[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer teil- oder vollautomatischen,
kreuzspulenherstellenden Spinnmaschine, insbesondere einer Offenend-Rotorspinnmaschine,
mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter, zumindest teilweise
autarker Arbeitsstellen, wobei jede der Arbeitsstellen eine Spinnvorrichtung zur Herstellung
eines Fadens sowie eine einen Spulenhalter aufweisende Spulvorrichtung zum Aufwickeln
des Fadens auf eine Kreuzspule aufweist. Dabei wird bei Erreichen eines Partieendes
einer der Arbeitsstellen die betreffende Arbeitsstelle stillgesetzt.
[0002] Teil- oder vollautomatische Spinnmaschinen sind aus dem Stand der Technik in verschiedenen
Ausführungen bekannt. Die Arbeitsstellen dieser Spinnmaschinen verfügen dabei jeweils
über eine Spinnvorrichtung, beispielsweise einen Offenend-Spinnrotor, zur Herstellung
eines Fadens, eine Spulvorrichtung zum Aufwickeln des produzierten Fadens auf eine
Kreuzspule sowie eine Vielzahl weiterer Elemente zum Herstellen des Fadens sowie zum
Handhaben des hergestellten Fadens und des vorgelegten Fasermaterials. Wesentliche
Komponenten für die Herstellung des Fadens sind dabei die sogenannten Spinnmittel,
welche bei einer Rotorspinnmaschine unter anderem den Spinnrotor, die Fadenabzugsdüse
und die Auflösewalze umfassen.
[0003] Soll nun an einer Spinnmaschine bzw. an einer einzelnen Arbeitsstelle ein sogenannter
Partiewechsel durchgeführt werden, d. h. ein Garn mit anderen Eigenschaften als bisher
produziert werden, sind an den einzelnen Arbeitsstellen zahlreiche Umrüstarbeiten
erforderlich. Im einfachsten Fall müssen lediglich andere Leerhülsen bereitgestellt
werden und einige Betriebsparameter der Spinnmaschine bzw. der Arbeitsstelle geändert
werden. In der Regel müssen jedoch auch das vorgelegte Fasermaterial sowie zumindest
einige der vorgenannten Spinnelemente durch eine Bedienperson ausgetauscht werden.
[0004] Bei zentral angetriebenen Spinnmaschinen ist es dabei stets erforderlich, den Partiewechsel
an allen gemeinsam angetriebenen Arbeitsstellen gleichzeitig durchzuführen. Demgegenüber
ist es bei Spinnmaschinen mit sogenannten zumindest teilweise autarken Arbeitsstellen,
welche einen Großteil der anfallenden Wartungstätigkeiten mittels an den Arbeitsstellen
angeordneter Bedienelemente selbstständig durchführen können, möglich, an den einzelnen
Arbeitsstellen auch verschiedene Garnpartien herzustellen. In jedem Fall aber ist
das Umrüsten der Arbeitsstellen auf die neue Partie mit einem erheblichen Zeitaufwand
verbunden, was zu längeren Stillstandszeiten der Arbeitsstellen und damit verbundenen
Produktivitätseinbußen führt.
[0005] Um den Zeitaufwand für das Warten mehrerer Arbeitsstellen bzw. das Umrüsten der Arbeitsstellen
bei einem Partiewechsel zu reduzieren, wurde in der
DE 10 2004 044 551 A1 vorgeschlagen, die jeweils anfallende Beratungstätigkeit in manuell und maschinell
auszuführende Arbeitsschritte aufzuteilen. Auf diese Weise kann das Bedienpersonal
an bereits stillgesetzten Arbeitsstellen die manuell auszuführenden Arbeitsschritte
durchführen, während parallel dazu eine automatische Wartungsvorrichtung die maschinell
auszuführenden Arbeitsschritte durchführt. Bei einer zentral angetriebenen Spinnmaschine,
bei der der Partiewechsel zeitgleich an einer Vielzahl von Arbeitsstellen durchgeführt
wird, kann hierdurch eine erhebliche Zeitersparnis erreicht werden.
[0006] Aus der
DE 10 2014 018 628 A1 ist es weiterhin bekannt, an den Arbeitsstellen einer Spinnmaschine jeweils eine
LED-Lichtschiene anzuordnen. Die Lichtschiene zeigt die jeweils hergestellte Garnpartie
und/oder Betriebszustände an der jeweiligen Arbeitsstelle an. Das Bedienungspersonal
kann hierdurch an einer Spinnmaschine mit Mehrpartienbelegung, an welcher mehrere
Garnpartien gleichzeitig hergestellt werden, schnell erkennen, welche Arbeitsstellen
dieselbe Garnpartie produzieren. Ebenso kann das Bedienungspersonal anhand der verschiedenfarbigen
LED-Leuchten erkennen, welches Problem an welcher Arbeitsstelle vorliegt und daraus
eine vorteilhafte Reihenfolge für die Abarbeitung der Probleme festlegen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschine
sowie eine Spinnmaschine vorzuschlagen, welche einen möglichst schnellen Partiewechsel
auch an einzelnen Arbeitsstellen ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0009] Bei dem Verfahren zum Betreiben einer teil- oder vollautomatischen, kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine, insbesondere einer Offenend-Rotorspinnmaschine, mit einer Vielzahl
gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen, weist jede der Arbeitsstellen
eine Spinnvorrichtung zur Herstellung eines Fadens sowie eine einen Spulenhalter aufweisende
Spulvorrichtung zum Aufwickeln des Fadens auf eine Kreuzspule auf. Bei Erreichen eines
Partieendes einer der Arbeitsstellen wird die betreffende Arbeitsstelle stillgesetzt.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass an der Arbeitsstelle, welche das Partieende erreicht
hat, ein Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit angezeigt
wird. Das Bedienpersonal kann hierdurch sehr schnell erkennen, an welchen Arbeitsstellen
manuelle Tätigkeiten erforderlich sind und kann diese daher schnell und bevorzugt
abarbeiten. Somit können auch die Arbeitsstellen, welche für einen Partiewechsel umgerüstet
werden müssen, sehr schnell von der Bedienperson abgearbeitet werden. Die Arbeitsstellen
können dadurch ihre Produktion schnell wiederaufnehmen und Stillstandzeiten der betreffenden
Arbeitsstellen können geringgehalten werden.
[0011] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn an den Arbeitsstellen die jeweils aktuelle
Partie angezeigt wird, insbesondere durch eine Farbanzeige angezeigt wird. Das Bedienpersonal
kann hierdurch schnell erkennen, welche Arbeitsstellen dieselbe Garnpartie produzieren.
Auch dies trägt dazu bei, dass das Bedienpersonal darin unterstützt wird, eine sinnvolle
Reihenfolge für die Abarbeitung von manuellen Wartungen festzulegen. Zudem kann hierdurch
das Bedienpersonal den Zustand und die Ausstattung der jeweiligen Arbeitsstellen leichter
kontrollieren, also beispielsweise ob das richtige Fasermaterial oder die richtigen
Leerhülsen für die betreffende Garnpartie vorhanden sind.
[0012] Die Anzeige des Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit
an der Arbeitsstelle, welche das Partieende erreicht hat, kann prinzipiell auf verschiedene
Weise erfolgen.
[0013] So wird nach einer ersten Ausführung des Verfahrens der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen Belegungszustand des Spulenhalters der
betreffenden Arbeitsstelle angezeigt. Die Belegungszustände des Spulenhalters können
beispielsweise sein "leer", "belegt" oder "fehlbelegt". Besteht nun eine Diskrepanz
zwischen dem Belegungszustand des Spulenhalters und der Anzeige der aktuellen Partie
an der Arbeitsstelle, so wird hierdurch dem Bedienpersonal ein Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit signalisiert. Die Anzeige des manuellen
Wartungsbedarfs erfolgt somit in diesem Fall durch Komponenten der jeweiligen Arbeitsstellen
selbst.
[0014] Ist an der Arbeitsstelle eine Vorratsposition für Leerhülsen vorgesehen, so ist es
alternativ oder zusätzlich auch möglich, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen Belegungszustand der Vorratsposition
für Leerhülsen angezeigt wird. Auch hier sind die Belegungszustände "leer", "belegt"
oder "fehlbelegt" denkbar. Besteht beispielsweise eine Diskrepanz zwischen dem Belegungszustand
der Vorratsposition, an der bereits eine Leerhülse der neuen Partie liegt, und der
Anzeige der noch aktuellen, alten Partie an der Arbeitsstelle, so wird hierdurch wiederum
dem Bedienpersonal ein Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit
signalisiert.
[0015] Beispielsweise wird an der Arbeitsstelle, welche das Partieende erreicht hat, eine
bewickelte Kreuzspule einer noch aktuellen Partie automatisch entnommen und der Bedarf
zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen leeren Spulenhalter
angezeigt. Das Bedienungspersonal kann anhand des leeren Spulenhalters erkennen, dass
an dieser Arbeitsstelle Umrüstarbeiten für einen Partiewechsel durchzuführen sind,
weil andernfalls eine neue Leerhülse der noch aktuellen Partie automatisch eingelegt
worden wäre.
[0016] Ebenfalls möglich ist es, dass an der Arbeitsstelle, welche das Partieende erreicht
hat, eine Leerhülse einer neuen Partie in der Vorratsposition bereitgestellt wird
und der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch
die bereitgestellte Leerhülse angezeigt wird. Da nämlich zugleich der Spulenhalter
noch den Belegungszustand "leer" aufweist, kann das Bedienpersonal erkennen, dass
an dieser Arbeitsstelle manuelle Wartungstätigkeiten durchzuführen sind, weil andernfalls
die neue Leerhülse bereits automatisch eingelegt worden wäre. Ebenso ist es möglich,
dass zwar eine Leerhülse der neuen Partie in der Vorratsposition bereitgestellt wurde,
an der Arbeitsstelle jedoch die noch aktuelle, alte Partie angezeigt wird. Auch aus
dieser Diskrepanz kann das Bedienpersonal wiederum erkennen, dass ein Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit besteht.
[0017] Nach einer anderen Ausführung wird an der Arbeitsstelle, welche das Partieende erreicht
hat, eine bewickelte Kreuzspule einer noch aktuellen Partie automatisch entnommen
und eine Leerhülse einer neuen Partie automatisch eingelegt. Der Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit wird in diesem Fall durch einen fehlbelegten
Spulenhalter angezeigt, da die bereits eingelegte Leerhülse der neuen Partie nicht
mit der Anzeige der noch aktuellen Partie an der Arbeitsstelle übereinstimmt.
[0018] Natürlich ist es auch möglich, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens einer
manuellen Wartungstätigkeit durch eine Kombination der drei verschiedenen Indikatoren,
nämlich des Belegungszustandes des Spulenhalters, des Belegungszustandes der Vorratsposition
und der Anzeige der Partie an der Arbeitsstelle, angezeigt wird. Hier sind verschiedene
Kombinationen möglich.
[0019] Nach einer anderen Ausführung des Verfahrens wird der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit durch ein der Arbeitsstelle zugeordnetes optisches
Anzeigeelement, insbesondere ein grafisches Display, angezeigt. Das Bedienungspersonal
muss hierdurch nicht wie in den beiden erstgenannten Ausführungen Rückschlüsse aus
der vorherrschenden Konstellation an der Arbeitsstelle ziehen, sondern erhält eine
direkte und eindeutige Anzeige des Bedarfs zur Durchführung mindestens einer manuellen
Wartungstätigkeit. Dabei ist es denkbar, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit ediglich durch eine farbige Leuchte oder ein bestimmtes
Blinklicht angezeigt wird, die sich natürlich von den Anzeigen anderer Zustände an
der Arbeitsstelle unterscheiden müssen. Das Bedienpersonal muss hierdurch die Bedeutung
der verschiedenen Farben und/oder Blinkzeichen genau kennen, um diesen verschiedene
Zustände an der Spinnmaschine zuordnen zu können. Ist das optische Anzeigeelement
hingegen ein grafisches Display, so kann dem Bediener klar und unmissverständlich
in Form von Texten oder Symbolen mitgeteilt werden, dass ein Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit besteht.
[0020] Besondere Vorteile bringt es daher auch mit sich, wenn der Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit in Form eines grafischen Symbols angezeigt
wird. Derartige grafische Symbole können unabhängig von der Sprache des Bedienpersonals
problemlos verstanden werden.
[0021] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn nach Betätigung einer dem Anzeigeelement zugeordneten
Eingabevorrichtung zumindest eine erste durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit
durch das Anzeigeelement angezeigt wird. Die Bedienperson kann hierdurch durch Betätigen
der Eingabevorrichtung erfahren, welche manuelle Wartungstätigkeit konkret durchgeführt
werden muss. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Eingabevorrichtung eine Schaltfläche
des Displays ist. Das optische Anzeigeelement und die Eingabevorrichtung sind in diesem
Fall in einem Touchscreen kombiniert.
[0022] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn nach Bestätigung der Durchführung der ersten manuellen
Wartungstätigkeit durch die Bedienperson eine weitere durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit
durch das Anzeigeelement angezeigt wird. Die Bedienperson muss somit die Durchführung
der ersten manuellen Wartungstätigkeit bestätigen und erhält anschließend eine genaue
Angabe, welche weitere konkrete Wartungstätigkeit durchzuführen ist. Natürlich kann
sich dies auch mehrfach wiederholen, sodass die Bedienperson Schritt für Schritt angeleitet
wird, die erforderlichen manuellen Wartungstätigkeiten vorzunehmen. Vorteilhaft ist
es auch hier wieder, wenn die Bestätigung der Durchführung der jeweiligen Wartungstätigkeit
mittels einer Schaltfläche des grafischen Displays erfolgt.
[0023] Beispielsweise kann der Bedienperson als erste durchzuführende Wartungstätigkeit
der Austausch des Spinnrotors vorgegeben werden und als zweite Wartungstätigkeit der
Austausch des Fasermaterials. Als weitere durchzuführende Wartungstätigkeit kann noch
das Bereitstellen passender Leerhülsen vorgegeben werden und ggf. ein Austausch der
Abzugsdüse.
[0024] Nach einer alternativen Ausführung des Verfahrens wird als durchzuführende manuelle
Wartungstätigkeit ein Spinnmitteltausch und/oder ein Fasermaterialtausch angezeigt.
Das Bedienungspersonal kann an der Anzeige "Spinnmitteltausch" oder "Fasermaterialtausch"
wiederum gleich erkennen, dass mehrere manuelle Wartungstätigkeiten durchzuführen
sind und diese besonders aufwändigen Arbeitsstellen dann bevorzugt behandeln.
[0025] Um den bei einem Spinnmitteltausch besonders hohen Umrüstaufwand dem Bediener möglichst
frühzeitig und schnell anzuzeigen, kann es daher in Abweichung von dem vorliegenden
Verfahren auch vorteilhaft sein, den Spinnmitteltausch direkt als Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit anzuzeigen. Dies bedeutet, dass das Bedienungspersonal
bereits im Vorbeigehen und ohne das Betätigen der Eingabevorrichtung erkennen kann,
dass aufwändige Umrüstarbeiten erforderlich sind.
[0026] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die erste und/oder die weitere manuelle
Wartungstätigkeit in Form einer Textanzeige und/oder in Form eines grafischen Symbols
angezeigt wird.
[0027] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn im Falle eines bevorstehenden Partiewechsels
an der betreffenden Arbeitsstelle zusätzlich zu der aktuellen Partie auch die neue
Partie angezeigt wird, insbesondere durch eine Farbanzeige angezeigt wird. Die Bedienperson
kann hierdurch bereits vor Erreichen des Partieendes der jeweiligen Arbeitsstelle
erkennen, dass aufwändige Umrüstarbeiten anstehen und bereits alle erforderlichen
neuen Spinnmittel, Fasermaterialien usw. bereithalten. Der Zeitaufwand für den Partiewechsel
an der Arbeitsstelle kann hierdurch nochmals reduziert werden.
[0028] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn nach Bestätigung der Durchführung der ersten
und/oder der wenigstens einen weiteren manuellen Wartungstätigkeit durch die Bedienperson
die neue Partie an der Arbeitsstelle gestartet wird, vorzugsweise selbstständig durch
die Arbeitsstelle gestartet wird. Durch die manuelle Bestätigung der Durchführung
der erforderlichen Wartungstätigkeiten durch den Bediener kann sichergestellt werden,
dass alle erforderlichen Schritte korrekt durchgeführt wurden. Fehlerkennungen, wie
Sie beim automatischen Abfragen durch eine Steuerungssoftware auftreten können, werden
hierdurch vermieden.
[0029] Weiterhin wird eine kreuzspulenherstellende Spinnmaschine, insbesondere Offenend-Rotorspinnmaschine,
mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen beansprucht.
Dabei weist jede der Arbeitsstellen eine Spinnvorrichtung zur Herstellung eines Fadens
sowie eine einen Spulenhalter aufweisende Spulvorrichtung zum Aufwickeln des Fadens
auf eine Kreuzspule auf. Die Spinnmaschine weist weiterhin eine Steuervorrichtung
und ein Anzeigeelement zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens auf.
[0030] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht einer kreuzspulenherstellenden Spinnmaschine in Form einer Übersichtsdarstellung,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine,
- Figur 3
- eine Ansichtsdarstellung eines optischen Anzeigeelements mit einer ersten Anzeige,
- Figur 4-8
- eine Ansichtsdarstellung eines optischen Anzeigeelements mit verschiedenen weiteren
Anzeigen,
- Figur 9
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine mit einem Spulenhalter mit einem ersten Belegungszustand,
- Figur 10
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine mit einem Spulenhalter mit einem zweiten Belegungszustand, sowie
- Figur 11
- eine schematische Seitenansicht einer Arbeitsstelle einer kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine mit einer Vorratsposition für Leerhülsen.
[0031] Bei der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden für Merkmale, die bei den einzelnen
Ausführungen bzw. den einzelnen Figuren jeweils identisch oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Einige der Merkmale werden daher nur bei ihrer
ersten Erwähnung bzw. nur einmal anhand einer geeigneten Figur erläutert. Sofern diese
Merkmale in Verbindung mit den weiteren Figuren nicht nochmals gesondert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der identischen oder vergleichbaren, beschriebenen Merkmale. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist weiterhin bei mehreren identischen Merkmalen oder Bauteilen in einer Figur nur
eines oder sind nur wenige dieser identischen Merkmale beschriftet.
[0032] Figur 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer kreuzspulenherstellenden Spinnmaschine
1 in einer Übersichtsdarstellung. Die Spinnmaschine 1 ist als automatische oder zumindest
teilautomatische Spinnmaschine 1 ausgebildet und weist eine Vielzahl gleichartiger,
nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 2 auf, die zwischen zwei hier nicht näher
bezeichneten Endgestellen angeordnet sind. Jede der Arbeitsstellen 2 weist eine Zuführvorrichtung
für ein Fasermaterial 7 auf, die im Falle einer Offenend-Rotorspinnmaschine als Auflösewalze
8 (siehe Figur 1) ausgebildet ist. Weiterhin weist jede der Arbeitsstellen 2 eine
Spinnvorrichtung 3 zur Herstellung eines Fadens 6, eine Abzugsvorrichtung 9 zum Abziehen
des produzierten Fadens 6 sowie eine Spulvorrichtung 4 zum Aufspulen des produzierten
Fadens 6 auf eine Kreuzspule 10 auf. Die Arbeitsstellen 2 sind dabei als zumindest
teilweise autarke Arbeitsstellen ausgebildet. Dies bedeutet, dass die einzelnen Arbeitsstellen
2 über eine Vielzahl von Einzelantrieben zum Antrieb ihrer fadenproduzierenden Organe
verfügen, so dass die einzelnen Arbeitsstellen auch unabhängig von den anderen Arbeitsstellen
2 der Spinnmaschine 1 betrieben werden können. Weiterhin können die Arbeitsstellen
2 zumindest einen Teil der im Betrieb auftretenden Störungen selbstständig beheben,
ohne dass hierfür ein Bedienroboter oder das Eingreifen einer Bedienperson erforderlich
wäre. An den Arbeitsstellen 2 sind daher noch weitere, hier nicht dargestellte Komponenten
wie Handlingsorgane und Wartungsorgane angeordnet. Weiterhin ist an jeder der Arbeitsstellen
2 ein Anzeigeelement 12 vorgesehen, das beispielsweise verschiedene Betriebszustände
der Arbeitsstellen 2 oder die jeweils produzierte Garnpartie anzeigen kann. Alternativ
zu der gezeigten Darstellung ist es auch denkbar, dass jeweils zwei Arbeitsstellen
2 gemeinsam ein Anzeigeelement 12 zugeordnet ist.
[0033] Figur 2 zeigt eine Arbeitsstelle 2 einer solchen Spinnmaschine 1 in einer schematischen
Seitenansicht. Die Spinnmaschine 1 ist vorliegend als Offenend-Rotorspinnmaschine
ausgebildet und weist daher als Zuführeinrichtung eine Auflösewalze 8 und als Spinnelement
der Spinnvorrichtung 3 einen Spinnrotor 13 auf. Der im Spinnrotor 13 produzierte Faden
6 wird über eine Abzugsdüse 14 abgezogen und der Spulvorrichtung 4 zugeführt. Die
Spulvorrichtung 4 weist einen Spulenhalter 5 auf, in welchem eine Leerhülse 11 (s.
Fig. 9 und 10) aufgenommen ist, welche dann zu einer Kreuzspule 10 bewickelt werden
kann. Zum Antreiben der Spulvorrichtung 4 ist vorliegend eine Spulwalze 19 vorgesehen.
Die Einzelantriebe der zumindest teilweise autarken Arbeitsstellen 2 sowie weitere
Handlingsorgane und Wartungsorgane der Arbeitsstellen 2 sind in Figur 2 ebenfalls
nicht dargestellt.
[0034] An derartigen Spinnmaschinen 1 mit zumindest teilweise autarken Arbeitsstellen 2
ist es möglich, mehrere Garnpartien gleichzeitig an verschiedenen Arbeitsstellen 2
herzustellen. Ein Partiewechsel von einer alten, noch aktuellen Garnpartie auf eine
neue Garnpartie kann daher auch an einer einzelnen Arbeitsstelle 2 durchgeführt werden.
Um einen Partiewechsel durchzuführen, sind nach dem Stillsetzen der Arbeitsstelle
2 in der Regel zahlreiche Umrüstarbeiten erforderlich, welche beispielsweise das Austauschen
des vorgelegten Fasermaterials 7 sowie zumindest eines Teils der Spinnmittel, die
hier durch den Spinnrotor 13, die Auflösewalze 8 sowie die Abzugsdüse 14 gebildet
werden, umfassen. Weiterhin ist meist auch das Bereitstellen anderer Leerhülsen 11
(s. Fig. 9 und 10) erforderlich. Um die Stillstandszeiten und die damit verbundenen
Produktionsausfälle der für einen Partiewechsel vorgesehenen Arbeitsstellen 2 möglichst
gering zu halten, ist vorgesehen, dass an einer Arbeitsstelle 2, welche das Partieende
erreicht hat, ein Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit
angezeigt wird.
[0035] Vorzugsweise erfolgt die Anzeige des manuellen Wartungsbedarfs durch ein optisches
Anzeigeelement 12, wie im Folgenden anhand der Figuren 3 bis 8 erläutert wird. Alternativ
ist es jedoch auch möglich, den Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen
Wartungstätigkeit durch einen Belegungszustand des Spulenhalters 5 anzuzeigen, wie
anhand der Figuren 9 und 10 beschrieben wird.
[0036] Figur 3 zeigt eine Ansicht eines optischen Anzeigeelements 12, welches vorliegend
als grafisches Display 15 ausgebildet ist. Figur 3 zeigt dabei das Display 15 mit
einer ersten Anzeige, die einen regulären Betriebszustand der Arbeitsstelle 2 anzeigt.
In diesem regulären Betriebszustand wird die jeweils aktuelle Partie, hier bezeichnet
mit "A", durch eine Farbanzeige 20 (hier hell gepunktet dargestellt) angezeigt. Weiterhin
wird der reguläre Betriebszustand selbst durch ein leicht verständliches grafisches
Symbol 16 angezeigt. Dem Anzeigeelement 12 ist eine Eingabevorrichtung 17 zugeordnet,
mittels der der Bediener Eingaben vornehmen und mit einer hier nicht dargestellten
Steuereinheit der Arbeitsstelle 2 und/oder einer ebenfalls nicht dargestellten zentralen
Steuereinheit kommunizieren kann. Vorliegend sind das Anzeigeelement 12 bzw. das Display
15 und die Eingabevorrichtung 17 in einer Baueinheit kombiniert, sodass entsprechend
die Eingabevorrichtung 17 durch verschiedene Schaltflächen 18 des Displays 15 gebildet
wird. In der hier gezeigten Anzeige weist das Display 15 beispielsweise eine Schaltfläche
18 für den Informationsabruf auf. Durch Betätigen dieser Schaltfläche kann der Bediener
in das Menü der Steuereinheit der Arbeitsstelle 2 gelangen und dort verschiedene Einstellungen
vornehmen.
[0037] Figur 4 zeigt demgegenüber eine Ansicht des Anzeigeelements 12 bzw. des Displays
15, mit der bei Erreichen des Partieendes der betreffenden Arbeitsstelle 2 ein Bedarf
zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit angezeigt wird. Die
noch aktuelle Partie wird nach wie vor durch die Farbanzeige 20 angezeigt. Der Bedarf
zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit wird vorliegend durch
ein weiteres, leicht verständliches grafisches Symbol 16 angezeigt. Das Bedienpersonal
kann anhand dieses Symbols sehr schnell erkennen, dass an dieser Arbeitsstelle 2 manuelle
Tätigkeiten durchzuführen sind und dadurch diese Arbeitsstellen 2 bevorzugt abarbeiten
bzw. die Wartung der betreffenden Arbeitsstellen besser planen. Die Anzeige des Bedarfs
zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit ist im vorliegenden
Fall wiederum als Schaltfläche 18 ausgeführt, was vorliegend sowohl an dem die Schaltfläche
18 umgebenden Rahmen als auch an der Aufforderung zur Betätigung durch das Häkchen
erkennbar ist. Betätigt der Bediener nun dieser Schaltfläche 18, so erhält er in einer
folgenden Anzeige genauere Informationen dazu, welche konkreten Wartungstätigkeiten
durchzuführen sind.
[0038] Figur 5 zeigt nun eine weitere Anzeige des Displays 15, welche dem Bediener nach
Betätigung der Schaltfläche 18 der vorhergehenden Anzeige (Figur 4) oder, im allgemeinen
Fall nach Betätigung der Eingabevorrichtung 17, die durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit
anzeigt. Im vorliegenden Beispiel wird dabei in Form eines Anzeigetextes die Aufgabe
"Spinnmittel prüfen" (Check Spinning Components) angezeigt. Der Bediener erhält dadurch
und ggf. durch Folgeanzeigen den Hinweis, dass er die Spinnmittel überprüfen und gegebenenfalls
austauschen muss.
[0039] Vorteilhaft dabei ist es, dass sowohl für Störungen im regulären Spinnbetrieb, welche
zu einem Stillstand der Arbeitsstelle 2 führen, als auch bei einem Wartungsbedarf
aufgrund eines anstehenden Partiewechsels dieselben Anzeigen verwendet werden können.
Dem Bediener muss lediglich der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen
Wartungstätigkeit angezeigt werden und er wird dann durch das Menü geführt und erhält
Schritt für Schritt konkrete Handlungsanweisungen. Der Bediener muss daher nicht zwischen
Störungen des regulären Betriebs und Partiewechsel unterscheiden und darüber nachdenken,
welche manuellen Wartungstätigkeiten er in welchem Fall ausführen muss, sondern muss
lediglich den nacheinander abrufbaren Handlungsanweisungen folgen, wie im Folgenden
noch dargelegt wird.
[0040] Natürlich wäre es ebenfalls denkbar, die durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit
nicht wie in Figur 5 in Form eines Anzeigetextes, sondern ebenfalls durch ein grafisches
Symbol anzuzeigen. So ist beispielsweise in Figur 6 eine Anzeige des Displays 15 dargestellt,
welche dem Bediener nach Betätigung der Schaltfläche 18 der vorhergehenden Anzeige
(Figur 4) die Aufgabe "Spinnmittel tauschen" als durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit
anzeigt.
[0041] Auch die Anzeigen der durchzuführenden manuellen Wartungstätigkeiten (Figuren 5 und
6) enthalten wiederum eine Schaltfläche 18, mittels welcher der Bediener nach Erledigung
der Wartungstätigkeit deren Durchführung bestätigen muss. Nachdem der Bediener die
Durchführung der Wartungstätigkeit bestätigt hat, kann ggf. noch eine weitere erforderliche
manuelle Wartungstätigkeit angezeigt werden, deren Durchführung der Bediener ebenfalls
wieder bestätigen muss, woraufhin gegebenenfalls eine weitere erforderliche manuelle
Wartungstätigkeit angezeigt wird. Wenn dann alle erforderlichen manuellen Wartungstätigkeiten
durchgeführt worden sind und durch den Bediener bestätigt worden sind, kann die Arbeitsstelle
2 selbstständig die Produktion wieder aufnehmen und die neue Partie starten.
[0042] Da der Austausch von Spinnmitteln im Falle eines Partiewechsels zeitaufwendig ist,
kann es auch vorteilhaft sein, dem Bediener direkt den erforderlichen Spinnmitteltausch
anzuzeigen. Dies ist in der Anzeige der Figur 7 dargestellt. Dabei wird die erforderliche
Wartungstätigkeit "Spinnmittel tauschen" dem Bediener durch ein grafisches Symbol
16 angezeigt. Die Anzeige der erforderlichen Wartungstätigkeit ist dabei wiederum
als Schaltfläche 18 ausgeführt, mittels welcher der Bediener die Durchführung der
Wartungstätigkeit direkt bestätigen kann. In Display 15 wird weiterhin nach wie vor
die noch aktuelle Partie mit der Farbanzeige 20 angezeigt. Auch die Schaltfläche 18
für den Informationsabruf ist enthalten. Dabei ist es denkbar, dass der Bediener diese
Anzeige erhält, nachdem er die Schaltfläche der Figur 4 betätigt hat. Alternativ ist
es aber auch möglich, dass die Anzeige "Spinnmittel tauschen" direkt erscheint, wenn
die betreffende Arbeitsstelle 2 das Partieende erreicht hat. Das Bedienpersonal kann
hierdurch auf den ersten Blick erkennen, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit einen Partiewechsel mit Spinnmitteltausch betrifft
und kann diese Arbeitsstellen 2 bevorzugt behandeln. Dies ist insbesondere auch dann
von Vorteil, wenn für einen solchen Spinnmitteltausch besonders geschultes Personal
erforderlich ist. Das Personal kann somit sofort erkennen, ob einfache manuelle Wartungstätigkeiten
durchzuführen sind oder ein Spinnmitteltausch, für den das besonders geschulte Personal
erforderlich ist.
[0043] Um den Zeitaufwand für das Umrüsten der Arbeitsstellen 2 im Falle eines Partiewechsels
weiter zu reduzieren, kann es zudem vorteilhaft sein, bereits im Vorfeld anzuzeigen,
dass an der betreffenden Arbeitsstelle 2 ein Partiewechsel ansteht. Dies ist in der
Anzeige der Figur 8 dargestellt. Die Arbeitsstelle 2 befindet sich noch im regulären
Betrieb, was anhand des grafischen Symbols 16 erkennbar ist. Ebenso wie in Figur 4
ist zudem die Schaltfläche 18 für den Informationsabruf zu sehen. Im oberen Bereich
des Displays 15 ist jedoch im Unterschied zur Darstellung der Figur 4 neben der Farbanzeige
20 der aktuellen Partie (hell gepunktet und mit "A" bezeichnet) auch die Farbanzeige
21 der neuen Partie (dunkel gepunktet und mit "B" bezeichnet) zu sehen. Der Bediener
kann hierdurch bereits alle notwendigen Spinnmittel und dergleichen bereithalten und
nach Beendigung der Partie, was durch die Anzeige gemäß der Figur 4 oder 7 erkennbar
ist, den Spinnmitteltausch und alle sonstigen notwendigen Schritte durchführen.
[0044] Die Figuren 9 bis 11 zeigen schließlich noch eine alternative Ausführung, bei der
der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch den
Belegungszustand des Spulenhalters 5 oder den Belegungszustand einer Vorratsposition
22 für Leerhülsen 11 angezeigt wird.
[0045] So zeigt Figur 9 eine Situation, in welcher die Arbeitsstelle 2 das Partieende erreicht
hat und bereits stillgesetzt wurde. In diesem Fall sind Leerhülsen 11 der neuen Partie
bereits an der Spinnmaschine 1 bereitgestellt. Durch die Steuereinheit der Arbeitsstelle
2 und/oder der Spinnmaschine 1 wurde weiterhin der Partiewechsel bereits eingeleitet,
indem eine Leerhülse 11 der neuen Partie in den Spulenhalter 5 eingelegt wurde, wie
anhand der dunkel gepunkteten Farbe der Leerhülse erkennbar. Das Anzeigeelement 12
zeigt jedoch nach wie vor die Farbanzeige 20 der gerade beendeten, noch aktuellen
Partie an. Die eingelegte Leerhülse 11 stimmt somit nicht mit der angezeigten Partie
überein, sodass der Spulenhalter 5 den Zustand "Fehlbelegung" innehat. Das Bedienungspersonal
kann somit anhand der stillstehenden Arbeitsstelle 2 sowie der Fehlbelegung des Spulenhalters
erkennen, dass ein Partiewechsel ansteht und manuelle Tätigkeiten durchzuführen sind.
[0046] In ähnlicher Weise ist in Figur 10 die Arbeitsstelle 2 nach Erreichen des Partieendes
und Stillsetzung gezeigt. Es wurde jedoch noch keine neue Leerhülse 11 eingelegt.
Der Spulenhalter 5 hat somit den Belegungszustand "leer" inne.
[0047] Das Bedienungspersonal kann nun wiederum anhand des Belegungszustandes "leer" sowie
der Anzeige der noch aktuellen Partie erkennen, dass ein Partiewechsel ansteht und
manuelle Tätigkeiten durchzuführen sind.
[0048] Figur 11 zeigt eine Arbeitsstelle 2, welche zusätzlich noch eine Vorratsposition
für Leerhülsen 11 aufweist, wobei der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen
Wartungstätigkeit durch die bereitgestellte Leerhülse 11 angezeigt wird. Die Arbeitsstelle
2 hat hier wiederum das Partieende erreicht und wurde bereits stillgesetzt. Ebenso
wie bei Fig. 9 sind Leerhülsen 11 der neuen Partie bereits an der Spinnmaschine 1
bereitgestellt. Durch die Steuereinheit der Arbeitsstelle 2 und/oder der Spinnmaschine
1 wurde der Partiewechsel bereits eingeleitet, indem eine Leerhülse 11 der neuen Partie
(dunkel gepunktete Farbe) in der Vorratsposition 22 bereitgestellt wurde, jedoch noch
nicht in den Spulenhalter 5 eingelegt wurde. Der Spulenhalter 5 hat somit den Belegungszustand
"leer" inne. Das Bedienungspersonal kann somit anhand der bereitsgestellten Leerhülse
und des Belegungszustandes "leer" des Spulenhalters erkennen, dass ein Partiewechsel
ansteht und manuelle Tätigkeiten durchzuführen sind.
[0049] Vorliegend wird zusätzlich noch die Farbanzeige 20 der gerade beendeten, noch aktuellen
Partie durch das Anzeigeelement 12 angezeigt. Die in der Vorratsposition 22 bereitgestellte
Leerhülse 11 stimmt somit nicht mit der angezeigten Partie überein, woraus das Bedienungspersonal
ebenso erkennen kann, dass ein Partiewechsel ansteht und manuelle Tätigkeiten durchzuführen
sind.
[0050] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen
im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale,
auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben
sind.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Spinnmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spinnvorrichtung
- 4
- Spulvorrichtung
- 5
- Spulenhalter
- 6
- Faden
- 7
- Fasermaterial
- 8
- Auflösewalze
- 9
- Abzugsvorrichtung
- 10
- Kreuzspule
- 11
- Leerhülse
- 12
- Anzeigeelement
- 13
- Spinnrotor
- 14
- Abzugsdüse
- 15
- Display
- 16
- grafisches Symbol
- 17
- Eingabevorrichtung
- 18
- Schaltfläche
- 19
- Spulwalze
- 20
- Farbanzeige der aktuellen Partie
- 21
- Farbanzeige der neuen Partie
- 22
- Vorratsposition
1. Verfahren zum Betreiben einer teil- oder vollautomatischen, kreuzspulenherstellenden
Spinnmaschine (1), insbesondere einer Offenend-Rotorspinnmaschine, mit einer Vielzahl
gleichartiger, nebeneinander angeordneter, zumindest teilweise autarker Arbeitsstellen
(2), wobei jede der Arbeitsstellen (2) eine Spinnvorrichtung (3) zur Herstellung eines
Fadens (6) sowie eine einen Spulenhalter (5) aufweisende Spulvorrichtung (4) zum Aufwickeln
des Fadens (6) auf eine Kreuzspule (10) aufweist, und wobei bei Erreichen eines Partieendes
einer der Arbeitsstellen (2) die betreffende Arbeitsstelle (2) stillgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Arbeitsstelle (2), welche das Partieende erreicht hat, ein Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit angezeigt wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass an den Arbeitsstellen (2) die jeweils aktuelle Partie angezeigt wird, insbesondere
durch eine Farbanzeige (20) angezeigt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen
Belegungszustand des Spulenhalters (5) und/oder durch einen Belegungszustand einer
Vorratsposition (22) für Leerhülsen (11) der betreffenden Arbeitsstelle (2) angezeigt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Arbeitsstelle (2), welche das Partieende erreicht hat, eine bewickelte Kreuzspule
(10) einer noch aktuellen Partie automatisch entnommen wird und der Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen leeren Spulenhalter (5) angezeigt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Arbeitsstelle (2), welche das Partieende erreicht hat, eine Leerhülse (11)
einer neuen Partie in der Vorratsposition bereitgestellt wird und der Bedarf zur Durchführung
mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch die bereitgestellte Leerhülse (11)
angezeigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Arbeitsstelle (2), welche das Partieende erreicht hat, eine bewickelte Kreuzspule
(10) einer noch aktuellen Partie automatisch entnommen wird und die Leerhülse (11)
der neuen Partie automatisch eingelegt wird und der Bedarf zur Durchführung mindestens
einer manuellen Wartungstätigkeit durch einen fehlbelegten Spulenhalter (5) angezeigt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit durch ein
der Arbeitsstelle (2) zugeordnetes optisches Anzeigeelement (12), insbesondere ein
grafisches Display (15), angezeigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit in Form
eines grafischen Symbols (16) angezeigt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Betätigung einer dem Anzeigeelement (12) zugeordneten Eingabevorrichtung (17),
insbesondere einer ersten Schaltfläche (18), zumindest eine erste durchzuführende
manuelle Wartungstätigkeit durch das Anzeigeelement (12) angezeigt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Bestätigung der Durchführung der ersten manuellen Wartungstätigkeit durch die
Bedienperson, insbesondere nach Betätigen einer weiteren Schaltfläche (18) des grafischen
Displays (15), eine weitere durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit durch das Anzeigeelement
(12) angezeigt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Bedarf zur Durchführung mindestens einer manuellen Wartungstätigkeit oder als
durchzuführende manuelle Wartungstätigkeit ein Spinnmitteltausch und/oder ein Fasermaterialaustausch
angezeigt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die weitere manuelle Wartungstätigkeit in Form einer Textanzeige
und/oder in Form eines grafischen Symbols (16) angezeigt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eines bevorstehenden Partiewechsels an der betreffenden Arbeitsstelle (2)
zusätzlich zu der aktuellen Partie auch die neue Partie angezeigt wird, insbesondere
durch eine Farbanzeige (21) angezeigt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Bestätigung der Durchführung der ersten und/oder der wenigstens einen weiteren
manuellen Wartungstätigkeit durch die Bedienperson die neue Partie an der Arbeitsstelle
(2) gestartet wird, vorzugsweise selbstständig durch die Arbeitsstelle (2) gestartet
wird.
15. Teil- oder vollautomatische, kreuzspulenherstellende Spinnmaschine (1), insbesondere
Offenend-Rotorspinnmaschine, mit einer Vielzahl gleichartiger, nebeneinander angeordneter,
zumindest teilweise autarker Arbeitsstellen (2), wobei jede der Arbeitsstellen (2)
eine Spinnvorrichtung (3) zur Herstellung eines Fadens (6) sowie eine einen Spulenhalter
(5) aufweisende Spulvorrichtung (4) zum Aufwickeln des Fadens (6) auf eine Kreuzspule
(10) aufweist, und mit einer Steuervorrichtung und einem Anzeigeelement (12) zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.