[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners ist aus dem Patentdokument
DE 10 2017 110 314 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird mit einem Gebläse ein fluides Medium durch eine
Strömungsführung dem Gebläsebrenner zugeführt. Weiterhin wird mit einem Strömungssensor
eine Strömung in der Strömungsführung quantitativ erfasst. Außerdem wird mit einer
Rückströmsicherungseinrichtung, die in diesem Dokument nicht explizit offenbart, aber
aus dem Patentdokument
DE 10 2016 203 628 A1 an sich bekannt ist, eine Rückströmung in der Strömungsführung entgegen der Förderrichtung
des Gebläses verhindert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners
der eingangs genannten Art zu verbessern. Insbesondere soll ein Verfahren zum Betrieb
eines Gebläsebrenners geschaffen werden, mit dem eine defekte Rückströmsicherungseinrichtung
sicher erkannt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners durch die
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass in einer Phase bei ausgeschaltetem Gebläse,
in der aber dennoch vom Strömungssensor eine oberhalb eines vorgegebenen Betragswertes
liegende Strömung ermittelt wird, zur Ermittlung eines Defekts an der Rückströmsicherungseinrichtung
das Gebläse gestartet wird, und dass dann ein Signal erzeugt wird, wenn bei diesem
Starten des Gebläses die mit dem Strömungssensor erfasste Strömung zumindest anfänglich
betragsmäßig abnimmt.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren somit dadurch aus,
dass in einer Phase bei ausgeschaltetem Brenner beim Anlaufen des Gebläses beobachtet
wird, ob es zu einer Strömungsumkehr in der Strömungsführung kommt, die messtechnisch
daran erkennbar ist, dass der gemessene Wert der Strömung, typischer Weise der Widerstand
eines Heizdrahtes (eine genauere Erläuterung hierzu folgt weiter unten), betragsmäßig
zunächst abnimmt. Sollte dies der Fall sein, so bedeutet dies, dass die Rückströmsicherungseinrichtung
in unerwünschter Richtung durchströmt wird und mithin offensichtlich nicht in Ordnung
ist.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb
eines Gebläsebrenners ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners einschließlich seiner
vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend
anhand der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- perspektivisch und teilweise als Explosionsdarstellung einen Gebläsebrenner; und
- Figur 2
- als Diagramm den zeitlichen Verlauf der mit dem Strömungssensor gemessenen Strömung
(genauer ṁ [kg/s]) und den Betriebsstatus des Gebläses (genauer P [W].
[0011] Bei dem in den Figuren dargestellten Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners
wird mit einem Gebläse 1 ein fluides Medium durch eine Strömungsführung 2 dem Gebläsebrenner
zugeführt. Ferner wird mit einem Strömungssensor 3 eine Strömung in der Strömungsführung
2 quantitativ erfasst, wobei außerdem mit einer Rückströmsicherungseinrichtung 4 eine
Rückströmung in der Strömungsführung 2 entgegen der Förderrichtung des Gebläses 1
verhindert wird. Bei stationär laufendem Gebläse 1 kann bzw. wird dabei außerdem mit
dem Strömungssensor 3 eine in Richtung Gebläse 1 strömende Strömung gemessen (werden).
[0012] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist nun, dass in einer Phase bei ausgeschaltetem
Gebläse 1, in der aber dennoch vom Strömungssensor 3 eine oberhalb eines vorgegebenen
Betragswertes liegende Strömung (siehe A in Figur 2) ermittelt wird, zur Ermittlung
eines Defekts an der Rückströmsicherungseinrichtung 4 das Gebläse 1 gestartet wird
(siehe B in Figur 2), und dass dann ein Signal erzeugt wird, wenn bei diesem Starten
des Gebläses 1 die mit dem Strömungssensor 3 erfasste Strömung zumindest anfänglich
betragsmäßig abnimmt. Eine defekte Rückströmsicherungseinrichtung 4 liegt dabei offensichtlich
dann vor, wenn die Strömung vom Gebläsebrenner zum Gebläse 1 strömt bzw. strömen kann.
[0013] Noch etwas genauer betrachtet (siehe hierzu Figur 2), ist besonders bevorzugt vorgesehen,
dass das besagte Signal erzeugt wird, wenn die Strömung innerhalb der ersten zehn
Sekunden ab Start des Gebläses 1 betragsmäßig um mehr als 30% des vorgegebenen Betragswertes
(siehe Kennzeichen des Patentanspruchs 1) abnimmt.
[0014] Ganz genau betrachtet, geschieht erfindungsgemäß bevorzugt Folgendes: Das Gebläse
1 wird in seiner Drehzahl während der Prüfung kontinuierlich hochgefahren. Es wird
ein Drehzahlband von etwa 1000 1/min bis 4000 1/min durchlaufen (Figur 2 zeigt dabei
letztlich nur das Sollsignal für das Gebläse 1, nämlich "an" oder "aus"). Dies entspricht
dem Durchlaufen der möglichen Gegendrucksituation (0 Pa bis 150 Pa) und damit der
Bandbreite des Maßes an Rückströmung. Somit baut das Gebläse 1 beim langsamen Hochlaufen
einen steigenden Druck auf, der im Falle einer Rückströmung irgendwann das Druckgleichgewicht
aufbaut; in diesem Moment sinkt der Massenstrom auf das Minimum ab. Im Falle des Zuges
steigt der Massenstrom mit der Erhöhung der Gebläsedrehzahl kontinuierlich an.
[0015] Darüber hinaus ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass in regelmäßigen Abständen
ermittelt wird, ob ein Defekt der Rückströmsicherungseinrichtung 4 vorliegt oder nicht.
[0016] Weiterhin wird vorzugsweise nach einer vordefinierten Anzahl von einen Defekt an
der Rückströmsicherungseinrichtung 4 meldenden Signalen, vorzugsweise drei nacheinander
erzeugte Signale, der Gebläsebrenner ausgeschaltet. Dabei ist ferner besonders bevorzugt
vorgesehen, dass der Gebläsebrenner bei einer signalbedingten Ausschaltung zum Wiedereinschalten
von einer Fachperson über die Regelung des Gerätes entriegelt werden muss.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei dann besonders vorteilhaft, wenn - wie bei
einer sogenannten Kaskade bzw. Mehrfachbelegung - mehrere, über ihre Abgaskanäle miteinander
verbundene Heizgeräte mit jeweils einem Gebläsebrenner nach Bedarf betrieben werden.
In diesem Fall ist bevorzugt vorgesehen, dass jedes Heizgerät mit einem eigenen Strömungssensor
3 überwacht wird, um zu gewährleisten, dass kein Abgas eines laufenden Heizgerätes
über eine defekte Rückströmsicherungseinrichtung 4 eines in diesem Moment im Standby
befindlichen Heizgerätes in den Aufstellungsraum des abgeschalteten Heizgerätes gelangt
und dort Probleme verursacht.
[0018] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Strömung nacheinander einen zur Strömungsführung
2 gehörenden Einlaufabschnitt 2.1, das Gebläse 1, die Rückströmsicherungseinrichtung
4 und einen zum Gebläsebrenner führenden und ebenfalls zur Strömungsführung 2 gehörenden
Endabschnitt 2.2 durchströmt. Vorzugsweise befindet sich der Strömungssensor 3, wie
dargestellt, am Ende des Einlaufabschnitts 2.1 kurz vor dem Gebläse 1. Je nach dem,
ob der Luft an dieser Stelle bereits Brennstoff zugegeben wurde, ist weiterhin bevorzugt
vorgesehen, dass mit dem Strömungssensor 3 die Strömung wahlweise eines Gemisches
aus Luft und Verbrennungsgas oder nur von Luft überwacht wird.
[0019] Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass zur Strömungsmessung ein am Strömungssensor
3 vorgesehener Heizdraht verwendet wird. Das Messprinzip des Strömungssensors 3, genauer
des Massenstromsensors, beruht dabei auf der Änderung des elektrischen Widerstands
eines wenige Millimeter langen Drahtstückes durch die Wärmeabfuhr des vorbeiziehenden
Luftstromes. Es entspricht dem einer Hitzdrahtsonde. Durch den Draht wird ein definierter
Strom geschickt, über die Auswertung des Spannungsabfalls wird der Widerstand ermittelt.
Über eine Kennlinie ordnet der Volumenstromsensor dem Spannungsabfall einen Massenstrom
zu. Da also zum Messen des Massenstroms die Wärmeabfuhr ausgewertet wird, ist der
Messwert unabhängig von der Richtung des Luftstroms.
(22535-EP)
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Gebläse
- 2
- Strömungsführung
- 2.1
- Einlaufabschnitt
- 2.2
- Endabschnitt
- 3
- Strömungssensor
- 4
- Rückströmsicherungseinrichtung
- A
- Signal des Strömungssensors
- B
- Signal des Gebläses
1. Verfahren zum Betrieb eines Gebläsebrenners, wobei mit einem Gebläse (1) ein fluides
Medium durch eine Strömungsführung (2) dem Gebläsebrenner zugeführt wird, wobei mit
einem Strömungssensor (3) eine Strömung in der Strömungsführung (2) quantitativ erfasst
wird, wobei mit einer Rückströmsicherungseinrichtung (4) eine Rückströmung in der
Strömungsführung (2) entgegen der Förderrichtung des Gebläses (1) verhindert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Phase bei ausgeschaltetem Gebläse (1), in der aber dennoch vom Strömungssensor
(3) eine oberhalb eines vorgegebenen Betragswertes liegende Strömung ermittelt wird,
zur Ermittlung eines Defekts an der Rückströmsicherungseinrichtung (4) das Gebläse
(1) gestartet wird, und dass dann ein Signal erzeugt wird, wenn bei diesem Starten
des Gebläses (1) die mit dem Strömungssensor (3) erfasste Strömung zumindest anfänglich
betragsmäßig abnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Signal erzeugt wird, wenn die Strömung innerhalb der ersten zehn Sekunden ab
Start des Gebläses (1) betragsmäßig um mehr als 30% des vorgegebenen Betragswertes
abnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in regelmäßigen Abständen ermittelt wird, ob ein Defekt der Rückströmsicherungseinrichtung
(4) vorliegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach einer vordefinierten Anzahl von Signalen der Gebläsebrenner ausgeschaltet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gebläsebrenner bei einer signalbedingten Ausschaltung zum Wiedereinschalten von
einer Fachperson entriegelt werden muss.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere, über ihre Abgaskanäle miteinander verbundene Heizgeräte mit jeweils einem
Gebläsebrenner nach Bedarf betrieben werden und dass jedes Heizgerät mit einem eigenen
Strömungssensor (3) überwacht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei stationär laufendem Gebläse (1) mit dem Strömungssensor (3) eine in Richtung
Gebläse (1) strömende Strömung gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strömung nacheinander einen zur Strömungsführung (2) gehörenden Einlaufabschnitt
(2.1), das Gebläse (1), die Rückströmsicherungseinrichtung (4) und einen zum Gebläsebrenner
führenden und ebenfalls zur Strömungsführung (2) gehörenden Endabschnitt (2.2) durchströmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Strömungsmessung ein am Strömungssensor (3) vorgesehener Heizdraht verwendet
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Strömungssensor (3) die Strömung wahlweise eines Gemisches aus Luft und Verbrennungsgas
oder nur von Luft überwacht wird.