[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen eines elektrischen
Leiters an eine Federkraftklemme, wobei die Anschlussvorrichtung einen Ausgabekörper
und eine Fördereinrichtung aufweist. Der Ausgabekörper umfasst eine Ausgabeöffnung
zum Ausgeben des elektrischen Leiters. Die Fördereinrichtung ist dazu eingerichtet,
den elektrischen Leiter durch die Ausgabeöffnung des Ausgabekörpers zu fördern.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anschließen eines elektrischen Leiters
an eine Federkraftklemme mittels einer Anschlussvorrichtung. Das Verfahren umfasst
das Aufnehmen des anzuschließenden elektrischen Leiters durch eine Anschlusseinheit
der Anschlussvorrichtung.
[0003] Beim Verdrahten von Klemmleisten und Bauteilkomponenten mit Federkraftklemmen, welche
zum elektrischen Verbinden unterschiedlicher Komponenten technischer Anlagen eingesetzt
werden, ist häufig eine Vielzahl von Kabeln zu kontaktieren. Zur Beschleunigung der
Anschlussarbeiten werden vermehrt Federkraftklemmen eingesetzt, bei welchen ein Kontaktierabschnitt
des elektrischen Leiters in eine Anschlussöffnung der Federkraftklemme hereinzudrücken
ist, um einen mechanisch belastbaren und elektrisch leitfähigen Kabelanschluss bereitzustellen.
[0004] Im Rahmen der Automatisierung entsprechender Anschlussarbeiten wurden bereits unterschiedliche
Ansätze verfolgt. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Anschlussvorrichtungen
bekannt, bei welchen ein Endabschnitt eines anzuschließenden Kabels von Greiffingern
gehalten und in eine Anschlussöffnung einer Federkraftklemme hereingedrückt wird.
Derartige Anschlussvorrichtungen eignen sich jedoch nicht zum Verlegen des angeschlossenen
Kabels auf einer Montageplatte, da aufgrund der Greiffingerkonstruktion in einigen
Verlegerichtungen ein erhöhtes Risiko des Außer-Kontakt-Kommens des Kabels und der
Greiffinger besteht.
[0005] Ein automatisierter Kabelanschluss mit einer hohen Prozesssicherheit kann mit den
bekannten Lösungen bisher nicht umgesetzt werden.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, ein automatisiertes
Anschließen eines elektrischen Leiters an eine Federkraftklemme mittels einer steuerbaren
Anschlussvorrichtung zu ermöglichen und dabei Anschluss- und Verlegefehler möglichst
zu vermeiden.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine Anschlussvorrichtung
der eingangs genannten Art, wobei der Ausgabekörper der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
ein längliches Rohrsegment aufweist, durch welches ein Führungspfad für den elektrischen
Leiter verläuft.
[0008] Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass das längliche Rohrsegment des
Ausgabekörpers als Führungsröhrchen für den elektrischen Leiter dient. Der elektrische
Leiter wird während des Anschließens an die Federkraftklemme und während des nachfolgenden
Verlegevorgangs in Radialrichtung allseitig und somit umlaufend durch das längliche
Rohrsegment geführt. Da das umlaufende Rohrsegment, anders als seitliche Greiffinger,
keinen seitlichen Spalt aufweist, kann sich der elektrische Leiter während des Verlegens
unabhängig von der Verlegerichtung nicht von dem Ausgabekörper lösen, sodass Verlegefehler
effektiv vermieden werden.
[0009] Der elektrische Leiter kann beispielsweise als Kabel ausgebildet sein und/oder einen
oder mehrere Drähte, Adern und/oder Litzen umfassen. Vorzugsweise weist der elektrische
Leiter eine Aderendhülse oder einen ultraschallverschweißten Endbereich auf, welche
bzw. welcher durch die Anschlussvorrichtung in eine Anschlussöffnung der Federkraftklemme
hereindrückbar ist. Die Federkraftklemme kann auch als Push-In-Klemme bezeichnet werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung ist
die Ausgabeöffnung an dem länglichen Rohrsegment ausgebildet. Vorzugsweise schließt
die Ausgabeöffnung das längliche Rohrsegment stirnseitig ab. Der Ausgabekörper ist
vorzugsweise zerstörungsfrei lösbar in eine Trägereinrichtung der Anschlussvorrichtung
eingesetzt. Somit ist der Ausgabekörper auswechselbar. Zum Anschließen unterschiedlicher
elektrischer Leiter, welche sich beispielsweise hinsichtlich ihres Querschnitts und/oder
ihrer Nachgiebigkeit bzw. Flexibilität unterscheiden können, können unterschiedliche
Rohrsegmentlängen und/oder unterschiedliche Durchmesser an der Ausgabeöffnung und/oder
im Bereich des Führungspfads innerhalb des länglichen Rohrsegments vorteilhaft sein.
Durch die Auswechselbarkeit des Ausgabekörpers kann die Ausgabekörperkonfiguration
an einen anzuschließenden elektrischen Leiter oder an eine Gruppe von anzuschließenden
elektrischen Leitern angepasst werden.
[0011] Ferner ist eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung vorteilhaft, welche eine Fixiereinrichtung
aufweist. Die Fixiereinrichtung ist dazu eingerichtet, den elektrischen Leiter zu
fixieren. Durch das Fixieren des elektrischen Leiters kann der elektrische Leiter
durch eine äußere Druckkraft nicht weiter in den Ausgabekörper hineingedrückt werden.
Ferner kann durch das Fixieren des elektrischen Leiters der elektrische Leiter durch
eine äußere Zugkraft nicht weiter aus dem Ausgabekörper herausgezogen werden. Vorzugsweise
erfolgt eine Betätigung der Fixiereinrichtung vor dem Eindrücken des Kontaktierabschnitts
des elektrischen Leiters in die Anschlussöffnung der Federkraftklemme.
[0012] Es ist außerdem eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung bevorzugt, bei welcher
die Fixiereinrichtung Klemmmittel zum Einklemmen des elektrischen Leiters aufweist,
wobei die Klemmmittel vorzugsweise innerhalb des länglichen Rohrsegments angeordnet
sind. Die Klemmmittel können als elastisch verformbare Greifelemente ausgebildet sein.
Beispielsweise sind die Klemmmittel als Greifarme ausgebildet. Dadurch, dass die Klemmmittel
innerhalb des länglichen Rohrsegments angeordnet sind, können einerseits die Druckkräfte
beim Eindrücken des Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters in die Anschlussöffnung
der Federkraftklemme aufgenommen werden und andererseits kann eine sichere seitliche
Führung beim Verlegen des elektrischen Leiters auf der Montageplatte nach dem Anschließen
des elektrischen Leiters an die Federkraftklemme gewährleistet werden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
sind die Klemmmittel und das längliche Rohrsegment zum Betätigen der Fixiereinrichtung
in axialer Richtung relativ zueinander bewegbar. Vorzugsweise weist das längliche
Rohrsegment einen innenliegenden Konus bzw. eine innenliegende Querschnittsverjüngung
auf, wobei die Klemmmittel beim Betätigen der Fixiereinrichtung an dem innenliegenden
Konus bzw. der Querschnittsverjüngung entlanggleiten und von dem innenliegenden Konus
bzw. der Querschnittsverjüngung nach innen in Richtung des elektrischen Leiters elastisch
verbogen werden. Auf diese Weise wird der freie Querschnitt zwischen den Klemmmitteln
der Fixiereinrichtung bei einer Betätigung der Fixiereinrichtung verringert, bis die
Klemmmittel in Kontakt mit dem elektrischen Leiter kommen. Beim Fixieren des elektrischen
Leiters mittels der Fixiereinrichtung erfolgt also eine Bewegung der Klemmmittel sowohl
in axialer Richtung als auch in radialer Richtung nach innen zum elektrischen Leiter
hin. Beim Lösen der Fixierung erfolgt eine entgegengesetzte Bewegung der Klemmmittel
sowohl in axialer Richtung als auch in radialer Richtung nach außen von dem elektrischen
Leiter weg. Die Fixiereinrichtung ist vorzugsweise mit einer steuerbaren Betätigungseinrichtung
gekoppelt, mittels welcher die Relativbewegung der Klemmmittel und des länglichen
Rohrsegments in axialer Richtung umsetzbar ist. Die Betätigungseinrichtung kann einen
mechanischen, elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Betätigungsantrieb umfassen.
Der Betätigungsantrieb kann mit einer Steuerungseinrichtung der Anschlussvorrichtung
verbunden sein, sodass die Fixiereinrichtung beim automatisierten Anschließen eines
elektrischen Leiters an eine Federkraftklemme entsprechend einer Anschließroutine
gesteuert wird.
[0014] Es ist außerdem eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung vorteilhaft, bei welcher
die Fördereinrichtung eine oder mehrere Förderrollen aufweist. Die eine oder die mehreren
Förderrollen sind durch einen Förderantrieb rotatorisch antreibbar. Die eine oder
die mehreren Förderrollen sind außerdem dazu eingerichtet, in Kontakt mit dem elektrischen
Leiter zu stehen und den elektrischen Leiter durch eine Rotationsbewegung in Längsrichtung
zu bewegen. Die eine oder die mehreren Förderrollen sind vorzugsweise pneumatisch
gelagert. Vorzugsweise ist die eine oder sind die mehreren Förderrollen derart positionierbar,
dass diese einen Druck auf den elektrischen Leiter ausüben. Durch die Druckbelastung
wird die Förderpräzision und die Förderqualität verbessert, da die Schlupfneigung
der einen oder der mehreren Förderrollen erheblich reduziert wird. Insbesondere weist
die eine oder weisen die mehreren Förderrollen im Kontaktbereich für den elektrischen
Leiter eine strukturierte Oberfläche auf. Die Oberfläche der einen oder der mehreren
Förderrollen können Rillen oder Riefen umfassen, wodurch die Schlupfneigung weiter
reduziert wird.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
weist die Fördereinrichtung zwei nebeneinander angeordnete Förderrollen auf, wobei
zwischen den Umfangsflächen der beiden Förderrollen ein Kontaktpfad für den elektrischen
Leiter verläuft. Innerhalb des Kontaktpfads für den elektrischen Leiter stehen die
Umfangsflächen der beiden Förderrollen beim Fördern des elektrischen Leiters mit dem
elektrischen Leiter in Kontakt. Durch den von den zwei nebeneinander angeordneten
Förderrollen definierten Kontaktpfad kann eine zuverlässige und präzise Förderung
des elektrischen Leiters gewährleistet werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung wird ferner dadurch vorteilhaft weitergebildet,
dass der Abstand zwischen den nebeneinander angeordneten Förderrollen zur Einstellung
der Breite des Kontaktpfads veränderbar ist. Hierzu sind die zwei nebeneinander angeordneten
Förderrollen vorzugsweise mit einem Verstellantrieb gekoppelt, mittels welchem der
Abstand zwischen den nebeneinander angeordneten Förderrollen veränderbar ist. Der
Verstellantrieb ist vorzugsweise mit einer Steuerungseinrichtung der Anschlussvorrichtung
verbunden, über welche der Verstellantrieb steuerbar ist. Der Verstellantrieb kann
ein mechanischer, elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Verstellantrieb sein.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
sind der Ausgabekörper, die Fördereinrichtung und/oder die Fixiereinrichtung Bestandteil
einer Anschlusseinheit, wobei die Anschlusseinheit mittels eines Positioniergeräts
bewegbar und positionierbar ist. Mittels des Positioniergeräts kann die Anschlusseinheit
beispielsweise translatorisch und/oder rotatorisch bewegt werden. Somit erlaubt das
Positioniergerät die Ausrichtung des Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters
unmittelbar vor der Anschlussöffnung der Federkraftklemme und das Hereindrücken des
Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters in die Anschlussöffnung der Federkraftklemme.
Das Positioniergerät kann beispielsweise ein Industrieroboter sein, wobei die Anschlusseinheit
an einem Arm des Industrieroboters befestigt sein kann. Der Industrieroboter kann
beispielsweise ein mehrachsiger Gelenkarmroboter, insbesondere ein 6-achsiger Gelenkarmroboter,
sein.
[0018] In einer Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung eine Steuerungseinrichtung
auf, welche dazu eingerichtet ist, den Förderantrieb der Fördereinrichtung und das
Positioniergerät zum Verlegen des elektrischen Leiters in Abhängigkeit voneinander
zu steuern. Das Steuern des Förderantriebs der Fördereinrichtung und des Positioniergeräts
in Abhängigkeit voneinander erfolgt insbesondere nach dem Anschließen des elektrischen
Leiters an eine Federkraftklemme. Die Federkraftklemme ist vorzugsweise auf einer
Montageplatte angeordnet, wobei der elektrische Leiter nach dem Anschließen an die
Federkraftklemme auf der Montageplatte zu verlegen ist. Abhängig von der durch das
Positioniergerät verursachten Bewegung der Anschlusseinheit wird dann der Förderantrieb
der Fördereinrichtung gesteuert. Während des Verlegens des elektrischen Leiters auf
der Montageplatte wird der elektrische Leiter also nicht durch eine Zugkraft aus der
Anschlussvorrichtung herausgezogen, sondern aktiv durch die Fördereinrichtung nachgeführt.
Auf diese Weise wird eine Zugbelastung des elektrischen Leiters während des Verlegevorgangs
vermieden. Das Beschädigungsrisiko an dem elektrischen Leiter wird somit erheblich
reduziert. Vorzugsweise erfolgt die Steuerung des Förderantriebs der Fördereinrichtung
und die Steuerung des Positioniergeräts derart, dass die Bewegungsgeschwindigkeit
der Anschlusseinheit im Wesentlichen der Fördergeschwindigkeit des elektrischen Leiters
entspricht. Durch die aktive Nachführung des elektrischen Leiters durch die Fördereinrichtung
kann der elektrische Leiter auf der Montageplatte außerdem präziser verlegt werden.
Beispielsweise erlaubt die aktive Nachführung des elektrischen Leiters durch die Fördereinrichtung
eine präzisere Verlegung des elektrischen Leiters entlang einer Kurve, sodass der
elektrische Leiter wahlweise innerhalb eines inneren Kurvenbereichs oder innerhalb
eines äußeren Kurvenbereichs verlegt werden kann. Insbesondere die Verlegung in einem
äußeren Kurvenbereich war bisher nicht möglich, da die erforderliche Zugkraft zum
Herausziehen des elektrischen Leiters aus der Anschlussvorrichtung lediglich bei einer
Verlegung entlang des Innenbereichs einer Kurve generierbar ist.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
umfasst diese eine Detektionseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Lage einer
Anschlussöffnung an der Federkraftklemme zu ermitteln, wobei die Steuerungseinrichtung
vorzugsweise dazu eingerichtet ist, das Positioniergerät zum Positionieren der Ausgabeöffnung
des Ausgabekörpers an der Anschlussöffnung der Federkraftklemme in Abhängigkeit der
Signale der Detektionseinrichtung zu steuern. Die Detektionseinrichtung kann die Lage
der Anschlussöffnung sensorgestützt und/oder kameragestützt ermitteln. Hierbei erfasst
die Detektionseinrichtung nicht zwangsläufig direkt die Lage der Anschlussöffnung.
Die Detektionseinrichtung kann auch die Lage eines Bauteils, beispielsweise einer
einzelnen Federkraftklemme oder einer Klemmleiste erfassen und auf Basis von Geometrie
und/oder Abstandsdaten die Lage der Anschlussöffnung berechnen.
[0020] Es ist ferner eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung vorteilhaft, bei welcher
die Detektionseinrichtung eine Kamera umfasst und dazu eingerichtet ist, die Lage
der Anschlussöffnung der Federkraftklemme durch eine Auswertung einer oder mehrerer
Bildaufnahmen der Kamera zu ermitteln. Beispielsweise erfolgt die Grobpositionierung
der Anschlusseinheit ohne die Verwendung der Detektionseinrichtung. Nachdem die Grobpositionierung
der Anschlusseinheit abgeschlossen ist, wird dann eine Bildaufnahme erzeugt, welche
zur Feinpositionierung der Anschlusseinheit genutzt wird. Die Detektionseinrichtung
ist vorzugsweise ebenfalls Bestandteil der Anschlusseinheit und somit gemeinsam mit
dem Ausgabekörper, der Fördereinrichtung und/oder der Fixiereinrichtung mittels des
Positioniergeräts bewegbar und positionierbar.
[0021] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, wobei im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der elektrische
Leiter mittels einer Fördereinrichtung der Anschlussvorrichtung gefördert wird, sodass
ein Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters aus einer Ausgabeöffnung eines Ausgabekörpers
der Anschlusseinheit herausragt. Im Anschluss wird die Anschlusseinheit mittels eines
Positioniergeräts der Anschlussvorrichtung bewegt, sodass der Kontaktierabschnitt
des elektrischen Leiters zum Anschließen des elektrischen Leiters an die Federkraftklemme
in eine Anschlussöffnung der Federkraftklemme hineingedrückt wird, oder der elektrische
Leiter wird mittels der Fördereinrichtung aus der Ausgabeöffnung herausgefördert,
sodass der Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters zum Anschließen des elektrischen
Leiters an die Federkraftklemme in eine Anschlussöffnung der Federkraftklemme hineingedrückt
wird.
[0022] Das Hineinfahren des Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters in die Anschlussöffnung
der Federkraftklemme wird also über eine Bewegung der Anschlusseinheit oder eine Förderung
des elektrischen Leiters mittels der Fördereinrichtung umgesetzt.
[0023] Wenn der Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters mittels der Fördereinrichtung
in die Anschlussöffnung der Federkraftklemme hineingefördert wird, kann über die Stromaufnahme
des Förderantriebs der Fördereinrichtung festgestellt werden, ob der Kontaktierabschnitt
des elektrischen Leiters innerhalb Anschlussöffnung der Federkraftklemme bereits verklemmt
ist. Wenn eine Verklemmung erfolgt ist, steigt der Förderwiderstand an, sodass es
an dem Förderantrieb der Fördereinrichtung zu einer erhöhten Stromaufnahme kommt.
Durch eine Überwachung des Motorstroms des Förderantriebs kann in diesem Fall also
die Verklemmung des Kontaktierabschnitts festgestellt werden. Außerdem kann die Förderrichtung
der Fördereinrichtung nach erfolgter Verklemmung des Kontaktierabschnitts umgekehrt
werden, um zu prüfen, ob der Kontaktierabschnitt sich noch aus der Anschlussöffnung
herausziehen lässt. Wenn der Kontaktierabschnitt bereits verklemmt ist, ist ein Herausziehen
des Kontaktierabschnitts nicht möglich, sodass bei umgekehrter Förderrichtung die
Stromaufnahme des Förderantriebs der Fördereinrichtung übermäßig ansteigt. Über einen
entsprechenden Auszugstest kann festgestellt werden, ob die Verklemmung erfolgreich
war.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anschließen eines elektrischen Leiters an eine
Federkraftklemme wird vorzugsweise mittels einer Anschlussvorrichtung nach einer der
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausgeführt. Hinsichtlich der Vorteile und
Modifikationen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird somit zunächst auf die Vorteile
und Modifikationen der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung verwiesen.
[0025] Der Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters umfasst vorzugsweise eine Aderendhülse
oder einen ultraschallverschweißten Endbereich. Der elektrische Leiter wird beim Fördern
durch die Fördereinrichtung entlang eines Führungspfads bewegt, welcher sich in einem
länglichen Rohrsegment des Ausgabekörpers befindet. Die Ausgabeöffnung ist vorzugsweise
an dem länglichen Rohrsegment ausgebildet. Das Bewegen der Anschlusseinheit kann ein
translatorisches Bewegen der Anschlusseinheit und/oder ein rotatorisches Bewegen der
Anschlusseinheit umfassen.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein
Fixieren des elektrischen Leiters mittels einer Fixiereinrichtung der Anschlussvorrichtung,
wobei das Fixieren des elektrischen Leiters vorzugsweise vor und/oder während des
Hereindrückens des Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters in die Anschlussöffnung
der Federkraftklemme erfolgt. Das Fixieren des elektrischen Leiters kann das Verklemmen
des elektrischen Leiters innerhalb des länglichen Rohrsegments des Ausgabekörpers
umfassen. Zum Fixieren des elektrischen Leiters und zum Lösen der Fixierung des elektrischen
Leiters ist die Fixiereinrichtung zu betätigen. Das Betätigen der Fixiereinrichtung
umfasst vorzugsweise das Ausführen einer Relativbewegung von Klemmmitteln der Fixiereinrichtung
und des länglichen Rohrsegments in axialer Richtung. Alternativ oder zusätzlich umfasst
das erfindungsgemäße Verfahren das Steuern eines Förderantriebs der Fördereinrichtung
und des Positioniergeräts in Abhängigkeit voneinander mittels einer Steuerungseinrichtung
der Anschlussvorrichtung. Das Steuern des Förderantriebs der Fördereinrichtung und
des Positioniergeräts in Abhängigkeit voneinander kann das Anpassen der Fördergeschwindigkeit
des elektrischen Leiters an die Bewegungsgeschwindigkeit der Anschlusseinheit umfassen.
Alternativ oder zusätzlich umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Ermitteln der
Lage der Anschlussöffnung an der Federkraftklemme mittels einer Detektionseinrichtung
der Anschlussvorrichtung, wobei das Bewegen der Anschlusseinheit mittels des Positioniergeräts
der Anschlussvorrichtung in Abhängigkeit der durch die Detektionseinrichtung ermittelten
Lage der Anschlussöffnung erfolgt. Vorzugsweise wird die Lage der Anschlussöffnung
der Federkraftklemme durch Auswerten einer oder mehrerer Bildaufnahmen einer Kamera
der Detektionseinrichtung ermittelt.
[0027] Es ist außerdem ein erfindungsgemäßes Verfahren bevorzugt, bei welchem das Fördern
des elektrischen Leiters mittels der Fördereinrichtung das rotatorische Antreiben
einer oder mehrerer Förderrollen der Fördereinrichtung umfasst, welche mit dem elektrischen
Leiter in Kontakt stehen und den elektrischen Leiter durch eine Rotationsbewegung
in Längsrichtung bewegen. Das Verfahren kann ferner das Anpassen des Abstands zwischen
zwei nebeneinander angeordneten Förderrollen an den Querschnitt bzw. Durchmesser des
elektrischen Leiters umfassen. Beim Anpassen des Abstands der Förderrollen zueinander
wird die Breite eines Kontaktpfads für den elektrischen Leiter zwischen den Umfangsflächen
der beiden Förderrollen, innerhalb welchem die Umfangsflächen der beiden Förderrollen
mit dem elektrischen Leiter in Kontakt stehen, durch einen Verstellantrieb eingestellt.
Der Verstellantrieb verändert den Abstand zwischen den nebeneinander angeordneten
Förderrollen.
[0028] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung beim Anschließen
eines elektrischen Leiters an eine Federkraftklemme in einer schematischen Darstellung;
- Fig. 2
- einen Abschnitt eines Ausgabekörpers einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung
beim Anschließen eines elektrischen Leiters an eine Federkraftklemme in einer schematischen
Darstellung;
- Fig. 3
- eine Anschlusseinheit einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 4
- den Ausgabekörper der in der Fig. 3 abgebildeten Anschlusseinheit in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 5
- den Ausgabekörper der in der Fig. 3 abgebildeten Anschlusseinheit in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 6
- ein Innenrohr der Fixiereinrichtung der in der Fig. 3 abgebildeten Anschlusseinheit
in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 7
- Teile der in der Fig. 3 abgebildeten Anschlusseinheit in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 8
- die in der Fig. 3 abgebildete Anschlusseinheit in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 9
- die in der Fig. 3 abgebildete Anschlusseinheit in einer weiteren Schnittdarstellung;
- Fig. 10
- Teile der in der Fig. 3 abgebildeten Anschlusseinheit in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 11
- eine Förderrolle einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 12
- eine Anschlussvorrichtung beim Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer
schematischen Darstellung;
- Fig. 13
- die in der Fig. 12 abgebildete Anschlussvorrichtung beim Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer schematischen Darstellung;
- Fig. 14
- die in der Fig. 12 abgebildete Anschlussvorrichtung beim Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer schematischen Darstellung; und
- Fig. 15
- die in der Fig. 12 abgebildete Anschlussvorrichtung beim Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer schematischen Darstellung.
[0029] Die Fig. 1 zeigt eine Anschlussvorrichtung 10 zum Anschließen eines elektrischen
Leiters 106 an eine Federkraftklemme 104.
[0030] Die Anschlussvorrichtung 10 umfasst eine Anschlusseinheit 14, welche mittels eines
Positioniergeräts 12 bewegbar und positionierbar ist. Das Positioniergerät 12 ist
als Industrieroboter ausgebildet und erlaubt translatorische und rotatorische Bewegungen
der Anschlusseinheit 14, welche an einem Arm des Industrieroboters befestigt ist.
Konkret ist der Industrieroboter als mehrachsiger Gelenkarmroboter, nämlich als 6-achsiger
Gelenkarmroboter, ausgebildet. Das Positioniergerät 12 ist mit einer nicht dargestellten
Steuerungseinrichtung verbunden, welche die Bewegung der Anschlusseinheit 14 während
des automatisierten Anschließens des elektrischen Leiters 106 an die Federkraftklemme
104 steuert.
[0031] Die Anschlusseinheit 14 weist einen Ausgabekörper 16 auf, wobei der Ausgabekörper
16 ein längliches Rohrsegment 18 umfasst, durch welches ein Führungspfad 34 für den
elektrischen Leiter 106 verläuft. Während des automatisierten Anschließens des elektrischen
Leiters 106 an die Federkraftklemme 104 ragt ein Kontaktierabschnitt des elektrischen
Leiters 106 aus einer Ausgabeöffnung 20 des Ausgabekörpers 16 heraus, wobei die Ausgabeöffnung
20 an einem stirnseitigen Ende des länglichen Rohrsegments 18 ausgebildet ist. Die
Federkraftklemme 104 ist Bestandteil einer Klemmleiste 102b, welche auf einer Montageplatte
100 angeordnet ist. Neben der Klemmleiste 102b sind auf der Montageplatte 100 weitere
Klemmleisten 102a, 102c befestigt, welche ebenfalls eine Mehrzahl von Federkraftklemmen
104 aufweisen.
[0032] Die Anschlussvorrichtung 10 erlaubt das automatisierte Anschließen einer Mehrzahl
von elektrischen Leitern 106 an unterschiedliche Federkraftklemmen 104 verschiedener
Klemmleisten 102a, 102b, 102c.
[0033] Die Fig. 2 zeigt ein Rohrsegment 18 eines Ausgabekörpers 16 beim Anschließen eines
elektrischen Leiters 106. Der elektrische Leiter 106 wurde zuvor von der Anschlusseinheit
14 der Anschlussvorrichtung 10 aufgenommen und mittels einer Fördereinrichtung 26
derart in der Anschlusseinheit 14 positioniert, dass ein Kontaktierabschnitt des elektrischen
Leiters 106 aus der Ausgabeöffnung 20 am stirnseitigen Ende des Rohrsegments 18 herausragt.
Mittels eines Positioniergeräts 12 wurde die Anschlusseinheit 14 und somit auch der
dargestellte Ausgabekörper 16 derart bewegt, dass der Kontaktierabschnitt des elektrischen
Leiters 106 an der Federkraftklemme 104 angeschlossen wurde. Der elektrische Leiter
106 umfasst vorzugsweise eine Mehrzahl von elektrisch leitfähigen Litzen, wobei der
Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters 106 eine Aderendhülse aufweist. Die Aderendhülse
wird beim Anschließen des elektrischen Leiters 106 in eine Anschlussöffnung 108 der
Federkraftklemme 104 hineingedrückt. Vor und während des Hereindrückens des Kontaktierabschnitts
des elektrischen Leiters 106 in die Anschlussöffnung 108 der Federkraftklemme 104
wird der elektrische Leier 106 mittels einer Fixiereinrichtung 36 der Anschlussvorrichtung
10 fixiert, sodass der elektrische Leiter 106 durch die beim Anschließen erzeugte
Druckkraft nicht weiter in den Ausgabekörper 16 hineingedrückt wird. Nach dem Anschließen
des elektrischen Leiters 106 wird die Fixierung des elektrischen Leiters 106 dann
wieder gelöst, sodass der Ausgabekörper 16 über das Positioniergerät 12 zum Verlegen
des elektrischen Leiters 106 auf einer Montageplatte 100 entlang eines Verlegepfads
der Montageplatte 100 bewegt werden kann. Die Verlegepfade der Montageplatte 100 können
Kabelkanäle sein.
[0034] Die Fig. 3 zeigt eine Anschlusseinheit 14 einer Anschlussvorrichtung 10, wobei die
Anschlusseinheit 14 einen Ausgabekörper 16, eine Fördereinrichtung 26 und eine Detektionseinrichtung
30 umfasst. Der Ausgabekörper 16 wird von einer Trägereinrichtung 22, welche zwei
gegenüberliegende Halteklammern 24a, 24b aufweist, gehalten.
[0035] Die Halteklammern 24a, 24b sind über Gelenke beweglich und somit auslenkbar ausgebildet
und erlauben die zerstörungsfreie Entnahme des Ausgabekörpers 16. Somit kann der Ausgabekörper
16 zu Wartungs- und/oder Reparaturzwecken entnommen werden. Ferner erlaubt die Anschlusseinheit
14 das Einsetzen eines alternativen Ausgabekörpers, dessen längliches Rohrsegment
18 beispielsweise eine abweichende Länge aufweist und/oder wobei der Führungspfad
34 für den elektrischen Leiter 106 einen abweichenden Durchmesser aufweist.
[0036] Die Fördereinrichtung 26 ist dazu eingerichtet, den elektrischen Leiter 106 durch
die Ausgabeöffnung 20 des Ausgabekörpers 16 zu fördern. Oberhalb der Fördereinrichtung
26 ist ein Führungselement 28 angeordnet, welches als flexibler Führungsschlauch ausgebildet
ist. Der Führungsschlauch kann beispielsweise ein Teflon-Schlauch sein. Ein von der
Anschlusseinheit 14 aufgenommener elektrischer Leiter 106 verläuft durch den Ausgabekörper
16, die Fördereinrichtung 26 und das Führungselement 28.
[0037] Die Detektionseinrichtung 30 dient zum Ermitteln der Lage einer Anschlussöffnung
108 einer Federkraftklemme 104. Die Detektionseinrichtung 30 umfasst eine Kamera 32,
wobei die Kamera 32 eine oder mehrere Bildaufnahmen von dem Anschlussbereich erzeugt,
nachdem die Anschlusseinheit 14 grob ausgerichtet wurde und sich im Nahbereich der
Anschlussöffnung 108 der Federkraftklemme 104 befindet, in welche der Kontaktierabschnitt
des elektrischen Leiters 106 hereingedrückt werden soll. Über eine Auswertung der
Bildaufnahmen der Kamera 32 kann dann die Lage der Anschlussöffnung 108 der Federkraftklemme
104 präzise ermittelt werden, sodass eine präzise Positionierung der Ausgabeöffnung
20 unmittelbar oberhalb der Anschlussöffnung 108 der Federkraftklemme 104 erfolgen
kann. Die Steuerungseinrichtung der Anschlussvorrichtung 10 ist also dazu eingerichtet,
das Positioniergerät 12 in Abhängigkeit der Signale der Detektionseinrichtung 30 zu
steuern.
[0038] Die Fig. 4 und 5 zeigen den Ausgabekörper 16 im Detail. Der Ausgabekörper 16 ist
mehrteilig aufgebaut, wobei das Gehäuse 46 und das Rohrsegment 18 relativ zueinander
bewegbar sind. Das Rohrsegment 18 kann eine Hubbewegung in Axialrichtung ausführen,
wobei im Rahmen der Hubbewegung der Hubweg 62 von dem Rohrsegment 18 zurückgelegt
wird. Die Hubbewegung des Rohrsegments 18 wird durch eine Betätigungseinrichtung 42
umgesetzt. Die Betätigungseinrichtung 42 umfasst zwei Betätigungszylinder 44a, 44b,
welche pneumatisch betätigt werden. Die Betätigungszylinder 44a, 44b sind mit Rückstellfedern
ausgestattet, sodass das Rohrsegment 18 nach Abfall des Pneumatikdrucks wieder in
die Ausgangslage verfahren wird. Über die Hubbewegung des Rohrsegments 18 erfolgt
die Betätigung einer Fixiereinrichtung 36, welche dazu eingerichtet ist, den elektrischen
Leiter 106 zu fixieren. Die Fixiereinrichtung 36 weist ein Innenrohr 38 auf, welches
innerhalb des länglichen Rohrsegments 18 angeordnet ist. Das Innenrohr 38 stützt sich
auf einer Seite an dem Gehäuse 46 des Ausgabekörpers 16 ab. An der gegenüberliegenden
Seite weist das Innenrohr 38 Klemmmittel 40 auf, welche zum Einklemmen des elektrischen
Leiters 106 dienen. Die Klemmmittel 40 sind im Nahbereich der Ausgabeöffnung 20 positioniert.
Das Innenrohr 38 der Fixiereinrichtung 36 und das längliche Rohrsegment 18 werden
bei einer Hubbewegung des Rohrsegments 18 in axialer Richtung relativ zueinander bewegt,
sodass die Klemmmittel 40 durch die konische Innenbewandung des Rohrsegments 18 im
Nahbereich der Ausgabeöffnung 20 radial nach innen verbogen werden. Durch das Verbiegen
der Klemmmittel 40 radial nach innen kommt es zum Verklemmen und somit zum Fixieren
des elektrischen Leiters 106. Die Klemmmittel 40 sind elastisch verformbar ausgebildet,
sodass der elektrische Leiter 106 wieder freigegeben wird, wenn das Rohrsegment 18
wieder in die Ausgangslage zurückbewegt wird.
[0039] Die Fig. 6 zeigt das Innenrohr 38 in einer Detaildarstellung. Das Innenrohr 38 weist
an einem oberen Ende ein Gewinde 48 auf, über welches das Innenrohr 38 in das Gehäuse
46 des Ausgabekörpers 16 eindrehbar ist. Die sich am unteren Ende befindlichen Klemmmittel
40 sind als Greifelemente, nämlich als Greifarme, ausgebildet. Über eine elastische
Verbiegung der als Greifarme ausgebildeten Klemmmittel 40 kann der freie Querschnitt
zwischen den Klemmmitteln 40 verändert werden.
[0040] Die Fig. 7 zeigt die oberhalb des Ausgabekörpers 16 angeordnete Fördereinrichtung
26, welche zum Fördern des elektrischen Leiters 106 durch die Ausgabeöffnung 20 des
Ausgabekörpers 16 dient. Die Fördereinrichtung 26 weist zwei nebeneinander angeordnete
Förderrollen 50a, 50b auf, welche durch einen Förderantrieb rotatorisch antreibbar
sind. Beim Fördern des elektrischen Leiters 106 stehen die Förderrollen 50a, 50b in
Kontakt mit dem elektrischen Leiter 106. Die Förderrollen 50a, 50b sind pneumatisch
gelagert und dazu eingerichtet, Druck auf einen zwischen den Förderrollen 50a, 50b
verlaufenden elektrischen Leiter 106 auszuüben. Zwischen den Umfangsflächen der beiden
Förderrollen 50a, 50b verläuft ein Kontaktpfad 52 für den elektrischen Leiter 106,
innerhalb welchem die Umfangsflächen der beiden Förderrollen 50a, 50b beim Fördern
eines elektrischen Leiters 106 mit dem elektrischen Leiter 106 in Kontakt stehen.
Der Abstand zwischen den nebeneinander angeordneten Förderrollen 50a, 50b ist zur
Einstellung der Breite des Kontaktpfads 52 veränderbar.
[0041] Die Schnittdarstellungen der Fig. 8 und 9 zeigen, dass die Anschlusseinheit 14 die
Aufnahme eines elektrischen Leiters 106 erlaubt, ohne dass der elektrische Leiter
106 innerhalb der Anschlusseinheit 14 umgelenkt wird. Ein aufgenommener elektrischer
Leiter 106 erstreckt sich durch den Führungspfad 34 innerhalb des Rohrsegments 18,
den Kontaktpfad 52 im Bereich der Fördereinrichtung 26 und durch das als Führungsschlauch
ausgebildete Führungselement 28.
[0042] Zum Betätigen der Fixiereinrichtung 36 wird das Rohrsegment 18 durch die Betätigungszylinder
44a, 44b in die Bewegungsrichtung 64 verfahren.
[0043] Die Fig. 10 zeigt einen Verstellantrieb, mittels welchem der Abstand zwischen den
nebeneinander angeordneten Förderrollen 50a, 50b veränderbar ist. Der Verstellantrieb
umfasst eine Zahnstange 54 und mehrere Zahnräder 56. Die Zahnstange 54 ist doppelverzahnt
und über einen pneumatischen Antrieb stufenlos auf und ab bewegbar. Die Förderrollen
50a, 50b sind derart über Exzenter mit der Zahnstange 54 verbunden, dass der Abstand
der Förderrollen 50a, 50b zueinander über eine Höhenverstellung der Zahnstange 54
umsetzbar ist. Der Abstand der Förderrollen 50a, 50b zueinander kann somit über den
pneumatischen Antrieb der Zahnstange 54 an den Querschnitt des zu fördernden elektrischen
Leiters 106 angepasst werden. Die Zahnstange 54 kann mit einem Wegsensor gekoppelt
sein, welcher den Verfahrweg der Zahnstange 54 misst. Mittels des Wegsensors kann
die Zahnstangenposition überwacht und zur Anpassung des Rollenabstandes exakt eingestellt
werden.
[0044] Die Fig. 11 zeigt eine Förderrolle 50 einer Fördereinrichtung 26. Die Förderrolle
50 weist eine umlaufende Mulde 58 auf, wobei die Oberfläche der umlaufenden Mulde
58 eine Oberflächenstruktur 60 aufweist. Die Oberflächenstruktur 60 wird durch eine
Vielzahl von in Querrichtung verlaufenden Rillen bzw. Riefen ausgebildet, wobei die
Riefen oder Rillen entlang des gesamten Umfangs der Förderrolle 50 ausgebildet sind.
Über die mit einer Oberflächenstruktur 60 ausgestattete Mulde 58 wird die Haftung
zwischen einem elektrischen Leiter 106 und der Förderrolle 50 verbessert, sodass die
Schlupfneigung beim Fördern des elektrischen Leiters 106 verringert wird.
[0045] Die Fig. 12 bis 15 zeigen beispielhaft das automatisierte Anschließen eines elektrischen
Leiters 106 an eine Federkraftklemme 104 mittels einer Anschlussvorrichtung 10.
[0046] In der Fig. 12 wird eine Anschlusseinheit 14 über ein Positioniergerät 12 an eine
Bereitstellungseinrichtung 110 herangefahren. Die Bereitstellungseinrichtung 110 kann
beispielsweise als Trägerrahmen für elektrische Leiter 106 ausgebildet sein. Ein in
die Bereitstellungseinrichtung 110 eingehangener elektrischer Leiter 106 wird von
der Anschlusseinheit 104 aufgenommen, um an eine Federkraftklemme 104 angeschlossen
zu werden.
[0047] In der Fig. 13 ist dargestellt, dass ein elektrischer Leiter 106 durch die Fördereinrichtung
26 der Anschlusseinheit 14 durch einen Innenbereich der Anschlusseinheit 14 gefördert
wird. Die Aufnahme des elektrischen Leiters 106 erfolgt dabei derart, dass ein Kontaktierabschnitt
des elektrischen Leiters 106 aus der Ausgabeöffnung 20 des Ausgabekörpers 16 der Anschlusseinheit
14 herausragt. Dieser Zustand ist in der Fig. 14 dargestellt. Damit die für das Anschließen
des elektrischen Leiters 106 erforderliche Druckkraft auf den elektrischen Leiter
106 aufgebracht werden kann, erfolgt ein Fixieren des elektrischen Leiters 106 mittels
einer Fixiereinrichtung 36. Wie in der Fig. 14 angedeutet, wird beim Fixieren des
elektrischen Leiters 106 das längliche Rohrsegment 18 nach oben verfahren, wodurch
Klemmmittel 40 der Fixiereinrichtung 36 nach innen in Richtung des elektrischen Leiters
106 bewegt werden.
[0048] Die Fig. 15 zeigt, wie ein Kontaktierabschnitt des fixierten elektrischen Leiters
106 in eine Aufnahmeöffnung 108 einer Federkraftklemme 104 eingedrückt wird. Die Federkraftklemme
104 ist Bestandteil einer Klemmleiste 102.
[0049] Nachdem der elektrische Leiter 106 an die Federkraftklemme 104 angeschlossen wurde,
wird der elektrische Leiter 106 auf einer Montageplatte 100 verlegt. Während des Verlegens
des elektrischen Leiters 106 auf der Montageplatte 100 wird der elektrische Leiter
106 nicht durch eine Zugkraft aus der Anschlusseinheit 14 herausgezogen, sondern aktiv
durch die Fördereinrichtung 26 nachgeführt. Die Steuerungseinrichtung der Anschlussvorrichtung
10 ist hierzu dazu eingerichtet, den Förderantrieb der Fördereinrichtung 26 und das
Positioniergerät 12 zum Verlegen des elektrischen Leiters 106 in Abhängigkeit voneinander
zu steuern. Die Steuerung erfolgt dabei derart, dass die Bewegungsgeschwindigkeit
der Anschlusseinheit 14 im Wesentlichen der Fördergeschwindigkeit des elektrischen
Leiters 106 entspricht. Durch das aktive Nachführen des elektrischen Leiters 106 wird
eine übermäßige Zugbelastung des elektrischen Leiters 106 vermieden.
[0050] Auf der Montageplatte 100, auf welcher der elektrische Leiter 106 mittels der Anschlussvorrichtung
10 verlegt wird, können die Verlegepfade durch elastisch verformbare und aufrechtstehende
Begrenzungselemente begrenzt sein. Die Begrenzungselemente können elastische Ärmchen
sein, welche von der Montageplatte 100 nach oben abstehen. Beim Verlegen des elektrischen
Leiters 106 können die Begrenzungselemente durch das Rohrsegment 18 des Ausgabekörpers
16 elastisch ausgelenkt werden, sodass der elektrische Leiter 106 durch die Anschlussvorrichtung
10 auch in einen Verlegepfad hinein und aus einem Verlegepfad heraus verlegt werden
kann.
Bezugszeichen
[0051]
- 10
- Anschlussvorrichtung
- 12
- Positioniergerät
- 14
- Anschlusseinheit
- 16
- Ausgabekörper
- 18
- Rohrsegment
- 20
- Ausgabeöffnung
- 22
- Trägereinrichtung
- 24a, 24b
- Halteklammern
- 26
- Fördereinrichtung
- 28
- Führungselement
- 30
- Detektionseinrichtung
- 32
- Kamera
- 34
- Führungspfad
- 36
- Fixiereinrichtung
- 38
- Innenrohr
- 40
- Klemmmittel
- 42
- Betätigungseinrichtung
- 44a, 44b
- Betätigungszylinder
- 46
- Gehäuse
- 48
- Gewinde
- 50, 50a, 50b
- Förderrollen
- 52
- Kontaktpfad
- 54
- Zahnstange
- 56
- Zahnrad
- 58
- Mulde
- 60
- Oberflächenstruktur
- 62
- Hubweg
- 64
- Bewegungsrichtung
- 100
- Montageplatte
- 102, 102a, 102b, 102c
- Klemmleisten
- 104
- Federkraftklemmen
- 106
- elektrischer Leiter
- 108
- Anschlussöffnung
- 110
- Bereitstellungseinrichtung
1. Anschlussvorrichtung (10) zum Anschließen eines elektrischen Leiters (106) an eine
Federkraftklemme (104), mit
- einem Ausgabekörper (16), welcher eine Ausgabeöffnung (20) zum Ausgeben des elektrischen
Leiters (106) umfasst; und
- einer Fördereinrichtung (26), welche dazu eingerichtet ist, den elektrischen Leiter
(106) durch die Ausgabeöffnung (20) des Ausgabekörpers (16) zu fördern;
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgabekörper (16) ein längliches Rohrsegment (18) aufweist, durch welches ein
Führungspfad (34) für den elektrischen Leiter (106) verläuft.
2. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeöffnung (20) an dem länglichen Rohrsegment (18) ausgebildet ist.
3. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Fixiereinrichtung (36), welche dazu eingerichtet ist, den elektrischen Leiter
(106) zu fixieren.
4. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (36) Klemmmittel (40) zum Einklemmen des elektrischen Leiters
(106) aufweist, wobei die Klemmmittel (40) vorzugsweise innerhalb des länglichen Rohrsegments
(18) angeordnet sind.
5. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (40) und das längliche Rohrsegment (18) zum Betätigen der Fixiereinrichtung
(36) in axialer Richtung relativ zueinander bewegbar sind.
6. Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (26) eine oder mehrere Förderrollen (50, 50a, 50b) aufweist,
welche durch einen Förderantrieb rotatorisch antreibbar und dazu eingerichtet sind,
in Kontakt mit dem elektrischen Leiter (106) zu stehen und den elektrischen Leiter
(106) durch eine Rotationsbewegung in Längsrichtung zu bewegen.
7. Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (26) zwei nebeneinander angeordnete Förderrollen (50, 50a,
50b) aufweist, wobei zwischen den Umfangsflächen der beiden Förderrollen (50, 50a,
50b) ein Kontaktpfad (52) für den elektrischen Leiter (106) verläuft, innerhalb welchem
die Umfangsflächen der beiden Förderrollen (50, 50a, 50b) beim Fördern des elektrischen
Leiters (106) mit dem elektrischen Leiter (106) in Kontakt stehen.
8. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den nebeneinander angeordneten Förderrollen (50, 50a, 50b) zur
Einstellung der Breite des Kontaktpfads (52) veränderbar ist.
9. Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgabekörper (16), die Fördereinrichtung (26) und/oder die Fixiereinrichtung
(36) Bestandteil einer Anschlusseinheit (14) sind, wobei die Anschlusseinheit (14)
mittels eines Positioniergeräts (12) bewegbar und positionierbar ist.
10. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, den Förderantrieb der Fördereinrichtung
(26) und das Positioniergerät (12), insbesondere nach dem Anschließen eines elektrischen
Leiters (106) an eine Federkraftklemme (104), zum Verlegen des elektrischen Leiters
(106) in Abhängigkeit voneinander zu steuern.
11. Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch eine Detektionseinrichtung (30), welche dazu eingerichtet ist, die Lage einer Anschlussöffnung
(108) an der Federkraftklemme (104) zu ermitteln, wobei die Steuerungseinrichtung
vorzugsweise dazu eingerichtet ist, das Positioniergerät (12) zum Positionieren der
Ausgabeöffnung (20) des Ausgabekörpers (16) an der Anschlussöffnung (108) der Federkraftklemme
(104) in Abhängigkeit der Signale der Detektionseinrichtung (30) zu steuern.
12. Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung (30) eine Kamera (32) umfasst und dazu eingerichtet ist,
die Lage der Anschlussöffnung (108) der Federkraftklemme (104) durch eine Auswertung
einer oder mehrerer Bildaufnahmen der Kamera (32) zu ermitteln.
13. Verfahren zum Anschließen eines elektrischen Leiters (106) an eine Federkraftklemme
(104) mittels einer Anschlussvorrichtung (10), insbesondere mittels einer Anschlussvorrichtung
(10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit dem Schritt
- Aufnehmen des anzuschließenden elektrischen Leiters (106) durch eine Anschlusseinheit
(14) der Anschlussvorrichtung (10);
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Fördern des elektrischen Leiters (106) mittels einer Fördereinrichtung (26) der
Anschlussvorrichtung (10), sodass ein Kontaktierabschnitt des elektrischen Leiters
(106) aus einer Ausgabeöffnung (20) eines Ausgabekörpers (16) der Anschlusseinheit
(14) herausragt;
- Bewegen der Anschlusseinheit (14) mittels eines Positioniergeräts (12) der Anschlussvorrichtung
(10) oder Fördern des elektrischen Leiters (106) mittels der Fördereinrichtung (26)
aus der Ausgabeöffnung (20) heraus, sodass der Kontaktierabschnitt des elektrischen
Leiters (106) zum Anschließen des elektrischen Leiters (106) an die Federkraftklemme
(104) in eine Anschlussöffnung (108) der Federkraftklemme (104) hineingedrückt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch einen, mehrere oder sämtliche der folgenden Schritte:
- Fixieren des elektrischen Leiters (106) mittels einer Fixiereinrichtung (36) der
Anschlussvorrichtung (10), vorzugsweise vor und/oder während des Hereindrückens des
Kontaktierabschnitts des elektrischen Leiters (106) in die Anschlussöffnung (108)
der Federkraftklemme (104);
- Steuern eines Förderantriebs der Fördereinrichtung (26) und des Positioniergeräts
(12) in Abhängigkeit voneinander mittels einer Steuerungseinrichtung der Anschlussvorrichtung
(10);
- Ermitteln der Lage der Anschlussöffnung (108) an der Federkraftklemme (104) mittels
einer Detektionseinrichtung (30) der Anschlussvorrichtung (10), wobei das Bewegen
der Anschlusseinheit (14) mittels des Positioniergeräts (12) der Anschlussvorrichtung
(10) in Abhängigkeit der durch die Detektionseinrichtung (30) ermittelten Lage der
Anschlussöffnung (108) erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fördern des elektrischen Leiters (106) mittels der Fördereinrichtung (26) das
rotatorische Antreiben einer oder mehrerer Förderrollen (50, 50a, 50b) der Fördereinrichtung
(26) umfasst, welche mit dem elektrischen Leiter (106) in Kontakt stehen und den elektrischen
Leiter (106) durch eine Rotationsbewegung in Längsrichtung bewegen.