[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Raumschallabsorber zur Montage an
einer Wand und/oder Decke.
[0002] Derartige Absorber werden verwendet, um den Hall in Räumen zu verringern. Es sind
Raumschallabsorber in Form von sogenannten Akustikbildern bekannt, die ausgelegt sind,
lediglich die von vorne auftreffenden Schallwellen zu absorbieren. Dadurch ist die
Nachhalldämmung nicht optimal.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Raumschallabsorber mit verbesserter
Nachhalldämmung zu schaffen.
[0004] Ein Raumschallabsorber, der diese Aufgabe löst, ist im Anspruch 1 angegeben. Die
weiteren Ansprüche geben bevorzugte Ausführungen an.
[0005] Durch das Vorsehen von Abstandshaltern sowie einer schallabsorbierenden Schicht mit
einer Vielzahl von herausragenden Absorberkörper, die zur Wand bzw. Decke hin gerichtet
sind, können Schallwellen hinter den Raumschallabsorber gelangen und von der Schicht
wirksam absorbiert werden.
[0006] Weitere spezifische Konstruktionsmerkmale und deren Vorteile sind aus folgender Beschreibung
und Figuren von Ausführungsbeispielen ersichtlich. Es zeigen
- Fig. 1
- die Rückseite eines ersten Ausführungsbeispiels eines Raumschallabsorbers in einer
perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- die Rückseite des Beispiels gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- die Vorderseite des Beispiels gemäss Fig. 1;
- Fig. 4
- das Beispiel gemäss Fig. 1 montiert an einer Wand in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene IV-IV gemäss Fig. 2;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Raumschallabsorbers;
- Fig. 6
- die Vorderseite des Beispiels gemäss Fig. 5;
- Fig. 7
- die Rückseite des Beispiels gemäss Fig. 5;
- Fig. 8
- das Beispiel gemäss Fig. 5 montiert an einer Decke in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene VIII-VIII gemäss Fig. 7;
- Fig. 9
- die Rückseite einer Variante des ersten Ausführungsbeispiels in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 10
- die Rückseite des Beispiels gemäss Fig. 9 zusätzlich mit einer Aufhängevorrichtung;
- Fig. 11
- das Beispiel gemäss Fig. 9 montiert an einer Wand in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene XI-XI gemäss Fig. 10;
- Fig. 12
- das Beispiel gemäss Fig. 9 montiert an einer Wand in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene XII-XII gemäss Fig. 10;
- Fig. 13
- die Vorderseite einer Erweiterung des Beispiels gemäss Fig. 9 in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 14
- die Rückseite des Beispiels gemäss Fig. 13;
- Fig. 15
- das Beispiel gemäss Fig. 13 montiert an einer Wand in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene XV-XV gemäss Fig. 14; und
- Fig. 16
- das Beispiel gemäss Fig. 13 montiert an einer Wand in einer Seitenansicht geschnitten
in der Ebene XVI-XVI gemäss Fig. 14.
[0007] Fig. 1-4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Raumschallabsorbers. Dieser
umfasst einen Aussenrahmen 10, an welchem mittels eines Innenrahmens 11 eine schallabsorbierende
Schicht 20 angeordnet ist.
[0008] Der Aussenrahmen 10 weist eine Seitenwand 10a sowie eine quer dazu angeordnete Vorderwand
10b (vgl. Fig. 3) auf und ist aus L-förmigen Profilteilen, beispielsweise aus Holz,
zusammengesetzt.
[0009] Der Innenrahmen 11 ist aus Leisten, z.B. aus Holz, zusammengesetzt. Am Innenrahmen
11 ist ein Stoff ("Gewebebezug") 30 befestigt, welcher offenporig und bedruckt ist,
so dass er auf der Vorderseite z.B. ein Bild zeigt (vgl. Fig. 3). Der Stoff 30 ist
am Innenrahmen 11 aufgespannt, indem er über die Aussenkante des Innenrahmens 11 gelegt
und auf dessen Rückseite z.B. mittels einer Vielzahl von Klammern befestigt ist.
[0010] Der Innerahmen 11 ist im Aussenrahmen 10 eingelegt und mittels dazwischen angeordneten
nachgiebigen Elementen 15 befestigt. Diese sind z.B. mittels Kleber auf Silikonbasis
gebildet, welcher beispielsweise zwischen den Ecken des Innenrahmens 11 und des Aussenrahmens
10 angebracht wird. Aufgrund der Nachgiebigkeit der Elemente 15 können Längenveränderungen
beim Aussenrahmen 10 und/oder Innenrahmen 11 ausgeglichen werden. Es kommt somit nicht
zum Verziehen und zur Faltenbildung des Stoffes 30. Vorzugsweise werden die beiden
Rahmen 10 und 11 ausschliesslich mit den nachgiebigen Elementen 15 verbunden.
[0011] Die schallabsorbierende Schicht 20 ist am Innenrahmen 11 z.B. mittels Klammern befestigt
und weist eine Vielzahl von Absorberkörpern 21 auf, die herausragen, vgl. auch Fig.
4. Die den Absorberkörpern 21 abgewandte Seite der Schicht 20, d.h. die Seite, welche
dem Stoff 30 zugewandt ist, ist eben ausgebildet.
[0012] Die Absorberkörper 21 sind z.B. auf einem Raster angeordnet und nach oben hin sich
verjüngend ausgebildet. Der Raster ist z.B. so gewählt, dass die jeweilige Mitte der
Absorberkörper 21 auf den Gitterpunkten eines quadratischen Netzes liegt.
[0013] Die Absorberkörper 21 sind typsicherweise so dimensioniert, dass pro dm
2 mindestens zehn, bevorzugt mindestens zwanzig Absorberkörper 21 und/oder höchstens
fünfzig, bevorzugt höchstens vierzig Absorberkörper 21 vorhanden sind. Die Höhe gemessen
vom tiefsten Punkt bis zur Spitze eines Absorberkörpers 21 beträgt typischerweise
mindestens 0.5 cm, bevorzugt mindestens 1 cm und/oder höchstens 4 cm, bevorzugt höchstens
3 cm.
[0014] Die Schicht 20 ist z.B. aus Schaumstoff gebildet, z.B. aus Polyurethan (PUR), beispielsweise
in Form eines PUR-Noppenschaumstoffes. Ein jeweiliger Absorberkörper 21 weist Poren
auf, die unregelmässig zueinander angeordnet sind und dadurch eine wirksame Absorption
von Schallwellen begünstigen.
[0015] Die Schicht 20 weist typischerweise ein Raumgewicht (Dichte der Schicht basierend
auf dem Volumen einschliesslich der Porenräume) auf, das mindestens 10 kg/m
3, vorzugsweise mindestens 20 kg/m
3 beträgt und/oder höchstens 100 kg/m
3, vorzugsweise höchstens 50 kg/m
3. Beispielsweise ist das Raumgewicht im Bereich von 20-30 kg/m
3.
[0016] Da sich die Schicht 20 auf der Rückseite des Raumschallabsorbers befindet, braucht
sie nicht unbedingt farbbeständig zu sein. Vorzugsweise ist die Schicht 20 aus einem
flammenhemmenden Material.
[0017] Damit die Schicht 20 gut am Stoff 30 anliegt, ist beim Beispiel gemäss Fig. 1 ein
Längsteil 22, z.B. ein Gummizug, vorgesehen, das abwechselnd entlang der Schicht 20
und des Innenrahmens 11 verläuft und jeweils endseitig am Innenrahmen 11 befestigt
ist. Die Abschnitte des Längsteils 22, welche entlang des Innenrahmens 11 verlaufen,
sind dort z.B. mittels Klammern am Innenrahmen 11 befestigt.
[0018] Im vorliegenden Beispiel weist der Raumschallabsorber ein weiteres schallabsorbierendes
Material 40 auf, welches kreuzförmig auf der Rückseite des Raumschallabsorbers angeordnet
ist. Das Material 40 ist in Form von Blöcken auf einem Träger 44 angeordnet, der durch
ein aus Leisten gefertigtes Kreuz, z. B. aus Holz, gebildet ist. Die Enden des Trägers
44 sind mittels nachgiebigen Elementen 45 am Aussenrahmen 10 befestigt. Diese sind
z.B. mittels Kleber auf Silikonbasis gebildet. Der Träger 44 mit dem Material 40 ist
aufgrund der nachgiebigen Elementen 45 beweglich mit dem Aussenrahmen 20 verbunden.
Es können dadurch Längenveränderungen beim Aussenrahmen 10 und/oder Träger 44 ausgeglichen
werden.
[0019] Das schallabsorbierende Material 40 ist vorzugsweise aus Schaumstoff, z.B. ein Verbundschaumstoff
wie PUR-Verbundschaumstoff, gebildet und weist ein höheres Raumgewicht als die Schicht
20 auf, um dadurch Schallwellen mit tieferen Frequenzen wirksam zu absorbieren. Typischerweise
beträgt das Raumgewicht mindestens 150 kg/m
3, vorzugsweise mindestens 200 kg/m
3 und/oder höchstens 300 kg/m
3, vorzugsweise höchstens 400 kg/m
3. Beispielsweise beträgt das Raumgewicht 250 kg/m
3.
[0020] Der Raumschallabsorber weist weiter Abstandshalter 50 und eine Aufhängevorrichtung
60 auf. Die Aufhängevorrichtung 60 ist z.B. durch eine Kette, ein Seil oder Band gebildet
und an den beiden Enden am Innenrahmen 11 befestigt. Die Aufhängevorrichtung 60 erlaubt
es, den Raumschallabsorber z.B. an einem oder mehreren Nägeln an der Wand aufzuhängen.
Die Aufhängevorrichtung 60 kann auch anders ausgestaltet sein. Wird der Raumschallabsorber
z.B. zur Montage an einer Decke verwendet, so können beispielsweise ein oder mehrere
gespannte, elastische Seile vorgesehen sein, die in zwei oder mehr Haken eingehängt
werden.
[0021] Die Abstandshalter 50 sind stiftförmig ausgebildet sind und können endseitig mit
weichen Auflageelementen, z.B. aus Filz versehen sein. Die Abstandshalter 50 sind
am Innenrahmen 11 befestigt und ragen mit einem Abstand A über den Aussenrahmen 10
heraus, vgl. Fig. 4. Typischerweise beträgt der Abstand A mindestens 1 cm, vorzugsweise
mindestens 2 cm, besonders bevorzugt mindestens 3 cm. Je grösser der Abstand A zwischen
der Wand und dem Raumschallabsorber ist, desto grösser ist die Absorbierung des Schalls.
[0022] Im vorliegenden Beispiel sind die Abstandshalter 50 in den Ecken des Innenrahmens
11 angeordnet sind. Sie können auch an anderen Stellen angebracht sein. Die Anzahl
der Abstandshalter 50 kann zwei, drei, vier oder mehr betragen.
[0023] Die Abstandshalter 50 sind so dimensioniert, dass nach der Montage des Raumschallabsorbers
ein Luftspalt zwischen den Absorberkörpern 21 der Schicht 20 und der Wand gegeben
ist. Wie Fig. 4 zeigt, ist auch zwischen dem Material 40 und der Wand ein Luftspalt
gegeben.
[0024] Funktionsweise und Vorteile des soweit beschriebenen Ausführungsbeispiels können
wie folgt zusammengefasst werden:
Der Raumschallabsorber wirkt als wirksame Nachhalldämmung und sorgt dafür, dass der
Schall im Raum nicht so stark oder kaum noch reflektiert wird.
[0025] Der Raumschallabsorber ist so konstruiert, dass die Schallwellen im hohen Frequenzbereich
sich an der Vorderseite (Stoff 30) absorbieren und die mittleren Frequenzen sich in
der Schicht 20 hinter dem Stoff 30 in Wärme umwandeln. Die wenig tieferen und die
tiefen Frequenzen, die hauptsächlich an der Wand entlang gehen ("wabern"), werden
auf der Rückseite des Stoffes 30 absorbiert. Durch den durch die Abstandshalter 50
gegebenen Luftspalt zwischen dem Raumschallabsorber und der Wand können die Schallwellen
hinter den Raumschallabsorber gelangen und von der Schicht 20 und dem Material 40
in Wärme umgewandelt werden.
[0026] Der Raumschallabsorber kann u.a. in Räumen eingesetzt werden, wo durch Nachhall das
Verstehen von Sprache, der Genuss von Musik und/oder der Raumklang beeinträchtigt
sind. Besonders auch in akustischen Messräumen und Messkabinen eignet sich der Raumschallabsorber,
denn gerade in diesen Räumen lassen sich durch Absorbieren des Nachhallens die Messergebnisse
um ein Vielfaches verbessern.
[0027] Der Raumschallabsorber kann individuell gestaltet werden. Die Grösse kann an den
Raum angepasst werden und der Stoff mit ausgesuchten und passenden Bildmotiven bedruckt
werden. Bevorzugt wird der Druck so ausgeführt, dass der Stoff nicht mit einer geschlossenen
Druckschicht versehen wird, sondern offenporig bleibt, so dass vorzugsweise der aller
grösste Teil des Schalls hindurchtreten kann.
[0028] Für eine wirksame Nachhalldämmung braucht das zweite schallabsorbierende Material
40 nicht unbedingt vorgesehen zu sein. So können beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig.
2 die Komponenten 40, 44 und 45 weggelassen sind. Auch bei dieser Variante sorgen
wie beim ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 die herausragenden Abstandshalter
50 für einen Luftspalt zwischen Raumschallabsorber und Wand.
[0029] Die soweit beschriebenen Ausführungsbeispiele sind für eine Montage an einer Wand
ausgelegt. Fig. 5-8 zeigen ein Beispiel für die Montage an einer Decke. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist auf der Vorderseite eine schallabsorbierende Schicht 70 mit
herausragenden Absorberkörpern 71 angebracht. Die Schicht 70 ist von einem Aussenrahmen
10' umgeben, welcher z.B. aus L-förmigen Profilteilen, beispielsweise aus Holz, zusammengesetzt
ist.
[0030] Die den Absorberkörpern 71 abgewandte Seite der Schicht 70, d.h. die Seite, welche
der Schicht 20 zugewandt ist (vgl. Fig. 8), ist eben ausgebildet.
[0031] Die Absorberkörper 71 sind auf einem Raster angeordnet und nach oben hin sich verjüngend
ausgebildet, z.B. pyramidenförmig. Der Raster ist z.B. so gewählt, dass die jeweilige
Mitte der Absorberkörper 71 auf den Gitterpunkten eines quadratischen Netzes liegt.
[0032] Die Absorberkörper 71 sind typischerweise so dimensioniert, dass pro dm
2 mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei Absorberkörper 71 und/oder höchstens zwanzig,
bevorzugt höchstens zehn Absorberkörper 71 vorhanden sind. Die Höhe eines jeweiligen
Absorberkörpers 71 gemessen vom tiefsten Punkt bis zur Spitze beträgt typischerweise
mindestens 2 cm, bevorzugt mindestens 3 cm, besonders bevorzugt mindestens 4 cm.
[0033] Als Material für die Schicht 70 eignet sich z.B. Schaumstoff, beispielsweise aus
Melaminharz. Das Material der Schicht 70 weist typischerweise ein Raumgewicht auf,
das mindestens 5 kg/m
3 beträgt und/oder höchstens 50 kg/m
3. Vorzugsweise ist das Material farbbeständig, da die Absorberkörper 71 nach der Montage
sichtbar bleiben. Somit führt die Sonneneinstrahlung nicht zu einer Farbveränderung,
z.B. einem Vergilben, Ausbleichen, etc. Vorzugsweise ist das Material der Schicht
70 flammenhemmend und weist beispielsweise eine Brandkennziffer von 5.3 auf.
[0034] Wie Fig. 7 zeigt, umgibt der Aussenrahmen 10' einen Innenrahmen 11', welcher z.B.
aus Leisten, beispielsweise aus Holz, gebildet ist. Weiter sind die schallabsorbierende
Schicht 20 und die Abstandshalter 50 zu sehen, wie sie beim Ausführungsbeispiel gemäss
Fig. 1 vorgesehen sind. Vorzugsweise sind die Absorberkörper 71 der Schicht 70 grösser
ausgebildet als die Absorberkörper 21 der Schicht 20, so dass pro Flächeneinheit die
Anzahl der Absorberkörper 71 kleiner ist als die Anzahl der Absorberkörper 21.
[0035] Im vorliegenden Beispiel ist die Schicht 20 auf der Rückseite der Schicht 70 befestigt,
z.B. durch Festkleben. Die Schicht 20 ist demnach via die Schicht 70 am Aussenrahmen
10' gehalten.
[0036] Zur Befestigung an der Decke ist eine Aufhängevorrichtung 60' vorgesehen, die hier
durch zwei elastische Seile oder Bänder gebildet ist, welche endseitig am Innenrahmen
11' befestigt sind. Zur Montage werden Haken an der Decke befestigt, an welchen die
Seile bzw. Bänder der Aufhängevorrichtung 60' eingehängt werden. Die Aufhängevorrichtung
erlaubt es, den montierten Raumschallabsorber zu drehen und somit auszurichten, insbesondere
dann, wenn die Haken nicht genau auf einer Linie angebracht wurden.
[0037] Die Abstandshalter 50 sind am Innenrahmen 11' befestigt und ragen wie beim Beispiel
gemäss Fig. 4 mit einem Abstand A über den Aussenrahmen 10' heraus, vgl. Fig. 8.
[0038] Beim Raumschallabsorber gemäss Fig. 5 kann durch Vorsehen der Schicht 70 auf der
Vorderseite der Schall noch wirksamer absorbiert und in Wärme umgewandelt werden.
[0039] In einer alternativen Variante kann die Schicht 70 durch den Stoff 30 gemäss dem
Beispiel in Fig. 3 ersetzt werden und z.B. am Innenrahmen 11' aufgespannt sein.
[0040] Fig. 9-12 zeigt eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1.
[0041] Vereinfachend ist hier nur ein Einzelrahmen 10" gezeigt, in welchem die schallabsorbierende
Schicht 20 angeordnet ist und an welchem der Stoff 30 aufgespannt ist. Anstelle des
Einzelrahmens 10" ist es denkbar, wie beim ersten Ausführungsbeispiel einen Aussenrahmen
10 und einen Innenrahmen 11 vorzusehen, welche mittels dazwischen angeordneten nachgiebigen
Elementen 15 miteinander verbunden sind.
[0042] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist das weitere schallabsorbierende
Material 40a, 40b anders angeordnet.
[0043] Es ist ein Trägerrahmen 47 vorgesehen, innerhalb welchem eine oder mehrere Trägerstreben
47a angeordnet sind, die gegenüberliegende Seiten des Trägerrahmens 47 miteinander
verbinden. Der Trägerrahmen 47 und die Trägerstreben 47a dienen als Träger für das
weitere schallabsorbierende Material 40a, 40b. Durch die Trägerstreben 47a ist auch
die schallabsorbierende Schicht 20 gehalten und übernehmen somit die Funktion des
Längsteils 22 aus dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0044] Der Trägerrahmen 47 ist über Zwischenelemente 48 mit dem Einzelrahmen 10" - oder
einem Aussenrahmen 10 wenn vorhanden - verbunden. Die Zwischenelemente 48 können aus
einem nachgiebigen Material bestehen, z.B. aus einem Kleber auf Silikonbasis.
[0045] Das weitere schallabsorbierende Material 40a, 40b ist lamellenförmig auf dem Trägerrahmen
47 und den Trägerstreben 47a angebracht, indem es in Form von Blöcken 40a, 40b ausgebildet
ist, welche sich jeweils von der einen Seite des Trägerrahmens 47 über die Trägerstreben
47a zur gegenüberliegenden Seite des Trägerrahmens 47 erstrecken. Die einzelnen Blöcke
40a, 40b sind jeweils beabstandet zueinander angeordnet, so dass ein freier Zwischenraum
gegeben ist, welchen einen Zugang zur Schicht 20 ermöglicht.
[0046] Wie insbesondere Fig. 12 zeigt, weisen die Blöcke 40b, 40b einen Querschnitt in Form
eines schiefwinkligen Parallelogramms auf bis auf den Block 40b in der Mitte, der
einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Der jeweilige Block 40a, 40b kann auch
eine andere Form haben, z.B. die eines rechteckigen Quaders. Blöcke 40a, 40b mit abgeschrägten
Seiten haben gegenüber rechteckigen Quadern u.a. den Vorteil, dass eine grössere Oberfläche
bei gleicher Masse an Material zur Verfügung steht. Beim vorliegenden Beispiel sind
Blöcke 40a, 40b mit unterschiedlichem Raumgewicht vorgesehen. Beispielsweise weist
ein Block 40a ein grösseres Raumgewicht auf als der Block 40b. Die Blöcke 40a, 40b
sind z.B. abwechselnd angeordnet.
[0047] Nach der Montage mittels z.B. der Aufhängevorrichtung 60 an der Wand, ergibt sich
aufgrund der Abstandshalter 50 einen Luftspalt zwischen der Wand und dem weiteren
schallabsorbierenden Material 40a, 40b und somit auch zwischen der Wand und der Schicht
20, vgl. in Fig. 12 den Abstand A, mit welchem die Abstandshalter 50 über den Trägerrahmen
47 hinausragen, sowie den Abstand B zwischen der Wand und dem weiteren schallabsorbierenden
Material 40a, 40b. Typischerweise beträgt der Abstand B mindestens 1 cm, vorzugsweise
mindestens 2 cm, besonders bevorzugt mindestens 3 cm. Der Abstand A ist typischerweise
mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 2 cm, besonders bevorzugt mindestens 3 cm,
grösser als der Abstand B.
[0048] Fig. 13-16 zeigen eine Erweiterung des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 9-12, bei
welcher zusätzlich eine Unterplatte 80 vorgesehen ist, welche aus schallabsorbierendem
Material gefertigt ist. Dieses kann z.B. ein Raumgewicht aufweisen, das noch höher
als jenes des Materials 40a, 40b ist. Die Unterplatte 80 unterstützt demnach die Absorption
besonders im tiefen Frequenzbereich.
[0049] Wie besonders Fig. 15 und 16 zeigen, kann die Unterplatte 80 nach innen abgeschrägte
Kanten aufweisen, um so eine Schallumlenkung zu unterstützen, vgl. auch in Fig. 14
das gestrichelte Rechteck innerhalb der Unterplatte 80, welches das innere Ende der
Kanten andeutet.
[0050] Rückwärtig der Unterplatte 80 sind Leisten 60" befestigt, die seitlich über die Unterplatte
80 hinausragen. Durch den jeweiligen herausragenden Teil einer Leiste 60" kann z.B.
eine Schraube hindurchgeführt werden zur Montage des Raumschallabsorbers an der Wand
oder auch Decke.
[0051] Die Leisten 60" sind über Abstandshalter 50' mit dem Trägerrahmen 47 verbunden. Die
Abstandshalter 50' sind hier jeweils geteilt ausgebildet, wobei die Endteile eines
Abstandshalters 50' z.B. mittels einer Schraubverbindung miteinander verbindbar sind.
[0052] Bei der Montage werden die Leisten 60" an der Wand bzw. Decke festgeschraubt, wodurch
auch die Unterplatte 80 montiert ist. Die Teile der Abstandshalters 50' werden dann
miteinander verschraubt, wodurch der Rest des Raumschallabsorbers mit den Leisten
60" verbunden wird.
[0053] Bei der hier gezeigten Variante dienen die Abstandshalter 50' und Leisten 60" auch
als Aufhängevorrichtung, so dass die Aufhängevorrichtung 60, welche bei den anderen
Ausführungsbeispielen vorgesehen ist, entfallen kann.
[0054] Nach der Montage ergibt sich aufgrund der Abstandshalter 50' ein Luftspalt zwischen
der Unterplatte 80 und dem weiteren schallabsorbierenden Material 40a, 40b und somit
auch zwischen der Wand bzw. Decke und der Schicht 20, vgl. in Fig. 16 den Abstand
A' der Abstandshalter 50' zwischen der Unterplatte 80 und dem Trägerrahmen 47 sowie
der Abstand B' zwischen der Unterplatte 80 und dem weiteren schallabsorbierenden Material
40a, 40b.
[0055] Die hier beschriebenen Raumschallabsorber sind besonders wirksam zur Nachhalldämmung
in einem Raum und sorgen dafür, dass der Schall nicht so stark oder kaum noch reflektiert.
Die Raumschallabsorber sind so ausgelegt, dass besonders der Schall im Hörbereich
absorbiert wird, u.a. im Bereich von 50 Hz bis 8'000 Hz und/oder im Bereich von 150
Hz bis 8'000 Hz.
[0056] Entsprechend der Ausmessung der Raumakustik können gezielt die Raumschallabsorber
ausgelegt werden, um den Nachhall wirksam zu dämmen. Je nach dem zu beeinflussenden
Frequenzbereich werden schallabsorbierende Materialien eingesetzt, z.B. nur die Schicht
20 oder eine Kombination mit einem oder mehreren der Materialien 40, 40a, 40b, 70,
80.
[0057] Nach der Montage sind durch die Abstandshalter 50; 50' die Absorberkörper 21 mit
einem Luftspalt bildenden Abstand zur Wand bzw. Decke angeordnet. Es ist somit eine
Luftschicht gegeben zwischen den Absorberkörpern 21 und der Wand bzw. Decke. Die Dicke
der Luftschicht beträgt typischerweise mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 2
cm, besonders bevorzugt mindestens 3 cm. Die Luftschicht grenzt dabei nicht unbedingt
vollflächig an die schallabsorbierende Schicht 20 an, sondern kann durch Komponenten
unterbrochen sein, z.B. durch den Träger 44 und das schallabsorbierende Material 40
beim Beispiel gemäss Fig. 1 oder durch den Träger 47, 47a und das schallabsorbierende
Material 40a, 40b beim Beispiel gemäss Fig. 9 bzw. 13. Im Weiteren kann die Luftschicht
beabstandet von der Wand bzw. Decke angeordnet sein; so ist z.B. beim Beispiel gemäss
Fig. 16 die Luftschicht wand- bzw. deckenseitig durch die Unterplatte 80 begrenzt.
[0058] Durch die zumindest teilweise an die Absorberkörper 21 anliegende Luftschicht ist
ein Zugang für die Schallwellen gegeben, so dass sie hinter den Raumschallabsorber
gelangen und von der Schicht 20 in Wärme umgewandelt werden können.
[0059] Aus der vorstehenden Beschreibung ergeben sich für den Fachmann zahlreiche Abwandlungen,
ohne von dem in den Patentansprüchen definierten Schutzumfang abzuweichen.
[0060] In den hier dargestellten Beispielen haben die Raumschallabsorber eine rechteckige
Form. Diese kann auch anders sein, z.B. polygonal, rund, beispielsweise kreisrund
oder elliptisch, oder eine Kombination von geraden und runden Formen.
[0061] Nach der Montage ragt der Raumschallabsorber unter Umständen relativ weit nach vorne
in den Raum hinein, sodass eine Sicht von der Seite her hinter den Raumschallabsorber
möglich ist. Um dies zu verhindern, kann die Seite des Raumschallabsorbers umlaufend
abgedeckt sein, z.B. mittels eines dehnbaren Stoffes.
1. Raumschallabsorber zur Montage an einer Wand und/oder Decke mit einem Rahmen (10;
10'; 10"), in welchem eine schallabsorbierende Schicht (20) angeordnet ist, die eine
Vielzahl von herausragenden Absorberkörper (21) aufweist, die nach der Montage zur
Wand bzw. Decke hin gerichtet sind, und mit Abstandshaltern (50; 50'), welche dazu
dienen, dass nach der Montage der Rahmen (10; 10'; 10") und die Absorberkörper (21)
mit einem Luftspalt bildenden Abstand zur Wand bzw. Decke angeordnet sind.
2. Raumschallabsorber nach Anspruch 1, wobei die Abstandshalter (50; 50') mindestens
eines der folgenden Merkmale A1-A5 aufweisen:
A1) die Abstandshalter sind stiftförmig ausgebildet;
A2) die Abstandshalter ragen mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 2 cm, besonders
bevorzugt mindestens 3 cm über den Rahmen (10; 10') heraus;
A3) es sind mindestens drei Abstandshalter vorgesehen;
A4) das Ende eines jeweiligen Abstandshalters weist einen Abstand zum Rahmen (10;
10'; 10") auf, der mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 2 cm, besonders bevorzugt
mindestens 3 cm beträgt;
A5) der jeweilige Abstandshalter ist unterteilt ausgebildet, so dass zwei Verbindungsenden
geformt sind, die durch eine lösbare Verbindung, insbesondere Schraubenverbindung,
miteinander verbindbar sind.
3. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die schallabsorbierende
Schicht (20) mindestens eines der folgenden Merkmale B1-B9 aufweist:
B1) die Schicht ist aus Schaumstoff gebildet;
B2) das Raumgewicht der Schicht beträgt mindestens 10 kg/m3, vorzugsweise mindestens 20 kg/m3;
B3) die Absorberkörper (21) sind auf einem Raster angeordnet;
B4) die Absorberkörper sind nach oben hin sich verjüngend ausgebildet;
B5) die Höhe der Absorberkörper beträgt mindestens 0.5 cm, bevorzugt mindestens 1
cm;
B6) die Höhe der Absorberkörper beträgt höchstens 4 cm, bevorzugt höchstens 3 cm;
B7) pro Quadratdezimeter sind mindestens 10, bevorzugt mindestens 20 Absorberkörper
vorgesehen;
B8) über die Schicht ist zu deren Fixation mindestens ein Längsteil (22, 47a) gelegt,
welches vorzugsweise elastisch ist;
B9) die den Absorberkörpern (21) abgewandte Seite der Schicht (20) ist eben ausgebildet.
4. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Rahmen ein Aussenrahmen
(10; 10') ist, der einen Innenrahmen (11; 11') umgibt.
5. Raumschallabsorber nach Anspruch 4, welcher nachgiebige Elemente (15) aufweist, über
welche der Innenrahmen (11) am Aussenrahmen (10) gehalten ist, vorzugsweise ist der
Innenrahmen ausschliesslich über nachgiebige Elemente am Aussenrahmen gehalten und/oder
vorzugsweise sind die nachgiebigen Elemente durch einen Silikonkleber gebildet.
6. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Fläche aus Stoff
(30) vorgesehen ist, welche direkt oder indirekt am Rahmen (10) gehalten ist, vorzugsweise
ist der Stoff bedruckt und/oder ist der Stoff an dem bzw. einem Innenrahmen (11) aufgespannt,
besonders bevorzugt ist der bedruckte Stoff offenporig.
7. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher mindestens ein
weiteres schallabsorbierendes Material (40; 40a, 40b, 80) aufweist, das mindestens
eines der folgenden Merkmale C1-C7 aufweist:
C1) das Material weist ein grösseres Raumgewicht auf als die schallabsorbierende Schicht
(20);
C2) das Raumgewicht des Materials beträgt mindestens 150 kg/m3, vorzugsweise mindestens 200 kg/m3;
C3) das Material ist in Form von einem oder mehreren Blöcken ausgebildet, wobei ein
Block vorzugsweise quaderförmig ist oder einen Querschnitt eines schiefwinkligen Parallelogramms
aufweist;
C4) das Material ist auf einem Träger (44; 47, 47a) angeordnet, welcher über nachgiebige
Elemente (45; 48) am Rahmen (10; 10") befestigt ist;
C5) das Material ist auf einem kreuzförmigen Träger (44) und/oder auf einem Träger
angeordnet, der einen Trägerrahmen (47) umfasst;
C6) das Material ist in Form von mehreren Blöcken ausgebildet, die beabstandet zueinander
angeordnet sind, so dass ein freier Zwischenraum dazwischen gegeben ist, vorzugsweise
sind die Blöcke parallel zueinander angeordnet;
C7) das Material ist derart am Rahmen (10; 10'; 10") gehalten, dass es nach der Montage
zwischen der schallabsorbierenden Schicht (20) und der Wand bzw. Decke angeordnet
ist.
8. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher eine Aufhängevorrichtung
(60; 60'; 60") aufweist zur Montage an der Wand und/oder Decke, vorzugsweise weist
die Aufhängevorrichtung eines oder mehrere der folgende Elemente auf: Kette, Seil,
Band, Leiste.
9. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher eine weitere schallabsorbierende
Schicht (70) aufweist, welche an der Vorderseite des Raumschallabsorbers angeordnet
ist und herausragende Absorberkörper (71) aufweist.
10. Raumschallabsorber nach Anspruch 9, wobei die weitere schallabsorbierende Schicht
(70) mindestens eines der folgenden Merkmale D1-D7 aufweist:
D1) die Schicht (70) ist aus Schaumstoff gebildet;
D2) das Raumgewicht der Schicht beträgt mindestens 5 kg/m3;
D3) die Absorberkörper (71) sind auf einem Raster angeordnet;
D4) die Absorberkörper (71) sind nach oben hin sich verjüngend ausgebildet;
D5) die Absorberkörper weisen eine grössere Höhe auf als die Absorberkörper (21) der
ersten schallabsorbierenden Schicht (20);
D6) pro Quadratdezimeter sind weniger Absorberkörper (71) vorgesehen als bei der ersten
schallabsorbierenden Schicht (20);
D7) die Schicht (70) ist farbbeständig.
11. Raumschallabsorber nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher ein erstes weiteres
schallabsorbierendes Material (40a, 40b) aufweist, das auf einem Träger (47, 47a)
angeordnet ist, welcher am Rahmen (10") gehalten ist, und ein zweites weiteres schallabsorbierendes
Material (80), das an der Wand bzw. Decke montierbar ist, so dass ein Luftspalt zwischen
dem beiden Materialien gegeben ist.
12. Raumschallabsorber nach Anspruch 11, der mindestens eines der folgenden Merkmale E1-E7
aufweist:
E1) das erste weitere schallabsorbierende Material ist in mehreren Blöcken (40a, 40b)
ausgebildet, wobei vorzugsweise mindestens ein Block ein grösseres Raumgewicht aufweist
als mindestens ein anderer Block;
E2) das erste weitere schallabsorbierende Material weist ein kleineres Raumgewicht
auf als das zweite weitere schallabsorbierende Material (80);
E3) das erste weitere schallabsorbierende Material (40a, 40b) weist ein Raumgewicht
von mindestens 150 kg/m3 und/oder weniger als 300 kg/m3 auf;
E4) das zweite weitere schallabsorbierende Material (80) weist ein Raumgewicht von
mindestens 300 kg/m3 und/oder höchstens 500 kg/m3 auf;
E5) das zweite weitere schallabsorbierende Material ist als Platte ausgebildet, welche
vorzugsweise abgeschrägte Kanten aufweist;
E6) das zweite weitere schallabsorbierende Material ist an den Abstandshaltern (50')
gehalten.
E7) das zweite weitere schallabsorbierende Material ist an Leisten (60") angeordnet,
welche an der Wand bzw. Decke befestigbar sind.