[0001] Die Erfindung betrifft irreguläre Zustände in Kältekreisen, in denen ein als Kältemittel
wirkendes Arbeitsfluid in einem thermodynamischen Kreisprozess, wie zum Beispiel dem
Clausius-Rankine-Kreisprozess, geführt wird, sowie deren Sicherheitseinrichtung. Vorwiegend
sind dies innen aufgestellte Wärmepumpen, aber auch Klimaanlagen und Kühlgeräte, wie
sie in Wohngebäuden gebräuchlich sind. Unter Wohngebäuden werden dabei Privathäuser,
Miethauskomplexe, Krankenhäuser, Hotelanlagen, Gastronomie und kombinierte Wohn- und
Geschäftshäuser verstanden, in denen Menschen dauerhaft leben und arbeiten, im Unterschied
zu mobilen Vorrichtungen wie KFZ-Klimaanlagen oder Transportboxen, oder auch Industrieanlagen
oder medizintechnischen Geräten. Gemeinsam ist diesen Kreisprozessen, dass sie unter
Einsatz von Energie Nutzwärme oder Nutzkälte erzeugen und Wärmeverschiebungssysteme
bilden.
[0002] Die zum Einsatz kommenden thermodynamischen Kreisprozesse sind seit langem bekannt,
ebenso die Sicherheitsprobleme, die bei der Verwendung geeigneter Arbeitsfluide entstehen
können. Abgesehen von Wasser sind die bekanntesten damaligen Arbeitsfluide brennbar
und giftig. Sie führten im vergangenen Jahrhundert zur Entwicklung der Sicherheitskältemittel,
die aus fluorierten Kohlenwasserstoffen bestanden. Es zeigte sich jedoch, dass diese
Sicherheitskältemittel zur Klimaerwärmung führen und dass ihre sicherheitstechnische
Unbedenklichkeit zu konstruktiven Unachtsamkeiten führte. Bis zu 70 % des Umsatzes
entfiel auf den Nachfüllbedarf undichter Anlagen und deren Leckageverluste, der hingenommen
wurde, solange dies im Einzelfall als wirtschaftlich vertretbar empfunden wurde und
Bedarf an Ersatzbeschaffung förderte.
[0003] Heutige Kältekreise sind ausgestattet mit diesen Sicherheitskältemitteln der Sicherheitsklasse
A1, d.h. sie sind nicht giftig und nicht brennbar. Die gebräuchlichsten Kältemittel
im Bereich der Wärmepumpenanwendungen sind die Kältemittel R134a, R407C bzw. R410A,
allesamt Fluorkohlenwasserstoffverbindungen. Der Einsatz dieser Kältemittel war bis
Januar 2015 keinerlei Restriktionen unterworfen, die Einführung der F-Gase-Verordnung
(EU) 517/2014 zum 01. Januar 2015 schränkt zukünftig die Anwendung von Fluorkohlenwasserstoff-
Kältemitteln über Mengenbegrenzungen in der Europäischen Union derartig ein, dass
die Preise bisheriger Kältemittel deutlich ansteigen werden. Ziel der F-Gase-Verordnung
ist die mittelfristige Verbannung der treibhausgasfördernden Kältemittel und den Ersatz
durch natürliche Kältemittel bzw. gegen chemische Kältemittel mit erheblich reduziertem
Treibhauspotenzial. Einschlägig sind auch die Norm EN 378 und ihre Vorgaben zur Aufstellung.
[0004] Nachteilig ist jedoch, dass nahezu alle Kältemittelalternativen zur Gruppe der brennbaren
oder giftigen Kältemittel gehören, insbesondere die technisch vielversprechendsten
Kältemittel wie z.B. R290 (Propan) und R1270 (Propylen). R170 (Ethan), R717 (Ammoniak),
R600 (n-Butan), R600a (Isobutan), R245fa (1,1,1,3,3 Pentafluorpropan), R723 (Dimethylether/
Ammoniak), R744a (Distickstoffmonoxid) sowie Mischungen aus diesen Kältemitteln und
vielen anderen.
[0005] Dies führt zu Sicherheitsproblemen bei Leckagen. Während bei außen aufgestellten
Luft-Wasser-Wärmepumpen eine Belüftung vergleichsweise unproblematisch ist, weil im
Normalbetrieb eine so große Menge Luft durch die Außeneinheit strömt, dass sich leckagebedingt
austretendes entzündliches oder giftiges gasförmiges Kältemittel schnell unter potenziell
kritische Werte verdünnt, ist dies bei innen aufgestellten Wärmepumpen nicht der Fall.
Innen aufgestellte Wärmepumpen, bei denen nur der Verdampfer im Außenbereich mit Luft
in Berührung kommt, oder bei Solen bzw. Wasser als Wärmequellen, findet kein Luftaustausch
statt, der leckagebedingt austretendes Kältemittel ausreichend verdünnen könnte. Aus
diesem Grund muss eine Spülung der kältemittelführenden Gehäuseabschnitte vorgesehen
werden, die zumindest dann aktiviert wird, wenn Kältemittel detektiert wird.
[0006] Ein anderes Problem der innen aufgestellten Wärmepumpen ist die Kühlung der Elektronik,
wobei die Leistungselektronik oft eine große Wärmelast verursacht. Der Grund hierfür
ist der Einsatz von Inverterkompressoren, die gut regelbar sind und mit denen hohe
Wirkungsgrade erreicht werden können. Aber auch deren moderne, computergestützte Regelungselektronik
erzeugt viel Abwärme, die abgeführt werden muss und die vorzugsweise einer Nutzung
zugeführt werden soll. Sofern die Wärmepumpe mit einer Solaranlage gekoppelt ist,
kommt oft auch die Abwärmelast der Leistungselektronik der Solaranlage hinzu.
[0007] Auch bezüglich der Abwärmebehandlung unterscheiden sich außen aufgestellte Wärmepumpen
erheblich von innen aufgestellten. Während bei außen aufgestellten Wärmepumpen der
Schutz vor der Witterung in Form von Regen, Frost und Vereisung dominiert, ähnelt
die Aufstellung im Innenbereich der Situation in Rechenzentren. Hierbei werden die
elektronischen Bauteile separat untergebracht und mit gekühlter Luft oder mit Raumluft
angeströmt. Im Ergebnis werden je ein Lüftungssystem für die Elektronik und eine lüftende
Spülung um die Apparate der Wärmepumpe herum vorgesehen, die unabhängig voneinander
betrieben werden.
[0008] Im Bereich der Computerkühlung sind ähnliche Problemstellungen bekannt. So beschreibt
die
DE 44 45 818 ein Computergehäuse mit hermetisch voneinander getrennten Kammern, von denen die
erste Kammer von einem Luftstrom umgewälzt wird, der von einem ersten Wärmetauscher
eines Kühlaggregates gekühlt wird und in der anderen Kammer ein zweiter Wärmetauscher
die Wärme an einen zweiten Luftstrom abgibt. Praktisch entspricht dies einem Haushaltskühlschrank,
dessen rückwärtiges Gitter eine Abdeckung aufweist und bei dem die erste Kammer dem
Kühlfach entspricht, in dem ein Abwärme erzeugender Computer platziert wird. Der erste
Wärmetauscher kann auch in einer weiteren dritten Kammer angeordnet werden, die mit
der ersten Kammer durch eine Luftströmung in Verbindung steht, in der zweiten und
dritten Kammer können auch Ventilatoren die Wärmetauscher zwangsbelüften. Im Unterschied
zur vorliegenden Erfindung findet jedoch keine Wärmenutzung statt, die die Hauptanwendung
einer Wärmepumpe darstellt. Dafür kann der Computer bei entsprechend dimensionierter
Kühlleistung auch in sehr heißen Umgebungen eingesetzt werden.
[0009] Die
DE 44 13 130 C2 beschreibt ein Kühlgerät für einen Schaltschrank, in dem Kälte erzeugende Geräte
und ein Sekundärkreislauf untergebracht und durch eine gasundurchlässige Trennwand
vom Innenraum des Schaltschrankes voneinander getrennt sind. Im Sekundärkreislauf
zirkuliert eine Kältesole, die über einen Wärmetauscher den Schaltschrankinhalt kühlt.
Die Kältesole wird von Primärkreislauf gekühlt, in dem Kältemittel in bekannte Weise
zirkuliert. Die Abwärme wird in üblicher Weise mit in einem Verflüssiger aus dem Primärkreislauf
entnommen, die
DE 44 13 130 C2 lehrt, die Wärme an die Umgebung abzuführen.
[0010] Trotz der Ähnlichkeiten unterscheiden sich die Kühlungseinrichtungen von Elektronik
in Wärmepumpen und denen für Computer deutlich. Die Wärmepumpe muss Wärme auf Anforderung
bereitstellen, die kann entweder zur Heizung oder zur Erzeugung von Warmwasser benötigt
werden, aber sie soll verwertet werden. Im Sommer entfällt zwar die Heizung, aber
dafür kann Wärme in Langzeitspeicher oder für Pools genutzt werden. Die Wärme kann
dabei auch aus der Wohnraumkühlung stammen. Im Vordergrund steht daher bei Wärmepumpen
die Nutzung der gewonnenen Wärme. In der Regel wird diese Wärme aus der Umgebung des
Hauses gewonnen, sei es aus Außenluft oder Grundwasser oder aus geothermischer Gewinnung.
Aufgrund der oft beträchtlichen Abwärme der Elektronik von Invertern und Regelungselektronik
von Wärmepumpen soll vorliegend auch die Abwärme zu Nutzwärme werden.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung ist daher, eine sichere Vorrichtung zur gleichzeitigen
Lüftung der Apparate der innen aufgestellten Wärmepumpe und der Nutzung der Wärme
der Elektronik zur Verfügung zu stellen, die die beschriebenen Nachteile nicht mehr
aufweist.
[0012] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Lüftungsvorrichtung für eine innen aufgestellte
Wärmepumpenanlage, die mit einem entzündlichen oder giftigen Arbeitsfluid betrieben
wird, wobei das Arbeitsfluid in einem geschlossenen, hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf
geführt wird, der Arbeitsfluidumlauf mindestens aufweisend
- einen Verdichter für Arbeitsfluid,
- eine Entspannungseinrichtung für Arbeitsfluid,
- zwei Wärmeübertrager für Arbeitsfluid mit jeweils mindestens zwei Anschlüssen für
Wärmeüberträgerfluide,
- wobei die Wärmeüberträgerfluide mit mindestens einer Einrichtung zur Wärmenutzung
verbunden sind,
- ein Arbeitsfluidgehäuse, welches alle am geschlossenen Arbeitsfluidumlauf angeschlossenen
Einrichtungen umfasst und weitere Einrichtungen umfassen kann,
- ein Elektronikgehäuse für Elektronik, die zum Betrieb der Wärmepumpe dient und an
sie angeschlossene Ausrüstungen mitbedienen kann,
- wobei ein Fördergebläse vorgesehen ist, der Luft aus dem Arbeitsfluidgehäuse ansaugt
und diese Luft zur Kühlung durch das Elektronikgehäuse führt,
- wobei die Elektronik, ihr Elektronikgehäuse, das Fördergebläse und alle damit verbundenen
Einrichtungen zündquellenfrei ausgeführt sind.
[0013] Als Arbeitsfluidgehäuse wird dabei ein Gehäuse bezeichnet, welches alle am geschlossenen
Arbeitsfluidumlauf angeschlossenen Einrichtungen umfasst und weitere Einrichtungen
umfassen kann, darunter auch ein Gehäuse für die elektronischen Einrichtungen. Als
Elektronikgehäuse wird ein Gehäuse bezeichnet, welches alle elektronischen Einrichtungen
beinhaltet einschließlich der Leistungselektronik und der Regelungselektronik, es
kann in sich auch geteilt ausgeführt sein, von außen zugängliche Einschübe enthalten
oder eine zusätzliche Kühleinrichtung, z.B. eine Wasserkühlung oder eine Heatpipe
aufweisen.
[0014] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass im Abströmbereich nach dem Elektronikgehäuse
eine Verzweigung mit wenigstens zwei Zweigen für Luft vorgesehen ist, wobei der eine
Zweig in das Arbeitsfluidgehäuse zurückgeführt und dort gekühlt wird und der andere
Zweig einen Auslass aus dem Gebäude aufweist. Die Verzweigung ist umschaltbar gestaltet,
so dass entweder der eine oder der andere Zweig geöffnet und der andere geschlossen
ist. Weiterhin ist eine verschließbare Zuluftöffnung in das Arbeitsfluidgehäuse vorgesehen.
Auch ein dritter Zweig für eine direkte Abgabe von Heizungsluft in den Aufstellungsraum
kann vorgesehen werden.
[0015] Im normalen Betrieb ist der Zweig geöffnet, der vom Elektronikgehäuse zurück in das
Arbeitsfluidgehäuse führt und die Zuluftöffnung ist geschlossen. Falls eine Leckage
erkannt wird, wird die die Zuluftöffnung geöffnet der Abzweig der Luft in das Arbeitsfluidgehäuse
geschlossen. Die kontaminierte Luft wird in diesem Fall vom Fördergebläse ins Freie
geleitet und Luft aus dem Gebäude, in dem die Wärmepumpe aufgestellt ist, wird zum
Spülen in das Arbeitsfluidgehäuse hineingesogen.
[0016] In einer Ausgestaltung wird vorgesehen, dass die Zuluftöffnung mit einer Rückschlagsicherung
ausgestattet ist, damit im Fall einer Überdrucksituation durch eine größere Leckage
keine kontaminierte Luft in den Aufstellungsraum gelangen kann.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgesehen, dass das Fördergebläse mit einem
Akku ausgestattet ist, der eine Energiemenge bereitstellen kann, die im Falle eines
Stromausfalls ausreicht, um ein Gasvolumen durch das Arbeitsfluidgehäuse zu fördern,
welches groß genug ist, das gesamte Arbeitsfluid sicher abzulüften, ohne dass ein
zündfähiges Gemisch gebildet wird. Für die Ablüftung jedes Kilogramms R290 wären dies
beispielsweise, um die Zündgrenze von 1,7 Prozent zu unterschreiten, mindestens 100
Kubikmeter Luft, wobei der Fachmann je nach den Aufstellungsbedingungen, den Wirkungsgraden
und den Druckverlusten der Ableitung die jeweils bereitzustellende Energiemenge vorsehen
muss.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Luft, die im Normalfall
in das Arbeitsfluidgehäuse zurückgeführt wird, im Arbeitsfluidgehäuse gekühlt wird,
indem sie an einer Leitung, die vom oder zum Verdampfer führt, vorbeigeführt wird,
bevor sie in das Arbeitsfluidgehäuse dispergiert wird. Auf diese Weise kann die Abwärme
durch die Wärmepumpe als Wärmequelle genutzt werden. Natürlich kann dies auch mittels
eines entsprechenden Wärmetauschers geschehen. Abweichend kann der Wärmetauscher auch
auf der Hochdruckseite des Arbeitsfluids oder auf der Primär- oder Sekundärseite des
Wärmeträgerfluids, also Wasser oder Sole, angebracht werden.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Elektronikgehäuse direkt
an das Arbeitsfluidgehäuse angrenzt, vorzugsweise frontseitig, oder darin integriert
ist. Auf diese Weise kann ein zusätzlicher Schallschutz erreicht werden.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass am Luftauslass des Elektronikgehäuses
ein Temperaturfühler vorgesehen ist, der die Fördergebläsedrehzahl regelt und, falls
der Regelbereich verlassen wird, einen Alarm ausgibt. Auf den Alarm hin kann auch
vorgesehen werden, dass die Anlage dann abgeschaltet bzw. in einen gesicherten Zustand
gefahren wird. Alternativ zu der Temperaturüberwachung ist auch eine Drehzahlüberwachung
oder eine Durchflussüberwachung möglich.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass am Lufteinlass des Elektronikgehäuses
ein Gasdetektor für entzündliches Arbeitsfluid vorgesehen ist.
[0022] Als Lüftungsverfahren ist vorgesehen, dass wenn dieser Gasdetektor oder ein anderes
Leckageerkennungssystem ein positives Signal gibt, eine Umschaltung der Luftverzweigung
zum Auslass aus dem Gebäude erfolgt, die Zuluftöffnung geöffnet, die Fördergebläsedrehzahl
auf den maximalen Wert gesetzt und ein Alarm ausgelöst wird. Für den Normalfall ist
vorgesehen, dass die Abwärme der Elektronik als Wärmequelle für die Nutzwärme der
Wärmepumpe genutzt wird, wobei die Wärme abströmseitig der Druckreduzierung in einem
Wärmetauscher dem Arbeitsfluid zugeführt wird.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Prinzipskizze näher erläutert. Hierbei
zeigt Fig. 1 ein vereinfachtes Schema der Luftführung.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Wärmepumpe anhand einer Prinzipskizze eines Kältekreises 1 mit einem Verdichter
2, einem Kondensator 3, einer Druckreduzierung 4 und einem Verdampfer 5 in einem Arbeitsfluidgehäuse
6 und einem direkt anschließenden Elektronikgehäuse 7.
[0025] Der Kältekreis 1 wird in diesem Beispiel mit dem entzündlichen Arbeitsfluid Propan,
welches auch unter der Bezeichnung R290 bekannt ist, betrieben. Im unteren Bereich
des Arbeitsfluidgehäuses 6 ist eine Ansaugöffnung 8 mit einem Gasdetektor 9 vorgesehen,
die mit dem Elektronikgehäuse 7 verbunden ist. Die Luft tritt am Luftauslass 10 mit
dem Temperatursensor 11 aus dem Elektronikgehäuse 7 aus und wird vom Fördergebläse
12 zur Luftverzweigung 13 gefördert. Der erste Zweig führt die erwärmte Kühlluft 14
über die Umluftleitung 15 zum Wärmetauscher 16 und danach wieder in das Arbeitsfluidgehäuse
6 zurück. Der zweite Zweig führt als Fortluft 17 aus dem Gebäude heraus und wird benutzt,
wenn das Signal am Gasdetektor 9 positiv ist. In diesem Fall wird auch die Zuluftöffnung
18, die mit der Rückschlagklappe 19 ausgestattet ist, entsperrt, so dass Luft aus
dem Gebäude einströmen kann.
[0026] Die Wärmenutzung der Abwärme aus der Elektronikkühlung ergibt sich dadurch, dass
die erwärmte Kühlluft 14 über die Umluftleitung 15 zum Wärmetauscher 16 geführt wird,
wo sie ihre Wärme an das flüssige Arbeitsfluid abgibt. Vorzugsweise wird dabei das
Arbeitsfluid noch nicht verdampft, es wird lediglich vorgewärmt, bevor es in den Verdampfer
5 gelangt. Der Wärmetauscher 16 dient dabei als Vorwärmer. Ebenfalls möglich, aber
apparativ aufwändiger ist eine Anordnung des Wärmetauschers 16 nach dem Verdampfer
5, in einem solchen Fall würde der Wärmetauscher 16 als Überhitzer wirken. Die Entnahme
der aus der Abwärme der Elektronik gewonnenen Wärme erfolgt in bekannter Weise aus
dem Kondensator 3, der über einen Fußbodenheizungsvorlauf 21 und einen Fußbodenheizungsrücklauf
22 mit einer Fußbodenheizung 23 verbunden ist, die mit einem Wärmeträgerfluid beschickt
wird.
[0027] Natürlich kann die Abwärme der Elektronik auch direkt zum Heizen verwendet werden,
indem die Luftverzweigung 13 mit drei Abzweigen versehen wird, von denen der dritte
Abzweig als Heizluft 20 im Normalbetrieb direkt in den Aufstellungsraum führt, wenn
dies gerade gewünscht wird, wobei in diesem Fall die Zuluftöffnung 18 ebenfalls geöffnet
wird.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Kältekreis
- 2
- Verdichter
- 3
- Kondensator
- 4
- Druckreduzierung
- 5
- Verdampfer
- 6
- Arbeitsfluidgehäuse
- 7
- Elektronikgehäuse
- 8
- Ansaugöffnung
- 9
- Gasdetektor
- 10
- Luftauslass
- 11
- Temperatursensor
- 12
- Fördergebläse
- 13
- Luftverzweigung
- 14
- erwärmte Kühlluft
- 15
- Umluftleitung
- 16
- Wärmetauscher
- 17
- Fortluft
- 18
- Zuluftleitung
- 19
- Rückschlagklappe
- 20
- Heizluft
- 21
- Fußbodenheizungsvorlauf
- 22
- Fußbodenheizungsrücklauf
- 23
- Fußbodenheizung
1. Lüftungsvorrichtung für eine innen aufgestellte Wärmepumpenanlage, die mit einem entzündlichen
oder giftigen Arbeitsfluid betrieben wird, wobei das Arbeitsfluid in einem geschlossenen,
hermetisch dichten Arbeitsfluidumlauf (1) geführt wird, der Arbeitsfluidumlauf (1)
mindestens aufweisend
- einen Verdichter (2) für Arbeitsfluid,
- eine Entspannungseinrichtung (4) für Arbeitsfluid,
- zwei Wärmeübertrager (3, 5) für Arbeitsfluid mit jeweils mindestens zwei Anschlüssen
für Wärmeüberträgerfluide,
- wobei die Wärmeüberträgerfluide mit mindestens einer Einrichtung zur Wärmenutzung
(23) verbunden sind,
- ein Arbeitsfluidgehäuse (6), welches alle am geschlossenen Arbeitsfluidumlauf angeschlossenen
Einrichtungen umfasst und weitere Einrichtungen umfassen kann,
- ein Elektronikgehäuse (7) für Elektronik, die zum Betrieb der Wärmepumpe dient und
an sie angeschlossene Ausrüstungen mitbedienen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Fördergebläse (12) vorgesehen ist, das Luft aus dem Arbeitsfluidgehäuse (6)
ansaugt und diese Luft zur Kühlung durch das Elektronikgehäuse (7) führt,
- wobei die Elektronik, ihr Elektronikgehäuse (7), das Fördergebläse (12) und alle
damit verbundenen Einrichtungen zündquellenfrei ausgeführt sind.
2. Lüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft bei der Rückführung in das Arbeitsfluidgehäuse (6) im Gehäuse gekühlt wird.
3. Lüftungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung der zurückgeführten Kühlluft (14) durch Vorbeiführen an einer zum Verdampfer
führenden Fluidumlaufleitung oder durch einen in dieser Leitung befindlichen Wärmetauscher
(16) erfolgt.
4. Lüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Abströmbereich nach dem Elektronikgehäuse (7) eine Verzweigung (13) mit wenigstens
zwei Zweigen für Luft vorgesehen ist, von denen ein Zweig als Heizluft (20) in den
Aufstellungsraum geführt wird und der andere Zweig einen Auslass für Fortluft (17)
aus dem Gebäude aufweist.
5. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Abströmbereich nach dem Elektronikgehäuse (7) eine Verzweigung (13) mit wenigstens
zwei Zweigen für Luft vorgesehen ist, wobei im ersten Zweig erwärmte Kühlluft 14 in
das Arbeitsfluidgehäuse (6) zurückgeführt wird und der andere Zweig einen Auslass
für Fortluft (17) aus dem Gebäude aufweist.
6. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Arbeitsfluidgehäuse (6) eine Zuluftöffnung (18) vorgesehen wird, die mit einer
Rückschlagsicherung (19) ausgestattet ist.
7. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördergebläse (12) mit einem Akku ausgestattet ist, der eine Energiemenge bereitstellen
kann, die im Falle eines Stromausfalls ausreicht, um ein Gasvolumen durch das Arbeitsfluidgehäuse
zu fördern, welches groß genug ist, das gesamte Arbeitsfluid sicher abzulüften, ohne
dass ein zündfähiges Gemisch gebildet wird.
8. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektronikgehäuse (7) direkt an das Arbeitsfluidgehäuse (6) angrenzt, vorzugsweise
frontseitig, oder darin integriert ist.
9. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Luftauslass des Elektronikgehäuses (7) ein Temperatursensor (11) vorgesehen ist,
der die Fördergebläsedrehzahl regelt und, falls der Regelbereich verlassen wird, einen
Alarm ausgibt.
10. Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Lufteinlass des Elektronikgehäuses (7) ein Gasdetektor (9) für entzündliches Arbeitsfluid
vorgesehen ist.
11. Lüftungsverfahren mittels einer Lüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwärme aus dem Elektronikgehäuse als Nutzwärme mittels einer Wärmepumpe einer
Wärmenutzung zugeführt wird.
12. Lüftungsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Leckageerkennung eine Umschaltung der Luftverzweigung (13) zum Auslass
der Fortluft (17) aus dem Gebäude erfolgt, die Zuluftöffnung (18) geöffnet, die Fördergebläsedrehzahl
auf den maximalen Wert gesetzt und ein Alarm ausgelöst wird.