[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer ein Mobilfunknetz
nutzenden Streckeneinrichtung, die einem Anlagenabschnitt, insbesondere einem Anlagenabschnitt
einer Eisenbahngleisanlage, zugeordnet ist und mit Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen,
über das Mobilfunknetz kommunizieren kann.
[0002] Bekanntermaßen können Eisenbahngleisanlagen auf der Basis des ETCS-Standards betrieben
werden. Streckeneinrichtungen in Form von Radio-Block-Centern benutzen beim ETCS-Standard
das GSM-R-Netz zur Kommunikation mit und Steuerung von Schienenfahrzeugen, die auf
der Eisenbahngleisanlage fahren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben von Streckeneinrichtungen
anzugeben, bei der unnötige Kommunikationsverbindungen möglichst kurz gehalten werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass nach Eingang eines Mobilfunkanrufs eines
Fahrzeugs geprüft wird, aus welcher Funkzelle des Mobilfunknetzes der Anruf stammt,
anschließend geprüft wird, ob die Funkzelle der Streckeneinrichtung zugeordnet ist
oder nicht und im Falle, dass die Funkzelle der Streckeneinrichtung nicht zugeordnet
ist, zumindest eine andere Streckeneinrichtung ermittelt wird, die der Funkzelle zugeordnet
ist, dem Fahrzeug die Mobilfunknummer dieser zumindest einen anderen Streckeneinrichtung
mitgeteilt wird und anschließend die Kommunikationsverbindung beendet wird.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass Fahrzeuge,
die eine Kommunikationsverbindung mit nicht zuständigen Streckeneinrichtungen aufbauen,
sehr schnell über diesen Umstand informiert werden sowie darüber hinaus bezüglich
der zuständigen oder womöglich zuständigen Streckeneinrichtung und deren Mobilfunknummer
in Kenntnis gesetzt werden. Nicht zielführende Kommunikationsverbindungen können somit
schnell beendet werden, so dass damit einhergehend in vorteilhafter Weise sowohl das
Kommunikationsnetz als auch die falsch angerufene Streckeneinrichtung von unnötiger
Kommunikation entlastet werden.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn die Streckeneinrichtung die Kommunikationsverbindung selbst
beendet. Alternativ kann in ebenfalls vorteilhafter Weise vorgesehen werden, dass
die Streckeneinrichtung das Fahrzeug auffordert, die Kommunikationsverbindung zu beenden.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass im Falle,
dass die Funkzelle der Streckeneinrichtung zugeordnet ist, die Kommunikationsverbindung
weiter bestehen bleibt und das Überfahren einer Baliseneinrichtung abgewartet wird,
nach dem Eingang einer über die Kommunikationsverbindung übermittelten Nachricht des
Fahrzeugs über das Überfahren der Baliseneinrichtung die in der Nachricht übermittelte
Balisenkennung dahingehend überprüft wird, ob die Baliseneinrichtung in dem Anlagenabschnitt
der Streckeneinrichtung angeordnet ist und im Falle, dass die Baliseneinrichtung nicht
in dem Anlagenabschnitt der Streckeneinrichtung angeordnet ist, die zuständige Streckeneinrichtung
ermittelt wird, also diejenige Streckeneinrichtung, die den die Baliseneinrichtung
enthaltenden Anlagenabschnitt verwaltet, dem Fahrzeug die Mobilfunknummer dieser zuständigen
Streckeneinrichtung mitgeteilt wird und anschließend die Kommunikationsverbindung
beendet wird, und andernfalls die Kommunikationsverbindung weitergeführt wird.
[0009] Das Mobilfunknetz ist vorzugsweise das GSM-R-Netz. Die Verbindung zwischen einer
Netzvermittlungseinrichtung des Mobilfunknetzes, von der die Funkzelle abgefragt werden
kann, ist vozugsweise leitungsgeschaltet (fachsprachlich "circuit-switched") oder
paketbasiert (fachsprachlich "packet-switched").
[0010] Die Streckeneinrichtung ist vorzugsweise eine ETCS-kompatible Streckeneinrichtung,
insbesondere ein ETCS-kompatibles Radio-Block-Centre.
[0011] Der Anlagenabschnitt ist vorzugsweise ein Eisenbahngleisanlagenabschnitt und das
Fahrzeug ein Schienenfahrzeug.
[0012] Der Eisenbahngleisanlagenabschnitt wird vorzugsweise gemäß ETCS-Standard, insbesondere
gemäß Level 2 oder Level 3, betrieben.
[0013] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine Streckeneinrichtung, die ein Mobilfunknetz
nutzen kann und einem Anlagenabschnitt, insbesondere einem Anlagenabschnitt einer
Eisenbahngleisanlage, zugeordnet werden kann und mit Fahrzeugen über das Mobilfunknetz
kommunizieren kann.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Streckeneinrichtung dazu ausgebildet ist,
nach Eingang eines Mobilfunkanrufs eines Fahrzeugs von einer Netzvermittlungseinrichtung
des Mobilfunknetzes abzufragen, aus welcher Funkzelle des Mobilfunknetzes der Anruf
stammt, anschließend zu prüfen, ob die Funkzelle der Streckeneinrichtung zugeordnet
ist oder nicht, und im Falle, dass die Funkzelle der Streckeneinrichtung nicht zugeordnet
ist, zumindest eine andere Streckeneinrichtung zu ermitteln, die der Funkzelle zugeordnet
ist, und dem Fahrzeug die Mobilfunknummer dieser zumindest einen anderen Streckeneinrichtung
mitzuteilen.
[0015] Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Streckeneinrichtung sowie bezüglich
vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Streckeneinrichtung sei auf die
obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dessen
vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen.
[0016] Die Streckeneinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, nach Übermittlung der
Mobilfunknummer der zumindest einen anderen Streckeneinrichtung das Fahrzeug aufzufordern
die Kommunikationsverbindung zu beenden oder selbst die Kommunikationsverbindung zu
beenden.
[0017] Die Streckeneinrichtung weist vorzugsweise eine Datenbankschnittstelle zum Anschluss
an eine externe Datenbank auf, in der abgespeichert ist, welche Funkzellen welchen
Streckeneinrichtungen zugeordnet sind.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die
Streckeneinrichtung eine interne Datenbank aufweist, in der abgespeichert ist, welche
Funkzellen welchen Streckeneinrichtungen zugeordnet sind.
[0019] Die Streckeneinrichtung ist bevorzugt dazu ausgebildet, dass sie im Falle, dass die
von der Netzvermittlungseinrichtung identifizierte Funkzelle der Streckeneinrichtung
zugeordnet ist, die Kommunikationsverbindung weiter betreibt und das Überfahren einer
Baliseneinrichtung abwartet, nach dem Eingang einer vom Fahrzeug über die Kommunikationsverbindung
übermittelten Nachricht über das Überfahren der Baliseneinrichtung die in der Nachricht
übermittelte Balisenkennung dahingehend überprüft, ob die Baliseneinrichtung in dem
Anlagenabschnitt der Streckeneinrichtung angeordnet ist, und im Falle, dass die Baliseneinrichtung
nicht in dem Anlagenabschnitt der Streckeneinrichtung angeordnet ist, die zuständige
Streckeneinrichtung ermittelt, die der Baliseneinrichtung zugeordnet ist, dem Fahrzeug
die Mobilfunknummer dieser zuständigen Streckeneinrichtung mitteilt und anschließend
die Kommunikationsverbindung selbst beendet oder vom Fahrzeug beenden lässt, und andernfalls
die Kommunikationsverbindung weiterführt.
[0020] Die Streckeneinrichtung weist vorzugsweise eine Recheneinrichtung und einen Speicher
auf, in dem ein Steuerprogramm abgespeichert ist, das bei Ausführung durch die Recheneinrichtung
diese veranlasst, ein Verfahren wie oben beschrieben auszuführen.
[0021] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine Streckenanlage, die eine Mehrzahl
an Anlagenabschnitten aufweist, denen jeweils eine Streckeneinrichtung wie oben beschrieben
zugeordnet ist.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert;
dabei zeigen beispielhaft
- Fig. 1-6
- eine Eisenbahngleisanlage mit unterschiedlichen Positionen eines Schienenfahrzeugs
auf der Eisenbahngleisanlage, wobei anhand der Eisenbahngleisanlage gemäß den Figuren
1 bis 6 Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren sowie Ausführungsbeispiele
für erfindungsgemäße Streckeneinrichtungen erläutert werden,
- Figur 7
- ein Flussdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise der Streckeneinrichtungen der Eisenbahngleisanlage
gemäß den Figuren 1 bis 6,
- Figur 8
- ein Ausführungsbeispiel für eine Streckeneinrichtung, die bei der Eisenbahngleisanlage
gemäß den Figuren 1 bis 6 eingesetzt werden kann, und
- Figur 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Streckeneinrichtung, die für den Einsatz
bei der Eisenbahngleisanlage gemäß den Figuren 1 bis 6 geeignet ist.
[0023] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0024] Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Eisenbahngleisanlage EGA, bei
der Anlagenabschnitte bzw. Streckenabschnitte SA1, SA2 und SA3 von zugeordneten Streckeneinrichtungen
RBC1, RBC2 und RBC3 gesteuert werden. Bei den Streckeneinrichtungen handelt es sich
vorzugsweise um ETCS-Streckeneinrichtungen, insbesondere um sogenannte Radio-Block-Center.
[0025] Im Bereich der Eisenbahngleisanlage EGA wird ein Mobilfunknetz MNET betrieben und
von einer Netzvermittlungseinrichtung MSC verwaltet bzw. gesteuert.
[0026] Das Mobilfunknetz MNET ermöglicht Mobilfunkverbindungen zwischen den Streckeneinrichtungen
RBC1, RBC2 und RBC3 und den in den Streckenabschnitten SA1, SA2 und SA3 befindlichen
bzw. fahrenden Schienenfahrzeugen. Im Rahmen der Mobilfunkverbindungen können fahrzeugseitige
Informationen (z. B. Balisenkennungen von überfahrenen Baliseneinrichtungen als fahrzeugseitige
Ortungsinformationen) und/oder streckenseitige Steuerungsbefehle (z. B. Streckenfreigaben
oder Einfahr- bzw. Weiterfahrverbote) zur Überwachung des Schienenverkehrs in den
jeweiligen Streckenabschnitten SA1, SA2 und SA3 übermittelt werden.
[0027] Eine entsprechende mobilfunkbasierte Zugsteuerung ist als "Europäisches Zugbeeinflussungssystem"
(ETCS) bekannt und kann - abgesehen von den nachfolgend beschriebenen Modifikationen
- als Basissystem für den Betrieb der Eisenbahngleisanlage EGA gemäß den Figuren 1
bis 6 dienen. Bezüglich des Europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS sei auf die
einschlägige Literatur sowie auf die Erläuterungen im Wikipedia-Eintrag "Europäisches
Zugbeeinflussungssystem" verwiesen.
[0028] Die Figur 1 zeigt beispielhaft zehn Funkzellen des Mobilfunknetzes MNET, die mit
den Bezugszeichen FZ0 bis FZ9 gekennzeichnet sind. Die Verwaltung und der Betrieb
der zehn Funkzellen FZ0 bis FZ9 erfolgt durch die Netzvermittlungseinrichtung MSC.
[0029] Die Arbeitsweise der Streckeneinrichtungen RBC1 bis RBC3 wird nachfolgend beispielhaft
anhand der Streckeneinrichtung RBC1 näher erläutert; diese Erläuterungen können für
die Arbeitsweise der anderen beiden Streckeneinrichtungen RBC2 und RBC3 entsprechend
gelten.
[0030] Nachfolgend wird beispielhaft davon ausgegangen, dass ein Schienenfahrzeug LOK im
Bereich des ersten Streckenabschnittes SA1 außer Betrieb genommen wurde und - beispielsweise
im Rahmen eines Abschleppvorgangs - in den zweiten Streckenabschnitt SA2, in dem sich
beispielsweise eine Werkstatt befindet, überführt worden ist. Wird das Schienenfahrzeug
LOK anschließend, beispielsweise nach einer Reparatur, neu in Betrieb genommen, so
ist dem Schienenfahrzeug LOK bzw. dessen Fahrzeugsteuerungseinrichtung noch nicht
bekannt, dass sich das Schienenfahrzeug LOK nun im zweiten Streckenabschnitt SA2 und
nicht mehr im ersten Streckenabschnitt SA1 befindet, in dem es zuvor außer Betrieb
genommen wurde.
[0031] Das Schienenfahrzeug LOK bzw. dessen Fahrzeugsteuerungseinrichtung wird demgemäß
bei dem Versuch, eine Mobilfunkverbindung mit der zuständigen Streckeneinrichtung
aufzubauen, zunächst die Mobilfunknummer der ersten Streckeneinrichtung RBC1 wählen,
da das Schienenfahrzeug im ersten Streckenabschnitt SA1 außer Betrieb genommen wurde.
[0032] Geht der Mobilfunkanruf bei der ersten Streckeneinrichtung RBC1 ein und ist die Kommunikationsverbindung
zwischen der ersten Streckeneinrichtung RBC1 und dem Schienenfahrzeug LOK aufgebaut,
so wird die erste Streckeneinrichtung RBC1 zunächst eine Anfrage A (siehe Figur 1)
an die Netzvermittlungseinrichtung MSC richten und fragen, aus welcher Funkzelle der
Mobilfunkanruf des Schienenfahrzeugs LOK stammt. Die Netzvermittlungseinrichtung MSC
wird eine Rückmeldung R (siehe Figur 2) mit einer Funkzellenangabe der Funkzelle FZ8
übermitteln, da der zweite Streckenabschnitt SA2 bei dem Beispiel gemäß Figur 1 ausschließlich
innerhalb der Funkzelle FZ8 liegt.
[0033] Die Verbindungsleitung L zwischen der Netzvermittlungseinrichtung MSC der Streckeneinrichtung
RBC1 wird vorzugsweise leitungsgeschaltet (fachsprachlich "circuit-switched") und/oder
paketbasiert (fachsprachlich "packet-switched") betrieben.
[0034] Nach Erhalt der Rückmeldung R und der Funkzellenangabe der Funkzelle FZ8 wird die
erste Streckeneinrichtung RBC1 eine interne Datenbank DBi und/oder eine externe Datenbank
DBe (vgl. Figuren 8 und 9) abfragen und ermitteln, ob der erste Streckenabschnitt
SA1 im Bereich der Funkzelle FZ8 liegt.
[0035] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 ist ersichtlich, dass die Funkzelle
FZ8 außerhalb des ersten Streckenabschnitts SA1 liegt, woraus die erste Streckeneinrichtung
RBC1 schließen kann, dass sich das Schienenfahrzeug LOK außerhalb des eigenen Streckenabschnitts
SA1 befindet.
[0036] Nachfolgend wird die erste Streckeneinrichtung RBC1 aus der internen oder externen
Datenbank DBi bzw. DBe erfragen, welche anderen Streckeneinrichtungen die Funkzelle
FZ8 nutzen und somit womöglich für das Schienenfahrzeug LOK zuständig sein könnten.
[0037] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 2 befindet sich in der Funkzelle FZ8
ausschließlich der zweite Streckenabschnitt SA2, der von der zweiten Streckeneinrichtung
RBC2 betrieben wird. Die erste Streckeneinrichtung RBC1 wird nun durch Abfrage der
internen oder externen Datenbank DBi bzw. DBe die Mobilfunknummer der zweiten Streckeneinrichtung
RBC2 ermitteln und diese im Rahmen der bestehenden Kommunikationsverbindung zu dem
Schienenfahrzeug LOK übermitteln. Anschließend wird die erste Streckeneinrichtung
RBC1 entweder selbst die Kommunikationsverbindung mit dem Schienenfahrzeug LOK beenden
oder aber alternativ das Schienenfahrzeug LOK auffordern, die Kommunikationsverbindung
zu beenden. Das Schienenfahrzeug LOK hat anschließend die Möglichkeit, in Kenntnis
der Mobilfunknummer der zuständigen zweiten Streckeneinrichtung RBC2 diese anzurufen
und eine Kommunikationsverbindung mit der zweiten Streckeneinrichtung RBC2 herzustellen,
sodass die weitere Steuerung des Schienenfahrzeugs LOK im zweiten Streckenabschnitt
SA2 von der zweiten Streckeneinrichtung RBC2, vorzugsweise gemäß dem ETCS-Standard,
übernommen werden kann.
[0038] Die Figur 3 zeigt eine andere Position des Schienenfahrzeugs LOK bei einer Neuinbetriebnahme,
nachdem das Schienenfahrzeug LOK im ersten Streckenabschnitt SA1 außer Betrieb genommen
war. Es lässt sich erkennen, dass sich das Schienenfahrzeug LOK bei der Darstellung
gemäß Figur 3 im dritten Streckenabschnitt SA3 befindet und der Mobilfunkanruf des
Schienenfahrzeugs LOK von der Funkzelle FZ3 erfolgen muss.
[0039] Die erste Streckeneinrichtung SA1 wird nach dem Eingang des Mobilfunkanrufs des Schienenfahrzeugs
LOK wiederum eine Anfrage A an die Netzvermittlungseinrichtung MSC richten und von
dieser im Rahmen der Rückmeldung R erfahren, dass der Mobilfunkanruf von der Funkzelle
FZ3 erfolgt ist. Da sich die Funkzelle FZ3 in den Bereich des ersten Streckenabschnitts
SA1 erstreckt, ist es durchaus denkbar, dass sich das Schienenfahrzeug LOK im Bereich
des ersten Streckenabschnitts SA1 befinden könnte. Genauso ist es möglich, dass das
Schienenfahrzeug LOK im Bereich des dritten Streckenabschnitts SA3 betrieben wird,
da die Funkzelle FZ3 auch den Bereich des dritten Streckenabschnitts SA3 erfasst.
[0040] Die erste Streckeneinrichtung SA1 wird aus diesem Grund die bestehende Kommunikationsverbindung
mit dem Schienenfahrzeug LOK zunächst fortsetzen und davon ausgehen, dass sich das
Schienenfahrzeug LOK im Bereich des ersten Streckenabschnitts SA1 befindet. Die Kommunikationsverbindung
wird aufrechterhalten, bis das Schienenfahrzeug LOK eine der Baliseneinrichtungen,
die in der Eisenbahngleisanlage EGA installiert sind, überfährt.
[0041] Überfährt das Schienenfahrzeug LOK im Rahmen des weiteren Fahrbetriebs beispielsweise
die Baliseneinrichtung BL9 (siehe Figur 4), die zum dritten Streckenabschnitt SA3
gehört, und übermittelt das Schienenfahrzeug LOK die Balisenkennung der Baliseneinrichtung
BL9 zu der ersten Streckeneinrichtung RBC1, so wird die erste Streckeneinrichtung
RBC1 aus der internen Datenbank DBi oder der externen Datenbank DBe abfragen, ob die
Baliseneinrichtung BL9 zum ersten Streckenabschnitt SA1 bzw. zum eigenen Streckenabschnitt
SA1 gehört oder nicht.
[0042] Diese Abfrage wird ergeben, dass die Baliseneinrichtung BL9 nicht zum ersten Streckenabschnitt
SA1 gehört und sich das Schienenfahrzeug LOK somit außerhalb des ersten Streckenabschnitts
SA1 befindet. Gleichzeitig ergibt die Datenbankabfrage, dass sich das Schienenfahrzeug
LOK im Bereich des dritten Streckenabschnitts SA3, also im Zuständigkeitsbereich der
dritten Streckeneinrichtung RBC3 befindet.
[0043] Die erste Streckeneinrichtung RBC1 wird demgemäß die Mobilfunknummer der dritten
Streckeneinrichtung RBC3 aus der Datenbank DBi bzw. DBe erfragen und diese im Rahmen
der bestehenden Kommunikationsverbindung zu dem Schienenfahrzeug LOK übermitteln.
Anschließend wird es das Schienenfahrzeug LOK auffordern, die Kommunikationsverbindung
zu beenden; alternativ kann die erste Streckeneinrichtung RBC1 auch selbsttätig die
Kommunikationsverbindung beenden.
[0044] Die Figur 5 zeigt die Eisenbahnanlage EGA, nachdem das Schienenfahrzeug LOK ausgehend
von der Position gemäß Figur 3 nicht die Baliseneinrichtung BL9, sondern die Baliseneinrichtung
BL7 passiert hat und die Balisenkennung der Baliseneinrichtung BL7 an die erste Streckeneinrichtung
RBC1 übertragen hat. Die Datenbankabfrage der ersten Streckeneinrichtung RBC1 bezüglich
der Balisenkennung BL7 wird ergeben, dass die Baliseneinrichtung BL7 zum ersten Streckenabschnitt
SA1 gehört und somit die erste Streckeneinrichtung RBC1 für das Schienenfahrzeug LOK
zuständig ist, weil sich das Schienenfahrzeug LOK tatsächlich im ersten Streckenabschnitt
SA1 befindet. Die Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Streckeneinrichtung
SA1 und dem Schienenfahrzeug LOK bleibt somit erhalten und die weitere Steuerung des
Schienenfahrzeugs LOK erfolgt durch die erste Streckeneinrichtung RBC1, vorzugsweise
gemäß dem oben erwähnten ETCS-Standard.
[0045] Die Figur 6 zeigt die Eisenbahngleisanlage EGA für den Fall, dass das Schienenfahrzeug
LOK im Bereich des ersten Streckenabschnitts SA1 außer Betrieb genommen wurde und
im Bereich der Funkzelle FZ1 wieder neu in Betrieb genommen wird. Nach Aufbau der
Kommunikationsverbindung mit der ersten Streckeneinrichtung RBC1 wird diese nach Erhalt
der Rückmeldung R von der Netzvermittlungseinrichtung MSC und nach Abfrage der internen
und/oder externen Datenbank DBi bzw. DBe feststellen, dass sich das Schienenfahrzeug
LOK im Bereich des ersten Streckenabschnitts SA1 befinden muss, da nämlich die Funkzelle
FZ1 ausschließlich im Bereich des ersten Streckenabschnitts SA1 und damit ausschließlich
im Zuständigkeitsbereich der ersten Streckeneinrichtung RBC1 liegt. Die Kommunikationsverbindung
mit dem Schienenfahrzeug LOK bleibt somit erhalten und die weitere Steuerung des Schienenfahrzeugs
LOK erfolgt durch die erste Streckeneinrichtung RBC1, vorzugsweise gemäß dem oben
erwähnten ETCS-Standard.
[0046] Die Arbeitsweise der ersten Streckeneinrichtung RBC1 ist beispielhaft in einem Flussdiagramm
in Figur 7 näher dargestellt.
[0047] Nach Eingang eines Mobilfunkanrufs eines Schienenfahrzeugs und nach Aufbau der Kommunikationsverbindung
wird im Rahmen eines Verfahrensschritts 110 die erste Streckeneinrichtung RBC1 von
der Netzvermittlungseinrichtung MSC mittels einer Abfrage A unter Angabe der Rufnummer
NUM des anrufenden Schienenfahrzeugs die Funkzelle erfragen, von der der Mobilfunkanruf
kommt.
[0048] Nach Erhalt der Rückmeldung R mit der Funkzellenangabe FZ von der Netzvermittlungseinrichtung
MSC (Verfahrensschritt 120) wird in einem Verfahrensschritt 130 durch Abfrage einer
internen Datenbank DBi und/oder einer externen Datenbank DBe ermittelt, welche Streckenabschnitte
SA bzw. Streckeneinrichtungen RBC der zurückgemeldeten Funkzellenangabe FZ zugeordnet
werden können.
[0049] Anschließend wird in einem Verfahrensschritt 140 das Rückmeldeergebnis des Verfahrensschritts
130 ausgewertet:
Bezeichnet die zurückgemeldete Funkzellenangabe FZ ausschließlich eine oder mehrere
"fremde" Funkzellen FZf, also solche Funkzellen, die außerhalb des ersten Streckenabschnitts
SA1 liegen (siehe Figuren 1 und 2), so wird in einem Verfahrensschritt 150 die jeweils
zuständige Streckeneinrichtung oder eine beliebige der womöglich zuständigen Streckeneinrichtungen
ermittelt. Die Mobilfunknummer der als zuständig ermittelten Streckeneinrichtung wird
dem Schienenfahrzeug LOK übermittelt und anschließend wird die Kommunikationsverbindung
beendet. Nach einem Kommunikationsaufbau zwischen dem Schienenfahrzeug LOK und der
zuständigen Streckeneinrichtung kann eine Zugsteuerung gemäß dem oben erwähnten ETCS-Standard
erfolgen.
[0050] Handelt es sich um eine "eigene" Funkzelle FZe, also eine solche, die im Bereich
des ersten Streckenabschnitts SA1 liegt, so wird in dem Verfahrensschritt 140 geprüft,
ob die zurückgemeldete Funkzelle ausschließlich von dem eigenen bzw. ersten Streckenabschnitt
SA1 genutzt wird oder auch von zumindest einem anderen Streckenabschnitt.
[0051] Ergibt der Verfahrensschritt 140, dass auch ein anderer Streckenabschnitt und eine
andere Streckeneinrichtung die zurückgemeldete Funkzelle nutzt (siehe Figuren 3 bis
5), so wird im Rahmen eines Verfahrensschritts 160 zunächst abgewartet, dass das Schienenfahrzeug
eine Balisenkennung einer Baliseneinrichtung zurückmeldet.
[0052] In dem Verfahrensschritt 160 wird nach Erhalt einer Balisenkennung durch Abfrage
der internen oder externen Datenbank DBi und/oder DBe geprüft, ob die Balisenkennung
eine "eigene" Baliseneinrichtung BLe, also eine Baliseneinrichtung im ersten Streckenabschnitt
SA1, oder eine "fremde" Baliseneinrichtung BLf bezeichnet.
[0053] Bezeichnet die Balisenkennung eine "fremde" Baliseneinrichtung BLf, also eine solche,
die außerhalb des ersten Streckenabschnitts SA1 liegt (siehe Figur 4), so wird in
einem Verfahrensschritt 170 die jeweils zuständige Streckeneinrichtung ermittelt und
es wird die Mobilfunknummer der als zuständig ermittelten Streckeneinrichtung zu dem
Schienenfahrzeug LOK übermittelt; anschließend wird die Kommunikationsverbindung beendet.
Nach einem Kommunikationsaufbau zwischen dem Schienenfahrzeug LOK und der zuständigen
Streckeneinrichtung kann eine Zugsteuerung gemäß dem oben erwähnten ETCS-Standard
erfolgen.
[0054] Ergibt der Verfahrensschritt 160, dass es sich um eine "eigene" Baliseneinrichtung
BLe handelt (siehe Figur 5), so bleibt die Kommunikationsverbindung erhalten und die
Steuerung des Schienenfahrzeugs erfolgt unter der Aufsicht der Streckeneinrichtung
RBC1 (Verfahrensschritt 180), vorzugsweise gemäß dem oben erwähnten ETCS-Standard.
[0055] Auch wird ausgehend von dem Verfahrensschritt 140 mit dem Verfahrensschritt 180 (Beibehaltung
der Kommunikationsverbindung und Steuerung des Schienenfahrzeugs unter der Aufsicht
der Streckeneinrichtung RBC1) fortgefahren, wenn bereits im Verfahrensschritt 140
festgestellt wurde (siehe Figur 6), dass die zurückgemeldete Funkzelle ausschließlich
von dem eigenen bzw. ersten Streckenabschnitt SA1 genutzt wird und keine andere Streckeneinrichtung
als die Streckeneinrichtung RBC1 zuständig sein kann.
[0056] Die Figur 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Streckeneinrichtung 200, die bei
der Eisenbahngleisanlage EGA als eine der Streckeneinrichtungen RBC1-RBC3 gemäß den
Figuren 1 bis 7 eingesetzt werden kann. Die Streckeneinrichtung 200 umfasst eine Recheneinrichtung
210 und einen Speicher 220. In dem Speicher 220 ist ein Steuerprogrammmodul SPM abgespeichert,
das bei Ausführung durch die Recheneinrichtung 210 Arbeitsschritte gemäß dem Flussdiagramm
7 bzw. gemäß der in den Figuren 1 bis 6 beschriebenen Vorgehensweise durchführt.
[0057] In dem Speicher 220 ist darüber hinaus eine interne Datenbank DBi abgespeichert,
in der Balisenkennungen der in der Eisenbahngleisanlage EGA angebrachten Baliseneinrichtungen
sowie die Zuordnung von Funkzellen zu Streckeneinrichtungen abgespeichert sind, sodass
die Recheneinrichtung 210 bei Durchführung des Steuerprogrammmoduls SPM ermitteln
kann, welche Streckeneinrichtung jeweils zuständig ist.
[0058] Die Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Streckeneinrichtung 300,
die bei der Eisenbahngleisanlage EGA als eine der Streckeneinrichtungen RBC1-RBC3
gemäß den Figuren 1 bis 7 eingesetzt werden kann. Die Streckeneinrichtung 300 umfasst
eine Recheneinrichtung 310 und einen Speicher 320. In dem Speicher 320 ist ein Steuerprogrammmodul
SPM abgespeichert, das bei Ausführung durch die Recheneinrichtung 310 Arbeitsschritte
gemäß dem Flussdiagramm 7 bzw. gemäß der in den Figuren 1 bis 6 beschriebenen Vorgehensweise
durchführt. Die Streckeneinrichtung weist einen Anschluss A300 auf, der eine Verbindung
mit einer externen Datenbank DBe ermöglicht, in der Balisenkennungen der in der Eisenbahngleisanlage
EGA angebrachten Baliseneinrichtungen sowie die Zuordnung von Funkzellen zu Streckeneinrichtungen
abgespeichert sind, sodass die Recheneinrichtung 310 bei Durchführung des Steuerprogrammmoduls
SPM ermitteln kann, welche Streckeneinrichtung jeweils zuständig ist.
[0059] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zum Betreiben einer ein Mobilfunknetz (MNET) nutzenden Streckeneinrichtung
(RBC1), die einem Anlagenabschnitt (SA1) einer Streckenanlage, insbesondere einem
Anlagenabschnitt (SA1) einer Eisenbahngleisanlage (EGA), zugeordnet ist und mit Fahrzeugen
(LOK) über das Mobilfunknetz (MNET) kommunizieren kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
- nach Eingang eines Mobilfunkanrufs eines Fahrzeugs (LOK) geprüft wird, aus welcher
Funkzelle (FZ0-FZ9) des Mobilfunknetzes (MNET) der Anruf stammt,
- anschließend geprüft wird, ob die Funkzelle (FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1)
zugeordnet ist oder nicht und
- im Falle, dass die Funkzelle (FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1) nicht zugeordnet
ist, zumindest eine andere Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3) ermittelt wird, die der
Funkzelle (FZ0-FZ9) zugeordnet ist, dem Fahrzeug (LOK) die Mobilfunknummer dieser
zumindest einen anderen Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3) mitgeteilt wird und anschließend
die Kommunikationsverbindung beendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) die Kommunikationsverbindung selbst beendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) das Fahrzeug (LOK) auffordert, die Kommunikationsverbindung
zu beenden.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im Falle, dass die Funkzelle (FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1) zugeordnet
ist, die Kommunikationsverbindung weiter bestehen bleibt und das Überfahren einer
Baliseneinrichtung (BL1-BL13) abgewartet wird,
- nach dem Eingang einer über die Kommunikationsverbindung übermittelten Nachricht
des Fahrzeugs (LOK) über das Überfahren der Baliseneinrichtung (BL1-BL13) die in der
Nachricht übermittelte Balisenkennung dahingehend überprüft wird, ob die Baliseneinrichtung
(BL1-BL13) in dem Anlagenabschnitt (SA1) der Streckeneinrichtung (RBC1) angeordnet
ist und
- im Falle, dass die Baliseneinrichtung (BL1-BL13) nicht in dem Anlagenabschnitt (SA1)
der Streckeneinrichtung (RBC1) angeordnet ist, die zuständige Streckeneinrichtung
(RBC2/RBC3) ermittelt wird, also diejenige Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3), die den
die Baliseneinrichtung (BL1-BL13) enthaltenden Anlagenabschnitt (SA2/SA3) verwaltet,
dem Fahrzeug (LOK) die Mobilfunknummer dieser zuständigen Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3)
mitgeteilt wird und anschließend die Kommunikationsverbindung beendet wird, und
- andernfalls die Kommunikationsverbindung weitergeführt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mobilfunknetz (MNET) das GSM-R-Netz ist.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) eine ETCS-kompatible Streckeneinrichtung (RBC1), insbesondere
ein ETCS-kompatibles Radio-Block-Centre gemäß ETCS-Standard, ist.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagenabschnitt (SA1) ein Eisenbahngleisanlagenabschnitt ist,
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngleisanlagenabschnitt gemäß ETCS-Standard, insbesondere gemäß Level
2 oder Level 3, betrieben wird.
9. Streckeneinrichtung (RBC1), die ein Mobilfunknetz (MNET) nutzen kann und einem Anlagenabschnitt
(SA1), insbesondere einem Anlagenabschnitt (SA1) einer Eisenbahngleisanlage (EGA),
zugeordnet werden kann und mit Fahrzeugen (LOK) über das Mobilfunknetz (MNET) kommunizieren
kann,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) dazu ausgebildet ist,
- nach Eingang eines Mobilfunkanrufs eines Fahrzeugs (LOK) von einer Netzvermittlungseinrichtung
(MSC) des Mobilfunknetzes (MNET) abzufragen, aus welcher Funkzelle (FZ0-FZ9) des Mobilfunknetzes
(MNET) der Anruf stammt,
- anschließend zu prüfen, ob die Funkzelle (FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1)
zugeordnet ist oder nicht, und
- im Falle, dass die Funkzelle (FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1) nicht zugeordnet
ist, zumindest eine andere Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3) zu ermitteln, die der Funkzelle
(FZ0-FZ9) zugeordnet ist, und dem Fahrzeug (LOK) die Mobilfunknummer dieser zumindest
einen anderen Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3) mitzuteilen.
10. Streckeneinrichtung (RBC1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) dazu ausgebildet ist, nach Übermittlung der Mobilfunknummer
der zumindest einen anderen Streckeneinrichtung (RBC2/RBC3) das Fahrzeug (LOK) aufzufordern,
die Kommunikationsverbindung zu beenden oder selbst die Kommunikationsverbindung zu
beenden.
11. Streckeneinrichtung (RBC1) nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) eine Datenbankschnittstelle (A300) zum Anschluss an
eine externe Datenbank (DBe) aufweist, in der abgespeichert ist, welche Funkzellen
(FZ0-FZ9) welchen Streckeneinrichtungen (RBC1, RBC2, RBC3) zugeordnet sind.
12. Streckeneinrichtung (RBC1) nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) eine interne Datenbank (DBi) aufweist, in der abgespeichert
ist, welche Funkzellen (FZ0-FZ9) welchen Streckeneinrichtungen (RBC1, RBC2, RBC3)
zugeordnet sind.
13. Streckeneinrichtung (RBC1) nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) dazu ausgebildet ist, dass sie
- im Falle, dass die von der Netzvermittlungseinrichtung (MSC) identifizierte Funkzelle
(FZ0-FZ9) der Streckeneinrichtung (RBC1) zugeordnet ist, die Kommunikationsverbindung
weiter betreibt und das Überfahren einer Baliseneinrichtung (BL1-BL13) abwartet,
- nach dem Eingang einer vom Fahrzeug (LOK) über die Kommunikationsverbindung übermittelten
Nachricht über das Überfahren der Baliseneinrichtung (BL1-BL13) die in der Nachricht
übermittelte Balisenkennung dahingehend überprüft, ob die Baliseneinrichtung (BL1-BL13)
in dem Anlagenabschnitt (SA1) der Streckeneinrichtung (RBC1) angeordnet ist, und
- im Falle, dass die Baliseneinrichtung (BL1-BL13) nicht in dem Anlagenabschnitt (SA1)
der Streckeneinrichtung (RBC1) angeordnet ist, die zuständige Streckeneinrichtung
(RBC1) ermittelt, die der Baliseneinrichtung (BL1-BL13) zugeordnet ist, dem Fahrzeug
(LOK) die Mobilfunknummer dieser zuständigen Streckeneinrichtung (RBC1) mitteilt und
anschließend die Kommunikationsverbindung selbst beendet oder vom Fahrzeug (LOK) beenden
lässt, und
- andernfalls die Kommunikationsverbindung weiterführt.
14. Streckeneinrichtung (RBC1) nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeneinrichtung (RBC1) eine Recheneinrichtung (210, 310) und einen Speicher
(220, 320) aufweist, in dem ein Steuerprogrammmodul (SPM) abgespeichert ist, das bei
Ausführung durch die Recheneinrichtung (210, 310) diese veranlasst, ein Verfahren
nach einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 6 auszuführen, oder die in den Ansprüchen
7 bis 11 beschriebene Arbeitsweise der Streckeneinrichtung (RBC1) zu gewährleisten.
15. Streckenanlage,
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Mehrzahl an Anlagenabschnitten (SA1-SA3) aufweist, denen jeweils eine
Streckeneinrichtung (RBC1-RBC3) nach einem der voranstehenden Ansprüche 9 bis 14 zugeordnet
ist.