[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrsteig.
[0002] Fahrsteige dienen als Personentransportanlagen dazu, Personen in Gebäuden oder Bauwerken
zu befördern. Dabei sind die Fahrsteige üblicherweise fest verbaut. Zwischen einer
Einstiegsstelle an einem ersten Ende des Fahrsteigs und einer Ausstiegsstelle an einem
entgegengesetzten Ende des Fahrsteigs verläuft ein von einem Antrieb antreibbares
Palettenband, sodass die Personen mit dem Palettenband entlang eines Vorlaufs eines
Verlagerungspfades des Palettenbandes befördert werden können. Das Palettenband umfasst
regelmäßig eine Vielzahl plattenartiger, länglicher, meist aus Metall bestehender
Paletten, welche auf Zug belastbar beispielsweise mithilfe einer Förderkette miteinander
gekoppelt sind. Die Einstiegsstelle und die Ausstiegsstelle können auf gleichen bzw.
nur geringfügig unterschiedlichen Niveaus liegen, sodass der Verlagerungspfad horizontal
oder leicht geneigt verläuft.
[0003] Fahrsteige werden oft entlang von Böden in einem Bauwerk verbaut. Dabei kann ein
Installationsaufwand gering gehalten werden, wenn der Fahrsteig nicht im Boden versenkt
installiert wird, sondern auf dem Boden aufgesetzt wird. Allerdings verläuft in diesem
Fall der Verlagerungspfad nicht ebenerdig, sondern aufgrund der unvermeidlichen Bauhöhe
des Fahrsteigs in einem im Wesentlichen dieser Bauhöhe entsprechenden Abstand oberhalb
des Bodens. Dementsprechend werden an der Ein- und Ausstiegsstelle meist Rampen vorgesehen,
um dort die Bildung von Stufen zu vermeiden. Durch die beschriebenen Maßnahmen verringert
sich somit die Raumhöhe über dem Fahrsteig und eine Länge eines für den Fahrsteig
einschließlich der Rampen vorzuhaltenden Bereichs, vergrößert sich.
[0004] Ein herkömmlicher Fahrsteig ist beispielsweise in der
EP 3 290 381 A1 gezeigt. Eine mögliche spezielle Ausgestaltung eines Fahrsteiges ist in
WO 2017/092118 A1 gezeigt, bei dem sowohl das vorlaufende, als auch das rücklaufende Trum des Palettenbandes
betretbar ist.
[0005] Es kann ein Bedarf an einem Fahrsteig bestehen, der unter anderem eine besonders
niedrige Bauhöhe aufweist, um beispielsweise eine benötigte Raumhöhe oberhalb des
Fahrsteigs gering halten zu können und/oder um eine Länge bzw. Neigung von Rampen
an Ein- und Ausstiegsstellen gering halten zu können.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch einen Fahrsteig gemäß dem unabhängigen Anspruch entsprochen
werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung definiert.
[0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Fahrsteig vorgeschlagen, der ein Palettenband
mit mehreren, jeweils eine Trittoberfläche aufweisenden Paletten, einen Antrieb und
einen Aufstellmechanismus aufweist. Die Paletten sind entlang eines sich zwischen
einem ersten Umlenkbereich und einem zweiten Umlenkbereich erstreckenden umlaufenden
Verlagerungspfades hintereinander angeordnet. Der Antrieb ist dazu konfiguriert, das
Palettenband entlang des Verlagerungspfades zu verlagern. Der Aufstellmechanismus
ist dazu konfiguriert, die Paletten während des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades
in mindestens einem der beiden Umlenkbereiche aus einer liegenden Konfiguration in
eine stehende Konfiguration umzuorientieren, wobei die Paletten sich in der liegenden
Konfiguration mit ihrer Trittoberfläche parallel zu einer Förderebene erstrecken,
sodass Personen auf der Trittoberfläche beförderbar sind, und die Paletten sich in
der stehenden Konfiguration mit ihrer Trittoberfläche quer zu der Förderebene erstrecken.
[0008] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0009] Bei herkömmlichen Fahrsteigen werden Personen üblicherweise mittels eines Palettenbandes
befördert, welches von einem Antrieb umlaufend entlang eines Verlagerungspfades angetrieben
wird. Das Palettenband umfasst dabei eine Vielzahl hintereinander angeordneter Paletten.
Die Paletten sind typischerweise an ihren quer zum Verlagerungspfad gegenüberliegenden
Seiten jeweils mit einer Förderkette gekoppelt, sodass sie an beiden Seiten auf Zug
belastbar miteinander verbunden sind. In einem als Vorlauf bezeichneten Teil des Verlagerungspfades
werden die Paletten dabei mithilfe der von dem Antrieb bewegten Förderketten von einem
ersten Umlenkbereich hin zu einem zweiten Umlenkbereich bewegt. In einem als Rücklauf
bezeichneten Teil des Verlagerungspfades werden anschließend die Paletten wieder vom
zweiten Umlenkbereich zum ersten Umlenkbereich zurückbewegt.
[0010] Herkömmlich wird das Palettenband einschließlich der Förderketten in den beiden Umlenkbereichen
mithilfe von Kettenrädern um 180° umgelenkt, wobei die Kettenräder um eine sich parallel
zu den Paletten erstreckende Achse gedreht werden. In einer solchen Konfiguration
verläuft der Vorlauf des Palettenbandes senkrecht oberhalb des Rücklaufes. Die Paletten
des Palettenbandes werden im Vorlauf und im Rücklauf in zueinander parallel verlaufenden
Ebenen bewegt. Eine Führungsmechanik zum Umlenken des Palettenbandes kann dabei verhältnismäßig
einfach mithilfe der Kettenräder implementiert werden.
[0011] Allerdings ist eine Bauhöhe eines solchen herkömmlichen Fahrsteigs, d.h. ein vertikaler
Abstand zwischen einer Oberseite der im Vorlauf verlagerten Paletten und einem Gebäudeboden,
auf dem der Fahrsteig aufgebaut ist, zwangsläufig relativ groß, da sowohl für den
Vorlauf als auch für den darunter verlaufenden Rücklauf des Palettenbandes eine gewisse
Bauhöhe benötigt wird.
[0012] Es wird daher hierin eine alternative Ausgestaltung eines Fahrsteigs beschrieben,
bei der es unter anderem ein Ziel ist, den Verlagerungspfad des Palettenbandes in
seinem Vorlauf und seinem Rücklauf derart modifizieren zu können, dass sich hierdurch
eine verringerte Bauhöhe für den Fahrsteig ergibt, d.h., der Vorlauf des Fahrsteigs
in einer geringeren Höhe oberhalb des Gebäudebodens verlaufen kann.
[0013] Zur Erreichung dieses Ziels verfügt der Fahrsteig über einen speziellen Aufstellmechanismus.
Wenn sich im Vorlauf die Paletten vom ersten Umlenkbereich in Richtung zweiter Umlenkbereich
bewegen, werden kontinuierlich mithilfe des Aufstellmechanismus die Paletten, die
den zweiten Umlenkbereich erreichen, aus einer liegenden Konfiguration in eine stehende
Konfiguration umorientiert.
[0014] Während des Vorlaufs, d.h., wenn die Paletten vom ersten Umlenkbereich zum zweiten
Umlenkbereich des Fahrsteigs befördert werden, können sich die Paletten daher in ihrer
liegenden Konfiguration befinden, sodass Personen auf der Trittoberfläche der Paletten
stehend befördert werden können. Am zweiten Umlenkbereich angekommen, können die Paletten
dann mithilfe des Aufstellmechanismus in die stehende Konfiguration umorientiert werden,
sodass sie sich quer zu der Förderebene, vorzugsweise vertikal, erstrecken. In dieser
stehenden Konfiguration können die Paletten dann im Rücklauf von dem zweiten Umlenkbereich
zurück zum ersten Umlenkbereich bewegt werden. Am ersten Umlenkbereich kann ein weiterer
Mechanismus beispielsweise in Form eines Absenkmechanismus vorgesehen sein, mithilfe
dessen die Paletten wieder aus der stehenden Konfiguration in die liegende Konfiguration
umorientiert werden können, um dann erneut im Vorlauf des Fahrsteigs Personen auf
den Paletten stehend befördern zu können. Da Fahrsteige in den meisten Fällen in beiden
möglichen Förderrichtungen betrieben werden, können beide Umlenkbereiche eine baugleiche
Vorrichtung aufweisen, die je nach Umlaufrichtung der Paletten entweder als Aufstellmechanismus
oder Absenkmechanismus dienen.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform kann das Palettenband in den Umlenkbereichen um eine
quer zur Horizontalen verlaufende Umlenkachse umgelenkt werden.
[0016] Anders ausgedrückt soll bei dem hier vorgestellten Fahrsteig im Gegensatz zu herkömmlichen
Fahrsteigen das Palettenband in den Umlenkbereichen nicht um eine horizontal verlaufende
Umlenkachse umgelenkt werden, sondern um eine quer zur Horizontalen verlaufende Umlenkachse,
vorzugsweise um eine vertikal orientierte Umlenkachse, umgelenkt werden.
[0017] Insbesondere durch diese Maßnahme kann gemäß einer Ausführungsform der Vorlauf des
Verlagerungspfades, in dem die Paletten vom ersten Umlenkbereich zum zweiten Umlenkbereich
verlagert werden, und der Rücklauf des Verlagerungspfades, in dem die Paletten vom
zweiten Umlenkbereich zum ersten Umlenkbereich verlagert werden, nebeneinander verlaufen.
[0018] Hierdurch unterscheidet sich der vorgeschlagene Fahrsteig grundsätzlich von herkömmlichen
Fahrsteigen. Während bei herkömmlichen Fahrsteigen der Vorlauf des Verlagerungspfades
und der Rücklauf des Verlagerungspfades üblicherweise vertikal übereinander, d.h.
vertikal zueinander benachbart, verlaufen, sollen bei dem hier vorgeschlagenen Fahrsteig
diese beiden Bereiche des Verlagerungspfades nebeneinander, d.h. horizontal zueinander
benachbart, verlaufen. Hierdurch braucht unterhalb des Vorlaufs des Verlagerungspfades
kein Bauraum vorgehalten werden, innerhalb dessen die Paletten im Rücklauf verlagert
werden können. Stattdessen können die Paletten mithilfe des Aufstellmechanismus im
zweiten Umlenkbereich in die stehende Konfiguration gebracht werden und dann im Rücklauf
platzsparend neben dem Vorlauf zurück zum ersten Umlenkbereich befördert werden.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform können dabei benachbarte Paletten lediglich an einer
ersten Seite des Palettenbandes jeweils permanent auf Zug belastbar miteinander gekoppelt
sein und an einer der ersten Seite entgegengesetzten zweiten Seite nicht permanent
auf Zug belastbar miteinander gekoppelt sein.
[0020] Anders ausgedrückt kann das Palettenband aus einer Vielzahl von Paletten zusammengesetzt
sein, die lediglich an ihrer ersten Seite permanent auf Zug belastbar miteinander
verbunden sind, wohingegen an der zweiten Seite keine oder zumindest keine permanente
auf Zug belastbare Kopplung zwischen benachbarten Paletten etabliert wird.
[0021] Vorstellbar ist auch, dass benachbarte Paletten an ihrer ersten Seite derart belastbar
miteinander gekoppelt sind, dass bei einer Zugbelastung keine signifikante Relativbewegung
zwischen den Endbereichen der beiden Paletten an deren ersten Seite auftritt. An ihrer
zweiten Seite sind die benachbarten Paletten nicht miteinander gekoppelt oder zumindest
nicht in der beschriebenen Weise miteinander gekoppelt, sodass es bei einer Zugbelastung
zwischen den Endbereichen der beiden Paletten an der zweiten Seite zu einer signifikanten
Relativbewegung kommen kann, d.h., die beiden Paletten an ihren an die zweite Seite
angrenzenden Endbereichen sich voneinander signifikant entfernen können.
[0022] Dadurch, dass die Paletten zwar an ihrer ersten Seite, nicht aber an ihrer zweiten
Seite permanent auf Zug belastbar miteinander gekoppelt sind, können die Paletten
einerseits durch Kraftbeaufschlagung an der ersten Seite synchron miteinander bewegt
werden, sodass das Palettenband im Vorlauf mit seinen Paletten eine zusammenhängende,
betretbare Fläche bildend, bewegt werden kann. Andererseits können sich die Paletten
zumindest an ihrer zweiten Seite temporär voneinander entfernen, was genutzt werden
kann, um die Paletten mithilfe des Aufstellmechanismus im zweiten Umlenkbereich aus
ihrer liegenden Konfiguration in ihre stehende Konfiguration umlagern zu können.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform können die Paletten an der ersten Seite beispielsweise
mit einer Förderkette zusammenwirken und dabei mittels der Förderkette miteinander
gekoppelt sein.
[0024] Mit anderen Worten können die Paletten an ihrer ersten Seite derart mit einer Förderkette
gekoppelt sein, dass über die Förderkette eine Zugkraft zwischen benachbarten Paletten
übertragen werden kann. Die Förderkette kann somit zum Antreiben des durch die Paletten
gebildeten Palettenbandes genutzt werden. Ein Abstand zwischen benachbarten Paletten
ist somit an der mit der Förderkette verbundenen ersten Seite der Paletten zeitlich
und räumlich im Wesentlichen konstant und entspricht beispielsweise der Teilung oder
einem Vielfachen der Teilung der Förderkette. An der entgegengesetzten zweiten Seite
sind die Paletten vorzugsweise nicht mit einer Förderkette verbunden, sodass sich
der Abstand zwischen benachbarten Paletten an dieser zweiten Seite verändern kann,
je nachdem, wo sich die Paletten gerade entlang des Verlagerungspfades befinden. Insbesondere
wenn benachbarte Paletten einen der Umlenkbereiche erreichen, können sich die Paletten
an ihrer zweiten Seite somit signifikant relativ zueinander bewegen und dabei einen
Abstand zwischen einander temporär verändern.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform kann der Aufstellmechanismus einen innenliegenden Revolvermechanismus
aufweisen. Der Revolvermechanismus kann im ersten Umlenkbereich, im zweiten Umlenkbereich,
oder in beiden Umlenkbereichen angeordnet sein. Ferner kann der Revolvermechanismus
mit den Paletten angrenzend an deren erste Seite zusammenwirken. Außerdem kann der
Revolvermechanismus dazu konfiguriert sein, die Paletten während des Verlagerns entlang
des Verlagerungspfades im Umlenkbereich aus der liegenden Konfiguration in die stehende
Konfiguration zu bewegen.
[0026] Anders ausgedrückt kann der Aufstellmechanismus als ein Mechanismus ausgebildet sein,
der sich relativ zu fest in dem Gebäude verbauten anderen Komponenten des Fahrsteigs
um eine Drehachse drehen kann und der daher als Revolvermechanismus bezeichnet wird.
Die Drehachse kann dabei mit der Umlenkachse, um die das Palettenband in dem zweiten
Umlenkbereich umgelenkt wird, übereinstimmen bzw. zu dieser parallel angeordnet sein.
Insbesondere kann die Drehachse vertikal angeordnet sein. Der Aufstellmechanismus
ist dabei innenliegend bezogen auf den umlaufenden Verlagerungspfad angeordnet.
[0027] Zumindest während eine Palette sich im Umlenkbereich befindet und damit nahe zum
Revolvermechanismus angeordnet ist, kann der Revolvermechanismus mit dieser Palette
an deren ersten Seite zusammenwirken. Der Revolvermechanismus kann dabei dazu ausgestaltet
sein, ziehende und/oder drückende Kräfte in einer Richtung quer zu der Verlagerungsrichtung,
das heißt, beispielsweise in vertikaler Richtung, insbesondere in einer Richtung nach
oben, auf Paletten an oder zumindest nahe angrenzend an deren ersten Seite auszuüben,
um mithilfe dieser Kräfte die Palette aus ihrer liegenden Konfiguration in ihre stehende
Konfiguration aufzustellen.
[0028] Dabei kann der Revolvermechanismus gemäß einer Ausführungsform wenigstens einen Aktuator
aufweisen, der dazu konfiguriert ist, mit einer der Paletten zumindest temporär gekoppelt
zu werden und diese Palette aktiv von der liegenden in die stehende Konfiguration
zu verlagern.
[0029] Unter einem Aktuator kann in diesem Zusammenhang ein Bauteil verstanden werden, welches
über relativ zueinander bewegliche Teile verfügt und von sich aus aktiv eine Kraft
auf eine mit dem Aktuator gekoppelte Palette ausüben kann. Der Aktuator kann hierbei
elektrisch, hydraulisch oder in ähnlicher Weise angetrieben sein. Hierbei kann der
Aktuator über eine eigenständige Energieversorgung verfügen, sodass er beispielsweise
unabhängig von einem Antrieb des Fahrsteigs die auf die Paletten zu bewirkenden Kräfte
generieren kann. Alternativ kann der Aktuator mit anderen Komponenten des Fahrsteigs
wie zum Beispiel dem Antrieb des Fahrsteigs oder dem angetriebenen Palettenband zusammenwirken,
um von diesen bewegt zu werden und durch diese Bewegung dann die Paletten aufstellen
zu können.
[0030] Alternativ oder ergänzend zu dem Revolvermechanismus kann der Aufstellmechanismus
gemäß einer Ausführungsform eine außenliegende Führungsschiene aufweisen. Die Führungsschiene
kann in mindestens einem der Umlenkbereiche angeordnet sein und mit den Paletten angrenzend
an deren zweiten Seite zusammenwirken. Dabei kann die Führungsschiene dazu konfiguriert
sein, die Paletten während des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades im Umlenkbereich
aus der liegenden Konfiguration in die stehende Konfiguration zu bewegen.
[0031] Anders ausgedrückt kann eine außenliegende Führungsschiene als Aufstellmechanismus
oder als Teil des Aufstellmechanismus dazu ausgestaltet sein, die Paletten, während
diese entlang des Umlenkbereichs dem Verlagerungspfad folgen, sukzessive in ihre stehende
Konfiguration aufzustellen. Die Führungsschiene kann dabei außenliegend an dem zweiten
Umlenkbereich angeordnet sein und mit den zweiten Seiten der Paletten, d.h. dort,
wo die Paletten vorzugsweise nicht permanent miteinander gekoppelt sind, zusammenwirken.
[0032] Dabei kann die Führungsschiene gemäß einer Ausführungsform insbesondere dazu konfiguriert
sein, eine Palette während des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades im Umlenkbereich
an ihrer zweiten Seite zu führen und dabei passiv aus der liegenden Konfiguration
in die stehende Konfiguration zu bewegen.
[0033] Die Führungsschiene kann dabei eine derart geartete Geometrie aufweisen, dass auf
die mit ihr an der zweiten Seite zusammenwirkenden Paletten eine ziehende oder drückende
Kraft ausgeübt wird, um die Paletten sukzessive aus der liegenden in die stehende
Konfiguration zu verlagern. Beispielsweise kann die Führungsschiene die im Umlenkbereich
umgelenkten Paletten an ihrem außenliegenden Ende nahe der zweiten Seite führen, insbesondere
von unten her abstützen, um sie aufzustellen. Hierzu kann die Führungsschiene beispielsweise
als Teil einer Spirale ausgestaltet sein. Im Gegensatz zu einem Aktuator braucht die
Führungsschiene hierbei keine beweglichen Teile aufweisen, sondern kann als statische
Struktur ausgebildet sein.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform können die Paletten an der ersten Seite jeweils ein Scharnier
aufweisen, um zwischen der liegenden Konfiguration und der stehenden Konfiguration
umorientiert werden zu können.
[0035] Anders ausgedrückt kann an jeder der Paletten ein Scharnier, beispielsweise in Form
eines Klappscharniers, vorgesehen sein, über das die Palette dann mit einer benachbarten
Palette verbindenden Komponente wie beispielsweise der Förderkette verbunden ist.
Die Palette kann somit über das Scharnier relativ zu der verbindenden Komponente aus
der liegenden Konfiguration in die stehende Konfiguration und umgekehrt verschwenkt
werden. Eine Drehachse des Scharniers kann dabei parallel zu dem Verlagerungspfad
des Fahrsteigs verlaufen.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform kann der Fahrsteig ferner eine Balustrade umfassen. Der
Fahrsteig kann dabei derart konfiguriert sein, dass die Paletten in ihrer stehenden
Konfiguration beim Verlagern im Rücklauf entlang des Verlagerungspfades innerhalb
der Balustrade verlagert werden.
[0037] Mit anderen Worten kann der Fahrsteig über eine oder zwei Balustraden verfügen, die
im Regelfall seitlich neben dem Palettenband angeordnet sind und parallel zu dem Verlagerungspfad
verlaufen. Die Balustraden können als seitliche Geländer für die auf dem Palettenband
zu befördernden Personen dienen. An den Balustraden kann beispielsweise ein mit dem
Palettenband synchron mitlaufender Handlauf geführt sein. Innerhalb einer Balustrade
können dabei andere Komponenten des Fahrsteigs wie zum Beispiel der Antrieb, der Aufstellmechanismus
und/oder Ähnliches aufgenommen bzw. daran angeordnet sein. Teile der Balustrade können
dabei als eine Art Verkleidung oder Gehäuse für diese Komponenten dienen.
[0038] Bei Ausführungsformen des hierin vorgeschlagenen Fahrsteigs können die Paletten,
nachdem sie im zweiten Umlenkbereich in ihre stehende Konfiguration aufgestellt wurden,
im Rücklauf entlang der Balustrade zurück zum ersten Umlenkbereich verlagert werden.
Die Paletten können dabei platzsparend stehend parallel zu der Balustrade verlagert
werden. Dabei können die Paletten innerhalb der Balustrade oder seitlich neben, angrenzend
an die Balustrade verlagert werden.
[0039] Gemäß einer Ausführungsform kann das Palettenband zweiteilig mit einem ersten und
einem zweiten Teil-Palettenband ausgebildet sein. Dabei können Paletten des ersten
Teil-Palettenbandes synchronisiert mit Paletten des zweiten Teil-Palettenbandes verlagerbar
sein.
[0040] Anders ausgedrückt kann das Palettenband nicht lediglich eine einzige Sequenz von
in Verlagerungsrichtung hintereinander angeordneten Paletten, sondern zwei solche
Sequenzen, die jeweils ein Teil-Palettenband bilden, aufweisen. Die beiden Teil-Palettenbänder
können dabei parallel zu der Verlagerungsrichtung verlaufen. Vorzugsweise sind die
beiden Teil-Palettenbänder dabei nebeneinander, insbesondere bevorzugt direkt nebeneinander
und aneinander angrenzend, angeordnet, sodass die Trittoberflächen ihrer Paletten
im Vorlauf im Wesentlichen eine gemeinsame Palettenband-Trittoberfläche bilden, auf
der Personen stehend befördert werden können.
[0041] Die beiden Teil-Palettenbänder können im Betrieb des Fahrsteigs dabei mit ihren Paletten
synchronisiert zueinander verlagert werden, d.h. sich mit einer im Wesentlichen identischen
Geschwindigkeit entlang des Verlagerungsweges bewegen.
[0042] Dadurch, dass eine gemeinsame Paletten-Trittflächen mithilfe zweier separater Teil-Palettenbänder
gebildet wird, können die Paletten jedes der Teil-Palettenbänder quer zum Verlagerungspfad
eine kürzere Länge aufweisen. Wenn diese Paletten im Rücklauf des Fahrsteigs in ihre
stehende Konfiguration nach oben geklappt werden, weisen diese kürzeren Paletten somit
eine geringere Höhe auf. Insbesondere kann die Länge der Paletten, bzw. im aufgestellten
Zustand deren Höhe, kleiner oder gleich der Höhe der Balustrade sein. Derart kurze
Paletten der Teil-Palettenbänder können somit problemlos in der Balustrade bzw. entlang
der Balustrade vom zweiten zum ersten Umlenkbereich bewegt werden, ohne über die Balustrade
hinaus zu ragen bzw. die Höhe der Balustrade vergrößern zu müssen.
[0043] Eventuell können die beiden Teil-Palettenbänder zumindest dort, wo sie sich im Vorlauf
des Fahrsteigs parallel angrenzend aneinander bewegen, temporär miteinander gekoppelt
sein. Hierdurch kann eine Synchronisation der Bewegung der beiden Teil-Palettenbänder
auf mechanischem Wege erzwungen werden. Allerdings ist eine solche mechanische Kopplung
der beiden Teil-Palettenbänder nicht zwingend notwendig.
[0044] Gemäß einer Ausführungsform kann der Fahrsteig insgesamt zweiteilig mit zwei Antrieben
und zwei Aufstellmechanismen ausgebildet sein, wobei jeder der Antriebe und Aufstellmechanismen
jeweils mit lediglich einem ihm zugeordneten der Teil-Palettenbänder zusammenwirkt.
Sofern es die geltende Gesetzgebung zulässt, könnten die beiden Teil-Palettenbänder
auch unterschiedliche Geschwindigkeiten aufweisen, um den zu befördernden Personen
unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten anbieten zu können.
[0045] Gemäß einer weiter konkretisierten Ausführungsform können dabei Paletten des ersten
Teil-Palettenbandes unabhängig von Paletten des zweiten Teil-Palettenbandes verlagerbar
sein.
[0046] Mit anderen Worten kann der Fahrsteig aus zwei Teil-Fahrsteigen zusammengesetzt sein.
Jeder der Teil-Fahrsteige kann über einen eigenen Antrieb und einen eigenen Aufstellmechanismus
verfügen, welche mit dem jeweiligen Teil-Palettenband zusammenwirken. Die beiden Teil-Fahrsteige
können mit ihren Teil-Palettenbändern somit autonom und unabhängig voneinander betrieben
werden. Jeder der Teil-Fahrsteige kann dabei deutlich kleiner, insbesondere deutlich
schmaler, als der letztendlich gebildete gesamte Fahrsteig sein und somit einfacher
hergestellt, transportiert und/oder installiert werden.
[0047] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Fahrsteiges
beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert,
angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung
zu gelangen.
[0048] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen der beiden Umlenkbereiche eines
Fahrsteiges gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Umlenkbereich eines zweiteiligen
Fahrsteiges gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Detailansicht auf einen Revolvermechanismus eines
Fahrsteiges gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0049] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
[0050] Fig. 1 zeigt einen Fahrsteig 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Der Fahrsteig 1 verfügt über ein Palettenband 3, einen Antrieb 5 und einen Aufstellmechanismus
7. Der Fahrsteig verfügt ferner über eine Balustrade 25 (aus Übersichtlichkeitsgründen
lediglich mit unterbrochener Linie schematisiert dargestellt) sowie einen entlang
der Balustrade 25 verlaufenden Handlauf 27, der von einem Handlaufantrieb 29 angetrieben
wird.
[0051] Das Palettenband 3 wird aus einer Mehrzahl von Paletten 9 gebildet. Jede der Paletten
9 weist eine Trittoberfläche 10 auf. Die Paletten 9 sind entlang eines Verlagerungspfades
11 hintereinander und jeweils benachbart zueinander angeordnet. Der Verlagerungspfad
11 erstreckt sich umlaufend zwischen einem ersten Umlenkbereich (in der Figur nicht
dargestellt) und einem zweiten Umlenkbereich 13. In dem zweiten Umlenkbereich 13 wird
das während eines durch einen Pfeil dargestellten Vorlaufs 15 bewegte Palettenband
3 um 180° umgelenkt, um es anschließend während eines durch einen weiteren Pfeil dargestellten
Rücklaufs 17 zurück zu dem ersten Umlenkbereich zu befördern.
[0052] Der Antrieb 5 kann das Palettenband 3 entlang des Verlagerungspfades 11 umlaufend
verlagern. Der Antrieb 5 kann hierzu beispielsweise einen Elektromotor aufweisen.
Eventuell kann der Antrieb 5 auch als Linearantrieb ausgestaltet sein.
[0053] Im dargestellten Beispiel verfügt der Aufstellmechanismus 7 über einen innenliegenden
Revolvermechanismus 19 sowie über eine außenliegende Führungsschiene 21. Mithilfe
dieses Aufstellmechanismus 7 können die Paletten 9, wenn sie am zweiten Umlenkbereich
13 entlang des Verlagerungspfades 11 vom Vorlauf 15 in den Rücklauf 17 des Fahrsteigs
1 umgelenkt werden, aus einer im Vorlauf 15 eingenommenen liegenden Konfiguration
in eine im Rücklauf 17 einzunehmende stehende Konfiguration umorientiert werden. Im
Vorlauf 15 sind somit die Trittoberflächen 10 der Paletten 9 vertikal nach oben gerichtet,
wohingegen im Rücklauf 17 die Trittoberflächen 10 der hochgeklappten Paletten 9 horizontal
zur Seite gerichtet sind.
[0054] Das Palettenband 3 wird dabei sowohl im zweiten Umlenkbereich 13 als auch im ersten
Umlenkbereich um eine quer zur Horizontalen verlaufende Umlenkachse 23 umlaufend vom
Vorlauf 15 in den Rücklauf 17 bzw. umgekehrt vom Rücklauf 17 in den Vorlauf 15 umgelenkt.
Vorzugsweise verläuft die Umlenkachse 23 hierbei in vertikaler Richtung.
[0055] Durch diese Ausgestaltung des Fahrsteigs 1 kann erreicht werden, dass der Vorlauf
15 des Verlagerungspfades 13 und der Rücklauf 17 des Verlagerungspfades 13 nicht wie
bei herkömmlichen Fahrsteigen vertikal übereinander verlaufen, sondern seitlich nebeneinander
verlaufen. Somit braucht unterhalb des Vorlaufs 15 kein Bauraum für den Rücklauf 17
vorgesehen zu werden, wodurch insgesamt eine Bauhöhe des Fahrsteigs 1 gering gehalten
werden kann.
[0056] Außerdem kann dadurch, dass die Paletten 9 lediglich im Vorlauf 15 in ihrer liegenden
Konfiguration bewegt werden, im Rücklauf 17 aber in ihre stehende Konfiguration aufgerichtet
und dann zurück zum ersten Umlenkbereich befördert werden, weiterer Bauraum eingespart
werden. Insbesondere können die während des Rücklaufs 17 aufgestellten Paletten 9
an oder innerhalb der Balustrade 25 verlagert werden. Ein Gehäuse der Balustrade 25
kann dabei ferner andere Komponenten des Fahrsteigs 1 wie beispielsweise den Antrieb
5, den Revolvermechanismus 19, den Handlaufantrieb 29 und/oder Ähnliches umfassen.
[0057] Im dargestellten Beispiel sind die Paletten 9 des Palettenbandes 3 an einer innenliegenden
ersten Seite 31 jeweils über klappbare Scharniere 33 mit einer umlaufenden Förderkette
35 verbunden. Die Förderkette 35 kann von dem Antrieb 5 angetrieben und dadurch im
Wesentlichen parallel zum Verlagerungspfad 11 bewegt werden. Die Förderkette 35 kann
allgemeiner auch als Palettenbandkette bezeichnet werden und anstatt als Kette alternativ
auch mithilfe eines umlaufenden Seils oder Riemens mit Zugträgern ausgebildet sein.
[0058] Die Paletten 9 sind somit über die Förderkette 35 an ihrer ersten Seite 31 permanent
auf Zug belastbar miteinander gekoppelt. Alternativ oder ergänzend könnten benachbarte
Paletten 9 an ihrer ersten Seite 31 auch direkt mechanisch miteinander gekoppelt werden.
[0059] An einer entgegengesetzt zu der ersten Seite 31 verlaufenden zweiten Seite 37 können
die Paletten 9 nicht miteinander gekoppelt sein oder zumindest nicht permanent auf
Zug belastbar miteinander gekoppelt sein. Anders ausgedrückt können die Paletten 9
an ihrer zweiten Seite 37 zwar eventuell in vertikaler Richtung von unten abgestützt
sein, um beispielsweise auf der Palette 9 lastende Kräfte aufnehmen zu können. Die
Paletten 9 sollten vorzugsweise aber nicht in horizontaler Richtung, und damit parallel
zu dem Verlagerungspfad 11 auf Zug belastbar, permanent miteinander gekoppelt sein.
Insbesondere sind die Paletten 9 bei der dargestellten Ausführungsform an ihrer zweiten
Seite 37 nicht mit einer Förderkette 35 gekoppelt.
[0060] Insbesondere aufgrund der lediglich einseitigen, auf Zug belastbaren Kopplung benachbarter
Paletten 9 des Palettenbandes 3 an der innenliegenden ersten Seite 31 können sich
die Paletten 9, wenn sie im zweiten Umlenkbereich 13 oder im ersten Umlenkbereich
umgelenkt werden, an ihren außenliegenden zweiten Seiten 37 in horizontaler und/oder
vertikaler Richtung zeitweise voneinander entfernen.
[0061] Aufgrund dieser Möglichkeit, die Paletten 9 zumindest zeitweise an den außenliegenden
zweiten Seiten 37 voneinander trennen und beabstanden zu können, können die Paletten
9 beim Umlaufen um den zweiten Umlenkbereich 13 nicht nur um 180° um die vertikale
Umlenkachse 23 herumgeführt werden, sondern mithilfe des Aufstellmechanismus 7 gleichzeitig
auch um beispielsweise 90° um eine horizontale Klappachse aus der liegenden Konfiguration
in die stehende Konfiguration aufgestellt werden.
[0062] Hierzu verfügt der der Aufstellmechanismus 7 des Fahrsteigs 1 im dargestellten Beispiel
sowohl über den innenliegenden Revolvermechanismus 19 als auch über die außenliegende
Führungsschiene 21.
[0063] Der Revolvermechanismus 19 wirkt mit der innenliegenden ersten Seite 31 der Paletten
9 zusammen, um diese am zweiten Umlenkbereich 13 aus der liegenden in die stehende
Konfiguration aufzustellen. Hierzu verfügt der Revolvermechanismus 19, wie weiter
unten detaillierter erläutert, über Aktuatoren 39, die zumindest temporär mit jeweils
einer der Paletten 9 gekoppelt werden können, um diese Palette 9 aktiv in die stehende
Konfiguration verlagern zu können.
[0064] Die Führungsschiene 21 wirkt mit der außenliegenden zweiten Seite 37 der Paletten
9 zusammen. Im dargestellten Beispiel ist die Führungsschiene 21 in vertikaler Draufsicht
halbkreisförmig und insgesamt räumlich gesehen als Teilstück einer Spirale ausgebildet.
Die Führungsschiene 21 stützt dabei Führungsrollen 41 ab, die an Endbereichen der
Paletten 9 an deren zweiter Seite 37 angeordnet sind.
[0065] In Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform eines Fahrsteigs 1 dargestellt. Dabei
ist der Fahrsteig 1 zweiteilig ausgestaltet.
[0066] Der Fahrsteig 1 kann als aus zwei spiegelsymmetrisch zueinander ausgestalteten und
angeordneten Teil-Fahrsteigen 43', 43" zusammengesetzt interpretiert werden. Jeder
einzelne Teil-Fahrsteig 43', 43" ist dabei ähnlich ausgestaltet, wie der in Fig. 1
dargestellte Fahrsteig 1 und weist unter anderem jeweils ein Teil-Palettenband 45',
45", einen Antrieb 5', 5" und einen Aufstellmechanismus 7', 7" mit einem Revolvermechanismus
19', 19" und einer Führungsschiene 21', 21" auf. Ferner weist jeder Teil-Fahrsteig
43', 43" einen Handlauf 27', 27" und einen zugehörigen Handlaufantrieb 29' (für den
zweiten Teil-Fahrsteig 43" nicht dargestellt) auf.
[0067] Das gesamte Palettenband 3 des Fahrsteigs 1 setzt sich somit aus zwei nebeneinander
verlaufenden Teil-Palettenbändern 45', 45" zusammen. Die Paletten 9', 9" jedes einzelnen
der beiden Teil-Palettenbänder 45', 45" weisen dabei jeweils eine Länge auf, die lediglich
der Hälfte der Breite des gesamten Palettenbandes 3 entspricht.
[0068] Die hierdurch relativ kurzen Paletten 9 der Teil-Palettenbänder 45', 45" können im
Rücklauf 17 problemlos in ihrer aufgestellten Konfiguration neben dem Handlauf 27
bzw. in oder an einer dort befindlichen Balustrade 25 (aus Übersichtlichkeitsgründen
in Fig. 2 nicht dargestellt) im Rücklauf 17', 17" vom zweiten Umlenkbereich 13 zurück
zum ersten Umlenkbereich bewegt werden.
[0069] Die Paletten 9' des ersten Teil-Palettenbandes 45' und die Paletten 9" des zweiten
Teil-Palettenbandes 45" können, müssen aber nicht zwingend, mechanisch miteinander
gekoppelt sein, sondern können unabhängig voneinander verlagerbar sein. Anders ausgedrückt
kann der erste Teil-Fahrsteig 43' prinzipiell unabhängig von dem zweiten Teil-Fahrsteig
43" betrieben werden. Dabei können die Paletten 9' des ersten Teil-Palettenbandes
45' und die Paletten 9" des zweiten Teil-Palettenbandes 45" synchronisiert miteinander
verlagert werden, beispielsweise indem die beiden Antriebe 5', 5" synchronisiert miteinander
betrieben werden.
[0070] Fig. 3 veranschaulicht eine vergrößerte Ansicht des Fahrsteigs 1 aus Fig. 1 im Bereich
des Revolvermechanismus 19.
[0071] Der Revolvermechanismus 19 verfügt über mehrere Aktuatoren 39, die entlang eines
horizontal verlaufenden Umfangs des Revolvermechanismus 19 parallel zueinander angeordnet
sind. Jeder Aktuator 39 ist mechanisch mithilfe von Federn 47, Stößeln 49 und Hebeln
51 derart aufgebaut, dass einer der Hebel 51 während des Umlaufens des Palettenbandes
3 im zweiten Umlenkbereich 13 mit einer zugeordneten Palette 9 an deren erster Seite
31 bzw. mit einem Teil eines dort angeordneten Scharniers 33 zusammenwirkt. Der Revolvermechanismus
19 übt dabei mithilfe des Hebels 51 eine Kraft derart auf die Palette 9 aus, dass
diese aus ihrer ursprünglich liegenden Konfiguration im Vorlauf 15 sukzessive in ihre
stehende Konfiguration im Rücklauf 17 aufgestellt wird.
[0072] Das Aufstellen der Paletten 9 wird dabei ergänzend unterstützt, indem das entgegengesetzte
Ende der Palette 9 mithilfe der Führungsschiene 21 durch die daran angreifende Führungsrolle
41 beim Umlaufen um den zweiten Umlenkbereich 13 spiralförmig bewegt und dabei in
die stehende Konfiguration angehoben wird.
[0073] Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein Grundkonzept des hierin vorgestellten
Fahrsteigs 1 darin gesehen werden kann, dass in den Umlenkbereichen 13 die Paletten
9 nicht nur vom Vorlauf 15 in den Rücklauf 17, bzw. umgekehrt, umgelenkt, sondern
gleichzeitig um 90° in vertikaler Richtung aufgestellt werden, sodass eine Rückführung
im Rücklauf 17 mit "aufgestellten" Paletten beispielsweise in einer der Balustraden
25 erfolgen kann. Zum Hochklappen der Paletten 9 kann dabei ein Aufstellmechanismus
7 mit einem drehenden Revolvermechanismus 19 und/oder einer geeignet ausgestalteten
Führungsschiene 21, welche die Paletten an deren freien Ende führt, eingesetzt werden.
[0074] Abschließend werden einige der mit dem hierin vorgestellten Fahrsteig 1 in dessen
verschiedenen Ausführungsformen erreichbaren Vorteile beschrieben.
[0075] Der hierin vorgeschlagene Fahrsteig kann sehr niedrig bauend ausgestaltet sein, d.h.,
eine geringe Bauhöhe von beispielsweise ungefähr 150 mm oder weniger aufweisen. Die
Bauhöhe kann dabei bis zu einer nach oben gerichteten Oberfläche einer Kammplatte
des Fahrsteigs gerechnet sein. Ein Abstand einer nach oben gerichteten Oberfläche
einer Palette bis zum Boden kann noch kürzer sein, beispielsweise lediglich etwa 134
mm. Mit kleineren Rädern können sogar noch geringere Höhen möglich sein.
[0076] Der Fahrsteig kann modular aufgebaut sein, ein kompaktes Design für steigende Fahrgastkapazitäten
(variierende Längen der Paletten, neues Layout) aufweisen und einen klappbaren Mittelteil
für effektive Transportfähigkeiten besitzen.
[0077] Der beschriebene Fahrsteig bietet eine einzigartige Lösung für eine Bewegung der
Paletten, bei der unbelastete Paletten innerhalb der Balustrade zurückgeführt werden
können. Es werden eine geringe Höhe und kurze Rampen ermöglicht. Eine Verschmutzung
von Paletten durch Öl oder andere Verunreinigungen kann aufgrund der Geometrie der
Bewegung minimiert werden, da eine funktionale Oberfläche der Paletten jeweils an
der nach oben gerichteter Seite ist.
[0078] Es kann ein lineares Antriebssystem eingesetzt werden. Hierdurch ist es möglich,
relativ lange Fahrsteige einzusetzen, da entlang der gesamten Länge der Kette angetrieben
werden kann. Es können hierdurch geringe Kräfte auf eine Palette wirken. Paletten
an der Kette können durch klappbare Verbindungen wie Scharniere verbunden werden.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ist der Mittelteil, d.h. der längste Teil des Fahrsteigs,
ähnlich wie ein Koffer oder ein Notebook faltbar, sodass er für einen Transport kompakter
ist.
[0079] Dieses System kann höchst modular sein für eine effektive Nutzung gegebenen Raums
für den Fahrsteig. Zum Antreiben des Handlaufs ist es möglich, bisherige lineare Handlaufantriebe
zu verwenden. Es wird ermöglicht, relativ leichtgewichtige Paletten zu verwenden,
beispielsweise aus einem Guss gefertigte Aluminiumlegierung-Bauteile, da diese nur
lediglich die halbe Länge aktueller Paletten aufweisen und an ihrer Bodenseite abgestützt
sein können.
[0080] Das System ermöglicht eine einfache Wartung und Betrieb, wobei elektrische Kästen
ebenfalls in der Balustrade angeordnet sein können. Es können gute Schmiermöglichkeiten
bestehen. Das Gesamtsystem kann praktisch in einem Bad niedriger Höhe angeordnet sein.
[0081] Insgesamt ermöglicht der vorgestellte Fahrsteig eine sehr geringe Höhe, sehr kleine
Rampen, vermeidet einen Polygoneffekt und kann eine Modularität, ein lineares Antriebssystem
und effektiven Transport ermöglichen.
[0082] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste
[0083]
- 1
- Fahrsteig
- 3
- Palettenband
- 5
- Antrieb
- 7
- Aufstellmechanismus
- 9
- Palette
- 10
- Trittoberfläche
- 11
- Verlagerungspfad
- 13
- zweiter Umlenkbereich
- 15
- den Vorlauf angebender Pfeil
- 17
- den Rücklauf angebender Pfeil
- 19
- Revolvermechanismus
- 21
- Führungsschiene
- 23
- Umlenkachse
- 25
- Balustrade
- 27
- Handlauf
- 29
- Handlaufantrieb
- 31
- erste Seite
- 33
- Scharnier
- 35
- Förderkette
- 37
- zweite Seite
- 39
- Aktuatoren
- 41
- Führungsrollen
- 43
- Teil -Fahrsteig
- 45
- Teil-Palettenband
- 47
- Feder
- 49
- Stößel
- 51
- Hebel
1. Fahrsteig (1), aufweisend:
ein Palettenband (3) mit mehreren, jeweils eine Trittoberfläche (10) aufweisenden
Paletten (9);
einen Antrieb (5); und
einen Aufstellmechanismus (7);
wobei die Paletten (9) entlang eines sich zwischen einem ersten Umlenkbereich und
einem zweiten Umlenkbereich (13) erstreckenden umlaufenden Verlagerungspfades (11)
hintereinander angeordnet sind,
wobei der Antrieb (5) dazu konfiguriert ist, das Palettenband (3) entlang des Verlagerungspfades
(11) zu verlagern, und
wobei der Aufstellmechanismus (7) dazu konfiguriert ist, die Paletten (9) während
des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades (11) in mindestens einem der beiden
Umlenkbereiche (13) aus einer liegenden Konfiguration in eine stehende Konfiguration
umzuorientieren, wobei die Paletten (9) sich in der liegenden Konfiguration mit ihrer
Trittoberfläche (10) parallel zu einer Förderebene erstrecken, sodass Personen auf
der Trittoberfläche (10) beförderbar sind, und die Paletten (9) sich in der stehenden
Konfiguration mit ihrer Trittoberfläche (10) quer zu der Förderebene erstrecken.
2. Fahrsteig nach Anspruch 1, wobei das Palettenband (3) in den Umlenkbereichen (13)
um eine jeweils quer zur Horizontalen verlaufende Umlenkachse (23) umgelenkt wird.
3. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Vorlauf (15) des Verlagerungspfades
(11), in dem die Paletten (9) vom ersten Umlenkbereich zum zweiten Umlenkbereich (13)
verlagert werden, und ein Rücklauf (17) des Verlagerungspfades (11), in dem die Paletten
(9) vom zweiten Umlenkbereich (13) zum ersten Umlenkbereich verlagert werden, nebeneinander
verlaufen.
4. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei benachbarte Paletten (9) lediglich
an einer ersten Seite (31) des Palettenbandes (3) jeweils permanent auf Zug belastbar
miteinander gekoppelt sind und an einer der ersten Seite (31) entgegengesetzten zweiten
Seite (37) nicht permanent auf Zug belastbar miteinander gekoppelt sind.
5. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Paletten (9) an der ersten
Seite (31) mit einer Förderkette (35) zusammenwirken und mittels der Förderkette (35)
miteinander gekoppelt sind.
6. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Aufstellmechanismus (7)
einen innenliegenden Revolvermechanismus (19) aufweist, der in mindestens einem der
beiden Umlenkbereiche (13) angeordnet ist, der mit den Paletten (9) angrenzend an
deren erste Seite (31) zusammenwirkt und der dazu konfiguriert ist, die Paletten (9)
während des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades (11) im Umlenkbereich (13) aus
der liegenden Konfiguration in die stehende Konfiguration zu bewegen.
7. Fahrsteig nach Anspruch 6, wobei der Revolvermechanismus (19) wenigstens einen Aktuator
(39) aufweist, der dazu konfiguriert ist, mit einer der Paletten (9) zumindest temporär
gekoppelt zu werden und diese Palette (9) aktiv von der liegenden in die stehende
Konfiguration zu verlagern.
8. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Aufstellmechanismus (7)
eine außenliegende Führungsschiene (21) aufweist, die in mindestens einem der Umlenkbereiche
(13) angeordnet ist, die mit den Paletten (9) angrenzend an deren zweite Seite (37)
zusammenwirkt und die dazu konfiguriert ist, die Paletten (9) während des Verlagerns
entlang des Verlagerungspfades (11) im Umlenkbereich (13) aus der liegenden Konfiguration
in die stehende Konfiguration zu bewegen.
9. Fahrsteig nach Anspruch 8, wobei die Führungsschiene (21) dazu konfiguriert ist, eine
Palette (9) während des Verlagerns entlang des Verlagerungspfades (11) im Umlenkbereich
(13) an ihrer zweiten Seite (37) zu führen und dabei passiv aus der liegenden Konfiguration
in die stehende Konfiguration zu bewegen.
10. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Paletten (9) an der ersten
Seite (31) jeweils ein Scharnier (33) aufweisen, um zwischen der liegenden Konfiguration
und der stehenden Konfiguration umorientiert werden zu können.
11. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Balustrade
(25), wobei der Fahrsteig (1) derart konfiguriert ist, dass die Paletten (9) in ihrer
stehenden Konfiguration beim Verlagern entlang des Verlagerungspfades (11) innerhalb
der Balustrade (25) verlagert werden.
12. Fahrsteig nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Palettenband (3) zweiteilig
mit einem ersten und einem zweiten Teil-Palettenband (45', 45") ausgebildet ist, wobei
Paletten (9') des ersten Teil-Palettenbandes (43') synchronisiert mit Paletten (9")
des zweiten Teil-Palettenbandes (43") verlagerbar sind.
13. Fahrsteig nach Anspruch 12, wobei der Fahrsteig (1) zweiteilig mit zwei Antrieben
(5', 5") und zwei Aufstellmechanismen (7', 7") ausgebildet ist, wobei jeder der Antriebe
(5', 5") und Aufstellmechanismen (7', 7") jeweils mit lediglich einem ihm zugeordneten
der Teil-Palettenbänder (43', 43") zusammenwirkt.
14. Fahrsteig nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei Paletten (9') des ersten Teil-Palettenbandes
(43") unabhängig von Paletten (9") des zweiten Teil-Palettenbandes (43") verlagerbar
sind.