[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrkammerkartusche zu einem getrennten Aufbewahren und
gemeinsamen Ausbringen von mindestens zwei fließfähigen, insbesondere pastösen Komponenten
einer Masse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die beiden Komponenten
können beispielsweise ein Härter und ein Binder einer elastisch aushärtenden Dichtmasse
sein.
[0002] Kartuschen mit einem Zylinder und einem in dem Zylinder axial verschiebbaren Kolben
sind bekannt. Durch ein Verschieben des Kolbens in einer hier als "Vorschubrichtung"
bezeichneten Richtung lässt sich ein Inhalt des Zylinders aus dem Zylinder verdrängen,
was auch als Ausbringen des Inhalts des Zylinders beziehungsweise der Kartusche aufgefasst
werden kann. Zum Verschieben des Kolbens in dem Zylinder werden sogenannte Auspresspistolen
oder sonstige Vorrichtungen verwendet, in die die Kartusche eingebracht wird und mit
der der Kolben manuell, pneumatisch, elektromechanisch oder in anderer Weise in dem
Zylinder verschiebbar ist.
[0003] Das europäische Patent
EP 0 119 847 B1 offenbart eine Zweikammerkartusche mit einem Zylinder, der durch eine achsparallele
Trennwand in zwei Kammern unterteilt ist, in denen zwei fließfähige Komponenten getrennt
voneinander aufbewahrt werden können, die gemeinsam durch einen in dem Zylinder axial
verschiebbaren Kolben aus dem Zylinder verdrängbar sind. Der Kolben weist einen Schlitz
in der Ebene der Trennwand auf, durch die die Trennwand beim Vorschub des Kolbens
durchtritt und von einer dem Kolben in der Vorschubrichtung nachfolgenden Schneidkante
innen vom Zylinder getrennt wird. In einer der Schneidkante in der Vorschubrichtung
nachfolgenden Aufbewahrungskammer wird die Trennwand aufgerollt. Der Kolben dichtet
innen am Zylinder und an seinem Schlitz an der Trennwand ab.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine konstruktiv andere Mehrkammerkartusche zu einem getrennten
Aufbewahren und gemeinsamen Ausbringen von fließfähigen, insbesondere pastösen Komponenten
vorzuschlagen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Mehrkammerkartusche weist einen Zylinder auf, der durch mindestens
eine sich in einer Längsrichtung des Zylinders erstreckende Trennwand in mindestens
zwei sich in der Längsrichtung des Zylinders erstreckende Kammern unterteilt ist,
in denen mindestens zwei fließfähige, insbesondere pastöse Komponenten getrennt voneinander
aufbewahrt werden können. Vorzugsweise erstreckt sich die mindestens eine Trennwand
und erstrecken sich die mindestens zwei Kammern axial oder achsparallel im Zylinder,
allerdings ist eine abweichende, beispielsweise zu der axialen oder achsparallelen
Richtung schräge, beispielsweise auch wellenförmige oder wendelförmige Trennwand nicht
ausgeschlossen.
[0006] Zu einem Ausbringen der mindestens zwei Komponenten aus dem Zylinder weist die erfindungsgemäße
Mehrkammerkartusche einen Kolben auf, der axial in dem Zylinder verschiebbar ist und
der bei einer Verschiebung in einer hier als "Vorschubrichtung" bezeichneten axialen
Richtung im Zylinder die mindestens zwei Komponenten aus dem Zylinder verdrängt, was
als Leeren des Zylinders und als Ausbringen der mindestens zwei Komponenten aufgefasst
werden kann.
[0007] Vorzugsweise weisen die mindestens zwei Kammern über die axiale Länge des Zylinders
konstante Querschnittsflächen und insbesondere gleichbleibende Querschnitte auf, so
dass der Kolben bei einem Vorschub in dem Zylinder die Komponenten mit konstantem
Volumenverhältnis aus dem Zylinder verdrängt.
[0008] Erfindungsgemäß weist der Kolben ein Grundteil und ein Schneidenteil auf, die ursprünglich
getrennte, zusammengesetzte und/oder aneinander angeordnete Teile sind. Insbesondere
sind das Grundteil und das Schneidenteil getrennt voneinander hergestellt und nach
der Herstellung zusammengefügt. Alternativ können die Teile auch nacheinander hergestellt
und beim Herstellen zusammengefügt werden, beispielsweise in einem Mehrkomponentenspritzgussverfahren,
wobei beispielsweise zunächst das Grundteil hergestellt und dann das Schneidenteil
nachträglich angespritzt wird. Insbesondere besteht das Schneidteil aus einem anderen
Werkstoff als das Grundteil, wobei beide Teile beispielsweise aus verschiedenen Kunststoffen
hergestellt sein können. Es bildet also nicht der Kolben zugleich das Grundteil und
das Schneidenteil. Insbesondere ist das Schneidenteil am Grundteil lösbar angeordnet.
Das Schneidenteil durchtrennt beim Vorschub des Kolbens im Zylinder zum Leeren des
Zylinders beziehungsweise zum gemeinsamen Ausbringen der in den mindestens zwei Kammern
des Zylinders getrennt aufbewahrten fließfähigen Komponenten die Trennwand. Beim Vorschub
des Kolbens trennt das Schneidenteil die mindestens eine Trennwand beispielsweise
in mindestens zwei Streifen und/oder es trennt die Trennwand vom Zylinder. Hierfür
weist das Schneidenteil mindestens eine Schneide auf, die derart hart und scharf ausgebildet
ist, dass sie die Trennwand durchtrennen kann. Das Schneidenteil ist beispielsweise
aus einem faserverstärkten und somit harten Polyamid oder einem Polybutylenterephthalat
hergestellt und die Schneide ist keilförmig geformt mit einer scharfen Kante, mit
der das Schneidenteil an der Trennwand anliegt. Im Gegensatz hierzu besteht das Grundteil
aus einem relativ weichen Kunststoff, beispielsweise aus einem Polyethylen, so dass
sich das Grundteil zum Abdichten an die Innenwand des Zylinders flächig anlegen kann.
Die Erfindung ermöglicht ein Schneidenteil mit einer Schneide aus einem anderen, insbesondere
härteren und verschleißfesteren Material als das Grundteil des Kolbens, das aus einem
Material bestehen kann, aber nicht muss, das zum Schneiden der Trennwand ungeeignet
ist.
[0009] Das Schneidenteil ist in der Vorschubrichtung des Kolbens axialfest an dem Grundteil
des Kolbens angeordnet, so dass sich das Schneidenteil beim Vorschub des Kolbens im
Zylinder mit dem Kolben mitbewegt und die mindestens eine Trennwand durchtrennt beziehungsweise
vom Zylinder trennt.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Grundteil des Kolbens eine Aufnahme
für das Schneidenteil aufweist, in der das Schneidenteil angeordnet ist. Die Aufnahme
ist beispielsweise ein Hohlraum oder eine Aussparung im Kolben zur Aufnahme des Schneidenteils,
der oder die eine zum Schneidenteil komplementäre Form aufweist oder größer sein kann.
Es genügt, dass die Aufnahme das Schneidenteil in der Vorschubrichtung des Kolbens
abstützt, so dass die Aufnahme für das Schneidenteil an einer Vorderseite des Kolbens
offen sein kann, und/oder das Schneidenteil so positioniert, dass es die mindestens
eine Trennwand durchtrennt beziehungsweise vom Zylinder trennt. Die Vorderseite des
Kolbens weist in die Vorschubrichtung.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine zum Einbringen des Schneidenteils an
einem Umfang des Grundteils offene Aufnahme für das Schneidenteil vor. Die Aufnahme
kann ein axiales Widerlager für das Schneidenteil aufweisen oder bilden, an dem sich
das Schneidenteil beim Vorschub des Kolbens axial abstützt, so dass sich das Schneidenteil
beim Vorschub des Kolbens mit dem Kolben mitbewegt.
[0012] Die erfindungsgemäße Mehrkammerkartusche kann beispielsweise ein oder mehrere, koaxiale
und/oder ineinander angeordnete oder exzentrische und/oder nebeneinander angeordnete,
schlauchförmige oder rohrförmige Trennwände im Inneren des Zylinders aufweisen. Die
Trennwände können miteinander und/oder mit dem Zylinder verbunden sein. Eine Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass Längsränder der mindestens einen Trennwand durchgehend
mit dem Zylinder verbunden sind. Die Trennwand kann beispielsweise eben sein und axial
oder achsparallel im Zylinder angeordnet sein. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht
eine, axial in den Zylinder gesehen, V-förmige Trennwand vor.
[0013] Zu einem Trennen der Trennwand, deren Längsränder mit dem Zylinder der Kartusche
verbunden sind, vom Zylinder sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das
Schneidteil mindestens eine Randschneide aufweist, die sich an oder nahe an einem
Innenumfang des Zylinders befindet. Die Randschneide ist eine Schneide des Schneidteils,
die beim Vorschub des Kolbens die Trennwand am Innenumfang oder nahe am Innenumfang
vom Zylinder trennt beziehungsweise durchtrennt. Mit "nahe am" ist ein Abstand von
bis zu etwa 1 Millimeter bis zu etwa 5 Millimeter vom Innenumfang des Zylinders gemeint,
wobei der Abstand insbesondere maximal 3 Millimeter, insbesondere maximal 2 Millimeter
beträgt, um den Vorschub und die Dichtwirkung des Kolbens nicht zu behindern . Das
Trennen der Trennwand vom Zylinder ist, auch wenn es am Innenumfang des Zylinders
erfolgt, als Durchtrennen der Trennwand zu verstehen.
[0014] Das Grundteil des Kolbens dichtet vorzugsweise unmittelbar innen am Zylinder und
vorzugsweise zusätzlich an der Trennwand ab, das heißt, das Grundteil bildet zugleich
eine Kolbendichtung. Dadurch ist keine vom Kolben separate Dichtung notwendig, wenngleich
möglich, jedoch vorzugsweise aus Kostengründen nicht vorhanden.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Schneidenteil zwei
Randschneiden an oder nahe an dem Innenumfang des Zylinders und mindestens eine Zwischenschneide
zwischen den beiden Randschneiden aufweist. Rand- und Zwischenschneiden sind Schneiden
des Schneidteils, die beim Vorschub des Kolbens im Zylinder die Trennwand durchtrennen.
Insbesondere trennen die Randschneiden die mindestens eine Trennwand vom Zylinder
und die Zwischenschneide durchtrennt die Trennwand zudem in beispielsweise zwei Streifen.
[0016] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein T-förmiges Schneidenteil mit einem Querhaupt
und einem von dem Querhaupt abstehenden Steg vor. Am Querhaupt, vorzugsweise an oder
nahe an seinen beiden Enden, sind die beiden Randschneiden ausgebildet oder angeordnet.
Die Zwischenschneide ist an einem dem Querhaupt fernen Ende des Stegs oder zwischen
dem Ende des Stegs und dem Querhaupt am Steg ausgebildet oder angeordnet. Eine dem
Steg abgewandte Außenseite des Querhaupts kann zylinderförmig entsprechend dem Innenumfang
des Zylinders gewölbt sein, so dass sich das Querhaupt mit seiner Außenseite am Innenumfang
des Zylinders flächig abstützen kann.
[0017] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung
genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch
in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es
sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen
Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte
Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die
nicht alle Merkmale des Ausführungsbeispiels aufweisen, sind möglich.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Achsschnitt einer erfindungsgemäßen Mehrkammerkartusche;
- Figur 2
- eine Stirnansicht in ein hinteres Ende der Mehrkammerkartusche aus Figur 1 ohne Kolben
(in Richtung des Pfeils 4);
- Figur 3
- einen Kolben der Mehrkammerkartusche aus Figur 1 in perspektivischer Darstellung;
und
- Figur 4
- ein Schneidenteil des Kolbens aus Figur 3 in größerem Maßstab in perspektivischer
Darstellung mit anderer Blickrichtung als in Figur 3.
[0019] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Mehrkammerkartusche 1 weist einen rohrförmigen
Zylinder 2 mit einer ein Loch aufweisenden Stirnwand 3 an einem Ende auf, das hier
als "vorderes Ende" bezeichnet wird. An einem gegenüberliegenden Ende, das hier als
"hinteres Ende" 4 bezeichnet wird, ist der Zylinder 2 offen. Die Stirnwand 3 weist
einen rohrförmigen Stutzen 5 als Auslass auf. Im Ausführungsbeispiel weist der Stutzen
5 ein Außengewinde 6 zum Aufschrauben eines nicht dargestellten Deckels, einer Düse
oder eines Statikmischers auf.
[0020] Der Zylinder 2 ist durch eine Trennwand 7 in zwei Kammern, eine erste Kammer 8 und
eine zweite Kammer 9, geteilt, in denen zwei fließfähige, vorzugsweise pastöse Komponenten
getrennt voneinander aufbewahrt werden können. Im Ausführungsbeispiel ist die Mehrkammerkartusche
1 also eine Zweikammerkartusche mit einer Trennwand 7, die den Zylinder 2 in die beiden
Kammern 8, 9 unterteilt. Beide Kammern 8, 9 münden in den den Auslass bildenden Stutzen
5 am vorderen Ende des Zylinders 2. Möglich ist auch eine Mehrkammerkartusche 1, deren
Zylinder 2 in mehr als zwei Kammern unterteilt ist (nicht dargestellt). Im Ausführungsbeispiel
weist die Trennwand 7, wie in Figur 2 zu sehen, einen V-förmigen Querschnitt auf und
ist an zwei Längsrändern 10 durchgehend mit dem Zylinder 2 verbunden. In Figur 2 ist
die Mehrkammerkartusche 1 beziehungsweise der Zylinder 2 ohne den Kolben 11 gezeichnet.
[0021] Die Trennwand 7 verläuft axial im Zylinder 2 und weist auf einer gesamten Länge einen
gleichbleibenden Querschnitt auf, so dass auch die beiden Kammern 8, 9 über ihre gesamte
Länge konstante Querschnitte aufweisen.
[0022] Zu einem Ausbringen der in den beiden Kammern 8, 9 enthaltenen Komponenten weist
die Mehrkammerkartusche 1 einen Kolben 11 auf, der axial im Zylinder 2 verschiebbar
ist und der bei einem Verschieben vom hinteren Ende 4 in Richtung des vorderen Endes
die Komponenten aus den Kammern 8, 9 durch den Stutzen 5 verdrängt, was als Ausbringen
der Komponenten und Leeren der Mehrkammerkartusche 1 beziehungsweise ihres Zylinders
2 aufgefasst werden kann.
[0023] Der in Figur 3 als Einzelteil gezeichnete Kolben 11 weist ein zylinderförmiges, hohles
Grundteil 12 mit einem V-förmigen Schlitz 13 in einer vorderen Stirnseite auf. Als
"vordere Stirnseite" wird eine, wenn der Kolben im Zylinder 2 planmäßig angeordnet
ist, dem vorderen Ende des Zylinders 2 mit dem Stutzen 5 zugewandte Stirnseite des
Kolbens 11 beziehungsweise seines Grundteils 12 bezeichnet. Der V-förmige Schlitz
13 ist deckungsgleich mit dem V-förmigen Querschnitt der Trennwand 7, so dass beim
Vorschub des Kolbens 11 im Zylinder 2 die Trennwand 7 durch den V-förmigen Schlitz
13 in den Kolben 11, beziehungsweise in sein Grundteil 12, eintritt.
[0024] Das Grundteil 12 des Kolbens 11 liegt mit seinem Umfang abdichtend an einem Innenumfang
des Zylinders 2 und mit seinem V-förmigen Schlitz 13 abdichtend auf beiden Seiten
an der im Querschnitt V-förmigen Trennwand 7 an. Das Grundteil 12 des Kolbens 11 besteht
aus einem Material, im Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff, genauer einem Polyethylen,
das ausreichend elastisch zum Abdichten am Innenumfang des Zylinders 2 und an der
Trennwand 7 und das auch aufgrund einer in der Zeichnung nicht sichtbaren Verrippung
im Innern ausreichend steif zum Verdrängen der Komponenten aus den Kammern 8, 9 ist.
Eine separate Dichtung zum Abdichten zwischen dem Kolben 11 beziehungsweise seinem
Grundteil 12 einerseits und dem Zylinder 2 und der Trennwand 7 andererseits ist nicht
notwendig.
[0025] Außer dem Grundteil 12 weist der Kolben 11 das in Figur 4 als Einzelteil gezeichnete
Schneidenteil 14 auf, das im Ausführungsbeispiel in axialer Richtung gesehen T-förmig
mit einem Querhaupt 15 und einem Steg 16 ist, der von einer Mitte einer Innenseite
des Querhaupts 15 rechtwinklig absteht. Eine Außenseite des Querhaupts 15 ist zylinderförmig
mit einer gleichen Krümmung wie der Innenumfang des Zylinders 2. Als Außenseite des
Querhaupts 15 wird die zylinderförmige Seite und als Innenseite die gegenüberliegende
Seite, von der der Steg 16 absteht, bezeichnet.
[0026] Mit etwas Abstand in Umfangsrichtung von seinen Enden weist das Querhaupt 15 des
Schneidenteils 14 zwei Randschneiden 17 an einer vorderen Stirnseite auf, wobei die
vordere Stirnseite dem vorderen Ende des Zylinders 2 mit dem Stutzen 5 zugewandt ist,
wenn sich das Schneidenteil 14 in einer vorgesehenen Lage im Grundteil 12 des Kolbens
11 und der Kolben 11 mit seiner vorderen Stirnseite dem vorderen Ende des Zylinders
2 zugewandt im Zylinder 2 befindet.
[0027] An einem dem Querhaupt 15 fernen Ende weist der Steg 16 zudem eine Zwischenschneide
18 ebenfalls an seiner Vorderseite auf, das Schneidenteil 14 insgesamt drei Schneiden,
die zwei Randschneiden 17 und die Zwischenschneide 18, aufweist. Die Schneiden sind
im Ausführungsbeispiel nicht bündig mit der vorderen Stirnseite des Kolbens 11 beziehungsweise
des Grundteils 12 des Kolbens 11, sondern axial etwas zurückversetzt gegenüber der
vorderen Stirnseite des Kolbens 11 beziehungsweise seines Grundteils 12.
[0028] Das Schneidenteil 14 ist in einer Aussparung des Grundteils 12 des Kolbens 11 angeordnet,
die hier als Aufnahme für das Schneidenteil 14 bezeichnet wird. Die Aufnahme ist an
einem Umfang des Grundteils 12 zum Einbringen des Schneidenteils 14 in die Aufnahme
des Grundteils 12 offen und so geformt, dass die vordere Stirnseite des Schneidenteils
14 bündig mit der vorderen Stirnseite des Grundteils 12 ist. Die Randschneiden 17
befinden sich im Ausführungsbeispiel am Innenumfang des Zylinders 2 und am Außenumfang
des Kolbens 11. Sie können aber um bis zu etwa einen Millimeter oder bis zu wenigen
Millimetern vom Innenumfang des Zylinders 2 und vom Außenumfang des Kolbens 11 nach
innen versetzt sein. Die Zwischenschneide 18 befindet sich in einer Axialebene des
Kolbens 11 und des Zylinders 2.
[0029] Eine in Figur 3 von dem Schneidenteil 14 verdeckte Grundfläche der Aufnahme bildet
ein axiales Widerlager 19 (Figur 1), das das Schneidenteil 14 axial abstützt, so dass
sich das Schneidenteil 14 beim Vorschub des Kolbens 11 in Richtung des vorderen Endes
des Zylinders 1 mit dem Kolben 11 mitbewegt. Dabei trennen die Randschneiden 17 die
Trennwand 7 an ihren Längsrändern 10, eventuell um bis zu etwa einen Millimeter oder
bis zu wenige Millimeter nach innen versetzt, vom Innenumfang des Zylinders 2 und
die Zwischenschneide 18 trennt die im Querschnitt V-förmige Trennwand 7 an ihrem Scheitel
in ihrer Mitte in zwei Streifen, die durch den V-förmigen Schlitz 13 in das Grundteil
12 des Kolbens 11 gelangen und sich dort aufrollen, zusammenfalten, zusammenknüllen
oder in anderer Weise zusammenlegen. Möglich sind auch mehr als eine Zwischenschneide
18, die die Trennwand 7 in mehr als zwei Streifen schneiden (nicht dargestellt).
[0030] Das Schneidenteil 14 besteht aus einem härteren und widerstandsfesteren Material
als das Grundteil 12 des Kolbens 11, der hier aus einem relativ weichen und zum Abdichten
am Zylinder 2 verformbaren Polyethylen besteht. Im Ausführungsbeispiel besteht das
Schneidenteil 14 aus einem relativ harten Kunststoff, hier einem Polybutylenterephthalat
(PBT), das hart genug ist, damit die Schneiden die Trennwand 7 durchtrennen können,
ohne bei diesem einmaligen Schnitt stumpf zu werden.
Bezugszeichenliste
Mehrkammerkartusche
[0031]
- 1
- Mehrkammerkartusche
- 2
- Zylinder
- 3
- Stirnwand
- 4
- hinteres Ende
- 5
- Stutzen
- 6
- Außengewinde
- 7
- Trennwand
- 8
- erste Kammer
- 9
- zweite Kammer
- 10
- Längsrand
- 11
- Kolben
- 12
- Grundteil
- 13
- V-förmiger Schlitz
- 14
- Schneidenteil
- 15
- Querhaupt
- 16
- Steg
- 17
- Randschneide
- 18
- Zwischenschneide
- 19
- Widerlager
1. Mehrkammerkartusche (1), mit einem Zylinder (2), der mindestens zwei sich in einer
Längsrichtung des Zylinders (2) erstreckende Kammern (8, 9) aufweist, die durch mindestens
eine sich in der Längsrichtung des Zylinders (2) erstreckende Trennwand (7) voneinander
getrennt sind, und mit einem Kolben (11), der zum Leeren der Mehrkammerkartusche (1)
axial in dem Zylinder (2) verschiebbar ist und der mindestens ein Schneidenteil (14)
aufweist, das bei einem Vorschub des Kolbens (11) im Zylinder (2) zum Leeren des Zylinders
(2) die Trennwand (7) durchtrennt, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (11) ein Grundteil (12) und das Schneidenteil (14) aufweist, das in einer
Vorschubrichtung axialfest an dem Grundteil (12) des Kolbens (11) angeordnet ist,
so dass sich das Schneidenteil (14) beim Vorschub des Kolbens (11) zum Leeren des
Zylinders (2) mit dem Kolben (11) mitbewegt, so dass das Schneidenteil (14) die Trennwand
(7) durchtrennt.
2. Mehrkammerkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (12) des Kolbens (11) eine Aufnahme für das Schneidenteil (14) aufweist,
in der das Schneidenteil (14) angeordnet ist.
3. Mehrkammerkartusche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme an einem Umfang des Grundteils (12) zum Einbringen des Schneidenteils
(14) offen ist und/oder dass die Aufnahme ein axiales Widerlager (19) für das Schneidenteil
(14) aufweist, an dem sich das Schneidenteil (14) in axialer Richtung abstützt, so
dass sich das Schneidenteil (14) beim Vorschub des Kolbens (11) mit dem Kolben (11)
mitbewegt.
4. Mehrkammerkartusche nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Längsränder (10) der mindestens einen Trennwand (7) durchgehend mit dem Zylinder
(2) verbunden sind.
5. Mehrkammerkartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Längsrichtung der Mehrkammerkartusche (1) gesehen die Trennwand (7) V-förmig
ist.
6. Mehrkammerkartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidenteil (14) mindestens eine Randschneide (17) aufweist, die sich an oder
nahe an einem Innenumfang des Zylinders (2) befindet.
7. Mehrkammerkartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidenteil (14) aus einem härteren Werkstoff besteht als das Grundteil (12)
des Kolbens (11).
8. Mehrkammerkartusche nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (12) des Kolbens (11) unmittelbar innen am Zylinder (2) und/oder an
der Trennwand (7) abdichtet.
9. Mehrkammerkartusche nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidenteil (14) zwei Randschneiden (17) an oder nahe an dem Innenumfang des
Zylinders (2) und eine Zwischenschneide (18) zwischen den Randschneiden (17) aufweist,
wobei beim Vorschub des Kolbens (11) im Zylinder (2) die zwei Randschneiden (17) und
die Zwischenschneide (18) die Trennwand (7) durchtrennen.
10. Mehrkammerkartusche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidenteil (14) in axialer Richtung des Kolbens (11) gesehen T-förmig mit
einem Querhaupt (15) und einem von dem Querhaupt (15) abstehenden Steg (16) ist und
dass die Randschneiden (17) beiderseits des Stegs (16) an dem Querhaupt (15) und die
Zwischenschneide (14) an dem Steg (16) angeordnet sind.