopf, Senkkopf |
| 18 |
Eingriffsbereich |
44 |
Lochplatte |
| 19 |
Auflagefläche |
45 |
Senkloch |
| 20 |
hinterer Bereich |
46 |
Schubstange |
| 21 |
mittlerer Bereich |
47 |
Verbindungsstange |
| 22 |
Übergangsbereich |
48 |
Vorderfläche |
| 23 |
erster vorderer Bereich |
50 |
Luftspalt |
| 24 |
zweiter vorderer Bereich |
51 |
rechteckige Ausnehmung |
| 68 |
neutrale Faser |
| 25 |
Paar von Nietlöchern |
69 |
dreieckige Bereiche |
| 26 |
Paar von Nietlöchern |
70 |
oberer Bereich |
| 27 |
Paar von Nietlöchern |
100 |
Vorschubrost |
| 28 |
Paar von Nietlöchern |
101 |
Hebel |
| 29 |
Längsachse |
102 |
Antriebsstab |
| 30 |
Bezugslinie |
103 |
Förderrichtung |
| 31 |
Bezugslinie |
104 |
Gitter |
| 32 |
Schweißverbindung |
125 |
Nietverbindung |
| 33 |
Falzlinie |
126 |
Nietverbindung |
| 34 |
Falzlinie |
128 |
Nietverbindung |
1. Komposit-Roststab für einen Verbrennungsrost,
der einen Grundkörper aus Stahl und eine auf einer Oberseite des Grundköpers vorgesehene
Auflage aus Gussmetall aufweist, wobei der Stahl eine höhere Zugfestigkeit aufweist
und weniger hitzebeständig ist als das Gussmetall,
wobei der Grundkörper wenigstens ein Seitenteil aufweist, wobei das wenigstens eine
Seitenteil mit der Oberseite des Grundkörpers verbunden ist,
wobei die Auflage die Oberseite des Grundkörpers zumindest teilweise bedeckt und wobei
sich die Auflage um eine Vorderfläche des Grundkörpers herum auf eine vordere Unterseite
des Grundkörpers erstreckt,
und wobei die Auflage mit dem Grundkörper über wenigstens eine Nietverbindung verbunden
ist.
2. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass ein hinterer Bereich der Oberseite des Grundkörpers und ein vorderer Bereich der
Oberseite des Grundkörpers jeweils an dem wenigstens einen Seitenteil angeschweißt
sind.
3. Komposit-Roststab nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das wenigstens eine Seitenteil
des Grundkörpers ein rechtes Seitenteil und ein linkes Seitenteil aufweist, wobei
das rechte Seitenteil des Grundkörpers über eine rechte Längskante mit der Oberseite
des Grundkörpers verbunden ist und wobei das linke Seitenteil des Grundkörpers über
eine linke Längskante mit der Oberseite des Grundkörpers verbunden ist.
4. Komposit-Roststab nach Anspruch 3, wobei ein hinterer Bereich der Oberseite des Grundkörpers
zwischen dem rechten Seitenteil und dem linken Seitenteil angeordnet ist, und wobei
der hintere Bereich der Oberseite an dem rechten Seitenteil und an dem linken Seitenteil
angeschweißt ist.
5. Komposit-Roststab nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, wobei ein vorderer Bereich der
Oberseite des Grundkörpers an einer rechten Auflagefläche auf dem rechten Seitenteil
aufliegt und an einer linken Auflagefläche auf dem linken Seitenteil aufliegt, und
an der rechten Auflagefläche an dem rechten Seitenteil angeschweißt ist und an der
linken Auflagefläche an dem linken Seitenteil angeschweißt ist.
6. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper Werkzeugstahl oder Baustahl aufweist.
7. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass das wenigstens eine Seitenteil des Grundkörpers einen Aufnahmebereich für eine Verbindungsstange
aufweist.
8. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Grundkörper aus einem Stahlblech ausgeschnitten ist.
9. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Grundkörper an dem wenigstens einen Seitenteil einen gefrästen Luftspalt aufweist.
10. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass das wenigstens eine Seitenteil einen Aufnahmebereich für eine Schubstange aufweist.
11. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Oberseite des Grundkörpers in einen hinteren Bereich, einen mittleren Bereich
und einen vorderen Bereich unterteilt ist, wobei der mittlere Bereich parallel zu
einer Längsachse des Komposit-Roststabs ausgerichtet ist, der hintere Bereich relativ
zum mittleren Bereich aufwärts geneigt ist, der vordere Bereich relativ zum mittleren
Bereich abwärts geneigt ist,
wobei die wenigstens eine Nietverbindung eine erste Nietverbindung, eine zweite Nietverbindung
und eine dritte Nietverbindung aufweist,
wobei die erste Nietverbindung und die zweite Nietverbindung in dem mittleren Bereich
angeordnet sind, und wobei in dem vorderen Bereich eine dritte Nietverbindung angeordnet
ist.
12. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Niete der wenigstens einen Nietverbindung als Senkkopfniete ausgebildet sind und
dadurch, dass Nietlöcher der wenigsten einen Nietverbindung als Senklöcher ausgebildet
sind.
13. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Niete der wenigstens einen Nietverbindung Edelstahl aufweisen.
14. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Unterseite der wenigstens einen Nietverbindung jeweils eine Lochscheibe
zwischen einem Schließkopf des Niets und einer Unterseite des Grundkörpers angeordnet
ist.
15. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Nietverbindung eine erste Nietverbindung in einem hinteren Bereich
des Grundkörpers und eine zweite Nietverbindung in einem vorderen Bereich des Grundkörpers
aufweist.
16. Komposit-Roststab nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nietverbindung und die zweite Nietverbindung jeweils ein linkes Nietloch
und ein rechtes Nietloch aufweisen, wobei das linke Nietloch der ersten Nietverbindung
zu dem linken Nietloch der zweiten Nietverbindung entlang einer Längsrichtung des
Komposit-Roststabs ausgerichtet ist, und wobei das rechte Nietloch der ersten Nietverbindung
zu dem rechten Nietloch der zweiten Nietverbindung entlang einer Längsrichtung des
Komposit-Roststabs ausgerichtet ist.
17. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Nietverbindung eine erste Nietverbindung, eine zweite Nietverbindung
und eine dritte Nietverbindung aufweist, wobei die erste Nietverbindung in einem hinteren
Bereich eines mittleren Bereichs der Oberseite des Grundkörpers angeordnet ist, die
zweite Nietverbindung in einem vorderen Bereich des mittleren Bereichs der Oberseite
des Grundkörpers angeordnet ist, und wobei die dritte Nietverbindung in einem vorderen
Bereich der Oberseite des Grundkörpers angeordnet ist, wobei der vordere Bereich der
Oberfläche gegenüber dem mittleren Bereich der Oberfläche geneigt ist.
18. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenlegierung für die Auflage eine geringere Zugfestigkeit aufweist als die
Stahllegierung des Grundkörpers.
19. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gussmaterial der Auflage ein Gusseisen mit Vermiculargraphit oder ein Gusseisen
mit Kugelgraphit ist.
20. Komposit-Roststab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageeinen legierten Edelstahl nach DIN EN 10259 und/oder einen Ventilstahl-Legierung
nach DIN EN 10090 aufweist.
21. Feuerungsrost mit einer Anordnung aus einer Vielzahl von Komposit-Roststäben gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens einer der Vielzahl von Komposit-Roststäben
mit einem Antrieb des Feuerungsrostes verbunden sind.
22. Verfahren zur Herstellung eines Komposit-Roststabs, das die folgenden Schritte aufweist:
- Ausschneiden eines Grundkörpers aus einem Stahlblech durch Laserschweißen, wobei
der Grundkörper eine Oberseite, ein rechtes Seitenteil und ein linkes Seitenteil aufweist,
- Umformen des Grundkörpers, wobei das Umformen des Grundkörpers umfasst:
- Hochklappen des rechten Seitenteils,
- Hochklappen des linken Seitenteils,
- Hochklappen eines hinteren Bereichs der Oberseite, bis zu einer Position, in der
der hintere Bereich der Oberseite zwischen dem linken Seitenteil und dem rechten Seitenteil
angeordnet ist, und an dem linken Seitenteil und dem rechten Seitenteil anliegt,
- Hochklappen eines vorderen Bereichs der Oberseite, bis der vordere Bereich auf dem
rechten Seitenteil und auf dem linken Seitenteil aufliegt,
- Verschweißen des hinteren Bereichs der Oberseite mit dem linken Seitenteil und mit
dem rechten Seitenteil,
- Verschweißen des vorderen Bereichs der Oberseite mit dem linken Seitenteil und mit
dem rechten Seitenteil,
- Bereitstellen einer Auflage aus Gussmaterial,
- Auflegen der Auflage auf die Oberseite des Grundkörpers,
- Vernieten der Auflage mit der Oberseite des Grundkörpers, wobei Setzen der Nieten
nacheinander in Richtung von dem vorderen Bereich der Oberseite zu dem hinteren Bereich
der Oberseite hin erfolgt.
23. Verfahren zur Herstellung eines Komposit-Roststab für einen Verbrennungsrost, wobei
das Vernieten der Auflage mit dem Grundkörper aufweist:
- Anordnen von Grundkörper und Schutzbelag zueinander, so dass Nietlöcher einer ersten
Nietverbindung und einer zweiten Nietverbindung des Komposit-Roststabs jeweils übereinander
liegen, wobei sich die erste Nietverbindung in Längsrichtung des Komposit-Roststabs
vor der zweiten Nietverbindung befindet,
- Vernieten der ersten Nietverbindung, und anschließend,
- Vernieten der zweiten Nietverbindung,
wobei das Vernieten der Nietverbindungen jeweils aufweist,
- Einsetzen von Nieten in die Nietlöcher der ersten Nietverbindung, so daß jeweils
ein Setzkopf auf der Seite des Schutzbelags angeordnet ist und ein Schließkopf auf
einer Unterseite des Grundkörpers angeordnet ist,
- Umformen der über die Unterseite des Grundkörpers überstehenden Ende der Nietschäfte
zu Schließköpfen.