GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Körperschutzpanzerung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie umfasst demnach mehrere miteinander gelenkig verbundene, körpergerecht geformte
Panzerplatten, insbesondere aus Leichtmetall, in einer Weste und einem Schulterschutz.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Eine gattungsgemäße Körperschutzpanzerung mit Schutz für die Schultergelenkzone ist
aus dem Europäischen Patent
EP 2106523 B1 der Anmelderin bekannt. Bei dieser bekannten Körperschutzpanzerung wurde durch eine
zweiteilige Schulterklappe mit einem halsnahen Basisteil und einem halsfernen Ergänzungsteil
eine hervorragende Schutzwirkung ohne wesentliche Einschränkung der Beweglichkeit
der die Körperschutzpanzerung tragenden Schutzkraft erreicht. Eine derartige Körperschutzpanzerung
hat sich insbesondere bei typischen Anwendungsfällen von Spezialkräften ausgezeichnet
bewährt, in denen der Oberarm nahe an den Kopf herangeführt werden muss, wie etwa
wie beim Abseilen oder beim Liegendschießen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Körperschutzpanzerungen der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, dass sie ohne Beschränkung der Schutzfunktion und der
Beweglichkeit kompakter transportierbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Körperschutzpanzerung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0005] Hierdurch wird eine Körperschutzpanzerung mit mehreren miteinander gelenkig verbundenen,
körpergerecht geformten Panzerplatten, insbesondere aus Leichtmetall, umfassend eine
Weste und einen Schulterschutz, geschaffen, bei der der Schulterschutz über ein stiftförmiges
Verbindungselement mit einem feststehenden und einem beweglichen Teil lösbar mit einem
Schulterabschnitt der Weste verbunden und um den Verbindungspunkt verdrehbar ist.
[0006] Hierdurch ermöglicht die Erfindung ein Lösen des Schulterschutzes unter Beibehaltung
der Drehbarkeit entlang der Formoberfläche des Schulterschutzes und Beibehaltung der
Beweglichkeit und der Schutzabdeckung. Gleichzeitig kann der Schulterschutz zum Transport
von der Weste separiert werden. Die Weste kann dadurch flacher gefaltet werden und
ist einfacher transportierbar. Der Zusammenbau ist durch Druckbetätigung des Verbindungselements
einfach zu bewerkstelligen und manipulationssicher.
[0007] Zweckmäßigerweise ist eine Panzerplatte des Schulterschutzes von einem zum Lösen
der Verbindung beweglichen Teil des Verbindungselements durchsetzt, dessen Betätigungselement
körperaußenseitig angeordnet ist. Das Betätigungselement kann zug- und/oder magnetbetätigbar
sein. Der Schulterschutz ist vorzugsweise in einer Schulterschutzhülle angeordnet
ist, die das Betätigungselement überdeckt.
[0008] Damit ist einerseits ein einfaches Lösen des Schulterschutzes von der Weste möglich.
Andererseits ist das Betätigungselement von der Schulterschutzhülle sicht-überdeckt
und kann weder versehentlich, noch durch einen Gegner im Einsatz betätigt werden.
Die Manipulationssicherheit steigt. Die Montage gestaltet sich einfach, da der Schulterschutz
vorzugsweise ohne Betätigung des Betätigungselements durch Ausüben einer Druckkraft
auf der Weste befestigt werden kann.
[0009] Insbesondere bei einer magnetischen Betätigung kann es zweckmäßig sein, zum Betätigen
des Betätigungselements eine verschließbare Zugriffsöffnung in der Schulterschutzhülle
vorzusehen, durch welche ein Magnetbetätiger an das Betätigungselement herangeführt
werden kann.
[0010] Am Schulterschutz kann zudem ein Oberarmschutz befestigt sein. Zudem kann der Schulter-
und/oder Oberarmschutz mehrteilig aus gelenkig miteinander verbundenen Schutplatten
gebildet sein. Eine etwaige Hülle umfasst zweckmäßigerweise den gesamten Schulter-
und/oder Oberarmschutz.
[0011] Die Weste kann eine Westenhülle mit einer Tasche für die Panzerplatten sowie eine
panzerplattenfreie Tasche für den feststehenden Teil des Verbindungselements aufweisen.
Gegenüber einem Durchsetzen eines Plattenelements der Weste mit dem feststehenden
Teil des Verbindungselements werden ein höherer Tragekomfort, eine bessere Beweglichkeit
und eine höhere Lebensdauer erreicht.
[0012] Zweckmäßigerweise durchsetzt der feststehende Teil des Verbindungselements die Westenhülle
und/oder eine innerhalb der Westenhülle angeordnete scheibenförmige Verstärkung, so
dass er sich körperaußenseitig aus der Weste heraus erstreckt.
[0013] Geeignete Verbindungselemente sind solche vom LOXX-Typ. Hierbei wird ein feststehendes
Basisteil mit einem Stift über einen Verbindungsmechanismus in einem beweglichen Teil
magnet- oder zuglösbar druckverbunden.
[0014] Die Erfindung schafft ferner ein Schulterschutzelement für eine Körperschutzpanzerung,
bei dem eine Panzerplatte des Schulterschutzelements von einem zum Lösen einer Verbindung
mit einer Weste beweglichen Teil eines Verbindungselements durchsetzt ist, dessen
Betätigungselement körperaußenseitig angeordnet ist.
[0015] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnung und Tabelle, in der - beispielhaft - Ausführungsbeispiele einer Körperschutzpanzerung
dargestellt sind.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0017]
- Fig. 1
- zeigt eine Körperschutzpanzerung mit einer Weste und einem Schulterschutz;
- Fig. 2a, b, c
- zeigt den Schulterschutz;
- Fig. 3
- zeigt ein Verbindungselement am Schulterschutz nebst Vergrößerung;
- Fig. 4a, b, c
- zeigt die Körperaußen- bzw. -innenseite der Schulterschutzhülle bzw. den darin eingesetzten
Schulterschutz.
DETAILLIERTE FIGURENBESCHREIBUNG
[0018] Die in der
Fig. 1 dargestellte Körperschutzpanzerung 1 umfasst eine Weste 2 für den Oberkörper einer
zu schützenden Person sowie einen Schulterschutz 3, der an einem Schultergurtabschnitt
4 zwischen Brust- und Rückenteil 5, 6 der Weste 2 befestigt ist.
[0019] Stich- und/oder Schlagschutz bietet die Körperschutzpanzerung durch körpergerecht
geformte und miteinander gelenkig verbundene Panzerplatten, insbesondere aus Leichtmetall.
Gegebenenfalls sind weitere Schutzlagen vorgesehen, wie etwa eine ballistische Schutzlage
zum Schutz gegen Beschuss mit Schusswaffen.
[0020] Für den Bereich der Schulter und/oder des Oberarms ermöglicht die in
Fig. 2 dargestellte Panzerplattenanordnung des Schulterschutzes 3 einen Stich- und/oder
Schlagschutz. Hier sind beispielhaft mehrere körpergerecht geformte Panzerplatten
7 über insbesondere H-Verbinder 8 und/oder Klammern 9 auf bekannte Weise zu einer
Einheit gelenkig miteinander verbunden.
[0021] Über ein Drehgelenkt 10 kann ein Oberarmschutzabschnitt 11 mit einem Schulterschutzabschnitt
12 verbunden sein.
[0022] Die halsnahe Panzerplatte 7' ist von einem beweglichen Teil 13 eines Verbindungselements
durchsetzt, welches mit einem feststehenden Teil des Verbindungselements am Schulterabschnitt
4 der Weste 2 dergestalt lösbar in Eingriff bringbar ist, dass die halsnahe Panzerplatte
7' und damit der Schulterschutz 3 insgesamt um den Verbindungspunkt verdrehbar ist.
[0023] Das Verbindungselement ist vorzugsweise eine unter dem Handelsnamen LOXX bekannte
Befestigungsvorrichtung. Es weist am Schulterabschnitt 4 einen feststehenden Teil
mit einem stiftförmigen Verbinder auf, der an seinem freien Ende insbesondere pilzförmig
verdickt ist und in den beweglichen Teil am Schulterschutz eingreift. Dort kann er
unter Druckausübung eine Arretiervorrichtung überwinden, die durch magnetisches Entriegeln
und/oder durch Ziehen eines Betätigungselements 14 in Richtung des Pfeils 15, vgl.
Fig. 3, am beweglichen Teil geöffnet werden kann zum Freigeben des feststehenden Teils.
[0024] Das Betätigungselement 14 ist dabei körperaußenseitig am Schulterschutz 3 angeordnet,
welcher sich zweckmäßigerweise in einer Schulterschutzhülle 16 befindet, die das Betätigungselement
14 überdeckt, siehe
Fig. 4. Ein vorzugsweise vorgesehener Reißverschluss 17 oder ein Klettverschluss oder dergleichen
ermöglicht dabei das Einsetzten und Entnehmen des Schulterschutzes in die Schulterschutzhülle
16.
[0025] An der Schulterschutzhülle 16 kann innenseitig eine Öffnung 18 vorgesehen sein, durch
die der stiftförmige Verbinder in den beweglichen Teil des Verbindungselements eingreifen
kann. Ferner kann ein Knopfloch 19 oder dergleichen Befestigung fest an der Schulterschutzhülle
16 befestigt sein, in welches der bewegliche Teil 13 des Verbindungselements eingreifen
kann. Damit wird die Panzerplattenanordnung in der Schulterschutzhülle positionsgehalten.
Ggf. ist eine andere Vorrichtung zum Halten der Position vorgesehen.
[0026] Die Weste 2 weist eine Westenhülle mit einer Tasche für die Panzerplatten sowie eine
panzerplattenfreie Tasche für den feststehenden Teil des Verbindungselements auf.
Der feststehende Teil des Verbindungselements durchsetzt dabei die Westenhülle und/oder
eine innerhalb der Westenhülle angeordnete scheibenförmige Verstärkung, wie etwa Kunstsoff,
z.B. PP, und/oder eine Kevlarlage, und der stiftförmige Verbinder erstreckt sich aus
der Westenhüllt heraus.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 1
- Körperschutzpanzerung
- 2
- Weste
- 3
- Schulterschutz
- 4
- Schultergurtabschnitt
- 5
- Brustteil
- 6
- Rückenteil
- 7
- Panzerplatte
- 8
- H-Verbinder
- 9
- Klammer
- 10
- Drehgelenk
- 11
- Oberarmschutzabschnitt
- 12
- Schulterschutzabschnitt
- 13
- beweglicher Teil
- 14
- Betätigungselement
- 15
- Pfeil
- 16
- Schulterschutzhülle
- 17
- Reißverschluss
- 18
- Öffnung
- 19
- Knopfloch
1. Körperschutzpanzerung (1) mit mehreren miteinander gelenkig verbundenen, körpergerecht
geformten Panzerplatten (7), insbesondere aus Leichtmetall, umfassend eine Weste (2)
und einen Schulterschutz (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schulterschutz (3) über ein Verbindungselement mit einem feststehenden und einem
beweglichen Teil (13) lösbar mit einem Schultergurtabschnitt (4) der Weste (2) verbunden
und um den Verbindungspunkt verdrehbar ist.
2. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Panzerplatte (7') des Schulterschutzes (3) von dem zum Lösen der Verbindung
beweglichen Teil (13) des Verbindungselements durchsetzt ist, dessen Betätigungselement
(14) körperaußenseitig angeordnet ist.
3. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (14) zug- und/oder magnetbetätigbar ist.
4. Körperschutzpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schulterschutz (3) insbesondere positionsgehalten in einer Schulterschutzhülle
(16) angeordnet ist, die das Betätigungselement (14) überdeckt.
5. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Betätigen des Betätigungselements (14) eine verschließbare Zugriffsöffnung in
der Schulterschutzhülle (16) vorgesehen ist.
6. Körperschutzpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Schulterschutz (3) ein Oberarmschutz befestigt ist.
7. Körperschutzpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Weste (2) eine Westenhülle mit einer Tasche für die Panzerplatten (7) sowie eine
panzerplattenfreie Tasche für den feststehenden Teil des Verbindungselements aufweist.
8. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der feststehende Teil des Verbindungselements die Westenhülle und/oder eine innerhalb
der Westenhülle angeordnete scheibenförmige Verstärkung durchsetzt.
9. Körperschutzpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement einen LOXX-Verbinder oder dergleichen umfasst.
10. Schulterschutzelement für eine Körperschutzpanzerung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Panzerplatte (7') des Schulterschutzelements von einem zum Lösen einer Verbindung
mit der Körperschutzpanzerung (1) beweglichen Teil des Verbindungselements durchsetzt
ist, dessen Betätigungselement (14) körperaußenseitig angeordnet ist.