[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorgarnspulengatter für eine Ringspinnmaschine mit mindestens
zwei durch Längsträger gebildete Gatterreihen, die mit Vorgarnspulen bestückbar sind,
wobei die Längsträger über Querprofile an vertikalen Gatterstangen abgestützt sind.
[0002] Vorgarnspulengatter sind im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen in verschiedenen
Ausführungsformen seit langem bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen zum Teil
ausführlich beschrieben.
[0003] In der
DE 297 12 880 U1 ist bspw. ein Vorgarnspulengatter beschrieben, welches auf jeder Maschinenseite einer
Ringspinnmaschine über drei Gatterreihen verfügt, die jeweils mit Vorgarnspulen bestückbar
sind. Die Vorgarnspulen sind dabei über so genannte Spulenhängeträger an Längsträger
des Vorgarnspulengatters angeschlossen, wobei die Längsträger ihrerseits über Querprofile
an vertikalen Gatterstangen des Vorgarnspulengatters abgestützt sind. Die von den
Vorgarnspulen abgezogenen Vorgarnlunten laufen, jeweils über verschiedene Luntenführungen
geführt, in die Streckwerke der Ringspinnmaschine ein.
[0004] Ein vergleichbares Vorgarnspulengatter ist auch in der
DE 10 2007 007 864 A1 beschrieben. Bei diesem bekannten Vorgarnspulengatter sind die Vorgarnspulen ebenfalls
über Spulenhängeträger an die Längsträger des Vorgarnspulengatters angeschlossen,
allerdings sind die Längsträger hier als Hängeschienen ausgebildet. Die Spulenhängeträger
sind außerdem durch Verbindungselemente zu so genannten Hängewagenzügen zusammengeschlossen,
durch die eine zeitnahe Versorgung der Arbeitsstellen der Ringspinnmaschine sichergestellt
werden kann. Das heißt, die vor Beginn eines Spinnprozesses mit frischen Vorgarnspulen
bestückten Hängewagenzüge sorgen nicht nur ordnungsgemäß für frisches Vorlagematerial,
sondern fördern nach Beendigung des Spinnprozesses auch die leergesponnenen Hülsen
zeitnah ab.
[0005] Durch solche mit Vorgarnspulen bestückten, im Vorgarnspulengatter positionierbare
Hängewagenzüge ist zwar während des laufenden Spinnprozesses eine gute Versorgung
der Ringspinnmaschinen mit frischem Vorgarn gewährleistet, allerdings ist es oft relativ
schwierig, den genauen Zeitpunkt zu ermitteln, an dem die Vorgarnspulen leergelaufen
sind und ausgetauscht werden müssen.
[0006] Das heißt, bei solchen Vorgarnspulengattern gestaltet sich die Berechnung der so
genannten Restlaufzeit einer Garnpartie oft relativ schwierig und ist letztendlich
meistens recht ungenau. Wie in der
EP 0 321 404 B1 beschrieben, wird die im Vorgarnspulengatter einer Ringspinnmaschine befindliche
Restgarnmenge bspw. oft über den Verbrauch der Ringspinnmaschine berechnet. Das durch
die
EP 0 321 404 B1 bekannte Vorgarnspulengatter verfügt bspw. über Vorrichtungen, mit denen während
des Spinnbetriebes die Länge des von den Vorgarnspulen abgewickelten Garnes gemessen
wird. Aus diesen Messlängen werden dann die auf den Vorgarnspulen verbliebenen Restfadenlängen
und aus diesen die Restlaufzeit der Garnpartie berechnet. Da bei dieser Methode immer
von vollen Vorgarnspulen ausgegangen wird, ist allerdings oft nicht ganz klar, welche
Garnmenge tatsächlich noch im Vorgarnspulengatter verfügbar ist.
[0007] Zur Optimierung des Betriebes von Spinnereianlagen sind in der Vergangenheit auch
verschiedene weitere Betriebsverfahren vorgeschlagen worden, die allerdings meistens
recht aufwendig und damit in der Regel recht kostenintensiv sind.
[0008] Durch die
EP 0 512 442 A1 sind bspw. ein Verfahren und eine Hilfsvorrichtung bekannt, die Mittel zum Festlegen
eines Produktionsplanes umfassen. Der Produktionsplan sieht die Verteilung einer bestimmten
Produktionsmenge eines vorgegebenen Garnes auf verschiedene Maschinen vor, wobei außerdem
Mittel vorhanden sind, die die Produktionsmenge pro Zeiteinheit schätzen.
[0009] In der
EP 0 541 483 A1 ist eine vergleichbare Prozess-Steuerung in einem Textilbetrieb beschrieben. Die
Spinnereianlage ist dabei mit einem Prozessleitrechner für eine Maschinengruppe ausgestattet,
wobei jede Maschine der Gruppe mit einer eigenen Steuerung ausgestattet ist, die die
Aktorik der Maschine steuert. Bei dieser bekannten Prozess-Steuerung ist des Weiteren
ein Netzwerk vorgesehen, das die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Prozessleitrechner
und jeder Maschine der Gruppe ermöglicht.
[0010] Bei den bekannten, meistens recht aufwendigen Verfahren und Einrichtungen ist allerdings,
insbesondere bezüglich der Ermittlung der Restlaufzeit von Vorgarnspulen und damit
des genauen Zeitpunktes des Austausches der leergelaufenen Vorgarnspulen gegen frische
Flyerspulen, durchaus noch Verbesserungspotential gegeben.
[0011] Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung deshalb
die Aufgabe zugrunde, ein Vorgarnspulengatter für eine Ringspinnmaschine so weiter
zu entwickeln, dass jederzeit problemlos die genaue Restlaufzeit der im Vorgarnspulengatter
befindlichen Vorgarnspulen abrufbar ist.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Vorgarnspulengatter mit
Sensoreinheiten ausgestattet ist, die mittels Messung die Menge des in den Gatterreihen
vorhandenen Vorgarns erfassen und an eine Rechnereinrichtung übermitteln, die daraus
die Restlaufzeit des im Vorgarnspulengatter befindlichen Vorgarns berechnet.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Das erfindungsgemäß ausgebildete Vorgarnspulengatter hat insbesondere den Vorteil,
dass mit einem solchen Vorgarnspulengatter auf relativ einfache Weise die Restlaufzeit
einer im Vorgarnspulengatter befindlichen Garnpartie ermittelbar ist. Das heißt, durch
den Einsatz eines erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters kann der Zeitpunkt, an dem
ein Vorgarnspulenwechsel eingeleitet werden muss, sehr genau bestimmt werden und so
die Zeitspanne, in der die Ringspinnmaschine abgeschaltet ist, also nicht produziert,
minimiert werden. Insgesamt kann durch exaktes Timing des Vorgarnspulenwechsels die
Produktivität einer Ringspinnmaschine, insbesondere wenn öfters Partiewechsel anstehen,
deutlich verbessert werden.
[0015] Um eine möglichst genaue Berechnung der Restlaufzeit des noch im Vorgarnspulengatters
befindlichen Vorgarns zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, bei der Inbetriebnahme
des erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters zunächst die Sensoreinheiten zu eichen.
Zu diesem Zweck wird das Vorgarnspulengatter zunächst mit leeren Flyerhülsen bestückt
und das Gewicht der leeren Flyerhülsen erfasst. Das Gewicht dieser Flyerhülsen stellt
dann bei den nachfolgenden Messungen der Menge des in den Gatterreihen vorhandenen
Vorgarns einen Referenzwert dar.
[0016] Bezüglich einer vorteilhaften Anordnung der Sensoreinheiten sind dabei verschiedene
Ausführungsformen möglich.
[0017] In einer ersten Ausführungsform können die Sensoreinheiten bspw. im Bereich der Längsträger
des Vorgarnspulengatters angeordnet werden. Das heißt, vorzugsweise weist jeder Längsträger
des Vorgarnspulengatters im Bereich jeder Maschinensektion der Ringspinnmaschine eine
eigene Sensoreinheit auf. Bei einer solchen Ausbildung ist sowohl eine sehr exakte
Ermittlung der Menge des noch im Vorgarnspulengatters befindlichen Vorgarns und damit
eine sehr exakte Berechnung der Restlaufzeit der Garnpartie gewährleistet, als auch
die Möglichkeit gegeben, die Verteilung des Gewichts innerhalb des Vorgarnspulengatters
zu ermitteln und somit schädliche einseitige Belastungen des Vorgarnspulengatters
frühzeitig zu vermeiden. Der konstruktive Aufwand, der bei einer Anordnung der Sensoreinheiten
an jedem Längsträger einer Maschinensektion einer Ringspinnmaschine notwendig wird,
ist allerdings nicht unerheblich und kann deutlich vermindert werden, wenn die Sensoreinheiten
im Bereich der Querprofile des Vorgarnspulengatters angeordnet werden. Bei einer solchen
Ausführungsform sind vorteilhafterweise pro Querprofil lediglich zwei Sensoreinheiten
notwendig, wobei jeweils eine Sensoreinheit auf der hinteren und eine Sensoreinheit
auf der vorderen Seite des Querprofils angeordnet ist. Mit einer solchen deutlich
einfacheren Ausführungsform sind die erzielbaren Messergebnisse zwar etwas ungenauer
als die Messergebnisse, die bei der vorstehend beschriebenen Installation an allen
Längsträgerabschnitten erzielbar sind, allerdings sind auch die Einbaukosten deutlich
geringer.
[0018] In einer weiteren, alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeder der zahlreichen
Spulenhängeträger für die Vorlagespulen mit einer eigenen Sensoreinheit ausgestattet
ist. Eine solche Ausführungsform ist zwar relativ aufwendig in der Umsetzung, erzielt
aber eine extrem hohe Genauigkeit bei der Ermittlung der Restlaufzeit. Vorteilhafterweise
sind die vorstehend beschriebenen Sensoreinheiten jeweils mit einem Dehnungsmessstreifen
ausgestattet. Solche Dehnungsmesstreifen sind oft als Folien-DMS ausgebildet, die
eine einen Widerstanddraht aufweisende Messgitterfolie aufweisen, welche auf einen
dünnen Kunststoffträger aufgetragen und mit elektrischen Anschlüssen versehen ist.
[0019] Derartige Folien-DMS verfügen des Weiteren oft über eine weitere dünne Kunststofffolie
auf ihrer Oberseite, die mit einem Trägerteil, im vorliegenden Fall mit einem Längsträger
oder einem Querprofil des Vorgarnspulengatters, fest verklebt ist und das Messgitter
mechanisch schützt.
[0020] Mit solchen Dehnungsmessstreifen können Formänderungen von Bauteilen, bspw. aufgrund
von Belastungen, schnell und genau erfasst werden. Das heißt, die bei Belastungen
auftretenden Dehnungen oder Stauchungen des betroffenen Bauteils führen im DMS zu
einer Änderung des spezifischen Widerstandes, was auf relativ einfache Weise als elektrisches
Signal an eine Rechnereinrichtung übertragen und von dieser zur Ermittlung der Belastung
des Bauteils genutzt werden kann. Die durch das Gewicht der Vorgarnspulen an den Längsträgern,
den Querprofilen oder den Spulenhängeträgern verursachten Formänderungen können folglich
relativ präzise erfasst und somit das augenblickliche Gewicht der im Vorgarnspulengatter
befindlichen Vorgarnspulen ermittelt werden. Da das Gewicht der Vorgarnspulen auch
den jeweils vorliegenden Füllungsgrad der Vorgarnspulen repräsentiert, ist auf relativ
einfache Weise auch die genaue Restlaufzeit der Garnpartie durch die Rechnereinrichtung
berechenbar. In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass im
Bereich der vertikalen Gatterstangen des Vorgarnspulengatters jeweils eine Sensoreinheit
angeordnet ist. Die Sensoreinheit weist dabei vorzugsweise ein stationär an einer
Gatterstange befestigtes Lagerbauteil und ein bezüglich des Lagerteils verschiebbar
gelagertes Messteil auf. Auf dem Messteil liegt der Tragbereich des Vorgarnspulengatters
mit einem der Querprofile auf. Das bedeutet, das Gewicht des Vorgarnspulengatters
samt der im Vorspulengatter hängenden Vorgarnspulen lastet auf dem verschiebbar gelagerten
Messteil der Sensoreinheit, die vorzugsweise als Drucksensor ausgebildet ist.
[0021] Durch den Einsatz derartiger Drucksensoren, die an den vertikalen Gatterstangen des
Vorgarnspulengatters angeordnet sind, lässt sich der Aufwand für die notwendige Sensoreinheit
weiter reduzieren, auch wenn die Genauigkeit des Messergebnisses etwas geringer ist.
[0022] Nicht nur bezüglich der Ausbildung und Anordnung der Sensoreinheiten sind verschiedene
Varianten möglich, auch bezüglich der Kommunikation der Sensoreinheiten mit der Recheneinrichtung
sind verschiedene Ausführungsformen denkbar.
[0023] Die Sensoreinheiten und/oder die Sensoriken können bspw. in bewährter Ausführung
jeweils über Signalleitungen mit der Rechnereinrichtung der Ringspinnmaschine verbunden
sein. Allerdings kann die Kommunikation der Sensoreinheiten mit der Rechnereinrichtung
der Ringspinnmaschine auch kabellos erfolgen, beispielsweise mittels bekannter Funknetzwerke,
wie WLAN oder Bluetooth.
[0024] In beiden Fällen ist sichergestellt, dass die von den Sensoreinheiten ermittelten
Werte unmittelbar und zuverlässig an die Rechnereinrichtung weitergegeben werden,
wo sie zur Berechnung der genauen Restlaufzeit der vorliegenden Garnpartie verarbeitet
werden.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigt:
[0026]
- Fig. 1
- in Seitenansicht ein Vorgarnspulengatter einer Ringspinnmaschine, wie es durch den
Stand der Technik bekannt ist,
- Fig. 2
- schematisch in perspektivischer Vorderansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorgarnspulengatters, mit Sensoreinrichtungen im Bereich der Längsträger,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters, mit Sensoreinrichtungen
im Bereich der Querprofile,
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters, mit Sensoreinrichtungen
an den Spulenhängeträgern für die Vorgarnspulen,
- Fig. 5
- eine weitere, alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters,
mit Sensoreinheiten im Bereich der vertikalen Gatterstangen,
- Fig. 6
- ein in einer Sensoreinheit angeordneter Dehnungsmessstreifen,
- Fig. 7
- eine an einer vertikalen Gatterstange des Vorgarnspulengatters angeordnete Sensoreinheit,
- Fig. 8
- eine an einem Spulenhängeträger angeordnete Sensoreinrichtung.
[0027] Die Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein Vorgarnspulengatter 2 einer Ringspinnmaschine
1, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Ringspinnmaschine 1 ist dabei
stark schematisch dargestellt, das heißt, von der Ringspinnmaschine 1 ist in Fig.
1 lediglich eine der die Unterwalzen der Streckwerke der Ringspinnmaschine 1 tragenden,
so genannten Stanzen 13 sowie die zentrale Rechnereinrichtung 7 der Textilmaschine
dargestellt.
[0028] Wie bekannt, weisen solche Vorgarnspulengatter 2 in der Regel eine Mehrzahl von maschinenlangen
Längsträgern 3 auf, die über Querprofile 8 an vertikalen Gatterstangen 9 abgestützt
sind, welche ihrerseits im Maschinenrahmen der Ringspinnmaschine 1 gelagert sind.
[0029] Die meistens als Hängebahnschienen ausgebildeten Längsträger 3 sind oft Bestandteil
eines Hängeschienensystems, über das die Ringspinnmaschine 1 mit frischen Vorgarnspulen
4 versorgt wird. Das heißt, in den Hängebahnschienen 18 laufen Hängewagenzüge, die
aus einer Vielzahl miteinander gekoppelter Spulenhängeträger 5 bestehen, welche ihrerseits
mit vollen Vorgarnspulen 4, vorzugsweise Flyerspulen, oder, nach dem Spinnprozess,
mit leergesponnenen Flyerhülsen bestückt sind.
[0030] Im Ausführungsbeispiel weist das Vorgarnspulengatter 2 je Spinnmaschinenlängsseite
jeweils zwei dieser als nach unten offene, Ω-ähnliche Hängebahnschienen 18 ausgebildete
Längsträger 3 auf, in denen mittels Rollen 17, in an sich bekannter Weise, die gekoppelten
Spulenhängeträger 5 geführt sind. Der Antrieb solcher Hängewagenzüge erfolgt üblicherweise
entweder per Hand, durch (nicht dargestellte) "Lokomotiven" oder durch Reibrollenantriebe.
[0031] Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Vorderansicht einen maschinensektionslangen
Abschnitt eines derartigen, in der Praxis meistens sehr langen Vorgarnspulengatters
2. Wie ersichtlich und vorstehend bereits angedeutet, bestehen derartige Vorgarnspulengatter
2 im Wesentlichen aus als Hängeschienenbahn ausgebildeten Längsträgern 3, aus Querprofilen
8 und vertikalen Gatterstangen 9.
[0032] Die Längsträger 3 sind dabei an den Querprofilen 8 befestigt, die ihrerseits an den
vertikalen Gatterstangen 9 abgestützt sind. Das bedeutet, dass an den vertikalen Gatterstangen
9, die in bestimmten, durch die Länge einer Maschinensektion 12 der Ringspinnmaschine
1 vorgegebenen Abständen in den Maschinenrahmen der Ringspinnmaschine 1 eingelassen
sind, ist jeweils rechtwinklig wenigstens ein Querprofil 8 befestigt. An die Querprofile
8 sind, im Ausführungsbeispiel pro Maschinenseite jeweils zwei Längsträger 3 angeschraubt,
die, wie vorstehend bereits erläutert, vorzugsweise als Hängebahnschienen 18 ausgebildet
sind.
[0033] Im Bereich der Längsträger 3 sind des Weiteren jeweils Sensoreinheiten 6 installiert,
die kommunikativ mit der Rechnereinrichtung 7 der Ringspinnmaschine 1 verbunden sind.
Die Verbindung zwischen den Sensoreinheiten 6 und der Rechnereinrichtung 7 erfolgt,
wie angedeutet, bspw. über Signalleitungen 11. Allerdings ist es auch möglich, die
Sensoreinrichtungen 6 kabellos mit der Rechnereinrichtung 7 zu verbinden.
[0034] Die Sensoreinheiten 6 sind vorzugsweise mit Dehnungsmessstreifen 10 ausgestattet,
die die vom Gewicht der Vorgarnspulen 4 abhängige Biegebelastung des zugehörigen Längsträgers
3 erfassen. Bekanntlich ermöglichen solche in Fig. 6 in einem größeren Maßstab dargestellten
Dehnungsmesstreifen 10 auf relativ einfache Weise eine Erfassung von dehnenden und
stauchenden Verformungen. Das heißt, durch solche Dehnungsmessstreifen 10 ist eine
relativ genaue experimentelle Bestimmung von mechanischen Spannungen und damit bspw.
eine gute Bestimmung der Beanspruchungen eines Trägerelements durch ein einwirkendes
Gewicht möglich.
[0035] In der Rechnereinrichtung 7 werden von den Sensoreinheiten 6 erfasste Belastungswerte,
die sich, wie vorstehend angedeutet, durch das Gewicht der über Spulenhängeträger
5 an den Längsträgern 3 hängenden Vorgarnspulen 4 ergeben, verarbeitet, das heißt,
die Rechnereinrichtung 7 berechnet anhand der von den Sensoreinheiten 6 eingehenden
Belastungswerte die verbleibende Restlaufzeit der betreffenden Garnpartie.
[0036] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Vorgarnspulengatters
2 ist in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind die Sensoreinheiten 6
zur Ermittlung des Gewichts der Vorgarnspulen 4 jeweils im Bereich der Querprofile
8 angeordnet.
[0037] Das heißt, an den Querprofilen 8 ist vor und hinter der Befestigung der Querprofile
8 an der vertikalen Gatterstange 9 jeweils eine Sensoreinheit 6 angeordnet. Die Sensoreinheiten
6 erfassen die Biegespannungen, die durch das Gewicht der Vorgarnspulen 4, die an
den Spulenhängeträgern 5 hängend in den Längsträgern 3 positioniert sind, die in die
betreffenden Abschnitte der Querprofile 8 eingeleitet werden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Sensoreinheiten 6 kommunikativ mit der Rechnereinrichtung 7 der Ringspinnmaschine
1 verbunden, wobei die Verbindung auch hier entweder über Signalleitungen 11 oder
kabellos erfolgen kann.
[0038] Eine dritte alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Vorgarnspulengatters
2 ist in Fig. 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform weist jeder der zahlreichen
Spulenhängeträger 5 eine eigene Sensoreinheit 6 auf, die direkt das Gewicht der angehängten
Vorgarnspule 4 misst. Das heißt, bei dieser Ausführungsform ist, wie in Fig. 8 angedeutet,
jeder der mit Rollen 17 ausgestattete und in einer Ω-ähnlichen Hängebahnschiene 18
laufende Spulenhängeträger 5, der mit einer eigenen Sensoreinheit 6 ausgestattet,
die, wenn der Spulenhängeträger 5 in seiner Abspulstellung im Bereich einer Spinnstelle
positioniert ist, kommunikativ mit der Rechnereinrichtung 7 der Ringspinnmaschine
1 verbunden. Die Verbindung erfolgt dabei entweder, wie dargestellt, über eine mechanische
Kontaktstelle 19 sowie eine Signalleitung 11 oder, wie vorstehend bereits im Zusammenhang
der anderen Ausführungsbeispiele erläutert, kabellos.
[0039] Auch bei der vorliegenden Ausführungsform berechnet die Rechnereinrichtung 7 anhand
der von den Sensoreinheiten 6 der Spulenhängeträger 5 während des Spinnprozesses übermittelten
Spulengewichte sowie weiterer bekannter Parameter ständig exakt die Restlaufzeit der
vorliegenden Garnpartie.
[0040] Die mit einer derartigen Ausführungsform ermittelbaren Restlaufzeiten der Vorgarnspulen
sind zwar sehr genau und sehr detailliert, allerdings der notwendig konstruktive Aufwand
relativ groß.
[0041] Eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorgarnspulengatters
2 ist in Fig. 5 dargestellt.
[0042] Bei dieser Ausführungsform ist im Bereich der vertikalen Gatterstangen 9 jeweils
eine Sensoreinheit 14 installiert, die wie aus den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
bekannt, kommunikativ, entweder über Signalleitungen 11 oder kabellos, mit einer Rechnereinrichtung
7 der Ringspinnmaschine 1 verbunden ist. Die Sensoreinheit 14 besteht, wie aus Fig.
7 ersichtlich, aus einem Lagerbauteil 16, das fest an einer der vertikalen Gatterstangen
9 angeordnet ist und einem bezüglich dieses Lagerbauteils 16 verschiebbar gelagerten
Messteils 15. Die als Drucksensor fungierte Sensoreinheit 14 erfasst den Auflagedruck
des aufliegenden Querprofils 8, das seinerseits durch die Längsträger 3 belastetet
wird, welche das Gewicht der Vorgarnspulen 4 aufnehmen, die im Bereich einer Maschinensektion
12 an Spulenhängeträgern 5 hängend in den Längsträgern 3 positioniert sind.
[0043] Die Sensoreinheit 14 meldet die durch das Gewicht der Vorlagespulen 5 einer Maschinensektion
12 verursachte Verschiebung des Messteils 15 bezüglich des Lagerbauteils 16 an die
Rechnereinrichtung 7, die daraus sowie anhand weiterer bekannter Parameter ständig
exakt die Restlaufzeit der vorliegenden Garnpartie ermittelt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Ringspinnmaschine
- 2
- Vorgarnspulengatter
- 3
- Längsträger
- 4
- Vorgarnspule
- 5
- Spulenhängeträger
- 6
- Sensoreinheit
- 7
- Rechnereinrichtung
- 8
- Querprofil
- 9
- Gatterstange
- 10
- Dehnungsmesstreifen
- 11
- Signalleitung
- 12
- Maschinensektion
- 13
- Stanze
- 14
- Sensoreinheit
- 15
- Messteil
- 16
- Lagerbauteil
- 17
- Rolle
- 18
- Hängebahnschiene
- 19
- Kontaktstelle
1. Vorgarnspulengatter (2) für eine Ringspinnmaschine (1) mit mindestens zwei durch Längsträger
(3) gebildete Gatterreihen, die mit Vorgarnspulen (4) bestückbar sind, wobei die Längsträger
(3) über Querprofile (8) an vertikalen Gatterstangen (9) abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das Vorgarnspulengatter (2) mit Sensoreinheiten (6, 14) ausgestattet ist, die mittels
Messung die Menge des in den Gatterreihen vorhandenen Vorgarns erfassen und an eine
Rechnereinrichtung (7) übermitteln, die daraus die Restlaufzeit des im Vorgarnspulengatter
(2) befindlichen Vorgarns berechnet.
2. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (6) im Bereich der Längsträger (3) des Vorgarnspulengatters (2)
angeordnet sind.
3. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Längsträger (3) des Vorgarnspulengatters (2) im Bereich jeder Maschinensektion
(12) der Ringspinnmaschine (1) mit einer eigenen Sensoreinheit (6) ausgestattet ist.
4. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (6) im Bereich der Querprofile (8) des Vorgarnspulengatters (2)
installiert sind.
5. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Querprofil (8) mit zwei Sensoreinheiten (6) ausgestattet ist.
6. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhängeträger (5) für die Vorlagespulen (4) jeweils mit einer Sensoreinheit
(6) ausgerüstet sind.
7. Vorgarnspulengatter (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (6) über Dehnungsmessstreifen (10) verfügen.
8. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (14) jeweils im Bereich der vertikalen Gatterstangen (9) des
Vorgarnspulengatters (2) angeordnet sind.
9. Vorgarnspulengatter (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (14) ein stationär an einer Gatterstange (9) befestigtes Lagerbauteil
(16) und ein bezüglich dieses Lagerbauteils (16) verschiebbar gelagertes Messteil
(15) aufweist.
10. Vorgarnspulengatter (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (6, 14) jeweils über Signalleitungen (11) mit der Rechnereinrichtung
(7) der Ringspinnmaschine (1) verbunden sind.
11. Vorgarnspulengatter (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheiten (6, 14) jeweils kabellos mit der Rechnereinrichtung (7) der Ringspinnmaschine
(1) verbunden sind.