[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen oder Verändern eines
Abstandes zwischen einer ersten Zerkleinerungsfläche und einer zweiten Zerkleinerungsfläche
einer Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 7, ein Verfahren zur Bestimmung
des Zustandes einer ersten Zerkleinerungsfläche und einer zweiten Zerkleinerungsfläche
einer Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 12, eine Steuervorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 14 und entsprechende Verwendungen nach den
Ansprüchen 15 und 16.
Stand der Technik
[0002] Bei der Getränkeherstellung hängt der Erfolg einer Trennung eines als Suspension
vorliegenden Zwischenprodukts maßgeblich von der erreichten Qualität der Zerkleinerung
des oder der verwendeten Rohstoffe(s) ab. Im Brauereibereich bestimmt demnach die
Zerkleinerung des Malzes, der Rohfrucht und/oder möglicherweise weiterer, verwendeter
Rohstoffe den Erfolg, insbesondere die Dauer und die Ausbeute, der Maischetrennung.
Folglich ist die Qualität der Maischetrennung umso höher, je besser die Zerkleinerung
an die Rahmenbedingungen (Rohstoffqualität, Abnutzung der Zerkleinerungsmaschine,
Zustand der Maschine etc.) angepasst ist.
[0003] Um einen möglichst guten Brauprozess zu erzielen, wurden herkömmlich die beim Brauverfahren
ermittelten Prozessparameter, wie beispielsweise die Schrotsortierung der Mahlgänge,
durch das Personal manuell ausgewertet und die Vermahlungsparameter entsprechend angepasst.
Diese Auswertung- und Einstelltätigkeit erfordert eine zeitliche Bindung von qualifiziertem
Personal, welches unter Rückgriff auf die persönliche Erfahrung von Sud zu Sud die
technischen Parameter der Mühle überprüfen und gegebenenfalls neu einstellen bzw.
nachstellen muss. Dabei kommt es regelmäßig vor, dass eine erforderliche Korrektur
der Prozessparameter zu spät ermittelt und vorgenommen wird. Herkömmlich führt die
manuelle Korrektur der Prozessparameter zumeist nicht zu einer zeitnahen Optimierung.
Dabei bleibt eine Abweichung vom Sollwert oft über eine Mehrzahl von Suden unentdeckt
und wird folglich sehr spät korrigiert. Darüber hinaus werden bei der herkömmlichen
Verfahrensweise die Prozessparameter von nachgeschalteten Verfahrensschritten, wie
beispielsweise das Maischen, das Läutern und die Würzebehandlung, oftmals nicht berücksichtigt.
So wird beispielsweise der Walzenabstand in regelmäßigen oder unregelmäßigen zeitlichen
Abständen auf einen festen, mühlenspezifischen Sollwert überprüft und nachgestellt.
Zudem besteht bei der herkömmlichen Vorgehensweise die Gefahr, dass die manuelle Korrektur
bisweilen auf Fehleinschätzungen durch das Personal beruht. Eine weitere fehlerhafte
Folge kann sein, dass eine Wartung der Mühle unnötigerweise oder zumindest verfrüht
oder zu spät durchgeführt wird.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wenigstens einen der vorgenannten
Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Vorzugsweise ist es eine Aufgabe,
die im Rahmen eines Bier- oder Getränkeherstellungsverfahrens gesetzten technologischen
Ziele, wie beispielsweise die Einhaltung einer vorgegebenen Läuterdauer oder Erzielung
einer vorbestimmten Ausbeute, schneller, einfacher und/oder fehlerfreier als bisher
zu erreichen. Ferner soll bevorzugt der hierzu erforderliche Personaleinsatz verringert
werden.
Definitionen
[0005] Zerkleinerungsvorrichtung: unter einer "Zerkleinerungsvorrichtung" wird erfindungsgemäß
jede Einrichtung verstanden, die geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht zur Verwendung
für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern bzw. zu schroten, und welche
wenigstens ein Wellenpaar, bestehend aus einer ersten Welle und einer zweiten Welle,
aufweist, deren Längsachsen parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet
sind. Dabei weist die erste Welle eine erste Zerkleinerungsfläche und die zweite Welle
eine zweite Zerkleinerungsfläche auf. Die erste Zerkleinerungsfläche und die zweite
Zerkleinerungsfläche sind jeweils vorzugsweise rotationsymmetrisch oder im Wesentlichen
rotrationssymmetrisch um die Längsachse der jeweiligen Welle angeordnet. Die erste
Zerkleinerungsfläche und die zweite Zerkleinerungsfläche wirken bei der Drehung der
beiden Wellen derart zusammen, dass sie geeignet sind, ein zwischen den beiden Zerkleinerungsflächen
oder ein im Spalt zwischen den beiden Zerkleinerungsflächen befindliches Zerkleinerungsgut
zu zerkleinern, vorzugsweise zu mahlen, zu quetschen und/oder zu schneiden. Erfindungsgemäß
umfasst "Zerkleinerungsvorrichtung" vorzugsweise eine Mühle, insbesondere eine Zweiwalzenmühle,
eine Vierwalzenmühle, eine Fünfwalzenmühle und eine Sechswalzenmühle, ferner eine
Keilscheibenmühle.
[0006] Abstand zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche und der zweiten Zerkleinerungsfläche:
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem "Abstand zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
und der zweiten Zerkleinerungsfläche" (nachfolgend auch vereinfachend "Abstand" genannt)
der Teil der senkrecht zur Längsachse verlaufenden Verbindungslinie zwischen den Längsachsen
der Walzen, welcher die freie Strecke zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche und
der zweiten Zerkleinerungsfläche umfasst (vgl. Fig. 1a (Draufsicht) und Fig. 1b (Seitenansicht):
Abstand D; Zerkleinerungsvorrichtung Z; erste Zerkleinerungsfläche ZF1, zweite Zerkleinerungsfläche
ZF2, erste Längsachse L1, zweite Längsachse L2; Darstellung nicht maßstäblich). Weisen
die Zerkleinerungsflächen eine Riffelung auf, so wird die freie Strecke zwischen den
jeweiligen Schneiden oder zwischen der Schneide der ersten Zerkleinerungsfläche und
der der Schneide gegenüberliegenden Nut der zweiten Zerkleinerungsfläche gemessen.
Diese Definition des Abstandes gilt vorzugsweise, wenn die Zerkleinerungsflächen eine
zylindrische oder im Wesentlichen zylindrische Gestalt aufweisen.
[0007] Weisen die Zerkleinerungsflächen dagegen eine zickzack-förmige oder ähnliche Kontur
auf, wie dies beispielsweise bei einer Keilscheibenmühle der Fall ist, wird der Abstand
zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche und der zweiten Zerkleinerungsfläche dagegen
vorzugsweise als der Normalabstand zwischen zwei sich gegenüberliegenden, parallel
angeordneten Teilflächen (Flanken) der ersten Zerkleinerungsfläche und der zweiten
Zerkleinerungsfläche definiert (vgl. Fig. 2 (Draufsicht): Abstand D; Zerkleinerungsvorrichtung
Z; erste Zerkleinerungsfläche ZF1, zweite Zerkleinerungsfläche ZF2, erste Teilfläche
TF1, zweite Teilfläche TF2, erste Längsachse L1, zweite Längsachse L2; Darstellung
nicht maßstäblich).
[0008] Wird der Abstand der beiden Zerkleinerungsflächen zueinander an nur einer Stelle
gemessen, beispielsweise in der Mitte oder an einem Rand der Zerkleinerungsflächen
in Bezug auf die Längsachse der Walze, so kann dieser Abstand erfindungsgemäß als
der Abstand der beiden Zerkleinerungsflächen definiert werden. Alternativ kann der
Abstand der beiden Zerkleinerungsflächen zueinander an mehreren Stellen in Bezug auf
die jeweilige Längsachse gemessen werden. In letzterem Fall kann der arithmetische
Mittelwert der gemessenen Abstände erfindungsgemäß als der Abstand der beiden Zerkleinerungsflächen
definiert werden. Bei den erfindungsgemäß vorgesehenen Zerkleinerungsvorrichtungen
beträgt der Abstand typischerweise 0,2 bis 2 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1,5 mm.
[0009] Läuterdauer: Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter "Läuterdauer" die Zeitspanne
zwischen dem Zeitpunkt, an dem begonnen wird, die Vorderwürze abzuziehen (vorzugsweise
nach Abschluss des Trübwürzepumpens, falls dieser Prozessschritt durchgeführt wird),
bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Würzegewinnung beendet ist, d.h., an dem der Ablauf
des Nachgusses oder des Glattwassers auf Kanal umgeschaltet bzw. nicht mehr der Würze
desselben Suds hinzugegeben wird. Erfindungsgemäß beträgt die Läuterdauer typischerweise
75 bis 140 min, vorzugsweise 80 bis 130 min, muss aber nicht hierauf beschränkt sein.
[0010] Ausbeute: Unter der Ausbeute wird erfindungsgemäß die Sudhausausbeute verstanden,
wie sie in
Schuster, K. Weinfurtner, F., Narziß, L.: "Die Bierbrauerei, zweiter Band: Die Technologie
der Würzebereitung", 7. Auflage, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1992, Kapitel 7,
insbesondere Kapitel 7.1.2 "Berechnung der Sudhausausbeute", wiedergegeben ist. Hierbei gilt allgemein: Sudhausausbeute = Volumen der Würze
[hl] x Extraktgehalt [kg/hl] / Schüttung [kg]. Erfindungsgemäß kann diese Definition
auch zu anderen, dem Fachmann bekannten Definitionen abgewandelt werden, insbesondere
unter Berücksichtigung der Korrektur der Würzemenge und der ermittelten Extraktwerte.
Erfindungsgemäß beträgt die Sudhausausbeute typischerweise 65 bis 85 %, vorzugsweise
70 bis 85 %, muss aber nicht hierauf beschränkt sein. Erfindungsgemäß kann die Ausbeute
auch als Integral der Konzentration bzw. des Extraktgehalts von Vorderwürze und Nachgüssen
über das Läutervolumen im Verhältnis zum Gesamtvolumen der Würze (Pfanne-voll-Volumen)
bestimmt werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0011] Die vorstehende Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
[0012] So wird ein Verfahren zum Einstellen oder Verändern eines Abstandes (D) zwischen
einer ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2)
einer Zerkleinerungsvorrichtung (Z), vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten
Sud beansprucht;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
- (a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2); dabei entspricht der Abstand (D) vorzugsweise
dem Abstand zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche
(ZF2) beim (n-1)-ten Sud oder einem Ausgangs-Abstand (D0);
- (b) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
- (c) Erfassen der Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-
1);
- (d) Erfassen der Läuterdauer eines (n-2)-ten Suds als eine zweite Läuterdauer (LDn-2);
- (e) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-3)-ten Suds als eine dritte Läuterdauer
(LDn-3);
vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-4)-ten Suds als eine vierte Läuterdauer
(LDn-4);
vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-5)-ten Suds als eine fünfte Läuterdauer
(LDn-5);
- (f) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2) und vorzugsweise der dritten Läuterdauer
(LDn-3) unter Erhalt einer mittleren Läuterdauer (LDm);
- (g) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
- (h) wenn die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D)
nicht verändert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,90·LDs ≤ LDm < 0,95·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,85·LDs ≤ LDm < 0,90·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
einen vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, verkleinert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
den vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, vergrößert; und/oder
wenn die Bedingung: 1,10·LDs < LDm ≤ 1,15·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
den vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, vergrößert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,15·LDs < LDm oder LDm < 0,85·LDs erfüllt ist, werden/wird der
Abstand (D) auf den Ausgangs-Abstand (D0) eingestellt und/oder eine Fehlermeldung
ausgegeben.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung beträgt der Betrag y vorzugsweise zwischen 0,03
und 0,07 mm, insbesondere 0,05 mm Dabei ist der Betrag z größer als der Betrag y,
vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, bevorzugter ist z = 2y, noch bevorzugter zwischen 0,075
und 0,125 mm, insbesondere 0,100 mm.
[0014] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der aktuell betrachtete Sud als (n)-ter
Sud bezeichnet. Der dem aktuell betrachteten Sud unmittelbar vorangegangene Sud wird
als (n-1)-ter Sud bezeichnet. Der dem (n-1)-ten Sud unmittelbar vorangegangene Sud
wird als (n-2)-ter Sud bezeichnet. Der dem (n-2)-ten Sud unmittelbar vorangegangene
Sud wird als (n-3)-ter Sud bezeichnet. Der dem (n-3)-ten Sud unmittelbar vorangegangene
Sud wird als (n-4)-ter Sud bezeichnet. Der dem (n-4)-ten Sud unmittelbar vorangegangene
Sud wird als (n-5)-ter Sud bezeichnet.
[0015] Erfindungsgemäß kann die Betrachtung der Sude auch auf eine bestimmte Auswahl von
Suden beschränkt sein, zum Beispiel nur auf die Sude einer bestimmten Biersorte oder
einer bestimmten Schüttung. In diesem Fall gilt der aktuell betrachtete Sud dieser
Auswahl von Suden, beispielsweise einer bestimmten Biersorte, z.B. der aktuell betrachtete
Pilssud, als (n)-ter Sud. Der dem aktuell betrachteten Sud unmittelbar vorangegangene
Sud innerhalb dieser Auswahl von Suden, beispielsweise der bestimmten Biersorte, z.B.
der unmittelbar vorangegangene Pilssud, wird dann als (n-1)-ter Sud bezeichnet. Entsprechend
der vorstehenden Definition werden für diese Auswahl auch die (n-2)-ten, (n-3)-ten,
(n-4)-ten und (n-5)-ten Sude definiert. Bei einer Beschränkung auf eine bestimmte
Auswahl von Suden bleiben die nicht zu der Auswahl gehörenden Sude bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens jeweils unberücksichtigt.
[0016] Erfindungsgemäß wird bei der Bier- oder Getränkeherstellung erstmals der Parameter
der Läuterdauer als ein Steuerungsparameter für die automatisierte Einstellung des
Abstandes zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche und der zweiten Zerkleinerungsfläche
einer Zerkleinerungsvorrichtung verwendet. Im Rahmen umfangreicher Untersuchungen
haben die Erfinder herausgefunden, dass von den zahlreichen, infrage kommenden Steuerparametern,
der Abstand zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche und der zweiten Zerkleinerungsfläche
einer Zerkleinerungsvorrichtung bzw. der Mahlspalt einen signifikanten Einfluss auf
die Läuterdauer aufweist und mit ihr in einem durch ein Polynom beschreibbaren Zusammenhang
steht. Somit stellt dieser Abstand einen sinnvollen und einfach einzustellenden Steuerungsparameter
da, wenn eine vorgegebene Läuterdauer erzielt werden soll. Dabei ist es erfindungsgemäß
gerade nicht mehr erforderlich, dass der Abstand wie bisher unter Berücksichtigung
von beispielsweise des Ist-Abstandes oder der Schrotsortierung manuell nachgestellt
werden muss, wenn der Bediener feststellt, dass es "in letzter Zeit", also über die
vorausgegangenen Sude, die technologischen Vorgaben, sei es der Soll-Abstand, die
vorgegebene Schrottsortierung oder ein anderer Parameter, nicht mehr erreicht werden.
[0017] Dagegen wird erfindungsgemäß wenigstens einer der ermittelten Prozessparameter der
vorangegangenen Sude, insbesondere die Läuterdauer, erfasst und anhand eines Sollwerts
überprüft. Dabei führt eine hinreichend große Abweichung vom Sollwert zu einer Anpassung
des Abstandes. Die Richtung der Abweichung (positiv/negativ) vom Sollwert bestimmt
die Richtung der Anpassung des Abstandes (Vergrößerung oder Verkleinerung). Zusätzlich
bestimmt der Betrag der Abweichung das quantitative Ausmaß der Anpassung.
[0018] Schließlich sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, bei sehr großen Abweichungen
der Läuterdauer vom Sollwert (unabhängig davon, ob es sich um eine positive oder negative
Abweichung handelt) die Steuerung des Abstandes für den aktuellen Sud nicht auf Basis
des berechneten Mittelwerts der Läuterdauer fortzusetzen, sondern stattdessen den
Abstand auf einen Ausgangs-Abstand einzustellen. In diesem Fall kann zusätzlich eine
Fehlermeldung an den Bediener ausgegeben werden.
[0019] Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorgesehen, nicht nur die Läuterdauer des unmittelbar
vorangegangenen Sudes, also einen einzigen Wert für die Läuterdauer, zu erfassen,
sondern die Läuterdauern wenigstens der vorangegangenen zwei oder vorzugsweise drei
Sude, vorzugsweise einer Sorte, zu erfassen und aus diesen den arithmetischen oder
gewichteten Mittelwert zu bilden, welcher als die mittlere Läuterdauer definiert wird.
[0020] Durch das Vorsehen von wenigstens zwei, insbesondere drei Werten für die Läuterdauer
werden naturgemäß vorhandene Schwankungen, welche von Sud zu Sud auftreten können,
wenigstens teilweise ausgeglichen. Hierdurch wird eine Überempfindlichkeit der Steuerung,
welche zu einem unbrauchbaren Steuerverhalten führen kann, erfolgreich vermieden.
[0021] Der Sollwert, hier die Soll-Läuterdauer, wird anhand eines oder mehrerer Parameter
bestimmt und kann auf vorab hinterlegte Werte zurückgreifen. Hier können insbesondere
die Biersorte (und damit die im System hinterlegte Rezeptur für eine spezielle Biersorte),
die mit der ausgewählten Biersorte in Zusammenhang stehende Malzschüttung (welche
die Malzsorte(n) und deren Mengen umfasst) sowie weitere Faktoren, wie beispielsweise,
ob eine Vorkonditionierung des Malzes durchgeführt wird oder nicht, oder Art und/oder
Zustand der Zerkleinerungsvorrichtung, berücksichtigt werden.
[0022] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass das Fachpersonal
von Routineaufgaben, wie die Einstellung des Abstandes zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
und der zweiten Zerkleinerungsfläche der Zerkleinerungsvorrichtung, beispielsweise
des Walzenabstandes, befreit werden kann. Zudem wird das bei manuellem Eingriff in
die Steuerung behaftete Fehlerrisiko vermieden.
[0023] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darüber hinaus eine verkürzte Reaktionszeit
und damit eine schnellere Korrektur bei einer relevanten Abweichung vom Sollzustand.
So wurde herkömmlich eine Anpassung des Abstandes zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
und der zweiten Zerkleinerungsfläche üblicherweise einmal wöchentlich oder gar 14-tägig
durchgeführt, also nach einer Vielzahl von Suden, wenn mit einer Sudfrequenz von 12
bis 16 Suden pro Tag gerechnet wird. Dagegen geht beim erfindungsgemäßen Verfahren
eine ansteigende oder abfallende Läuterdauer des unmittelbar vorangegangenen Sudes
in die Berechnung der mittleren Läuterdauer ein und wird somit bei der Steuerung des
Abstandes für den unmittelbar folgenden Sud bereits berücksichtigt. Dasselbe gilt
für den Fall einer sehr starken Abweichung vom Sollwert: bei Auftreten einer sehr
starken Abweichung der mittleren Läuterdauer vom Sollwert wirkt sich dies bereits
bei der Steuerung des Abstandes des unmittelbar nachfolgenden Sudes aus.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Definition der Parameterbereiche für die Steuerung kann
einerseits eine ausreichende, sensible Steuerung des Abstandes erzielt werden. Andererseits
wird eine unvorteilhafte, unausgewogene ("zu hektische") Steuerung vermieden. Damit
reagiert die Steuerung kürzest möglich auf Abweichungen vom Sollwert der Läuterdauer,
ohne dass ein manueller Eingriff erforderlich wäre. Die erfindungsgemäße Steuerung
macht es auch möglich, auf Schwankungen der Rohstoffqualität schnell und sensibel,
aber nicht übersensibel zu reagieren und diese durch eine geeignete Anpassung des
Abstandes auszugleichen.
[0025] Bei der Sollwertbestimmung kann je nach aktueller Anforderung an die Produktion zwischen
einer Optimierung auf die Höhe der Ausbeute oder eine zeitlich rasche Abläuterung
gesetzt werden.
[0026] Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0027] So können sich die Soll-Läuterdauer (LDs), die erste Läuterdauer (LDn-1), die zweite
Läuterdauer (LDn-2), die dritte Läuterdauer (LDn-3) und vorzugsweise der Ausgangs-Abstand
(D0) jeweils auf dieselbe oder jeweils auf eine einzige Biersorte, Malzsorte, Malzmenge,
Malzqualität oder Malzschüttung beschränken.
[0028] Wenn bei der Berechnung der mittleren Läuterdauer nur diejenigen Werte bzw. vorausgehende
Sude berücksichtigt werden, welche sich beispielsweise auf ein und dieselbe Biersorte
oder Malzschüttung beziehen, steigt die Präzision der erfindungsgemäßen Steuerung
erheblich an. Dies trifft vor allem dann zu, wenn sehr unterschiedliche Biersorten,
welche qualitativ sehr verschiedene Malzschüttungen aufweisen, in willkürlicher Reihenfolge
auf dem Sudplan der Brauerei stehen. So weisen unterschiedliche Biersorten naturgemäß
meistens unterschiedliche, sortenspezifische Läuterdauern auf.
[0029] Ferner kann der Schritt (h) bei Erfüllung der Bedingung 0,90·LDs ≤ LDm < 0,95·LDs
oder der Bedingung 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs als die folgenden Schritte aufweisend
ausgestaltet sein:
(v1) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(v2) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1); und
(v3) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute des (n-2)-ten Suds als eine zweite Ausbeute
(An-2); und
(v4) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute des (n-3)-ten Suds als eine dritte Ausbeute
(An-3);
(v5) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute
(An-1), der zweiten Ausbeute (An-2) und vorzugsweise der dritten Ausbeute (An-3) unter
Erhalt einer mittleren Ausbeute (Am);
(v6) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) mit der Soll-Ausbeute (As);
(v7) wenn die Bedingung: 0,97·As ≤ Am ≤ 1,03·As erfüllt ist, wird der Abstand (D)
nicht verändert; und/oder
wenn die Bedingung: Am < 0,97·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den vorbestimmten
Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert.
[0030] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich
zur Läuterdauer auch der Parameter der Ausbeute berücksichtigt. So wird analog zur
Soll-Läuterdauer eine Soll-Ausbeute bestimmt, welche auf Basis derselben oder anderer
Parameter wie die Soll-Läuterdauer ermittelt wird. Des Weiteren wird analog zur Läuterdauer
eine mittlere Ausbeute ermittelt und diese mit der Soll-Ausbeute verglichen.
[0031] Dabei soll die Berücksichtigung der Ausbeute sich nur dann in der erfindungsgemäßen
Steuerung auswirken, wenn die mittlere Läuterdauer nur gering bis mäßig (zwischen
5 und 10 %) von der Soll-Läuterdauer (100 %) abweicht. Eine solch mäßige Abweichung
(= Hysterese) bedeutet eine Dämpfung der Regelung, die erforderlich ist, damit der
Regelparameter nicht "springt". Somit können eventuell auftretende Spitzen geglättet
oder herausgefiltert werden. Wenn also die mittlere Läuterdauer gering bis mäßig von
der Soll-Läuterdauer abweicht und/oder zusätzlich die Ausbeute um mehr als einen bestimmten
Betrag (beispielsweise 3 %) unter der Soll-Ausbeute liegt, wird die vorstehend angegebene
Änderung des Abstandes durchgeführt.
[0032] So wird bei diesem Verfahren über den Parameter der mittleren Läuterdauer der Aspekt
der Zeit berücksichtigt, da das Läutern der zeitliche Flaschenhals des Sudhausverfahrens
ist. Andererseits gelingt durch den Parameter der Ausbeute auch eine Berücksichtigung
des Aspekts der Ausbeute bzw. der Sudhausausbeute. Insbesondere kann beim Auftreten
einer zu geringen Ausbeute bei einem Sud oder einer Reihe von Suden, der Abstand verkleinert
werden, um dem Rückgang der Ausbeute im folgenden Sud entgegenzuwirken.
[0033] Ferner kann das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) ferner den folgenden
Schritt aufweisen:
(1) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) jeweils mit der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der dritten Läuterdauer (LDn-3), und der
vierten Läuterdauer (LDn-4), und
falls die Bedingungen: |(LDn-1 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-2 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-3 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
zweiten Läuterdauer (LDn-2) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-1 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der fünften Läuterdauer (LDn-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-2 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der fünften Läuterdauer (LDn-5); und/oder
falls die Bedingungen: (LDn-3 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
zweiten Läuterdauer (LDn-2) und der fünften Läuterdauer (LDn-5). Erfindungsgemäß bedeutet
|x| den Betrag (absoluter Betrag, mathematische Betragsfunktion) des Elements x. Beispielsweise
bedeutet |(a - b)| den Betrag der Differenz von a und b.
[0034] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen
sein, ungewöhnlich hohe oder niedrige Läuterdauern, welche als "Ausreißer" angesehen
werden, zu ermitteln und bei der Berechnung der mittleren Läuterdauer auszuschließen.
Dabei werden die Einzelwerte der Läuterdauern, aus denen die mittlere Läuterdauer
berechnet wird, mit der mittleren Läuterdauer verglichen. Weicht eine der Läuterdauern
um mehr als 15 Prozent von der mittleren Läuterdauer ab, so wird die mittlere Läuterdauer
unter Ausschluss des abweichenden Wertes neu berechnet. Weicht beispielsweise die
Läuterdauer des letzten Sudes (n-1) ungewöhnlich stark ab, so wird dieser Wert bei
der neuen Mittelwertberechnung nicht mehr berücksichtigt. Stattdessen wird neben den
beiden bisherigen Suden, dem vorletzten (n-2) und dem vorvorletzten (n-3), noch ein
weiter zurückliegender Sud (n-4) berücksichtigt, und aus diesen drei Werten der neue
Mittelwert berechnet. Weicht die Läuterdauer des "Ersatzwertes", beispielsweise des
weiter zurückliegenden Sudes (n-4), ebenfalls um mehr als 15 Prozent von der mittleren
Läuterdauer ab, so wird für die Neuberechnung der mittleren Läuterdauer stattdessen
noch ein anderer Wert, beispielsweise die Läuterdauer eines noch weiter zurückliegenden
Sudes (n-5), berücksichtigt. Erfindungsgemäß ist es somit möglich, zu prüfen, ob der
neu zu berücksichtigende Wert ebenfalls ein Ausreißer ist, und im positiven Fall diesen
zu verwerfen und stattdessen einen weiteren Wert zu verwenden.
[0035] Mit der Identifizierung und dem Ausschluss von Ausreißern bei den Läuterdauern, wird
die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens verbessert.
[0036] Ferner kann das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) zusätzlich wenigstens
einen der folgenden Schritte aufweisen:
(k1) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-1) des (n-1)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-1) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der dritten Läuterdauer
(LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
(k2) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-2) des (n-2)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-2) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der dritten Läuterdauer
(LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
(k3) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-3) des (n-3)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-3) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der zweiten Läuterdauer
(LDn-2) und der vierten Läuterdauer (LDn-4).
[0037] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform kann vor Durchführung des eigentlichen
Verfahrens bzw. zu Beginn des Verfahrens die Abmaischtemperatur eines oder mehrerer
der vorangegangenen Sude erfasst werden und mit einer Soll-Abmaischtemperatur verglichen
werden. Weicht die Abmaischtemperatur eines der Sude um mehr als 2 Grad Celsius von
der Soll-Abmaischtemperatur ab, wird eine Fehlermeldung an den Bediener ausgegeben.
Zusätzlich oder alternativ zur Fehlermeldung kann die Läuterdauer des aktuellen Sudes
von der Berechnung der mittleren Läuterdauer ausgeschlossen werden. Stattdessen kann
die Läuterdauer eines anderen, weiter zurückliegenden Sudes berücksichtigt werden.
[0038] Auf diese Weise wird dem Bediener bereits zu Beginn der Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mitgeteilt, wenn eine Unregelmäßigkeit beim Bierherstellungsprozess in
Zusammenhang mit der technologisch kritischen Größe der Abmaischtemperatur, insbesondere
bei starkem Überschreiten oder Unterschreiten der Soll-Abmaischtemperatur, bei einem
der betrachteten Sude aufgetreten ist. Mit der Identifizierung und dem Ausschluss
von Suden, welche bezüglich der Abmaischtemperatur Ausreißer darstellen, wird die
Genauigkeit des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens weiter verbessert.
[0039] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch das Verfahren gemäß Anspruch 6 gelöst.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren gemäß Anspruch 6 mit dem Verfahren
gemäß Anspruch 1 oder der davon abhängigen Ansprüche verknüpft wird.
[0040] So wird ein Verfahren zur Bestimmung des Zustandes einer ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung
(Z) für einen (n)-ten Sud beansprucht; wobei das Verfahren vorzugsweise eines der
vorstehend beschriebenen Verfahren ist;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Erfassen einer Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
(c) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(d) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
(e) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(f) Vergleichen der ersten Läuterdauer (LDn-1) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(g) Vergleichen der ersten Ausbeute (An-1) mit der Soll-Ausbeute (As);
(h) wenn die Bedingung: LDn-1 < 0,95·LDs erfüllt ist; und/oder wenn die Bedingung:
An-1 < 0,95·As erfüllt ist;
wird der Abstand (D) um einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert
und vorzugsweise eine erste Verschleißmeldung ausgegeben;
(i) nach Schritt (h), Erfassen des Abstandes (D);
(k) Bestimmen eines minimalen Abstandes (Dmin) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) unter Berücksichtigung wenigstens
eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
und Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(l) Vergleichen des Abstandes (D) mit dem minimalen Abstand (Dmin);
wenn die Bedingung: 1,10·Dmin < D ≤ 1,20·Dmin erfüllt ist, wird eine zweite Verschleißmeldung
ausgegeben; und
wenn die Bedingung: Dmin ≤ D ≤ 1,10·Dmin erfüllt ist, wird eine dritte Verschleißmeldung
ausgegeben.
[0041] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren, bei dem eine erste Läuterdauer und eine
Soll-Läuterdauer, wie vorstehend beschrieben, bestimmt werden. Zusätzlich werden analog
eine erste Ausbeute (Ausbeute des vorangegangenen Sudes (n-1)) und eine Soll-Ausbeute
unter Berücksichtigung eines oder mehrerer geeigneter Parameter, wie beispielsweise
die Biersorte oder die Malzschüttung, bestimmt. Wenn der Vergleich ergibt, dass die
erste Läuterdauer die Soll-Läuterdauer um einen vorgegebenen Betrag oder mehr unterschreitet
und/oder die erste Ausbeute die Soll-Ausbeute um einen vorgegebenen Betrag oder mehr
unterschreitet, wird der Abstand um einen vorgegebenen Betrag verkleinert. In diesem
Fall kann zusätzlich eine erste Verschleißmeldung an den Bediener ausgegeben werden.
Die Verkürzung der Läuterdauer und das Absinken der Ausbeute können jeweils ein Hinweis
dafür sein, dass ein Verschleiß der betrachteten Zerkleinerungsflächen der Zerkleinerungsvorrichtung
vorhanden ist.
[0042] Wenn also festgestellt wird, dass das Abläutern schneller als gewünscht geschieht
und gleichzeitig die Ausbeute unter dem gewünschten Sollwert liegt, wird der Abstand
verringert. Aufgrund des verringerten Abstandes soll eine feinere Schrotung und damit
eine verlängerte Läuterdauer bei einer erhöhten Ausbeute erzielt werden.
[0043] Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach dem Verringern des Abstandes dieser erfasst
wird und mit einem minimalen Abstand, d.h., dem kleinsten Abstand, den die betrachteten
Zerkleinerungsflächen der Zerkleinerungsvorrichtung einnehmen können, verglichen wird.
Damit wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren unmittelbar nach der zuletzt vorgenommenen
Verringerung des Abstandes festgestellt, ob die Zerkleinerungsvorrichtung bereits
beim kleinsten Abstand angekommen ist oder zumindest nicht weit davon entfernt ist.
So sind erfindungsgemäß zwei Schwellenwerte vorgesehen, eine zweite Verschleißmeldung
(Verschleißmeldung der 1. Stufe im Sinne einer Vorwarnung) auszugeben, wenn der Abstand
nur noch 10 bis 20 % größer als der minimale Abstand ist. Dagegen ist vorgesehen,
eine dritte Verschleißmeldung (Verschleißmeldung der 2. Stufe im Sinne einer echten
Warnung oder Anzeige eines (akuten) Wartungsbedarfs) auszugeben, wenn der Abstand
den minimalen Abstand um 10 % oder weniger überschreitet oder gleich diesen ist.
[0044] Insgesamt erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren damit auch, sich bei der Wartung
der Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere eines betrachteten Walzenpaares, von zeitlich
oder durchsatzabhängig bestimmten, festen Wartungsintervalle zu lösen. Stattdessen
orientiert sich die Wartungsprognose am tatsächlichen Zustand und damit am tatsächlichen
Verschleiß der Zerkleinerungsvorrichtung. Wird bei der Erfassung und Überprüfung des
Abstandes der betrachteten Zerkleinerungsflächen ein ausreichender Sicherheitspuffer,
beispielsweise ein Bereich von 10 bis 20 % über dem Minimalabstand, berücksichtigt,
so kann durch Ausgabe einer Vorwarnung rechtzeitig eine Wartung eingeplant werden.
Rechtzeitig meint hier, dass die Wartung weder durchgeführt wird, solange der Verschleiß
noch gering ist, noch erst dann durchgeführt wird, wenn ein maximaler Verschleiß (minimaler
Abstand) bereits erreicht ist. Folglich wird erfindungsgemäß die Planbarkeit der Wartung
verbessert. Zudem erhält der Bediener erfindungsgemäß einen Warnhinweis, wenn der
Abstand den minimalen Abstand um 10 % oder weniger überschreitet oder gleich diesen
ist. So ist der Bediener gewarnt, dass es beim weiteren Betreiben der Zerkleinerungsvorrichtung
aufgrund des fortgeschrittenen Verschleißes zu Störungen kommen kann.
[0045] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch das Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst.
[0046] So wird ein Verfahren zum Einstellen oder Verändern eines Abstandes (D) zwischen
einer ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2)
einer Zerkleinerungsvorrichtung (Z), vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten
Sud beansprucht;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
- (a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
- (b) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
- (c) Erfassen der Ausbeute eines (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
- (d) Erfassen der Ausbeute eines (n-2)-ten Suds als eine zweite Ausbeute (An-2);
- (e) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-3)-ten Suds als eine dritte Ausbeute
(An-3);
vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-4)-ten Suds als eine vierte Ausbeute (An-4);
vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-5)-ten Suds als eine fünfte Ausbeute (An-5);
- (f) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute
(An-1), der zweiten Ausbeute (An-2) und vorzugsweise der dritten Ausbeute (An-3) unter
Erhalt einer mittleren Ausbeute (Am);
- (g) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) mit der Soll-Ausbeute (As);
- (h) wenn die Bedingung: 0,97·As ≤ Am ≤ 1,03·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) nicht
verändert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,93·As ≤ Am < 0,97·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um einen
vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,85·As ≤ Am < 0,93·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um einen
vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, verkleinert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,03·As < Am ≤ 1,07·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den
vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, vergrößert; und/oder
wenn die Bedingung: 1,07·As < Am ≤ 1,15·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den
vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, vergrößert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,15·As < Am oder Am < 0,85·As erfüllt ist, werden/wird der Abstand
(D) auf den Ausgangs-Abstand (D0) eingestellt und/oder eine Fehlermeldung ausgegeben.
[0047] Das Verfahren gemäß Anspruch 7 ist identisch mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 mit
der Ausnahme, dass die Steuerung des Abstandes zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
und der zweiten Zerkleinerungsfläche auf Basis der Ausbeute anstatt auf Basis der
Läuterdauer erfolgt. Genauer erfolgt die Steuerung des Abstandes bei dieser Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Basis des Vergleichs eines arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts der Ausbeute vorangegangener Sude mit einer vorab bestimmten
Soll-Ausbeute. Ansonsten beruht die Steuerung des Abstandes auf dem gleichen erfindungsgemäßen
Prinzip wie im Verfahren gemäß Anspruch 1.
[0048] Die Vorteile der Verfahrensvariante gemäß Anspruch 7 sind identisch mit denen der
Verfahrensvariante gemäß Anspruch 1. Durch die zusätzliche Verfahrensvariante, bei
der die Steuerung auf Basis der Ausbeute erfolgt, hat der Bediener die Wahlmöglichkeit
zwischen einer Steuerung basierend auf der Läuterdauer oder auf der Ausbeute.
[0049] Vorteilhafte Ausführungen der Verfahrensvariante betreffend die Steuerung basierend
auf der Ausbeute sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Vorteile und technische
Wirkungen sind analog zu denen der Verfahrensvariante betreffend die Steuerung basierend
auf der Läuterdauer.
[0050] Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 8 bis 11.
Dabei gelten die erfindungsgemäßen Vorteile und technischen Wirkungen der vorstehend
beschriebenen Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 bis 5 analog.
[0051] So können sich die Soll-Ausbeute (As), die erste Ausbeute (An-1), die zweite Ausbeute
(An-2), die dritte Ausbeute (An-3) und vorzugsweise der Ausgangs-Abstand (D0) jeweils
auf dieselbe oder jeweils auf eine einzige Biersorte, Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität
oder Malzschüttung beschränken.
[0052] Ferner kann der Schritt (h) bei Erfüllung der Bedingung 0,90·As ≤ Am < 0,95·As oder
der Bedingung 1,05·As < Am ≤ 1,10·As als die folgenden Schritte aufweisend ausgestaltet
sein:
(v1) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(v2) Erfassen der Läuterdauer des (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
und
(v3) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer des (n-2)-ten Suds als eine zweite Läuterdauer
(LDn-2); und
(v4) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer des (n-3)-ten Suds als eine dritte Läuterdauer
(LDn-3);
(v5) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2) und vorzugsweise der dritten Läuterdauer
(LDn-3) unter Erhalt einer mittleren Läuterdauer (LDm);
(v6) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(v7) wenn die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D)
nicht verändert; und/oder
wenn die Bedingung: LDm ≤ 0,95·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den vorbestimmten
Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert.
[0053] Ferner kann das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) ferner folgenden Schritt
aufweisen:
(1) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) jeweils mit der ersten Ausbeute (An-1),
der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute (An-3), und der vierten Ausbeute
(An-4), und
falls die Bedingungen: |(An-1 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute
(An-3) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-2 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute
(An-3) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-3 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute
(An-2) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-1 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute
(An-3) und der fünften Ausbeute (An-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-2 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute
(An-3) und der fünften Ausbeute (An-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-3 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute
(An-2) und der fünften Ausbeute (An-5).
[0054] Zudem kann das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) zusätzlich wenigstens
einen der folgenden Schritte aufweisen:
(k1) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-1) des (n-1)-ten Sudes; Vergleichen der
Abmaischtemperatur (ATn-1) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute (An-3)
und der vierten Ausbeute (An-4);
(k2) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-2) des (n-2)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-2) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute (An-3)
und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
(k3) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-3) des (n-3)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-3) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute (An-2)
und der vierten Ausbeute (An-4).
[0055] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch das Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren gemäß Anspruch 12 mit dem Verfahren
gemäß Anspruch 7 oder der davon abhängigen Ansprüche verknüpft wird.
[0056] So wird ein Verfahren zur Bestimmung des Zustandes einer ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung
(Z) für einen (n)-ten Sud beansprucht; wobei das Verfahren vorzugsweise ein vorstehend
beschriebenes Verfahren ist;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Erfassen einer Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
(c) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(d) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
(e) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(f) Vergleichen der ersten Läuterdauer (LDn-1) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(g) Vergleichen der ersten Ausbeute (An-1) mit der Soll-Ausbeute (As);
(h) wenn die Bedingung: LDn-1 < 0,95·LDs erfüllt ist; und/oder wenn die Bedingung:
An-1 < 0,95·As erfüllt ist;
wird der Abstand (D) um einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert
und vorzugsweise eine erste Verschleißmeldung ausgegeben;
(i) nach Schritt (h), Erfassen des Abstandes (D);
(k) Bestimmen eines minimalen Abstandes (Dmin) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) unter Berücksichtigung wenigstens
eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
und Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(l) Vergleichen des Abstandes (D) mit dem minimalen Abstand (Dmin);
wenn die Bedingung: 1,10·Dmin < D ≤ 1,20·Dmin erfüllt ist, wird eine zweite Verschleißmeldung
ausgegeben; und
wenn die Bedingung: Dmin ≤ D ≤ 1,10·Dmin erfüllt ist, wird eine dritte Verschleißmeldung
ausgegeben.
[0057] Das Verfahren gemäß Anspruch 12 ist identisch mit dem Verfahren gemäß Anspruch 6
mit der Ausnahme, dass das Verfahren gemäß Anspruch 12 mit dem vorstehend beschriebenen
Verfahren gemäß den Ansprüchen 7 bis 11 verknüpft werden kann.
[0058] Die Vorteile der Verfahrensvariante gemäß Anspruch 12 sind identisch mit denen der
Verfahrensvariante gemäß Anspruch 6.
[0059] In einer weiteren Verfahrensvariante der vorstehend beschriebenen Verfahren kann
das erfindungsgemäße Verfahren vor Schritt (a) zusätzlich wenigstens den folgenden
Schritt aufweisen:
- (i) Einstellen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) auf einen Ausgangs-Abstand (D0);
vorzugsweise unter Berücksichtigung wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer
Gruppe, bestehend aus: Biersorte, Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung,
Sudgröße, Vorkonditionierung des Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung,
Art der Zerkleinerungsvorrichtung, Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der
ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl
der Zerkleinerungsflächen, Zustand der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten
Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der
Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der
zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen,
Soll-Gesamtjahresausstoß der Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei.
[0060] Erfindungsgemäß besteht somit die Option, zu Beginn des Verfahrens den Abstand auf
einen Ausgangs-Abstand einzustellen. Hierdurch ist es möglich, die erfindungsgemäße,
automatische Steuerung des Abstandes unmittelbar nach einem besonderen Ereignis, wie
beispielsweise Wechsel der Zerkleinerungsflächen oder sonstige Wartungsarbeiten oder
Wiederanfahren nach einer Störung im Prozess, einzusetzen. Hierdurch entfällt vorteilhaft
die Notwendigkeit einer manuellen Ersteinstellung des Abstandes beim Anfahren der
Zerkleinerungsfläche bzw. nach dem Wechsel der Zerkleinerungsflächen. Der Ausgangs-Abstand
beträgt erfindungsgemäß typischerweise 0,5 bis 0,8 mm, muss aber nicht hierauf beschränkt
sein.
[0061] Die vorstehend definierte Aufgabe wird ferner durch die erfindungsgemäße Steuervorrichtung
nach Anspruch 14 gelöst. So wird eine Steuervorrichtung beansprucht, welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Die Abwandlungen und Vorteile des vorstehend
beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens gelten für die erfindungsgemäße Steuerverrichtung
analog.
[0062] Die vorstehend definierte Aufgabe wird ferner durch die erfindungsgemäßen Verwendungen
nach Anspruch 15 und 16 gelöst. Die Abwandlungen und Vorteile des vorstehend beschriebenen,
erfindungsgemäßen Verfahrens gelten für die erfindungsgemäße Verwendung analog.
[0063] So wird eine Verwendung einer Läuterdauer (LD), vorzugsweise der mittleren Läuterdauer
(LDm), insbesondere der mittleren Läuterdauer (LDm), wie in einem der Schritte (f)
(Anspruch 1), (k1) (Anspruch 5), (k2) (Anspruch 5), (k3) (Anspruch 5), (v5) (Anspruch
3) des erfindungsgemäßen Verfahrens berechnet wird, und/oder einer Ausbeute (A), vorzugsweise
der mittleren Ausbeute (Am), insbesondere der mittleren Ausbeute (Am), wie in einem
der Schritte (f) (Anspruch 7), (1) (Anspruch 10), (k1) (Anspruch 11), (k2) (Anspruch
11), (k3) (Anspruch 11), (v5) (Anspruch 3) des erfindungsgemäßen Verfahrens berechnet
wird, zum Einstellen oder Verändern des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) der Zerkleinerungsvorrichtung (Z),
vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten Sud beansprucht;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten.
[0064] Ferner wird die Verwendung einer Abweichung einer Läuterdauer (LD), vorzugsweise
der mittleren Läuterdauer (LDm), insbesondere der mittleren Läuterdauer (LDm), wie
in einem der Schritte (f) (Anspruch 1), (k1) (Anspruch 5), (k2) (Anspruch 5), (k3)
(Anspruch 5), (v5) (Anspruch 3) des erfindungsgemäßen Verfahrens berechnet wird, von
der Soll-Läuterdauer (LDs) und/oder einer Abweichung einer Ausbeute (A), vorzugsweise
der mittleren Ausbeute (Am), insbesondere der mittleren Ausbeute (Am), wie in einem
der Schritte (f) (Anspruch 7), (1) (Anspruch 10), (k1) (Anspruch 11), (k2) (Anspruch
11), (k3) (Anspruch 11), (v5) (Anspruch 3) des erfindungsgemäßen Verfahrens berechnet
wird, von der Soll-Ausbeute (As), zum Einstellen oder Verändern des Abstandes (D)
zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche
(ZF2) der Zerkleinerungsvorrichtung (Z), vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten
Sud beansprucht;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten.
Weitere Offenbarung der Erfindung und Alternativen
[0065] Die vorliegende Erfindung umfasst ferner eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung und der erfindungsgemäßen Verwendung
wie vorstehend beschrieben. Dabei sind alle Merkmale zu den vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen und Abwandlungen der erfindungsgemäßen Gegenstände identisch mit
folgender Ausnahme: bei der Berechnung des Mittelwerts, insbesondere des arithmetischen
Mittelwerts gemäß den Schritten (f), (v5), (1), (kl), (k2) und/oder (k3) der Ansprüche
1 bis 5 oder des arithmetischen Mittelwerts gemäß den Schritten (f), (v5), (1), (k1),
(k2) und/oder (k3) der Ansprüche 7 und 9 bis 11, kann anstelle des arithmetischen
Mittelwerts auch ein gewichteter Mittelwert berechnet werden. Diese Alternative kann
auf einzelne, mehrere (beliebige Auswahl) und insbesondere auf alle Mittelwertberechnungen,
welche im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Verwendung
durchgeführt werden, angewandt werden.
[0066] So kann beispielsweise beim erfindungsgemäßen Verfahren die Berechnung des arithmetischen
Mittelwerts durch eine Berechnung des Mittelwerts ersetzt werden, bei dem die den
Mittelwert bildenden Werte unterschiedlich gewichtet werden. So kann erfindungsgemäß
beispielsweise ein zum betrachteten Sud zeitlich näher liegenden Sud stärker gewichtet
werden als ein zeitlich weiter zurückliegender Sud. So kann bei der Mittelwertberechnung
ein bestimmter Parameter, zum Beispiel die Läuterdauer, des dem betrachteten Sud (n)
unmittelbar vorangegangenen Sudes (n-1) stärker gewichtet werden als der entsprechende
Parameter des weiter zurückliegenden Sudes (n-2). Letzterer kann wiederum stärker
gewichtet werden als der entsprechende Parameter eines noch weiter zurückliegenden
Sudes (n-3). Eine beispielhafte Berechnung eines gewichteten Mittelwerts einer Läuterdauer
wäre: mittlere Läuterdauer (LDm) = [3·(LDn-1) + 2·(LDn-2) + 1·(LDn-1)]/[3+2+1] (Gewichtungsfaktoren:
3, 2, 1; vgl. Gewichtungsfaktoren Beispiel 2 in nachstehender Tabelle).
[0067] Dabei ist die vorliegende Erfindung nicht auf die genannten Gewichtsfaktoren beschränkt.
Beispielsweise können auch die folgenden Gewichtsfaktoren verwendet werden (die Beispiele
1, 5 und 8 entsprechen der arithmetischen Mittelwertbildung unter Berücksichtigung
von 3, 4 und 5 vorangegangenen Suden):

[0068] Mittels der Gewichtung der einzelnen Parameter können beispielsweise jüngere Sude
bei der Berechnung des Mittelwerts stärker gewichtet werden als ältere, also zeitlich
weiter zurückliegende Sude. Hierdurch ist es möglich, aktuell, d.h., insbesondere
beim unmittelbar vorangehenden Sud oder bei den beiden unmittelbar vorangehenden Suden
auftretende Veränderungen stärker zu gewichten. Dadurch kann die Empfindlichkeit des
erfindungsgemäßen Steuerverfahrens hinsichtlich der Berücksichtigung von aktuell auftretenden
Veränderungen vorteilhaft gesteigert werden.
Beispiele
Beispiel 1
[0069] Es wird ein Pils gebraut mit einem Malz der Herkunft A. Die Soll-Läuterdauer LDs
für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) beträgt 120 min mit einer Ausbeute von 76
%. Der Abstand D zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche
ZF2 (Mahlspalt) beträgt 0,6 mm. Es werden die Läuterdauern von drei, dem betrachteten
Sud vorangegangenen Suden ((n-1)-ter, (n-2)-ter, (n-3)-ter Sud) erfaßt:
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 130 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 128 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 135 min
[0070] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 131 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs beträgt
+9,2 % (LDm = 1,092·LDs), entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm 11 min über
der Soll-Läuterdauer LDs.
[0071] Damit ist die Bedingung: 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) um einen vorbestimmten
Betrag y, hier um 0,05 mm, auf 0,65 mm erhöht.
Beispiel 2
[0072] Es werden drei weitere Sude derselben Biersorte und mit denselben Rohstoffen gebraut.
Die Soll-Läuterdauer LDs für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) beträgt wie in Beispiel
1 120 min mit einer Ausbeute von 76 %. Der Abstand D zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche ZF2 (Mahlspalt) beträgt nun 0,65 mm. Es werden
die Läuterdauern der drei neuen, dem betrachteten Sud vorangegangenen Sude ((n-1)-ter,
(n-2)-ter, (n-3)-ter Sud) erfaßt:
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 116 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 114 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 119 min
[0073] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 116,3 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs
beträgt -3,06 % (LDm = 0,969·LDs). Entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm 3,67
min unter der Soll-Läuterdauer LDs.
[0074] Damit ist die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) nicht verändert.
Beispiel 3
[0075] Es wird eine andere Biersorte mit einem anderen Malz gebraut. Der Abstand D zwischen
der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche ZF2 (Mahlspalt)
wird auf den Ausgangs-Abstand D0 von 0,6 mm zurückgestellt. Die Soll-Läuterdauer LDs
für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) beträgt 120 min mit einer Ausbeute von 77,5
%. Es werden die Läuterdauern von drei, dem betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) vorangegangenen
Suden ((n-1)-ter, (n-2)-ter, (n-3)-ter Sud) erfaßt:
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 115 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 116 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 110 min
[0076] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 113,67 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs
beträgt -5,3 % (LDm = 0,947·LDs), entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm 6,33
min unter der Soll-Läuterdauer LDs.
[0077] Damit ist die Bedingung: 0,90·LDs ≤ LDm < 0,95·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) um einen vorbestimmten
Betrag y, hier um 0,05 mm, auf 0,55 mm verringert.
Beispiel 4
[0078] Es werden drei weitere Sude derselben Biersorte und mit denselben Rohstoffen wie
in Beispiel 3 gebraut. Die Soll-Läuterdauer LDs für den betrachteten Sud (= (n)-ter
Sud) beträgt wie in Beispiel 3 120 min mit einer Ausbeute von 77,5 %. Der Abstand
D zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche
ZF2 (Mahlspalt) beträgt nun 0,55 mm. Es werden die Läuterdauern der drei neuen, dem
betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) vorangegangenen Sude ((n-1)-ter, (n-2)-ter, (n-3)-ter
Sud) erfaßt:
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 119 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 123 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 122 min
[0079] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 121,33 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs
beträgt+1,011 % (LDm = 1,011·LDs). Entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm 1,33
min über der Soll-Läuterdauer LDs.
[0080] Damit ist die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) nicht verändert.
Beispiel 5
[0081] Es wird ein Pils gebraut mit einem Malz der Herkunft A. Die Soll-Läuterdauer LDs
für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) beträgt 120 min mit einer Ausbeute von 76
%. Der Abstand D zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche
ZF2 (Mahlspalt) beträgt 0,6 mm. Es werden die Läuterdauem von drei Suden erfaßt:
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 130 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 128 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 135 min
[0082] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 131 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs beträgt
+9,2 % (LDm = 1,092·LDs), entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm 11 min über
der Soll-Läuterdauer LDs.
[0083] Damit ist die Bedingung: 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) um einen vorbestimmten
Betrag y, hier um 0,05 mm, auf 0,65 mm erhöht.
Beispiel 6
[0084] Ausgehend von Beispiel 5 wird ein weiterer Sud derselben Biersorte und mit denselben
Rohstoffen gebraut. Die Soll-Läuterdauer LDs für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud)
beträgt wie in Beispiel 5 120 min mit einer Ausbeute von 76 %. Der Abstand D zwischen
der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche ZF2 (Mahlspalt)
beträgt nun 0,65 mm. Es wird zusätzlich die Läuterdauer des einen neuen, dem betrachteten
Sud (= (n)-ter Sud) vorangegangenen Sudes ((n-1)-ter Sud) erfaßt, so dass insgesamt
die Läuterdauern der folgenden Sude erfasst wurden (Bsp. 5 und 6):
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 121 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 130 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 128 min
Messung Läuterdauer des (n-4)-ten Suds (LDn-4): 135 min
[0085] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 126,33 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs
beträgt +5,275 % (LDm = 1,05275·LDs). Entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm
6,33 min über der Soll-Läuterdauer LDs.
[0086] Damit ist die Bedingung: 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs erneut erfüllt, und gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter
Sud) um einen vorbestimmten Betrag y, hier um 0,05 mm, auf 0,70 mm vergrößert.
Beispiel 7
[0087] Ausgehend von Beispiel 6 wird ein weiterer Sud derselben Biersorte und mit denselben
Rohstoffen gebraut. Die Soll-Läuterdauer LDs für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud)
beträgt wie in den Beispielen 5 und 6 120 min mit einer Ausbeute von 76 %. Der Abstand
D zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche ZF1 und der zweiten Zerkleinerungsfläche
ZF2 (Mahlspalt) beträgt nun 0,70 mm. Es wird zusätzlich die Läuterdauer des einen
neuen, dem betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) vorangegangenen Sudes ((n-1)-ter Sud)
erfaßt, so dass insgesamt die Läuterdauern der folgenden Sude erfasst wurden (Bsp.
5, 6 und 7):
Messung Läuterdauer des (n-1)-ten Suds (LDn-1): 105 min
Messung Läuterdauer des (n-2)-ten Suds (LDn-2): 121 min
Messung Läuterdauer des (n-3)-ten Suds (LDn-3): 130 min
Messung Läuterdauer des (n-4)-ten Suds (LDn-4): 128 min
Messung Läuterdauer des (n-5)-ten Suds (LDn-5): 135 min
[0088] Es wird ein arithmetischer Mittelwert LDm aus den Läuterdauern LDn-1, LDn-2 und LDn-3
berechnet, welcher 118,67 min beträgt. Die Abweichung von der Soll-Läuterdauer LDs
beträgt -1,11 % (LDm = 0,9889·LDs). Entsprechend ist die mittlere Läuterdauer LDm
1,33 min unter der Soll-Läuterdauer LDs.
[0089] Damit ist die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt, und gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird der Abstand D für den betrachteten Sud (= (n)-ter Sud) nicht verändert,
d.h, er bleibt bei 0,70 mm.
1. Verfahren zum Einstellen oder Verändern eines Abstandes (D) zwischen einer ersten
Zerkleinerungsfläche (ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung
(Z), vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten Sud;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(c) Erfassen der Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
(d) Erfassen der Läuterdauer eines (n-2)-ten Suds als eine zweite Läuterdauer (LDn-2);
(e) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-3)-ten Suds als eine dritte Läuterdauer
(LDn-3);
vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-4)-ten Suds als eine vierte Läuterdauer
(LDn-4);
vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer eines (n-5)-ten Suds als eine fünfte Läuterdauer
(LDn-5);
(f) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2) und vorzugsweise der dritten Läuterdauer
(LDn-3) unter Erhalt einer mittleren Läuterdauer (LDm);
(g) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(h) wenn die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D)
nicht verändert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,90·LDs ≤ LDm < 0,95·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,85·LDs ≤ LDm < 0,90·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
einen vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, verkleinert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
den vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, vergrößert; und/oder
wenn die Bedingung: 1,10·LDs < LDm ≤ 1,15·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um
den vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, vergrößert;
wobei der Betrag z größer als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere
ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,15·LDs < LDm oder LDm < 0,85·LDs erfüllt ist, werden/wird der
Abstand (D) auf den Ausgangs-Abstand (D0) eingestellt und/oder eine Fehlermeldung
ausgegeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Läuterdauer (LDs), die erste Läuterdauer (LDn-1), die zweite Läuterdauer
(LDn-2), die dritte Läuterdauer (LDn-3) und vorzugsweise der Ausgangs-Abstand (D0)
sich jeweils auf dieselbe oder jeweils auf eine einzige Biersorte, Malzsorte, Malzmenge,
Malzqualität oder Malzschüttung beschränken.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (h) bei Erfüllung der Bedingung 0,90·LDs ≤ LDm < 0,95·LDs oder der Bedingung
1,05·LDs < LDm ≤ 1,10·LDs als die folgenden Schritte aufweisend ausgestaltet ist:
(v1) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(v2) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1); und
(v3) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute des (n-2)-ten Suds als eine zweite Ausbeute
(An-2); und
(v4) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute des (n-3)-ten Suds als eine dritte Ausbeute
(An-3);
(v5) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute
(An-1), der zweiten Ausbeute (An-2) und vorzugsweise der dritten Ausbeute (An-3) unter
Erhalt einer mittleren Ausbeute (Am);
(v6) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) mit der Soll-Ausbeute (As);
(v7) wenn die Bedingung: 0,97·As ≤ Am ≤ erfüllt ist, wird der Abstand (D) nicht verändert;
und/oder
wenn die Bedingung: Am < 0,97·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den vorbestimmten
Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) ferner folgenden Schritt aufweist:
(1) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) jeweils mit der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der dritten Läuterdauer (LDn-3), und der
vierten Läuterdauer (LDn-4), und
falls die Bedingungen: |(LDn-1 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder falls die
Bedingungen: |(LDn-2 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt sind,
erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der dritten Läuterdauer
(LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder falls die Bedingungen: |(LDn-3
- LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm ≤ 0,15 erfüllt sind, erfolgt ein Neuberechnen
der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen oder gewichteten
Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2) und
der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-1 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der fünften Läuterdauer (LDn-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-2 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
dritten Läuterdauer (LDn-3) und der fünften Läuterdauer (LDn-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(LDn-3 - LDm)|/LDm > 0,15 und |(LDn-4 - LDm)|/LDm > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des
arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der
zweiten Läuterdauer (LDn-2) und der fünften Läuterdauer (LDn-5).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) zusätzlich wenigstens einen der
folgenden Schritte aufweist:
(k1) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-1) des (n-1)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-1) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Läuterdauer (LDn-2), der dritten Läuterdauer
(LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4);
(k2) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-2) des (n-2)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-2) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der dritten Läuterdauer
(LDn-3) und der vierten Läuterdauer (LDn-4); und/oder
(k3) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-3) des (n-3)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-3) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Läuterdauer (LDm) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer (LDn-1), der zweiten Läuterdauer
(LDn-2) und der vierten Läuterdauer (LDn-4).
6. Verfahren zur Bestimmung des Zustandes einer ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung (Z) für einen
(n)-ten Sud;
vorzugsweise Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Erfassen einer Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
(c) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(d) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
(e) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(f) Vergleichen der ersten Läuterdauer (LDn-1) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(g) Vergleichen der ersten Ausbeute (An-1) mit der Soll-Ausbeute (As);
(h) wenn die Bedingung: LDn-1 < 0,95·LDs erfüllt ist; und/oder wenn die Bedingung:
An-1 < 0,95·As erfüllt ist;
wird der Abstand (D) um einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert
und vorzugsweise eine erste Verschleißmeldung ausgegeben;
(i) nach Schritt (h), Erfassen des Abstandes (D);
(k) Bestimmen eines minimalen Abstandes (Dmin) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) unter Berücksichtigung wenigstens
eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
und Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(l) Vergleichen des Abstandes (D) mit dem minimalen Abstand (Dmin);
wenn die Bedingung: 1,10·Dmin < D ≤ 1,20·Dmin erfüllt ist, wird eine zweite Verschleißmeldung
ausgegeben; und
wenn die Bedingung: Dmin ≤ D ≤ 1,10·Dmin erfüllt ist, wird eine dritte Verschleißmeldung
ausgegeben.
7. Verfahren zum Einstellen oder Verändern eines Abstandes (D) zwischen einer ersten
Zerkleinerungsfläche (ZF1) und einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung
(Z), vorzugsweise einer Mühle (M), für einen (n)-ten Sud;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(c) Erfassen der Ausbeute eines (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
(d) Erfassen der Ausbeute eines (n-2)-ten Suds als eine zweite Ausbeute (An-2);
(e) vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-3)-ten Suds als eine dritte Ausbeute
(An-3);
vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-4)-ten Suds als eine vierte Ausbeute (An-4);
vorzugsweise Erfassen der Ausbeute eines (n-5)-ten Suds als eine fünfte Ausbeute (An-5);
(f) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute
(An-1), der zweiten Ausbeute (An-2) und vorzugsweise der dritten Ausbeute (An-3) unter
Erhalt einer mittleren Ausbeute (Am);
(g) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) mit der Soll-Ausbeute (As);
(h) wenn die Bedingung: 0,97·As ≤ Am ≤ erfüllt ist, wird der Abstand (D) nicht verändert;
und/oder
wenn die Bedingung: 0,93·As ≤ Am < 0,97·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um einen
vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert; und/oder
wenn die Bedingung: 0,85·As ≤ Am < 0,93·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um einen
vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, verkleinert; wobei der Betrag z größer
als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: < Am ≤ 1,07·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den vorbestimmten
Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, vergrößert; und/oder
wenn die Bedingung: 1,07·As < Am ≤ 1,15·As erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den
vorbestimmten Betrag z, vorzugsweise 0,10 mm, vergrößert; wobei der Betrag z größer
als der Betrag y ist, vorzugsweise 1,5y < z < 2,5y, insbesondere ist z = 2y; und/oder
wenn die Bedingung: 1,15·As < Am oder Am < 0,85·As erfüllt ist, werden/wird der Abstand
(D) auf den Ausgangs-Abstand (D0) eingestellt und/oder eine Fehlermeldung ausgegeben.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Ausbeute (As), die erste Ausbeute (An-1), die zweite Ausbeute (An-2), die
dritte Ausbeute (An-3) und vorzugsweise der Ausgangs-Abstand (D0) sich jeweils auf
dieselbe oder jeweils auf eine einzige Biersorte, Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität
oder Malzschüttung beschränken.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (h) bei Erfüllung der Bedingung 0,90·As ≤ Am < 0,95·As oder der Bedingung
1,05·As < Am ≤ 1,10·As als die folgenden Schritte aufweisend ausgestaltet ist:
(v1) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(v2) Erfassen der Läuterdauer des (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
und
(v3) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer des (n-2)-ten Suds als eine zweite Läuterdauer
(LDn-2); und
(v4) vorzugsweise Erfassen der Läuterdauer des (n-3)-ten Suds als eine dritte Läuterdauer
(LDn-3);
(v5) Berechnen des arithmetischen oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Läuterdauer
(LDn-1), der zweiten Läuterdauer (LDn-2) und vorzugsweise der dritten Läuterdauer
(LDn-3) unter Erhalt einer mittleren Läuterdauer (LDm);
(v6) Vergleichen der mittleren Läuterdauer (LDm) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(v7) wenn die Bedingung: 0,95·LDs ≤ LDm ≤ 1,05·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D)
nicht verändert; und/oder
wenn die Bedingung: LDm ≤ 0,95·LDs erfüllt ist, wird der Abstand (D) um den vorbestimmten
Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) ferner folgenden Schritt aufweist:
(1) Vergleichen der mittleren Ausbeute (Am) jeweils mit der ersten Ausbeute (An-1),
der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute (An-3), und der vierten Ausbeute
(An-4), und
falls die Bedingungen: |(An-1 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute
(An-3) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-2 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute
(An-3) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-3 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am ≤ 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute
(An-2) und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-1 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute
(An-3) und der fünften Ausbeute (An-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-2 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute
(An-3) und der fünften Ausbeute (An-5); und/oder
falls die Bedingungen: |(An-3 - Am)|/Am > 0,15 und |(An-4 - Am)|/Am > 0,15 erfüllt
sind, erfolgt ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen
oder gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute
(An-2) und der fünften Ausbeute (An-5).
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt (f) und vor Schritt (g) zusätzlich wenigstens einen der
folgenden Schritte aufweist:
(k1) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-1) des (n-1)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-1) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-1 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der zweiten Ausbeute (An-2), der dritten Ausbeute (An-3)
und der vierten Ausbeute (An-4);
(k2) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-2) des (n-2)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-2) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-2 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der dritten Ausbeute (An-3)
und der vierten Ausbeute (An-4); und/oder
(k3) Erfassen einer Abmaischtemperatur (ATn-3) des (n-3)-ten Sudes;
Vergleichen der Abmaischtemperatur (ATn-3) mit einer Soll-Abmaischtemperatur (ATs);
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, wird eine
Fehlermeldung ausgegeben; und/oder
wenn die Bedingung: (ATs - 2 °C) ≤ ATn-3 ≤ (ATs + 2 °C) nicht erfüllt ist, erfolgt
ein Neuberechnen der mittleren Ausbeute (Am) durch Berechnen des arithmetischen oder
gewichteten Mittelwerts aus der ersten Ausbeute (An-1), der zweiten Ausbeute (An-2)
und der vierten Ausbeute (An-4).
12. Verfahren zur Bestimmung des Zustandes einer ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
einer zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) einer Zerkleinerungsvorrichtung (Z) für einen
(n)-ten Sud;
vorzugsweise Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten;
wobei das Verfahren wenigstens die nachfolgenden Schritte aufweist:
(a) Erfassen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(b) Erfassen einer Läuterdauer eines (n-1)-ten Suds als eine erste Läuterdauer (LDn-1);
(c) Bestimmen einer Soll-Läuterdauer (LDs) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(d) Erfassen der Ausbeute des (n-1)-ten Suds als eine erste Ausbeute (An-1);
(e) Bestimmen einer Soll-Ausbeute (As) für den (n)-ten Sud unter Berücksichtigung
wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Biersorte,
Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung, Sudgröße, Vorkonditionierung des
Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung, Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut
seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen, Soll-Gesamtjahresausstoß der
Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei;
(f) Vergleichen der ersten Läuterdauer (LDn-1) mit der Soll-Läuterdauer (LDs);
(g) Vergleichen der ersten Ausbeute (An-1) mit der Soll-Ausbeute (As);
(h) wenn die Bedingung: LDn-1 < 0,95·LDs erfüllt ist; und/oder wenn die Bedingung:
An-1 < 0,95·As erfüllt ist;
wird der Abstand (D) um einen vorbestimmten Betrag y, vorzugsweise 0,05 mm, verkleinert
und vorzugsweise eine erste Verschleißmeldung ausgegeben;
(i) nach Schritt (h), Erfassen des Abstandes (D);
(k) Bestimmen eines minimalen Abstandes (Dmin) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) unter Berücksichtigung wenigstens
eines Parameters, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Art der Zerkleinerungsvorrichtung,
Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1)
und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl der Zerkleinerungsflächen, Zustand
der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
und Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche
(ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2);
(l) Vergleichen des Abstandes (D) mit dem minimalen Abstand (Dmin);
wenn die Bedingung: 1,10·Dmin < D ≤ 1,20· Dmin erfüllt ist, wird eine zweite Verschleißmeldung
ausgegeben; und
wenn die Bedingung: Dmin ≤ D ≤ 1,10·Dmin erfüllt ist, wird eine dritte Verschleißmeldung
ausgegeben.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren vor Schritt (a) zusätzlich wenigstens den folgenden Schritt aufweist:
(i) Einstellen des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) auf einen Ausgangs-Abstand (D0);
vorzugsweise unter Berücksichtigung wenigstens eines Parameters, ausgewählt aus einer
Gruppe, bestehend aus: Biersorte, Malzsorte, Malzmenge, Malzqualität, Malzschüttung,
Sudgröße, Vorkonditionierung des Malzes, Einsatz der Maische- oder Würzesäuerung,
Art der Zerkleinerungsvorrichtung, Art der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der
ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Anzahl
der Zerkleinerungsflächen, Zustand der Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten
Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Profil der
Zerkleinerungsflächen, vorzugsweise der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der
zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2), Drehzahl der Zerkleinerungsfläche, vorzugsweise
der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2),
verarbeitete Gesamtmasse an Zerkleinerungsgut seit der letzten Erneuerung der Zerkleinerungsflächen,
Soll-Gesamtjahresausstoß der Biersorte und Soll-Gesamtjahresausstoß der Brauerei.
14. Steuervorrichtung, geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 13.
15. Verwendung einer Läuterdauer (LD), vorzugsweise der mittleren Läuterdauer (LDm), und/oder
einer Ausbeute (A), vorzugsweise der mittleren Ausbeute (Am), zum Einstellen oder
Verändern des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und der
zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) der Zerkleinerungsvorrichtung (Z), vorzugsweise
einer Mühle (M), für einen (n)-ten Sud;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten.
16. Verwendung einer Abweichung einer Läuterdauer (LD), vorzugsweise der mittleren Läuterdauer
(LDm), von der Soll-Läuterdauer (LDs) und/oder einer Abweichung einer Ausbeute (A),
vorzugsweise der mittleren Ausbeute (Am), von der Soll-Ausbeute (As), zum Einstellen
oder Verändern des Abstandes (D) zwischen der ersten Zerkleinerungsfläche (ZF1) und
der zweiten Zerkleinerungsfläche (ZF2) der Zerkleinerungsvorrichtung (Z), vorzugsweise
einer Mühle (M), für einen (n)-ten Sud;
wobei die Zerkleinerungsvorrichtung (Z) geeignet ist, ein Malz oder eine Rohfrucht
zur Verwendung für die Bier- und Getränkeherstellung zu zerkleinern oder zu schroten.