[0001] Die Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung mit einer Haltevorrichtung, mittels
der ein Trennelement, vorzugsweise ein Sieb, gehalten ist, sowie ein Betriebsverfahren
für diese Trennvorrichtung.
[0002] In zahlreichen Industriebereichen, wie der Nahrungsmittelindustrie, der chemischen
Industrie, der Pharmaindustrie und der Baustoffindustrie werden oft Zwischenprodukte
benötigt, die in Partikelform, d.h. "atomisiert" in Form voneinander getrennter Partikel
vorliegen. In dieser Form kann das Zwischenprodukt präzise dosiert und effizient eingesetzt
werden. Fehldosierungen, die unerwünschte geschmackliche, festigungstechnische, finanzielle
oder medizinische Fehler verursachen könnten, werden vermieden. Schüttgut kann atomisiert
in einer einheitlichen Partikelgrösse oder auch in unterschiedlichen Partikelgrössen
benötigt werden.
[0003] Trennvorrichtungen erlauben daher Partikel eines Schüttguts voneinander zu trennen
und das Schüttgut gegebenenfalls auch in einer weitgehend einheitlichen Partikelgrösse
bereitzustellen. Das Schüttgut wird von einer Ausgangsposition zu einer Zielposition
transportiert, in der es in der gewünschten Form vorliegen soll. Dieser Transport
erfolgt in der Regel unter Einwirkung von Schwerkraft, mechanischen Bewegungen und
in der Siebtechnik gegebenenfalls auch unter Zufuhr von Ultraschallenergie.
[0004] Trennvorrichtung in der Ausgestaltung einer Siebvorrichtung umfassen gemäss
https://en.wikipedia.org/wiki/Sieve einen Siebbelag, der als Trennmedium eine Vielzahl gleich grosser Öffnungen enthält.
Die Grösse der Öffnungen wird als Maschenweite bezeichnet. Grössere Körner verbleiben
oberhalb der Öffnungen (Siebüberlauf), kleinere Körner fallen nach unten (Siebdurchgang).
Ein Korn, das in etwa gleich gross ist wie die Maschenweite, nennt man Grenzkorn.
Ein Sieb kann aus einem oder mehreren übereinanderliegenden Siebbelägen bestehen,
wobei der Siebbelag mit der grössten Maschenweite im Siebstapel oben liegt. Für den
Wirkungsgrad eines Siebs ist die Sauberkeit des Siebbelags von Bedeutung. Insbesondere
die Verstopfung der Sieböffnungen durch Grenzkorn muss durch geeignete Massnahmen
(z.B. Bürsten, Kugeln, Ketten, Gummiwürfel, die auf oder unter dem Sieb mit "laufen"
oder durch eine Vergrösserung der Lochdurchmessers nach unten, wie z.B. bei konisch
oder doppelt zylindrisch gebohrten Löchern) vermieden werden.
[0005] Bei grosstechnischen Anwendungen werden Siebbeläge zur Verbesserung der Siebleistung
durch einen Antrieb zu bestimmten Bewegungen erregt. Die Bewegung des Siebbelags dient
dem Weitertransport des Aufgabeguts in Sieblängsrichtung, dem Hinauswurf des Grenzkorns
aus den Maschenöffnungen und der Nachhaltigkeit der Trennung (Siebwirkungsgrad).
[0006] Bekannt sind Taumelsiebmaschinen (siehe z.B. die
EP0943374A2), die einen in eine Taumelbewegung (Wurf- und Schwingbewegung) verbringbaren Siebaufbau,
eine den Siebaufbau elastisch abstützende Stützeinrichtung und eine von einem Elektromotor
drehangetriebene Montagewelle aufweisen, die einen in seiner Neigung und Exzentrizität
verstellbaren Schiefzapfen antreibt, auf dem der Siebaufbau gelagert ist. Durch die
Montagewelle und den Schiefzapfen wird der Siebbelag somit in eine vorbestimmte und
stets gleiche Bewegung versetzt. Derartige Anlagen sind aufwendig ausgestaltet und
verursachen erhebliche Gebäudeerschütterungen und Geräusche und erfordern einen relativ
hohen Wartungsaufwand.
[0007] Beim Transport, der Lagerung, Mischung, Entmischung, Dosierung Handhabung von Pulvern
und Schüttgütern spielen deren Fliesseigenschaften eine wichtige Rolle. Bei der Siebung
des Schüttguts ist es von Bedeutung, dass deren Partikel vereinzelt zum Siebbelag
gelangen und durch die Sieböffnungen hindurch treten können.
[0008] Die
WO2018219840A1 beschreibt eine Siebvorrichtung mit einer Tragvorrichtung, von der ein Sieb gehalten
ist, welches einen Siebbelag aufweist, der von einem Siebrahmen gehalten ist, welcher
mit einer Antriebsvorrichtung verbunden ist. Die Antriebsvorrichtung, die von einer
Steuereinheit gesteuert wird, umfasst wenigstens drei Aktuatoren, die einerseits je
über ein erstes Drehgelenk mit der Tragvorrichtung und die andererseits je über ein
zweites Drehgelenk mit dem Siebrahmen verbunden sind, so dass das Sieb allein von
den Aktuatoren gehalten und innerhalb eines Arbeitsvolumens verschiebbar und gegebenenfalls
drehbar ist. Der Siebbelag wird zudem vorzugsweise mit Ultraschallenergie beaufschlagt,
sodass der Siebprozess beschleunigt wird. Auch diese Trennvorrichtung, die sehr gute
Ergebnisse liefert, ist aufwendig ausgestaltet und erfordert relativ viel Raum. Die
Zufuhr des Schüttguts durch einen Förderbehälter ist hingegen nicht einfach bzw. nur
mit grossem Aufwand realisierbar.
[0009] Aus der
JP2011245446A ist eine Siebvorrichtung bekannt, die einen Siebbelag aufweist, der von einem äusseren
Rahmen gehalten ist und an dem ein metallisches Diaphragma anliegt, über das von einer
Ultraschallquelle Ultraschallenergie auf den Siebbelag übertragen wird. Unter dem
Einfluss der Ultraschallenergie können Partikel des Schüttguts, deren Durchmesser
geringer ist als die Maschenweite des Siebbelags, als Siebdurchgang rascher durch
den Siebbelag hindurch treten. Partikel des Schüttguts, deren Durchmesser grösser
ist als die Maschenweite des Siebbelags, werden als Siebüberlauf über den äusseren
Rahmen nach aussen weggeführt. Auch diese Trennvorrichtung mit einem Siebbelag und
einem daran anliegenden Diaphragma ist relativ aufwendig ausgestaltet.
[0010] Dietmar Schulze, Pulver und Schüttgüter, Fliesseigenschaften und Handhabung, 3. Auflage,
Springer-Verlag Berlin 2014, Kapitel 1, beschreibt häufig auftretende Probleme mit Schüttgütern. Ist die Auslauföffnung
zu klein, kann sich ein stabiles Gewölbe (Brücke) bilden, so dass der Schüttgutfluss
zum Erliegen kommt. Ein weiteres Problem kann Kernfluss sein, der auftritt, wenn die
Trichterwände nicht steil oder glatt genug sind. In diesem Fall kann das Schüttgut
im gefüllten Silo nicht unmittelbar auf den Trichterwänden nach unten gleiten. Es
bilden sich tote Zonen, die gegebenenfalls asymmetrisch ausgebildet sind und in denen
das Schüttgut nicht mehr allein aufgrund der Schwerkraft ausfliessen kann. Kernfluss
kann auch dazu führen, dass Teile des Produktes extrem kurze Verweilzeiten haben,
so dass frisch eingefülltes Produkt sofort wieder abgezogen wird und im Silo nicht
zwischenbehandelt und nicht entlüftet werden kann. Die beschriebenen Probleme resultieren
zum einen aus apparativen Gegebenheiten, zum anderen aus den Eigenschaften des Schüttgutes
(Festigkeit, Reibung). Bei der Gestaltung von Silos, Zuführtrichtern, Behältern etc.
oder bei der Optimierung von Pulvern und Schüttgütern ist also zuerst das Verhalten
des Schüttgutes zu bestimmen. Dieses führt dann über die Anwendung fundierter Auslegungsverfahren
zu einer geometrischen Form (Trichter, Auslaufgrösse).
[0011] Bekannte Vorrichtungen sind daher regelmässig an die Bearbeitung einer bestimmten
Art eines Schüttguts gebunden, weshalb der flexible Einsatz dieser Vorrichtungen nicht
möglich ist.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zum Trennen von Partikeln eines Schüttguts zu schaffen, die es unter Anwendung von
Ultraschallenergie erlaubt, Partikel des Schüttguts voneinander zu trennen und in
unterschiedlichen oder ähnlichen Partikelgrössen oder in einer zumindest annähernd
einheitlichen Partikelgrösse bereitzustellen.
[0013] Ferner ist ein Betriebsverfahren für diese verbesserte Trennvorrichtung anzugeben,
mittels dessen verschiedene Prozesse, wie Prozesse zum Beladen, Trennen, Mischen,
Belüften, Entlüften, Entladen des Schüttguts, vorteilhaft durchführbar sind. Ferner
sollen Prozesse für die Reinigung und Wartung der Trennvorrichtung vorteilhaft durchführbar
sein.
[0014] Die Trennvorrichtung soll einfach und kompakt aufgebaut sein und mit geringem Aufwand
gewartet werden können. Die Trennvorrichtung soll eine hohe Effizienz und einen entsprechend
reduzierten Energiebedarf aufweisen. Vibrationen und Erschütterungen, wie sie bei
bekannten Trennvorrichtungen auftreten, sollen vermieden oder wesentlich reduziert
werden können, ohne dass die Effizienz der Trennvorrichtung reduziert wird.
[0015] Das Schüttgut soll innerhalb einer möglichst kurzen Weglänge zwischen einem Ausgangsort
und einem Zielort bearbeitet werden können, um voluminöse Vorrichtungen zu vermeiden.
[0016] Das bearbeitete Schüttgut soll in hoher Qualität mit einem hohen Trennungsgrad bereitgestellt
werden, sodass Fehldosierungen bei der Anwendung des bearbeiteten Schüttguts vermieden
werden.
[0017] Während der Bearbeitung des Schüttguts sollen weitere Prozesse in einfacher Weise
durchführbar sein. Insbesondere soll die Entnahme des Schüttguts in einem bestimmten
Bearbeitungszustand in einfacher Weise möglich sein. Ferner soll dem Schüttgut wenigstens
ein weiteres Material vorteilhaft zumischbar sein, wonach das Mischprodukt ebenfalls
in der gewünschten Partikelform bereitgestellt wird.
[0018] Die Bearbeitung des Schüttguts soll unter erhöhtem oder reduziertem Druck der Luft
oder einer Flüssigkeit vorteilhaft möglich sein.
[0019] Die Trennvorrichtung sowie Zufuhrkanäle und/oder Abfuhrkanäle sollen weitgehend unabhängig
von der Art des Schüttguts gestaltet und mit geringen Dimensionen realisiert werden
können. Rückstände von Schüttgut und entsprechende Veränderungen des Querschnitts
der Transportwege, insbesondere Totzonen, sollen während des Betriebs der Trennvorrichtung
vermieden werden.
[0020] Durch das Betriebsverfahren sollen optimale Arbeitsparameter für die Trennvorrichtung
einstellbar sein, sodass das jeweils vorliegende Schüttgut optimal aufgetrennt werden
kann.
[0021] Diese Aufgabe wird mit einer Trennvorrichtung und einem Betriebsverfahren gelöst,
welche die in Anspruch 1 bzw. 14 angegebenen Merkmale aufweisen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0022] Die Vorrichtung, die dem Trennen von Partikeln eines Schüttguts dient, welches an
einem Ausgangsort zuführbar und an einem Zielort bearbeitet in unterschiedlichen oder
ähnlichen Partikelgrössen oder in einer zumindest annähernd einheitlichen Partikelgrösse
entnehmbar ist, umfasst wenigstens ein Trennelement, das eine metallene Trennplatte
mit darin vorgesehenen Durchtrittsöffnungen aufweist, das mit Ultraschallenergie beaufschlagbar
und dazu mit einem Ultraschallwandler verbunden ist und das von einer Haltevorrichtung
gehalten ist.
[0023] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung eine Montagewelle ist,
die an einem Ende oder an beiden Enden fest oder bewegbar, insbesondere drehbar und/oder
axial verschiebbar, gehalten ist und die an einem Ende oder an beiden Enden mit einem
Ultraschallwandler verbunden ist, durch den Ultraschallenergie über die Montagewelle
in das Trennelement einkoppelbar ist, das formbeständig ausgebildet ist.
[0024] Zur Übertragung elektrischer Energie, insbesondere einer Wechselspannung von einem
Ultraschallgenerator zum Ultraschallwandler ist die Montagewelle vorzugsweise mit
einer Kontaktierungsvorrichtung versehen. Die Kontaktierungsvorrichtung umfasst vorzugsweise
Schleifringe und daran anliegende Schleifkontakte, über die Wechselspannungsignale
und/oder Gleichspannungssignale, gegebenenfalls Steuersignale, zum Ultraschallwandler
oder einer gegebenenfalls dort vorgesehenen Steuervorrichtung und/oder einem mit der
Montagewelle verbundenen Ultraschallwandler übertragbar sind, der seinerseits den
Ultraschallwandler speist.
[0025] Der Ultraschallwandler weist vorzugsweise einen piezoelektrischen Wandler auf, der
vorzugsweise mehrere piezoelektrische Elemente umfasst. Die piezoelektrischen Elemente
sind vorzugsweise zwischen zwei Metallplatten, die mit der Montagewelle formschlüssig
oder kraftschlüssig verbunden oder verschweisst sind, eingespannt, und durch Anschlusskontakte
gemeinsam oder individuell mit dem Ultraschallgenerator verbunden. Schwingungen der
piezoelektrischen Elemente werden über die Metallplatten auf die Montagewelle und
weiter zum wenigstens einen Trennelement übertragen. Die Metallplatten können als
Schraubenmuttern je auf einem Gewinde der Montagewelle angeordnet sein. Durch Festziehen
der Schraubenmuttern werden die Piezoelementen verspannt und gleichzeitig resultiert
eine optimale Verbindung zwischen Schraubenmuttern und der Montagewelle. Vorteilhaft
möglich ist auch die Verwendung nur einer Schraubenmutter, mittels der die Piezoelemente
gegen eine fest mit der Montagewelle verbundene Metallplatte pressbar sind.
[0026] Die Montagewelle kann aus einem oder mehreren Stücken gefertigt sein. Die Montagewelle
ist einstückig oder durch eine Kupplung mit der Motorwelle des Antriebsmotors verbunden.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die piezoelektrischen Elemente ringförmig
ausgebildet, sodass sie die Montagewelle umschliessen können. In dieser Ausgestaltung
resultiert ein kompakter Aufbau mit maximaler Wirkung. Vorzugsweise sind fünf bis
zwanzig Piezoelemente vorgesehen. Die Piezoelemente sind vorzugsweise durch Kontaktelemente
und gegebenenfalls Isolationsplatten voneinander getrennt.
[0028] Durch Wechselspannungen im Ultraschallbereich können die Piezoelemente zu Schwingungen
angeregt werden, die auf das wenigstens eine Trennelement übertragen werden. Durch
die Ultraschallschwingungen wird bewirkt, die Partikel des Schüttguts voneinander
gelöst werden und durch das Trennelement hindurch treten können, falls Sie einen entsprechenden
kleinen Durchmesser aufweisen. Ferner wird verhindert, dass ein fester Kontakt zwischen
dem Trennelement und dem Schüttgut resultiert. Die Haftreibung und/oder Gleitreibung
und somit die Reibungskräfte, die zwischen dem Trennelement und dem Schüttgut resultieren,
werden somit wesentlich reduziert, sodass das Schüttgut im Fluss gehalten wird und
nicht blockiert.
[0029] Mittels des erfindungsgemässen Trennelements können beliebige Arten von Schüttgut,
homogenes Schüttgut oder nicht homogenes Schüttgut, sowie Schüttgut mit beliebigen
Partikelgrössen bearbeitet werden. Innerhalb der Trennvorrichtung kann das Schüttgut
Prozessen unterworfen werden, in denen es thermisch behandelt und/oder belüftet und/oder
gereinigt und/oder in der Zusammensetzung verändert wird.
[0030] Durch die Verwendung eines formbeständigen Trennelements und dessen Verbindung mit
einer langgestreckten, z.B. stabförmigen oder zylindrischen Montagewelle aus Metall,
in die Ultraschallenergie einkoppelbar ist, resultiert eine Trennvorrichtung mit zahlreichen
Vorteilen.
[0031] Da das Trennelement von einer vorzugsweise zentral angeordneten Montagewelle gehalten
und formstabil ausgebildet ist, kann auf grössere Montagevorrichtungen, insbesondere
Trennelemente mit Montagerahmen, verzichtet werden. Gleichzeitig resultiert die Möglichkeit,
direkter und flexibler auf das Schüttgut einzuwirken. Das Schüttgut kann wahlweise
beliebigen mechanischen und akustischen Einwirkungen ausgesetzt werden, um den Trennprozess
optimal zu gestalten. Der Trennprozess kann zudem mit reduziertem Energiebedarf effizienter
ausgeführt werden. Über die Montagewelle kann wenigstens ein Trennelement bzw. wenigstens
eine Trennplatte beliebigen axialen Bewegungen und Drehbewegungen sowie beliebigen
Ultraschallwellen unterworfen werden. Sofern die Lagervorrichtungen, mittels denen
die Montagewelle gehalten ist, ebenfalls drehbar gelagert sind, so können weitere
Drehbewegungen ausgeführt werden.
[0032] Indem das wenigstens eine Trennelement nicht peripher, sondern durch die Montagewelle
zentral gehalten wird, erfolgt eine Flexibilisierung der Trennvorrichtung. Durch die
Vermeidung von Verbindungselementen, mittels denen das Trennelement peripher z.B.
mit einem Gehäuse, mit Halterungen oder weiteren Montageelementen verbunden wird,
können die nun vom Trennelement unabhängigen Teile mit höheren Freiheitsgraden realisiert
werden.
[0033] Aufgrund der Flexibilisierung der Vorrichtung können die Eigenschaften der Trennvorrichtung
wesentlich durch die Operationsparameter der Steuervorrichtung bestimmt werden, weshalb
die Konstruktion der Trennvorrichtung weniger Beachtung und Aufwand erfordert. Die
Trennplatte kann z.B. peripher zwischen Flansche hineinragen, die einen Abschluss
z.B. gegenüber einem Gehäuse bilden und sicherstellen, dass Schüttgut nur durch das
Trennelement hindurch treten kann. Grundsätzlich kann die Lagerung der Montagewelle
auch durch Lagerung des Trennelements unterstützt oder ersetzt werden.
[0034] Die Trennvorrichtung 1 kann mit einfachen Massnahmen bzw. der Selektion von Betriebsparametern
an ein Schüttgut und die vom Anwender vorgegebenen Ziele angepasst werden. Somit kann
die erfindungsgemässe Trennvorrichtung verschiedene Arten von Schüttgut optimal bearbeiten.
Beispielsweise können chemische Pulver, Nahrungsmittelpartikel, Kristalle, mechanische
Kleinteile und dergleichen mit derselben Trennvorrichtung bearbeitet werden. Sofern
hingegen stets dasselbe Schüttgut bearbeitet wird, so empfiehlt es sich, Trennvorrichtungen
mit entsprechend angepassten Dimensionen bereit zu stellen.
[0035] Die Dimensionen der Trennvorrichtung und der Trennelemente können daher um Grössenordnungen
voneinander abweichen. Ebenso können die Betriebsparameter, insbesondere Drehgeschwindigkeiten
drehbar gelagerter Trennelemente und Umschaltfrequenzen um Grössenordnungen voneinander
abweichen.
[0036] Die Trennvorrichtung einschliesslich der Zufuhrkanäle und/oder Abfuhrkanäle kann
hinsichtlich der Möglichkeit zur Einstellung wesentlich unterschiedlicher Betriebsparameter
weitgehend unabhängig von der Art des Schüttguts gestaltet werden. Der Aufwand zur
Herstellung der Trennvorrichtungen verlagert sich dabei vorteilhaft von der konstruktiven
Ebene zur Softwareebene. Die Trennvorrichtung weist einen einfachen aber sehr flexiblen
Aufbau auf, welcher die Realisierung neuer Prozesse zur Behandlung des Schüttguts
erlaubt.
[0037] Das Schüttgut kann innerhalb einer kurzen Weglänge zwischen dem Ausgangsort und dem
Zielort bearbeitet werden, sodass erfindungsgemässe Trennvorrichtungen, die zur Bearbeitung
von Schüttgut in den genannten Industriebereichen vorgesehen sind, generell mit reduzierten
Dimensionen realisiert werden können.
[0038] Durch die vorteilhaften Möglichkeiten zur Einwirkung auf das Schüttgut kann die Vereinzelung
der Partikel nicht nur im Bereich des Trennelements oder der Trennelemente, sondern
über den gesamten Transportweg des Schüttguts effizienter durchgeführt werden. Aufgrund
der Flexibilisierung der Trennvorrichtung und der vorteilhafteren Einwirkung auf das
Schüttgut werden Rückstände mit Veränderungen des Querschnitts der Transportwege,
insbesondere Totzonen, vorteilhaft vermieden. Der optimale Betrieb der Trennvorrichtung
kann daher über eine längere Zeit aufrechterhalten werden und der Aufwand zur Wartung
der Trennvorrichtung wird wesentlich reduziert. Die Flexibilisierung der Trennvorrichtung
ermöglicht zudem zumindest eine teilweise Selbstreinigung der Vorrichtung. Die Trennelemente
können dazu mit den erforderlichen Geschwindigkeiten bewegt werden, um beispielsweise
einen Siebüberlauf zu entfernen. In vorzugsweisen Ausgestaltungen können Reinigungsmittel
eingespritzt oder eingesprüht werden (siehe Fig. 4a), dies z.B. über dieselben Kanäle,
über die Arbeitsprozesse beeinflusst werden.
[0039] Die Flexibilisierung der Trennvorrichtung ermöglicht somit nicht nur die optimale
Realisierung des Trennprozesses, sondern auch die Realisierung weiterer Prozesse,
insbesondere von Mischprozessen und Reinigungsprozessen. Während der Bearbeitung des
Schüttguts können z.B. in einfacher Weise zusätzliche Materialien, Stoffe und Medien
an beliebigen Stellen bzw. an beliebigen Trennelementen zugeführt und/oder zwischenbearbeitetes
Schüttgut entnommen werden.
[0040] Das Schüttgut kann auch in einer geschlossenen Kammer unter beliebigem Gasdruck,
gegebenenfalls Vakuum, bearbeitet werden.
[0041] Aufgrund der vorteilhaften direkten Einwirkung auf das Schüttgut kann der Energiebedarf
gesenkt werden. Vibrationen und Erschütterungen, wie sie bei bekannten Trennvorrichtungen
auftreten werden wesentlich reduziert. Mit reduzierter Energie kann direkter und somit
intensiver auf das Schüttgut eingewirkt werden. Vibrationen der Trennvorrichtung,
die zu Erschütterungen des Gebäudes führen könnten, werden vorteilhaft vermieden.
[0042] Das bearbeitete Schüttgut kann in hoher Qualität mit einem hohen Trennungsgrad bereitgestellt
werden, sodass Fehldosierungen bei der Anwendung des bearbeiteten Schüttguts vermieden
werden. Wie erwähnt, können in den Arbeitsprozessen qualitative Änderungen des Schüttguts
vorteilhaft vorgenommen werden. Ein gemischtes Material wird optimal verteilt in das
Schüttgut integriert.
[0043] Das Trennelement bzw. die Trennplatte bildet vorzugsweise einen Rotationskörper.
[0044] In vorzugsweisen Ausgestaltungen weist die Trennplatte eine Grundstruktur auf und
ist z.B. eben, konusförmig, wendelförmig, spiralförmig, wellenförmig, schneckenförmig,
sägezahnförmig ausgebildet oder mit Abstufungen oder Abkantungen versehen. In einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Trennplatte kugelwellenförmig ausgebildet.
In dieser Ausgestaltung können sich die Ultraschallwellen besonders vorteilhaft über
die Oberfläche der Trennplatte ausbreiten.
[0045] Wenigstens eine der Trennplatten kann auch mit einer zusätzlichen dreidimensionalen
Oberflächenstruktur versehen sein, die der Grundstruktur überlagert und die in das
Schüttgut eingreift und dieses bewegen kann. Vorzugsweise wird eine Oberflächenstruktur
in Form radial oder geneigt verlaufender Einformungen oder Ausformungen verwendet,
die in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen angeordnet sind. Die Trennplatte
kann daher eine erste Grundform oder Grundstruktur aufweisen, die die gleichmässige
Ausbreitung der Ultraschallwellen begünstigt und die gegebenenfalls von einer Oberflächenstruktur
überlagert ist, die der mechanischen Interaktion mit dem Schüttgut dient.
[0046] Die Trennplatte kann eine einheitliche Dicke aufweisen oder sich vom Zentrum zur
Peripherie z.B. in der Art einer Klinge graduell oder kontinuierlich verjüngen. In
der verdünnten Peripherie können sich Schwingungen mit grösserer Amplitude ausbilden.
Ansonsten werden die Abmessungen der Trennplatte in Abhängigkeit der erforderlichen
Festigkeit hinsichtlich des Schüttguts sowie des Durchmessers der Trennplatte gewählt.
An der Stelle, an der die Trennplatte mit der Montagewelle verbunden ist kann eine
Materialdicke im Bereich von 1 mm bis 50 mm liegen. Sofern sich die Trennplatte nach
aussen verjüngt, kann dort eine um das 10-100-fach reduzierte Materialdicke vorliegen.
Die Durchmesser der Trennplatten können im Bereich von 10 mm bis 1000 mm oder mehr
liegen. Wiederum sind die Eigenschaften, insbesondere das spezifische Gewicht des
Schüttguts entscheidend.
[0047] Vorzugsweise werden Trennplatten aus Metall, welches Ultraschall leitet, wie Aluminium,
Stahl, insbesondere rostfreier Stahl, Kupfer, Messing, Titan oder eine Legierung z.B.
mit solchen Metallen verwendet. Vorteilhaft können auch Trennplatten verwendet werden,
die mit einer widerstandsfähigen Schutzschicht, wie einer Edelmetallschicht versehen
sind.
[0048] Die Trennplatte wird z.B. durch Urformen aus körnigem, pulverförmigem oder verflüssigtem
Material; durch Umformen, wie Walzen, Schmieden, Biegen, Pressen oder Tiefziehen;
durch thermisches Abtragen, wie Funkenerodieren, Senkerodieren, Laserschneiden; oder
durch Zerspanung z.B. durch Drehen, Bohren, Fräsen, Schleifen, gefertigt.
[0049] Die Durchtrittsöffnungen in den Trennplatten können ebenfalls durch die genannten
Prozesse realisiert werden. Der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen liegt z.B. im
Bereich von 1 Mikron - 1000 Mikron für pulverförmiges Schüttgut. Für Schüttgut mit
grösseren mechanischen Partikeln kann der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen im
Bereich von z.B. 1mm-15mm liegen. Der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen aller Trennelemente
kann gleich gross sein oder auch graduell ändern, sodass die zuerst durchlaufende
Trennplatte die grössten Durchtrittsöffnungen und die zuletzt durchlaufende Trennplatte
die kleinsten Durchtrittsöffnungen aufweist.
[0050] In bevorzugten Ausgestaltungen weist das Trennelement eine Zentralachse auf und ist
bezüglich dieser Zentralachse rotationssymmetrisch ausgebildet. Die Montagewelle ist
vorzugsweise koaxial oder vorzugsweise nur wenig exzentrisch zur Zentralachse des
Trennelements ausgerichtet. Sofern die Montagewelle exzentrisch zur Zentralachse angeordnet
ist, resultieren Schwingungen und Vibrationen, die den Trennprozess erleichtern. Vorzugsweise
sind die Trennplatten drehbar oder verschiebbar angeordnet, sodass sie von einer koaxialen
Lage in eine exzentrische Lage gedreht oder verschoben und fixiert werden können.
Besonders vorteilhaft ist, dass das wenigstens eine Trennelement bei dieser Anordnung
wahlweise mit einer gewünschten Umschaltfrequenz in die eine oder andere Richtung
gedreht und vorzugsweise wahlweise beschleunigt werden kann.
[0051] Das Trennelement kann auf verschiedene Weise mit der Montagewelle verbunden werden.
Beispielsweise umfasst die Trennplatte ein Montageelement in der Ausgestaltung einer
Anschlusshülse oder wenigstens zwei Anschlussstäbe, die vorzugsweise unterschiedliche
Durchmesser aufweisen. Beispielsweise sind vier Anschlussstäbe mit unterschiedlichen
Durchmessern kreuzweise vorgesehen. Durch die Verwendung derartiger Anschlussstäbe
kann die Einkopplung vorteilhaft, insbesondere zirkular drehend erfolgen. Stehende
Wellen werden vermieden oder reduziert. Stattdessen erfolgt eine Überlagerung unterschiedlicher
Wellen, wodurch die gesamte Fläche der Trennplatte aktiviert wird.
[0052] Die aus Metall gefertigte einstückige oder mehrteilige Montagewelle ist langgestreckt
und vorzugsweise stabförmig oder zylinderförmig ausgebildet. Vorzugsweise weist die
Montagewelle mehrere miteinander verbindbare Wellenelemente auf, von denen jedes fest
oder drehbar und gegebenenfalls lösbar mit einem zugehörigen Trennelement verbunden
ist. Die einzelnen Wellenelemente sind vorzugsweise formschlüssig miteinander verbindbar,
miteinander verschraubt oder miteinander verschweisst. Sofern die einzelnen Wellenelemente
voneinander lösbar sind, kann die Trennvorrichtung beliebig konfiguriert und an ein
bestimmtes Schüttgut angepasst werden.
[0053] In besonders bevorzugten Ausgestaltungen ist die einteilige oder mehrteilige Montagewelle
an einem Ende oder an beiden Enden mit einem Antriebsmotor verbunden. Durch den Antriebsmotor
oder die Antriebsmotoren kann die Montagewelle oder können die Wellenelemente individuell
in die eine oder andere Richtung oder abwechslungsweise in die eine und die andere
Richtung um deren Längsachse angetrieben werden.
[0054] Die Montagewelle wird an einem Ende oder an beiden Enden in einer Lagervorrichtung
fest oder drehbar gelagert und ist vorzugsweise durch radial ausgerichtete Verbindungskörper
mit einem Montagekörper, gegebenenfalls einem Förderbehälter verbunden.
[0055] Zur Realisierung verschiedener Arbeitsprozesse wird die Montagewelle mit dem wenigstens
einen Trennelement vorzugsweise in einem Förderbehälter angeordnet, in dem das Schüttgut
gefangen ist und in dem unterschiedliche Konditionen, wie ein Gasüberdruck oder ein
Gasunterdruck bzw. ein Vakuum, ein Sprühnebel oder dergleichen und somit unterschiedliche
Behandlungsprozesse realisierbar sind.
[0056] Der Förderbehälter ist dazu mit einem geöffneten oder wahlweise abschliessbaren Durchgangskanal
versehen, durch den das Schüttgut vom Ausgangsort zum Zielort transportierbar ist.
[0057] Vorzugsweise weist der Förderbehälter für wenigstens eines der Trennelemente eine
Austrittsöffnung auf, durch die Schüttgutanteile, wie bearbeitete bzw. abgetrennte
Schüttgutanteile oder ein Überlauf, abgeführt werden können. Vorzugsweise sind die
Austrittsöffnungen wahlweise abschliessbar.
[0058] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung weist der Förderbehälter vorzugsweise
für jedes der Trennelemente einen Eingangskanal und/oder einen Ausgangskanal auf,
die z.B. durch röhrenförmige Elemente realisiert sind.
[0059] In vorzugsweisen Ausgestaltungen sind eine Energieversorgungsvorrichtung, die mit
dem Antriebsmotor oder den Antriebsmotoren und gegebenenfalls mit einem oder mehreren
Ultraschallwandlern verbunden ist, und eine Steuereinheit mit einem Steuerprogramm
vorgesehen, mittels dessen der Prozess zum Trennen der Partikel des Schüttguts und
gegebenenfalls weitere Prozesse, wie Reinigungsprozesse oder Wartungsprozesse steuerbar
sind. Durch Einstellung der Parameter können verschiedene Prozessphasen realisiert
werden. In einer Mischphase kann das Schüttgut durch kontinuierliche oder wechselseitige
Drehung des wenigstens einen Trennelements über einige Umdrehungen oder einen grösseren
Bruchteil einer Umdrehung von z.B. 45° - 180° grob verteilt werden. In einer Arbeitsphase
kann das Schüttgut durch wechselseitige Drehung des wenigstens einen Trennelements
über einen kleinen Bruchteil einer Umdrehung von z.B. 0,5° - 5° einer mechanischen
Vibration unterworfen werden, welche die Partikel voneinander trennt und durch die
Durchtrittsöffnungen der Trennelemente hindurch treten lässt. In einer Entladephase
kann verbliebenes Schüttgut bzw. ein Siebüberlauf durch eine Drehung des wenigstens
einen Trennelements mit hoher Geschwindigkeit nach aussen geschleudert und entfernt
werden.
[0060] Die Parameter können über einen weiten Bereich ändern und sind nicht zuletzt auch
von der Ultraschallenergie abhängig, die in die Trennelemente eingekoppelt wird.
[0061] Die Rotationsgeschwindigkeiten können im Bereich von einer bis einige 1000 Umdrehungen
liegen und sind wesentlich von der Grösse, Form und dem spezifischen Gewicht der Partikel
des Schüttguts und der Ausgestaltung der Trennelemente abhängig. Besonders wesentlich
ist auch die Höhe der Beschleunigungen. Durch hohe Beschleunigungen über einen Bruchteil
einer Umdrehung, z.B. im Bereich von 5° bis 180°, werden die Schichten des Schüttguts
in der Mischphase gegeneinander verschoben und durchmischt. Dieser Effekt kann durch
Einarbeitung von Oberflächenstrukturen in die Trennplatten entsprechend erhöht werden.
[0062] In der Arbeitsphase liegt das Schüttgut bereits relativ gut vermischt und zumindest
teilweise aufgetrennt auf den Trennelementen. In dieser Phase erfolgt die vollständige
Trennung der Schüttgutpartikel voneinander und die Förderung durch die Durchtrittsöffnungen
der Trennelemente. Dazu wird die Montagewelle über geringe Drehbereiche im Bereich
von beispielsweise 0.5° - 5° mit einer Umschaltfrequenz vor und zurück bewegt, die
vorzugsweise im Bereich von 10 Hz - 1000 Hz oder mehr liegt. In der Arbeitsphase werden
die Trennelemente daher mit mechanischen Vibrationen im Bereich von 10 Hz - 1000Hz
und Ultraschallschwingungen im Bereich von typischerweise 10 kHz - 40 kHz beaufschlagt.
Vorzugsweise wird die Umschaltfrequenz für die mechanischen Vibrationen während der
Arbeitsphase kontinuierlich oder sprunghaft geändert. Vorzugsweise wird auch die Frequenz
der Ultraschallschwingungen kontinuierlich oder sprunghaft geändert. Beispielsweise
werden die Frequenzen der Umschaltfrequenz und der Ultraschallschwingungen umgetastet,
d.h. stetig zwischen bestimmten, gegebenenfalls vorbestimmt oder zufällig gewählten
Frequenzwerten geändert. Alternativ werden die Frequenzen der Umschaltfrequenz und
der Ultraschallschwingungen kontinuierlich geändert oder je einem sogenannten Scan
unterworfen, die Frequenzänderungen können dabei gegeneinander oder in dieselbe Richtung
verlaufen. Möglich ist auch, dass eine der Frequenzen umgetastet und die andere einem
Scan unterworfen wird.
[0063] Möglich sind ferner sporadische Wechsel von der Arbeitsphase zur Mischphase.
[0064] In der Entladephase können die Trennelemente bei hohen Umdrehungen, z.B. im Bereich
von 25 bis 1000 Umdrehungen pro Sekunde von Schüttgut befreit werden. Anschliessend
wird vorzugsweise eine Reinigungsflüssigkeit in die Trennvorrichtung eingebracht,
z.B. gesprüht, um die Trennelemente zu reinigen. Abschliessend kann ein gasförmiges
Medium, wie Luft, eingelassen werden, um die Trennvorrichtung zu trocknen. Die Trennvorrichtung
kann daher nach einer Entladephase durch die Betriebssoftware in eine Reinigungsphase
überführt werden, in der die Trennvorrichtung wieder in den Ausgangszustand zurückgeführt
wird. Die Trennvorrichtung kann daher, insbesondere hinsichtlich dieser Selbstreinigungsfunktion,
mit minimalem Wartungsaufwand betrieben werden.
[0065] In vorzugsweisen Ausgestaltungen können in der Mischphase und/oder der Arbeitsphase
und/oder der Entladephase alternierende Krafteinwirkungen bzw. Vibrationen koaxial
in die Montagewelle eingekoppelt werden, sodass Krafteinwirkungen auch parallel bzw.
antiparallel zur Schwerkraft auf die Schüttgutpartikel einwirken können. Derartige
Krafteinwirkungen mit wählbarer Frequenz können z.B. nach dem Tauchspulprinzip akustischer
Lautsprecher in einfacher Weise in die Montagewelle eingekoppelt werden. Beispielsweise
wird die Montagewelle elastisch bzw. vertikal verschiebbar gehalten und an der Unterseite
oder Oberseite mit einem z.B. zylindrischen Magneten versehen, der in eine Spule eingetaucht
ist, der ein Wechselstrom im Bereich von 5 Hz - 15 kHz zugeführt wird. Alle genannten
Einwirkungen auf die Montagewelle können gleichzeitig oder abwechslungsweise oder
auch nur sporadisch erfolgen.
[0066] Der Ultraschallgenerator ist zur Abgabe von Wechselspannungssignalen vorzugsweise
im Frequenzbereich von vorzugsweise 15 kHz - 45 kHz vorgesehen. Vorzugsweise ist der
Ultraschallgenerator zur kontinuierlichen Änderung und/oder zur Umtastung der Frequenz
und/oder zur Änderung der Amplitude der der Wechselspannungssignale ausgelegt. Die
Frequenz des Ausgangssignals, die im genannten Frequenzbereich liegt, wird vorzugsweise
mit einer Umtastfrequenz geändert, die im Bereich von 10 Hz - 2 kHz liegt. Beispielsweise
wird das Ausgangssignal des Ultraschallgenerators mit einer Umtastfrequenz von 10
Hz zehnmal pro Sekunde zwischen den Ultraschallfrequenzen von 25 kHz und 35 kHz repetitiv
umgetastet. Mit der Umtastfrequenz kann auch eine ganze Sequenz von Ultraschallfrequenzen
von z.B. 25 kHz, 30 kHz und 35 kHz durchlaufen werden. Anstelle der punktuellen Umtastung
kann auch eine kontinuierliche Frequenzänderung vollzogen werden. Beispielsweise erfolgt
mit einer Änderungsfrequenz von 10 Hz zehnmal pro Sekunde ein Scan zwischen zwei oder
mehreren Ultraschallfrequenzen.
[0067] Durch die beschriebenen Änderungen der Ultraschallfrequenzen wird sichergestellt,
dass an der Trennplatte keine stationären Wellenknoten auftreten und die Wirkung der
Ultraschallsignale lückenlos eintritt.
[0068] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1a
- eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit optionalen Antriebsvorrichtungen 8,
80 in elementarer Ausgestaltung mit nur einem Trennelement 3, das eine konisch geformte
Trennplatte 31 mit Durchtrittsöffnungen 30 aufweist und das von einer fest oder drehbar
gelagerten Montagewelle 2 gehalten ist, an die ein Ultraschallwandler 6 angeschlossen
ist, der von einem Ultraschallgenerator 70 gespeist wird;
- Fig. 1b
- die Trennvorrichtung 1 von Fig. 1a mit einer exemplarisch dargestellten Vorrichtung
zur Versorgung des drehbar gelagerten Trennelements 3 mit Ultraschallenergie;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 in einem Viertelschnitt mit drei Trennelementen
3A, 3B, 3C, welche von einer fest oder drehbar gelagerten mehrteiligen Montagewelle
2 gehalten sind, an die ein Ultraschallwandler 6 angeschlossen ist;
- Fig. 3
- eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit sechs in einem Förderbehälter 5 angeordneten
Trennelementen 3A, 3B, 3C, 3D, 3E, 3F, die von einer mehrteiligen Montagewelle 2,
in die Ultraschallenergie einkoppelbar ist, drehbar gehalten sind;
- Fig. 4a
- eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit sechs von einer Montagewelle 2 drehbar
gehaltenen Trennelementen 3A, 3B, ... , die zusätzlich erlaubt, dem bearbeiteten Schüttgut
Material oder Gase zuzuführen und bearbeitetes Schüttgut an verschiedenen Stellen
zu entnehmen;
- Fig. 4b
- ein Teil der Trennvorrichtung 1 von Fig. 4a;
- Fig. 5a
- eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit wendelförmig ausgebildeten Trennelementen
3A, ..., 3L, die mittels der zugehörigen Montagewelle 2 drehbar gelagert und mit Ultraschallenergie
beaufschlagbar sind;
- Fig. 5b
- ein Teil der Trennvorrichtung 1 von Fig. 5a;
- Fig. 6
- die Trennvorrichtung von Fig. 2a in einer vorzugsweisen Ausgestaltung des Trennelements
3 mit vier Anschlussstäben 321, 322, 323, 324 unterschiedlicher Dicke, mittels denen
die Metallplatte 31 mit der Montagewelle 2 verbunden ist; und
- Fig. 7
- ein Trennelement 3 mit einer kugelwellenförmig geformten Trennplatte 31, wie es in
der Vorrichtung von Fig. 4 eingesetzt ist.
[0069] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 zum Trennen von Partikeln eines
Prozessmaterials bzw. Schüttguts S, welches an einem Ausgangsort A zuführbar und nach
der Bearbeitung in der Trennvorrichtung 1 an einem Zielort B in unterschiedlichen
oder ähnlichen Partikelgrössen oder in einer zumindest annähernd einheitlichen Partikelgrösse
entnehmbar ist.
[0070] Die Trennvorrichtung 1 umfasst in dieser Ausgestaltung nur ein Trennelement 3 mit
einer metallenen Trennplatte 31, die einen Rotationskörper bzw. einen Konus bildet,
der Durchtrittsöffnungen 30 vorzugsweise gleicher Grösse aufweist. Das Trennelement
3 bzw. die konische Trennplatte 31 weist ein zentrales Montageelement 32 auf, welches
von einer Montagewelle 2 fest oder drehbar und/oder axial verschiebbar gehalten ist.
Die Montagewelle 2 ist mit seiner Längsachse x koaxial zur Rotationsachse des Trennelements
3 vorzugsweise parallel zur Gravitationsachse ausgerichtet. Schüttgut wird daher bevorzugt
durch Gravitationskraft durch die Trennvorrichtung 1 gefördert.
[0071] Dieser Fördervorgang wird vorzugsweise durch Massnahmen begünstigt und beschleunigt,
die nachstehend beschrieben sind. Das Trennelement 3 wird während der Bearbeitung
zumindest phasenweise mit Ultraschallwellen, die typischerweise im Frequenzbereich
von 15 kHz bis 40 kHz liegen, beaufschlagt. Dazu ist die Montagewelle 2 an der Unterseite
mit einem Ultraschallwandler 6 verbunden, dem elektrische Signale 71A von einem Ultraschallgenerator
70 zuführbar sind. Der Ultraschallgenerator 70 ist vorzugsweise von einer Steuervorrichtung
9 bzw. dem darin implementierten Steuerprogramm 99 steuerbar, sodass Ultraschallfrequenzen
beliebig einstellbar und änderbar sind.
[0072] Ferner kann das Trennelement 3 mechanischen Vibrationen in einem Frequenzbereich
von wenigen Hertz bis z.B. 1 kHz unterworfen werden. Als erste Option ist ein Antriebsmotor
8 vorgesehen, mittels dessen die Montagewelle 2 in die eine und/oder in die andere
Richtung drehbar ist. Der Drehbereich, die Beschleunigung und die Drehgeschwindigkeit
sowie die Umschaltfrequenz zur Änderung der Drehrichtung sind wiederum von der Steuervorrichtung
9 bzw. dem darin implementierten Steuerprogramm 99 steuerbar. Ein Hochfrequenzvibrationsmotor,
der in der erfindungsgemässen Trennvorrichtung eingesetzt werden kann, ist z.B. aus
der
CN105827059A bekannt.
[0073] Die Trennvorrichtung 1 kann ferner einer Vibrationsbewegung mit Krafteinwirkungen
entlang der Längsachse x der Montagewelle 2 unterworfen werden. Solche Vibrationen
können leicht durch Motoren erzeugt werden, deren Motorwellen exzentrisch belastet
sind. Die Montagewelle 2 kann mit einem solchen Motor 80 gekoppelt werden, der wiederum
von der Steuervorrichtung 9 bzw. dem darin implementierten Steuerprogramm 99 steuerbar
ist. Entsprechend der Drehzahl des Motors 80 können wiederum beliebige Frequenzen
der Vibration eingestellt werden.
[0074] Alternativ kann der Montagestab 2 mit einem vorzugsweise zylindrischen Magneten 28
verbunden sein, der innerhalb einer Spule 88 angeordnet ist, der von einem Frequenzgenerator
800 ein Wechselstrom zuführbar ist. Die zur Schaltung und Abschaltung sowie die Frequenz
des Wechselstroms sind wiederum von der Steuervorrichtung 9 bzw. dem darin implementierten
Steuerprogramm 99 steuerbar.
[0075] In vorzugsweisen Ausgestaltungen erfolgt die Steuerung der Trennvorrichtung in der
Mischphase und/oder der Arbeitsphase und/oder der Entladephase unter Berücksichtigung
von Sensorsignalen, die von Sensoren 95 abgegeben werden. Beispielsweise wird das
auf dem Trennelement 3 aufliegende Schüttgut optisch überwacht
[0076] Die beschriebenen Optionen zum vertikalen oder rotativen Vibrieren sowie zur Einkopplung
von Ultraschallenergie des Trennelements 3 sind für sich allein oder wahlweise in
Kombination einsetzbar. Die Vibrationsfrequenzen und/oder die Vibrationsamplituden
können gleich oder unterschiedlich sein.
[0077] Die Montagewelle 2, die als Haltevorrichtung für das Trennelement 3 dient, ist von
einer Montagevorrichtung 52 und einer Lagervorrichtung 58 fest oder drehbar und/oder
axial so weit verschiebbar gehalten, wie dies die Amplituden bei einer axialen Verschiebung
bzw. Vibration erfordern. In dieser Ausgestaltung ist die Montagewelle 2 nur einseitig
gehalten. An der Unterseite der Montagewelle 2 ist ferner der Ultraschallwandler vorzugsweise
formschlüssig und kraftschlüssig montiert, vorzugsweise verschraubt, z.B. durch einen
Presssitz verklemmt oder verschweisst.
[0078] Fig. 1b zeigt die Trennvorrichtung 1 von Fig. 1a mit einer exemplarisch dargestellten
Vorrichtung zur Versorgung des drehbar gelagerten Trennelements 3 mit Ultraschallenergie.
Elektrische Energie wird dem Ultraschallwandler 6 vom Ultraschallgenerator 70 über
ein mehradriges Kabel 71B und eine Kontaktierungsvorrichtung 4 zugeführt, welche Schleifkontakte
41, 43 aufweist, die an Schleifringen 42, 44 anliegen, die drehbar mit der Montagewelle
2 verbunden sind. Das mehraderige Kabel 71B ist mit den Schleifkontakten 41, 43 verbunden.
Über die Schleifkontakte 41 werden Wechselspannungen im Frequenzbereich der Ultraschallwellen
übertragen. Die korrespondierenden Schleifringe 42 sind an Verbindungskabel 77 angeschlossen,
über die die Wechselspannungen zu Piezoelementen 631 oder gegebenenfalls zu einer
Steuereinheit 60 übertragen werden, in der die Wechselspannungen über Schalter an
die Piezoelementen 631 abgegeben werden.
[0079] Der Ultraschallwandler 6 umfasst vorzugsweise mehrere durch Kontaktelemente 64 (nur
eines gezeigt) voneinander getrennte Piezoelemente 631, die je eine Transferöffnung
aufweisen, durch die die Montagewelle 2 hindurch geführt ist. Die Piezoelemente 631
werden durch zwei mit dem Montagestab 2 verbundene Arretierelemente 632 zusammen gepresst,
über die Ultraschallschwingungen auf die Montagewelle 2 übertragen werden. Die Arretierelemente
632 sind beispielsweise Schraubenmuttern, welche je von einem Gewinde drehbar gehalten
sind, das in die Montagewelle eingearbeitet ist. Die Piezoelemente 631 können daher
in einfacher Weise fixiert und über die dazwischenliegenden Kontaktelemente 64 mit
elektrischen Spannungen versorgt werden.
[0080] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist im Ultrachallwandler 6 eine Steuereinheit 60
angeordnet, die mit der zentralen Steuervorrichtung 9 verbunden ist. Steuersignale
werden über das Kabel 71B an die weiteren Schleifkontakte 43 abgegeben, die an den
weiteren Schleifringen 44 anliegen. Die Steuersignale werden über Steuerleitungen
78 zur Steuereinheit 60 übertragen, welche in der Folge die Abgabe von Wechselspannungen
an die Piezoelemente 631 bzw. die Anschlusskontakte 64 steuert. Die Steuereinheit
60 kann auch einen Ultraschallgenerator umfassen, dem über die Kontaktierungsvorrichtung
4 eine Versorgungsspannung zuführbar ist und der zur Abgabe der Ultraschallsignale
vorgesehen ist. Der gezeigte Ultraschallgenerator 70 ist in diesem Fall in die Steuereinheit
60 integriert.
[0081] Die Figuren 1a und 1b illustrieren die signifikanten Vorteile der erfindungsgemässen
Trennvorrichtung 1. Es ist ersichtlich, dass mit minimalem konstruktivem Aufwand über
die Montagewelle 2 auf unterschiedliche Weise mechanisch und/oder mit Ultraschallenergie
auf das Trennelement 3 eingewirkt werden kann. Mechanische und akustische Schwingungen,
Drehungen sowie axiale Verschiebungen können mit einfachen Mitteln auf die Montagewelle
2 übertragen werden, die ihrerseits in einfacher Weise drehbar und/oder verschiebbar
gelagert werden kann. Die auf die Montagewelle 2 einwirkenden mechanischen Bewegungen
und/oder Ultraschallwellen können von der Montagewelle 2 zentral an das wenigstens
eine Trennelement 3 übertragen werden.
[0082] Besonders vorteilhaft ist auch, dass die in einer einfachen Ausgestaltung gezeigte
Trennvorrichtung von Fig. 1a und 1b in einfacher Weise aufgebaut werden kann.
[0083] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit einer Montagewelle 2,
die drei Wellenelemente 2A, 2B, 2C umfasst, von denen jedes mit einem Trennelement
3A; 3B; 3C verbunden ist. Die Wellenelemente 2A, 2B, 2C umfassen beidseits Kopplungselemente
21, 22, die ineinander einschiebbar oder miteinander verschraubbar sind. Die Montagewelle
2 kann somit beliebig erweitert werden, sodass eine Trennvorrichtung 1 mit der gewünschten
Anzahl von Trennelementen 3A, 3B, 3C resultiert. Die Wellenelemente 2A, 2B, 2C sind
vorzugsweise identisch ausgebildet, können sich in ihren Dimensionen, insbesondere
in der Länge, aber auch unterscheiden, so z.B., um Trennelemente 3 unterschiedlicher
Grösse halten zu können. Mit dem untersten Wellenelement 2C ist ein Ultraschallwandler
6 formschlüssig verbunden, gegebenenfalls verschraubt. Montagewellen 2 aller erfindungsgemässen
Trennvorrichtungen 1 können somit entweder einstückig ausgebildet sein oder aus mehreren
Wellenelementen bestehen.
[0084] Die Trennelemente 3A, 3B, 3C weisen Öffnungen unterschiedlicher Grösse auf, sodass
einzelne Partikel nicht nur voneinander, sondern auch in der Grösse separiert bzw.
auf jedem der Trennelemente gruppiert werden können. Nach der Arbeitsphase, liegen
die Partikel des Schüttguts in unterschiedlichen Grössen voneinander getrennt auf
den Trennelementen 3A, 3B, 3C zur Entnahme bereit. In einer Entladephase können die
Trennelemente 3A, 3B, 3C gedreht werden, um die voneinander separierten Schüttgutanteile
mittels Zentrifugalkraft durch Austrittskanäle 5A, 5B und 5C wegzuführen.
[0085] Die einzelnen Trennelemente 3A, 3B, 3C weisen Durchtrittsöffnungen 30 unterschiedlicher
Grösse auf. Dies ist typischerweise vorgesehen, falls Partikel unterschiedlicher Grösse
voneinander getrennt werden sollen. Durchtrittsöffnungen 30 unterschiedlicher Grösse
können jedoch auch dann vorgesehen werden, wenn Klumpen eines Schüttguts in oberen
Trennelementen 3A, 3B zerkleinert und erst abschliessend die einzelnen gleich grossen
Partikel voneinander getrennt werden.
[0086] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit sechs in einem Förderbehälter
5 angeordneten Trennelementen 3A, ..., 3F, die von einer mehrteiligen Montagewelle
2, die mit ihrer Längsachse x parallel zur Förderachse der Trennvorrichtung 1 ausgerichtet
ist. In dieser vorzugsweisen Ausgestaltung weist die Montagewelle 2 ein unteres Wellenelement
2A und ein oberes Wellenelement 2B auf, die an den einander zugewandten Enden durch
ein Kopplungselement 26, gegebenenfalls eine Kopplungshülse, koaxial zueinander ausgerichtet
und gegeneinander drehbar miteinander verbunden sind und die an den voneinander abgewandten
Enden in Lagervorrichtungen 58A; 58B drehbar gelagert sind. In den Lagervorrichtungen
58A, 58B sind die von den Wellenelementen 2A, 2B gehaltenen Ultraschallwandler 6A,
6B integriert. Anschliessend an die Lagervorrichtungen 58A, 58B sind die Kontaktierungsvorrichtungen
4A, 4B, die an wenigstens einen Ultraschallgenerator 70 angeschlossen sind, mit den
Wellenelementen 2A, 2B verbunden, die weiter über eine zugehörige Kupplung 85A bzw.
85B je mit einem zugehörigen Antriebsmotor 8A bzw. 8B verbunden sind.
[0087] Die unteren drei Trennelemente 3A, 3B, 3C können daher, gesteuert durch das Steuerprogramm
99, vom unteren Antriebsmotor 8A gedreht werden, während die oberen drei Trennelemente
3D, 3E, 3F, gesteuert durch das Steuerprogramm 99, vom oberen Antriebsmotor 8B gedreht
werden können.
[0088] Ebenso können Steuersignale und Wechselspannungssignale individuell über die untere
und obere Kontaktierungsvorrichtung 4A bzw. 4B zum unteren und oberen Ultraschallwandler
6A, 6B übertragen werden.
[0089] Die gezeigte Trennvorrichtung 1 umfasst daher zwei kleinere Trennvorrichtungen 1',
1" mit je drei Trennelementen 3A, 3B, 3C bzw. 3D, 3E, 3F. Die untere Trennvorrichtung
1' mit den drei Trennelementen 3A, 3B, 3C und die obere Trennvorrichtung 1" mit den
drei Trennelementen 3D, 3E, 3F können autonom in derselben oder in unterschiedlichen
Prozessphasen betrieben werden. Während einer ersten Prozessphase kann in der oberen
Trennvorrichtung 1" ein Programm der Arbeitsphase angewendet wird, während in der
unteren Trennvorrichtung 1' ein Programm der Mischphase angewendet wird. In einer
zweiten Prozessphase kann in der unteren und der oberen Trennvorrichtung 1', 1" ein
Programm der Arbeitsphase angewendet werden. In einer dritten Prozessphase kann in
der oberen Trennvorrichtung 1" ein Programm der Entladephase angewendet werden, während
die untere Trennvorrichtung 1' noch immer in der Arbeitsphase betrieben wird.
[0090] Die Montagewelle 2 mit den sechs Trennelementen 3A, ..., 3F ist in einem oben und
unten geöffneten Förderbehälter 5 angeordnet, der einen Förderkanal 50 aufweist, durch
den das Schüttgut S mittels Schwerkraft transportiert wird. Der Förderbehälter 5 weist
in der Seitenwand zusätzlich Austrittsöffnungen oder Austrittskanäle 50A, ..., 50F
auf, durch die je ein Überlauf oder ein Zwischenprodukt Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf des
Schüttguts S von den zugeordneten Trennelementen 3A, ..., 3F nach aussen gefördert
und weggeführt werden kann, wie dies symbolisch gezeigt ist. In der Entladephase wird
die Rotationsgeschwindigkeit der Trennelemente 3A, ..., 3F derart erhöht, dass die
Zwischenprodukte Sa, Sb, Sc, Sd, Se, Sf durch Zentrifugalkraft weggeführt werden.
[0091] Die gezeigte Energieversorgungsvorrichtung 90 wird von der Steuereinheit 9 angesteuert,
um Energie für die Motoren 8A, 8B und gegebenenfalls den Ultraschallgenerator 70 abzugeben,
der auch in die Energieversorgungsvorrichtung 90 integriert werden kann.
[0092] Fig. 4a zeigt eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit sechs von einer Montagewelle
2 drehbar gehaltenen Trennelementen 3A, ..., 3F die eine ebene Kugelwellenform aufweist.
Eine Kugelwellenform ist eine Wellenform, die im Wasser resultiert, nachdem ein Stein
hineingeworfen wurde. Die Kugelwellenform begünstigt eine optimale Verteilung der
Ultraschallwellen, sodass die Aufteilung des Schüttguts besonders effizient gelingt.
Die Trennelemente 3A, 3B, ... weisen vorzugsweise eine oder mehrere Resonanzfrequenzen
auf, an denen mit minimaler Ultraschallenergie maximale Schwingungen erzeugt werden.
Insbesondere in der Arbeitsphase wird vorzugsweise die Frequenz der Ultraschallwellen
zwischen den Resonanzfrequenzen umgetastet, sodass möglichst intensive und sich ändernde
Einflüsse auf das Schüttgut resultieren und dieses rasch in seine Partikel aufgetrennt
wird.
[0093] Die Trennelemente 3A, ..., 3F sind durch eine Montagewelle 2 miteinander verbunden,
die einstückig ausgebildet ist oder auch mehrere Wellenelemente aufweisen kann, die
fest miteinander verbunden sind. Die Montagewelle 2 ist über eine Kupplung 85B mit
einem oberen Antriebsmotor 8B verbunden, dem Steuersignale 81B von der Steuereinheit
9 oder einer damit verbundenen Energieversorgungsvorrichtung 90 zuführbar sind. Die
Montagewelle 2 ist mit dem oberen Ultraschallwandler 6b in einer oberen Lagervorrichtung
58 drehbar gehalten und praktisch aufgehängt. Der Förderbehälter 5 ist z.B. mittels
einer Halterung am Boden, der Wand oder Decke eines Gebäudes befestigt.
[0094] An der Unterseite der Trennvorrichtung 1, unterhalb des untersten Trennelements 3F,
ist ein Abschlusskonus 55 vorgesehen, in dem die bis zuletzt bearbeiteten Partikel
des Schüttguts gesammelt werden.
[0095] Der Förderbehälter 5 weist für jedes der Trennelemente 3A, ..., 3F einen röhrenförmigen
Eingangskanal 500A, ..., 500F und einen Ausgangskanal 501A, ..., 501F auf. Durch die
Eingangskanäle 500A, ..., 500F kann dem Schüttgut vorzugsweise wenigstens ein pulverförmiges
Festmaterial, wenigstens eine Flüssigkeit oder wenigstens ein gasförmiges Medium zugeführt
werden. Durch die Ausgangskanäle 501A, ..., 501F kann Material von den einzelnen Trennelementen
3A, ..., 3F bzw. aus dem Abschlusskonus 55 entnommen werden.
[0096] Der Förderbehälter 5 in der vorliegenden Form ist vorzugsweise dicht abgeschlossen,
sodass die Bearbeitung des Schüttguts unter Überdruck oder Unterdruck durchführbar
ist. Schüttgut oder Schüttgutkomponenten können durch Eingangsrohre 5S1, 5S2 zugeführt
werden. Das bearbeitete Schüttgut kann durch eines oder zwei Ausgangsrohre 5X, 5Y
entnommen werden.
[0097] Die gezeigte Ausgestaltung der Trennvorrichtung 1 erlaubt somit vielfältige Zwischenbehandlungen
des Schüttguts vorzunehmen und dieses in einfacher Weise zu belüften oder zu entlüften.
[0098] Auf der Ebene jedes Trennelements 3A, ..., 3F können daher beliebige Mischprozesse
durchgeführt werden, um ein bestimmtes Mischprodukt zu erreichen oder um die Trennprozesse
auf dieser Ebene zu beschleunigen.
[0099] Fig. 4b zeigt einen Teil der Trennvorrichtung 1 von Fig. 4a in vergrösserter Darstellung.
Die Ausgangskanäle 501A, ..., 501F sind, ebenso wie die Eingangskanäle 500A, ...,
500F frontseitig schräg angeschnitten. Vorteilhaft sind auch andere Formen einsetzbar,
z.B. zur Seite gerichtete Schaufelformen, bei denen Material leicht erfasst und abtransportiert,
gegebenenfalls abgesaugt werden kann.
[0100] Fig. 5a zeigt eine erfindungsgemässe Trennvorrichtung 1 mit wendelförmig ausgebildeten
Trennelementen 3A, ..., 3L, die mittels der zugehörigen Montagewelle 2 drehbar gelagert
und mit Ultraschallenergie beaufschlagbar sind. Die Trennelemente 3A, ..., 3L sind
paarweise gegeneinander gerichtet und vertikal gegeneinander verschoben. Möglich ist
auch eine Anordnung, bei der die Trennelemente 3A, ..., 3L durchgehend in derselben
Richtung wendelförmig oder schneckenförmig verlaufen.
[0101] Bei dieser Trennvorrichtung 1 durchlaufen alle Partikel des Schüttguts den gesamten
Förderbehälter 5 und werden vollständig voneinander getrennt. Diese Trennvorrichtung
1 wird vorzugsweise dann verwendet, wenn die Partikel des Schüttguts voneinander getrennt,
aber nicht in ihrer Grösse gruppiert werden sollen.
[0102] Fig. 5b zeigt einen Teil der Trennvorrichtung 1 von Fig. 5a in vergrösserter Darstellung.
[0103] Fig. 6 zeigt die Trennvorrichtung von Fig. 2a in einer vorzugsweisen Ausgestaltung
mit vier Anschlussstäben 321, 322, 323, 324 unterschiedlicher Dicke, mittels denen
die Metallplatte 31 mit der Montagewelle 2 verbunden ist. Die Änderung der Durchmesser
der Anschlussstäbe 321, 322, 323, 324 erfolgt entsprechend einer arithmetischen oder
entsprechend einer geometrischen Reihe. Auf diese Weise kann die Einkopplung der Ultraschallenergie
vorteilhaft beeinflusst werden. Insbesondere können Wellenbilder erzeugt werden, in
denen Wellenknoten reduziert sind. Symbolisch, durch Striche ist eine Oberflächenstruktur
in der Ausgestaltung radialer Wellen eingezeichnet, mittels denen eine Interaktion
mit dem Schüttgut erfolgen soll, um dieses zu bewegen und zu verteilen.
[0104] Fig. 7 zeigt ein Trennelement 3, wie es in der Vorrichtung von Fig. 4 verwendet wird.
Das Trennelement 3 bzw. die Trennplatte 31 ist kugelwellenförmig ausgebildet.
1. Vorrichtung (1) zum Trennen von Partikeln eines Schüttguts, welches an einem Ausgangsort
zuführbar und an einem Zielort bearbeitet in unterschiedlichen oder ähnlichen Partikelgrössen
oder in einer zumindest annähernd einheitlichen Partikelgrösse entnehmbar ist, mit
wenigstens einem Trennelement (3), das eine metallene Trennplatte (31) mit darin vorgesehenen
Durchtrittsöffnungen (30) aufweist, das mit Ultraschallenergie beaufschlagbar und
dazu mit einem Ultraschallwandler (6) verbunden ist und das von einer Haltevorrichtung
(2) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) eine Montagewelle (2) ist, die an einem Ende oder an beiden
Enden fest oder bewegbar gehalten ist und die an einem Ende oder an beiden Enden mit
einem Ultraschallwandler (6) verbunden ist, durch den Ultraschallenergie über die
Montagewelle (2) in das Trennelement (3) einkoppelbar ist, das formbeständig ausgebildet
ist.
2. Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagewelle (2) drehbar gehalten ist oder dass die Montagewelle (2) entlang
ihrer Längsachse verschiebbar oder dass die Montagewelle (2) drehbar und entlang ihrer
Längsachse verschiebbar gehalten ist.
3. Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennplatte (31) eine ebene oder gekrümmte Oberfläche aufweist und/oder dass
die Trennplatte (31) eine konstante oder eine sich zur Aussenseite hin reduzierende
Dicke aufweist.
4. Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Trennelement (3) eine Zentralachse (x) aufweist und bezüglich
dieser Zentralachse (x) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und dass die Montagewelle
(2) zumindest annähernd koaxial zur Zentralachse (x) ausgerichtet ist.
5. Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennplatte (31) des wenigstens einen Trennelements (3) eine Grundstruktur, wie
eine Konusform, Wellenform oder Kugelwellenform, Wendelform, Spiralform und gegebenenfalls
eine der Grundstruktur überlagerte Oberflächenstruktur aufweist, die zur mechanischen
Interaktion mit dem Schüttgut vorgesehen ist.
6. Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennplatte (31) durch wenigstens ein Montageelement (32), wie eine Anschlusshülse
oder durch wenigstens zwei Anschlussstäbe (321, 322), die gleiche oder unterschiedliche
Durchmesser aufweisen, mit der Montagewelle (2) verbunden ist.
7. Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagewelle (2) mehrere Wellenelemente (2A, 2B, 2B) aufweist, von denen jedes
fest oder lösbar mit einem der Trennelemente (3A, 3B, 3B) verbunden ist und dass die
Wellenelemente (2A, 2B, 2B) vorzugsweise formschlüssig miteinander verbunden, drehbar
miteinander verbunden, miteinander verschraubt oder miteinander verschweisst sind.
8. Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagewelle (2) an einem Ende oder an beiden Enden mit einem Antriebsmotor (8A;
8B) verbunden ist, durch den die Montagewelle (2) oder zwei Wellenelemente (2A, 2B)
der Montagewelle (2) individuell in die eine oder andere Richtung oder abwechslungsweise
in die eine und die andere Richtung um deren Längsachse antreibbar ist.
9. Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagewelle (2) mit einer Kontaktierungsvorrichtung (4) mit Schleifringen (42;
44) und Schleifkontakten (41; 43) versehen ist, über die Wechselspannungsignale und/oder
Gleichspannungssignale, gegebenenfalls Steuersignale zum Ultraschallwandler (6) übertragbar
sind, der vorzugsweise einen piezoelektrischen Wandler (61) mit wenigstens einem piezoelektrischen
Element (611) umfasst, dem vom Ultraschallgenerator (70) Wechselspannungsignale mit
einer konstanten oder variablen Frequenz vorzugsweise im Frequenzbereich von 20 kHz
bis 45 kHz zuführbar sind.
10. Verdichtungsvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise ringförmig ausgebildeten piezoelektrischen Elemente (631) zwischen
zwei Metallelementen oder Metallplatten (632), die mit der Montagewelle (2) formschlüssig,
schraubbar, kraftschlüssig oder einstückig verbunden sind, eingespannt sind, und durch
Anschlusskontakte (64) und die Kontaktierungsvorrichtung (4) mit dem Ultraschallgenerator
(70) verbunden sind.
11. Trennvorrichtung (1) nach einer Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagewelle (2) mit dem wenigstens einen damit verbundenen Trennelement (3)
in einem Förderbehälter (5) angeordnet ist, der einen offenen oder abschliessbaren
Durchgangskanal (50) aufweist, durch den das Schüttgut vom Ausgangsort zum Zielort
transportierbar ist.
12. Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderbehälter (5) für wenigstens eines der Trennelemente (3A, 3B, 3C) eine Austrittsöffnung
(50A, 50B, 50C) aufweist und/oder dass der Förderbehälter (5) vorzugsweise für jedes
der Trennelemente (3A, 3B, 3C) einen Eingangskanal (500A, 500B, 500C) und/oder einen
Ausgangskanal (501A, 501B, 501C) aufweist.
13. Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Energieversorgungsvorrichtung (90), die mit dem Antriebsmotor (8A) oder den
Antriebsmotoren (8A, 8B) verbunden ist, und eine Steuereinheit (9) mit einem Steuerprogramm,
mittels dessen der Prozess zum Trennen der Partikel des Schüttguts steuerbar ist,
vorgesehen sind.
14. Betriebsverfahren zur Steuerung der Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (8A) oder die Antriebsmotoren (8A, 8B) derart steuerbar sind, dass
die Montagewelle (2) in einer Mischphase mit einer Mischgeschwindigkeit um den Bruchteil
einer Umdrehung entsprechend einer Umschaltfrequenz in die eine und wieder in die
andere Richtung gedreht wird, oder dass die Montagewelle (2) in einer Entladephase
mit einer Entladegeschwindigkeit um ein Mehrfaches einer Umdrehung in die eine oder
andere Richtung gedreht wird, wobei die Mischgeschwindigkeit und die Umschaltfrequenz
derart gewählt werden, dass das Schüttgut vermischt wird, und dass die Entladegeschwindigkeit
derart gewählt wird, dass verbliebenes Schüttgut durch Zentrifugalkraft vom wenigstens
einen Trennelement (3) entfernt wird.
15. Betriebsverfahren zur Steuerung der Trennvorrichtung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mischphase Schüttgut von wenigstens einem der Trennelemente (3) entnommen
wird oder dass in der Mischphase Zusatzmaterialien zu wenigstens einem der Trennelemente
(3) hinzugefügt werden.