Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung zumindest einer Information über
einen Eisenschwamm, der mittels eines in einem Direktreduktionsreaktor durchgeführten
Direktreduktionsprozesses hergestellt wurde, wobei die gewonnene Information aus der
Gruppe
- Information bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen,
- Information bezüglich Metallisierungsgrad,
- Information bezüglich Kohlenstoffgehalt,
stammt.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, Eisenschwamm mittels Direktreduktionprozess in einem Direktreduktionsreaktor
herzustellen. Um den Eisengehalt von Eisenschwamm im Direktreduktionsreaktor während
des Direktreduktionsprozesses bestimmen zu können, ist aus
DE3017001A1 bekannt, mithilfe von Spulen Informationen über Eigenschaften des Eisenschwamms im
Direktreduktionsreaktor - beispielsweise seine magnetische Permeabilität oder seine
elektrische Leitfähigkeit - zu gewinnen.
[0003] Nachteilig ist hinsichtlich magnetischer Eigenschaften, dass erst bei Temperaturen
unter der Curie-Temperatur von Eisen brauchbare Informationen über Eisengehalt gewonnen
werden können; während des Direktreduktionsprozesses im Direktreduktionsreaktor liegt
die Temperatur jedoch meist darüber. Die Messung der elektrischen Leitfähigkeit wiederum
funktioniert zwar prinzipiell bei solch hohen Temperaturen, liefert dann jedoch nur
relativ ungenaue Ergebnisse.
Zusammenfassung der Erfindung
Technische Aufgabe
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Gewinnung zumindest einer Information
über einen mittels eines in einem Direktreduktionsreaktor durchgeführten Direktreduktionsprozesses
hergestellten Eisenschwamm, vorzustellen, das die Gewinnung genauerer Information
aus der Gruppe
- Information bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen,
- Information bezüglich Metallisierungsgrad,
- Information bezüglich Kohlenstoffgehalt,
ermöglicht.
Technische Lösung
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein
Verfahren zur Gewinnung zumindest einer Information aus der Gruppe
- Information bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen,
- Information bezüglich Metallisierungsgrad,
- Information bezüglich Kohlenstoffgehalt,
über einen Eisenschwamm, der mittels eines in einem Direktreduktionsreaktor durchgeführten
Direktreduktionsprozesses hergestellt wurde, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
es
- zumindest eine Messung zumindest einer magnetischen Eigenschaft bei einer Temperatur
des Eisenschwamms unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen,
- Gewinnung der Information zumindest teilweise auf Basis des Ergebnisses der Messung,
umfasst.
[0006] Die Messung wird jeweils an einer Mess-Menge des Eisenschwamms vorgenommen. Auf die
Mess-Menge trifft zumindest ein Mitglied der Gruppe
- die Mess-Menge basiert zumindest teilweise auf einer während der Durchführung des
Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor entnommenen Messmaterialprobe,
- die Mess-Menge basiert zumindest teilweise auf einer aus einem nach Durchführung des
Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor ausgeleiteten Materialstrom
entnommenen Messmaterialprobe,
- die Mess-Menge Eisenschwamm befindet sich während der Messung in dem Materialstrom,
zu.
Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung
[0007] Mit dem Verfahren können verschiedene Informationen über einen Eisenschwamm, der
mittels eines in einem Direktreduktionsreaktor durchgeführten Direktreduktionsprozesses
hergestellt wurde, gewonnen werden. Es handelt sich beispielsweise um Information
bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen.
[0008] Es handelt sich beispielsweise um Information bezüglich Metallisierungsgrad.
[0009] Es handelt sich beispielsweise um Information bezüglich Kohlenstoffgehalt. Da magnetische
Eigenschaften gemessen beziehungsweise erfasst werden, wird durch die Messung beziehungsweise
Erfassung nur Information über Kohlenstoff gewonnen, der mit Eisen in einer die magnetische
Eigenschaft aufweisenden Verbindung vorliegt.
[0010] Magnetische Eigenschaften sind Eigenschaften, die das Verhalten bezüglich eines Magnetfeldes
beschreiben. Erfindungsgemäß wird zumindest eine Messung zumindest einer magnetischen
Eigenschaft, beispielsweise der magnetischen Permeabilität, bei einer Temperatur des
Eisenschwamms unterhalb der Curie-Temperatur von elementaren Eisen durchgeführt; elementares
Eisen ist unterhalb seiner Curie Temperatur ferromagnetisch. Andere im Eisenschwamm
gegebenenfalls vorhandene Substanzen wie beispielsweise Zementit haben ihre eigene
Curie-Temperatur.
Es kann eine magnetische Eigenschaft gemessen werden oder mehrere magnetische Eigenschaften.
Es können eine Messung oder mehrere Messungen durchgeführt werden.
[0011] Die gewünschte Information wird zumindest teilweise auf Basis des Ergebnisses der
Messung beziehungsweise Messungen gewonnen. Beispielsweise lässt sich durch Messung
der magnetischen Permeabilität Information bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen
beziehungsweise Metallisierungsgrad oder Kohlenstoffgehalt gewinnen. Die Information
kann eine Angabe über die tatsächlich vorliegende Stoffmenge einer Substanz sein,
wenn alle Teilchen der Substanz von der Messmethode erfassbar sind - beispielsweise
bei der Substanz metallisches Eisen. Wenn die Messmethode nicht alle Teilchen einer
Substanz erfassen kann, liefert die Messung Information über die Stoffmenge der in
erfassbarer Form vorliegenden Substanz - beispielsweise wie oben angeführt hinsichtlich
Information bezüglich der Substanz Kohlenstoff; es wird nur der Kohlenstoff erfasst,
der mit Eisen in einer unter den Bedingungen der Messung die gemessene magnetische
Eigenschaft aufweisenden Verbindung - beispielsweise Zementit Fe
3C - vorliegt.
Die gewünschte Information wird entweder nur auf Basis des Ergebnisses der Messung
beziehungsweise Messungen gewonnen, oder sie wird unter Hinzuziehung zusätzlicher
Informationen gewonnen - beispielsweise unter Hinzuziehung von Information über die
Temperatur, bei der gemessen wird.
[0012] Zur Durchführung des Direktreduktionsprozesses wird Reduktionsgas in eine Apparatur,
den sogenannten Direktreduktionsreaktor, eingeleitet. Im Direktreduktionsreaktor wird
der Direktreduktionsprozess durchgeführt.
Die Messung wird jeweils an einer Mess-Menge des Eisenschwamms vorgenommen. Die Mess-Menge
kann - zumindest teilweise - auf einer während der Durchführung des Direktreduktionsprozesses
aus dem Direktreduktionsreaktor entnommenen Messmaterialprobe basieren. Die Mess-Menge
kann - zumindest teilweise - auf einer Messmaterialprobe basieren, die aus einem nach
Durchführung des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor ausgeleiteten
Materialstrom entnommen wird. Unter der Formulierung "basiert zumindest teilweise"
ist dabei zu verstehen, dass die Mess-Menge vollständig aus einer Teilmenge oder der
gesamten Messmaterialprobe bestehen kann, beziehungsweise auch neben der Teilmenge
oder der gesamten Messmaterialprobe noch andere Bestandteile enthalten kann, beispielsweise
Verdünnungsmittel.
Die Mess-Menge Eisenschwamm kann sich während der Messung auch in dem nach Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor ausgeleiteten Materialstrom
befinden, also ohne Entnahme einer Messmaterialprobe vermessen werden. Das kann beispielsweise
erfolgen, indem an einem den Materialstrom leitenden Anlagenteil die Messung vorgenommen
wird, wobei das Anlagenteil entweder keine Einfluss auf die Messung hat - beispielsweise
kann ein Rohrstück, an dem die Messung durchgeführt wird, aus nicht magnetischem Material
gefertigt sein - oder sein Einfluss ist bekannt und damit aus dem Ergebnis der Messung
entfernbar ist. Der Anlagenteil kann beispielsweise ein Seal leg sein, eine Discharge
chamber, Schurren oder Leitungen zur Leitung von Material in die Discharge chamber
oder von der Discharge chamber zu Kompaktierungsvorrichtungen.
[0013] Unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen gewonnene Messdaten zur magnetischen
Eigenschaft haben eine besonders genaue Relation zur gewünschten Information über
den Eisenschwamms, sodass aus der gemessenen, magnetischen Eigenschaft oder aus den
gemessenen magnetischen Eigenschaften die Informationen genauer gewonnen werden können
als dies derzeit im Stand der Technik
DE3017001A1 möglich ist. Zudem ist solch eine Messung bei einer Probentemperatur, welche deutlich
geringer als die Temperatur im Direktreduktionsreaktor ist, einfacher handhabbar -
was die Reproduzierbarkeit des Verfahrens erhöht
Beispielsweise kann Information bezüglich
[0014] Metallisierungsgrad folgendermaßen gewonnen werden auf Basis einer Messung, ähnlich
ISO 11258:

M ist der Metallisierungsgrad der Mess-Menge in Massenprozent. m
FeM ist die Masse von metallisch vorliegendem Eisen in der Mess-Menge. Metallisches Eisen
ist nach HOT BRIQUETTED IRON (HBI)QUALITY ASSESSMENT GUIDE, International Iron Metallics
Association August 2018, Eisen in nichtoxidierter Form mit Oxidationszahl 0. Elementares
Eisen und der Eisenanteil in Verbindungen, in denen das Eisen mit Oxidationszahl 0
vorliegt - beispielsweise Eisen in Zementit Fe
3C - werden im Rahmen dieser Anmeldung als metallisches Eisen bezeichnet.
[0015] m
FeT ist die Masse des gesamten in der Mess-Menge enthaltenen Eisens; "total iron", T
steht für total. Total iron umfasst nach HOT BRIQUETTED IRON (HBI)QUALITY ASSESSMENT
GUIDE, International Iron Metallics Association August 2018, alles Eisen in jeglicher
Form, ob frei oder mit anderen Elementen wie beispielsweise Sauerstoff kombiniert.
[0016] Ein Rechenbeispiel: m
FeM = 90 g, m
FeT = 100 g → M = 90 % Die Definition greift entsprechend auch bei Verwendung von Angaben
zu Massenprozenten (m-%) bezüglich der Mess-Menge:

Rechenbeispiel:
[0017] m
FeM = 90 m-%, m
FeT = 95 m-%: M = 94.7 %;
Dabei wird m
FeM beispielsweise über Messungen ferromagnetischer Eigenschaften, wie beispielsweise
der Permeabilität gewonnen. Das Produkt eines Direktreduktionsprozesses weist praktisch
nur ferromagnetisches metallisches Eisen auf, da beispielsweise ferromagnetischer
Magnetit Fe
3O
4 bereits vollständig oder praktisch vollständig zu nicht ferromagnetischen Wüstit
(FeO) oder metallischem Eisen reduziert worden ist. Der Gesamteisengehalt m
FeT kann in der Regel nicht direkt über ferromagnetische Eigenschaften bestimmt werden,
m
FeT und somit die Metallisierung kann jedoch beispielsweise mit Hilfe der chemischen
Analyse der Einsatzstoffe für den Direktreduktionsprozess ermittelt werden. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin m
FeT auf einen typischen konstanten Wert als Näherung zu setzen.
[0018] Beispiel zur Ermittlung von m
FeT mit Hilfe der chemischen Analyse der Einsatzstoffe:
Einsatzstoff:
[0019] 
m
GangartE = Massenanteil an Gangart = 5 m-%. Als Gangart bezeichnet man Gestein, das keine
Eisenverbindungen enthält. Das hochgestellte E bezeichnet Größen für den Einsatzstoff
Magnetische Messung:

Der Gesamteisenanteil m
FeT berechnet sich dann über eine Bilanz. Wenn nur Eisenerzreduktion berücksichtigt wird,
über folgende Gleichung:

mm
Fe beziehungsweise mm
FeO: Atommasse von Eisen Fe beziehungsweise Molekülmasse von Wüstit FeO,
mm
Fe = 56 g/mol, mm
FeO = 72 g/mol
Nach Lösung obiger Gleichung erhält man: m
FeT = 92.4 m-%, und somit berechnet sich die Metallisierung M zu 97.4 %
[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren auch
zumindest eine Erfassung zumindest einer magnetischen Eigenschaft bei einer Temperatur
des Eisenschwamms oberhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen,
wobei die Erfassung jeweils an einer Erfassungs-Menge des Eisenschwamms vorgenommen
wird, wobei auf die Erfassungs-Menge zumindest ein Mitglied der Gruppe
- die Erfassungs-Menge basiert zumindest teilweise auf einer während der Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor entnommenen Erfassungsmaterialprobe,
- die Erfassungs-Menge basiert zumindest teilweise auf einer aus einem nach Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor ausgeleiteten Materialstrom
entnommenen Erfassungsmaterialprobe,
- die Erfassungs-Menge Eisenschwamm befindet sich während der Erfassung in dem Materialstrom,
zutrifft,
und die Ergebnisse der Erfassung zumindest teilweise bei der Gewinnung der Information
einfließen.
[0021] Die Begriffe Messung und Erfassung wie in den vorab zitierten Ansprüchen 1 und 2
verwendet sind synonym. Das bezüglich Anspruch 1 bezüglich Messung, Mess-Menge und
Messmaterialprobe Vorgebrachte gilt sinngemäß auch für Erfassung, Erfassungsmenge
und Erfassungsmaterialprobe in Anspruch 2. Die Erfassung bezieht sich auf eine Temperatur
des Eisenschwamms oberhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen, während die
Messung sich auf eine Temperatur des Eisenschwamms unterhalb der Curie-Temperatur
von elementarem Eisen bezieht.
Oberhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen sind elementares Eisen beziehungsweise
Eisenverbindungen nicht ferromagnetisch, sondern paramagnetisch. Bei der Erfassung
werden gegebenenfalls vorhandene Substanzen erfasst, die zwar ferromagnetisch sind,
aber nicht elementares Eisen oder Eisenverbindungen sind. Aus der Erfassung kann somit
ein Korrekturfaktor für Ergebnisse der Messung ermittelt werden, der angibt, in welchem
Ausmaß das Ergebnis der Messung nicht durch Eisen oder Eisenverbindungen verursacht
sein kann.
[0022] Die Messmaterialprobe und die Erfassungsmaterialprobe können dasselbe sein - die
Erfassungsmaterialprobe kann also auch als Messmaterialprobe verwendet werden beziehungsweise
umgekehrt. Auf diese Weise wird der Aufwand zur Probenziehung vermindert.
[0023] Die Mess-Menge und die Erfassungs-Menge können dasselbe sein - die Erfassungs-Menge
kann also auch als Mess-Menge verwendet werden beziehungsweise umgekehrt. Auf diese
Weise wird der Aufwand zur Messung beziehungsweise Erfassung vermindert.
[0024] Vorzugsweise wird die Messmaterialprobe und/oder die Erfassungsmaterialprobe vor
der Messung und/oder der Erfassung zumindest einem Konditionierungsschritt aus der
Gruppe
- Sichtung,
- Windsichtung,
- Zerkleinerung,
- Siebung,
- Verdichtung,
unterworfen.
[0025] Durch diese Maßnahmen kann eine homogenere Mess-Menge, gegebenenfalls mit wenig Lückenvolumen,
erhalten werden, was die Genauigkeit beziehungsweise Reproduzierbarkeit der Messung
oder Erfassung erhöht.
Vorzugsweise erfolgt die Zerkleinerung in inerter Atmosphäre, um eine Veränderung
der chemischen Komposition, beispielsweise durch Oxidation, zu verhindern - womit
die Gefahr, Messdaten zur magnetischen Eigenschaft der Probe zu verfälschen, verringert
wird.
[0026] Vorzugsweise wird die Masse der Mess-Menge und/oder der Erfassungs-Menge bestimmt.
Dadurch kann die Genauigkeit beziehungsweise Reproduzierbarkeit der Messung oder Erfassung
erhöht. Das kann vor der Messung oder Erfassung erfolgen, oder nach der Messung oder
Erfassung.
[0027] Vorzugsweise wird vor der Messung
- die aus dem Direktreduktionsreaktor entnommene Messmaterialprobe während und/oder
nach der Entnahme, und/oder
- die aus dem Materialstrom entnommene Messmaterialprobe während und/oder nach der Entnahme,
und/oder
- die Mess-Menge Eisenschwamm,
auf eine unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen liegende Temperatur
gekühlt.
Durch aktive Kühlung, bevorzugt auf eine gewünschte Endtemperatur, wird die Geschwindigkeit
des Verfahrens sowie b Reproduzierbarkeit der Messung erhöht.
Diese Kühlung auf eine Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen
erfolgt dann, wenn die Quelle der Messmaterialprobe oder der Mess-Menge eine Temperatur
oberhalb dieser Curie-Temperatur hat.
[0028] Bezüglich der zumindest einen Messung bei einer Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur
von elementarem Eisen gilt, dass bevorzugt zumindest zwei Messungen erfolgen. Dabei
wird bei einer Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen zumindest
eine erste Messung bei einer Temperatur oberhalb der Curie-Temperatur einer ferromagnetischen
Eisenverbindung, bevorzugt Zementit Fe
3C, durchgeführt, und zumindest eine weitere Messung unterhalb der Curie-Temperatur
dieser Eisenverbindung durchgeführt. Auf diese Weise kann Information über Menge dieser
Eisenverbindung, und im Falle von Zementit wie vorab erläutert über den Kohlenstoffgehalt,
erhalten werden, Grundsätzlich können auch noch weitere Messungen erfolgen, die jeweils
nach Abkühlung unter Curie-Temperaturen anderer Komponenten der Mess-Menge erfolgen.
[0029] Vorzugsweise wird die Mess-Menge nach der ersten Messung auf eine Temperatur unterhalb
der Curie-Temperatur der Eisenverbindung gekühlt. Durch aktive Kühlung, bevorzugt
auf eine gewünschte Endtemperatur, wird die Geschwindigkeit des Verfahrens sowie Reproduzierbarkeit
der Messung erhöht.
[0030] Nach einer vorteilhaften Variante werden
zur Gewinnung der Information
zumindest zwei Ergebnisse aus zumindest einem Mitglied der Gruppe
mathematisch verknüpft werden. Das macht die gewonnene Information genauer als wenn
nur ein Ergebnis zur Gewinnung herangezogen wird.
Beispielsweise wird die Information über den Kohlenstoffgehalt in der Mess-Menge durch
folgende Verknüpfung gewonnen:
Um mittels magnetischer Methoden den Kohlenstoffgehalt messen zu können muss der Kohlenstoff
in einer ferromagnetischen Verbindung vorliegen, beispielsweise Zementit Fe
3C, man kann also nur den entsprechend gebundenen Kohlenstoff messen.
[0031] Unter der zulässigen Vernachlässigung anderer ferromagnetischer Substanzen ergibt
sich am Beispiel Fe
3C folgende Formel:
m
gebC = Masse oder Massenanteil beziehungsweise Massenprozent (m-%) von gebundenem Kohlenstoff
in der Mess-Menge

[0032] In diesem Fall bezieht m
FeM (T < TFe3C) auf eine sich aus dem Messsignal einer Messung bei einer Temperatur T unterhalb der
Curie-Temperatur von Zementit TFe
3C ergebende Menge von metallischem Eisen. Dabei kommt das Messsignal für das metallische
Eisen sowohl von elementarem Eisen als auch von Eisen in Form von Zementit Fe
3C unter der berechtigten Annahme, dass keine oder praktisch keine anderen ferromagnetischen
Komponenten in diesem Temperarturbereich vorhanden sind.
m
FeM (TFe3C < T < TFe) bezieht sich auf eine sich aus dem Messsignal einer Messung bei einer Temperatur
T unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen und oberhalb der Curie-Temperatur
von Zementit TFe
3C ergebende Menge von elementarem Eisen unter der berechtigten Annahme, dass keine
oder praktisch keine anderen ferromagnetischen Komponenten in diesem Temperaturbereich
vorhanden sind.
[0033] mm
C beziehungsweise mm
Fe: Atommasse von Kohlenstoff C beziehungsweise von Eisen Fe
mm
C = 12 g/mol, mm
Fe = 56 g/mol,
Rechenbeispiel:
Mit Massen

beziehungsweise mit m-%m

[0034] Vorzugsweise erfolgt die Messung und/oder die Erfassung, bevorzugt auch die Gewinnung
der Information, automatisiert. Das beschleunigt das Verfahren und vermindert den
Aufwand zur Durchführung.
[0035] Vorzugsweise erfolgt die Messung und/oder die Erfassung und/oder die Gewinnung der
Information kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich. Dabei ist unter kontinuierlich
vorzugsweise zu verstehen, dass eine vorhandene Vorrichtung zur Entnahme der Messmaterialprobe
und/oder Erfassungsmaterialprobe kontinuierlich läuft und zumindest einmal alle 30
Minuten eine Messung beziehungsweise eine Erfassung stattfindet. Dabei ist unter quasi-kontinuierlich
vorzugsweise zu verstehen, dass eine vorhandene Vorrichtung zur Entnahme der Messmaterialprobe
und/oder Erfassungsmaterialprobe diskontinuierlich läuft und zumindest einmal alle
30 Minuten eine Messung beziehungsweise eine Erfassung stattfindet. Das erlaubt schnelle
Information über Eigenschaften des Eisenschwamms und ermöglicht in der Folge rasches
Ergreifen von gegebenenfalls notwendigen Korrekturmaßnahmen beim Direktreduktionsprozess.
[0036] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Direktreduktionsprozess,
der zumindest teilweise auf Basis erfindungsgemäß gewonnener Information geregelt
wird. Die Regelung erfolgt entweder nur auf Basis der erfindungsgemäß gewonnenen Information,
oder sie erfolgt unter Hinzuziehung zusätzlicher Informationen gewonnen - beispielsweise
unter Hinzuziehung von Information über den Zustand des Reduktionsreaktors oder über
die Qualität der eingesetzten Rohmaterialien.
[0037] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist eine Signalverarbeitungseinrichtung
mit einem maschinenlesbaren Programmcode, dadurch gekennzeichnet, dass er Regelbefehle
zur Regelung eines erfindungsgemäßen Direktreduktionsprozesses aufweist.
[0038] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein maschinenlesbarer Programmcode
für eine erfindungsgemäße Signalverarbeitungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
dass der Programmcode Regelbefehle aufweist, welche die Signalverarbeitungseinrichtung
zur Regelung veranlassen.
[0039] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Speichermedium mit einem
darauf gespeicherten erfindungsgemäßen maschinenlesbaren Programmcode.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0040] In den Figuren werden Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft
schematisch dargestellt.
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform mit Entnahme einer Messmaterialprobe.
Figur 2 zeigt eine andere Ausführungsform mit Entnahme einer Erfassungsmaterialprobe.
Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der sich die Mess-Menge Eisenschwamm während
der Messung im Materialstrom befindet.
Beschreibung der Ausführungsformen
Beispiele
[0041] In Figur 1 ist ein Direktreduktionsreaktor 1 dargestellt, in dem ein Direktreduktionsprozess
zur Herstellung von Eisenschwamm durchgeführt wird. Reduktionsgas 2 wird in den Direktreduktionsreaktor
eingeleitet und reduziert das in ihm enthaltene eisenoxidhaltige Material, wobei Eisenschwamm
3 entsteht. Eine Messmaterialprobe Eisenschwamm wird über eine Entnahmevorrichtung
4 - beispielsweise einen Schneckenförderer - aus dem Direktreduktionsreaktor 1 entnommen,
während der Direktreduktionsprozess im Direktreduktionsreaktor durchgeführt wird.
Die entnommene Messmaterialprobe wird durch Siebung 5, gegebenenfalls vor oder nach
einer zur besseren Übersichtlichkeit nicht extra dargestellten Zerkleinerung und/oder
Windsichtung, konditioniert und mittels einer Transportvorrichtung 6 - beispielsweise
wie schematisch dargestellt ein Schneckenförderer; der Transport ist aber auch mittels
Zellradschleusen, Förderbändern, Kratzförderern, Absperrarmaturen mit Schwerkraftmaterialtransport
oder dergleichen möglich - zu einer Messvorrichtung 7 transportiert. Die Messung der
magnetischen Eigenschaft wird an einer Mess-Menge vorgenommen, die auf der so konditionierten
Messmaterialprobe basiert. Damit die Messung bei einer Temperatur des Eisenschwamms
unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen erfolgt, wird die Messmaterialprobe
bereits bei der Entnahme auf eine unterhalb der Curie-Temperatur von Eisen liegende
Temperatur gekühlt. Es wäre auch möglich, in der Transportvorrichtung 6 zu kühlen.
Nach der Messung wird die Masse der Mess-Menge bestimmt, was zur besseren Übersichtlichkeit
nicht extra dargestellt ist. Die Mess-Menge ist eine Portion der Messmaterialprobe,
die sich in der Messkammer der Messvorrichtung 7 befindet. Die Mess-Menge kann, wie
beispielhaft dargestellt ist, Teil einer Materialsäule sein, die sich in einer Rohrverbindung
8 befindet, an der die Messung durchgeführt wird. Die Rohrverbindung 8 ist im Bereich
der Messvorrichtung aus nicht magnetischem Material gefertigt.
Nach der mittels Messvorrichtung 7 erfolgten ersten Messung wird der Eisenschwamm
mittels einer Kühlschnecke 9 einer weiteren Messvorrichtung 10 zugeführt. Dabei wird
er auf eine Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur von Zementit abgekühlt. Derart
abgekühlt wird analog zur ersten Messung eine zweite Messung vorgenommen.
Die Ergebnisse der ersten Messung und der zweiten Messung werden einer Auswerteeinheit
11 zugeführt, in der die gewünschte Information durch mathematische Verknüpfung der
Ergebnisse gewonnen wird; im dargestellten Fall eine Signalverarbeitungseinrichtung
mit einem maschinenlesbaren Programmcode, mit der der Direktreduktionsprozess auf
Basis der gewonnenen Information geregelt wird.
Die Messungen und die Gewinnung der Information erfolgen automatisiert kontinuierlich.
[0042] Figur 2 zeigt in zu Figur 1 weitgehend analoger Darstellung eine andere Ausführungsform.
Aus dem Direktreduktionsreaktor 1 wird nach Durchführung des Direktreduktionsprozesses
durch die Ausleitung 11 Material ausgeleitet. Aus dem Materialstrom in Ausleitung
11 wird über die Entnahmevorrichtung 12 eine Erfassungsmaterialprobe entnommen, die
analog zur Messmaterialprobe der Figur 1 konditioniert und über eine Transportvorrichtung
13 einer Erfassungsvorrichtung 14 zugeführt wird. Die Erfassung der magnetischen Eigenschaft
wird an einer Erfassungs-Menge vorgenommen, die auf der konditionierten Erfassungsmaterialprobe
basiert. Die Erfassungs-Menge ist eine Portion der Erfassungsmaterialprobe, die sich
in der Messkammer der Erfassungsvorrichtung 14 befindet. Die Erfassungs-Menge kann,
wie beispielhaft dargestellt ist, Teil einer Materialsäule sein, die sich in einer
Rohrverbindung 15 befindet, an der die Messung durchgeführt wird. Die Rohrverbindung
15 ist im Bereich der Erfassungsvorrichtung aus nicht magnetischem Material gefertigt.
Die Erfassungs-Menge weist bei der Erfassung eine Temperatur oberhalb der Curie-Temperatur
von elementarem Eisen aufweist; bei der Zufuhr zur Erfassungsvorrichtung 14 wird nicht
gekühlt. Nach der mittels Erfassungsvorrichtung 14 erfolgten ersten Messung wird der
Eisenschwamm mittels einer Kühlschnecke 16 einer Messvorrichtung 17 zugeführt. Dabei
wird er auf eine Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen abgekühlt.
Derart abgekühlt wird eine erste Messung vorgenommen analog zur Beschreibung in Figur
1. Nach der mittels Messvorrichtung 17 erfolgten ersten Messung wird der Eisenschwamm
mittels einer Kühlschnecke 18 einer weiteren Messvorrichtung 19 zugeführt. Dabei wird
er auf eine Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur von Zementit abgekühlt. Derart
abgekühlt wird analog zur ersten Messung eine zweite Messung vorgenommen.
Die Erfassungsmaterialprobe dient also auch als Messmaterialprobe. Die Erfassungs-Menge
kann nach Transport in eine Messvorrichtung dort als Mess-Menge dienen.
Die Ergebnisse der Erfassung, der ersten Messung und der zweiten Messung werden einer
Auswerteeinheit 20 zugeführt, in der die gewünschte Information durch mathematische
Verknüpfung der Ergebnisse gewonnen wird. Die Erfassung und die Messungen und die
Gewinnung der Information erfolgen automatisiert kontinuierlich.
Zur verbesserten Befüllung der Messkammern der ErfassungsVorrichtung 14 und der Messvorrichtungen
17 und 19 sind jeweils Schieber 21,22,23 unterhalb der Messkammern 24,25,26 vorgesehen,
und jeweils ein Kolben 27,28,29 zur Verdichtung der Erfassungs-Menge beziehungsweise
der Mess-Menge vorgesehen.
[0043] Figur 3 zeigt in zu Figur 1 und 2 weitgehend analoger Darstellung schematisch, wie
sich die Mess-Menge Eisenschwamm während der Messung in dem nach Durchführung des
Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor ausgeleiteten Materialstrom
befindet. Die Messung wird mittels Messvorrichtung 30 wird an einem den Materialstrom
leitenden Rohrstück 31 vorgenommen, das keinen Einfluss auf die Messung hat, da aus
nicht magnetischem Material gefertigt.
[0044] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst
wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden. Insbesondere sind
diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination in einem erfindungsgemäßen
Verfahren kombinierbar.
Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils
im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang
der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort
eingeschränkt sein. Ferner sind die Wörter "ein" bzw. "eine" nicht als Zahlwörter,
sondern als unbestimmte Artikel zu verstehen.
Die beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die Art
und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im
Zusammenhang mit der Beschreibung des bzw. der Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Das bzw. die Ausführungsbeispiele
dient bzw. dienen der Erläuterung der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht
auf darin angegebene Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale
Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels
auch explizit isoliert betrachtet, aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein
anderes Ausführungsbeispiel zu dessen Ergänzung eingebracht und mit einer beliebigen
der Ansprüche kombiniert werden.
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bzw. die bevorzugten Ausführungsbeispiele
näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das bzw.
die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet
werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung gemäß den Ansprüchen zu verlassen.
Liste der Bezugszeichen
[0045]
- 1
- Direktreduktionsreaktor
- 2
- Reduktionsgas
- 3
- Eisenschwamm
- 4
- Entnahmevorrichtung
- 5
- Siebung
- 6
- Transportvorrichtung
- 7
- Messvorrichtung
- 8
- Rohrverbindung
- 9
- Kühlschnecke
- 10
- Messvorrichtung
- 11
- Auswerteeinheit
- 12
- Entnahmevorrichtung
- 13
- Transportvorrichtung
- 14
- Erfassungsvorrichtung
- 15
- Rohrverbindung
- 16
- Kühlschnecke
- 17
- Messvorrichtung
- 18
- Kühlschnecke
- 19
- Messvorrichtung
- 20
- Auswerteeinheit
- 21
- Schieber
- 22
- Schieber
- 23
- Schieber
- 24
- Messkammer
- 25
- Messkammer
- 26
- Messkammer
- 27
- Kolben
- 28
- Kolben
- 29
- Kolben
- 30
- Messvorrichtung
- 31
- Rohrstück
Liste der Anführungen
Patentliteratur
Nichtpatentliteratur
[0047] ISO 11258
HOT BRIQUETTED IRON (HBI)QUALITY ASSESSMENT GUIDE, International Iron Metallics Association
August 2018
1. Verfahren zur Gewinnung zumindest einer Information aus der Gruppe
- Information bezüglich Gehalt an ferromagnetischem Eisen,
- Information bezüglich Metallisierungsgrad,
- Information bezüglich Kohlenstoffgehalt,
über einen Eisenschwamm (3), der mittels eines in einem Direktreduktionsreaktor (1)
durchgeführten Direktreduktionsprozesses hergestellt wurde,
dadurch gekennzeichnet, dass
es umfasst
- zumindest eine Messung zumindest einer magnetischen Eigenschaft bei einer Temperatur
des Eisenschwamms (3) unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen,
- Gewinnung der Information zumindest teilweise auf Basis des Ergebnisses der Messung,
wobei die Messung jeweils an einer Mess-Menge des Eisenschwamms (3) vorgenommen wird,
wobei auf die Mess-Menge zumindest ein Mitglied der Gruppe
- die Mess-Menge basiert zumindest teilweise auf einer während der Durchführung des
Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor (1) entnommenen Messmaterialprobe,
- die Mess-Menge basiert zumindest teilweise auf einer aus einem nach Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor (1) ausgeleiteten Materialstrom
entnommenen Messmaterialprobe,
- die Mess-Menge Eisenschwamm (3) befindet sich während der Messung in dem Materialstrom,
zutrifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass es auch umfasst
zumindest eine Erfassung zumindest einer magnetischen Eigenschaft bei einer Temperatur
des Eisenschwamms (3) oberhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen,
wobei die Erfassung jeweils an einer Erfassungs-Menge des Eisenschwamms (3) vorgenommen
wird, wobei auf die Erfassungs-Menge zumindest ein Mitglied der Gruppe
- die Erfassungs-Menge basiert zumindest teilweise auf einer während der Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor (1) entnommenen Erfassungsmaterialprobe,
- die Erfassungs-Menge basiert zumindest teilweise auf einer aus einem nach Durchführung
des Direktreduktionsprozesses aus dem Direktreduktionsreaktor (1) ausgeleiteten Materialstrom
entnommenen Erfassungsmaterialprobe,
- die Erfassungs-Menge Eisenschwamm (3) befindet sich während der Erfassung in dem
Materialstrom,
zutrifft,
und die Ergebnisse der Erfassung zumindest teilweise bei der Gewinnung der Information
einfließen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmaterialprobe und die Erfassungsmaterialprobe dasselbe sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess-Menge und die Erfassungs-Menge dasselbe sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messmaterialprobe und/oder die Erfassungsmaterialprobe vor der Messung und/oder
der Erfassung zumindest einem Konditionierungsschritt aus der Gruppe
- Sichtung,
- Windsichtung,
- Zerkleinerung,
- Siebung,
- Verdichtung,
unterworfen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse der Mess-Menge und/oder der Erfassungs-Menge bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass vor der Messung
- die aus dem Direktreduktionsreaktor (1) entnommene Messmaterialprobe während und/oder
nach der Entnahme, und/oder
- die aus dem Materialstrom entnommene Messmaterialprobe während und/oder nach der
Entnahme,
und/oder
- die Mess-Menge Eisenschwamm,
auf eine unterhalb der Curie-Temperatur von elementarem Eisen liegende Temperatur
gekühlt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Messungen erfolgen, wobei zumindest eine erste Messung bei einer Temperatur
oberhalb der Curie-Temperatur einer ferromagnetischen Eisenverbindung, bevorzugt Zementit
Fe3C, durchgeführt wird, und zumindest eine weitere Messung unterhalb der Curie-Temperatur
dieser Eisenverbindung durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess-Menge nach der ersten Messung auf eine Temperatur unterhalb der Curie-Temperatur
der Eisenverbindung gekühlt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Gewinnung der Information
zumindest zwei Ergebnisse aus zumindest einem Mitglied der Gruppe
- Messung
- Erfassung
mathematisch verknüpft werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messung und/oder die Erfassung, bevorzugt auch die Gewinnung der Information,
automatisiert erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messung und/oder die Erfassung und/oder die Gewinnung der Information, kontinuierlich
erfolgt oder quasi-kontinuierlich erfolgt.
13. Direktreduktionsprozess, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest teilweise auf Basis einer nach einem der Ansprüche 1 bis 12 gewonnenen
Information geregelt wird.
14. Signalverarbeitungseinrichtung mit einem maschinenlesbaren Programmcode, dadurch gekennzeichnet, dass er Regelbefehle zur Regelung eines Direktreduktionsprozesses nach Anspruch 13 aufweist.
15. Maschinenlesbarer Programmcode für eine Signalverarbeitungseinrichtung nach Anspruch
14, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmcode Regelbefehle aufweist, welche die Signalverarbeitungseinrichtung
zur Regelung veranlassen.
16. Speichermedium mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode nach
Anspruch 15.