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EP 3 771 772 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.02.2021 Patentblatt 2021/05 |
(22) |
Anmeldetag: 28.07.2020 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Benannte Validierungsstaaten: |
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KH MA MD TN |
(30) |
Priorität: |
30.07.2019 DE 102019005316
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(71) |
Anmelder: Hergeth, Hubert |
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6300 Zug (CH) |
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Erfinder: |
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- Hergeth, Hubert
6300 Zug (CH)
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(74) |
Vertreter: Hoffmann Eitle |
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Patent- und Rechtsanwälte PartmbB
Arabellastraße 30 81925 München 81925 München (DE) |
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VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR BILDUNG EINER FASERMATTE AUS STAPELFASERN ODER FLOCKEN |
(57) Zur Bildung eines Vlieses aus Stapelfasern werden die Fasern zwischen zwei Siebbänder
(3) geworfen. Die Verdichtung erfolgt zwischen den Siebbändern (3). Funktionswinkel
sind einstellbar.
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[0001] In der Textilindustrie gibt es neben dem Herstellen eines Vlieses mittels eines Doffers
seit Jahrzehnten die aerodynamische Vliesherstellung. Hierbei werden typischerweise
die Fasern von einer letzten Trommel abgesaugt und auf eine Siebtrommel oder ein Siebband
angesaugt, z.B.
US 3,906,588. Bei hohen Flächengewichten ist die einseitige Ansaugung an ein Sieb oder an eine
Trommel nicht ausreichend. Es werden deshalb zwei Siebtrommeln wie in
AT 207674 oder ein Siebband und eine Siebtrommel verwendet. Bei diesen Konstruktionen ist es
schwierig, das Maß, auf das die gebildete Vliesmatte zusammengepresst wird, zu variieren.
Bei einer Kombination von Siebband und Saugtrommel sind die Ansaugspunkte versetzt
und die Fasern werden schräg abgelegt. Es entsteht der unerwünschte Schindeleffekt.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein leicht zu verstellendes Ablagesystem zu schaffen,
das den Schindeleffekt vermeidet.
[0003] Die Erfindung sieht dazu eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß
Anspruch 6 vor.
[0004] Die Erfindung wird zunächst anhand von Fig. 1 beschrieben.
[0005] Eine Auflöse- oder Abschlagwalze 1) liefert Fasern/Flocken, die an einem Messer 2)
abgeschlagen werden, in einen Schacht, der an zwei Seiten durch Siebbänder 3) gebildet
wird. Eine Füllhöhenüberwachung 9) verhindert ein Überfüllen des Schachtes und kann
die Einfüllmenge beeinflussen.
[0006] Die herabfallenden Fasern werden durch die umlaufenden Siebbänder 3) verdichtet.
Ansaugungen 4) sind vorgesehen, damit die Fasern an den Siebbändern nicht durchrutschen
und Staub austritt. Die Siebbänder können in ihrem Abstand am Auslauf 10) eingestellt
werden. Der Winkel a), den die Siebflächen der Siebbänder an der Saugseite zur Fasertransportrichtung
einnehmen, kann zwischen 0° und 30° betragen. Die Siebbänder bilden zwei Seiten eines
parallelen oder in Materiallaufrichtung sich verjüngenden Schachtes. Jedem Siebband
3) ist eine Ansaugung 4) so zugeordnet, dass die Ansaugung 4) sich entlang zumindest
einer Teilstrecke des vertikal oder unter dem genannten Winkel laufenden Siebbands
3) im Bereich des Schachtes erstreckt. Die Ansaugung 4) ist dabei auf der dem Faserstrom
abgewandten Seite des Siebbands 3) vorgesehen und erzeugt somit einen Saugluftstrom
durch das Siebband 3) hindurch, der die Fasern an das Siebband 3) ansaugt und Staub
und dergleichen durch das Siebband 3) hindurch absaugt.
[0007] Es ist vorteilhaft, die Umlenkwalzen 6) in einem weiteren Abstand zum Abförderband
8) als die Umlenkwalzen 7) und 11) zu platzieren, um ein Stauchen der abzuführenden
Fasermatte zu verhindern.
[0008] Die beiden nicht durch Siebbänder gebildeten Seiten des Abführschachtes werden durch
keilförmige Wände, vorzugsweise aus durchsichtigem Kunststoff, gebildet. Dadurch entsteht
ein Winkel β).
[0009] Die Bänder können mit einer automatischen Innen- und Außenreinigung versehen sein.
[0010] Die Bänder werden durch Getriebemotoren vorzugsweise an einer oberen Walze 5) angetrieben.
Die Bandgeschwindigkeit der Siebbänder 3) ist maximal 20 % langsamer als die Geschwindigkeit
des Abförderbandes 8). Um zusätzlich die Matte zu verdichten, kann sie auch bis zu
100 % schneller sein.
[0011] Die Umlenkwalze 7) oder 11), um die die gebildete Fasermatte umgelenkt und von dem
Abförderband 8) abgeführt wird, sollte einen größeren Abstand vom Abförderband haben
als die andere der beiden. Die Figur 2 zeigt eine entsprechende Ausführungsform, in
der die Umlenkwalze 7), um die die gebildete Fasermatte umgelenkt und von dem Abförderband
8) abgeführt wird, einen größeren Abstand vom Abförderband hat als die Umlenkwalze
11). Im übrigen ist die Ausführungsform gemäß Figur 2 identisch mit derjenigen gemäß
Figur 1.
1. Vorrichtung zur Bildung einer Fasermatte aus Stapelfasern oder Flocken, bei der das
Material von einer mit Garnitur oder Stiften versehenen Walze (1) abgelöst wird und
in einen Schacht gelangt,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei gegenüberliegende Seiten des Schachtes aus besaugten Siebbändern (3) bestehen,
die in Materiallaufrichtung bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Siebbänder (3) sich in Materiallaufrichtung
gesehen in einem Winkel von 0° - 25° zur Transportrichtung annähern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher der Abstand der beiden Siebbänder
(3) voneinander einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher der Abstand zweier einem
Abförderband (8) am nächsten gelegenen Umlenkwalzen (7, 11) zum Abförderband (8) unterschiedlich
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welcher die Geschwindigkeit der
Siebbänder (3) zwischen 80 % und 200 % der Geschwindigkeit des Abförderbandes (8)
beträgt.
6. Verfahren zur Bildung einer Fasermatte aus Stapelfasern oder Flocken, bei dem das
Material von einer mit Garnitur oder Stiften versehenen Walze (1) abgelöst wird und
in einen Schacht gelangt,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei gegenüberliegende Seiten des Schachtes aus besaugten Siebbändern (3) bestehen,
die in Materiallaufrichtung bewegt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem die Siebbänder (3) sich in Materiallaufrichtung
gesehen in einem Winkel von 0° - 25° zur Transportrichtung annähern.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei welchem der Abstand der beiden Siebbänder (3)
voneinander einstellbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei welchem der Abstand zweier einem Abförderband
(8) am nächsten gelegenen Umlenkwalzen (7, 11) zum Abförderband unterschiedlich ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei welchem die Geschwindigkeit der Siebbänder
(3) zwischen 80 % und 200 % der Geschwindigkeit des Abförderbandes (8) beträgt.


IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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