[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschossdeckenbauteil, welches im eingebauten Zustand
übereinander angeordnete Geschosse trennt, umfassend zumindest einen Tragbalken, der
eine begehbare Bodenlage trägt, und das Geschossdeckenbauteil eine Unterdecke aufweist.
[0002] An die gattungsgemäßen Geschossdeckenbauteile werden im Wohnungsbau hohe Anforderungen
bezüglich des Schallschutzes gestellt. Um die Übertragung von Trittschall von dem
oberseitigen Bodenbelag auf die unterseitige Unterdecke, und damit von dem oberen
Geschoss zum unteren Geschoss, bestmöglich zu reduzieren, wird im Stand der Technik
durch den Einsatz verschiedener Schichten mit unterschiedlichen Aufgaben und Schichtdicken
ein sehr hoher konstruktiver Aufwand betrieben. Eine Strategie im Stand der Technik
liegt darin eine Mehrzahl von Schichten übereinander anzuordnen, die der Schall durchdringen
muss, wobei erkannt wurde, dass die Schalleitung verschlechtert wird, wenn die Schallwelle
mehrfach durch verschiedene Materialien geführt wird.
[0003] Dies führt im Stand der Technik allerdings zu Geschossdeckenbauteile mit erheblicher
Dicke, die aufgrund der statischen Anforderungen gar nicht geboten wäre. Dabei gestaltet
sich auch der Transport der werktagsseitig vorbereiteten Geschossdeckenbauteile zur
Baustelle als kostenaufwändig, da durch die höhere Bauteildicke bei vorgegebenen maximalen
Ladehöhen auf den Fahrzeugen nur eine geringe Anzahl von Geschossdeckenbauteile transportiert
werden können
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschossdeckenbauteil mit verbesserten
Schallschutzeigenschaften bereitzustellen.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Geschossdeckenbauteil zumindest
einen Unterdeckenbalken aufweist, an dem die Unterdecke angebracht ist und der Tragbalken
und der Unterdeckenbalken nebeneinander angeordnet sind, der Tragbalken mindestens
ein Tragbalkenlagerelement und der Unterdeckenbalken mindestens ein Unterdeckenbalkenlagerelement
aufweist, und das Tragbalkenlagerelement und das Unterdeckenbalkenlagerelement zumindest
im eingebauten Zustand lagernd zusammenwirken, wobei zwischen dem Tragbalken und dem
Unterdeckenbalken ein Spiel ausgebildet ist, sodass der Tragbalken und der Unterdeckenbalken
relativ zueinander beweglich sind.
[0006] Der Pfiff der Erfindung liegt darin, dass das erfindungsgemäße Geschossdeckenbauteil
keine feste, starre (und somit den Schall gut leitende) Verbindung zwischen dem oberseitigen
Bodenbelag und dem unterseitigen Unterdecke aufweist, sondern das Geschossdeckenbauteil
in zwei Teile aufgeteilt wurde, die nicht starr, sondern spielbehaftet miteinander
verbunden sind.
[0007] Das erste Teil umfasst eine Anordnung von Tragbalken, welche auf der Oberseite (in
Einbauposition) den Bodenbelag trägt. Der zweite Teil ist gebildet von einer Anordnung
von mindestens einem Unterdeckenbalken, an dem eine Unterdecke angebracht ist. Das
Spiel erlaubt eine Verschieblichkeit der beiden Teile zueinander und verhindert auch
eine den Schall gut leitende Schallbrücke zwischen dem oberseitigen Bodenbelag und
der unterseitigen Unterdecke.
[0008] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird bereits effektiv der Schallschutz in einem
Geschossdeckenbauteil verbessert.
[0009] Dieses Ergebnis geht überraschend einher mit weiteren Vorteilen! Die erfindungsgemäße,
spielbehaftete Ausgestaltung des Geschossdeckenbauteiles mit einer mehrfachen Punktlagerung
des ersten und zweiten Teiles über die Tragbalkenlageelemente und Unterdeckenbalkenlagerelemente
erlaubt einen Transport des erfindungsgemäßen Geschossdeckenbauteiles mit einer geringeren
Bauteildicke wie im Stand der Technik. Während des Transportes sind die ersten und
zweiten Teile vertikal zusammengeschoben und reduzieren so die Bauteildicke. Bei der
vorgegebenen Transporthöhe kann mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag eine höhere Anzahl
von erfindungsgemäß ausgestatteten Geschossdeckenbauteil transportiert werden, die
anteiligen Transportkosten sinken!
[0010] Der erfindungsgemäße Vorschlag verbindet eine geringe Bauteildicke mit besseren Schallschutzeigenschaften.
[0011] Durch die einfache Lagerung können sich die beiden Balken im eingebauten Zustand
gegenseitig stützen und dank des Spiels dennoch gegeneinander verschoben werden. Da
zwischen den Unterdeckenbalken und den Tragbalken ein Spiel ausgebildet ist, sind
diese nicht starr miteinander verbunden. Hiernach sind auch der Bodenbelag und die
Unterdecke nicht durch eine durchgehend steife Struktur starr miteinander gekoppelt,
sondern sind insbesondere um das Spiel relativ zueinander beweglich. Wird nun Schall
über den Bodenbelag oder die Unterdecke in das Geschossdeckenbauteil eingetragen,
dann wird der Schall durch die entkoppelte Struktur gedämpft oder vollständig absorbiert
und nur im verringertem Maße oder überhaupt nicht auf der gegenüberliegenden Seite
in den Raum des Geschosses abgestrahlt. Eine Geschossdecke mit solch einem aufgebauten
Geschossdeckenbauteil kann als Schallschutzdecke verwendet werden.
[0012] Nachfolgend werden mögliche Merkmale des Vorschlages strukturiert wiedergegeben.
Die nachfolgenden strukturiert wiedergegebenen Merkmale können beliebig untereinander
kombiniert werden und können in beliebiger Kombination in die Ansprüche der Anmeldung
aufgenommen werden. Dem Fachmann ist klar, dass sich die Erfindung bereits aus dem
Gegenstand mit den wenigsten Merkmalen ergibt. Insbesondere sind nachfolgend vorteilhafte
oder mögliche Ausgestaltungen, nicht jedoch die einzig möglichen Ausgestaltungen der
Erfindung wiedergegeben.
[0013] Des Weiteren ist in dem Vorschlag vorteilhafter Weise vorgesehen, dass in einer Transportstellung
des Geschossdeckenbauteiles der Abstand zwischen der Bodenlage und der Unterdecke
geringer ist als im eingebauten Zustand. Das Geschossdeckenbauteil kann in der Transportstellung
vorteilhaft transportiert werden, da es eine kompakte Form einnimmt, wenn der Abstand
zwischen der Bodenlage und der Unterdecke verringert ist. Beispielsweise können so
mehrere Geschossdeckenbauteile aufeinandergestapelt werden, und durch die Verringerung
des Abstandes zwischen der Bodenlage und der Unterdecke die Stapelhöhe verringert
werden.
[0014] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
in einem eingebauten Zustand der Geschossdecke ein loses Auflager für den Unterdeckenbalken
auf dem Tragbalken bilden, sodass der Tragbalken und der Unterdeckenbalken zueinander
wenigstens in Richtung eines Freiheitsgrades verschiebbar sind. Wenn nun der Tragbalken
fest zwischen zwei Geschossen installiert ist, dann kann der Unterdeckenbalken gegenüber
den beiden Geschossen und den Unterdeckenbalken in Richtung des Freiheitsgrades bewegt
werden und dadurch Schall wenigstens teilweise absorbieren. Der Freiheitsgrad richtet
sich vorzugsweise nach der Erdanziehungsrichtung, sodass eine Bewegung in vertikaler
Richtung bezüglich der Anordnung eines oberen und eines unteren Geschosses möglich
ist.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass der mindestens
eine Unterdeckenbalken im eingebauten Zustand über die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
an dem mindestens einen Tragbalken hängt. Dabei wird das Gewicht zumindest der Unterdeckenbalken
und der Unterdecke insbesondere durch die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
aufgenommen. Hierbei kann die Relativbewegung der Unterdeckenbalken zu den Tragbalken
durch eine Relativbewegung der Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente geführt
werden, sodass ein definiertes und technisch präzise auslegbares Schallabsorptionsverhalten
des Geschossdeckenbauteils möglich ist.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
formschlüssig zusammenwirken. Die formschlüssigen Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
können einfach ineinandergefügt werden, sodass ein Zusammensetzen des Geschossdeckenbauteils
schnell fertiggestellt werden kann. Hierdurch kann beispielsweise eine Serienproduktion
realisiert werden.
[0017] Geschickter Weise ist vorgesehen, dass das Tragbalkenlagerelement als Konsole ausgebildet
ist und die Unterseite des Unterdeckenbalkens das Unterdeckenbalkenlagerelement bildet.
Der Tragbalken kann in die Konsole angeordnet werden und mit der Unterseite in der
Konsole aufliegen. Die Konsole kann beispielsweise als separates Bauteil ausgebildet
sein, welches an dem Tragbalken befestigt wird oder wenigstens teilweise einstückig
aus dem Tragbalken gebildet wird.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Tragbalken-
und Unterdeckenbalkenlagerelemente auf zueinander zugewandten Seitenflächen des mindestens
einen Tragbalkens und des mindestens einen Unterdeckenbalkens angeordnet sind. Hiernach
können mehrere Paare aus Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente entlang der
Seiten der Trag- und Unterdeckenbalken angeordnet werden, sodass eine ausgewogene
Stützung der Unterdecke erfolgen kann.
[0019] Des Weiteren ist günstiger Weise vorgesehen, dass der Tragbalken und der Unterdeckenbalken
parallel nebeneinander angeordnet sind. Insbesondere können an den Längsseiten der
Trag- und Unterbalken die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente angeordnet
werden.
[0020] Besonders bevorzugt ist es das Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelement an einem
Längsende, insbesondere an der Stirnseite des Trag- bzw. Unterdeckenbalkens auszuformen
oder anzuordnen. Die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente können einstückig
aus dem Tragbalken und dem Unterdeckenbalken ausgebildet oder als separate Bauteile
an den Balken befestigt sein. Hierdurch kann ergänzend oder alternativ zu Tragbalken-
und Unterdeckenbalkenlagerelement an den Seitenflächen eine Lagerung bereitgestellt
werden.
[0021] Bei einer geschickten Weiterbildung ist vorgesehen, dass Tragbalken und Unterdeckenbalken
derart nebeneinander angeordnet sind, dass sie zueinander einen Winkel, insbesondere
einen rechten Winkel einschließen. So kann die Stirnseite des Tragbalkens oder Unterdeckenbalkens
über die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelement mit der Seitenfläche des Unterdeckenbalkens
bzw. Tragbalkens zusammenwirken. Hierdurch kann einfach ein Aufbau geschaffen werden,
der unterschiedlichste Geometrien zulässt, sodass ein Gebäude mit beliebigem Grundriss
mit dem Geschossdeckenbauteil ausgestattet werden kann.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Tragbalken-
und Unterdeckenbalkenlagerelemente als Verbindung aus Zapfen und Zapfloch ausgebildet
sind, wobei der Tragbalken oder der Unterdeckenbalken den Zapfen und der Unterdeckenbalken
oder der Tragbalken das Zapfloch aufweist, wobei das Zapfloch eine größere Abmessung
als der Zapfen aufweist, sodass der Zapfen im Zapfloch ein Spiel aufweist, welches
vorzugsweise in Erdanziehungsrichtung ausgebildet ist. Der Zapfen wird in dem Zapfloch
präzise geführt, während der Unterdeckenbalken eine Bewegung, z.B. beim Abheben des
Geschossdeckenbauteiles von einer Lagerfläche, z.B. den Transportanhänger, relativ
zum Tragbalken ausführt.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass als unterdeckenbalkenseitiger
Zapfen ein gesamtes Längsende und/oder ein ausgeformter Zapfen am Längsende des Unterdeckenbalkens
in ein Zapfloch in den Tragbalken gefügt ist. Wird lediglich ein Längsende in das
Zapfloch gefügt, kann auf eine zusätzliche Bearbeitung des Längsendes verzichtet werden.
Hierzu muss das Zapfloch entsprechend abgemessen sein. Ein ausgeformter Zapfen am
Längsende weist eine geringere Abmessung als der Unterbalken auf, sodass der Zapfen
von der Stirnseite absteht. Sowohl der Zapfen als auch das Längsende des Unterdeckenbalkens
liegen auf einer Auflagefläche innerhalb des Zapfenlochs auf. Dabei liegt der Zapfen
oder das Längsende mit einer Fläche auf der Auflagefläche des Zapfenlochs auf, wobei
die Fläche des Zapfens und die Auflagefläche vorzugsweise entlang der Erdanziehungsrichtung
einander zugewandt sind.
[0024] Ferner ist in einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, dass das Zapfloch eine
nutartige Führung ist. Die nutartige Führung erstreckt sich vorzugsweise in Bewegungsrichtung
des Unterbalkens. Die Breite der Nutartigen Führung entspricht der Breite des Zapfens.
Der Zapfen selbst kann einen kreisförmigen, ovalen Querschnitt oder rechteckigen Querschnitt
aufweisen. Alternativ kann der Zapfen wenigstens zwei parallel Seiten aufweisen, die
insbesondere durch runde Abschnitte miteinander verbunden sind. Die nutartige Führung
erstreckt vorzugsweise in vertikaler Richtung, sodass sie in Einbauzustand in Erdanziehungsrichtung
ausgerichtet ist.
[0025] Des Weiteren kann günstiger Weise vorgesehen sein, dass das Spiel bis zu einem Drittel
der Höhe des Trag- oder Unterdeckenbalkens, vorzugsweise 20 % der Höhe des Trag- oder
Unterdeckenbalkens, insbesondere vorzugsweise zwischen 1 cm und 10 cm, besonders vorzugsweise
in etwa 1,8 cm +/- 0,5 cm beträgt. Das Spiel zwischen dem ersten Teil und dem zweiten
Teil des Geschossdeckenbauteiles beschreibt letztendlich die Beweglichkeit zwischen
diesen beiden Teilen. Ist hier eine hohe Beweglichkeit, also eine große Distanz möglich,
dann ist es grundsätzlich möglich im Transportzustand das Geschossdeckenbauteil relativ
schmal bauend zu transportieren, aber dann im Einbauzustand in dem erfindungsgemäßen
Geschossdeckenbauteil eine größere Dicke zur Verfügung zu haben, was zum Beispiel
gerade für das Verlegen von Leitungen in der Decke (abgehängte Decke) von Vorteil
sein kann. Hier zeichnet sich die Erfindung auch in ihrer hohen Variabilität aus.
Der primäre Effekt einer Schallentkopplung entsteht bereits mit wenigen Millimeter
oder Zentimeter Spiel, dieser Effekt bleibt aber auch erhalten, wenn das Spiel 5 %,10%,
15 %,20 %, 25 %,30 %, 33 %,40 % oder einen noch höheren Anteil der Dicke des Trag-oder
Unterdeckenbalkens beträgt. Beschränkt wird dieses Maß letztendlich von den statischen
Gegebenheiten.
[0026] Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass ein Hohlraum zwischen der Bodenlage
und der Unterdecke mit einem schall- und/oder wärmedämmenden Material befüllt ist.
Dieses Material kann kompressible sein, sodass eine Relativbewegung der Unterdecke,
die eine Veränderung des Hohlraumvolumens zur Folge hat, das Material zusammendrücken
bzw. expandieren lassen kann. Durch das Material wird die schallschützende Eigenschaft
weiter erhöht. Weiterhin kann eine Wärmedämmung von Wohnräumen erreicht werden.
[0027] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass ein Tragbalken am Rand der Geschossdecke
auf der Seite der Unterdecke freiliegt, sodass der Tragbalken mit seiner bezüglich
der Erdanziehungsrichtung unteren Seite auf einer Wand abstützbar ist. Der Tragbalken
kann dabei auf einer oberen Kante oder einem aus der Wand ragenden Auskragung aufliegen.
Dadurch kann ein Gebäude mit mehreren Geschossen einfach in schallgeschützter Weise
aufgebaut werden.
[0028] Die Tragbalken und die Unterbalken werden in einem transportierten Zustand nicht
aufeinander aufgelagert, sodass zwischen den Balken vorzugsweise kein Versatz ausgebildet
ist. Dadurch verringert sich die Aufbauhöhe der Geschossdecke, wodurch ein platzsparender
Transport möglich ist. Hierbei liegt insbesondere der Zapfen nicht auf einer Fläche
innerhalb des Zapfenlochs auf, sondern ist von dieser Fläche beabstandet.
[0029] Bei einer weiteren Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Höhe des Tragbalkens
der Höhe des Unterdeckenbalkens entspricht oder der Unterdeckenbalken eine geringere
Höhe aufweist als der Tragbalken. Hierdurch wird eine möglichst geringe Höhe der Geschossdeckenbauteile
im Transportzustand ermöglicht, da die Unterdeckenbalken vollständig zwischen die
Tragbalken geschoben werden können. Ferner wird beim Transport sichergestellt, dass
das Gewichtskraft der Geschossdeckenbauteile beim Stapeln durch die Tragbalken getragen
wird, sodass die Unterdeckenbalken keine wesentliche Gewichtskraft aufnehmen müssen
und gegebenenfalls auf die Unterseite des Bodenbelags drücken. Die Unterbalken können
so lediglich ihr Eigengewicht tragen und liegen auf der gleichen Ebene wie die Tragbalken
auf.
[0030] Damit die Absorptionseigenschaften für Schall verbessert werden, kann im eingebauten
Zustand zwischen dem Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelement ein Akustikdämmelement
angeordnet werden. Das Akustikdämmelement kann vorzugsweise ein elastisches Material
beinhalten. Durch das Akustikdämmelement liegen das Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelement
nicht unmittelbar aufeinander auf. Tritt- oder Körperschall, der durch die grundlegende
Konstruktion des Geschossdeckbauteils nicht vollständig absorbiert wird, sondern über
das Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelementpaar übertragen wird, kann durch
das Akustikdämmelement zusätzlich absorbiert werden. Das Akustikdämmelement kann beispielsweise
in das Zapfloch eingelegt werden und/oder wenigstens auf einer Seite des Zapfens befestigt
werden, sodass zwischen aufeinander aufliegenden Flächen des Zapfens und des Zapflochs
das Akustikdämmelement positioniert ist.
[0031] Weiterhin ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei der der Tragbalken und der Unterdeckenbalken
zwischen der Bodenlage und der Unterdecke positioniert sind. Somit sind der Tragbalken
und der Unterdeckenbalken vollständig durch den Bodenbelag und die Unterdecke von
der Umgebung abgekapselt.
[0032] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Geschossdeckenbauteil
einen von Tragbalken gebildeten Rahmen aufweist und die randseitigen Tragbalken, die
winkelig, insbesondere rechtwinklig neben dem Unterdeckenbalken angeordnet sind, mit
je als Zapfloch ausgebildeten Tragbalkenlagerelementen ausgestattet sind, die mit
als an den Stirnseiten der Unterdeckenbalken angeordneten, als Zapfen ausgebildeten
Unterdeckenbalkenlagerelementen zusammenwirken, wobei der Zapfen in das jeweilige
Zapfloch einsteht. Solch ein Geschossdeckenbauteil kann leicht in ein Gebäude integriert
werden, wobei hierdurch eine hervorragende Schallisolierung zwischen den Geschossen
erreicht wird. Der Rahmen kann auf eine Wand und/oder Auskragung aufgesetzt werden.
Ferner kann auch eine Geschossdecke eines Zwischenstocks durch das Geschossdeckenbauteil
gebildet werden, bei dem eine Seite des Rahmens freitragend oder lediglich durch eine
Säule gestützt ist. Die Unterbalken können grundsätzlich sowohl an ihren Stirnseiten
der Längsenden als auch an den Seitenflächen ihrer Längsseiten mit Unterdeckenbalkenlagerelementen
versehen werden, wobei eine gleichzeitige Ausstattung der Seitenflächen und der Stirnseiten
eine besonders sichere statische Eigenschaft gewährleistet. Alle (außenliegenden)
Tragbalken des Rahmens als auch im Rahmen verlaufende Tragbalken können mit Tragbalkenlagerelementen
ausgestattet sein, wobei eine gleichzeitige Ausstattung mehrerer Tragbalken mit Tragbalkenlagerelementen
eine besonders sichere Konstruktion ergibt.
[0033] Wird nun ein Gebäude mit einem Geschossdeckenbauteil ausgestattet, kann ein Tragbalken
auf einer Wand abgestützt werden, sodass sich der Unterdeckenbalken durch die Erdanziehungskraft
relativ zum Tragbalken auf das Auflager (gebildet von den Lagerelementen) absenkt.
Es wird sich bezüglich der Erdanziehungsrichtung von oben nach unten absenken und
die Unterdecke wird sich von dem Bodenbelag entfernen. Allerdings bleibt die starr
mit den Unterdeckenbalken verbundene Unterdecke in dieser vertikalen Richtung beweglich,
sodass Erschütterungen des Bodenbelags nicht unmittelbar auf die Unterdecke übertragen
werden. Erschütterungen des Bodenbelags werden weitgehend absorbiert, da keine steife
Struktur vorliegt. Vielmehr können die Erschütterungen wenigstens durch insbesondere
die Trägheit der Unterdecke mit den Unterdeckenbalken nicht simultan und mit voller
Amplitude übertragen werden.
[0034] Vorzugsweise kann durch das Geschossdeckenbauteil ein Gebäude geschaffen werden,
bei dem eine starre Schallbrücke zur Schallübertragung aus dem oberen Geschoss zum
unteren Geschoss über die Geschossdecke unterbrochen ist bzw. nicht besteht. Werden
beispielsweise Möbel auf dem Bodenbelag verrückt oder werden stoßartige Belastungen
wie Schritte auf den ausgeübt, dann können diese nicht von den Tragbalken direkt auf
die Unterdeckenbalken übertragen werden, da das Spiel zwischen den Unterdeckenbalkenlagerelementen
und den Tragbalkenelementen keine den Schall gut übertragende steife Struktur ausbildet.
Das Spiel ermöglicht ein Ausweichen der Unterdeckenkonstruktion vor solchen störenden
Erschütterungen der Bodenbelagskonstruktion.
[0035] In den Figuren ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schnitt durch eine Geschossdecke mit einem erfindungsgemäßen Geschossdeckenbauteil,
- Fig. 2a
- eine schematische Darstellung eines Tragbalkens mit einem Zapfenloch und einem Unterdeckenbalken
mit einem Zapfen in einer Transportstellung, nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 2b
- eine schematische Darstellung eines Tragbalkens mit einem Zapfenloch und einem Unterdeckenbalken
mit einem Zapfen, in einem eingebauten Zustand nach Fig. 2a,
- Fig. 3
- eine Mehrzahl von aufeinander gestapelten erfindungsgemäßen Geschossdeckenbauteilen
in Transportstellung,
- Fig. 4a
- ein Schnitt durch ein in einem Gebäude installiertes Geschossdeckenbauteil nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Fig. 4b
- ein Schnitt durch ein in einem Gebäude installierten Geschossdeckenbauteil nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0036] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind
sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen
übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0037] Figur 1 offenbart eine Geschossdecke 10, die ein Geschossdeckenbauteil beinhaltet.
Das Geschossdeckenbauteil trennt im eingebauten Zustand übereinander angeordnete Geschosse
12, 14 eines Gebäudes 100 (siehe Fig. 4a). Weiterhin umfasst das Geschossdeckenbauteil
zumindest einen Tragbalken 16 und zumindest einen Unterdeckenbalken 20. In Figur 1
ist eine Ausführungsform mit einer Mehrzahl an Trag- und Unterdeckenbalken 16, 20
gezeigt. Die Tragbalken 16 tragen eine begehbare Bodenlage 18, die vorzugsweise umfassen
verschiedene Schichten wie Estrich, Bodenbelag, Trittschalldämmung, Holzfaserplatten
und/oder Gipskartonplatten.
[0038] An die Unterdeckenbalken 20 ist eine Unterdecke 22 mit einer Vielzahl von Befestigungsmitteln
101 angebracht, die beispielsweise Gipskartonplatten umfassen. Die Tragbalken und
die Unterdeckenbalken können Holz, Metall, Kunststoff oder Beton beinhalten. Vorzugsweise
sind es Holzbalken mit Abmessungen wie 5 x 24, 7 x 24, 12 x 24 und/oder 18 x 24. Es
können aber auch andere nützliche Maße verwendet werden. Die Balken 16, 20 sind insbesondere
hochkant eingebaut. Der Bodenlage 18 und die Unterdecke 22 sind auf den hochkant seitigen
Längsseiten der Balken 16, 20 angeordnet.
[0039] Ferner ist wenigstens ein Teil der Unterdeckenbalken 20 mit einer jeweiligen Seitenfläche
201 einer Seitenfläche 161 eines Tragbalkens 16 gegenübergestellt. Die Seitenflächen
161, 201 befinden sich an den Längsseiten der jeweiligen Balken 16, 20.
[0040] An dem Tragbalken 16 ist ein Tragbalkenlagerelement 23 angeordnet. Vorzugsweise ist
das Tragbalkenlageelement 23 hierbei als Zapfenloch 32 realisiert, siehe zum Beispiel
Figur 2a.
[0041] An dem Unterdeckenbalken 20 ist ein Unterdeckenbalkenlagerelement 24 angeordnet.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel (vergleiche Figur 2a) ist das Unterdeckenbalkenlagerelement
24 als Zapfen 30 realisiert.
[0042] Nebeneinander benachbarte Tragbalken 16 und Unterdeckenbalken 20 sind durch mindestens
ein Tragbalkenlagerelement 23 und mindestens ein Unterdeckenbalkenlagerelement 24
miteinander in einer entkoppelten Weise verbunden, sodass keine durchgängige Schallbrücke
von dem bezüglich der Erdanziehungsrichtung 2 oberen Geschoss 12 zu dem unteren Geschoss
14 ausgebildet ist. Schall der in einem der Geschosse 12, 14 erzeugt wird, wird wenigstens
zum Teil durch das Geschossdeckenbauteil 10 absorbiert. Die Entkopplung der die Tragbalken
16 und die Bodenlage 18 umfassenden Bodenlagenkonstruktion und der die Unterdeckenbalken
20 und die Unterdecke 22 umfassenden Unterdeckenkonstruktion wird erreicht, indem
das Tragbalkenlagerelement 23 und das Unterdeckenbalkenlagerelement 24 zumindest im
eingebauten punktuell Zustand lagernd zusammenwirken. Dabei ist zwischen dem Tragbalken
16 und dem Unterdeckenbalken 20 ein Spiel 25 ausgebildet ist, sodass der Tragbalken
16 und der Unterdeckenbalken 20 relativ zueinander beweglich sind. Das jeweilige Unterdeckenbalkenlagerelement
24 und Tragbalkenlagerelement 23 stützen sich gegenseitig ab und bilden ein Lager
für die Balken 16, 20, wobei das Lager in wenigstens einer Raumrichtung einen Freiheitgrad
aufweist, der durch das Spiel 25 bereitgestellt ist.
[0043] Vorzugsweise kann insbesondere im eingebauten Zustand zwischen dem Tragbalken- und
Unterdeckenbalkenlagerelement 23, 24 ein Akustikdämmelement angeordnet werden, welches
die Dämpfung weiter verstärkt. Es kann ein elastischer Stoff wie Kunststoff, Gummi,
Moosgummi und/oder Kork verwendet werden.
[0044] Der Tragbalken 16 und der Unterdeckenbalken 20 sind zwischen der Bodenlage 18 und
der Unterdecke 22 positioniert. Ein Hohlraum 34 ist zwischen der Bodenlage 18 und
der Unterdecke 22 ausgebildet, der sich vorzugsweise zwischen den Seitenflächen der
Balken 16, 20 befindet. Der Hohlraum 34 ist mit einem schall- und/oder wärmedämmenden
Material 36 befüllt. Das Material 36 sollte dabei kompressibel sein und nach einer
Kompression wiederexpandieren können, da die voneinander entkoppelten Unterdecken-
und Bodenlagenkonstruktionen bei der Relativbewegung 1 dem Hohlraum verändern. Wenn
sich die Bodenlage und die Unterdecke einander annähern, dann verringert sich das
Volumen des Hohlraums, während eine umgekehrte Bewegung 1 den Hohlraum vergrößert.
Entsprechend der Veränderung kann sich das Material 34 wenigstens teilweise bezüglich
des Volumens mitverändern. Es kann beispielsweise Dämmwolle, Steinwolle, Glaswolle,
Holzwolle und/oder (auch imprägnierte) Sägespäne verwendet werden.
Der Tragbalken 16 und der Unterdeckenbalken 20 sind parallel nebeneinander angeordnet,
sodass die jeweiligen Seitenflächen 161, 201 zueinander vorzugsweise über die gesamte
Längserstreckung den gleichen Abstand aufweisen.
[0045] Die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente 23, 24 sind wie in Figur 1 auf
zueinander zugewandten Seitenflächen 161, 201 des mindestens einen Tragbalkens 16
und des mindestens einen Unterdeckenbalkens 20 angeordnet. Da das Tragbalkenlagerelement
23 als Zapfenloch 32 ausgebildet ist, ist dieses in Figur 1 verdeckt und daher die
Bezugslinie zu dem Bezugszeichen 23 gestrichelt angelegt.
[0046] Hierbei kann eine Mehrzahl an Paaren von zusammenwirkenden Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
23, 24 über die Seitenflächen 161, 201 verteilt sein. Die Verteilung kann in Längsrichtung
der Balken 16, 20 vorgesehen sein.
[0047] In Figur 2a sind der Tragbalken 16 und der Unterdeckenbalken 20 derart nebeneinander
angeordnet, dass sie zueinander einen Winkel bilden, der insbesondere einen rechten
Winkel darstellt. Die Balken 16, 20 stehen vorzugsweise senkrecht aufeinander. Dies
stellt eine alternative Anordnung neben der parallelen Anordnung aus Figur 1 dar,
wobei die Merkmale der beiden Alternativen miteinander problemlos kombiniert werden
können.
[0048] Bei dem Geschossdeckenbauteil 10 ist das Unterdeckenbalkenlagerelement 24 an einem
Längsende 28 des Unterdeckenbalkens 20 ausgebildet. Es ist insbesondere an der Stirnseite
28 des Unterdeckenbalkens 20 ausgeformt. Es kann einstückig aus dem Material des Unterdeckenbalkens
20 ausgeformt sein oder als separates Bauteil an dem Unterdeckenbalken 20 befestigt
werden. Der Tragbalken 16 weist das Tragbalkenelement 23 auf der Seitenfläche 161
auf. Dadurch können die Balken 16, 20 beispielsweise senkrecht zueinander ausgerichtet
werden. Es ist eine Umkehrung möglich, bei der das Tragbalkenelement 23 an dem Längsende
28 eines oder der Tragbalken/s 16 ausgeformt oder angebracht ist und das Unterbalkenelement
24 auf Seitenfläche 201 des Unterdeckenbalkens 20.
[0049] Die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente 23, 24 wirken formschlüssig zusammen.
Beispielsweise kann ein Paar der Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente 23,
24 als Verbindung aus einem Zapfen 30 und einem Zapfloch 32 ausgebildet sein. In den
Figuren weist der Tragbalken 16 das Zapfloch 32 und der Unterdeckenbalken 20 den Zapfen
30 auf.
[0050] Es ist auch eine Umkehrung denkbar, sodass der Zapfen 30 am Tragbalken 16 und das
Zapfloch 32 am Unterdeckenbalken 20 angeordnet sind.
[0051] Der Zapfen 30 wird (in Einbaurichtung) unten von der Auflagefläche 31 a und oben
von der Auflagefläche 31 b begrenzt. Das Zapfenloch 32 besitzt an seinem oberen (in
Einbaurichtung gesehen) Ende eine obere Anlagefläche 29 b und an seinem unteren Ende
eine untere Anlagefläche 29 a. Der Zapfen 30 ragt in das Zapfloch 32 hinein und liegt
in der zusammengeschobenen Transportstellung nach Fig. 2a mit seiner oberen Auflagefläche
31 b auf einer Auflagefläche 29 des Zapflochs 32 auf. Es sei erwähnt, dass diese Konstellation
in der Transportstellung nicht zwingend sein muss. Natürlich ist es möglich, dass
das Zapfenloch 32 nach oben hin größer ausgebildet ist und in der Transportstellung
keine Anlage der oberen Auflagefläche 31 b an der oberen Anlagefläche 29 b erfolgt.
In dem in Figur 2a gezeigten Beispiel entspricht die Dicke des Tragbalkens 16 der
Dicke des Unterdeckenbalken 20 und diese Stellung kann auch eingenommen werden, wenn
das Zapfenloch 32 etwas größer ist.
[0052] Das Zapfloch 32 weist eine größere Abmessung als der Zapfen 30 auf, wodurch zwischen
dem Zapfen 30 und dem Zapfloch 32 ein Spiel 25 ausgebildet ist, welches vorzugsweise
in Erdanziehungsrichtung 2 ausgerichtet ist. Die Relativbewegung 1 kann innerhalb
des Spiels 25 erfolgen. Hierbei hebt der Zapfen 30 von der oberen Anlagefläche 29
b des Zapflochs 32 ab, sodass die obere Auflagefläche 31 b des Zapfens 30 keinen Kontakt
mehr zum Zapfloch 32 aufweist. Diese Situation ergibt sich zum Beispiel dann, wenn
das Geschossdeckenbauteil 10 von der Lagerfläche eines Transportfahrzeuges abgehoben
wird und in ein Gebäude 100 eingesetzt wird. Die beiden Teile des Geschossdeckenbauteiles
10 gleitet entlang des Spieles 25 (entspricht der Differenz der lichten Weite/Länge
des Zapfenloches 32 in Richtung 1 von der Dicke des Zapfens 30) auseinander so weit,
bis die untere Auflagefläche 31 a des Zapfens 30 an der unteren Anlagefläche 29 a
am des Zapfenloches 32 aufliegt und hier formschlüssig zusammenwirkt. In dieser Stellung,
sie entspricht der in Fig. 2b gezeigten Einbaustellung, wird über die von dem Zapfen
30 und Zapfenloch 32 gebildete Auflage das Gewicht der Unterdecke 22 und der Unterdeckenbalken
20 auf die Tragbalken 16 übertragen. Dieses Gewicht wird dann über Tragbalken 16 in
das Wandelement eingeleitet.
[0053] Ein Akustikdämmelement ist zum Beispiel zwischen der unteren Anlagefläche und der
unteren Auflagefläche 31 a angeordnet.
[0054] Das Zapfloch 32 kann eine nutartige Führung sein. Alternativ kann das Zapfloch 32
ein ovales oder kreisrundes Loch sein. Der Zapfen 30 kann einen runden, kreisförmigen,
ovalen, rechteckigen oder einen Querschnitt mit parallelen Seiten aufweisen. Dabei
kann der Zapfen 30 und/oder das Zapfloch 32 insbesondere zwischen in etwa 1 bis 20
cm aufweisen. Der Zapfen 30 weist jedoch eine gegenüber dem Zapfloch 32 geringere
Abmessung auf, sodass z.B. keine Presspassung entsteht. Der Zapfen 30 ist innerhalb
des Zapflochs 32 beweglich. Die Tiefe des Zapfloch 32 kann beispielsweise in etwa
5 cm betragen.
Das Spiel 25 beträgt bis zu einem Drittel der Höhe des Trag- oder Unterdeckenbalkens
16, 20. Es beträgt jedoch vorzugsweise 20 % der Höhe des Trag- oder Unterdeckenbalkens
16, 20 und ist insbesondere zwischen 1 cm und 10 cm groß. Es kann vorzugsweise bei
einer alternativen Ausführungsform in etwa 1,8 cm +/- 0,5 cm betragen.
[0055] Der unterdeckenbalkenseitige Zapfen 30 kann bei einer weiteren Ausführungsform, die
mit den übrigen Merkmalen kombinierbar ist, als am Längsende 28 ausgebildet sein,
welches in ein entsprechendes Zapfenloch 32 gesteckt wird. Dabei ragt die Stirnseite
des Unterdeckenbalkens 20 in das Zapfloch 32. Beispielsweise kann das Tragbalkenlagerelement
23 als Konsole ausgebildet werden und die Unterseite des Unterdeckenbalkens 20 bildet
das Unterdeckenbalkenlagerelement 24. Die Unterseite liegt dann auf der Konsole auf.
[0056] In Figur 2b ist gezeigt, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
23, 24 in einem eingebauten Zustand der Geschossdecke 10 ein loses Auflager 26 für
den/die Unterdeckenbalken 20 auf dem Tragbalken 16 bilden. Hierbei liegen die Auflageflächen
29, 31 aufeinander auf. Da das Tragbalkenelement 23 zum Beispiel als Zapfen 30 lose
auf dem Unterdeckenbalkenelement 24 aufliegt, sind der Tragbalken 16 und der Unterdeckenbalken
20 zueinander wenigstens in Richtung eines Freiheitsgrades (vertikale Richtung 1)
verschiebbar. Der Freiheitsgrad kann in Erdanziehungsrichtung 2 ausgebildet sein.
Die Unterdeckenbalken 20 stehen dabei gegenüber den Tragbalken 16 nach unten ab. Es
ist klar, dass ein Geschossdeckenbauteil 10 eine Mehrzahl von Tragbalken 16 und Unterdeckenbalken
20 aufweist, die jeweils in gleicher Weise miteinander verbunden sind, wie vorbeschrieben.
[0057] Bevorzugt hängt der mindestens eine Unterdeckenbalken 20 im eingebauten Zustand über
die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente 23, 24 an dem mindestens einen
Tragbalken 16. Das Gewicht der Unterdeckenkonstruktion wird durch die Tragbalken-
und Unterdeckenbalkenlagerelemente 23, 24 getragen.
[0058] Bei der Ausführungsform der Figur 2a und 2b entspricht die Höhe des Tragbalkens 16
der Höhe des Unterdeckenbalkens 20. Hierdurch steht der Unterdeckenbalken 20 bei einem
Herabhängen gegenüber dem Tragbalken 16 nach unten ab. Alternativ kann der Unterdeckenbalken
20 eine geringere Höhe als der Tragbalken 16 aufweisen. Dadurch kann beispielsweise
eine Konstruktion erreicht werden, bei der der Unterdeckenbalken 20 selbst in einem
Transportzustand nicht an der Bodenlage 18 aufliegt.
[0059] Figur 3 zeigt einen Stapel von Geschossdeckenbauteilen 10, die jeweils in eine Transportstellung
gebracht sind und auf der Ladefläche 102 eines Fahrzeuges aufliegen. In der Transportstellung
ist der Abstand zwischen der Bodenlage 18 und der Unterdecke 22 geringer als im eingebauten
Zustand. In der Transportstellung trennen sich die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente
23, 24 voneinander, sodass die Balken 16, 20 eine Relativbewegung 1 ausführen, bis
die Unterdecke 22 an der Unterseite der Tragbalken 16 anliegt. Dabei sind die Unterseiten
der Balken 16, 20 auf einer gemeinsamen Ebene angeordnet. Dadurch ist die Höhe der
einzelnen Geschossdecke verringert und folglich auch die gesamte Höhe des Stapels.
Dadurch wird ein Stapel mit geringer Höhe auf einer Ladefläche eines Transportfahrzeuges
erreicht. Im Transportzustand liegen die Oberseiten der Unterdeckenbalken 20, die
eine gleiche Höhe haben wie die Tragbalken 16, an der Unterseite der Bodenlage 18
an. Falls die Unterdeckenbalken 20 eine geringere Höhe als die Tragbalken 16 aufweisen,
dann sind die Oberseiten der Unterdeckenbalken 20 auch im Transportzustand von der
Bodenlage 18 beabstandet. Die Stapelung der einzelnen Geschossdeckenbauteil 10 auf
der Ladefläche 102 ist dabei der Art, dass insbesondere die jeweiligen Tragbalken
16 der verschiedenen Geschossdeckenbauteil 10 vertikal übereinander angeordnet sind
und so die jeweilige Last abtragen.
[0060] Figur 4a zeigt ein Gebäude 100 mit einem Geschossdeckenbauteil 10 bei dem ein Tragbalken
16 auf einer Wand 40 abgestützt ist. Der Unterdeckenbalken 20 wird durch die Erdanziehungskraft
relativ zum Tragbalken 16 auf das Auflager 26 absenkt, welches durch die Auflagefläche
29 des Tragbalkenelements 26.
[0061] Der Tragbalken 16 ist an einem Rand 38 der Geschossdecke 10 auf der Seite der Unterdecke
22 freiliegt, sodass der Tragbalken 16 mit seiner bezüglich der Erdanziehungsrichtung
2 unteren Seite auf einer Wand 40 aufgelegt wird. Die Unterdecke 22 ist auf der Unterseite
der Geschossdecke 10 ausgespart und dadurch liegt die Unterseite des Tragbalkens 16
frei und kann auf die Wand 40 oder eine Auskragung der Wand 40 aufgelegt werden. Der
Unterdeckenbalken 20 ist bei der Ausführungsform der Figur 4a nicht auf der Wand 40
abgelegt.
[0062] Das Geschossdeckenbauteil beinhaltet einen von Tragbalken 16 gebildeten Rahmen. Der
Rahmen läuft wenigstens im Bereich des Rands 38 der Geschossdecke 10 entlang und wird
vorzugsweise durch rechtwinklig zueinander angeordneten Tragbalken 16 gebildet. Es
können auch weitere Tragbalken 16 innerhalb des Rahmens 33 angeordnet werden. Die
randseitigen Tragbalken 16, die winkelig, insbesondere rechtwinklig neben dem Unterdeckenbalken
20 angeordnet sind, sind mit je als Zapfloch 32 ausgebildeten Tragbalkenlagerelementen
23 ausgestattet. Die an den Stirnseiten der Unterdeckenbalken 20 angeordneten jeweiligen
Unterdeckenbalkenelemente 24 sind als Zapfen 30 ausgebildet. Die Zapfen 30 ragen in
das jeweilige Zapfloch 32 hinein. Es können auch an den Seitenflächen 27 der Unterdeckenbalken
20 und der Tragbalken 16 Paare von Trag- und Unterdeckenbalkenelementen 24, 26 angeordnet
sein.
[0063] Der Unterdeckenbalken 20 ragt mit seiner Unterseite über die Unterseite des Tragbalkens
16 hinaus.
[0064] Figur 4b offenbart eine alternative Ausführungsform einer Geschossdecke 10, bei der
der Unterdeckenbalken 20 auf seiner Unterseite im Bereich des Rands 38 eine Schulter
19 ausgeformt hat. Die Schulter 19 ist als Aussparung ausgebildet, die in das Material
des Unterdeckenbalkens beispielsweise gefräst wird. Dabei ist die Schulter 19 nicht
von der Unterdecke 22 bedeckt.
[0065] Der Tragbalken 16 wird auf der Wand 40 oder auf einer Auskragung aufgelegt und gleichzeitig
wird die Schulter 19 auf die Wand 40 aufgesetzt, sodass die Unterseite der Schulter
19 und des Tragbalkens 16 auf gleicher Höhe zum Liegen kommen. Die übrige abgesetzte
Unterseite des Tragbalkens 16 steht weiter nach unten ab als die Unterseite des Tragbalkens
16.
[0066] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz
für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0067] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser
Anmeldung abgedeckt.
[0068] Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0069] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus
Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher
Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den unabhängigen Anspruch übernommen
werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige
Ergebnisse erreichen.
1. Geschossdeckenbauteil, welches im eingebauten Zustand übereinander angeordnete Geschosse
(12, 14) trennt, umfassend zumindest einen Tragbalken (16), der eine begehbare Bodenlage
(18) trägt, und das Geschossdeckenbauteil (10) eine Unterdecke (22) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschossdeckenbauteil (10) zumindest einen Unterdeckenbalken (20) umfasst, an
dem die Unterdecke (22) angebracht ist und der Tragbalken (16) und der Unterdeckenbalken
(20) nebeneinander angeordnet sind, der Tragbalken (16) mindestens ein Tragbalkenlagerelement
(23) und der Unterdeckenbalken (20) mindestens ein Unterdeckenbalkenlagerelement (24)
aufweist, und das Tragbalkenlagerelement (23) und das Unterdeckenbalkenlagerelement
(24) zumindest im eingebauten Zustand lagernd zusammenwirken, wobei zwischen dem Tragbalken
(16) und dem Unterdeckenbalken (20) ein Spiel (25) ausgebildet ist, sodass der Tragbalken
(16) und der Unterdeckenbalken (20) relativ zueinander beweglich sind.
2. Geschossdeckenbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Transportstellung des Geschossdeckenbauteiles (10) der Abstand zwischen
der Bodenlage (18) und der Unterdecke (22) geringer ist wie im eingebauten Zustand.
3. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente (23, 24) in einem eingebauten
Zustand der Geschossdecke (10) ein loses Auflager (26) für den Unterdeckenbalken (20)
auf dem Tragbalken (16) bilden, sodass der Tragbalken (16) und der Unterdeckenbalken
(20) zueinander wenigstens in Richtung eines Freiheitsgrades verschiebbar sind.
4. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Unterdeckenbalken (20) im eingebauten Zustand über die Tragbalken-
und Unterdeckenbalkenlagerelemente (23, 24) an dem mindestens einen Tragbalken (16)
hängt.
5. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente (23, 24) formschlüssig zusammenwirken.
6. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragbalkenlagerelement (23) als Konsole ausgebildet ist und die Unterseite des
Unterdeckenbalkens (20) das Unterdeckenbalkenlagerelement (24) bildet.
7. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente (23, 24) auf zueinander zugewandten
Seitenflächen (161, 201) des mindestens einen Tragbalkens (16) und des mindestens
einen Unterdeckenbalkens (20) angeordnet sind.
8. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragbalken (16) und der Unterdeckenbalken (20) parallel nebeneinander angeordnet
sind.
9. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragbalken- und/oder Unterdeckenbalkenlagerelement (23, 24) an einem Längsende
(28), insbesondere an der Stirnseite des Trag- bzw. Unterdeckenbalkens (16, 20) ausgeformt
oder angeordnet ist.
10. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Tragbalken (16) und Unterdeckenbalken (20) derart nebeneinander angeordnet sind,
dass sie zueinander einen Winkel, insbesondere einen rechten Winkel einschließen.
11. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbalken- und Unterdeckenbalkenlagerelemente (23, 24) als Verbindung aus Zapfen
(30) und Zapfloch (32) ausgebildet sind, wobei der Tragbalken (16) oder der Unterdeckenbalken
(20) den Zapfen (30) und der Unterdeckenbalken (20) oder der Tragbalken (16) das Zapfloch
(32) aufweist, wobei das Zapfloch (32) eine größere Abmessung als der Zapfen (30)
aufweist, sodass der Zapfen (30) im Zapfloch (32) ein Spiel (25) aufweist, welches
vorzugsweise in Erdanziehungsrichtung (2) ausgebildet ist.
12. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als unterdeckenbalkenseitiger Zapfen (30) ein gesamtes Längsende (28) und/oder ein
ausgeformter Zapfen (30) am Längsende (28) des Unterdeckenbalkens (20) in ein Zapfloch
(32) in den Tragbalken (16) gefügt ist.
13. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zapfloch (32) eine nutartige Führung ist.
14. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel (25) bis zu einem Drittel der Höhe des Trag- oder Unterdeckenbalkens (16,
20), vorzugsweise 20 % der Höhe des Trag- oder Unterdeckenbalkens (16, 20), insbesondere
vorzugsweise zwischen 1 cm und 10 cm, besonders vorzugsweise in etwa 1,8 cm +/- 0,5
cm beträgt.
15. Geschossdeckenbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hohlraum (34) zwischen der Bodenlage (18) und der Unterdecke (22) mit einem schall-
und/oder wärmedämmenden Material (36) befüllt ist.