[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilationsvorrichtung für ein Kühlmöbel zur Verringerung
einer Ansammlung von aus dem Kühlmöbel ausströmender gekühlter Luft in einem bodennahen
Bereich vor dem Kühlmöbel sowie ein zugehöriges Kühlmöbel.
[0002] Kühlmöbel werden beispielsweise in Supermärkten eingesetzt, um gekühlte oder gefrorene
Produkte anzubieten. Insbesondere gekühlte Produkte werden bevorzugt über eine offene,
d.h. nicht durch eine Tür oder dergleichen abdeckbare Entnahmeseite präsentiert und
von den Kunden entnommen. Dabei tritt über die offene, auf den Kunden ausgerichtete
Entnahmeseite ständig ein Teil der gekühlten Luft aus dem Kühlmöbel aus und sammelt
sich im bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel. Diesbezüglich ist negativ, dass die
Kunden genau in diesem Bereich stehen, während sie ihre Auswahl der zu entnehmenden
Produkte treffen. Die Ansammlung kalter Luft an den Füßen und Beinen wird als unangenehm
empfunden und verkürzt die Verweildauer an dem Kühlmöbel, wodurch der erzielbare Umsatz
des Kühlmöbelbetreibers eingeschränkt wird.
[0003] Zur Verringerung der Ansammlung gekühlter Luft im bodennahen Bereich vor der Entnahmeseite
werden teilweise die Luftströmung beeinflussende Leitbleche, beispielsweise an den
Regalböden der Kühlmöbel eingesetzt, die jedoch nur einen geringen positiven Einfluss
bieten. Die Entnahmeseite durch Türen zu verschließen ist eine alternative Variante,
die jedoch von den Kühlmöbelbetreibern und auch von vielen Kunden nicht als praktisch
empfunden wird.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereit zu stellen,
mit der eine Ansammlung gekühlter Luft im bodennahen Bereich vor Kühlmöbeln mit zum
Kunden gerichteter offener Entnahmeseite deutlich reduziert werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Ventilationsvorrichtung für ein zumindest auf einer Entnahmeseite
offenes oder über eine Tür zu öffnendes Kühlmöbel zur Verringerung einer Ansammlung
von aus dem Kühlmöbel ausströmender gekühlter Luft in einem bodennahen Bereich vor
dem Kühlmöbel auf dessen offener Entnahmeseite vorgeschlagen. Die Ventilationsvorrichtung
umfasst mindestens einem Ventilator, der vorzugsweise in einen dem bodennahen Bereich
gegenüberliegenden Kühlmöbeloberseitenbereich angeordnet ist. Der mindestens eine
Ventilator ist ausgebildet und ausgerichtet, Luft aus dem Kühlmöbeloberseitenbereich
oder dem bodennahen Bereich anzusaugen und in einem Horizontalwinkel ϕ gegenüber einer
zur Entnahmeseite parallelen Vorderebene entlang des Kühlmöbels sowie in einem Vertikalwinkel
β gegenüber einer zur Kühlmöbeloberseite parallelen und zur Vorderebene senkrechten
Topebene auszublasen. Der Winkelbereich für den Horizontalwinkel liegt zwischen 20°
und 70° bzw. zwischen -20 und -70°, je nachdem in welche Richtung relativ zu dem Kühlmöbel
ausgeblasen wird. Der Winkelbereich für den Vertikalwinkel liegt zwischen 20° und
70°, wobei die Ausblasrichtung stets nach oben in eine Richtung weg von dem bodennahen
Bereich erfolgt.
[0007] Über den mindestens einen Ventilator im Kühlmöbeloberseitenbereich wird ein Strömungswirbel
um das Kühlmöbel insbesondere auch im bodennahen Bereich vor der Entnahmeseite des
Kühlmöbels erzeugt, welcher die Ansammlung von aus dem Kühlmöbel entweichender kalter
Luft reduziert. Besonders vorteilhaft ist der Effekt, wenn für die Winkel ϕ und β
gilt: 35°≤ϕ,β≤50° oder alternativ -35°≥ϕ≥-50° und 35°≤β≤50°. Häufig sind von den offenen
Kühlmöbeln topbeladene Gefriertruhen oder Kühltruhen positioniert, so dass die von
dem mindestens einen Ventilator erzeugte Strömung einen Wirbel oder eine Zirkulationsströmung
um die Gefriertruhe oder Kühltruhe erzeugt, welche gleichzeitig die Kaltluft vor dem
Kühlmöbel beseitigt.
[0008] Der Horizontalwinkel ϕ ist deshalb mit positiven und negativen Winkelbereichen angegeben,
weil sich die Ausrichtung danach richtet, in welcher Hauptbewegungsrichtung sich Kunden
entlang des Kühlmöbels bewegen, z. B. im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn.
Die Ausrichtung erfolgt derart, dass die Ausblasrichtung in der Bewegungsrichtung
erfolgt, so dass der Kunde keine Strömung von vorne oder schräg vorne verspürt.
[0009] Zur Erhöhung der Wurfweite und zur winkelgetreuen Erzielung der Ausblasrichtung sieht
eine Variante der Ventilationsvorrichtung vor, dass der mindestens eine Ventilator
einen Ausblaskanal aufweist, der in den Ventilator integriert oder daran angeschlossen
ist.
[0010] In einer günstigen Ausführungsvariante umfasst die Ventilationsvorrichtung ferner
ein Trennelement, welches einen Ansaugbereich und einen Ausblasbereich des Ventilators
strömungstechnisch abgrenzt. Der mindestens eine Ventilator saugt aus dem Ansaugbereich
Luft an und bläst diese auf der Entnahmeseite des Kühlmöbels aus. Das Trennelement
dient zum einen als Abtrennung für die Strömung des mindestens einen Ventilators,
zum anderen als Sichtschutz, da der mindestens eine Ventilator rückseitig des Trennelements
im rückwärtigen Bereich des Kühlmöbels positioniert ist.
[0011] Vorteilhafterweise wird vorgesehen, dass das Trennelement ausgebildet ist, sich über
eine gesamte Länge einer Öffnungsbreite der Entnahmeseite des Kühlmöbels zu erstrecken.
In anderen Worten erstreckt sich das Trennelement über die gesamte Länge des Kühlmöbels,
wenn seine Abmessungen definiert sind als Länge, Tiefe von der Entnahmeseite bis zur
Rückseite und vertikale Höhe.
[0012] Die Ventilationsvorrichtung sieht in einer Weiterbildung vor, dass der mindestens
eine Ventilator an dem Trennelement befestigt gehalten ist. Das Trennelement übernimmt
dann die weitere Aufgabe, als Befestigungsvorrichtung für den mindestens einen Ventilator
zu dienen und kann als Baueinheit vormontiert und an das Kühlmöbel angebracht werden.
[0013] Ferner weist das Trennelement in einer günstigen Ausführung mehrere zueinander gewinkelt
verlaufende Abschnitte auf. Der mindestens eine Ventilator wird vorzugsweise an einem
der Abschnitte befestigt, wobei dieser Abschnitt den Vertikalwinkel β bestimmt. Die
Ausrichtung der Ausblasrichtung im Vertikalwinkel β wird somit in einfacher Weise
über den Abschnitt des Trennelements festgelegt.
[0014] Soweit vorstehend von mindestens einem Ventilator die Rede war, so ist bei der Ventilationsvorrichtung
vorzugsweise vorgesehen, dass mehrere Ventilatoren in einer Reihe angeordnet und jeweils
identisch ausgerichtet sind, um jeweils in demselben Horizontalwinkel und Vertikalwinkel
auszublasen. Die dadurch erzielte Wirkung zur Lösung der Aufgabe ist noch verbessert.
Zudem kann die Drehzahl jedes einzelnen Ventilators reduziert werden, um die Geräuscherzeugung
zu begrenzen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführung der Ventilationsvorrichtung sind die Ventilatoren
als Radialventilatoren ausgebildet.
[0016] In Ergänzung der vorstehend beschriebenen Ventilationsvorrichtung kann zudem eine
Absaugvorrichtung vorgesehen werden. Hierzu wird eine Absaugvorrichtung für das zumindest
auf der Entnahmeseite offenes Kühlmöbel zur Verringerung einer Ansammlung von aus
dem Kühlmöbel ausströmender gekühlter Luft in einem bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel
auf dessen offener Entnahmeseite vorgeschlagen, mit einem durchgängigen Absaugkanal
und mindestens einem an dem Absaugkanal angeordneten Ventilator der Ventilationsvorrichtung
zur Erzeugung einer Absaugströmung.
[0017] Der Absaugkanal weist eine Ansaugöffnung und eine Ausblasöffnung auf. Es können auch
mehrere Absaugkanäle vorgesehen werden. Die Ansaugöffnung wird dabei in Richtung des
bodennahen Bereichs vor dem Kühlmöbel, die Ausblasöffnung in einen dem bodennahen
Bereich gegenüberliegenden Kühlmöbeloberseitenbereich ausgerichtet, so dass die aus
dem Kühlmöbel ausströmende gekühlte Luft aus dem bodennahen Bereich absaugbar und
auf dem Kühlmöbeloberseitenbereich ausblasbar ist.
[0018] Die Absaugvorrichtung erzeugt über den oder die Ventilatoren der Ventilationsvorrichtung
die Absaugströmung und saugt die aus dem Kühlmöbel austretende Luft ab, bevor sie
sich im bodennahen Bereich räumlich vor dem Kühlmöbel als eine Art "Kaltluftsee" sammelt,
in dem die Kunden stehen müssten. Ausgeblasen wird die Absaugströmung im Kühlmöbeloberseitenbereich
durch die Ventilationsvorrichtung wie vorstehend beschrieben.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Absaugvorrichtung in das Kühlmöbel integrierbar
bzw. an dem Kühlmöbel anordenbar, insbesondere ist eine Ausführung bevorzugt, bei
der der Absaugkanal teilweise durch das Kühlmöbel ausgebildet ist. Die Kühlmöbel umfassen
ein die Kühlkammer bis auf die offene Entnahmeseite umschließendes Gehäuse. Der Absaugkanal
wird vorzugsweise entlang diesem Gehäuse verbaut, so dass die Absaugströmung außenseitig
entlang der Bodenseite und Rückwandseite des Gehäuses um das Kühlmöbel geführt wird.
Die Ansaugöffnung des Absaugkanals weist vorzugsweise zur offenen Entnahmeseite und
in Richtung des bodennahen Bereichs vor dem Kühlmöbel.
[0020] Bei autark arbeitenden Kühlmöbeln sind auf der rückwärtigen Seite des Kühlmöbels
die abwärmeerzeugenden Bauteile des thermischen Kreisprozesses angeordnet. Vorteilhaft
ist eine Ausgestaltung der Absaugvorrichtung, bei der der Absaugkanal entlang der
abwärmeerzeugenden Bauteile geführt wird, so dass die durch gekühlte Luft gekennzeichnete
Absaugströmung an den abwärmeerzeugenden Bauteile vorbeigeführt und mithin der Wirkungsgrad
des Kühlmöbels verbessert werden kann.
[0021] Die Ansaugung über die Ansaugöffnung des Absaugkanals wird positiv beeinflusst, wenn
ihre mittlere Ausrichtung gegenüber einer vertikalen Höhenrichtung des Kühlmöbels
in einem Winkel von 20-60°, insbesondere 25-45° verläuft. Somit kann die von der offenen
Entnahmeseite ausfallende Kaltluftströmung unmittelbar abgesaugt werden, bevor sie
sich im bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel sammelt. Die spezielle Ausrichtung fördert
die Zuführung der Kaltluftströmung in den Absaugkanal und gewährleistet gleichzeitig,
dass permanent auch Luft aus dem bodennahen Bereich mit angesaugt wird, so dass gegebenenfalls
durch äußere Einflüsse, beispielsweise bei der Befüllung des Kühlmöbels entstandene
Ansammlungen von kalter Luft vor dem Kühlmöbel mit aufgelöst werden können.
[0022] Die Absaugvorrichtung umfasst in einer Weiterbildung ferner eine Steuerung und einen
Temperatursensor. Der Temperatursensor wird vorzugsweise am oder im Absaugkanal platziert,
um die Temperatur der Absaugströmung zu messen. Die von dem Ventilator geförderte
Absaugströmung ist über die Steuerung in Abhängigkeit von einem gemessenen Temperaturwert
der Absaugströmung und mithin der Luft im bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel einstellbar.
[0023] Die Erfindung umfasst zudem das Verfahren zur Verringerung der Ansammlung von aus
einem Kühlmöbel ausströmender gekühlter Luft im bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel
auf dessen offener Entnahmeseite, wobei mittels der Absaugvorrichtung die Absaugströmung
erzeugt wird, über die aus dem Kühlmöbel ausströmende gekühlte Luft aus dem bodennahen
Bereich abgesaugt und auf dem Kühlmöbeloberseitenbereich von der Ventilationsvorrichtung
ausgeblasen wird.
[0024] Bei den Kühlmöbeln mit offener Entnahmeseite wird über ein Gebläse eine Zirkulationsströmung
entlang der zu den Kunden ausgerichteten Entnahmeseite und um das die Kühlkammer bestimmende
Gehäuse des Kühlmöbels erzeugt. Die Zirkulationsströmung kann durch einen Wärmetauscher
geführt werden und als Kühlluft für die Kühlkammern dienen. Nachdem das Gebläse jedoch
immer nur einen bestimmten Volumenstrom fördern kann und es im Bereich der offenen
Entnahmeseite auch zu Luftaustausch mit Umgebungsluft kommt, tritt stets eine gewisse
Menge an gekühlter Luft aus dem Kühlmöbel aus und würde sich ohne das Verfahren vor
dem Kühlmöbel sammeln. Bei dem Verfahren wird ferner vorzugsweise vorgesehen, dass
die Absaugströmung zumindest abschnittsweise parallel zu der über das Gebläse erzeugten
Zirkulationsströmung des Kühlmöbels verläuft.
[0025] In einer Ausführung des Verfahrens wird vorgesehen, dass der Absaugkanal entlang
abwärmeerzeugenden Bauteilen des thermischen Kreisprozesses des Kühlmöbels geführt
wird und die Absaugströmung entlang der abwärmeerzeugenden Bauteile strömt oder die
abwärmeerzeugenden Bauteile überströmt.
[0026] Ferner ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugströmung bezüglich
ihres Volumenstroms über die Steuerung und einen Temperaturwert geregelt wird, der
durch den im oder an dem Absaugkanal angeordneten Temperatursensor geliefert wird.
[0027] In einer günstigen Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der von dem
Ventilator geförderter Volumenstrom der Absaugströmung kleiner oder gleich dem von
dem Gebläse geförderter Volumenstrom der Zirkulationsströmung ist. Somit wirkt die
Absaugströmung hauptsächlich auf den bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel, ohne die
Zirkulationsströmung negativ zu beeinflussen.
[0028] Ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel umfasst ein Gehäuse, eine Kühlkammer zur Aufnahme
von zu Kühlendem mit einer offenen Entnahmeseite, einen zwischen dem Gehäuse und der
Kühlkammer durchgehend verlaufenden Zirkulationskanal, in dem das Gebläse angeordnet
ist, das ausgebildet ist, die Zirkulationsströmung um die Kühlkammer und über die
offene Entnahmeseite hinweg zu erzeugen. Der Zirkulationskanal weist auf der Entnahmeseite
einen Einlass und einen Auslass auf, die aufeinander zuweisend ausgerichtet sind,
wobei an dem Kühlmöbel eine vorstehend beschriebene Ventilationsvorrichtung angeordnet
ist.
[0029] Bei dem Kühlmöbel ist in einer Ausführung vorgesehen, dass die Ansaugöffnung des
Absaugkanals und der Einlass des Zirkulationskanals unmittelbar aneinander angrenzen,
wobei die Ansaugöffnung des Absaugkanals in den bodennahen Bereich vor dem Kühlmöbel
und der Einlass des Zirkulationskanals in Richtung der offenen Entnahmeseite des Kühlmöbels
ausgerichtet sind.
[0030] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung einer Ausführung der Erfindung
anhand der Figur näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Absaugvorrichtung an einem
Kühlmöbel;
- Fig. 2
- eine perspektivische Rückansicht eines Kühlmöbels mit Ventilationsvorrichtung;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des Kühlmöbels mit Ventilationsvorrichtung
aus Figur 2;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Draufsicht einer Anordnung von Kühlmöbeln.
[0031] Die Figur 1 ist beispielhaft schematisch. Dargestellt ist in einer Seitenansicht
ein Kühlmöbel 20 in Form eines auf Füßen 41 auf dem Boden stehenden Schrankes mit
einer offenen, zum Kunden gerichteten Entnahmeseite 21. Das Kühlmöbel 20 umfasst ein
Gehäuse 24 mit innen liegender Kühlkammer 23, die über mehrere Regaleinheiten 28 zur
Präsentation von zu kühlenden Produkten unterteilt ist. Zwischen dem Gehäuse 24 und
der Kühlkammer 23 verläuft über drei der vier Seiten der Zirkulationskanal 25, in
dem das Gebläse 12 zur Erzeugung der Zirkulationsströmung ZS und der Wärmetauscher
29 angeordnet sind. Die Zirkulationsströmung ZS überströmt von dem nach vertikal unten
gerichteten Auslass 27 zu dem nach vertikal oben gerichteten Einlass 26 die Entnahmeseite
21 und mithin die gesamte Kühlkammer 23. Über den Pfeil P ist dargestellt, dass von
der Zirkulationsströmung ZS, aber auch sonst aus der Kühlkammer 23 infolge eines Temperaturgradienten
Kälte an die umgebende Luft entnahmeseitig abgegeben wird und nach außen in Richtung
des bodennahen Bereichs 10 vor dem Kühlmöbel 20 strömt.
[0032] An dem Kühlmöbel 20 ist integral die Absaugvorrichtung 1 mit dem sich von der Ansaugöffnung
3 auf der Entnahmeseite 21 zur im Kühlmöbeloberseitenbereich 5 vorgesehenen Ausblasöffnung
4 durchgängig erstreckenden Absaugkanal 2 angeordnet, wobei die Innenwand des Absaugkanals
2 durch das Gehäuse 24 gebildet wird. Die Ansaugöffnung 3 des Absaugkanals 2 grenzt
unmittelbar an den Einlass 26 in den Zirkulationskanal 25 an und weist eine mittlere
Ausrichtung auf, die gegenüber einer Vertikalen in einem Winkel α von 45° verläuft.
Der Einlass 26 und die Ansaugöffnung 3 sind durch die Trenneinrichtung 26' beabstandet
bzw. getrennt. Die Ansaugöffnung 3 wird über die Trenneinrichtung 26' und die zur
Entnahmeseite 21 geneigt verlaufenden Einlauflippe 26" gebildet. Die Einlauflippe
26" weist hierzu eine in den Absaugkanal 2 hinein gerichtete Einlaufschräge auf. Die
Öffnungsweite der Ansaugöffnung beträgt in etwa 80°. An dem Absaugkanal 2 ist im rückwärtigen,
d.h. der Entnahmeseite 21 gegenüberliegenden, Kühlmöbeloberseitenbereich 5 der Ventilator
7 zur Erzeugung der Absaugströmung AS angeordnet und bildet die Ausblasöffnung 4 des
Absaugkanals 2. Über den Ventilator 7 wird die Absaugströmung AS erzeugt, welcher
sowohl aus der Kühlkammer 23 austretende gekühlte Luft (Pfeil P) als auch im bodennahen
Bereich 10 befindliche Luft ansaugt und über die Ausblasöffnung 4 ausbläst. Der Absaugkanal
2 verläuft dabei bodenseitig sowie rückseitig parallel zur Zirkulationskanal 25 und
vorbei an den abwärmeerzeugenden Bauteilen des Kühlmöbels 20, hier nur durch den Wärmetauscher
29 dargestellt. Zusätzlich können beispielsweise auch noch Kühlgitter überströmt oder
umströmt werden. Alternativ kann die Konstruktion auch als Aufsatz an bestehende Kühlmöbel
ausgebildet werden.
[0033] Ebenfalls nicht explizit gezeigt, gleichwohl mit umfasst ist die Ausführung, dass
ein Temperatursensor und eine Steuerung zur Volumenstromregelung des Ventilators 7
in Abhängigkeit eines Temperaturwerts, insbesondere des Temperaturwerts der Absaugströmung
AS, eingesetzt werden. Die Steuerung kann hierbei in die Steuerung des Volumenstromes
des Gebläses 12 des Kühlmöbels 20 integriert sein, so dass die beiden Volumenströme
der Absaugströmung AS und der Zirkulationsströmung ZS zueinander abhängig geregelt
werden. In der gezeigten Ausführung ist standardmäßig der von dem Ventilator 7 geförderte
Volumenstrom der Absaugströmung AS kleiner als der von dem Gebläse 12 geförderte Volumenstrom
der Zirkulationsströmung ZS, so dass die Absaugströmung AS die Zirkulationsströmung
ZS nicht negativ beeinflusst. Jedoch kann der Volumenstrom der Absaugströmung AS auch
zeitweise größer sein als derjenige der Zirkulationsströmung ZS, wenn beispielsweise
eine deutliche Abkühlung der Absaugströmung AS erkannt und mithin auf eine Ansammlung
von gekühlter Luft im bodennahen Bereich 10 vor dem Kühlmöbel 10 geschlossen werden
kann.
[0034] Die Figuren 2 - 4 zeigen eine schematische Darstellung einer Ventilationsvorrichtung
100 auf einem Kühlmöbel 20, das in Form des Kühlmöbels 20 aus Figur 1 ausgebildet
sein kann. Die zur Ausführung gemäß Figur 1 beschriebenen Merkmale sind auf das Kühlmöbel
gemäß der Figuren 2 bis 4 übertragbar, selbst wenn die Details hierzu nicht nochmals
dargestellt sind.
[0035] Die Ventilationsvorrichtung 100 ist auf der Oberseite des Kühlmöbels 20 angeordnet
und umfasst in der gezeigten Ausführung drei als Radialventilatoren ausgebildete Ventilatoren
7, die entlang der Länge des Kühlmöbels 20 in jeweils demselben Abstand zueinander
angeordnet sind. Ein in Form einer Trennleiste 59 ausgebildetes Trennelement erstreckt
sich über die gesamte Länge des Kühlmöbels 20 und bildet drei zueinander gewinkelte
Abschnitte 59', 59", 59"', wobei die Ventilatoren 7 im mittleren Abschnitt 59" mit
ihrem Ausblas befestigt sind. Die Trennleiste kann alternativ in Segmente mit jeweils
einem Ventilator unterteilt sein. Die Ventilatoren 7 saugen Luft aus dem Kühlmöbeloberseitenbereich
5 von der Zone hinter der Trennleiste 59 und blasen dies durch Öffnungen in der Trennleiste
59 nach schräg oben in einen Zone vor dem Kühlmöbel 20 auf der der Entnahmeseite 21.
Die mittlere Ausblasrichtung erfolgt, wie in Figur 3 zu erkennen, in einem Vertikalwinkel
β=50° gegenüber einer zur Kühlmöbeloberseite parallelen und zur Vorderebene senkrechten
Topebene 96 und, wie in Figur 4 zu erkennen, in einem Horizontalwinkel ϕ=45° gegenüber
einer zur Entnahmeseite 21 parallelen Vorderebene 97 entlang des Kühlmöbels 20. Die
von den Ventilatoren 7 erzeugte Strömung 99 ist in Figur 2 räumlich dargestellt. Der
Mittelabschnitt 59" der Trennleiste 59 ist in demselben Winkel zum Vertikalwinkel
ausgereichtet, so dass die Ausblasrichtung über die Trennleiste 59 festlegbar ist.
Die zweifach gewinkelte Ausströmung in Deckenrichtung und entlang der Längenerstreckung
des Kühlmöbels fördert den Luftaustausch auch vor dem Kühlmöbel 20 und verringert
die Bildung kalter Luftansammlungen vor dem Kühlmöbel 20.
[0036] An den Ventilatoren 7 sind jeweils Ausblaskanäle 73 angeordnet, welche die Wurfweite
vergrößern und die Wurfrichtung mitbestimmen. In der gezeigten Ausführung sind die
Ausblaskanäle 73 durch Öffnungen bzw. in Öffnungen in der Trennleiste 59 gesteckt.
[0037] Die in den Figuren 2-4 gezeigte Ventilationsvorrichtung 100 wird in einer Ausführung
auf den Kühlmöbeloberseitenbereich 5 des Kühlmöbels 20 aus Figur 1 positioniert, so
dass die Ventilatoren 7 aus dem Absaugkanal 2 Luft ansaugen.
[0038] Figur 5 zeigt eine schematische Anordnung der Kühlmöbel 20 zu Gefriertruhen oder
Kühltruhen 81 beispielsweise in einem Supermarkt, wobei die Auströmrichtung S der
Ventilatoren 7 der Ventilationsvorrichtung 100 gegen den Uhrzeigersinn gerichtet ist,
da die Hauptbewegungsrichtung der Kunden entlang der Kühlmöbel 20 derart festgelegt
oder erwartet ist. Die Ventilatoren 7 erzeugen einen Wirbel W um die Gefriertruhen
oder Kühltruhen 81, welcher eine Ablagerung kalter Luft vor den Kühlmöbeln 20 verhindert
oder reduziert. Wenn die Hauptbewegungsrichtung der das Kühlmöbel 20 nutzenden Personen
entgegengesetzt verläuft, wird der Horizontalwinkel entsprechend in die andere Richtung
ausgerichtet und liegt in einem Bereich von vorzugsweise -35°≥ϕ≥-50°.
1. Ventilationsvorrichtung für ein zumindest auf einer Entnahmeseite (21) offenes oder
über eine Tür zu öffnendes Kühlmöbel (20) zur Verringerung einer Ansammlung von aus
dem Kühlmöbel (20) ausströmender gekühlter Luft in einem bodennahen Bereich (10) vor
dem Kühlmöbel (20) auf dessen Entnahmeseite (21), mit mindestens einem Ventilator
(7) angeordnet insbesondere in einen dem bodennahen Bereich (10) gegenüberliegenden
Kühlmöbeloberseitenbereich (5), wobei der mindestens eine Ventilator (7) ausgebildet
und ausgerichtet ist, Luft in einem Horizontalwinkel ϕ gegenüber einer zur Entnahmeseite
(21) parallelen Vorderebene entlang des Kühlmöbels (20) sowie in einem Vertikalwinkel
β gegenüber einer zur Kühlmöbeloberseite parallelen und zur Vorderebene senkrechten
Topebene auszublasen, wobei für ϕ und β gilt 20°≤ϕ,β≤70° oder alternativ gilt -20°≥ϕ≥-70°
und 20°≤β≤70°.
2. Ventilationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für ϕ und β gilt 35°≤ϕ,β≤50° oder alternativ gilt -35°≥ϕ≥-50° und 35°≤β≤50°.
3. Ventilationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ventilator (7) mindestens einen Ausblaskanal aufweist, der in
den Ventilator (7) integriert oder daran angeschlossen ist und eine Wurfweite und
Wurfrichtung des Ventilators bestimmt.
4. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, ferner umfassend ein Trennelement,
welche insbesondere als Trennleiste (59) ausgebildet ist und einen Ansaugbereich und
einen Ausblasbereich des Ventilators (7) strömungstechnisch abgrenzt, wobei der mindestens
eine Ventilator (7) aus dem Ansaugbereich Luft ansaugt und diese auf der Entnahmeseite
(21) des Kühlmöbels (20) ausbläst.
5. Ventilationsvorrichtung nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement ausgebildet ist, sich über eine gesamte Länge einer Öffnungsbreite
der Entnahmeseite (21) des Kühlmöbels (20) zu erstrecken.
6. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche 4 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ventilator (7) an dem Trennelement befestigt gehalten ist.
7. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement mehrere zueinander gewinkelt verlaufende Abschnitte aufweist und
der Vertikalwinkel β über einen der Abschnitte bestimmt ist.
8. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ventilatoren (7) in einer Reihe angeordnet sind, die jeweils identisch ausgerichtet
sind, um jeweils in demselben Horizontalwinkel und Vertikalwinkel auszublasen.
9. Ventilationsvorrichtung nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilatoren als Radialventilatoren ausgebildet sind.
10. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ventilator (7) mit mindestens einem Absaugkanal (2) zur Erzeugung
einer Absaugströmung (AS) in Strömungsverbindung steht, wobei der wenigstens eine
Absaugkanal (2) eine Ansaugöffnung (3) und eine Ausblasöffnung (4) aufweist, wobei
die Ansaugöffnung (3) in Richtung des bodennahen Bereichs vor dem Kühlmöbel (20) und
die Ausblasöffnung (4) in den Kühlmöbeloberseitenbereich (5) ausgerichtet oder ausrichtbar
sind, so dass die aus dem Kühlmöbel (20) ausströmende gekühlte Luft aus dem bodennahen
Bereich (10) absaugbar und über den mindestens einen Ventilator (7) ausblasbar ist.
11. Ventilationsvorrichtung nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Absaugkanal (2) teilweise durch das Kühlmöbel (20) ausbildbar
ist.
12. Ventilationsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (3) des Absaugkanals (2) eine mittlere Ausrichtung aufweist, die
gegenüber einer vertikalen Höhenrichtung des Kühlmöbels (20) in einem Winkel (α) von
20 - 120°, insbesondere 25-75° verläuft.
13. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche 10 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ansaugöffnung (3) des Absaugkanals (2) eine Trenneinrichtung (26') und einer
zur Entnahmeseite (21) geneigt verlaufenden Einlauflippe (26") mit einer Einlaufschräge
ausgebildet ist, wobei die Trenneinrichtung (26') die Ansaugöffnung (3) gegenüber
der Entnahmeseite (21) beabstandet.
14. Ventilationsvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche 10 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (2) entlang abwärmeerzeugenden Bauteilen des thermischen Kreisprozesses
des Kühlmöbels (20) entlangführbar ist.
15. Kühlmöbel (20) umfassend ein Gehäuse, eine Kühlkammer (23) zur Aufnahme von zu Kühlendem
mit einer offenen Entnahmeseite (21), einen zwischen dem Gehäuse (24) und der Kühlkammer
(23) durchgehend verlaufenden Zirkulationskanal (25), in dem ein Gebläse (12) angeordnet
ist, das ausgebildet ist, eine Zirkulationsströmung (ZS) um die Kühlkammer (23) und
über die offene Entnahmeseite (21) hinweg zu erzeugen, wobei der Zirkulationskanal
(25) auf der Entnahmeseite (21) einen Einlass (26) und einen Auslass (27) aufweist,
die aufeinander zuweisend ausgerichtet sind, wobei an dem Kühlmöbel (20) eine Ventilationsvorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 angeordnet ist.