[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Signal- und/oder Detektionseinrichtung mit
mindestens einem Signallichtpunkt und/oder Detektionseinheit und einem mit dem Signallichtpunkt
und/oder Detektionseinheit gekoppelten optischen Element, das eine zur Umgebung gerichtete
äussere Oberfläche aufweist.
[0002] Signal- und/oder Detektionseinrichtungen dieser Art werden als sogenannte Lichtsignale
in einer Vielzahl von industriellen und/oder verkehrstechnischen Prozessen zur Anzeige
und/oder Detektion von bestimmten zumeist vorbestimmten Prozesszuständen genutzt.
Mit dem vorstehend genannten Begriff der Verkehrsumgebung sind daher einerseits Verkehrsflüsse
von Fahrzeugen im Luft-, Strassen-, Schienen- und Schiffsverkehr, andererseits auch
jede Art von translatorischen Bewegungen von Bauteilen und Komponenten und/oder Ströme
von Gasen und Flüssigkeiten im industriellen Umfeld gemeint.
[0003] Während es bei verkehrstechnischen Prozessen häufig um die Anzeige einer Fahrerlaubnis
und/oder einer Fahrtrichtung geht, wird bei industriellen Prozessen häufig der Prozesszustand
einer Prozesseinheit, wie die Belegung oder Verfügbarkeit der Prozesseinheit, angezeigt.
Detektionseinheiten werden in der Regel in Verkehrsumgebungen genutzt, um das Vorhandensein
von Fahrzeugen in einem bestimmten Bereich eines Verkehrsweges (Luft, Strasse, Schiene,
Wasser) und ggfs. deren Geschwindigkeit und räumliche Translation zu detektieren.
Im industriellen Umfeld werden Detektionseinheiten häufig genutzt um das Vorhandensein
von Komponenten und/oder Ströme von Gasen und/oder Flüssigkeiten entlang von Fertigungs-
bzw. Transportwegen zu detektieren und/oder zu verfolgen.
[0004] Allen diesen Einrichtungen ist es gemeinsam, dass das Leuchtmittel des Signallichtpunkts,
in der Regel eine Glühfadenlampe oder ein Array von LED-Leuchtmitteln, und/oder die
Detektionseinheit mit einem optischen Element, wie z.B. einer Linse, und ggfs. einem
damit zusammenwirkenden Gehäuse gekoppelt ist, um einerseits das Leuchtmittel und/oder
die Detektionseinheit gegenüber den Umgebungsbedingungen abzukapseln und andererseits
den Signallichtpunkt auch mit einer vorbestimmbaren Abstrahlcharakteristik, wie z.B.
einer vorbestimmbaren Abstrahlkeule, und/oder die Detektionseinheit mit einer vorbestimmbaren
Detektionscharakteristik bereitzustellen.
[0005] Je nach Einsatzort und Umgebungsbedingungen lagern sich früher oder später Partikel,
wie Schmutz, Staub, Regen oder Schnee, auf der nach aussen gerichteten Oberfläche
des optischen Elements ab. Diese Ablagerungen führen zunehmend zu einer Eintrübung
des Signal- und/oder Detektionspunkts, die einen negativen Einfluss auf die Leuchtkraft
und die Abstrahlcharakteristik und/oder die Detektionsempfindlichkeit und -charakteristik
entfalten. Anders als bei einer Windschutzscheibe eines Fahrzeugs, die mit einem Scheibenwischer
und Regenwasser und/oder einer Sprühflüssigkeit gereinigt werden kann, verfügen Lichtsignale
und/oder Detektionseinrichtungen in den seltensten Fällen über derartige Reinigungsmittel.
Abhilfe schafft hier nur die Reinigung der äusseren Oberfläche durch das Instandhaltungspersonal
des Infrastrukturbetreibers.
[0006] Da es der immer noch weitverbreitete Einsatz von Glühfadenlampe an Signalpunkten
mit hoher Sicherheitsrelevanz in der Regel erforderlich macht, die Glühfadenlampen
bereits vor dem Ablauf ihrer durchschnittlichen Lebensdauer auszuwechseln, besteht
bei diesem vergleichsweise häufig auftretenden Auswechseln grundsätzlich immer auch
die Möglichkeit die äussere Oberfläche des optischen Elements, z.B. der Linse, zu
reinigen. Anders stellt sich die Situation bei mit LED-Leuchtmitteln ausgerüsteten
Lichtsignalen dar, die eine gegenüber Glühfadenlampen vielfach höhere Lebensdauer
aufweisen, was dem Betreiber besonders bei einer Umrüstung von Glühfadenlampe auf
LED-Leuchtmitteln den Vorteil bringt, mit dem Instandhaltungspersonal weniger häufig
vor Ort an dem Signalpunkt sein zu müssen. Muss der Signalpunkt aber nun trotzdem
wegen der Reinigung mit der gleichen Häufigkeit abgegangen werden, ist dieser Vorteil
für den Betreiber nur noch bedingt vorhanden, zumal die Unterhaltsarbeiten auch in
Abhängigkeit von dem Aufstellungsorte des Lichtsignals, im Eisenbahnbereich zum Bespiel
in einem Tunnel, auf einem Viadukt, im Gebirge an einer Felswand, mit Gefahren für
das Unterhaltspersonal verbunden sein können.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Signal- und/oder
Detektionseinrichtung mit mindestens einem Signallichtpunkt und/oder einer Detektionseinheit
und einem mit dem Signallichtpunkt und/oder der Detektionseinheit gekoppelten optischen
Element, das eine zur Umgebung gerichtete äussere Oberfläche aufweist, anzugeben,
das hinsichtlich der Vornahme von Reinigungsarbeiten zum Unterhalt des optischen Elements
optimiert ausgeführt ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Signal- und/oder Detektionseinrichtung
in Verkehrsumgebungen gelöst, umfassend:
- a) mindestens einen Signallichtpunkt und/oder eine Detektionseinheit;
- b) ein mit dem Signallichtpunkt und/oder der Detektionseinheit gekoppeltes optisches
Element, das eine zur Umgebung gerichtete äussere Oberfläche aufweist;
- c) auf der inneren Oberfläche des optischen Elements angeordnete Erfassungsmittel,
die zur Erfassung von sich auf der äusseren Oberfläche ablagernden Partikeln sensitiv
sind;
- d) einer Verarbeitungseinrichtung, die mit den Erfassungsmitteln gekoppelt ist und
die von den Erfassungsmitteln empfangenen Signale auf die Verletzung eines vordefinierten
Grenzwerts für eine Belegung der äusseren Oberfläche mit Partikeln überwacht.
[0009] Auf diese Weise ist die Verarbeitungseinrichtung in der Lage eine Verschmutzung der
äusseren Oberfläche des optischen Elements zu detektieren. Das optische Element kann
dabei beispielsweise eine Linse, eine Abdeckscheibe oder eine Streuscheibe sein. Durch
diese Detektion muss das Instandhaltungspersonal nicht mehr periodisch zur Reinigung
des optischen Elements vor Ort an der Signaleinrichtung ausrücken, sondern kann ganz
gezielt bedarfsweise zur Reinigung des optischen Elements aufgeboten werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die Verarbeitungseinrichtung
bei Vorliegen einer Grenzwertverletzung eine Warnmeldung absetzen. Auf diese Weise
kann der Bedarf zur Reinigung des optischen Elements an eine Leitstelle oder ähnliches
gesendet werden, welche dann einen entsprechenden Instandhaltungsauftrag generieren
kann. Um dabei aber nur vorübergehende Beaufschlagungen des optischen Elements mit
Regen oder Schnee von echten langhaftenden Verschmutzungen abgrenzen zu können, kann
es vorgesehen sein, dass die Verarbeitungseinrichtung die Warnmeldung erst nach einer
über einen vordefinierten Zeitraum hinaus andauernden Verletzung des Grenzwerts absetzt.
[0011] Weiter ist auch möglich, dass die Verarbeitungseinrichtung standortbezogene Wetterdaten
empfängt und diese mit den von den Erfassungsmitteln erhaltenen Signale korreliert.
So kann beispielsweise bei Durchziehen einer Schneefront, beispielsweise im Winter
auf Bergstrecken, ein Ansprechen der Detektionsmittel (Erfassungsmittel) dahingehend
interpretiert werden, dass die detektierte «Verschmutzung» auf momentan auf dem optischen
Elemente festgefrorenen Schnee zurückzuführen ist. Es kann dann individuell entschieden
werden, ob sich das Unterhaltspersonal bedarfsweise zur Signaleinrichtung begeben
muss oder nicht.
[0012] Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Verarbeitungseinrichtung auch Daten zur
Charakterisierung des Aufstellungsortes der Signal- und/oder Detektionseinrichtung
empfängt und diese mit den von den Erfassungsmitteln erhaltenen Signale korreliert.
So kann beispielsweise die Kenntnis des Signal- und/oder Detektionsstandorts in einem
Tunnel, wo erfahrungsgemäss ein staubigeres und feuchteres Umfeld im Vergleich zu
aussenliegenden Standorten dazu führen, dass bei der Überschreitung des Grenzwertes
mit der Absetzung einer Warnmeldung nur gewartet wird, bis dieser Grenzwert über eine
vorbestimmte kürzere Periode im Vergleich zu einer längeren Periode bei aussenliegenden
Standpunkten überschritten wird.
[0013] In zweckmässiger Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann das Erfassungsmittel
ein kapazitiver und/oder induktiver Sensor sein.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den übrigen Unteransprüchen ausgeführt.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt die Figur schematisch einen Längsschnitt durch ein Lichtsignal
S, welches hier mit einer Glühfadenlampe 2 betrieben wird. Die Glühfadenlampe 2 ist
mit einem Reflektor 3 und einer Linse 4 gekoppelt, die eine zur Umgebung gerichtete
äussere Oberfläche 6 aufweist. Auf ein inneren Oberfläche 8 der Linse 4 sind kapazitiv
und induktiv sensitive Detektoren 10, 12 angebracht, die zur Erfassung von sich auf
der äusseren Oberfläche 6 ablagernden Partikeln 14 sensitiv sind. Weiter umfasst das
Lichtsignal eine Steuerungseinheit 16, die über Zuleitungen 18, 20 mit einem streckenseitig
angeordneten Energiebus und einem ebenfalls streckenseitig angeordneten Datenbus oder
drahtlose Übertragung verbunden ist. Die Steuerungseinheit 16 ist zudem mit den Detektoren
10, 12 gekoppelt, und kann so die von den Detektoren 10, 12 empfangenen Signale auf
die Verletzung eines vordefinierten Grenzwerts für eine Belegung der äusseren Oberfläche
6 mit Partikeln 14 hin überwachen.
[0016] Kommt es nun zu einer Überschreitung dieses Grenzwerts, generiert die Steuerungseinheit
16 eine Warnmeldung, die an den Datenbus abgegeben werden kann. Um allerdings einen
kurzfristigen «Verschmutzungseffekt» durch Regen oder Schnee nicht zu der Auslösung
von Folgeaktionen durch den Erhalt der Warnmeldung in einem zentralen Steuerungssystem
kommen zu lassen, setzt die Verarbeitungseinrichtung die Warnmeldung erst nach einer
über einen vordefinierten Zeitraum hinaus andauernden Verletzung des Grenzwerts ab.
Dieser Zeitraum kann beispielsweise 12 oder 24 Stunden oder noch länger betragen,
um sicher sein zu können, dass die Überschreitung des Grenzwerts nun tatsächlich durch
sich auf der äusseren Oberfläche 6 ablagernden Schmutzpartikeln hervorgerufen wird.
[0017] Um den Einfluss des Wetters oder sonstiger Umgebungsbedingungen in die Aussendung
der Warnmeldung besser berücksichtigen zu können, kann die Steuerungseinheit 16 auch
über den Datenbus oder durch eine drahtlose Übertragung 22 Wetterdaten empfangen und
diese mit den von den Detektoren 10, 12 erhaltenen Signale korrelieren. So kann beispielsweise
bei der Meldung von starkem Wind und Regen eine Verletzung des Grenzwerts ignoriert
werden, da diese Verletzung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durch die auf der äussere
Oberfläche 6 auftreffenden Regentropfen verursacht wurde. Regnet es hingegen nicht
und liegt dennoch eine Überschreitung des Grenzwertes vor, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit
echte Schmutzpartikel für diese Grenzwertverletzung ursächlich. Zusätzlich oder auch
nur alternativ kann die Steuerungseinheit 16 auch Daten zur Charakterisierung des
Aufstellungsortes des Lichtsignals empfangen und diese mit den von den Detektoren
10, 12 erhaltenen Signale korrelieren. Lichtsignale, die beispielsweise in Tunnel
angeordnet sind und daher oft einem feuchteren und staubigeren Ambiente ausgesetzt
sind als aussen stehende Lichtsignale, verschmutzen beispielsweise schneller, weshalb
die oben angegebene Zeitdauer bei derartigen Signalstandorten stark verkürzt sein
kann, weil zusätzlich ja auch der Einfluss von Regen oder Schnee in einem Tunnel nicht
oder nur durch Kondens- oder Spritzwasser auftreten kann.
[0018] Vorstehende wurde die vorliegende Erfindung am Beispiel eines Lichtsignals im Schienenverkehr
erläutert. Analog gelten diese Ausführungen natürlich auch für Lichtsignale in anderen
Verkehrs- oder industriellen Umgebungen. Entsprechend gelten diese Ausführungen auch
für eine Detektionseinheit in Verkehr- und industriellen Umgebungen, wie beispielsweise
ein Radardetektor zur Geschwindigkeitsmessung im Strassen- und Schienenverkehr oder
eine Lichtschranke in industriellen Prozessen.
1. Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) in Verkehrsumgebungen, umfassend:
a) mindestens einen Signallichtpunkt (2) und/oder eine Detektionseinheit;
b) ein mit dem Signallichtpunkt (2) und/oder der Detektionseinheit gekoppeltes optisches
Element (4), das eine zur Umgebung gerichtete äussere Oberfläche (6) aufweist;
c) auf der inneren Oberfläche (8) des optischen Elements (4) angeordnete Erfassungsmittel
(10, 12), die zur Erfassung von sich auf der äusseren Oberfläche (6) ablagernden Partikeln
(14) sensitiv sind;
d) einer Verarbeitungseinrichtung (16), die mit den Erfassungsmitteln (10, 12) gekoppelt
ist und die von den Erfassungsmitteln (10, 12) empfangenen Signale auf die Verletzung
eines vordefinierten Grenzwerts für eine Belegung der äusseren Oberfläche (6) mit
Partikeln (14) überwacht.
2. Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinrichtung (16) bei Vorliegen einer Grenzwertverletzung eine Warnmeldung
absetzt.
3. Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinrichtung (16) die Warnmeldung erst nach einer über einen vordefinierten
Zeitraum hinaus andauernden Verletzung des Grenzwerts abgesetzt.
4. Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinrichtung (16) standortbezogene Wetterdaten empfängt und diese
mit den von den Erfassungsmitteln (10, 12) erhaltenen Signale korreliert.
5. Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinrichtung (16) Daten zur Charakterisierung des Aufstellungsortes
der Signal- und/oder Detektionseinrichtung (S) empfängt und diese mit den von den
Erfassungsmitteln (10, 12) erhaltenen Signale korreliert.
6. Signal- und/oder Detektionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Erfassungsmittel ein kapazitiver und/oder induktiver Sensor (10, 12) ist.