[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufsitzen für eine Person zu Trainingszwecken
zum Ausüben einer dem Radfahren ähnlichen Beinrotationsbewegung mit einem Sattel und
mit einem Tretlager.
[0002] Fahrradfahrende Personen nutzen in der Regel Fahrräder, mit denen sie auf Straßen
und Wegen fahren können. Dies durchaus auch zu Trainingszwecken. Für Tage mit schlechtem
Wetter, für Wintertage oder auch zum zusätzlichen Trainieren sind gattungsgemäße Vorrichtungen
vorgeschlagen worden, die das Aufsitzen einer fahrradfahrenden Person gestatten. Derartige
Vorrichtungen sind beispielsweise als Ergometer bekannt, sie stehen immobil auf dem
Boden auf. Die Person tritt in das Tretlager, die Kraft wird auf eine sich drehende
Scheibe übertragen, der eine Bremse mit Einstellmöglichkeiten zugeordnet ist.
[0003] Neben den Ergometern gibt es sogenannte Rollentrainer, die mit einem vollwertigen
Fahrrad kombiniert werden. Das Hinterrad des Fahrrades wird auf eine immobile Rolle
gestellt, dann kann das Fahrrad benutzt werden, ohne sich von der Stelle zu bewegen.
[0004] Bei diesen Rollen hat es in den letzten Jahren eine Entwicklung gegeben. Sie sind
mit Messtechniken und Internetanschlüssen ausgerüstet worden, so dass die auf eine
Rolle übertragene Tretkraft erfasst, gemessen und über Onlineverbindungen mit anderen
derartige Rollen Benutzenden verglichen werden kann.
[0005] Bei diesen Rollentrainern hat es sich dahin entwickelt, dass Fahrräder nicht mehr
mit ihren Hinterrädern auf Rollen gestellt werden, sondern dass die Fahrradrahmen
nach Ausbau des Hinterrades mit den Ausfallenden auf einer Achse, z. B. eine Scheibe,
befestigt werden. Diese Achse kann ein Ritzelpaket wie bei einem normalen Fahrrad
mit Kettenschaltung tragen.
[0006] Das Einleiten der Tretkraft des auf dem Fahrrad Sitzenden wird auf diese Weise direkt
durchgeführt. Allerdings sind dabei, wie vorbeschrieben, die Ausfallenden direkt mit
dem Rollentrainer verbunden. Damit sind die Ausfallenden Kräften ausgesetzt. Insbesondere
bei einem sehr kräftigen Treten in die Pedale tritt normalerweise bei einem auf einer
Straße fahrenden Fahrrad eine Auslenkung des Fahrrades zur Seite auf. Einige bekannte
Sprinter sind durch einen sehr schaukeligen Fahrstil auf den letzten 100 Metern eines
Zielsprintes bekannt. Bei einem in einem Rollentrainer eingespannten Fahrrad ist ein
Ausweichen des Fahrrades nach links oder rechts nicht möglich. Der Rollentrainer steht
fest auf dem Boden, auftretende Kräfte werden über ihn und beispielsweise zur Seite
ausgelegte Profile in den Boden übertragen. Dabei unterliegen die Ausfallenden hohen
Kräften, es treten Verwindungen auf, die Folge können Beschädigungen der Ausfallenden
sein, was insbesondere bei teuren Rennrädern mit zum Beispiel Karbonrahmen nachteilig
ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufsitzen für eine
fahrradfahrende Person zu Trainingszwecken aufzuzeigen, mit der insbesondere teure
Fahrräder geschont werden, ohne dass auf die Benutzung eines aktuellen Rollentrainers
zu verzichten ist.
[0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zum Aufsitzen
für eine Person zu Trainingszwecken zumindest ein Aufstellelement zum immobilen Aufstellen
aufweist und dass sie Ausfallenden eines Fahrradrahmens ähnliche Anschlussabschnitte
zum Anschließen an einen Rollentrainer hat.
[0009] Vorgeschlagen wird also eine Vorrichtung zum Aufsitzen für eine Person mit Aufstellelementen
auf dem Boden, die eine immobile Betätigung des Radfahrers über das Tretlager ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist aber kein Rollentrainer, da sie kein Kraftaufnahmeelement,
wie eine sich drehende Scheibe, aufweist. Vielmehr hat die erfindungsgemäße Vorrichtung
Anschlussabschnitte, die den Ausfallenden eines Fahrradrahmens ähnlich sind. Die Anschlussabschnitte
können anstelle von Ausfallenden eines Fahrradrahmens an den Rollentrainer angeschlossen
werden, so dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die fortschrittlichen, insbesondere
über das Internet verbundenen Rollentrainer benutzbar sind.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet also ein Aufsitzelement aus, das das normale
Fahrrad ersetzt. Es ist nicht mehr notwendig, aus einem teuren insbesondere Karbonfahrrad
das Hinterrad auszubauen und den Rahmen dieses teuren Fahrrades an den Rollentrainer
anzuschließen. Das Rad kann vielmehr verschont werden, die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird hergenommen und mit dem Rollentrainer verbunden.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dabei mit voneinander verschiedenen Rollentrainern
verbunden werden.
[0012] Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufstellelemente
Aufstellbeine sind, die an ihren freien Enden Verbreiterungen aufweisen können. Die
Aufstellbeine bilden ein Gestell aus, mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung sicher
auf einem Boden aufgestellt wird. Die Verbreiterungen oder andere Ausformungen an
den freien Enden der Aufstellbeine schaffen einen sicheren Stand, über diese Verbreiterungen
können Kräfte in den Boden eingeleitet werden, ohne dass ein Kippen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eintritt.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist für den Trainierenden einen Sattel auf, der
vorzugsweise höhenverstellbar ist. Neben dem Tretlager sieht eine Weiterbildung der
Erfindung dann noch einen zum Beispiel lenkerartigen Haltegriff für die Person vor,
um sich in der fahrradähnlichen Sitzposition zum Beispiel mit dem Oberkörper abzustützen.
Der Haltegriff kann nach Art eines Lenkers ausgebildet sein, dabei sind verschiedene
Lenkertypen möglich. Der Haltegriff ist vorzugsweise höhenveränderbar angeordnet,
da so verschiedene Sitzpositionen einer oder mehrerer Personen auf der Vorrichtung
ermöglicht sind. Eine niedrige Anordnung des Haltegriffes ermöglicht die Anordnung
nach Art eines Rennradfahrers mit tiefgebeugtem Rücken, wird der Haltegriff höhergestellt,
kann insbesondere eine andere Person die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Art eines
Cityrades mit aufrechtem Sitz nutzen.
[0014] Die in das Tretlager eingebrachten Kräfte sind an den Rollentrainer zu übertragen,
dazu ist dem Tretlager nach einer Weiterbildung der Erfindung ein Kraftübertragungsmittel
zugeordnet. Dieses Kraftübertragungsmittel kann beispielsweise eine Kette sein, insbesondere
dann, wenn der Rollentrainer mit einem Ritzelpaket auf die Aufnahme einer Kette vorbereitet
ist. Das Umwerfen der Kette auf verschiedene Ritzel des Ritzelpaketes kann mit einer
üblichen Kettenschaltung vorgenommen werden, die der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zugeordnet ist.
[0015] Das Kraftübertragungsmittel kann auch als Zahnriemen ausgebildet sein, insbesondere
dann, wenn am Rollentrainer eine entsprechende Riemenscheibe zur Aufnahme des Zahnriemens
und gegebenenfalls am Rollentrainer oder an der Vorrichtung ein Getriebe zugeordnet
sind.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aus einem leichten Material gefertigt sein,
beispielsweise aus Aluminium oder aus einem Faserverbundwerkstoff, wie Karbon.
[0017] Gerade dann, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem leichten Material gefertigt
ist, kann nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die den Ausfallenden
eines Fahrradrahmens ähnlichen Anschlusselemente zum Anschließen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an den Rollentrainer aus einem harten Material oder aus einem gehärteten
Material ausgebildet sind.
[0018] Zur weiteren Ausbildung kann noch vorgesehen sein, dass sie mit einer Gangschaltung
ausgestattet ist. Diese Gangschaltung kann elektronisch oder auch mechanisch ausgebildet
sein.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufsitzen für eine fahrradfahrende
Person zu Trainingszwecken.
[0020] Die fahrradfahrende Person 1 hat auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 eine gebückte,
rennfahrerähnliche Position eingenommen. Dabei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
2 immobil, sie ist über Aufstellbeine 3 mit Verbreiterungen 4 auf einem Boden 5 abgestellt.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 ist nach Art eines Fahrrades mit einem Rahmen
6, einen lenkerartigen Haltegriff 7, einem Sattel 8 und einem Tretlager 9 ausgebildet.
[0022] Die Vorrichtung ist an einen bekannten Rollentrainer 10 angesetzt. Der Rollentrainer
10 stellt eine Achse, hier mit einem Ritzelpaket 11, und einer Schwungscheibe 12 zur
Verfügung, an die die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 über ihren Rahmen angesetzt ist.
Das Ansetzen erfolgt über Anschlussabschnitte 13, die eine Bauform von Ausfallenden
eines Fahrradrahmens haben.
[0023] Tretlager 9 und Ritzelpaket 11 sind über ein Kraftübertragungsmittel, hier eine Kette
14, kraftübertragend verbunden.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 ist als Ersatz für ein Fahrrad, dessen Hinterrad
ausgebaut wurde, an den Rollentrainer ansetzbar. Der Rollentrainer 10 verfügt über
ein Aufstellgestell 15, das kippsicher auf den Boden 5 aufgestellt ist. Der Rollentrainer
10 kann mit Messeinrichtungen und auch mit Übertragungseinrichtungen sowie einem Anschluss
für Netzwerke ausgerüstet sein.
1. Vorrichtung zum Aufsitzen für eine Person zu Trainingszwecken zum Ausüben einer dem
Radfahren ähnlichen Beinrotationsbewegung mit einem Sattel und mit einem Tretlager,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zumindest ein Aufstellelement zum immobilen Aufstellen aufweist und dass sie
Ausfallenden eines Fahrradrahmens (6) ähnliche Anschlussabschnitte (13) zum Anschließen
an einen Rollentrainer (10) hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstellelemente Aufstellbeine (3) sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Haltegriff (7) zum Abstützen des Oberkörpers für die Person (1) hat.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Tretlager (9) ein das Tretlager (9) mit dem Rollentrainer (10) verbindendes Kraftübertragungsmittel
zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel eine Kette (14) oder ein Riemen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest abschnittsweise aus einem Faserverbundkunststoff gefertigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussabschnitte (13) aus einem gehärteten Material gefertigt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einer Gangschaltung (elektronisch oder mechanisch) ausgestattet ist.