[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wärmetausch an Fluidleitungen.
[0002] Fluidleitungen werden beispielsweise als Ladeluftleitungen im Automobilbau benötigt,
um die durch einen Abgasturbolader verdichtet Luft dem Verbrennungsmotor zuzuführen.
Dabei ist es für einen guten Wirkungsgrad vorteilhaft, diese Luft mit möglichst niedriger
Temperatur zu nutzen. Dazu werden Wärmetauscher eingesetzt, die aufgrund der guten
Wärmeleitfähigkeit häufig aus Metallen aufgebaut sind.
[0003] Metalle weisen jedoch gegenüber den in den Fluidleitungen häufig eingesetzten Kunststoffen
oder elastomeren Werkstoffen ein höheres Gewicht auf. Kunststoffe sind dabei aber
wegen der deutlich geringeren Wärmeleitfähigkeit als Material für Wärmetauscher weniger
vorteilhaft.
[0004] Es wäre daher wünschenswert, eine Vorrichtung zu schaffen, die einen guten Wärmeaustausch
auch, aber nicht nur bei im Wesentlichen aus Kunststoffen oder elastomeren Werkstoffen
bestehenden Fluidleitungen ermöglicht. Insbesondere sollen die Fluidleitungen selbst
am Wärmeaustausch beteiligt werden.
[0005] Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die zu kühlende
Fluidleitung mindestens ein Wärmerohr umfasst, wobei der Verdampferabschnitt des mindestens
einen Wärmerohrs im Inneren der Fluidleitung mit dem zu kühlenden Fluid in Kontakt
steht und der Kondensatorabschnitt des mindestens einen Wärmerohrs mit der Umgebung
der Fluidleitung in Kontakt steht.
[0006] Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die Fluidleitungen am Wärmeaustausch
zumindest zu beteiligen. Bei entsprechender Auslegung von Fluidleitung und Wärmerohren
kann im optimalen Fall auf den Einsatz separater Wärmetauscher verzichtet werden.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung stehen die Kondensatorabschnitte der Wärmerohre
mit Metalleinsätzen an der Fluidleitung in Kontakt, wobei die Metalleinsätze wiederum
mit der Umgebung in Verbindung stehen.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Metalleinsätze gegenüber dem Werkstoff
der Fluidleitung aus einem Metall mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit ausgebildet.
[0009] Diese Anordnung ermöglicht, die Metalleinsätze bereits bei der Herstellung der Fluidleitungen
mit einzubringen und die Wärmerohre erst nach Fertigstellung der Fluidleitung separat
zu positionieren. Dabei ist der Wärmeübergang von den Wärmerohren durch die Wahl besonders
wärmeleitfähiger Metalle gegenüber dem Material der Fluidleitung deutlich verbessert.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Kondensatorabschnitte der Wärmerohre
durch die Wandung der Fluidleitung hindurchgeführt, wobei die Kondensatorabschnitte
in die Umgebung ragen.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung ist an der Fluidleitung im Bereich der Metalleinsätze
und/oder im Bereich der aus der Fluidleitung herausragenden Kondensatorabschnitte
der Wärmerohre mindestens ein zusätzliches Kühlmittel angeordnet, mit dem die Metalleinsätze
und/oder die aus der Fluidleitung herausragenden Kondensatorabschnitte wärmeleitend
in Kontakt stehen.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Kühlmittel ein Kühlkörper aus Metall.
[0013] Diese Anordnungen haben den Vorteil, dass die Kühlung einen besseren Wirkungsgrad
aufweist.
[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Kühlmittel ein Kühlfluid, welches in
einer um die Fluidleitung herum angeordneten Kühlmittelleitung entlang der Fluidleitung
geführt ist.
[0015] Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Kühlung nicht nur im Bereich der Metalleinsätze
und/oder herausragender Kondensatorabschnitte der Wärmerohre wirksam ist, sondern,
wenn auch in geringerem Maße, entlang der gesamten Fluidleitung. Der Wärmeübergang
zwischen den Metalleinsätzen und/oder herausragenden Kondensatorabschnitte der Wärmerohre
ist durch das Kühlfluid nochmals verbessert.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Fluidleitung eine aus Kunststoff aufgebaute
Ladeluftleitung eines Verbrennungsmotors.
[0017] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Fluidleitung ein aus elastomeren Werkstoffen
aufgebauter Ladeluftschlauch eines Verbrennungsmotors.
[0018] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich die genannten Ladeluftleitungen
zusätzlich kühlen, was den Gesamtwirkungsgrad des Verbrennungsmotors steigern kann.
[0019] Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Beispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Fluidleitung mit Wärmerohr und Metalleinsätzen sowie
einem Kühlkörper und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Fluidleitung mit aus der Fluidleitung herausragenden
Kondensatorabschnitten der Wärmerohre sowie einer zusätzlichen Kühlmittelleitung mit
Kühlfluid.
[0020] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in einer Prinzipskizze dargestellt.
In einer Fluidleitung 12 aus Kunststoff strömt ein Fluid, hier durch den Pfeil 13
symbolisiert. Innerhalb der Fluidleitung 12 sind 2 Wärmerohre 14 angeordnet. Die Wärmerohre
14 weisen jeweils einen Verdampferabschnitt 14A und jeweils 2 Kondensatorabschnitte
14B auf.
[0021] In der Fluidleitung 12 sind 2 Metalleinsätze 15 angeordnet, die im wesentlichen Bestandteil
der Wand der Fluidleitung 12 sind, sodass das Fluid 13 durch die Metalleinsätze 15
nicht nennenswert beim Strömen behindert wird.
[0022] Die Kondensatorabschnitte 14B der Wärmerohre 14 sind gegenüber den Verdampferabschnitten
14A derart abgewinkelt, dass sie mit den Metalleinsätzen 15 in einem einen Wärmeübergang
ermöglichenden Kontakt stehen.
[0023] Die Metalleinsätze 15 stehen dabei sowohl mit den Kondensatorabschnitten 14B als
auch mit der Umgebung der Vorrichtung 10 in Kontakt.
[0024] Das strömende Fluid 13 heizt die Verdampferabschnitte 14A der Wärmerohre 14 auf,
wobei gemäß dem bekannten Prinzip der Wärmerohre die Wärme in die Kondensatorabschnitte
14B transportiert weist. Durch den Kontakt der Kondensatorabschnitte 14B mit den Metalleinsätzen
15 Kühlen die Kondensatorabschnitte 14B ab, wobei die Wärme über die Kondensatorabschnitte
14B in die Metalleinsätze 15 und weiter in die Umgebung transportiert ist. Dabei stehen
die Metalleinsätze 15 an der Außenseite der Fluidleitung 12 Kühlelementen 16 in Kontakt.
Die Kühlelemente 16 erleichtern den Übergang der Wärme von den Metalleinsätzen 15
an die Umgebung.
[0025] In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
20 in einer Prinzipskizze gezeigt.
[0026] Eine Fluidleitung 22, die als elastomerer Schlauch ausgebildet ist, ist von einem
Fluid 23 durchströmt. Im Inneren der Fluidleitung 22 sind 2 Wärmerohre 24 angeordnet,
die jeweils einen Verdampferabschnitt 24A und 2 Kondensatorabschnitte 24B aufweisen.
Die Kondensatorabschnitte 24B ragen durch die Wand der Fluidleitung 22.
[0027] Die Fluidleitung 22 ist außen mit einer Kühlmittelleitung 25 umgeben, in der ein
Kühlmittel 26 strömt. Die durch die Fluidleitung 42 nach außenragenden Kondensatorabschnitte
24B ragen dabei in das Kühlmittel 26, wobei die Durchführung der Kondensatorabschnitte
24B durch die Wände der Fluidleitung 22 unter Kühlmittelleitung 5 und 20 fluiddicht
ist.
[0028] Das Wirkprinzip der Wärmerohre 24 entspricht denen der Fig.1, wobei hier der Wärmeübergang
von den Kondensatorabschnitte 24B in das Kühlmittel 26 erfolgt.
Bezugszeichenliste
(Teil der Beschreibung)
[0029]
- 10
- Erste Vorrichtung
- 12
- Fluidleitung der Vorrichtung 10
- 13
- Pfeil, Fluid
- 14
- Wärmerohre
- 14A
- Verdampferabschnitte der Wärmerohre 14
- 14B
- Kondensatorabschnitte der Wärmerohre 14
- 15
- Metalleinsätze
- 16
- Kühlelemente
- 20
- Zweite Vorrichtung
- 22
- elastomerer Schlauch der Vorrichtung 20
- 23
- Fluid im elastomeren Schlauch 22
- 24
- Wärmerohre
- 24A
- Verdampferabschnitte der Wärmerohre 24
- 24B
- Kondensatorabschnitte der Wärmerohre 24
- 25
- Kühlmittelleitung der Vorrichtung 20
- 26
- Kühlmittel in der Kühlmittelleitung 25
1. Vorrichtung (10, 20) zum Wärmetausch an Fluidleitungen (12, 22), dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung (12, 22) mindestens ein Wärmerohr (14, 24) umfasst, wobei der Verdampferabschnitt
(14A, 24A) des mindestens einen Wärmerohrs (14, 24) im Inneren der Fluidleitung (12,
22) mit dem zu kühlenden Fluid (13, 23) in Kontakt steht und der Kondensatorabschnitt
(14B, 24B) des mindestens einen Wärmerohrs (14, 24) mit der Umgebung der Fluidleitung
(12, 22) in Kontakt steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatorabschnitte (14B) der Wärmerohre (14) mit Metalleinsätzen (15) an der
Fluidleitung (12, 22) in Kontakt stehen, wobei die Metalleinsätze (15) wiederum mit
der Umgebung in Verbindung stehen.
3. In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Metalleinsätze (15) gegenüber dem Werkstoff
der Fluidleitung (12, 22) aus einem Metall mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit
ausgebildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatorabschnitte (24B) der Wärmerohre (24) durch die Wandung der Fluidleitung
(12, 22) hindurchgeführt sind, wobei die Kondensatorabschnitte (24B) in die Umgebung
ragen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Fluidleitung (12, 22) im Bereich der Metalleinsätze (15) und/oder im Bereich
der aus der Fluidleitung (24) herausragenden Kondensatorabschnitte (24B) der Wärmerohre
(24) mindestens ein zusätzliches Kühlmittel (16, 26) angeordnet ist, mit dem die Metalleinsätze
(15) und/oder die aus der Fluidleitung (24) herausragenden Kondensatorabschnitte (24B)
wärmeleitend in Kontakt stehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel (16) ein Kühlkörper (16) aus Metall ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel (26) ein Kühlfluid (25) ist, welches in einer um die Fluidleitung
(12, 22) herum angeordneten Kühlmittelleitung (25) entlang der Fluidleitung (12, 22)
geführt ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung (22) eine aus Kunststoff aufgebaute Ladeluftleitung eines Verbrennungsmotors
ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung (12, 22) ein aus elastomeren Werkstoffen aufgebauter Ladeluftschlauch
eines Verbrennungsmotors ist.