[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnesiumlegierung.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung.
[0003] Magnesiumlegierungen stellen insbesondere aufgrund deren geringen Dichte und guten
mechanischen Eigenschaften häufig eingesetzte Konstruktionslegierungen bzw.
[0004] Konstruktionswerkstoffe, besonders im Bereich der Automobilindustrie und Flugzeugindustrie,
dar. Es ist bekannt, dass eine Duktilität von Magnesiumlegierungen durch Zusatz von
Lithium (Li) verbessert werden kann, wobei üblicherweise mit zunehmendem Lithium-Anteil
ein Übergang von einem hexagonalen Kristallsystem zu einem kubisch-raumzentrierten
Kristallsystem in der Magnesiumlegierung stattfindet. Dies ist mit einer erhöhten
Anzahl von Gleitebenen verbunden, wodurch eine auftretende deutlich verbesserte Duktilität
mit zunehmendem Lithium-Anteil erklärbar ist. Allerdings kann diese Herangehensweise
mit einer Verringerung von Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit der Magnesiumlegierung
verbunden sein, sodass häufig weitere Legierungselemente wie beispielsweise Aluminium
oder Zink zugesetzt werden, um diese Nachteile zu dämpfen und in der Regel zumindest
moderate Festigkeiten und Korrosionsbeständigkeiten zu erreichen.
[0005] Hier setzt die Erfindung an. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Magnesiumlegierung
anzugeben, welche eine hohe Festigkeit, insbesondere eine hohe Druckfestigkeit, und
eine gute Umformbarkeit aufweist.
[0006] Weiter ist es ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
Magnesiumlegierung anzugeben.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Magnesiumlegierung, aufweisend,
insbesondere bestehend aus, (in At.-%)
15,0 % bis 70,0 % Lithium,
mehr als 0,0 % Aluminium,
Rest Magnesium und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
wobei ein Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 1:6 bis 4:6 beträgt.
[0008] Grundlage der Erfindung ist die Erkenntnis, dass sich bei einer vorgenannten Legierungszusammensetzung
einer Magnesiumlegierung mit entsprechendem Anteil von Lithium (Li) sowie einem zwingend
vorgesehenen Anteil von Aluminium (Al) in einem bestimmten, vorgenannten Verhältnisbereich
von Aluminium zu Magnesium eine mikroskalige Gefügestruktur bzw. feine, insbesondere
feine lamellare, Gefügestruktur in der Magnesiumlegierung ausbildet. Als theoretischer
Unterbau dieses Verhaltens wird eine eutektische Umwandlung der Magnesiumlegierung
angesehen, welche bei einem vorgenannten Verhältnis von Aluminium zu Magnesium auftritt.
Die feinskalige Gefügestruktur ist mit einer hohen Festigkeit, insbesondere einer
hohen Druckfestigkeit verbunden, wobei gleichzeitig eine gute Umformbarkeit der Magnesiumlegierung
bei entsprechenden vorgenannten Anteilen von Lithium in der Magnesiumlegierung gegeben
ist. Orientierungszusammensetzung bzw. Orientierungslinie im Phasendiagramm ist dabei
im Besonderen ein Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in Atomprozent, abgekürzt
mit At.-%) von ca. 3:6, da sich bei diesem Verhältnis eine besonders homogene feinskalige
bzw. homogene feine lamellare Gefügestruktur bzw. Morphologie findet. In einem Bereich
um dieses Verhältnis, vor allem bei einem Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in
At.-%) von 1:6 bis 4:6, findet sich die feine, insbesondere feine lamellare, Gefügestruktur
bzw. Morphologie weiterhin mit unterschiedlich starker Ausprägung, was in der Regel
entsprechend mit unterschiedlichen Ausprägungen einer Höhe einer Festigkeit, insbesondere
einer Höhe einer Druckfestigkeit, sowie Umformbarkeit bzw. Duktilität der Magnesiumlegierung
verbunden ist. Aufgrund dieses besonderen morphologischen Verhaltens im angegebenen
Zusammensetzungsbereich ist damit eine Bildung einer Magnesiumlegierung ermöglicht,
welche sowohl eine hohe Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit, als auch eine gute
Umformbarkeit aufweist.
[0009] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die Magnesiumlegierung (in At.-%) 30,0 % bis 60,0
%, insbesondere 40 % bis 50 %, Lithium aufweist. Dadurch sind eine ausgeprägte Festigkeit
und eine besonders ausgeprägte Umformbarkeit erreichbar. Dies dürfte sich insbesondere
aus einer Kombination von feinstrukturierter Morphologie und einer Umwandlung zu einem
kubisch-raumzentrierten Kristallsystem im angegebenen Lithium-Bereich ergeben. Besonders
nachdrücklich treten sowohl eine hohe Festigkeit als auch eine hohe Umformbarkeit
in Erscheinung, wenn die Magnesiumlegierung (in At.-%) 45 % bis 50 %, insbesondere
45 % bis 48 %, Lithium aufweist.
[0010] Eine Konstruktionslegierung mit hoher Einsatzfähigkeit ist erreichbar, wenn die Magnesiumlegierung
als Magnesiumbasislegierung ausgebildet ist. Magnesiumbasislegierung bezeichnet dabei
entsprechend einer praxisüblichen Notation eine Magnesiumlegierung, welche unter Zugrundelegung
deren Legierungsanteile in Gewichtsprozent (Gew.-%) als Hauptelement bzw. als größten
Legierungsanteil Magnesium enthält. Vor allem in Kombination mit, insbesondere vorstehend,
angeführten Anteilen für Lithium ist eine praktikable Konstruktionslegierung mit sehr
hohen Festigkeitseigenschaften und ausgeprägter Umformbarkeit erreichbar.
[0011] Günstig für eine ausgeprägte Feinheit bzw. feine, insbesondere lamellare, Gefügestruktur
ist es, wenn das Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 2:6 bis 3,5:6, bevorzugt
2,5:6 bis 3,5:6, beträgt. Dadurch ist eine besonders hohe Festigkeit, insbesondere
Druckfestigkeit, erreichbar. Dies gilt besonders bei einem Verhältnis von Aluminium
zu Magnesium (in At.-%) von etwa 3:6, bei welchem eine sehr homogene feine Morphologie
bzw. Gefügestruktur erhältlich ist. Vorteilhaft ist es hierzu insbesondere, wenn die
Magnesiumlegierung (in At.-%) 30,0 % bis 60,0 % Lithium und ein Verhältnis von Aluminium
zu Magnesium (in At.-%) von 2,5:6 bis 3,5:6, insbesondere etwa 3:6, beträgt.
[0012] Es versteht sich, dass die angegebenen Verhältnisse von Aluminium zu Magnesium mit
entsprechenden Unsicherheiten, wie diese bei einer Herstellung von Legierungen, insbesondere
unter Verwendung von Gießverfahren, üblich sind, behaftet sind und entsprechend nicht
als vollkommen exakte Werte zu interpretieren sind, sondern einem üblichen, praktisch
sinnvollen Rundungsschema unterliegen, wie dies von einem verständigen Fachmann auf
dem Gebiet einer Legierungsherstellung, insbesondere unter Verwendung von Gießverfahren,
zweckmäßig angewendet wird, um eine entsprechende Magnesiumlegierung herzustellen.
[0013] Es hat sich bewährt, wenn die Magnesiumlegierung mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere
mehr als 0,0 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt mehr als 0,0 bis 1,5 Gew.-%, Calcium (Ca) aufweist.
Auf diese Weise ist eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit der Magnesiumlegierung
erreichbar. Insbesondere ist damit eine verringerte Oxidationsneigung der Magnesiumlegierung
umsetzbar, vorteilhaft üblicherweise dadurch, dass sich eine stabile Oxidationsschicht
an einer Oberfläche der Magnesiumlegierung bildet. Weiter ist durch einen vorgenannten
Anteil von Calcium ein Kornfeinungseffekt in der Magnesiumlegierung nutzbar bzw. erreichbar,
sodass eine hohe Stabilität des feinskaligen Gefüges erreichbar und eine Festigkeit
der Magnesiumlegierung weiter erhöhbar ist. Sowohl eine hohe Oxidationsbeständigkeit
als auch eine erhöhte Festigkeit bzw. eine Stabilisierung der Festigkeitseigenschaften
ist erreichbar, wenn die Magnesiumlegierung 0,5 Gew.-% bis 1,0 Gew.-% Calcium aufweist.
Vorstehend angeführte Effekte bei einem Vorhandensein von Calcium in der Magnesiumlegierung
beruhen insbesondere auf einer Bildung von CaO. Entsprechend kann im Speziellen vorgesehen
sein, dass Calcium, zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, bevorzugt gänzlich,
in Form von CaO der Magnesiumlegierung als Legierungsanteil zugesetzt wird bzw. in
der Magnesiumlegierung enthalten ist. Damit kann eine homogene Verteilung von Calcium
bzw. CaO in der Magnesiumlegierung begünstigt werden. Vorteilhaft ist es somit insbesondere,
wenn die Magnesiumlegierung CaO mit den vorstehend angegebenen Anteilen für Calcium
aufweist.
[0014] Für eine Reduktion einer Oxidationsneigung ist es günstig, wenn die Magnesiumlegierung
mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 1,0 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%, Seltenerdmetalle,
insbesondere Yttrium (Y), aufweist. Von Relevanz ist hierbei besonders eine auftretende
Bildung von Y
2O
3 in der Magnesiumlegierung. Entsprechend kann im Speziellen vorgesehen sein, dass
Yttrium, zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, bevorzugt gänzlich, in Form
von Y
2O
3 der Magnesiumlegierung als Legierungsanteil zugesetzt wird bzw. in der Magnesiumlegierung
enthalten ist. Vorteilhaft ist es somit, wenn die Magnesiumlegierung Y
2O
3 mit den vorgenannt angegebenen Anteilen für Yttrium aufweist.
[0015] Eine Oxidationsneigung ist insbesondere reduzierbar, wenn sowohl Calcium, insbesondere
in Form von CaO, als auch Seltenerdmetalle, insbesondere Yttrium, bevorzugt in Form
von Y
2O
3, jeweils entsprechend den vorgenannten Gehaltsbereichen, in der Magnesiumlegierung
enthalten sind, wobei sich im Besonderen Calcium mit mehr als 0,0 bis 1,5 Gew.-% und
Yttrium mit 1,0 Gew.-% bis 2,0 Gew.-% bewährt hat.
[0016] Eine besonders ausgeprägte Korrosionsbeständigkeit ist erreichbar, wenn die Magnesiumlegierung
Calcium und Seltenerdmetalle, insbesondere Yttrium, enthält, wobei ein Gesamtanteil
von Calcium und Seltenerdmetallen, insbesondere Yttrium, mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-%,
bevorzugt 1,0 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, beträgt.
[0017] Vorteilhaft ist es, wenn eine Druckfestigkeit der Magnesiumlegierung, insbesondere
bei Raumtemperatur, mindestens 300 MPa, insbesondere mindestens 350 MPa, bevorzugt
mindestens 380 MPa, besonders bevorzugt mindestens 400 MPa, beträgt. Dies ist mit
einer erfindungsgemäß vorgesehenen Legierungszusammensetzung für die Magnesiumlegierung
aufgrund deren feinstrukturierten Gefügestruktur, insbesondere nach einer Herstellung
der Magnesiumlegierung durch Gießen, erreichbar. Bevorzugt gelten vorgenannte Werte
für eine maximale Druckfestigkeit, im Speziellen für eine Stauchgrenze oder Quetschgrenze,
der Magnesiumlegierung. Mit Vorteil kann die Druckfestigkeit bzw. maximale Druckfestigkeit
bzw. Stauchgrenze oder Quetschgrenze der Magnesiumlegierung mindestens 410 MPa, im
Speziellen mindestens 430 MPa, betragen. Dies ist üblicherweise praktikabel mit einer
Wärmebehandlung erreichbar, wie insbesondere nachstehend dargelegt ist.
[0018] Es hat sich gezeigt, dass die Magnesiumlegierung eine gute Auslagerungsfähigkeit
aufweist, wobei eine Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit, und/oder Umformbarkeit
der Magnesiumlegierung durch Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung weiter optimiert
bzw. bevorzugt erhöht werden können. Mit Vorteil ist daher vorgesehen, dass eine spezifische
Druckfestigkeit, insbesondere eine maximale spezifische Druckfestigkeit, der Magnesiumlegierung,
insbesondere bei Raumtemperatur, in einem ausgelagerten Zustand mindestens 300 Nm/g,
insbesondere mindestens 330 Nm/g, bevorzugt mindestens 350 Nm/g, beträgt. Der ausgelagerte
Zustand bezeichnet dabei einen Zustand der Magnesiumlegierung nach einer durchgeführten
Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung. Hierzu günstige Randbedingungen der Wärmebehandlung
sind insbesondere nachstehend im Rahmen eines Verfahrens zur Herstellung einer Magnesiumlegierung
weiter erläutert und entsprechend anwendbar.
[0019] Die angegebenen Materialkennwerte für die Magnesiumlegierung, vornehmlich Werte zu
Druckfestigkeit bzw. spezifischer Druckfestigkeit, beziehen sich dabei insbesondere
auf eine Raumtemperatur, welche üblicherweise zwischen 20 °C und 25 °C, in der Regel
bei etwa 20 °C, liegt.
[0020] Es hat sich gezeigt, dass eine besonders große Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit,
und vorteilhaft große Umformbarkeit erreichbar sind, wenn die Magnesiumlegierung 18,0
Gew.-% bis 24,0 Gew.-%, insbesondere 18,0 Gew.-% bis 22 Gew.-% Lithium, und 15,0 Gew.-%
bis 30,0 Gew.-%, insbesondere 16,5 Gew.-% bis 28,0 Gew.-% Aluminium aufweist. Hierbei
hat sich zudem gezeigt, dass mit einem zusätzlichen Anteil von Calcium eine Härte
der Magnesiumlegierung, insbesondere im Rahmen einer durchgeführten Wärmebehandlung,
optimiert bzw. gezielt eingestellt werden kann. Vorteilhaft ist es hierfür, wenn die
Magnesiumlegierung außerdem Calcium mit mehr als 0,0 bis 2,5 Gew.-%, insbesondere
0,1 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt 0,3 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, aufweist. Somit kann
im Speziellen in diesem Gehaltsbereich von Lithium und Aluminium durch Calcium nicht
nur eine Korrosionsbeständigkeit bzw. Oxidationsneigung beeinflusst bzw. verbessert
werden, sondern zudem Einfluss auf ein Härte der Magnesiumlegierung genommen werden.
Dies zeigt sich im Besonderen, wenn die Magnesiumlegierung 18,0 Gew.-% bis 22 Gew.-%
Lithium und 16,5 Gew.-% bis 28,0 Gew.-% Aluminium aufweist, besonders hervortretend
bei 0,1 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%, insbesondere bei 0,3 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, Calcium.
Im Rahmen einer Wärmebehandlung nimmt üblicherweise die Härte mit zunehmender Wärmebehandlungsdauer
zu, sodass abhängig von einer Dauer der Wärmbehandlung eine Härte der Magnesiumlegierung
einstellbar ist. Günstig für eine hohe Härte ist es, wenn eine Wärmebehandlung zwischen
200 °C und 450 °C eine Wärmbehandlungsdauer von mehr als 1 Stunde, insbesondere mehr
als 3 Stunden, aufweist. Im Speziellen ist eine einfach handzuhabende und zu bearbeitende
Zusammensetzung bzw. Magnesiumlegierung zu erhalten, wenn die Magnesiumlegierung 20
Gew.-% Lithium und 15,0 Gew.-% bis 30,0 Gew.-%, insbesondere 16,5 Gew.-% bis 28,0
Gew.-%, besonders bevorzugt 18,0 Gew.-% bis 26,0 Gew.-%, Aluminium aufweist. Dies
gilt besonders, wenn zudem wie vorstehend angeführt Calcium in der Magnesiumlegierung
enthalten ist.
[0021] Die mechanischen Eigenschaften der Magnesiumlegierung können durch Zusätze weiterer
Legierungselemente auf einen bestimmten Einsatzzweck hin optimiert werden. Für eine
Feinabstimmung einer Festigkeit, insbesondere der Druckfestigkeit, der Magnesiumlegierung
ist es günstig, wenn die Magnesiumlegierung 3,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-% Zink aufweist.
Eine Optimierung der Druckfestigkeit, insbesondere ohne eine Umformbarkeit besonders
einzuschränken, ist erreichbar, wenn die Magnesiumlegierung 7,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-%
Zink aufweist. Alternativ oder kumulativ zu Zink ist es hierzu günstig, wenn die Magnesiumlegierung
2,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 3,0 Gew.-% bis 7,0 Gew.-%, Silicium aufweist.
[0022] Ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung beruht in
der Regel darauf, dass Ausgangsstoffe der Magnesiumlegierung vermischt und ausgehend
von einer flüssigen bzw. teilflüssigen Phase abgekühlt werden. Auf einfache Weise
kann die erfindungsgemäße Magnesiumlegierung bzw. ein Vormaterial, Halbzeug oder Bauteil
mit bzw. aus der Magnesiumlegierung mittels üblicher Gießverfahren, beispielsweise
mit Formgieß-Verfahren, Druckguss-Verfahren, Strangguss-Verfahren oder Kokillenguss-Verfahren
hergestellt werden. Als vorteilhaft hat es sich insbesondere erwiesen, wenn die Herstellung
der erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung eine Wärmebehandlung umfasst, um eine Mikrostruktur
bzw. Morphologie der Magnesiumlegierung im Hinblick auf eine Festigkeit, insbesondere
Druckfestigkeit, bzw. Umformbarkeit zu optimieren.
[0023] Das weitere Ziel der Erfindung wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung erreicht, wobei eine Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung durchgeführt
wird, um eine Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit, und/oder Umformbarkeit der
Magnesiumlegierung zu optimieren bzw. zu erhöhen. Es hat sich gezeigt, dass durch
eine Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung eine Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit,
bzw. Umformbarkeit der Magnesiumlegierung weiter optimiert bzw. erhöht werden können,
sodass diese insbesondere gezielt, bevorzugt auf einen Einsatzzweck der Magnesiumlegierung
abgestimmt, eingestellt werden können.
[0024] Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren entsprechend bzw. analog den
Merkmalen, Vorteilen, Umsetzungen und Wirkungen, welche im Rahmen einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung, insbesondere vorstehend, beschrieben sind, ausgebildet sein kann.
Analoges gilt auch für die erfindungsgemäße Magnesiumlegierung im Hinblick auf ein,
insbesondere nachstehend, beschriebenes, erfindungsgemäßes Verfahren bzw. dessen einzelne
Behandlungsschritte bzw. Herstellungsschritte.
[0025] Günstig für eine ausgeprägte Erhöhung der Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit,
ist es, wenn die Wärmebehandlung mit einer Temperatur größer als 200 °C, insbesondere
zwischen 200 °C und 450 °C, für mehr 20 Minuten, insbesondere mehr als 1 Stunde, durchgeführt
wird. Als besonders geeignet für eine ausgeprägte Erhöhung der Festigkeit, insbesondere
Druckfestigkeit, hat sich dabei eine Wärmebehandlung mit einer Temperatur zwischen
250 °C und 400°C, bevorzugt zwischen 270 °C und 350 °C, erwiesen. Vorteilhaft ist
es hierbei, wenn die Wärmebehandlung für mehr als 1 Stunde (Std), bevorzugt zwischen
1 Stunde und 10 Stunden, insbesondere bevorzugt zwischen 1 Stunde und 6 Stunden, durchgeführt
wird, um die Festigkeit effizient einzustellen. Als besonders effizient für eine nachhaltige
Festigkeitserhöhung bei gleichzeitiger Optimierung einer Umformbarkeit der Magnesiumlegierung
hat sich eine Wärmebehandlung zwischen 300 °C und 350 °C, bevorzugt zwischen 320 °C
und 340 °C, für 2 Stunden bis 5 Stunden erwiesen. Es versteht sich, dass grundsätzlich
auch eine längere Wärmebehandlungsdauer üblich sein kann, allerdings haben sich die
vorstehend angegebenen Wärmebehandlungsdauern als besonders praktikabel hinsichtlich
einer zeiteffizienten Optimierung der mechanischen Eigenschaften gezeigt.
[0026] Mit Vorteil ist ein Vormaterial, Halbzeug oder Bauteil mit, insbesondere aus, einer
erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung oder erhältlich nach einem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung umgesetzt. Entsprechend
den vorstehenden Ausführungen, Merkmalen und Wirkungen der erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung
bzw. einer mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Magnesiumlegierung
weist auch ein mit einer Magnesiumlegierung gebildetes Vormaterial, Halbzeug oder
Bauteil eine vorteilhaft hohe Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit, und gute Umformbarkeit
auf.
[0027] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus den nachfolgend dargestellten
Ausführungsbeispielen. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen wird, zeigen:
Fig. 1 eine schematische Phasendiagramm-Darstellung für Mg-Li-Al, in welcher Zusammensetzungsbereiche
der erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung angegeben sind;
Fig. 2 ein Fließspannungsdiagramm mehrerer Magnesiumlegierungsproben aus einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung;
Fig. 3 und Fig. 4 Rasterelektronenmikroskopaufnahmen einer Magnesiumlegierungsprobe
aus einer erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung mit unterschiedlichen Vergrößerungen;
Fig. 5 ein Fließspannungsdiagramm von Magnesiumlegierungsproben aus einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung nach durchgeführten Wärmebehandlungen;
Fig. 6 eine Fließspannungsdiagramm von Magnesiumlegierungsproben aus einer weiteren
erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung nach durchgeführten Wärmebehandlungen;
Fig. 7 ein Härtediagramm von Magnesiumlegierungsproben aus einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung.
[0028] Fig. 1 zeigt eine schematische Phasendiagramm-Darstellung (in At.-%) für Magnesium-Lithium-Aluminium
(Mg-Li-Al) gemäß einer üblichen ternären Phasendiagramm-Ausgestaltung, wobei Zusammensetzungsbereiche
bzw. Gehaltsbereiche von Legierungsanteilen einer erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung
angegeben sind. In der Phasendiagramm-Darstellung ist als strichpunktierte Linie A
eine Orientierungszusammensetzung einer Mg-Li-Al-Legierung mit einem Verhältnis von
Aluminium zu Magnesium (in At.-%) von ca. 3:6 dargestellt, da sich entsprechend einer
der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis in einem Gehaltsbereich von 15,0 At.-%
bis 70,0 At.-% Lithium bei diesem Verhältnis von Aluminium zu Magnesium eine besonders
homogene, feinskalige, insbesondere feine lamellare, Gefügestruktur bzw. Morphologie
findet. In einem Bereich um dieses Verhältnis, angegeben mit einem Verhältnis von
Aluminium zu Magnesium (in At.-%) von 1:6 bis 4:6, findet sich diese feinskalige bzw.
feinstrukturierte Gefügestruktur weiterhin in unterschiedlich starker Ausprägung und
erklärt eine vorteilhaft hohe Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit, sowie gute
Umformbarkeit der Magnesiumlegierung in diesem Bereich. Ein Zusammensetzungsbereich
(in At.-%) von 15,0 % bis 70,0 % Lithium und einem Verhältnis von Aluminium zu Magnesium
(in At.-%) von 1:6 bis 4:6 ist in Fig. 1 mit einem mit einer durchgezogenen Linie
dargestellten Viereck, gekennzeichnet mit Bezugszeichen 1, ersichtlich dargestellt.
Eine ausgeprägte Festigkeit und besonders ausgeprägte Umformbarkeit findet sich insbesondere
in einem Zusammensetzungsbereich (in At.-%) von 30,0 % bis 60,0 % Lithium und einem
Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) von 1:6 bis 4:6. Dieser Zusammensetzungsbereich
ist in Fig. 1 mit einem mit einer gestrichelten Line dargestellten Viereck, gekennzeichnet
mit Bezugszeichen 2, dargestellt.
[0029] Im Rahmen einer Entwicklung der erfindungsgemäßen Magnesiumlegierung wurden Versuchsreihen
mit unterschiedlichen Legierungszusammensetzungen von Magnesiumlegierungen, insbesondere
entsprechend von erfindungsgemäß definierten Legierungszusammensetzungen, durchgeführt.
Im Folgenden werden repräsentativ für die vorgenannten Zusammensetzungsbereiche Kenndaten
von aus Mg-20%Li-15%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%) und Mg-20%Li-24%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%)
gefertigten Magnesiumlegierungsproben dargestellt. Die Magnesiumlegierungsproben wurden
mittels Kokillenguss hergestellt, wobei insbesondere Magnesiumlegierungsproben mit
zylindrischer Form, mit einem Durchmesser von 5 mm und einer Länge von 10 mm, gefertigt
wurden. Die Magnesiumlegierungsproben wurden Druckversuchen bei Raumtemperatur, etwa
20 °C, unterzogen und als Ergebnis Fließkurven ermittelt, welche eine Fließspannung,
in MPa, als Funktion eines Verformungsgrades, in %, darstellen.
[0030] Fig. 2 zeigt ein Fließspannungsdiagramm mit Fließkurven als Ergebnis von Druckversuchen
mit aus Mg-20%Li-15%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%) gefertigten Magnesiumlegierungsproben
bei Raumtemperatur. Dargestellt sind Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben unmittelbar
nach einer Herstellung der Magnesiumlegierungsproben (as-cast), in Fig. 2 gezeigt
als durchgezogenen Linien, gekennzeichnet mit Bezugszeichen 3. Darüber hinaus sind
Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben nach einer durchgeführten Wärmebehandlung
(aged) der Magnesiumlegierungsproben dargestellt, in Fig. 2 gezeigt als gestrichelte
Linien, gekennzeichnet mit Bezugszeichen 4. Hierzu wurden Magnesiumlegierungsproben
einer Wärmebehandlung bei 330 °C für 3 Stunden unterzogen und anschließend Fließkurven
mittels Druckversuchen ermittelt. Ersichtlich ist ein deutlicher Einfluss der Wärmebehandlung
auf Druckfestigkeit und Umformbarkeit der Magnesiumlegierungsproben, wodurch das Potential
gegeben ist, Druckfestigkeit und Umformbarkeit optimiert, insbesondere auf einen späteren
Einsatzzweck hin, durch Wärmebehandlung einzustellen.
[0031] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Rasterelektronenmikroskopaufnahmen der aus Mg-20%Li-15%Al-1%Ca-0,5%Y
(in Gew.-%) gefertigten Magnesiumlegierungsproben mit unterschiedlichen Vergrößerungen.
Ersichtlich sind einerseits helle Korngrenzphasen (in weißlich-grau), welche als Al-Ca
identifiziert wurden und andererseits ausgeprägte feine Kristallstrukturen bzw. Morphologien
in einem von den Korngrenzphasen umschließenden Bereich, insbesondere in einem Zentrumsabschnitt
dieses Bereiches, bzw. im Inneren des Mischkristalles, gut ersichtlich insbesondere
in Fig. 4. Erkennbar ist außerdem eine stark unterschiedliche Feinstruktur, insbesondere
in der Nähe der Korngrenzphasen.
[0032] Fig. 5 zeigt ein Fließspannungsdiagramm mit Fließkurven als Ergebnis von Druckversuchen
mit aus Mg-20%Li-15%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%) gefertigten Magnesiumlegierungsproben
bei Raumtemperatur, wobei Magnesiumlegierungsproben nach durchgeführten Wärmebehandlungen
mit unterschiedlichen Wärmebehandlungstemperaturen untersucht wurden. Dargestellt
sind Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben, welche einer Wärmebehandlung bei 270
°C für 4 Stunden unterzogen wurden, in Fig. 5 gezeigt als gestrichelte Linien, gekennzeichnet
mit Bezugszeichen 5, und Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben, welche einer Wärmebehandlung
bei 330 °C für 4 Stunden unterzogen wurden, in Fig. 5 gezeigt als durchgezogenen Linien,
gekennzeichnet mit Bezugszeichen 6. Ersichtlich ist ein ausgeprägter Einfluss von
Wärmebehandlungstemperaturen auf die mechanischen Eigenschaften der Magnesiumlegierungsproben,
wobei eine Wärmebehandlungstemperatur von 330 °C im Vergleich zu einer niedrigeren
Wärmebehandlungstemperatur von 270 °C zu einer ausgeprägten Verbesserung der Druckfestigkeit
führt, wobei gleichzeitig weiterhin eine sehr gute Umformbarkeit der Magnesiumlegierungsproben
gegeben ist.
[0033] Fig. 6 zeigt ein Fließspannungsdiagramm mit Fließkurven als Ergebnis von Druckversuchen
mit aus Mg-20%Li-24%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%) gefertigten Magnesiumlegierungsproben
bei Raumtemperatur, wobei Magnesiumlegierungsproben nach durchgeführten Wärmebehandlungen
mit unterschiedlichen Wärmebehandlungstemperaturen untersucht wurden. Dargestellt
sind Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben, welche einer Wärmebehandlung bei 270
°C für 4 Stunden unterzogen wurden, in Fig. 6 gezeigt als gestrichelte Linien, gekennzeichnet
mit Bezugszeichen 7, und Fließkurven von Magnesiumlegierungsproben, welche einer Wärmebehandlung
bei 330 °C für 4 Stunden unterzogen wurden, in Fig. 6 gezeigt als durchgezogenen Linien,
gekennzeichnet mit Bezugszeichen 8. Auch hier findet sich analog zu dem in Fig. 5
dargestellten Ergebnis ein ausgeprägter Einfluss von Wärmebehandlungstemperaturen
auf die mechanischen Eigenschaften der Magnesiumlegierungsproben, wobei eine Wärmebehandlungstemperatur
von 330 °C im Vergleich zu einer niedrigeren Wärmebehandlungstemperatur von 270 °C
zu einer Verbesserung der Druckfestigkeit führt, wobei gleichzeitig weiterhin eine
gute Umformbarkeit der Magnesiumlegierungsproben gegeben ist.
[0034] Fig. 7 zeigt ein Härtediagramm als Ergebnis von Härteprüfungen nach Vickers mit aus
Mg-20%Li-15%Al-1%Ca-0,5%Y (in Gew.-%) gefertigten Magnesiumlegierungsproben bei Raumtemperatur,
etwa 20 °C, wobei Magnesiumlegierungsproben nach durchgeführten Wärmebehandlungen
mit unterschiedlichen Wärmebehandlungsdauern untersucht wurden. Als Wärmebehandlungstemperatur
wurde 330 °C angewendet. Im Härtediagramm sind jeweils Mittelwerte von Härten nach
Vickers (HV 0,1) von mehreren Messungen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Wärmebehandlungsdauern
t, von 0 Minuten (min) bis 300 Minuten, der Magnesiumlegierungsproben dargestellt.
Ersichtlich ist eine sukzessive Zunahme der Härte mit einer Wärmebehandlungsdauer,
wobei insbesondere bei einer Wärmbehandlungsdauer von mehr als 60 Minuten eine hohe
Härte erreichbar ist. Mit Hinblick auf die in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Bilddarstellungen
ist dieses Verhalten möglicherweise erklärbar mit einer Diffusion von Calcium in den
inneren Bereich des Mischkristalles.
[0035] Eine erfindungsgemäße Magnesiumlegierung weist somit vorteilhaft sowohl eine große
Festigkeit als auch eine gute Umformbarkeit auf, welche insbesondere mittels Wärmebehandlung
optimiert bzw. bevorzugt erhöht werden können. Im Speziellen ist außerdem die Möglichkeit
gegeben, eine Härte der Magnesiumlegierung zu optimieren bzw. definiert einzustellen.
Die erfindungsgemäße Magnesiumlegierung bzw. ein Bauteil mit bzw. aus der erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung bietet damit ein Potenzial robuste und widerstandfähige Bauelemente,
insbesondere Konstruktionsbauelemente, im Besonderen in der Automobilindustrie, Flugzeugindustrie
und/oder Weltraumindustrie, bevorzugt zweckangepasst, umzusetzen.
1. Magnesiumlegierung, aufweisend (in At.-%)
15,0 % bis 70,0 % Lithium,
mehr als 0,0 % Aluminium,
Rest Magnesium und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
wobei ein Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 1:6 bis 4:6 beträgt.
2. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung (in At.-%) 30,0 % bis 60,0 %, insbesondere 40 % bis 50 %,
Lithium aufweist.
3. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 2:6 bis 3,5:6 beträgt.
4. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-% Calcium aufweist.
5. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-% Seltenerdmetalle, insbesondere
Yttrium, aufweist.
6. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung Calcium und Seltenerdmetalle, insbesondere Yttrium, enthält,
wobei ein Gesamtanteil von Calcium und Seltenerdmetallen, insbesondere Yttrium, mehr
als 0,0 bis 3,0 Gew.-% beträgt.
7. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckfestigkeit der Magnesiumlegierung mindestens 300 MPa, insbesondere mindestens
350 MPa, beträgt.
8. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine spezifische Druckfestigkeit der Magnesiumlegierung in einem ausgelagerten Zustand
mindestens 300 Nm/g beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung durchgeführt wird, um eine Festigkeit
und/oder Umformbarkeit der Magnesiumlegierung zu optimieren.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung mit einer Temperatur größer als 200 °C, insbesondere zwischen
200 °C und 400 °C, für mehr 20 Minuten, insbesondere mehr als 1 Stunde, durchgeführt
wird.
11. Vormaterial, Halbzeug oder Bauteil mit einer Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche
1 bis 8 oder erhältlich nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Magnesiumlegierung, aufweisend (in At.-%)
40,0 % bis 70,0 % Lithium,
mehr als 0,0 % Aluminium,
optional zudem mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-% Calcium,
optional zudem mehr als 0,0 bis 3,0 Gew.-% Seltenerdmetalle, insbesondere Yttrium,
optional zudem 3,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-% Zink,
optional zudem 2,0 Gew.-% bis 10,0 Gew.-% Silicium,
Rest Magnesium und herstellungsbedingte Verunreinigungen,
wobei ein Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 1:6 bis 4:6 beträgt.
2. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung (in At.-%) 30,0 % bis 60,0 %, insbesondere 40 % bis 50 %,
Lithium aufweist.
3. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Aluminium zu Magnesium (in At.-%) 2:6 bis 3,5:6 beträgt.
4. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumlegierung Calcium und Seltenerdmetalle, insbesondere Yttrium, enthält,
wobei ein Gesamtanteil von Calcium und Seltenerdmetallen, insbesondere Yttrium, mehr
als 0,0 bis 3,0 Gew.-% beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmebehandlung der Magnesiumlegierung durchgeführt wird, um eine Festigkeit
und/oder Umformbarkeit der Magnesiumlegierung zu optimieren.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung mit einer Temperatur größer als 200 °C, insbesondere zwischen
200 °C und 400 °C, für mehr 20 Minuten, insbesondere mehr als 1 Stunde, durchgeführt
wird.
7. Vormaterial, Halbzeug oder Bauteil mit einer Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche
1 bis 4 oder erhältlich nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6.