[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer Lastposition einer mit
einem Band gekoppelten Last sowie eine fehlersichere Steuerungseinheit zum Überwachen
einer Lastposition einer mit einem Band gekoppelten Last.
[0002] Bei Applikationen für Hubwerke, beispielsweise Krananlagen, in der Lagertechnik eingesetzte
Regalbediengeräte, Aufzüge oder Hebeanlagen in der Bühnentechnik, besteht oftmals
die Anforderung, dass eine Position einer Last, welche gehoben werden soll, fehlersicher
bekannt sein muss. Beispielsweise muss ein Hubwerk stillgesetzt werden, sobald eine
Schutztür zu einem Bereich, in dem die vom Hubwerk zu bewegende Last bewegt wird,
geöffnet wird. Ein Fortfahren oder Weiterarbeiten mittels des Hubwerks darf erst möglich
sein, wenn die Schutztür geschlossen und die Person den Gefahrenbereich verlassen
hat. Unter der Voraussetzung, dass eine fehlersichere Position der Last bekannt ist,
soll eine Person eine Schutztür öffnen dürfen und das Hubwerk dabei in einer bestimmten
Höhe weiterarbeiten dürfen.
[0003] Fehlersichere Positionen für von Hubwerken bewegte Lasten sind somit nötig, um flexible
Sicherheitskonzepte zu realisieren.
[0004] Bekanntermaßen werden Seiltrommeln eingesetzt. Das eine Ende des Seils ist fest mit
der Seiltrommel verbunden und wird auf einer einzigen Lage nebeneinander aufgewickelt.
Das andere Ende des Seils ist mit einer Last verbunden, welche sich auf und ab bewegen
soll. Nachteilig ist dabei, dass bei solchen Seiltrommeln die Breite oder alternativ
oder zusätzlich der Durchmesser der Seiltrommel von der Seillänge bzw. der gewünschten
Positionsdifferenz, die die Last annehmen können sollen, abhängt. Je länger das Seil
ist, desto breiter muss die Seiltrommel ausgerichtet sein oder umso größer muss der
Durchmesser sein oder beides zugleich.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung darin, eine
verbesserte Möglichkeit zur fehlersicheren Bestimmung einer Lastposition mittels einer
Trommel in Geräten zum Bewegen einer Last bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch
die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum fehlersicheren Überwachen einer Lastposition
einer mit einem Band gekoppelten Last:
- wobei das Band auf eine Bandtrommel aufgewickelt oder von einer Bandtrommel abgewickelt
wird,
- wobei eine fehlersichere Position der Bandtrommel mittels eines fehlersicheren Gebersystems
ermittelt wird,
- wobei eine Länge des auf der Bandtrommel gewickelten Bandes in Abhängigkeit von der
fehlersicheren Position der Bandtrommel und einer Dicke des Bandes mittels einer fehlersicheren
Steuerungseinheit ermittelt wird,
- wobei die Lastposition auf Basis der Länge ermittelt wird,
- wobei die fehlersichere Steuerungseinheit in Abhängigkeit von der Lastposition einen
Sicherheitszustand für eine Bewegungssteuerungseinheit der Bandtrommel veranlasst.
[0007] Das Gebersystem ist fehlersicher ausgestaltet. Insbesondere umfasst das fehlersichere
Gebersystem eine sichere Auswerteeinheit, welche beispielsweise in einem fehlersicheren
Antriebssystem ausgebildet ist. Unter dem Begriff der Fehlersicherheit werden in der
vorliegenden Anmeldung die Einhaltung der Vorgaben verstanden, welche an funktional
sichere Systeme gestellt werden. Solche Anforderungen an die funktionale Sicherheit
werden beispielsweise im industriellen Umfeld durch die Vorschriften der Normenreihe
EN 61508 Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektronischer,
programmierbarer elektronischer Systeme definiert. Verschiedene Mechanismen, wie beispielsweise
redundante Datenverarbeitung, sind zur Einhaltung der Anforderungen hinsichtlich der
funktionalen Sicherheit bekannt und können vorteilhaft für das Bestimmen der fehlersicheren
Position der Bandtrommel mittels des fehlersicheren Gebersystems zum Einsatz kommen.
[0008] Das Berechnen der Materiallänge aus der fehlersicheren Position und der Dicke des
Bandes wird auf einer fehlersicheren Steuerungseinheit durchgeführt. Diese ist entsprechend
über eine fehlersichere Kommunikationsverbindung, wie beispielsweise über ein Kommunikationsprofil
PROFIsafe, mit dem Gebersystem zu verbinden. Beispielsweise handelt es sich um eine
fehlersichere CPU, die über PROFIsafe mit einem Antriebssystem verbunden ist, dieses
Antriebssystem ist wiederum über eine DRIVE-CLIQ-Verbindung mit dem Gebersystem verbunden.
Auch die Berechnungen, die auf dem fehlersicheren Teil der CPU durchgeführt werden,
genügen den Anforderungen im Hinblick auf funktionale Sicherheit des Steuerungssystems.
[0009] Bei dem Band handelt es sich beispielsweise um ein Stahlband. Alternativ eignet sich
ein Band aus einer Gummi-Kevlar Verbindung. Es wird beispielsweise ein Stahlband konstanter
Dicke, beispielsweise im Bereich von etwa 0,3 mm bis etwa 2 mm, bei Gummi-Kevlar vorteilhafterweise
im Bereich von 5mm bis 20 mm, je nach Last, eingesetzt. Die Breite eines Bandes bewegt
sich vorteilhafterweise im Bereich von 10 bis 200mm.
[0010] Die ermittelte Materiallänge kann insbesondere direkt Auskunft über eine Lastposition
geben. Beispielsweise ist eine Zuordnung von Lastpositionen zu Materiallängen in Form
einer Tabelle oder eines funktionalen Zusammenhangs hinterlegt. Beispielsweise findet
eine Umrechnung von ermittelter Materiallänge auf die Lastposition der zu bewegenden
Last ebenfalls in der fehlersicheren Steuerung statt. Beispielsweise sind Tabellen
hinterlegt, auf Basis derer die Umrechnung erfolgt.
[0011] Beispielsweise liefert alternativ ein Algorithmus laufend als Ausgangswert einen
Wert, der die Lastposition angibt. Beispielsweise wird die Länge des gewickelten Bandes
in regelmäßigen Abständen oder getaktet ermittelt und daraus ebenfalls der Wert der
Lastposition im gleichen zeitlichen Abstand oder Takt.
[0012] Vorteilhafterweise wird mit dem vorgeschlagenen Verfahren eine Platzeinsparung im
Maschinenbau erreicht. Eine Breite von eingesetzten Trommeln zum Auf- oder Abwickeln
des Materials in Hubwerken ist weitgehend unabhängig von der Bandlänge, welche es
zu puffern gilt. Es kann somit eine feste Breite der Bandtrommel gewählt werden und
vorteilhafte weise muss nicht zusätzlicher Platz im Bereich neben einer Trommel vorgesehen
sein, um zusätzliche Materiallängen aufzunehmen. Es muss lediglich sichergestellt
sein, dass ausreichend viele Lagen aufgewickelt werden können, d.h. beispielsweise,
dass eine Aufhängung oder eine Kapazität der Bandrolle ausreichend ausgelegt sein
sollte.
[0013] Somit ist zugleich eine größere Flexibilität bei der Bewegung einer an dem Band befindlichen
und mittels des Bandes zu hebenden Last möglich. Insbesondere ist eine Nachrüstbarkeit
erleichtert, d.h. dass ein Band leichter gegen ein längeres Band ausgetauscht werden
kann, ohne dass eine Trommel ausgetauscht werden muss oder ohne, dass die Trommel
von vornherein auf ein potenziell später einzusetzendes längeres Band ausgelegt sein
muss.
[0014] Aufgrund der Sicherstellung der Fehlersicherheit im Hinblick auf die Materiallänge
und der daraus ermittelbaren Lastposition ist eine erhöhte Flexibilität möglich. Beispielsweise
werden Lastpositionen überwacht, wenn Personen in einem Bereich arbeiten, in welchen
eine schwebende und vertikal sowie in der Regel horizontal bewegbare Last eindringen
kann. Es soll dann sichergestellt werden, dass ein Arbeiten flexibel möglich ist,
so lange die Last in einem ausreichenden Abstand zum Personal, z.B. zum Boden einer
Anlage, schwebt oder bewegt wird. Zugleich soll aber auch sichergestellt sein, dass
eine Last nicht über einen bestimmten Schwellenwert hinaus bewegt, z.B. abgesenkt,
wird. Es soll insbesondere ein ausreichender Abstand zu Personen oder anderem Equipment
der Anlage eingehalten werden. Dazu wird beispielsweise ein Stoppvorgang eingeleitet,
wenn die fehlersicher ermittelte Lastposition anzeigt, dass ein Mindestabstand oder
eine Mindesthöhe unterschritten oder ein maximaler Abstand oder eine Maximalhöhe überschritten
wurde, je nach Anwendungsfall.
[0015] Das vorgeschlagene Verfahren kann vorteilhaft in Kombination von weiteren Sicherheitsmaßnahmen
wie beispielsweise Schutztüren eingesetzt werden. Eine Applikation kann beispielsweise
abhängig von einer Lastposition und dem Zustand von Schutztüren weiterarbeiten und
muss beispielsweise trotz Überschreiten eines Schwellenwertes für die Lastpositionsüberwachung
nicht gestoppt werden, wenn Schutztüren geschlossen sind.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung wird das Band in Lagen auf die Bandtrommel auf- oder abgewickelt.
Beispielsweise ist nach einer ersten Umdrehung der Bandtrommel eine erste Lage aufgewickelt.
Umgekehrt kann eine erste Umdrehung der Bandtrommel ebenso das Abwickeln einer äußersten
Lage bedeuten. Insbesondere erfolgt ein Wickeln immer senkrecht zur Achse der Bandtrommel,
sodass das Material Lage für Lage deckungsgleich übereinander aufgewickelt wird und
entsprechend gleichmäßig abgewickelt wird.
[0017] Es erfolgt somit kein schräges Wickeln und keine seitliche Verschiebung von Bandtrommel
und Band zueinander während des Wickelns. Das Aufwickeln erfolgt nicht nebeneinander,
wie es von Seiltrommeln bekannt ist, sondern in Lagen gestapelt übereinander. Somit
wird im Hinblick auf die Breite einer Bandtrommel, welche an die Breite des Bandes
angepasst ist, auf vorteilhafte Weise eine platzsparende Konstruktion eines Hubwerkes
ermöglicht.
[0018] Eine Lage auf der Bandtrommel ist somit durch eine einfache Dicke des Materials gekennzeichnet.
Entsprechend bildet bei zwei Materiallagen die doppelte Dicke eine auf der Bandtrommel
befindliche Schicht oder Materialschicht. Beispielsweise handelt es sich um ein Stahlband,
welches derart flexibel ist, dass es sich auf die Bandtrommel auf- oder abwickeln
lässt.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung leitet das fehlersichere Gebersystem die fehlersichere
Position aus einer Winkelangabe des Gebers ab. Beispielsweise liefert der Geber eine
Winkelangabe, welche von einem definierten Startpunkt aus die erfolgte Drehung der
Bandtrommel angibt. Dabei werden insbesondere Gradangaben verwendet, die beispielsweise
von einem Startwert 0° aus beliebige Werte über 360° hinaus annehmen können. Ebenso
werden beispielsweise negative Gradangaben ausgegeben je nach Drehrichtung. Fehlersichere
Gebersysteme sind beispielsweise als antriebsinterne Gebersysteme ausgestaltet. Beispielsweise
wird die Winkelangabe aus einer Überwachung der Motorwelle zum Antrieb der Bandtrommel
abgeleitet.
[0020] Üblicherweise verwendbare Mechanismen zur Sicherstellung der funktionalen Sicherheit,
insbesondere zur Einhaltung von Safety-Standards, können vorteilhaft eingesetzt werden,
um die Position der Bandtrommel fehlersicher festzustellen. Aus der so ermittelten
Position der Bandtrommel kann abgeleitet werden, welche Länge an Band auf die Bandrolle
aufgewickelt wurde beziehungsweise welche Länge zu einem bestimmten Zeitpunkt auf
der Bandtrommel aufgewickelt ist.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung gibt die fehlersichere Position eine Stellung der Bandtrommel
relativ zu einer Ausgangsstellung an. Beispielsweise kann der Geber, welcher eine
Motorwelle der Bandtrommel überwacht, ermitteln, um wieviel Grad sich die Bandtrommel
ausgehend von der Ausgangsstellung gedreht hat.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung umfasst die Stellung eine Angabe zu einer Anzahl erfolgter
Umdrehungen. Ein Geber kann beispielsweise insbesondere die Anzahl erfolgter vollständiger
Umdrehungen, d.h. das Zurücklegen von 360°-Umdrehungen, sowie darüber hinaus anteilige
Umdrehungen der Bandtrommel erfassen. Somit ist beispielsweise aus der Gradangabe
direkt ableitbar, wieviel vollständige Umdrehungen, d.h. 360°-Umdrehungen die Bandtrommel
ausgehend von der Ausgangsstellung durchgeführt hat und zusätzlich, wie groß eine
Abweichung einer momentanen Stellung der Bandtrommel relativ zur Ausgangsstellung
in Grad ist.
[0023] Gemäß einer Ausgestaltung wird bei dem Ermitteln der Länge die Dicke des Bandes für
die Berechnung eines Umfangs des gewickelten Bandes je gewickelter Lage berücksichtigt.
Für die Länge des aufgewickelten Materials ist der Umfang relevant, welcher sich für
das Material beim Aufwickeln auf die Bandtrommel ergibt. Für einen Radius vom Zentrum
der Bandtrommel zur aktuell auf- oder abzuwickelnden Materiallage ist auch die Dicke
des Materials der äußersten Lage selbst zu berücksichtigen. Es kann eine mittlere
Dicke oder halbe Dicke des Materials angenommen werden, um denjenigen Radius zu bestimmen,
welcher für die Berechnung des Umfangs der zuletzt gewickelten Lage oder äußersten
Lage relevant ist.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung werden bei der Berechnung des Umfangs je gewickelter Lage
bereits auf der Bandtrommel befindliche Lagen, insbesondere eine Summe geschichteter
Lagen, berücksichtigt. Für die Ermittlung desjenigen Radius, der für die Umfangsberechnung
zugrunde zu legen ist, werden somit auch bereits auf der Bandtrommel gewickelte Materiallagen
beachtet. Insbesondere wird deren Dicke auf den Radius der leeren Bandtrommel aufaddiert.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung wird die Lastposition als Abstand zu einer zu der Ausgangsmateriallänge
zugehörigen Referenzlastposition ermittelt. Beispielsweise wird eine Referenzlastposition
als Absolutwert einer Position erfasst, insbesondere als Angabe einer Höhe über Normal
Null. Alternativ werden Abstände zu Komponenten, in denen ein Hubwerk verbaut ist,
beispielsweise ein Boden oder eine Ebene, verwendet, und ein Wert ähnlich einem selbstgewählten
Koordinatensystem auf 0 gesetzt.
[0026] Die Ausgangsmateriallänge kann dabei eine Länge sein, die bereits auf dem Band aufgewickelt
ist. Ebenso ist es denkbar, dass im Ausgangspunkt kein Material auf der Bandtrommel
aufgewickelt ist und dieser Startpunkt als Wert 0 festgelegt wird. Alternativ ist
es ebenso denkbar, dass ein vollständig aufgewickeltes Material, beispielsweise ein
vollständig aufgerolltes Stahlband, als Ausgangsmateriallänge festgelegt wird. Ausgehend
davon wird die Last beispielsweise nur noch abwärts bewegt. Ein Koordinatensystem,
bzw. eine Achse eines Koordinatensystems, entlang derer sich die Last bewegt, kann
somit flexibel gewählt werden. Insbesondere können Nullpunkte flexibel in einer Anlage
festgelegt werden und die zugehörige Ausgangsmateriallänge ebenso flexibel festgelegt
werden.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Last mittels eines Koppel- oder Greifwerkzeuges
mit dem Band oder einer Abschlusskomponente des Bandes gekoppelt. Die Abschlusskomponente
ist beispielsweise ein Lastaufnahmemittel. An das Band wird ein Lastaufnahmemittel
insbesondere fest gekoppelt. Durch Drehen des Motors und damit Wickeln des Bandes
auf oder von der Bandtrommel wird das Lastaufnahmemittel bewegt. Das Lastaufnahmemittel
kann beispielsweise eine Kabine eines Aufzugs sein, ein Haken oder Greifer an einem
Kran oder eine Gabel an einem Regalbediengerät oder Stapler. Die Last wiederum wird
vorteilhafterweise lösbar am Lastaufnahmemittel durch Schwerkraft oder andere erzeugte
Kräfte gehalten. Ferner sind jegliche Koppelmechanismen denkbar, welche geeignet sind,
die zu bewegende Last an das Band lösbar anzubringen.
[0028] Bei der Last selbst kann es sich insbesondere um Werkzeuge handeln, beispielsweise
Werkzeuge innerhalb einer industriellen Anlage oder eines industriellen Aufbaus. Beispielsweise
können die Werkzeuge für einen Verarbeitungsschritt innerhalb einer Fertigungsanlage
zuständig sein. Ebenso kann es sich bei der Last um ein zu transportierendes Bearbeitungsgut
oder um ein Transportgut handeln, beispielsweise ein innerhalb einer Logistikanlage
zu transportierendes, insbesondere verpacktes, Gut. Beispielsweise kann die Erfindung
im Rahmen von Krananlagen eingesetzt werden. Ebenso ist der Einsatz in Textilanlagen
vorteilhaft.
[0029] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Dicke des Bandes vorbekannt oder wird mittels eines
Sensors ermittelt. Ausschlaggebend für die Funktionsweise der fehlersicheren Berechnung
der Materiallänge ist die Dicke des zu wickelnden Bandes. Ohne eine verlässliche und
genaue Angabe zur Dicke des Bandes ist das vorgeschlagene Verfahren nicht sinnvoll
möglich. Somit ist es vorteilhaft, die Dicke des Bandes in einer Größenordnung zu
wählen, welche eine möglichst genaue Fertigung einerseits und Erfassung oder Messung
der Dicke andererseits ermöglicht.
[0030] Beispielsweise wird eine konstant vorgegebene Dicke des Bandes benutzt, um die fehlersichere
Berechnung der Materiallänge durchzuführen. In Varianten ist es ebenfalls denkbar,
einen Sensor einzusetzen, der eine Vermessung der Dicke des Materials ermöglicht.
Somit können beispielsweise Schwankungen in der Dicke des Bandes, welche durch Temperaturschwankungen
oder durch eine ungleichmäßige Produktion oder Fertigung des Bandes hervorgerufen
werden, berücksichtigt werden.
[0031] Die Erfindung betrifft ferner eine fehlersichere Steuerungseinheit zum Überwachen
einer Lastposition einer mit einem Band gekoppelten Last, wobei die fehlersichere
Steuerungseinheit eine Schnittstelle zu einer fehlersicheren Antriebseinheit mit fehlersicherem
Gebersystem aufweist, wobei die fehlersichere Steuerungseinheit ausgebildet ist:
- zum Empfang einer fehlersicheren Position einer durch die Antriebseinheit angetriebenen
Bandtrommel über die Schnittstelle,
- zum Berechnen einer Länge des auf der Bandtrommel gewickelten Bandes in Abhängigkeit
von der fehlersicheren Position der Bandtrommel und einer Dicke des Bandes,
- zum Ermitteln der Lastposition einer mit dem Band gekoppelten Last auf Basis der Länge,
- zum Veranlassen eines Sicherheitszustandes für eine Bewegungssteuerungseinheit der
Bandtrommel in Abhängigkeit von der Lastposition.
[0032] Die fehlersichere Steuerungseinheit ist beispielsweise ein Teil einer Steuerung,
der fehlersicher ausgebildet ist. Beispielsweise ist eine CPU vorgesehen, die einen
fehlersicheren Programmteil ausführt sowie ferner einen Standardprogrammteil, der
keine Safety-Anforderungen erfüllt. Beispielsweise ist eine Steuerung mit einer CPU
vorgesehen, die im Standardprogrammteil die Bewegungssteuerung ausführt und im fehlersicheren
Teil die Überwachung der Bewegung.
[0033] Beispielsweise weist die Steuerung somit eine Bewegungssteuerungseinheit auf, die
insbesondere die Bandtrommel ansteuert um ein Hubwerk oder Regalbediengerät oder ähnliches
zu heben oder zu senken und damit eine zu bewegende Last zu heben oder zu senken,
und beispielsweise ferner eine Fahrachse eines solchen Gerätes ansteuert, insbesondere
um das Gerät in seiner Gasse zu verfahren. Beispielsweise weist die Steuerung ferner
die fehlersichere Steuerungseinheit auf, die für die Überwachung der Lastposition
nach einem der beschriebenen Ausführungsformen durchführt.
[0034] Alternativ sind in einer Anlage eine Bewegungssteuerungseinheit und eine fehlersichere
Steuerungseinheit separat ausgeführt, insbesondere auf getrennten CPUs.
[0035] Gemäß einer Ausgestaltung weist die fehlersichere Steuerungseinheit eine Schnittstelle
zu einem Sensor auf, wobei der Sensor zur Ermittlung der Dicke des Bandes ausgebildet
ist. Gemäß einer Ausgestaltung weist die fehlersichere Steuerungseinheit ferner eine
Nutzerschnittstelle zur Eingabe eines Parameters auf, wobei aus dem Parameter die
Dicke des Bandes ableitbar ist. Beispielsweise kann ein Nutzer direkt eine Angabe
des Herstellers zur Dicke des Materials eingeben.
[0036] Gemäß einer Ausgestaltung sind die fehlersichere Steuerungseinheit und die Bewegungssteuerungseinheit
Teil einer Steuerung zum Steuern und/ oder Regeln einer Verfahrbewegung eines Regalbediengerätes,
Aufzuges, Hubwerkes oder Krans.
[0037] Gemäß einer Ausgestaltung ist das Regalbediengerät in einer Textilanlage vorgesehen.
[0038] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum fehlersicheren Überwachen einer Lastposition
einer mit einem Band gekoppelten Last,
- wobei das Band derart auf eine Bandtrommel aufgewickelt oder von einer Bandtrommel
abgewickelt wird, dass gewickelte Lagen des Bandes übereinander zu liegen kommen,
so dass eine Breite der auf die Bandtrommel gewickelten Lagen während eines Wickelns
annähernd konstant bleibt;
- wobei die Lastposition auf Basis einer mittels einer fehlersicheren Steuerungseinheit
fehlersicher ermittelten gewickelten Länge ermittelt wird;
- wobei die fehlersichere Steuerungseinheit in Abhängigkeit von der ermittelten Lastposition
einen Sicherheitszustand veranlasst für eine Bewegungssteuerungseinheit der Bandtrommel.
[0039] Gemäß einer Ausgestaltung wird eine fehlersichere Position der Bandtrommel mittels
eines fehlersicheren Gebersystems ermittelt, wobei die Länge des auf der Bandtrommel
gewickelten Bandes in Abhängigkeit von der fehlersicheren Position der Bandtrommel
und einer Dicke des Bandes mittels einer fehlersicheren Steuerungseinheit ermittelt
wird.
[0040] Gemäß einer Ausgestaltung leitet das fehlersichere Gebersystem die fehlersichere
Position aus einer Winkelangabe eines Gebers ab.
[0041] Gemäß einer Ausgestaltung gibt die fehlersichere Position eine Stellung der Bandtrommel
relativ zu einer Ausgangsstellung an.
[0042] Gemäß einer Ausgestaltung umfasst die Stellung eine Angabe zu einer Anzahl erfolgter
Umdrehungen.
[0043] Gemäß einer Ausgestaltung wird bei dem Ermitteln der Länge die Dicke des Bandes für
die Berechnung eines Umfangs des gewickelten Bandes je gewickelter Lage berücksichtigt
wird.
[0044] Gemäß einer Ausgestaltung werden bei der Berechnung des Umfangs je gewickelter Lage
bereits auf der Bandtrommel befindliche Lagen, insbesondere eine Summe geschichteter
Lagen, berücksichtigt.
[0045] Gemäß einer Ausgestaltung wird die Lastposition als Abstand zu einer zu einer Ausgangsmateriallänge
zugehörigen Referenzlastposition ermittelt.
[0046] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Last mittels eines Koppel- oder Greifwerkzeuges
mit dem Band oder einer Abschlusskomponente des Bandes gekoppelt ist.
[0047] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Dicke des Bandes vorbekannt oder wird mittels eines
Sensors ermittelt.
[0048] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer fehlersicheren Steuerungseinheit für eine Bandtrommel
mit an dem Band befindlicher Last gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figuren 2a-2c
- eine schematische Darstellung einer Bandtrommel mit Veranschaulichung von Parametern
für die Berechnung der Länge eines gewickelten Bandes gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0049] In Figur 1 ist schematisch der Aufbau einer durch eine Steuerungseinheit C angesteuerten
Bandtrommel 10 abgebildet. Die Bandtrommel 10 wird durch einen Motor (nicht abgebildet)
angetrieben, sodass ein Band 20 auf die Bandtrommel 10 auf oder von der Bandtrommel
10 abgewickelt werden kann. Das Auf- oder Abwickeln erfolgt in Materiallagen. Insbesondere
wird ein Stahlband 21 auf die Bandtrommel 10 aufgerollt und je nach Drehrichtung des
Motors wieder abgerollt. Das Auf- und Abwickeln des Stahlbandes 21 erfolgt mit dem
Ziel, eine an das Stahlband 21 gekoppelte Last 30 auf- oder abzubewegen. Beispielsweise
ist dafür, wie in Figur 1 abgebildet, eine Umlenkrolle 11 vorgesehen. Diese ermöglicht
eine gezielte Verfahrbewegung 101 in eine vertikale Richtung, entweder nach oben im
Falle des Aufwickelns des Stahlbandes 20 oder nach unten im Falle des Abwickelns.
Somit wird die Last 30 nach oben oder unten bewegt.
[0050] Ein fehlersicheres Gebersystem E ist vorgesehen, um den Wickelvorgang der Bandtrommel
überwachen zu können. Dabei kann das Gebersystem E eine fehlersichere Position der
Bandtrommel erfassen und ausgeben. Fehlersichere Position bedeutet dabei, dass eine
Abweichung einer aktuellen Position der Bandtrommel von einer Ausgangsposition mittels
einer Winkelangabe erfolgt. Dabei werden die durch die Drehbewegung zurückgelegten
Winkelgrade erfasst.
[0051] Die Fehlersicherheit der so ermittelten Position wird im Zusammenspiel mit einer
funktional sicheren oder fehlersicheren Auswerteeinheit erreicht. Beispielsweise dient
eine fehlersichere Antriebseinheit D zur fehlersicheren Verarbeitung der Informationen
vom Geber E und zugleich zu einer weiteren Verarbeitung der fehlersicheren ermittelten
Position. Das fehlersichere Gebersystem E und die sichere Antriebseinheit D sind insbesondere
über eine entsprechend sicherheitsgerichtete Kommunikationsverbindung, beispielsweise
eine sogenannte Drive-CLIQ-Verbindung, wie sie bei Siemens-Komponenten eingesetzt
wird, verbunden.
[0052] Für die vorgeschlagene fehlersichere Materiallängenberechnung wird die fehlersichere
Position über eine sichere Verbindung, beispielsweise eine PROFINET- oder PROFIsafe-Verbindung,
zu einer ebenfalls fehlersicheren Steuerungseinheit C kommuniziert. Dazu benötigt
die fehlersichere Steuerungseinheit C zusätzlich zur Position der Bandtrommel 10 die
Dicke des Stahlbandes 21. Die Dicke kann beispielsweise im Steuerungssystem fest für
eine Anlage hinterlegt sein. Sie kann insbesondere manuell änderbar sein.
[0053] Auf Grundlage der Materialdicke sowie der Position der Bandtrommel kann dann in der
fehlersicheren Steuerungseinheit C die Berechnung einer auf der Bandtrommel 10 befindlichen
Materiallänge erfolgen. Dies kann ausgehend von einem wählbaren Zustand der Bandtrommel
erfolgen, beispielsweise von einem Zustand, in dem ein Band vollständig auf der Bandtrommel
aufgewickelt ist. Alternativ ist es auch denkbar, als Ausgangsstatus ein um wenige
Materiallagen bewickelte Bandtrommel anzunehmen. Dieser Ausgangsstatus ist mit dem
Geber zu koppeln, so dass dieser eine Position als abweichende Position zu der Referenzposition
ermitteln kann, welche der Ausgangssituation entspricht.
[0054] Das Berechnen der Materiallänge erfolgt auf Basis von geometrischen Überlegungen
zur Zunahme des Radius der Bandtrommel mit jeder aufgewickelten Materiallage und einen
sich daraus ergebenden Umfang an auf- oder abgewickeltem Material je Umdrehung. Eine
ausgehend von einer Referenzposition auf- oder abgewickelte Materiallänge, die auf
diesem Weg berechnet wird, gibt bei der abgebildeten Konstellation einer gekoppelten
Last 30 eine direkte Angabe einer Höhendifferenz der Last 30.
[0055] Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll die Last 30 in der Höhe verstellbar
sein, d.h. eine Verfahrbewegung 101 in vertikaler Richtung möglich sein. Beispielsweise
wird eine Textilrolle in einer textilverarbeitenden Anlage von einem Lagerregal in
eine textilverarbeitende Maschine versetzt. Ein Aufhalten von Bedienpersonal an der
Textilmaschine soll möglich sein, sofern eine Angabe über die sichere Position der
als Last transportierten Textilrolle einen Wert oberhalb eines vorgebbaren Schwellenwerts
bedeutet. Beispielsweise kann somit eine bestimmte kritische Höhe in einer Textilverarbeitungsfabrik
vorgegeben werden, unterhalb derer Lasten nicht bewegt werden dürfen, während sich
Bedienpersonal an der Anlage und insbesondere unterhalb der Last aufhält. Aufgrund
der großen Lasten, welche in solchen textilverarbeitenden Anlagen üblicherweise vorkommen,
ist es geboten, die Position der Last fehlersicher ermitteln zu können.
[0056] Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht die sichere Positionsbestimmung von Lasten
in Textilverarbeitungsfabriken, wobei auf übliche Weise vorhandene Komponenten wie
eine fehlersichere Steuerung, ein fehlersicheres Betriebssystem, sowie ein fehlersicheres
Gebersystem zurückgegriffen werden kann.
[0057] Es kann vorteilhafterweise eine Steuerung vorgesehen sein, die einerseits eine Bewegungssteuerung
für die Bandtrommel umfasst. Die Bewegungssteuerung wird beispielsweise in einem nicht-sicheren
Teil der CPU der Steuerung als Standardprogramm ausgeführt. Zusätzlich kann auf der
gleichen CPU ein fehlersicherer Teil vorgesehen sein, der die Lastüberwachung ausführt.
[0058] Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Bandtrommel Bestandteil
eines Regalbediengerätes, das in der Textilanlage bewegt wird. Die Bewegungssteuerung
steuert beispielsweise die Bandtrommel an, um die Last mittels des Regalbediengerätes
zu heben oder zu senken. Zugleich ist die Bewegungssteuerung beispielsweise auch zum
Ansteuern einer Fahrachse zuständig, die eine Horizontalbewegung der Last bewirkt.
Beispielsweise weist ein Regalbediengerät eine Bandtrommel mit am Band gekoppelter
Last auf. Das Gerät wird dann in einer zugeordneten Gasse verfahren. Diese Bewegung
kann durch ein Standardprogramm der Steuerung ausgeführt werden. Der fehlersichere
Teil der CPU ist insbesondere lediglich für die Überwachung der Lastposition zuständig
und löst ggf. eine Stoppreaktion aus. Beispielsweise wird die Stoppreaktion ausgelöst,
wenn die Position der Last zu niedrig ist, und bewirkt ein Stoppen der Bewegungssteuerung.
[0059] Oftmals werden Lasten über einen großen Bereich hinweg vertikal bewegt. Beispielsweise
liegen Regalfächer, aus welchen eine Last, beispielsweise eine Textilrolle, entnommen
wird, und eine Einsatzhöhe der Textiltrommel in der Textilverarbeitungsmaschine in
vertikaler Richtung weit auseinander. Damit geht einher, dass die Materiallänge, welche
auf die Bandtrommel auf- oder abzuwickeln ist, sehr groß sein kann.
[0060] Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren bedeutet eine große aufzuwickelnde Materiallänge,
dass viele Materiallagen übereinander gewickelt werden. Eine Bandtrommel kann somit
mit einem Stahlband 21 betrieben werden, welches eine konstante, vorzugsweise relativ
geringe Breite aufweist. Typischerweise liegen solche Bandbreiten im Bereich von wenigen
Zentimetern bis zu einigen Dezimetern. Eine aufgrund von konstruktiven Einschränkungen
vorgegebene Breite des Bandes ist vorzugsweise fest und muss nicht an die Menge aufzuwickelnden
Materials angepasst werden. Die Bandtrommel muss lediglich dergestalt sein, dass ausreichend
Platz für die aufgewickelten Materiallagen verfügbar ist. Dies beeinflusst beispielsweise
die Bandtrommel im Hinblick auf ihre Aufhängung.
[0061] Im Vergleich zu herkömmlichen Seiltrommeln, bei welchen die aufzuwickelnde Länge
des Seiles sich auf die Breite der Seiltrommel auswirkt, kann somit mittels der vorgeschlagenen
Erfindung eine sehr viel kompaktere Bauform eines Gerätes mit Hubfunktion und insbesondere
mit Lastüberwachungssystems realisiert werden.
[0062] In Figur 2a ist eine schematische Abbildung einer leeren Bandtrommel 10 gezeigt.
Zur Berechnung einer gesamten gewickelten Materiallänge L ist jeweils ein Umfang U
je gewickelter Lage zu berücksichtigen.
[0063] Der Umfang u
leere Haspel für die leere Bandtrommel 10 lässt sich mittels des Durchmessers d der Bandtrommel
berechnen.

[0064] Für die Länge einer auf der Bandtrommel aufgewickelten ersten Materiallage ist ein
angepasster Umfang anzunehmen, der die Dicke des aufgewickelten Bandes berücksichtigt.
Zum Berechnen des Umfangs wird nicht der Innendurchmesser oder der Außendurchmesser
einer aufgewickelten Materiallage angenommen, sondern ein mittlerer Durchmesser, der
die leere Haspel und eine einfache Materialdicke zugrunde legt.

[0065] Eine mit einer Lage bewickelte Bandtrommel 10' hat somit eine Materiallänge aufgewickelt,
die sich aus dem Durchmesser d' ableiten lässt. Dies ist in Figur 2b veranschaulicht.
[0066] Figur 2c zeigt beispielshalber die Situation, bei der bereits eine dritte Lage auf
die Bandtrommel 10''' aufgewickelt wurde. Für die Berechnung des Umfangs u
3 der äußersten Lage wird der Durchmesser d''' berücksichtigt, der jeweils die gesamte
Dicke der unteren Materiallagen berücksichtigt sowie wiederum die mittlere Dicke der
äußersten Daten.

[0067] Es ergeben sich somit folgende Formeln für den Umfang je nach Anzahl der Wicklungen:

[0068] Dabei wird das Formelzeichen m für die Materialdicke verwendet. Für die Anzahl der
Wicklungen wird das Formelzeichen n verwendet.
[0069] Für die gesamte Materiallänge l
ganz einer Wicklung mit n vollständigen oder ganzen Umdrehungen gilt:

[0070] Die so hergeleitete Formel könnte für das Bestimmen der Materiallänge in der Steuerung
mit Hilfe von For-schleifen umgesetzt werden. Da es sich um ein Sicherheitsprogramm
handeln soll, welches auch die Berechnung der Materiallänge sicherheitsgerichtet durchführt,
müssten Sprungbefehle vorgesehen sein, welche sich auf die Laufzeit der Berechnung
aufgrund der vielen Schleifendurchläufe auswirkt. Es kann vorteilhafterweise die entstandene
Summengleichung nach mathematischen Regeln aufgelöst werden:

[0071] Die ermittelte Formel kann in einem Sicherheitsprogramm ohne größere Laufzeitverluste
für das Berechnen der Materiallänge eingesetzt werden.
[0072] Es wurde zunächst von vollständigen Umwicklungen ausgegangen. Um auch bei unvollständigen
Wicklungen von einer Winkelangabe α des Gebers auf die Materiallänge schließen zu
können, wird vorzugsweise folgender Ansatz gewählt.
[0073] Zunächst wird die Anzahl n vollständiger Wicklungen ermittelt, indem der Winkel α
durch 360° geteilt wird und das Ergebnis auf die nächste ganze Zahl abgerundet wird.
[0074] Auf Basis der vollständigen durchlaufenen Wicklungen n wird die Materiallänge mit
der oben vorgestellten Formel bestimmt.
[0075] Zusätzlich wird die Materiallänge bestimmt, die sich aus der anteiligen Umdrehung
und somit teilweisen Wicklung ergibt. Für die unvollständige Wicklung wird der Umfang
u
n+1 bestimmt:

[0076] Mit dem anteiligen Winkel der letzten Umdrehung ergibt sich folgende Formel für die
Länge l
ant der letzten anteiligen Wicklung:

[0077] Somit kann durch Summation von l
ganz und l
ant auf die insgesamt gewickelte Materiallänge aus der Materiallänge aufgrund der vollständigen
Umdrehungen sowie aus der Materiallänge für die anteilige Umdrehung geschlossen werden.
[0078] Auf Basis der vorgestellten Herleitung der Materiallänge, die sich für eine Winkelangabe
oder Positionsangabe der Bandtrommel ergibt, kann einer ermittelten fehlersicheren
Position der Bandtrommel eine ermittelte fehlersichere Materiallänge zugeordnet werden.
Dementsprechend bildet die vorgestellte Herleitung und Formel die Basis für die Ermittlung
einer Materiallängenänderung und damit einer Positionsänderung einer Last direkt aus
der Änderung einer Position des Gebers der Bandtrommel.
[0079] Durch Vorsehen eines auf- oder abzuwickelnden Bandes und entsprechend einer Bandtrommel
wird vorteilhafterweise ermöglicht, dass eine sehr präzise Aussage oder Annahme über
den Durchmesser und damit den Umfang der gewickelten Materiallagen getroffen werden
kann, da insbesondere bei eine möglichst präzise ausgeführten Materialdicke, d.h.
einer konstanten Dicke des Bandes, sich wenig Ungenauigkeiten aufgrund der mehreren
Lagen ergeben können. Insbesondere kommt vorzugsweise eine Lage deckend auf einer
unteren Lage zu liegen.
1. Verfahren zum fehlersicheren Überwachen einer Lastposition einer mit einem Band gekoppelten
Last,
- wobei das Band auf eine Bandtrommel (10) aufgewickelt oder von einer Bandtrommel
(10) abgewickelt wird,
- wobei eine fehlersichere Position der Bandtrommel (10) mittels eines fehlersicheren
Gebersystems (E) ermittelt wird,
- wobei eine Länge des auf der Bandtrommel (10) gewickelten Bandes (20) in Abhängigkeit
von der fehlersicheren Position der Bandtrommel (10) und einer Dicke des Bandes (20)
mittels einer fehlersicheren Steuerungseinheit ermittelt wird,
- wobei die Lastposition auf Basis der Länge ermittelt wird,
- wobei die fehlersichere Steuerungseinheit in Abhängigkeit von der Lastposition einen
Sicherheitszustand für eine Bewegungssteuerungseinheit der Bandtrommel veranlasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Band (20) in Lagen auf die Bandtrommel (10) auf-
oder abgewickelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das fehlersichere Gebersystem (E) die fehlersichere
Position aus einer Winkelangabe des Gebers ableitet.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die fehlersichere Position
eine Stellung der Bandtrommel (10) relativ zu einer Ausgangsstellung angibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Stellung eine Angabe zu einer Anzahl erfolgter
Umdrehungen umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei bei dem Ermitteln der Länge
die Dicke des Bandes (20) für die Berechnung eines Umfangs des gewickelten Bandes
(20) je gewickelter Lage berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei bei der Berechnung des Umfangs je gewickelter Lage
bereits auf der Bandtrommel (10) befindliche Lagen, insbesondere eine Summe geschichteter
Lagen, berücksichtigt werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lastposition als Abstand
zu einer zu einer Ausgangsmateriallänge zugehörigen Referenzlastposition ermittelt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Last mittels eines Koppel-
oder Greifwerkzeuges mit dem Band (20) oder einer Abschlusskomponente des Bandes (20)
gekoppelt ist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Dicke des Bandes vorbekannt
ist oder mittels eines Sensors ermittelt wird.
11. Fehlersichere Steuerungseinheit (C), wobei die fehlersichere Steuerungseinheit (C)
eine Schnittstelle zu einer fehlersicheren Antriebseinheit (D) mit fehlersicherem
Gebersystem (E) aufweist, wobei die fehlersichere Steuerungseinheit (C) ausgebildet
ist
- zum Empfang einer fehlersicheren Position einer durch die Antriebseinheit angetriebenen
Bandtrommel (10) über die Schnittstelle,
- zum Berechnen einer Länge eines auf der Bandtrommel (10) gewickelten Bandes (20)
in Abhängigkeit von der fehlersicheren Position der Bandtrommel (10) und einer Dicke
des Bandes (20),
- zum Ermitteln einer Lastposition einer mit dem Band gekoppelten Last auf Basis der
Länge,
- zum Veranlassen eines Sicherheitszustandes für eine Bewegungssteuerungseinheit der
Bandtrommel in Abhängigkeit von der Lastposition.
12. Fehlersichere Steuerungseinheit (C) nach Anspruch 11, ferner aufweisend eine Schnittstelle
zu einem Sensor, wobei der Sensor zur Ermittlung der Dicke des Bandes (20) ausgebildet
ist.
13. Fehlersichere Steuerungseinheit (C) nach Anspruch 11, ferner aufweisend eine Nutzerschnittstelle
zur Eingabe eines Parameters, wobei aus dem Parameter die Dicke des Bandes (20) ableitbar
ist.
14. Fehlersichere Steuerungseinheit (C) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die
fehlersichere Steuerungseinheit (C) und die Bewegungssteuerungseinheit Teil einer
Steuerung zum Steuern und/ oder Regeln einer Verfahrbewegung (101) eines Regalbediengerätes,
Aufzuges, Hubwerkes oder Krans sind.
15. Fehlersichere Steuerungseinheit (C) nach Anspruch 14, wobei das Regalbediengerät in
einer Textilanlage vorgesehen ist.
16. Verfahren zum fehlersicheren Überwachen einer Lastposition einer mit einem Band gekoppelten
Last,
- wobei das Band derart auf eine Bandtrommel (10) aufgewickelt oder von einer Bandtrommel
(10) abgewickelt wird, dass gewickelte Lagen des Bandes übereinander zu liegen kommen,
so dass eine Breite der auf die Bandtrommel (10) gewickelten Lagen während eines Wickelns
annähernd konstant bleibt;
- wobei die Lastposition auf Basis einer mittels einer fehlersicheren Steuerungseinheit
fehlersicher ermittelten gewickelten Länge ermittelt wird;
- wobei die fehlersichere Steuerungseinheit in Abhängigkeit von der ermittelten Lastposition
einen Sicherheitszustand veranlasst für eine Bewegungssteuerungseinheit der Bandtrommel.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
- wobei eine fehlersichere Position der Bandtrommel (10) mittels eines fehlersicheren
Gebersystems (E) ermittelt wird,
- wobei die Länge des auf der Bandtrommel (10) gewickelten Bandes (20) in Abhängigkeit
von der fehlersicheren Position der Bandtrommel (10) und einer Dicke des Bandes (20)
mittels einer fehlersicheren Steuerungseinheit ermittelt wird.