[0001] Vorhangschienen verfügen in der Regel über einen Laufkanal, in welchem ein Vorhang
über im Laufkanal verschiebliche Gleiter aufgehängt werden kann. Es gibt eine Vielzahl
von Vorhangschienensystemen, welche jedoch stets über einen oder eine Mehrzahl Halter
an der Wand oder an der Decke befestigt werden. Je nach Last der Vorhänge biegen entsprechende
Vorhangschienen infolge der Schwerkraft mehr oder weniger stark durch. Dies ist optisch
nachteilig. Man kann dies dadurch beheben, dass man in kürzeren Abständen Halter installiert,
was wiederum auch aus optischen Gründen nicht immer gewünscht ist. Es gibt inzwischen
Systeme, die lediglich einen mittig angeordneten Halter aufweisen, wobei die Vorhangschiene
mit beiden Hälften mehr oder weniger frei tragend zu beiden Seiten des Halters absteht.
Diese freien Enden unterliegen natürlich auch der Last des Vorhangs, insbesondere
wenn dieser zu einer Seite aufgezogen ist, sodass gerade die Enden die komplette Last
tragen.
[0002] Aus
EP 1 554 956 B1 ist ein System bekannt geworden, bei dem eine rohrförmige Gardinenstange eine Innenspanneinrichtung
aufweist. Hierbei werden im Rohr geführte Spanndrähte, die an einer Seite zur Mitte
der rohrförmigen Vorhangstange hin fest mit dieser verbunden sind und dort entlang
der Mittellinie des Rohrs verlaufen, an den Enden der Vorhangstange durch Schrauben
gespannt. An den Enden der Vorhangstange sind die Spanndrähte außerhalb der Mittellinie
angeordnet, sodass sich eine Verlagerung des Rohrs ergibt, wenn man den Spanndraht
spannt. Dadurch verbiegt sich das Rohr zur Decke hin und wirkt damit der durch den
Vorhang auf die Vorhangstange ausgeübten Last entgegen. So können Durchbiegungen kompensiert
werden.
[0003] Die genannte Technik setzt allerdings eine mehr oder weniger rohrförmige Gardinenstange
voraus.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorhangschienenanordnung anzugeben,
die sich im Grunde für alle gängigen Vorhangschienen eignet.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorhangschienenanordnung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung nutzt als Spannmittel wenigstens ein
drehbares Element, dessen Drehung eine Durchbiegung der Vorhangschiene bewirkt. Dadurch,
dass die Drehachse des Spannmittels näher an der Oberseite der Vorhangschienenanordnung
liegt als an deren Unterseite, bewirkt das Spannen des Spannmittels eine Verbiegung
der Vorhangschienenanordnung nach oben zur Decke hin. Durch diese Verbiegung kann
eine durch die Gewichtskraft des an der Vorhangschiene aufgehängten Vorhangs hervorgerufene
Verbiegung kompensiert werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung weist hierzu einen sich in einer Hauptlängserstreckungsrichtung
erstreckenden Vorhangschienenkörper auf, welcher zumindest einen Laufkanal umfasst,
der zur Aufnahme von Vorhanggleitern ausgebildet ist. Dabei kann die Vorhangschienenanordnung
mit einer Halterung zur Befestigung der Vorhangschienenanordnung an einer Wand oder
Decke verbunden werden. Die bestimmungsgemäß aufgehängte Vorhangschienenanordnung
weist dabei eine zur Decke hin ausgerichtete Oberseite und eine zum Boden hin ausgerichtete
Unterseite auf.
[0008] Zur Krafteinleitung einer die Verbiegung des Vorhangschienenkörpers bewirkenden Spannkraft
sind in der erfindungsgemäßen Vorhangschienenanordnung zwei Gegenlagerbereiche vorgesehen,
welche mit dem Vorhangschienenkörper verschiebefest verbunden oder verbindbar sind.
Verschiebefest meint in diesem Zusammenhang, dass beim Spannen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Gegenlagerbereiche sich entlang der Hauptlängserstreckungsrichtung
des Vorhangschienenkörpers nicht verschieben können. Auf diese Weise kann eine in
die Gegenlagerbereiche eingeleitete Kraft zur Verbiegung des Vorhangschienenkörpers
genutzt werden.
[0009] Zum Biegen der Vorhangschiene verfügt die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung
über eine Spanneinrichtung, die wenigstens ein Spannmittel und eine Aufnahmeeinrichtung
aufweist, an der das Spannmittel aufgenommen ist. Dabei ist das wenigstens eine Spannmittel
in wenigstens einem der Gegenlagerbereiche im Wesentlichen parallel zur Hauptlängserstreckungsrichtung
drehbar angeordnet. Das Spannmittel ist mit dem Aufnahmeabschnitt drehbar verbunden,
wobei die Drehachse des wenigstens einen Spannmittels zur Oberseite des Vorhangschienenkörpers
einen geringeren Abstand aufweist als zu dessen Unterseite. Der Aufnahmeabschnitt
kann dabei zwischen den Gegenlagerbereichen oder auch in einem gegenüberliegenden
Gegenlagerbereich angeordnet sein und ist selbst mit einem Abschnitt des Vorhangschienenkörpers
mittelbar oder unmittelbar verbunden bzw. gekoppelt. Die Kopplung kann beispielsweise
auch über einen Gegenlagerbereich erfolgen, die ja selbst an dem Vorhangschienenkörper
fixiert sind. Das wenigstens eine Spannmittel weist, insbesondere im Bereich der Stirnseite
des zugehörigen Gegenlagerbereiches, ein drehbar gelagertes Drehelement auf, welches
sich an einer am Gegenlagerbereich angeordneten Stützfläche abstützt.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass in beiden Gegenlagerbereichen im Wesentlichen parallel zur Hauptlängserstreckungsrichtung
drehbar angeordnete Spannmittel anordnet sind, welche mit dem dann zwischen den Gegenlagerbereichen
angeordneten Aufnahmeabschnitt drehbar verbunden sind. Die Drehachsen der Spannmittel
weisen zur Oberseite des Vorhangschienenkörpers einen geringeren Abstand auf als zu
dessen Unterseite (U), wobei die Spannmittel jeweils, insbesondere im Bereich der
Stirnseiten der Gegenlagerbereiche, drehbar gelagerte Drehelemente aufweisen, die
sich jeweils an einer am Gegenlagerbereich angeordneten Stützfläche abstützen.
[0011] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Aufnahmeabschnitt lediglich in einem Bereich
mit dem Vorhangschienenkörper verschiebefest verbunden ist, welcher sich entfernt
von den in Hauptlängserstreckungsrichtung liegenden Enden des Aufnahmeabschnitts,
insbesondere etwa mittig am Aufnahmeabschnitt, befindet. Beim Spannen der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung wird so eine Zugkraft zwischen dem Befestigungsbereich des Gegenlagerbereichs
und dem Befestigungsbereich des Aufnahmeabschnitts in den Vorhangschienenkörper eingeleitet.
Da das Spannmittel und der Aufnahmeabschnitt näher zur Oberseite der Vorhangschienenanordnung
als zur Unterseite angeordnet sind, wird durch diese Zugkraft eine Krümmung oder Biegung
des Vorhangschienenkörpers zwischen den Befestigungsbereichen erzeugt.
[0012] Die Spannmittel weisen bevorzugt zumindest an dem von den Drehelementen entfernt
liegenden Enden ein Gewinde auf, welches an einem Gegengewinde des Aufnahmeabschnitts
aufgenommen ist. Da Spannmittel und Aufnahmeabschnitt zwischen deren Befestigungsbereichen
am Vorhangschienenkörper ein zugstangenartiges Zugmittel bilden, wird beim Spannen
des Spannmittels die Länge dieses Zugmittels verkürzt und sorgt so für eine Krafteinleitung
in den Vorhangschienenkörper und somit für dessen Verbiegung.
[0013] Die Vorhangschienenanordnung kann eine Frontblende aufweisen, die insbesondere mit
dem Vorhangschienenkörper, insbesondere mit dessen Laufkanal, verbunden oder einstückig
ausgebildet ist.
[0014] Bevorzugt kann der Vorhangschienenkörper aus einem Profil, insbesondere einem Metallprofil,
bevorzugt einem Aluminiumprofil, gebildet werden.
[0015] Bevorzugt ist der Aufnahmeabschnitt eine Stange mit Gewinden, insbesondere Innengewinden
an beiden Enden. Das durch die Stange und die Spannmittel gebildete Zugmittel kann
so auf einfache Weise durch Drehen des Spannmittels verkürzt werden und für die Biegung
der Vorhangschiene sorgen.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zwischen den
Gegenlagerbereichen ein Mittelabschnitt angeordnet. Dieser ist zur Versteifung des
Vorhangschienenkörpers ausgebildet und mit diesem verbunden. Dabei kann der Aufnahmeabschnitt
durch den Mittelabschnitt geführt sein und sich beispielsweise über die gesamte Länge
des Mittelabschnitts erstrecken. Durch die Versteifung des Vorhangschienenkörpers
wird erreicht, dass beim Spannen der Spanneinrichtung die in den Vorhangschienenkörper
eingeleitete Biegekraft tatsächlich nur eine Biegung der Vorhangschiene in eine bevorzugte
Richtung, nämlich nach oben zur Decke hin und nicht in andere Richtungen, bewirkt.
[0017] Ebenso können auch die Gegenlagerbereiche mit entsprechenden Versteifungen ausgestattet
sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Mittelabschnitt
und/oder die Gegenlagerbereiche als Winkelprofil(e) ausgebildet ist/sind. Hierdurch
lässt sich eine besonders gute Versteifung des Vorhangschienenkörpers erreichen. Dabei
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das oder die Winkelprofil(e) einen im bestimmungsgemäßen
Gebrauch der Vorhangschienenanordnung im Wesentlichen horizontal orientierten Schenkel
und einen im Wesentlichen vertikal orientierten Schenkel aufweist/aufweisen.
[0018] Für die Verbindung der zur Versteifung ausgebildeten Gegenlagerbereiche bzw. des
Mittelabschnitts am Vorhangschienenkörper gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Eine bevorzugte
Ausführungsform sieht vor, dass der Mittelabschnitt und/oder die Gegenlagerbereiche
auf den Vorhangschienenkörper aufgesteckt oder aufgeschoben sind. Dazu kann der Vorhangschienenkörper
entsprechende Rippen oder Vorsprünge aufweisen, die mit entsprechenden Aussparungen
oder Vorsprüngen am Mittelabschnitt bzw. den Gegenlagerbereichen zusammengreifen,
wodurch ein Formschluss entsteht, der allerdings mit einem gewissen Spiel behaftet
sein kann.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Mittelabschnitt und/oder die Gegenlagerbereiche durch wenigstens eine kraftschlüssige
Verbindung, insbesondere durch eine Schraube, mit dem Vorhangschienenkörper verbunden
sind. Hier bieten sich vor allem einschraubbare Gewindestifte oder dergleichen an,
welche durch die Gegenlagerbereiche oder den Mittelabschnitt geführt sind und in einem
Gewinde des Vorhangschienenkörpers aufgenommen sind oder gegen eine Fläche des Vorhangschienenkörpers
drücken.
[0020] Weiter kann vorgesehen sein, dass der Mittelabschnitt die Gegenlagerbereiche durch
wenigstens eine kraftschlüssige Verbindung in einem dem Mittelabschnitt oder dem Aufnahmeabschnitt
benachbarten Bereich mit dem Vorhangschienenkörper verbunden sind. Verlagert man diese
Verbindung in die Nähe des Aufnahmeabschnitts, so werden die Enden der Vorhangschiene
beim Spannen der Spanneinrichtung zwar angehoben, werden allerdings nicht mit gekrümmt,
sondern bleiben zwischen der kraftschlüssigen Verbindung und dem jeweiligen Ende des
Vorhangschienenkörpers gerade.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3B näher erläutert.
- Figur 1
- - zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung,
von der Rückseite betrachtet,
- Figur 2A
- - zeigt eine erste Längsschnittansicht durch die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung
der Figur 1 in einem ersten Gegenlagerbereich,
- Figur 2B
- - zeigt eine zweite Längsschnittansicht durch die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung
der Figur 1 in einem zweiten Gegenlagerbereich,
- Figur 2C
- - zeigt eine dritte Längsschnittansicht durch die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung
der Figur 1 in einem mittleren Bereich zwischen den Gegenlagerbereichen,
- Figur 3A
- - zeigt eine Querschnittansicht durch die erfindungsgemäße Vorhangschienenanordnung
durch den in Figur 2A dargestellten Gegenlagerbereich,
- Figur 3B
- - zeigt eine weitere Querschnittansicht durch den in Figur 2C dargestellten mittleren
Bereich der erfindungsgemäßen Vorhangschienenanordnung,
[0022] Die in Figur 1 gezeigte Vorhangschienenanordnung 1 weist einen Vorhangschienenkörper
10 auf und ist üblicherweise mit einem Halter (nicht gezeigt) verbunden, welcher an
einer Wand oder Decke (nicht gezeigt) befestigt werden kann. Der Halter wird an der
Vorhangschienenanordnung 1 bevorzugt mittig angebracht, so dass sich die Vorhangschienenanordnung
1 in ihrer Hauptlängserstreckungsrichtung X zu beiden Seiten des Halters erstreckt.
[0023] Der Vorhangschienenkörper 10 weist einen Laufkanal 11 auf, in dem Gleiter von Vorhängen
eingehängt werden können. Üblicherweise findet sich auch an der Vorderseite des Vorhangschienenkörpers
10 eine Blende 80 (vergleiche die Figuren 3A und 3B), welche dazu ausgelegt ist, den
Laufkanal 11 zu verdecken, sodass man dort eingehängte Gleiter von vorne nicht sieht.
Der Vorhangschienenkörper 10 ist ein längliches Gebilde und erstreckt sich in einer
Hauptlängserstreckungsrichtung X. Üblicherweise werden solche Vorhangschienenkörper
10 aus Metallprofilen, insbesondere Aluminiumprofilen, oder auch Kunststoffprofilen
hergestellt. Die Oberseite O ist diejenige Seite, die im bestimmungsgemäßen Gebrauch
der erfindungsgemäßen Vorhangschienenanordnung 1 zur Decke hin weist, während die
Unterseite U diejenige Seite ist, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorhangschienenanordnung
1 zum Boden hin weist.
[0024] Die Bezugszeichen 20 und 30 bezeichnen zwei Gegenlagerbereiche, welche beim Spannen
der Vorhangschienenanordnung entstehende Kräfte in den Vorhangschienenkörper einleiten
können und daher an dem Vorhangschienenkörper 10 so angebracht sind, dass sie zumindest
beim Spannen nicht in Richtung X verschoben werden können. Die Gegenlagerbereiche
20, 30 bilden mithin einen Teil der Spanneinrichtung der erfindungsgemäßen Vorhangschienenanordnung
1. Die verschiebefeste Fixierung erfolgt bevorzugt etwa durch Gewindestifte oder Schrauben,
hier mit 24 bzw. 34 angedeutet. Die Gegenlagerbereiche 20, 30 befinden sich im gezeigten
Beispiel beidseitig eines Mittelabschnitts 70, auf dessen Ausgestaltung im Zusammenhang
mit den nachfolgenden Figuren noch weiter eingegangen wird. Die Fixierung der Gegenlagerbereiche
20, 30 erfolgt bevorzugt in der Nähe des Mittelabschnitts 70.
[0025] Im Bereich dieses Mittelabschnitts 70 ist ein hier beispielhaft als Stange angedeuteter
Aufnahmeabschnitt 40 dargestellt, der einen weiteren Teil der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung
bildet und bevorzugt Gewindelöcher aufweist, in die entsprechende, in den Gegenlagerbereichen
20 bzw. 30 geführte Spannmittel 22 bzw. 32 eingesetzt oder geführt sind. Es ist auch
möglich, lediglich ein einziges Spannmittel zu verwenden, und dieses in einen Aufnahmeabschnitt
40 in der Mitte oder am jeweils gegenüberliegenden Gegenlagerbereich 20, 30 einzuschrauben.
Die weitere Beschreibung gilt daher, sofern auf jeweils zwei Spannmittel 22 bzw. 32
abgestellt wird, genauso für das Vorhandensein lediglich eines einzigen Spannmittels.
Die Spannmittel 22, 32 und der Aufnahmeabschnitt bilden ein Zugmittel, dessen Belastung
auf Zug dazu führt, dass sich der Vorhangschienenkörper 10 biegt. Der Aufnahmeabschnitt
40 ist auf dem Vorhangschienenkörper 10 bevorzugt ebenfalls befestigt, bevorzugt etwa
mittig, wie beispielsweise durch die Befestigungen 73, bei denen es sich auch um Schrauben
der Gewindestifte handeln kann, angedeutet. Der Aufnahmeabschnitt 40 muss aber nicht
mit der Vorhangschiene verbunden werden, eine mittelbare Kopplung mit der Vorhangschiene,
beispielsweise über einen der Gegenlagerbereiche 20, 30 genügt ebenfalls, da dann
die Krafteinleitung über die Fixierung 24 bzw. 34 in den Vorhangschienenkörper 10
erfolgt.
[0026] An den Stirnseiten der Gegenlagerbereiche 20 bzw. 30 sind diese Spannmittel 22 bzw.
32 mit Drehelementen 21 bzw. 31 verbunden, mit denen die Spannmittel 22 bzw. 32 von
außen etwa durch Ansetzen eines Werkzeugs W oder dergleichen in den Gegenlagerbereichen
um eine, insbesondere zur Hauptlängserstreckungsrichtung X parallele, Drehachse A
gedreht werden können. Im gezeigten Beispiel weist das Drehelement 21 beispielsweise
eine Innensechskant-Vertiefung auf.
[0027] Die Spannfunktion der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung wird nachfolgend anhand
der Figuren 2A bis 2C näher erläutert. Darin sind Längsschnitte durch die erfindungsgemäße
Vorhangschienenanordnung in ihren Endbereichen und in ihrem Mittelbereich dargestellt.
[0028] Man erkennt in Figuren 2A und 2B, dass das Spannmittel 22 bzw. 32 in die Enden der
hier als Stange ausgebildeten Aufnahmeeinrichtung 40 in dortige Gewindelöcher 41 bzw.
42 eingeschraubt sind. Am jeweils anderen Ende der Spannmittel befindet sich Drehelemente
21 bzw. 31, welche sich an einer Stützfläche 23 bzw. 33 abstützen und mit welchen
die Spannmittel 22 bzw. 32 gedreht werden können. Beim Drehen der Spannmittel 22 bzw.
32 bewegt sich dieses also beim Spannen parallel zur Hauptlängserstreckungsrichtung
X in den Aufnahmeabschnitt 40 hinein, die fest mit den Spannmitteln 22 bzw. 32 verbundenen
Drehelemente 21 bzw. 31 werden aber aufgrund der Stützflächen 23 bzw. 33 zurückgehalten,
sodass sich zwischen den Befestigungen 24 bzw. 34 einerseits und der Befestigung 73
des Aufnahmeabschnitts 40 (vergleiche Figur 2C) andererseits eine Zugkraft aufbaut.
Diese bewirkt, dass zwischen dem Bereich 73 und 24 einerseits und dem Bereich 73 und
34 andererseits eine Biegung der Vorhangschienenanordnung 1, insbesondere des Vorhangschienenkörpers
10, entsteht. Diese ist in Figur 2C durch die gestrichelte Linie und die Auf-wärtspfeile
in den Figuren 2A, 2B angedeutet. Es erfolgt eine Aufwärtsbewegung, weil die Spannmittel
22 bzw. 32 einerseits und die Stange 40 andererseits außermittig, nämlich mit einem
geringeren Abstand zur Oberseite O als zu Unterseite U angeordnet sind.
[0029] Aufgrund der benachbart zum Aufnahmeabschnitt 40 angeordneten Fixierung 24 bzw. 34
der Gegenlagerbereiche 20 bzw. 30 am Vorhangschienenkörper 10, wird hier nur der Bereich
ab der Fixierung zum Aufnahmeabschnitt hin gekrümmt, die weiter außen liegenden Bereiche
zwischen der Fixierung 24 bzw. 34 und den jeweiligen freien Enden des Vorhangschienenkörpers
10 bleiben im Wesentlichen gerade.
[0030] Das Spannen des Vorhangschienenkörpers 10 würde normalerweise natürlich auch dazu
führen, dass nicht nur eine Verbiegung des Vorhangschienenkörpers 10 nach oben erfolgt,
sondern beispielsweise auch nach hinten eine Krümmung eintreten kann. Folglich ist
es zweckmäßig, den Vorhangschienenkörper 10 zu versteifen, bzw. die Krümmung in eine
andere Richtung als die Richtung nach oben einzuschränken. Aus den Schnittansichten
der Figur 3A und 3B ist erkennbar, wie man dies lösen kann.
[0031] Figur 3A zeigt dies für den einen Gegenlagerbereich 20, die Beschreibung für den
zweiten Gegenlagerbereich 30 erübrigt sich aus Analogiegründen. Der Gegenlagerbereich
20 ist im gezeigten Beispiel als Winkelprofil ausgebildet, und weist einen im Wesentlichen
horizontalen Schenkel 26 sowie einen im Wesentlichen vertikalen Schenkel 25 auf. Dadurch
wird das so gebildete Profil verhältnismäßig biegesteif, vor allem auch, weil die
Wandstärke des Winkelprofil deutlich größer ist als diejenige des Vorhangschienenkörpers
10. Wie man weiter erkennt, ist der Vorhangschienenkörper 10 so ausgebildet, insbesondere
durch eine C-profilartige Form, dass er einen Abschnitt 28 des Gegenlagerbereichs
20 umgreift. Dabei ist ein Schenkel 12 der Vorhangschienenanordnung mit einem Steg
versehen, der in eine entsprechende Aussparung 27 im Gegenlagerbereich eingreift.
Diese Anordnung ermöglicht, dass der Gegenlagerbereich auf den Vorhangschienenkörper
10 aufgeschoben oder aufgesteckt werden kann. Man erkennt zudem, dass an einem Abschnitt
13 des Vorhangschienenkörpers 10 die Fixierung 24, insbesondere ein Gewindestift,
angreift und den Gegenlagerbereich 20 am Vorhangschienenkörper 10 fixiert. Der Abschnitt
13 ist im gezeigten Beispiel gleichzeitig der Boden des Laufkanals 10. Ebenfalls erkennt
man auf der Vorderseite die Blende 80, mit der die Einsichtsmöglichkeit in den Laufkanal
11 weitgehend vermieden wird.
[0032] Auch im mittleren Bereich der erfindungsgemäßen Vorhangschienenanordnung ist ein
verstärkender Mittelabschnitt 70 angeordnet, der wiederum als Winkelprofil ausgebildet
ist, welches einen etwa horizontalen Schenkel 71 bzw. einen vertikalen Schenkel 72
aufweist. Auch die übrige Ausgestaltung gleicht derjenigen, die in Figur 3A gezeigt
ist. Hier bezeichnet das Bezugszeichen 74 die Aussparung, in die ein Schenkel 12 des
Vorhangschienenkörpers 10 eingreift. Auch hier umgreift der Vorhangschienenkörper
10 wieder einen Abschnitt 75 des als Winkelprofil ausgebildeten Mittelabschnitts 70.
Man erkennt hier ebenso den Aufnahmeabschnitt 40, der mittels eines Befestigungsmittels
73 relativ zum Vorhangschienenkörper 10 verschiebefest fixiert ist. Bevorzugt ist
hier eine Schraube durch den Aufnahmeabschnitt 40 durch und in den Abschnitt 13 des
Vorhangschienenkörpers 10 eingeschraubt.
1. Vorhangschienenanordnung (1) mit
einem sich in einer Hauptlängserstreckungsrichtung (X) erstreckenden Vorhangschienenkörper
(10), welcher einen Laufkanal (11) umfasst, der zur Aufnahme von Vorhanggleitern ausgebildet
ist,
wobei die Vorhangschienenanordnung (1) mit einer Halterung (50) zur Befestigung der
Vorhangschienenanordnung (1) an einer Wand oder Decke, verbunden werden kann und dabei
eine zur Decke hin ausgerichtete Oberseite (O) und eine zum Boden hin ausgerichtete
Unterseite (U) aufweist,
wobei zwei Gegenlagerbereiche (20, 30) mit dem Vorhangschienenkörper (10) verschiebefest
verbunden oder verbindbar sind,
wobei die Vorhangschienenanordnung (1) eine Spanneinrichtung (22, 32, 40) umfasst,
die wenigstens ein in wenigstens einem der Gegenlagerbereiche (20, 30) im Wesentlichen
parallel zur Hauptlängserstreckungsrichtung (X) drehbar angeordnetes Spannmittel (22,
32) aufweist, welches mit einem zwischen den Gegenlagerbereichen (20, 30) oder in
einem gegenüberliegenden Gegenlagerbereich (20, 30) angeordneten und mit einem Abschnitt
(13) des Vorhangschienenkörpers (10) mittelbar oder unmittelbar verbundenen oder gekoppelten
und einen Teil der Spanneinrichtung (22, 32, 40) bildenden Aufnahmeabschnitt (40)
drehbar verbunden ist, wobei die Drehachse (A) des wenigstens einen Spannmittels (22,
32) zur Oberseite (O) des Vorhangschienenkörpers (10) einen geringeren Abstand aufweist
als zu dessen Unterseite (U), wobei das wenigstens eine Spannmittel (22, 32), insbesondere
im Bereich der Stirnseite des zugehörigen Gegenlagerbereiches (20, 30), ein drehbar
gelagertes Drehelement (21, 31) aufweist, welches sich an einer am Gegenlagerbereich
(20, 30) angeordneten Stützfläche (23, 33) abstützt.
2. Vorhangschienenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in beiden Gegenlagerbereichen (20, 30) im Wesentlichen parallel zur Hauptlängserstreckungsrichtung
(X) drehbar angeordnete Spannmittel (22, 32) anordnet sind, welche mit einem zwischen
den Gegenlagerbereichen (20, 30) angeordneten Aufnahmeabschnitt (40) drehbar verbunden
sind, wobei die Drehachsen (A) der Spannmittel (22, 32) zur Oberseite (O) des Vorhangschienenkörpers
(10) einen geringeren Abstand aufweisen als zu dessen Unterseite (U), wobei die Spannmittel
(22, 32) jeweils, insbesondere im Bereich der Stirnseiten der Gegenlagerbereiche (20,
30), drehbar gelagerte Drehelemente (21, 31) aufweisen, die sich jeweils an einer
am Gegenlagerbereich (20, 30) angeordneten Stützfläche (23, 33) abstützen.
3. Vorhangschienenanordnung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmeabschnitt (40) lediglich in einem Bereich mit dem Vorhangschienenkörper
(10) verschiebefest verbunden ist, welcher sich entfernt von den in Hauptlängserstreckungsrichtung
(X) liegenden Enden des Aufnahmeabschnitts (40), insbesondere etwa mittig am Aufnahmeabschnitt,
befindet.
4. Vorhangschienenanordnung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannmittel (22, 32) zumindest an dem von den Drehelementen (21, 31) entfernt
liegenden Ende ein Gewinde aufweisen, welches an einem Gegengewinde (41) des Aufnahmeabschnitts
(40) aufgenommen ist.
5. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Frontblende (80) aufweist, die insbesondere mit dem Vorhangschienenkörper
(10), insbesondere mit dessen Laufkanal (11), verbunden oder einstückig ausgebildet
ist.
6. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmeabschnitt (40) eine Stange mit Gewinden, insbesondere Innengewinden,
an beiden Enden ist.
7. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Gegenlagerbereichen (20, 30) ein Mittelabschnitt (70) angeordnet ist,
wobei der Mittelabschnitt (70) zur Versteifung des Vorhangschienenkörpers (10) ausgebildet
und mit diesem verbunden ist.
8. Vorhangschienenanordnung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmeabschnitt (40) durch den Mittelabschnitt (70) geführt ist.
9. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (70) und/oder die Gegenlagerbereiche (20, 30) als Winkelprofil(e)
ausgebildet ist/sind.
10. Vorhangschienenanordnung (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Winkelprofil(e) einen im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorhangschienenanordnung
(1) im Wesentlichen horizontal orientierten Schenkel (26, 71) und einen im Wesentlichen
vertikal orientierten Schenkel (25, 72) aufweist/aufweisen.
11. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (70) und/oder die Gegenlagerbereiche (20, 30) auf den Vorhangschienenkörper
(10) aufgesteckt oder aufgeschoben sind.
12. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (70) und/oder die Gegenlagerbereiche (20, 30) durch wenigstens
eine kraftschlüssige Verbindung (24, 73), insbesondere durch eine Schraube, mit dem
Vorhangschienenkörper (10) verbunden sind.
13. Vorhangschienenanordnung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (70) und die Gegenlagerbereiche (20, 30) durch wenigstens eine
kraftschlüssige Verbindung (24) in einem dem Mittelabschnitt (70) oder dem Aufnahmeabschnitt
(40) benachbarten Bereich mit dem Vorhangschienenkörper (10) verbunden sind.