GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Verbindung
zwischen einem mehrere Einzeldrähte umfassenden elektrischen Leiter und einem Kontaktelement,
wobei der elektrische Leiter in einem Kontaktabschnitt des Kontaktelements angeordnet
wird und nachfolgend der Kontaktabschnitt und der elektrische Leiter miteinander verpresst
werden, sodass der Kontaktabschnitt den elektrischen Leiter umgreift.
[0002] Die Erfindung betrifft weiters eine entsprechende Vorrichtung zur Herstellung einer
elektrischen Verbindung sowie eine Einheit aus einem mehrere Einzeldrähte umfassenden
elektrischen Leiter und einem Kontaktelement.
[0003] Das Kontaktelement wird beispielsweise durch einen Kabelschuh, wie einen Crimpkabelschuh,
oder eine Kabelhülse, wie eine Crimphülse, gebildet.
STAND DER TECHNIK
[0004] Bekannt sind Verbindungsverfahren zum elektrischen Verbinden eines elektrischen Kabels
mit einem Kontaktelement, bei dem ein Kabelcrimpabschnitt, der an dem Kontaktelement
vorgesehen ist, mit einem elektrischen Leiter des elektrischen Kabels in Presskontakt
gebracht wird. Bei einer solchen Quetschkontaktverbindung werden, wenn der Leiter
des elektrischen Kabels aus mehreren Einzeldrähten aufgebaut ist, die Leiterdrähte,
die sich am äußeren Umfang befinden, mit dem Kontaktelement in direkten Kontakt gebracht
und für diese ist eine Stromleitung einfach zu erzielen. Die Einzeldrähte, die im
Zentrum des Leiters angeordnet sind, können mit dem Kontaktelement nur über die Einzeldrähte,
die sich an dem äußeren Umfang befinden, in leitenden Kontakt gebracht werden.
[0005] Um einen entsprechenden Querkontakt zwischen den im Inneren des Leiters liegenden
Einzeldrähten zu anderen Einzeldrähten und weiter zum Kontaktelement herzustellen,
wurde etwa in der
DE 10358153 A1 vorgeschlagen, zusätzlich zum Vercrimpen die Einzeldrähte untereinander und mit dem
Kontaktelement mittels Laser zu verschweißen. Dabei ist dort vorgesehen, dass mehrere
Bereiche des Leiters nacheinander und überlappend verschweißt werden. Während des
ersten Schweißschritts erfolgt ein schnelles Erwärmen durch das Aufbringen des Laserstrahls
und dabei ein explosives Verteilen von Material innerhalb des Leiters. Ein jeweils
nachfolgend geschweißter Bereich überdeckt den zuerst geschweißten Bereich und nutzt
den dadurch vorhandenen erhöhten Temperaturzustand, indem kein schnelles Erwärmen
durch den Laserstrahl während des zweiten und der nachfolgenden Schweißschritte gegeben
ist. Der Werkstoff schmilzt allmählich, so dass ein explosives Verteilen verhindert
werden kann. Nachteilig an diesem Verfahren ist allerdigs, dass es beim ersten Schweißschritt
dennoch zu einem explosiven Verteilen kommen kann.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden
und ein Verfahren vorzuschlagen, bei welchem die Gefahr des explosiven Verteilens
verringert und dennoch eine Querleitfähigkeit zwischen Einzeldrähten hergestellt werden
kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Ausgangspunkt dafür
ist ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einem mehrere
Einzeldrähte umfassenden elektrischen Leiter und einem Kontaktelement, wobei der elektrische
Leiter in einem Kontaktabschnitt des Kontaktelements angeordnet wird und nachfolgend
der Kontaktabschnitt und der elektrische Leiter miteinander verpresst werden, sodass
der Kontaktabschnitt den elektrischen Leiter umgreift.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mittels einer Laserbestrahlung des Kontaktabschnitts
zumindest zwei voneinander beabstandete längliche Schweißverbindungen zwischen dem
Kontaktabschnitt und dem elektrischen Leiter hergestellt werden, wobei sich die länglichen
Schweißverbindungen in einer Bestrahlungsrichtung jeweils von einem bestrahlten Bereich
des Kontaktabschnitts zumindest abschnittsweise in den elektrischen Leiter erstrecken.
[0009] Durch die Herstellung von zumindest zwei, in der Regel aber mehreren länglichen Schweißverbindungen,
die sich jeweils von der Oberfläche des Kontaktabschnitts durch diesen und weiter
in das Innere des Leiters erstrecken, jedoch voneinander beabstandet sind, wird der
Energieeintrag gegenüber herkömmlichen Schweißverfahren verringert, weil das Material
zwischen den länglichen Schweißverbindungen erfindungsgemäß nicht aufgeschmolzen werden
soll.
[0010] Längliche Schweißverbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung haben in ihrer Längsrichtung,
also in Bestrahlungsrichtung, eine größere Ausdehnung als in Breitenrichtung. Vorzugsweise
beträgt die Länge ein Vielfaches der durchschnittlichen Breite bzw. ihres Durchmessers,
insbesondere können die länglichen Schweißverbindungen dabei stabförmig sein, also
einen annähernd konstanten Durchmesser über deren Länge aufweisen.
[0011] Derartige längliche, insbesondere stabförmige, Schweißverbindungen können durch Lasertiefschweißen
hergestellt werden, wo sich durch hohe Strahlintensitäten in der Schmelze in Strahlungsrichtung
eine Dampfkapillare in die Tiefe des Werkstücks bildet. Der Werkstoff wird dadurch
auch in der Tiefe aufgeschmolzen, die Schmelzzone ist in der Regel mehr tief als breit.
[0012] Der bestrahlte Bereich ist nach der Laserbestrahlung an der Oberfläche des Kontaktbereichs
in der Regel als ein annähernd runder Bereich sichtbar, entsprechend dem Durchmesser
des Laserstrahls und dem rundherum aufgeschmolzenen Material des Kontaktbereichs.
[0013] Durch die Konzentration des geschmolzenen Materials pro sogenanntem Lasereinstich,
also pro Bereich der späteren länglichen Schweißverbindung, auf einen sehr engen Bereich
wird relativ zu herkömmlichen Schweißmethoden nur wenig Material verflüssigt, was
die Gefahr eines explosiven Verteilens von Material verringert.
[0014] Umso tiefer die länglichen Schweißverbindungen in den Leiter reichen, umso mehr Einzeldrähte
werden mit der länglichen Schweißverbindungen verbunden und umso besser ist die Querleitfähigkeit.
[0015] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Laserbestrahlung so durchgeführt
wird, dass sich die längliche Schweißverbindung in Bestrahlungsrichtung durch den
gesamten Querschnitt des verpressten elektrischen Leiters erstreckt. Die länglichen
Schweißverbindungen sollen also in ihrer Längsrichtung am besten vom bestrahlten Bereich
des Kontaktabschnitts durch den Leiter bis zu jenem Bereich des um den Leiter herumgeführten
Kontaktabschnitts erstrecken, der dem bestrahlten Bereich gegenüber liegt. Dann wären
die von dieser Schweißverbindung erfassten Einzeldrähte sogar an zwei Stellen mit
dem Kontaktabschnitt verbunden.
[0016] Durch Variation der vom Laser in das Material eingebrachten Energie und/oder durch
die Dauer der Laserbestrahlung kann eingestellt werden, wie tief der Laser in das
Material eindringt.
[0017] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass mehrere längliche Schweißverbindungen,
vorzugsweise alle, zeitlich nacheinander durch die gleiche Quelle der Laserbestrahlung
hergestellt werden. Mit einer Quelle, also einem Laser, können z.B. durch entsprechende
optische Umlenkungen (z.B. Spiegel, etc.) alle gewünschten bestrahlten Bereiche von
einer Quelle aus erreicht werden, ohne dass das Kontaktelement relativ zur Quelle
bewegt werden muss.
[0018] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass mehrere längliche Schweißverbindungen
in regelmäßig voneinander beabstandeten bestrahlten Bereichen hergestellt werden.
Die bestrahlten Bereiche, in der Regel als kleine annähernd kreisrunde Stellen an
der Oberfläche des Kontaktbereichs sichtbar, sind also mit einem Abstand zueinander
auf der Oberfläche des Kontaktbereichs angeordnet. Durch die regelmäßige Anordnung
kann eine regelmäßige Durchdringung des Leiters, und damit Verbindung der Einzeldrähte
des Leiters, mit länglichen Schweißverbindungen sichergestellt werden. Die bestrahlten
Bereiche können etwa gemäß einem Raster auf der Oberfläche des Kontaktbereichs angeordnet
sein. Dass die Einzeldrähte in der Regel zusätzlich verdrillt sind und ihre Lage im
Leiterquerschnitt über ihre Länge ändern, trägt ebenfalls zur Kontaktierung aller
Einzeldrähte bei.
[0019] Insbesondere, aber nicht nur im Fall einer rasterförmigen Anordnung der bestrahlten
Bereiche kann vorgesehen sein, dass ein bestrahlter Bereich zu einem anderen bestrahlten
Bereich normal zur Längsrichtung der Einzeldrähte versetzt ist. Damit ist sichergestellt,
dass nicht nur immer ein und derselbe Einzeldraht von verschiedenen, in Längsrichtung
der Einzeldrähte aufeinanderfolgenden länglichen Schweißverbindungen kontaktiert wird
und andere benachbarte Einzeldrähte nicht.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass der Verpressungsgrad der Einzeldrähte in einem Längsbereich
des Kontaktelements, in dem sich keine bestrahlten Bereiche befinden, geringer ist
als in einem Längsbereich des Kontaktelements, wo sich bestrahlte Bereiche befinden.
[0021] Der Verpressungsgrad gibt das Verhältnis von Leiterquerschnitt nach dem Verpressen
(bzw. Vercrimpen) zu Leiterquerschnitt vor dem Verpressen (bzw. Vercrimpen) an. Ein
Verpressungsgrad von 100% bedeutet, dass der Leiterquerschnitt durch das Verpressen
(bzw. Vercrimpen) gar nicht vermindert worden, sondern gleich geblieben ist. Ein Verpressungsgrad
von 80% bedeutet, dass sich der Leiterquerschnitt durch das Verpressen (bzw. Vercrimpen)
auf 80% des ursprünglichen Leiterquerschnitts verringert hat.
[0022] Es kann nun vorgesehen sein, dass der Kontaktabschnitt quer zur Längsrichtung der
Einzeldrähte in zwei Längsbereiche unterteilt wird. In einem Längsbereich wird der
Leiter nur verpresst, im anderen Längsbereich wird der Leiter verpresst und zusätzlich
erfindungsgemäß mit dem Laser bestrahlt. In dem Längsbereich, wo zusätzlich mit dem
Laser bestrahlt wird, ist es vorteilhaft, wenn möglichst viele Zwischenräume zwischen
den Einzeldrähten vorhanden sind, also eine offene Seilstruktur sichergestellt wird,
die bei Aufbau eines Schmelzedrucks im Rahmen des Laserschweißvorgangs als Entlüftungskanal
fungiert. Diese Maßnahme stabilisiert den Laserschweißprozess, das heißt beispielsweise,
falls sich zwischen den verpressten Drähten ein Emulsionsrückstand befindet, kann
es beim Einbringen der Energie zu einer Verdampfung dieser Emulsion kommen, die das
Laserschweißergebnis negativ beeinflusst. Stellt man nun sicher, dass durch die lockere
Seilstruktur eine Art Kamineffekt gegeben ist, so hat die Verdampfung dieses Emulsionsrückstands
keinen negativen Einfluss auf das Ergebnis.
[0023] Eine Möglichkeit, um einen unterschiedlichen Verpressungsgrad herzustellen, besteht
darin, dass der unterschiedliche Verpressungsgrad durch ein Verpresswerkzeug mit einer
gestuften Auflagefläche hergestellt wird. Die Länge der beiden Stufen entspricht jeweils
einem Längsabschnitt des Kontaktabschnitts. Die unterschiedliche Höhe der Auflagefläche
relativ zum Kontaktabschnitt des Kontaktelements bewirkt, dass der Leiter in den beiden
Längsabschnitten des Kontaktelements unterschiedlich stark zusammengepresst wird.
[0024] Eine andere Möglichkeit, um einen unterschiedlichen Verpressungsgrad herzustellen,
besteht darin, dass der unterschiedliche Verpressungsgrad durch einen Kontaktabschnitt
mit in Querrichtung unterschiedlich langen Kabelschuhkrallen hergestellt wird. Jener
Längsabschnitt, welcher mehr zusammengepresst werden soll, weist dann längere Kabelschuhkrallen,
also mehr Material auf, das beim Verpressen in Richtung Leiter gepresst wird. So kann
auch bei ebener Auflagefläche des Verpresswerkzeugs eine unterschiedliche Höhe bzw.
Pressung des Leiters erreicht werden.
[0025] Es ist auch nicht ausgeschlossen, gleichzeitig gestufte Auflageflächen und unterschiedliche
lange Kabelschuhkrallen zu verwenden.
[0026] Im Hinblick auf eine offene Seilstruktur der Einzeldrähte ist es vorteilhaft, wenn
der Verpressungsgrad der Einzeldrähte in einem Längsbereich des Kontaktelements, wo
sich bestrahlte Bereiche befinden, größer als 70% ist.
[0027] Um unnötige Bearbeitungsschritte, wie das Verbringen des verpressten Leiters zu einer
Schweißstation, zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass die Laserbestrahlung in jenem
Werkzeug erfolgt, in welchem die Verpressung erfolgt.
[0028] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Lage des verpressten elektrischen Leiters
zwischen Verpressen und Laserbestrahlung nicht verändert wird. Der verpresste elektrische
Leiter verbleibt also nach dem Verpressen im Werkzeug und wird dort auch mit dem Laser
verschweißt.
[0029] Es kann vorgesehen sein, dass die Herstellung einer länglichen Schweißverbindung
weniger als 50 ms, insbesondere weniger als 40 ms, z.B. um 30 ms dauert.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass der Kontaktabschnitt zumindest im Bereich, wo dieser
den elektrischen Leiter berührt, mit einer Nickelbeschichtung versehen ist. Die Nickelschicht
bewirkt einerseits einen Korrosionsschutz zwischen dem Leiter und dem Kontaktabschnitt
und erhöht andererseits die Energieabsorption beim Laserschweißen.
[0031] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, also zur Herstellung
einer elektrischen Verbindung zwischen einem mehrere Einzeldrähte umfassenden elektrischen
Leiter und einem Kontaktelement, umfasst ein Verpresswerkzeug, mit welchem der in
einem Kontaktabschnitt des Kontaktelements angeordnete elektrische Leiter mit dem
Kontaktelement verpresst werden kann, sodass der Kontaktabschnitt den elektrischen
Leiter umgreift, und ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Laserbestrahlung
vorgesehen ist, welche ausgebildet ist, zumindest zwei voneinander beabstandete längliche
Schweißverbindungen zwischen dem Kontaktabschnitt und dem elektrischen Leiter herzustellen,
wobei sich die länglichen Schweißverbindungen in einer Bestrahlungsrichtung jeweils
von einem bestrahlten Bereich des Kontaktabschnitts zumindest abschnittsweise in den
elektrischen Leiter erstrecken.
[0032] Insbesondere kann die Vorrichtung so ausgebildet sein, dass die Lage des verpressten
elektrischen Leiters zwischen Verpressen und Laserbestrahlung nicht verändert wird.
[0033] Die Erfindung umfasst auch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren oder mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellte Einheit aus einem mehrere Einzeldrähte
umfassenden elektrischen Leiter und einem Kontaktelement, wobei der elektrische Leiter
in einem Kontaktabschnitt des Kontaktelements angeordnet ist und der Kontaktabschnitt
und der elektrische Leiter miteinander verpresst sind, sodass der Kontaktabschnitt
den elektrischen Leiter umgreift und eine elektrische Verbindung zwischen elektrischen
Leiter und Kontaktelement besteht. Die Einheit ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
zwei voneinander beabstandete längliche Schweißverbindungen zwischen dem Kontaktabschnitt
und dem elektrischen Leiter vorliegen, wobei sich die länglichen Schweißverbindungen
in einer Bestrahlungsrichtung jeweils von einem bestrahlten Bereich des Kontaktabschnitts
zumindest abschnittsweise in den elektrischen Leiter erstrecken.
[0034] Die Erfindung kann verwendet werden, um eine sogenannte B-Crimpform oder Herz-Crimpform
herzustellen, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Erfindung kann selbstverständlich
auch für andere Arten der Crimpform oder Pressform verwendet werden.
[0035] Die Erfindung ermöglicht es insbesondere, Einzeldrähte aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
zu verwenden. Die Verwendung von Aluminium für die Einzeldrähte führt bekanntermaßen
dazu, dass sich auf der Oberfläche der Einzeldrähte eine Oxidschicht bildet und damit
keine stabilen Widerstandsverhältnisse über die Einsatzdauer des Leiters vorliegen.
Durch die erfindungsgemäßen länglichen Schweißverbindungen wird aber eine stoffschlüssige
Verbindung und damit ein elektrischer Kontakt zwischen den Einzeldrähten und dem Kontaktabschnitt
des Kontaktelements hergestellt, welcher Kontakt nicht oxidiert und daher gleichbleibende
Widerstandsverhältnisse garantiert.
[0036] In vorteilhafter Weise werden die Einzeldrähte aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
mit einem Kontaktabschnitt bzw. einem Kontaktelement (z.B. Crimpkabelschuh, Crimphülse)
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, z.B. Bronze, Messing, verpresst.
[0037] Die erfindungsgemäße Verbindung kann für Hochvoltstecksysteme verwendet werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0038] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0039] Dabei zeigt:
- Fig. 1a-d
- eine erste Ausführungsvariante einer Vorrichtung zum Verpressen und Laserschweißen,
für Kontaktabschnitte mit in Querrichtung unterschiedlich langen Kabelschuhkrallen,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung aus Fig. 1a-c,
- Fig. 3a-b
- die Vorrichtung aus Fig. 1a-c in Schnittdarstellung beim Laserschweißen,
- Fig. 4
- eine Vergrößerung aus Fig. 3b,
- Fig. 5
- eine Aufsicht des Kontaktelements nach dem Laserschweißen,
- Fig. 6
- das Kontaktelement nach dem Laserschweißen in einer Vorrichtung nach den Fig. 1a-d,
- Fig. 7a-e
- eine zweite Ausführungsvariante einer Vorrichtung zum Verpressen und Laserschweißen,
wobei das Verpresswerkzeug eine gestufte Auflagefläche aufweist.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0040] Fig. 1a-d zeigen eine erste Ausführungsvariante einer Vorrichtung zum Verpressen
und Laserschweißen, wobei diese Vorrichtung für Kontaktelemente mit Kontaktabschnitten
mit in Querrichtung unterschiedlich langen Kabelschuhkrallen ausgebildet ist.
[0041] In Fig. 1a ist ein Längsschnitt durch die geöffnete Vorrichtung dargestellt. In einem
Unterteil 1 des Verpresswerkzeugs ist ein Kontaktelement 2 (Kabelschuh) eingelegt.
Durch Absenken des Oberteils 3 des Verpresswerkzeugs wird der Kontaktabschnitt 4 des
Kontaktelements 2, welcher Kontaktabschnitt 4 den elektrischen Leiter 5 umgreift,
nach unten gepresst, wobei die Enden der Kabelschuhkrallen 6,7 nach innen in den Leiter
5 gepresst werden. Auf diese Weise wird die Press- oder Crimpverbindung in Form einer
B-Crimpung hergestellt.
[0042] In Fig. 1d ist das Kontaktelement 2 im Zustand vor dem Verpressen dargstellt. Das
Kontaktelement 2 weist hier, in seiner Längsrichtung gesehen, einen Verbindungsabschnitt
8 mit einer runden Lasche zur weiteren elektrischen Verbindung und einen Kontaktabschnitt
4 zum Verpressen mit dem elektrischen Leiter 5 auf. Der Kontaktabschnitt 4 ist in
zwei Längsbereiche mit in Querrichtung unterschiedlich langen Kabelschuhkrallen 6,7
geteilt. Die kürzere Kabelschuhkralle 6 umgibt dann einen Bereich des Leiters 5, der
näher am Verbindungsabschnit 8 liegt und der zusätzlich mit dem Laser verschweißt
wird. Innerhalb der Kabelschuhkralle 6 ergibt sich daher ein höherer Verpressungsgrad,
z.B. höher als 70%, insbesondere höher als 80% oder höher als 90%. Hier soll also
eine offene Seilstruktur der Einzeldrähte 9 des Leiters 5 sichergestellt werden. Dies
ist in Fig. 1b erkennbar, die einen Querschnitt entlang Linie B-B in Fig. 1a zeigt.
Unten sind die Einzeldrähte 9 des Leiters 5 an dieser Stelle dargestellt, die noch
einen kreisrunden Querschnitt aufweisen.
[0043] Die längere Kabelschuhkralle 7 umgibt einen Bereich des Leiters 5, der weiter vom
Verbindungsabschnitt 8 entfernt ist und der nicht mit dem Laser verschweißt wird.
Innerhalb der Kabelschuhkralle 7 ergibt sich daher ein niedrigerer Verpressungsgrad,
z.B. weniger als 80%. Hier sind weniger Zwischenräume zwischen den Einzeldrähten 9
vorhanden. Dies ist in Fig. 1c erkennbar, die ein Querschnitt entlang Linie C-C in
Fig. 1a zeigt. Unten ist zu sehen, dass die Einzeldrähte 9 so stark miteinander verpresst
sind, dass sie bereits einen eher sechseckigen Querschnitt aufweisen.
[0044] Die Auflagefläche 10 (siehe Fig. 1a) des Unterteils 1 ist hier gerade und daher für
beide Kabelschuhkrallen 6,7 gleich ausgebildet. Ein Laserteil 11 ist absenkbar im
Oberteil 3 eingelassen.
[0045] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung aus Fig. 1a-c, mit verpresstem,
aber noch nicht verschweißtem Leiter 5.
[0046] Fig. 3a-b zeigen die Vorrichtung aus Fig. 1a-c in Schnittdarstellung beim Laserschweißen,
entsprechend den Darstellungen in Fig. 1a und 1b. Der Laserteil 11 enthält oder ist
verbunden mit einem Laser als Quelle der Strahlung. Der Laserteil kann mittels Optik
enthaltend Linsen, Spiegel, etc., einen Laserstrahl in Bestrahlungsrichtung, hier
die Vertikale, aussenden und diesen Laserstrahl längs eines Rasters horizontal verschieben,
wobei die senkrechte Orientierung des Laserstrahls erhalten bleibt. Damit kann der
Laserstrahl zeitlich aufeinanderfolgend auf verschiedene, in etwa punktförmige, bestrahlte
Bereiche gelenkt werden. Die Laserstrahlen 12 sind hier als dünne Linien dargestellt.
[0047] In Fig. 3a sind zwei Laserstrahlen 12 dargestellt, die jeweils in einem bestrahlten
Bereich auftreffen und dort jeweils nach unten in den Leiter 5 hinein und bis zur
Kabelschuhkralle 6 auf der gegenüberliegenden Seite eine längliche Schweißverbindung
14 ausbilden. In Fig. 3b sind entsprechend sechs Laserstrahlen 12 dargestellt, die
jeweils in einem bestrahlten Bereich auftreffen und dort jeweils nach unten in den
Leiter 5 hinein und bis zur Kabelschuhkralle 6 auf der gegenüberliegenden Seite eine
längliche Schweißverbindung 14 ausbilden. Die länglichen Schweißverbindungen 14 verlaufen
im Wesentlichen in Bestrahlungsrichtung, also hier vertikal. Sie überlappen oder berühren
einander nicht.
[0048] Fig. 4 zeigt eine Vergrößerung aus Fig. 3b, wo die länglichen Schweißverbindungen
14 schematisch dargestellt und besser erkennbar sind.
[0049] Fig. 5 zeigt eine Aufsicht des Kontaktelements 2 nach dem Laserschweißen, wo die
Eintrittspunkte des Laserstrahls 12 jeweils als bestrahlter Bereich 13 erkennbar ist.
Die bestrahlten Bereiche 13 sind regelmäßig voneinander beabstandet und bilden hier
ein Raster mit in Querrichtung des Kontaktelements 2 verlaufenden Reihen von abwechselnd
sechs und fünf bestrahlten Bereichen 13. In Längsrichtung der Einzeldrähte 9 bzw.
in Längsrichtung des Kontaktelements 2 aufeinanderfolgende Reihen sind zueinander
in Querrichtung versetzt.
[0050] Fig. 6 zeigt das Kontaktelement 2 nach dem Laserschweißen im Unterteil 1 des Verpresswerkzeugs,
wobei hier die bestrahlten Bereiche 13 sichtbar sind.
[0051] Fig. 7a-e zeigen eine zweite Ausführungsvariante einer Vorrichtung zum Verpressen
und Laserschweißen, wobei das Verpresswerkzeug eine gestufte Auflagefläche aufweist.
Fig. 7a entspricht weitgehend Fig. 1a bis auf die Tatsache, dass die Auflagefläche
10 des Unterteils 1 für den Kontaktabschnitt 4 hier entsprechend den beiden Längsbereichen
des Kontaktabschnitts 4 eine unterschiedliche Höhe hat, somit zwei Stufen 15,16 ausbildet.
Die Kabelschuhkrallen 6,7 können, müssen aber nicht gleich lang sein.
[0052] Fig. 7d und 7e zeigen das Kontaktelement 2 im verpressten Zustand.
[0053] Fig. 7b entspricht Fig. 1b und weist den selben Verpressungsgrad auf, Fig. 7c entspricht
Fig. 1c und weist den selben Verpressungsgrad auf.
[0054] Die Kabelschuhkralle 6 umgibt einen Bereich des Leiters 5, der näher am Verbindungsabschnitt
8 liegt und der zusätzlich mit dem Laser verschweißt wird. Innerhalb der Kabelschuhkralle
6 ergibt sich aufgrund der weiter unten liegenden Stufe 15 ein höherer Verpressungsgrad,
z.B. höher als 70%, insbesondere höher als 80% oder höher als 90%. Hier wird wieder
eine offene Seilstruktur der Einzeldrähte 9 des Leiters 5 sichergestellt, die Einzeldrähte
9 weisen wie in Fig. 1b noch einen kreisrunden Querschnitt auf.
[0055] Die Kabelschuhkralle 7 umgibt wieder einen Bereich des Leiters 5, der weiter vom
Verbindungsabschnit 8 entfernt ist und der nicht mit dem Laser verschweißt wird. Innerhalb
der Kabelschuhkralle 7 ergibt sich daher ein niedrigerer Verpressungsgrad, z.B. weniger
als 80%. Hier sind weniger Zwischenräume zwischen den Einzeldrähten 9 vorhanden, gleich
wie in Fig. 1c unten, wo die Einzeldrähte 9 so stark miteinander verpresst sind, dass
sie bereits einen eher sechseckigen Querschnitt aufweisen.
[0056] Im Anschluss an das Verpressen findet in der Vorrichtung nach den Fig. 7a-c das Laserschweißen
wie in den Fig. 3a-b und 4 statt, mit dem gleichen Ergebnis wie in den Fig. 5 und
6.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0057]
- 1
- Unterteil des Verpresswerkzeugs
- 2
- Kontaktelement (Kabelschuh)
- 3
- Oberteil des Verpresswerkzeugs
- 4
- Kontaktabschnitt
- 5
- elektrischer Leiter
- 6
- Kabelschuhkralle
- 7
- Kabelschuhkralle
- 8
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Einzeldraht
- 10
- Auflagefläche
- 11
- Laserteil (Quelle der Laserbestrahlung, Einrichtung zur Laserbestrahlung)
- 12
- Laserstrahl
- 13
- bestrahlter Bereich
- 14
- längliche Schweißverbindung
- 15
- Stufe
- 16
- Stufe
1. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einem mehrere Einzeldrähte
(9) umfassenden elektrischen Leiter (5) und einem Kontaktelement (2), wobei der elektrische
Leiter (5) in einem Kontaktabschnitt (4) des Kontaktelements (2) angeordnet wird und
nachfolgend der Kontaktabschnitt (4) und der elektrische Leiter (5) miteinander verpresst
werden, sodass der Kontaktabschnitt (4) den elektrischen Leiter (5) umgreift,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Laserbestrahlung des Kontaktabschnitts (4) zumindest zwei voneinander
beabstandete längliche Schweißverbindungen (14) zwischen dem Kontaktabschnitt (4)
und dem elektrischen Leiter (5) hergestellt werden, wobei sich die länglichen Schweißverbindungen
(14) in einer Bestrahlungsrichtung jeweils von einem bestrahlten Bereich (13) des
Kontaktabschnitts (4) zumindest abschnittsweise in den elektrischen Leiter (5) erstrecken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbestrahlung so durchgeführt wird, dass sich die längliche Schweißverbindung
(14) in Bestrahlungsrichtung durch den gesamten Querschnitt des verpressten elektrischen
Leiters (5) erstreckt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere längliche Schweißverbindungen (14) zeitlich nacheinander durch die gleiche
Quelle (11) der Laserbestrahlung hergestellt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere längliche Schweißverbindungen (14) in regelmäßig voneinander beabstandeten
bestrahlten Bereichen (13) hergestellt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein bestrahlter Bereich (13) zu einem anderen bestrahlten Bereich (13) normal zur
Längsrichtung der Einzeldrähte (9) versetzt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpressungsgrad der Einzeldrähte (9) in einem Längsbereich des Kontaktelements
(2), in dem sich keine bestrahlten Bereiche befinden, geringer ist als in einem Längsbereich
des Kontaktelements (2), wo sich bestrahlte Bereiche (13) befinden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der unterschiedliche Verpressungsgrad durch ein Verpresswerkzeug (1) mit einer gestuften
Auflagefläche (10,15,16) hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der unterschiedliche Verpressungsgrad durch einen Kontaktabschnitt (4) mit in Querrichtung
unterschiedlich langen Kabelschuhkrallen (6,7) hergestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpressungsgrad der Einzeldrähte (9) in einem Längsbereich des Kontaktelements,
wo sich bestrahlte Bereiche (13) befinden, größer als 70% ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbestrahlung in jenem Werkzeug (1,3) erfolgt, in welchem die Verpressung
erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des verpressten elektrischen Leiters (5) zwischen Verpressen und Laserbestrahlung
nicht verändert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung einer länglichen Schweißverbindung (14) weniger als 50 ms, insbesondere
weniger als 40 ms, z.B. um 30 ms dauert.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktabschnitt (4) zumindest im Bereich, wo dieser den elektrischen Leiter
(5) berührt, mit einer Nickelbeschichtung versehen ist.
14. Vorrichtung zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einem mehrere Einzeldrähte
(9) umfassenden elektrischen Leiter (5) und einem Kontaktelement (2), die Vorrichtung
umfassend ein Verpresswerkzeug (1,3), mit welchem der in einem Kontaktabschnitt (4)
des Kontaktelements (2) angeordnete elektrische Leiter (5) mit dem Kontaktelement
(2) verpresst werden kann, sodass der Kontaktabschnitt (4) den elektrischen Leiter
(5) umgreift,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (11) zur Laserbestrahlung vorgesehen ist, welche ausgebildet ist,
zumindest zwei voneinander beabstandete längliche Schweißverbindungen (14) zwischen
dem Kontaktabschnitt (4) und dem elektrischen Leiter (5) herzustellen, wobei sich
die länglichen Schweißverbindungen (14) in einer Bestrahlungsrichtung jeweils von
einem bestrahlten Bereich (13) des Kontaktabschnitts (4) zumindest abschnittsweise
in den elektrischen Leiter (5) erstrecken.
15. Einheit aus einem mehrere Einzeldrähte (9) umfassenden elektrischen Leiter (5) und
einem Kontaktelement (2), wobei der elektrische Leiter (5) in einem Kontaktabschnitt
(4) des Kontaktelements (2) angeordnet ist und der Kontaktabschnitt (4) und der elektrische
Leiter (5) miteinander verpresst sind, sodass der Kontaktabschnitt (4) den elektrischen
Leiter (5) umgreift und eine elektrische Verbindung zwischen elektrischem Leiter (5)
und Kontaktelement (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei voneinander beabstandete längliche Schweißverbindungen (14) zwischen
dem Kontaktabschnitt (4) und dem elektrischen Leiter (5) vorliegen, wobei sich die
länglichen Schweißverbindungen (14) in einer Bestrahlungsrichtung jeweils von einem
bestrahlten Bereich (13) des Kontaktabschnitts (4) zumindest abschnittsweise in den
elektrischen Leiter (5) erstrecken.