[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung, die zum Fördern eines Fördermediums
ein als Seitenkanal- oder Peripheralgebläse ausgeführtes Gebläse umfasst. Ein bevorzugtes
Anwendungsgebiet ist der Kraftfahrzeugbau. Die Fördervorrichtung kann beispielsweise
als Sekundärluftpumpe für ein Abgassystem einer Verbrennungskraftmaschine und insbesondere
zum Spülen eines Filters oder anderen Speichermediums für flüchtige Kraftstoffbestandteile
verwendet werden.
[0002] In Kraftstoffzuführsystemen von Ottomotoren werden verdunstete Kraftstoffbestandteile
mittels Filter aufgefangen und der Verbrennungskraftmaschine über deren Saugbereich
zugeführt. Als Filter werden typischerweise Aktivkohlefilter (AKF) verwendet, die
flüchtige Kraftstoffbestandteile speichern und die bei Tankentlüftung austretenden
Gase dadurch reinigen. Damit die Filterwirkung erhalten bleibt, muss der Filter von
Zeit zu Zeit gespült und dadurch regeneriert werden. Dies geschieht durch Rückspülung.
Das Spülgas wird dem Verbrennungsprozess der Verbrennungskraftmaschine zugeführt.
Die Betriebszeiten, in denen eine Rückspülung des mit flüchtigen Kraftstoffbestandteilen
beladenen Filters sinnvoll ist, werden aufgrund steigender Anforderungen an die Umweltverträglichkeit
ständig kürzer. So wird die als Antriebsmotor eines Fahrzeugs dienende Verbrennungskraftmaschine
beispielsweise im Stand des Fahrzeugs abgeschaltet. Umso wichtiger wird es, die für
die Zuführung der flüchtigen Kraftstoffbestandteile in den Verbrennungsprozess geeigneten
Betriebszustände der Verbrennungskraftmaschine intensiv für die Regeneration des Filters
zu nutzen, die Gemischbildung der Verbrennungskraftmaschine aber möglichst wenig zu
stören.
[0003] In Spülgassystemen kommen derzeit vereinzelt Radialgebläse zum Einsatz, um die im
Filterspülgasstrom enthaltenen flüchtigen Kraftstoffbestandteile in den Saugbereich
der Verbrennungskraftmaschine zu fördern. Radialgebläse arbeiten mit sehr hohen Arbeitsdrehzahlen
von bis zum 60.000 U/min, um die zum Spülen des Filters erforderlichen Drücke zu erreichen.
Die hohe Arbeitsdrehzahl stellt enorme Anforderungen an einen elektrischen Antrieb
des Gebläses, die Wuchtgüte des Förderrads und die Toleranzen der Bauteile. Nachteilig
sind die ungünstigen akustischen Eigenschaften von Radialgebläsen, insbesondere die
nur mit großem Aufwand beherrschbare Körperschallproblematik aufgrund Unwucht. Der
durch Unwucht induzierte Körperschall wächst mit der zweiten Potenz der Drehzahl und
ist bei den für Radialgebläse erforderlichen Drehzahlen von 50.000 bis 60.000 U/min
enorm. Entsprechend groß ist der konstruktive Aufwand, der beim Anbau des Radialgebläses
an eine Fahrzeugkarosserie zur Schallentkopplung betrieben werden muss.
[0004] Seitenkanal- und Peripheralgebläse sind in Bezug auf die erforderliche Arbeitsdrehzahl
für den Einsatz in Kraftfahrzeugen deutlich günstiger. Sie kommen mit Drehzahlen von
20.000 U/min, also etwa einem Drittel des für Radialgebläse erforderlichen Drehzahlniveaus
aus, um für das Spülen der Filter ausreichend hohe Drücke zu erzeugen. Hierdurch entschärft
sich die Körperschallproblematik durch Unwucht wesentlich. Eine auf dem Seitenkanalprinzip
basierende Spülgaspumpe kann vergleichsweise einfach am Einbauort im Fahrzeug, beispielsweise
an der Karosserie, angebaut werden. Akustische Auffälligkeiten im Fahrzeuginnenraum
können mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen der Schallentkopplung vermieden werden.
[0005] Vor- und auch nachteilig ist die für Seitenkanal- und Peripheralgebläse typische,
sehr steile Förderkennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom". Auf der einen Seite ermöglicht
dies bereits bei niedrigen Arbeitsdrehzahlen hohe Förderdrücke. Im Überlastbereich,
d. h. im Diagramm der Förderkennlinie links vom Nennpunkt, steigen jedoch mit zunehmender
druckseitiger Drosselung und damit einhergehend abnehmendem Förderstrom der Förderdruck
und die Leistungsaufnahme des Gebläses auf unerwünscht hohe Werte. Dies kann auch
zu einem unerwünscht hohen Druckaufbau im Tankentlüftungssystem führen. Die mit zunehmender
Leistungsaufnahme steigende Dissipation im Gebläse lässt ferner die Temperatur des
Spülgases unerwünscht stark ansteigen, was bei den zu fördernden hochentzündlichen
Kraftstoffbestandteilen (Kohlenwasserstoffgemische) problematisch werden kann.
[0006] Der Einsatz von Seitenkanal- und Peripheralgebläsen in Spülgassystemen ist grundsätzlich
bekannt, beispielsweise aus der
DE 197 09 903 A1 und der
DE 197 40 582 A1.
[0007] Die
DE 10 2011 108 763 B4 offenbart die Verwendung eines Seitenkanalgebläses als Sekundärluftpumpe für ein
Abgassystem und schlägt zur Reduzierung der Leistungsaufnahme vor, das Seitenkanalgebläse
zweiflutig auszuführen. Aufgrund der mit der Zweiflutigkeit einhergehenden Reduzierung
der Umfangserstreckung des jeweiligen Förderkanals stellt sich eine flachere, bis
zur Nullförderung aber immer noch linear steigende Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
ein.
[0008] Die
US 3 280 752 B offenbart eine Seitenkanalpumpe, in deren Seitenkanal als Strömungsleitelemente wirkende
Rippen vorstehen. Für dieses Gebläse wird eine Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
in Richtung Nullförderung beschrieben. Die
DE 21 21 280 A schlägt zur Erzielung eines vergleichbaren Effekts die Anordnung von einer oder mehreren
Nuten im Seitenkanal vor.
[0009] Einen anderen Weg beschreitet die
US 2007/0160456 A1. Hieraus bekannte Seitenkanalgebläse weisen in einem ersten Ausführungsbeispiel ein
Laufrad mit Schaufeln auf, die an Ihren axialen Stirnseiten lokale Einschnürungen
aufweisen. Ein Peripheralgebläse eines zweiten Ausführungsbeispiels weist im Unterbrecherkanal,
der den Einlass vom Auslass des Gebläses trennt, eine Nut auf. In beiden Ausführungsbeispielen
wird über den Unterbrecherkanal gezielt eine Leckage und dadurch eine Abflachung der
Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie in Richtung Nullförderung eingestellt.
[0010] Die bekannten Maßnahmen zur Erzielung einer in Richtung Nullförderung abgeflachten
Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie gehen mit einem beachtlichen Konstruktionsaufwand
einher. Dies gilt insbesondere für die Anordnung von Strömungsleitrippen, im verminderten
Ausmaß aber grundsätzlich auch für die Anordnung von Nuten im Seitenkanal oder Unterbrecherkanal.
Nuten im Unterbrecherkanal und auch die stirnseitigen Einschnürungen der Schaufeln
haben den weiteren Nachteil, dass sich am Nutausgang oder im Bereich der Einschnürung
der Schaufeln ein konzentrierter, energiereicher Fluidstrahl im Einlassbereich des
Förderkanals bildet und dieser tangentiale Fluidstrahl weit in den Förderkanal dringt.
Der konzentrierte Fluidstrahl stört die Strömung im Einlassbereich und verzögert die
Anfachung der zur Energieübertragung erforderlichen Rotationskomponente der Fluidströmung
im Förderkanal. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die Energieübertragung
vom Förderrad auf das Fluid im Förderkanal erst in einem Umfangswinkelbereich von
60° bis 80° stromab des Einlasses einsetzt und durch den aus dem Unterbrecherkanal
in den Förderkanal austretenden Fluidstrahl noch weiter in den Förderkanal verlagert
wird.
[0011] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Fördervorrichtung mit einem Gebläse zum Fördern
eines Fördermediums zu schaffen, die für einen Wechselbetrieb zwischen minimalem Förderbedarf,
meist Nullbedarf, und temporär hohem Förderbedarf geeignet ist.
[0012] Eine andere oder weitere Aufgabe ist die Bereitstellung einer Fördervorrichtung,
die sich im Hinblick auf die Körperschallentwicklung für den Einsatz in Kraftfahrzeugen,
beispielsweise für den Einsatz als Sekundärluft-Fördervorrichtung oder insbesondere
als Spülgas-Fördervorrichtung, eignet.
[0013] Noch eine andere oder weitere Aufgabe ist die Bereitstellung einer Fördervorrichtung,
bei der eine Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie und damit einhergehend
eine Verringerung der Leistungsaufnahme mit konstruktiv einfachen Mitteln erzielt
wird.
[0014] Die Erfindung betrifft dementsprechend eine Fördervorrichtung für ein Fördermedium,
beispielsweise zum Fördern von Sekundärluft für ein Abgassystem oder insbesondere
zum Spülen eines Filters für flüchtige Kraftstoffbestandteile im Kraftstoffzuführsystem
eines Kraftfahrzeugs. Die Fördervorrichtung umfasst zum Fördern des Fördermediums
ein Gebläse, das als Seitenkanal- oder Peripheralgebläse ausgeführt ist. Das Gebläse
umfasst ein Gehäuse und ein im Gehäuse um eine Drehachse drehbares Förderrad. Das
Gehäuse weist einen Einlass und einen Auslass für das Fördermedium, einen in Umfangsrichtung
erstreckten Förderkanal mit einem Seitenkanal und einen in Umfangsrichtung erstreckten
Unterbrecherkanal zur Trennung von Einlass und Auslass auf. Der Einlass und der Auslass
münden in den Förderkanal. Das Förderrad weist Schaufeln auf, die bei Drehung des
Förderrads periodisch den Förderkanal und den Unterbrecherkanal durchlaufen, um das
durch den Einlass in den Förderkanal strömende Fördermedium, wie von Seitenkanal-
und Peripheralgebläsen grundsätzlich bekannt, durch Impulsübertragung im Förderkanal
zu fördern und unter erhöhtem Druck durch den Auslass auszustoßen.
[0015] Nach der Erfindung ist die Fördervorrichtung dazu eingerichtet, dass die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
des Gebläses in Richtung minimalen Förderstroms, d. h. in Richtung auf eine theoretische
Nullförderung, wie sie bei einem vollständigen Verschluss des Auslasses eintreten
würde, abflacht oder gegebenenfalls sogar abfällt.
[0016] Die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie wird bei konstanter Drehzahl des Förderrads
durch Variation einer druckseitigen Drosselung des Gebläses ermittelt. Hierzu wird
ein Strömungswiderstand, zweckmäßigerweise ein Ventil, stromab des Förderkanals, zweckmäßigerweise
am oder nahe beim Auslass des Gebläses, von einem minimalen Widerstand bis auf einen
maximalen Widerstand, der insbesondere einem vollständigen Verschluss entsprechen
kann, verändert. Die Kennlinie kann in die drei Bereiche Überlastbereich, Nennbereich
und Vollastbereich unterteilt werden. Der Nennbereich erstreckt sich um den nominalen
Arbeitspunkt, kurz "Nennpunkt", des Gebläses. Wird die druckseitige Drosselung vom
Nennbereich ausgehend verringert, arbeitet das Gebläse im Vollastbereich. Wird die
druckseitige Drosselung vom Nennbereich ausgehend erhöht, arbeitet das Gebläse im
Überlastbereich. Werden im Diagramm der Kennlinie der Förderstrom längs der Abszisse
und die Förderdruckdifferenz zwischen Gebläseauslass und Gebläseeinlass längs der
Ordinate aufgetragen, erstrecken sich der Überlastbereich von links bis zum Nennbereich
und der Vollastbereich von rechts bis zum Nennbereich. Wird die druckseitige Drosselung
erhöht, durchläuft das Gebläse mit zunehmender Drosselung vom Vollastbereich aus den
Nennbereich, insbesondere den Nennpunkt, und gelangt in den Überlastbereich. Dabei
sinkt der Förderstrom, während die Differenz zwischen Einlassdruck und Auslassdruck
steigt.
[0017] In bevorzugter Ausführung ist die Fördervorrichtung dazu eingerichtet, beispielsweise
durch konstruktive Gestaltung des Gebläses, dass die Förderdruck-über-Förderstrom
Kennlinie mit abnehmendem Förderstrom bis in den Nennbereich kontinuierlich ansteigt
und die Steigung Überlastbereich, vorteilhafterweise im Nennbereich, abnimmt. Vorteilhafterweise
steigt die Förderdruck-über-Förderstrom Kennlinie mit abnehmendem Förderstrom bis
wenigstens zum Nennpunkt kontinuierlich an, und ihre Steigung nimmt erst im Nennpunkt
oder erst nach Durchlaufen des Nennpunkts mit weiter zunehmender Drosselung und entsprechend
abnehmendem Förderstrom ab. Die Steigung der Kennlinie kann in diesem abgeflachten
Kennlinienbereich überall oder in einem oder mehreren Abschnitten noch immer größer
Null sein. Bevorzugt wird, wenn sie im Überlastbereich, d. h. links vom Nennbereich
oder Nennpunkt, überall kleiner als 0.2 oder kleiner als 0.1 ist. Die Steigung kann
mit zunehmender Drosselung auch negativ werden, so dass die Kennlinie mit zunehmender
Drosselung in Richtung minimalen Förderstroms abfällt.
[0018] Der Einsatz von Seitenkanal- und Peripheralgebläsen als Spülgas-Fördervorrichtungen
ist zwar grundsätzlich bekannt, wie etwa aus den eingangs genannten
DE 197 09 903 A1 und
DE 197 40 582 A1. Aufgrund der Kennlinienabflachung und damit einhergehend der verringerten Leistungsaufnahme
bei geringem Förderbedarf, was Nullförderbedarf einschließt, eignet sich die erfindungsgemäße
Fördervorrichtung jedoch im besonderen Maße zum Spülen und damit einhergehend zum
Regenerieren von Filtern für flüchtige Kraftstoffbestandteile, da das Gebläse in Motorbetriebsphasen,
in denen dem Kraftstoffgemisch kein oder nur ein sehr geringer Anteil von Spülgas
zugemischt werden darf, mit verringerter Leistungsaufnahme betrieben werden kann.
Im Vergleich mit Radialgebläsen weisen Seitenkanal- und Peripheralgebläse eine deutlich
größere Dynamik auf, da sie typischerweise nur mit etwa einem Drittel der Drehzahl
von Radialgebläsen arbeiten. Aufgrund der abgeflachten Kennlinie kann das Gebläse
der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung im unteren Drehzahlbereich, in dem es bei
Einsatz als Spülgasgebläse die meiste Zeit arbeitet, mit im Vergleich zu herkömmlichen
Seitenkanal- und Peripheralgebläsen höheren Drehzahlen betrieben werden, so dass es
in den vergleichsweise kurzen Zeiten, in denen Spülgas zugemischt werden kann und
dementsprechend ein temporär hoher Förderbedarf besteht, in kurzer Zeit beschleunigt
werden kann. Das Gebläse der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung kann somit bei geringem
oder Nullbedarf mit einer im Vergleich zu herkömmlichen Seitenkanal- und Peripheralgebläsen
hohen Drehzahl und bei hohem Förderbedarf mit einer im Vergleich zu Radialgebläsen
geringen Drehzahl betrieben werden. Über den gesamten Betriebsbereich gesehen können
die Drehzahlspreizung und in der Folge die Ansprechzeit im Falle eines Wechsels des
Förderbedarfs verringert werden.
[0019] Im unteren Drehzahlbereich (Überlastbereich), bei Nullförderung oder nur geringer
Förderung, wird das Förderrad in vorteilhaften Ausführungen mit Drehzahlen unter 5.000
U/min oder unter 3.000 U/min, beispielsweise mit einer Drehzahl aus dem Bereich von
1.000 bis 2.000 U/min betrieben. Im oberen Drehzahlbereich (Volllastbereich), bei
großem Förderbedarf, wird es mit einer Drehzahl von vorteilhafterweise wenigstens
15.000 U/min und maximal 25.000 U/min, bevorzugt mit einer Drehzahl von 20.000 ± 2.000
U/min, betrieben.
[0020] Zur Erzielung der Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie schlägt die
Erfindung mehrere Maßnahmen vor, die alternativ zueinander jeweils einzeln, aber auch
in unterschiedlichen Kombinationen zusammen verwirklicht sein können.
[0021] In ersten Ausführungen weist das Gebläse über die Umfangslänge des Unterbrecherkanals
einen gleichmäßig vergrößerten Dichtspalt zwischen den Kanalwänden des Unterbrecherkanals
und der jeweils durchlaufenden Schaufel des Förderrads auf. Die Schaufeln und der
Unterbrecherkanal bilden über die Umfangslänge bzw. Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
längs des axial äußeren Schaufelrands an einer oder beiden Stirnseiten der jeweiligen
Schaufel einen axialen Dichtspalt und längs des radial äußeren Schaufelrands der jeweiligen
Schaufel einen radialen Dichtspalt. Der um eine den Unterbrecherkanal durchlaufende
Schaufel gebildete Dichtspalt erstreckt sich von einem Fußpunkt der jeweiligen Schaufel
längs des einen axialen Schaufelrands, anschließend längs des radial äußeren Schaufelrands
und hieran anschließend längs des anderen axialen Schaufelrands bis zum Fußpunkt der
Schaufel an diesem anderen axialen Schaufelrand.
[0022] Die axialen Dichtspalte weisen jeweils eine axiale Spaltweite und der radiale Dichtspalt
weist eine radiale Spaltweite auf. Die axiale Spaltweite kann bei einem oder auch
bei beiden axialen Dichtspalten variieren. Falls die axiale Spaltweite variiert, variiert
sie über die Länge des jeweiligen axialen Dichtspalts in radialer Richtung nur monoton,
d. h. der jeweilige axiale Dichtspalt weitet sich axial entweder von radial innen
nach außen oder von radial außen nach innen, weist aber keine lokale Abragung, Einschnürung
oder andere Art der Vertiefung auf. Bevorzugt weisen beide axialen Dichtspalte jeweils
eine konstante axiale Spaltweite über ihre gesamte Länge auf. Die axiale Spaltweite
der beiden axialen Dichtspalte kann ungleich oder bevorzugt gleich sein. Bevorzugt
ist der Gesamtdichtspalt in Bezug auf die beiden axialen Dichtspalte symmetrisch.
Auch für den radialen Dichtspalt gilt, dass dessen Spaltweite, d. h. die radiale Spaltweite,
in bevorzugten Ausführungen konstant, jedenfalls aber frei von rippenförmigen Abragungen
oder nutförmigen Vertiefungen ist. Durch die gleichmäßige Dichtspaltvergrößerung wird
über den Unterbrecherkanal eine gezielte Leckage in Richtung Einlassbereich eingestellt,
die für eine Abflachung, gegebenenfalls auch ein instabiles Abfallen der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
in Richtung minimalen Förderstroms bzw. theoretischer Nullförderung sorgt.
[0023] Der Dichtspalt zwischen den Schaufeln und den Kanalwänden des Unterbrecherkanals
ist, wie vorstehend diskutiert, größer als es für die Gewährleistung eines freien
Laufs des Förderrads erforderlich wäre. Die axiale Spaltweite an der linken Stirnseite
und/oder der rechten Stirnseite der jeweiligen Schaufel und/oder die radiale Spaltweite
am freien radialen Schaufelende können insbesondere wenigstens einer Spielpassung
von Schaufel und Unterbrecherkanal entsprechen. Vorzugsweise ist eine oder sind zwei
der Spaltweiten und besonders bevorzugt sind alle drei genannten Spaltweiten jeweils
größer als es einer Spielpassung entspricht.
[0024] Die axiale Spaltweite eines oder beider axialen Dichtspalte und/oder die radiale
Spaltweite des radialen Dichtspalts kann oder können bezogen auf eine maximale Breite
der Schaufeln, wobei die Schaufelbreite parallel zur Drehachse des Förderrads gemessen
wird, insbesondere wenigstens 3% oder wenigstens 4% oder wenigstens 5% der maximalen
Schaufelbreite betragen. Bei herkömmlichen Seitenkanal- und Peripheralgebläsen aus
dem Automotive-Bereich betragen die Spaltweiten höchstens ein oder zwei Zehntel Millimeter.
In vorteilhaften Ausführungen der Erfindung beträgt oder betragen die axiale Spaltweite
eines oder beider axialen Dichtspalte und/oder die radiale Spaltweite des radialen
Dichtspalts wenigstens 3 (drei) Zehntel Millimeter oder wenigstens 4 (vier) Zehntel
Millimeter oder wenigstens 5 (fünf) Zehntel Millimeter. Variiert die Spaltweite über
die Länge des jeweiligen Dichtspalts, so beträgt in derartigen Ausführungen die kleinste
Spaltweite im jeweiligen Dichtspalt vorteilhafterweise wenigstens 3 Zehntel Millimeter
oder wenigstens 4 Zehntel Millimeter.
[0025] Die gleichmäßige Dichtspaltvergrößerung kann treffend auch durch das Verhältnis von
Dichtspaltfläche zu effektiver Schaufelfläche charakterisiert werden. Als Dichtspaltfläche
wird die in Drehrichtung des Laufrads in eine Längsschnittebene des Laufrads projizierte
Fläche des Gesamtdichtspalts verstanden, wobei sich die Drehachse des Förderrads in
dieser Längsschnittebene erstreckt. Bei einfach geraden und exakt radial erstreckten
Schaufeln fallen die Projektionsebene und die Schaufelebene zusammen. Bei schräg zur
Radialen weisenden oder abknickenden oder rund geneigten Schaufeln ist dies jedoch
nicht der Fall. Derartige Schaufeln werden sozusagen auf eine exakt radial weisende
plane Schaufel projiziert. Die effektive Schaufelfläche ist die Schaufelfläche, mit
der die jeweilige Schaufel bei Drehung des Förderrads in Drehrichtung auf das Fördermedium
wirkt und dadurch einen Impuls in Drehrichtung bewirkt. Der Dichtspalt erstreckt sich
über den gesamten äußeren Schaufelrand, soweit der Schaufelrand die effektive Schaufelfläche
umgibt. Ist die jeweilige Schaufel beispielsweise in einen Schlitz am äußeren Umfang
des Förderrads eingesteckt, zählt die im Schlitz befindliche Schaufelfläche nicht
als effektive Schaufelfläche. Ebenso wird als Schaufelfußpunkt nur ein Punkt der Schaufelfläche
unmittelbar am äußeren Umfang des Förderrads verstanden. Dieses Verhältnis von Dichtspaltfläche
zu effektiver Schaufelfläche beträgt in vorteilhaften Ausführungen wenigstens 0.06
oder wenigstens 0.07. Für einen trotz der gezielten Leckage guten Wirkungsgrad ist
es von Vorteil, wenn das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu effektiver Schaufelfläche
höchstens 0.25 oder höchstens 0.20 beträgt.
[0026] Alternativ oder zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Verhältnissen kann die
gleichmäßige Dichtspaltvergrößerung durch das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu der
bei Drehung des Förderrads von den Schaufeln durchlaufenen Kanalquerschnittsfläche
des Unterbrecherkanals charakterisiert werden. Der Unterbrecherkanal weist in der
vorstehend genannten Längsschnittebene eine freie Kanalquerschnittsfläche auf, die
seitlich und radial außen von den Kanalwänden des Unterbrecherkanals und radial innen
von einer geraden Linie, die durch den Schaufelfußpunkt am einen axial äußeren Schaufelrand
und den Schaufelfußpunkt am anderen axial äußeren Schaufelrand verläuft, begrenzt
wird. Das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu Kanalquerschnittsfläche beträgt vorzugsweise
wenigstens 0,05 oder wenigstens 0,06. Das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu Kanalquerschnittsfläche
kann bis zu 0,20 oder bis zu 0,15 und bevorzugt bis höchstens 0,13 betragen.
[0027] Aufgrund der erfindungsgemäß gleichmäßigen Vergrößerung des Dichtspalts strömt der
Leckagestrom gleichmäßig längs des Schaufelrands verteilt, vorteilhafterweise über
den gesamten freien äußeren Schaufelrand gleichmäßig verteilt, aus dem Unterbrecherkanal
in den Förderkanal. Es ist aber auch denkbar, dass sich der Leckagestrom gleichmäßig
im radialen Dichtspalt und einem der axialen Dichtspalte längs des Schaufelrands verteilt.
Anders formuliert kann sich der Leckagestrom L-förmig um die Schaufeln verteilen.
Strömt der Leckagestrom über den gesamten freien äußeren Schaufelrand, also gleichmäßig
im radialen Dichtspalt und beiden axialen Dichtspalten längs des Schaufelrands verteilt,
kann der Leckagestrom im Wesentlichen beispielsweise U- oder halbringförmig um die
Schaufeln verteilt sein. Eine Störung der Strömung im stromaufwärtigen Förderabschnitt
des Förderkanals, nahe dem Einlass, wird zumindest weitgehend vermieden. Die Ausbildung
der Rotationsströmung wird sogar unterstützt, wodurch die Energieübertragung merklich
früher beginnt. Die Förderleistung und der Wirkungsgrad des Gebläses werden gegenüber
einem Gebläse mit einer Nut als Leckagepfad merklich erhöht.
[0028] Die Abflachung der Förderkennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" kann auch mittels
eines Bypass erzielt werden, der die Hochdruckseite des Gebläses mit der Niederdruckseite
des Gebläses unter Umgehung des Unterbrecherkanals verbindet, so dass sich ein Leckagestrom
von der Hochdruckseite zur Niederdruckseite einstellt. Die Hochdruckseite des Gebläses
umfasst einen stromabwärtigen Abschnitt des Förderkanals und erstreckt sich von dort
in die Förderrichtung über den Auslass bis zu einem stromab auf das Gebläse folgenden
Schließ- und/oder Dosierorgan oder einem Verbraucher, dem das Fördermedium mittels
des Gebläses zugeführt wird. Das Schließ- und/oder Dosierorgan kann insbesondere ein
Dosierventil sein. Die Niederdruckseite erstreckt sich über den Einlass bis in den
Förderkanal und umfasst einen in Förderrichtung an den Einlass anschließenden stromaufwärtigen
Abschnitt des Förderkanals.
[0029] Der Bypass kann als passiver oder als aktiver Bypass, gegebenenfalls auch als eine
Mischform aus passivem und aktivem Bypass ausgeführt sein. Bei Ausführung als passiver
Bypass wird der Strömungswiderstand des Bypass allein durch die geometrische Gestaltung
des Bypass so eingestellt, dass ein mittels des Strömungswiderstands vorgegebener
Leckagestrom für das Abflachen, bevorzugt Abknicken, der Druckkennlinie sorgt. Bei
Ausführung als aktiver Bypass ist im Bypass ein Bypassventil angeordnet. Das Bypassventil
geht bei Überschreiten eines vom Bypassventil vorgegebenen Grenzdrucks aus einem Zustand
minimalen Durchflusses schlagartig oder mit weiter steigendem Druck kontinuierlich
bis in einen Zustand maximalen Durchflusses über.
[0030] Der Bypass kann zusätzlich zum vergrößerten Dichtspalt oder anstelle des vergrößerten
Dichtspalts verwirklicht sein.
[0031] Zusätzlich oder alternativ zum vergrößerten Dichtspalt und/oder zum Bypass kann die
Abflachung der Förderkennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" durch eine Begrenzung
der Eingangsleistung (Wellenleistung) erzielt werden. Auf diese Weise kann der Förderdruck
in einem gewünschten Betriebsbereich des Gebläses, vorzugsweise im Überlastbereich,
begrenzt werden. Es kann beispielsweise eine Förderkennlinie eingestellt werden, die
im Nennpunkt einen Maximalwert annimmt und im Überlastbereich stetig abnimmt. Im Falle
eines von einem Elektromotor angetriebenen Gebläses, kann die elektrische Eingangsleistung
des Elektromotors begrenzt werden. Insbesondere kann der Eingangsstrom des Motors
bei konstanter Spannung auf einen bestimmten Wert begrenzt werden. Die Hardware und/oder
Software zur Begrenzung der elektrischen Eingangsleistung kann innerhalb der Fördervorrichtung
verbaut und/oder implementiert oder Bestandteil einer abgerückten Steuerung sein.
[0032] Eine weitere der Maßnahmen besteht in der Wahl der Schaufelgeometrie. So können mehrere
der Schaufeln, vorzugsweise alle Schaufeln, an wenigstens einem axial äußeren Schaufelrand
und/oder am radial äußeren Schaufelrand eine in Umfangsrichtung erstreckte, konvexe
Rundung oder schräge Anfasung aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können mehrere
der Schaufeln, vorzugsweise alle Schaufeln, einen radial äußeren Schaufelrand aufweisen,
der in einer Draufsicht auf eine Vorderseite der jeweiligen Schaufel konvex oder konkav,
beispielsweise rund, nach radial innen oder radial außen gewölbt oder polygonal, beispielsweise
trapezförmig ist oder von einer Stirnseite zur anderen monoton ansteigt. Alternativ
oder zusätzlich können mehrere der Schaufeln, vorzugsweise alle Schaufeln, wenigstens
einen Schaufelabschnitt aufweisen, der in axialer Ansicht des Förderrads mit einer
Neigung zu einer durch die jeweilige Schaufel erstreckten Radialen auf eine Drehachse
des Förderrads weist.
[0033] Die Abflachung der Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" kann allein durch die
Schaufelgeometrie erzielt werden. In bevorzugten Ausführungen wird eine oder werden
mehrere der die Schaufelgeometrie betreffenden Maßnahme(n) jedoch in Kombination mit
der Maßnahme der Dichtspaltvergrößerung und/oder dem Bypass und/oder der Begrenzung
der Eingangsleistung (Wellenleistung) verwirklicht.
[0034] Noch eine Maßnahme besteht darin, das Gebläse mehrflutig, beispielsweise zweiflutig,
auszuführen. Ein mehrflutiges Gebläse umfasst eine erste Förderflut und eine zweite
Förderflut. Ferner umfasst das Gebläse einen für beide Förderfluten gemeinsamen Auslass
oder einen ersten Auslass für die erste Förderflut und einen zweiten Auslass für die
zweite Förderflut, wobei der erste Auslass und der zweite Auslass stromab der jeweiligen
Förderflut miteinander verbunden sind. Die erste und die zweite Förderflut können
sich in der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie und dadurch in der Förderleistung
voneinander unterscheiden. Die Förderfluten sind über den Auslass oder die verbundenen
Auslässe kurzgeschlossen. Unterscheiden sie sich in der Förderleistung, findet zumindest
in bestimmten Betriebszuständen, bevorzugt im Überlastbereich, über den gemeinsamen
Auslass oder die verbundenen Auslässe eine Rückströmung von der Förderflut größerer
Förderleistung (Hauptflut oder erste Flut) in die Förderflut geringerer Förderleistung
(Regelflut oder zweite Flut) statt. Bevorzugt weisen sie auch einen gemeinsamen Einlass
oder einen ersten Einlass für die erste Förderflut und einen zweiten Einlass für die
zweite Förderflut, wobei der erste Einlass und der zweite Einlass stromauf der jeweiligen
Förderflut miteinander verbunden sind. In derartigen Ausführungen sind die Förderfluten
parallelgeschaltet. Die Fluten können insbesondere im oder am Gehäuse des Gebläses
kurzgeschlossen oder parallelgeschaltet sein.
[0035] In einer ersten Variante des mehrflutigen Gebläses kommt ein mehrflutiges, bevorzugt
zweiflutiges Förderrad mit einer linken Förderflut (erste Flut) an einer Stirnseite
und einer rechten Förderflut (zweite Flut) an der anderen Stirnseite des Förderrads
zum Einsatz. Die beiden Förderfluten sind voneinander getrennt. Sie können durch einen
am Außenumfang des Förderrads umlaufenden Trennsteg des Förderrads oder durch einen
am Innenumfang des Gehäuses umlaufenden Trennsteg des Gehäuses fluidisch getrennt
werden. Der Trennsteg verläuft axial zwischen der linken Förderflut und der rechten
Förderflut. Die Förderfluten können einen gemeinsamen Einlass aufweisen, der zweckmäßig
an dem das Förderrad umgebenden Innenumfang des Gehäuses mündet. Sie können stattdessen
aber auch jeweils einen zugeordneten Einlass aufweisen, d. h. einen linken Einlass
an einer der linken Förderflut zugewandten linken Kanalstirnwand des Gehäuses und
einen rechten Einlass an einer der rechten Förderflut zugewandten rechten Kanalstirnwand
des Gehäuses. Der linke Einlass und der rechte Einlass können stromauf des Förderkanals
miteinander verbunden sein, d. h. eine gemeinsame Zuführung kann zum linken und rechten
Einlass verzweigen. Die Förderfluten können einen gemeinsamen Auslass aufweisen, der
zweckmäßig an dem das Förderrad umgebenden Innenumfang des Gehäuses mündet. Sie können
stattdessen aber auch jeweils einen zugeordneten Auslass aufweisen, d. h. einen linken
Auslass an einer der linken Förderflut zugewandten linken Kanalstirnwand des Gehäuses
und einen rechten Auslass an einer der rechten Förderflut zugewandten rechten Kanalstirnwand
des Gehäuses. Der linke Auslass und der rechte Auslass können stromab des Förderkanals
miteinander verbunden sein, d. h. zu einer gemeinsamen Abführung zusammenlaufen.
[0036] Die linke Förderflut und die rechte Förderflut können unterschiedlich ausgeführt
sein, indem die Schaufelgeometrie und/oder die Kanalgeometrie, nämlich die Geometrie
des Förderkanals und/oder des Unterbrecherkanals, links und rechts unterschiedlich
sind. Die linke und die rechte Förderflut unterscheiden sich in derartigen Varianteen
in der Förderleistung. Insbesondere kann die eine Flut einen größeren Druckaufbau
als die andere Flut erzeugen. So können beispielsweise die Schaufeln der einen Flut
größer als die Schaufeln der anderen Flut sein. Eine der Fluten kann mehr Schaufeln
als die andere aufweisen. Der Förderkanal der einen Flut kann im Längsschnitt des
Gebläses anders geformt und/oder größer als der Förderkanal der anderen Flut sein.
Der Unterbrecherkanal der einen Flut kann im Längsschnitt des Gebläses anders geformt
und/oder größer als der Unterbrecherkanal der anderen Flut sein. In einem der beiden
Förderkanäle können sonstige Maßnahmen, z. B. Störgeometrien, zur Reduzierung der
Förderleistung umgesetzt sein. Ziel ist es, intern in einer der beiden Förderfluten
einen Förderumschlag bei zunehmender druckseitiger Drosselung ab einem definierten
Arbeitszustand des Gebläses zu erreichen.
[0037] Diejenige Förderflut, die eine höhere Förderleistung hat, durchströmt im Kennlinienbereich
mit wirksamem Druckunterschied zwischen beiden Fluten die Förderflut mit geringerer
Förderleistung entgegen der Drehrichtung des Förderrads. Über den gemeinsamen Auslass
oder die verbundenen Auslässe kommt es zu einer Rückströmung aus der Förderflut höherer
Förderleistung in die Förderflut geringerer Förderleistung. Dies lässt den Druckaufbau
einbrechen und die Förderkennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" definiert abflachen,
bevorzugt abknicken.
[0038] In einer zweiten Variante des mehrflutigen Gebläses umfasst das Gebläse eine Hauptflut
(erste Förderflut) und zusätzlich eine Regelflut (zweite Förderflut). Die Hauptflut
und die Regelflut sind im Gehäuse des Gebläses gebildet. Das Förderrad ist Bestandteil
der Hauptflut. Die Regelflut ist kleiner ausgeführt als die Hauptflut.
[0039] Das Förderrad kann einen zusätzlichen Schaufelkranz aufweisen, mit dem es die Regelflut
bildet. Alternativ kann die Regelflut ein weiteres Förderrad mit Schaufeln aufweisen,
wobei das weitere Förderrad neben dem Förderrad der Hauptflut auf der gleichen Welle
angeordnet sein kann. Ist der weitere Schaufelkranz am Förderrad der Hauptflut angeordnet,
kann dieses Förderrad den Schaufelkranz der Regelflut axial auf gleicher Höhe und
radial innerhalb des Schaufelkranzes der Hauptflut oder axial versetzt zum Schaufelkranzes
der Hauptflut an einem Außenumfang, beispielsweise einem Außenumfang mit kleinerem
Durchmesser, aufweisen.
[0040] Wie weiter oben zur ersten Variante beschrieben, können die Hauptflut und die Regelflut
einen gemeinsamen Einlass aufweisen. Sie können stattdessen aber auch jeweils einen
zugeordneten Einlass aufweisen, d. h. einen Einlass für die Hauptflut und einen weiteren
Einlass für die Regelflut. Der Einlass der Hauptflut und der Einlass der Regelflut
können stromauf des Förderkanals miteinander verbunden sein, d. h. eine gemeinsame
Zuführung kann zum Einlass der Hauptflut und zum Einlass der Regelflut verzweigen.
Die Hauptflut und die Regelflut können einen gemeinsamen Auslass aufweisen. Sie können
stattdessen aber auch jeweils einen zugeordneten Auslass aufweisen, d. h. einen Auslass
für die Hauptflut und einen Auslass für die Regelflut, wobei der Auslass der Hauptflut
und der Auslass der Regelflut stromab des jeweiligen Förderkanals miteinander verbunden
sind, d. h. zu einer gemeinsamen Abführung zusammenlaufen.
[0041] Die Regelflut zeichnet sich durch einen flacheren Verlauf der Kennlinie "Förderdruck-über
Förderstrom" als die Hauptflut aus. In einem Kennlinienbereich um den Nennpunkt erfolgt
ein Förderumschlag und die Regelflut wird entgegen der Drehrichtung umströmt. Die
Regelflut wirkt ab einem bestimmten, zum Umschlag korrespondierenden Förderdruck als
Bypass und führt zum definierten Abflachen, bevorzugt Abknicken, der Kennlinie "Förderdruck-über
Förderstrom" der Hauptflut.
[0042] In einer dritten Variante des mehrflutigen Gebläses sind im Gehäuse des Gebläses
ein erster Förderkanal (erste Flut) und ein zweiter Förderkanal (zweite Flut) in Umfangsrichtung
hintereinander angeordnet und werden vom Förderrad nacheinander durchlaufen. Über
die Winkelerstreckung des ersten Förderkanals wird eine erste Förderflut und über
die Winkelerstreckung des zweiten Förderkanals wird eine zweite Förderflut erhalten.
Die Förderfluten unterscheiden sich in Bezug auf die Förderleistung. Zu diesem Zweck
können insbesondere die Förderkanäle unterschiedlich sein. So kann sich einer der
Förderkanäle um die Drehachse über einen größeren Winkel als der andere erstrecken,
und/oder es kann einer der Förderkanäle einen größeren Querschnitt als der andere
haben, und/oder es kann/können in einem der Förderkanäle eine oder mehrere Maßnahme(n)
zur Reduzierung der Förderleistung umgesetzt sein.
[0043] Die hintereinander angeordneten Förderkanäle sind in Bezug auf den Auslass kurzgeschlossen.
Bevorzugt sind sie parallelgeschaltet. Die hintereinander angeordneten Förderkanäle
weisen entweder einen gemeinsamen Auslass oder stattdessen jeweils einen zugeordneten
Auslass, d. h. einen ersten Auslass für den ersten Förderkanal und einen zweiten Auslass
für den zweiten Förderkanal, auf. Weisen sie den ersten Auslass und den zweiten Auslass
auf, sind diese stromab des jeweiligen Förderkanals miteinander verbunden, d. h. sie
laufen zu einer gemeinsamen Abführung zusammen. Auch in der Variante mit hintereinander
angeordneten Förderkanälen und entsprechend hintereinander angeordneten Förderfluten
kommt es über den Auslass zu einer Rückströmung in den Förderkanal mit der geringeren
Förderleistung und in der Folge einem definierten Abflachen, bevorzugt Abknicken,
der Kennlinie "Förderdruck-über Förderstrom". Die hintereinander angeordneten Förderkanäle
weisen im Falle einer Parallelschaltung entweder einen gemeinsamen Einlass oder jeweils
einen zugeordneten Einlass, d. h. einen ersten Einlass für den ersten Förderkanal
und einen zweiten Einlass für den zweiten Förderkanal, auf. Weisen sie den ersten
Einlass und den zweiten Einlass auf, sind diese stromauf der Förderkanäle miteinander
verbunden, d. h. eine gemeinsame Zuführung verzweigt zum ersten Einlass und zum zweiten
Einlass.
[0044] In einer vorteilhaften Ausführung umfasst die Fördereinrichtung ein Dosierventil
und eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, das Gebläse,
insbesondere das Förderrad, in Bezug auf die Drehzahl und das Dosierventil in Bezug
auf den Ventilzustand, d. h. in Bezug auf dessen Durchfluss, zu steuern und/oder regeln.
Das Dosierventil kann zwischen einem Zustand minimalen Durchflusses, der bevorzugt
ein Schließzustand ist, und einem Zustand maximalen Durchflusses umgesteuert werden.
In einer ersten Variante kann das Ventil zwischen diskreten Schaltzuständen umgesteuert
werden, ist also ein Schaltventil. In einer zweiten Variante ist es als Proportionalventil
ausgeführt und erlaubt eine stetige, kontinuierliche Veränderung der für den Durchfluss
maßgeblichen Ventilöffnung. Das Dosierventil kann insbesondere ein elektromagnetisches
Schalt- oder Proportionalventil, beispielsweise ein pulsweitenmoduliertes Ventil sein.
Das pulsweitenmodulierte Dosierventil kann beispielsweise mit einer Taktfrequenz von
wenigstens 5 Hz oder wenigstens 10 Hz betrieben werden. Taktfrequenzen aus dem Bereich
von 8 bis 12 Hz, beispielsweise von 10 Hz, werden bevorzugt.
[0045] Die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, bei hohem
Bedarf an Fördermedium das Dosierventil in einen Zustand großen Durchflusses, zweckmäßigerweise
maximalen Durchflusses, einzustellen und den Förderstrom durch Variation der Drehzahl
des Gebläses im oberen Drehzahlbereich von beispielsweise 15.000 bis 25.000 U/min
zu steuern und/oder zu regeln und bei geringem Bedarf das Gebläse im unteren Drehzahlbereich
von beispielsweise höchstens 5.000 oder höchstens 3.000 U/min, bevorzugt bei zumindest
im Wesentlichen konstanter Drehzahl aus dem unteren Drehzahlbereich, zu betreiben
und die Förderrate durch Variation des Ventilzustands einzustellen. Für ein schnelles
Hochfahren im Falle steigenden Bedarfs ist es vorteilhaft, wenn das Gebläse im Betriebszustand
geringen Bedarfs nicht stillgesetzt, sondern mit einer Drehzahl von wenigstens 300
U/min oder wenigstens 500 U/min betrieben wird. Bei Einstellung der Förderrate mittels
des Dosierventils ist es vorteilhaft, wenn die über das Dosierventil in einem geschlossenen
Ventilzustand gemessene Druckdifferenz gering ist. Das Gebläse wird in vorteilhaften
Ausführungen in diesem Betriebszustand mit einer Drehzahl betrieben, die gewährleistet,
dass diese Druckdifferenz am Dosierventil maximal 0,5 bar oder maximal 0,3 bar oder
maximal 0,2 bar beträgt.
[0046] Das Konzept des Wechsels zwischen "Förderbedarfsdeckung durch bedarfsgerechte Drehzahlvariation
des Gebläses im oberen Drehzahlbereich und offenem Dosierventil" bei großem Förderbedarf
und "Förderbedarfsdeckung durch Variation des Ventilzustands und Betrieb des Gebläses
im unteren Drehzahlbereich" bei geringem Förderbedarf kann mit jeder der hier offenbarten
anderen Maßnahmen kombiniert werden. Das Konzept ist aber auch an sich von Vorteil,
ohne die hier beanspruchte Abflachung der Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom".
Die Anmelderin behält es sich daher vor, hierauf eine eigene Anmeldung auch ohne das
Merkmal 1.3 des Anspruchs 1 zu richten.
[0047] Auch in den nachstehend formulierten Aspekten werden Merkmale der Erfindung beschrieben.
Die Aspekte sind in der Art von Ansprüchen formuliert und können diese ersetzen. In
den Aspekten offenbarte Merkmale können die Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen
Maßnahmen ergänzen und/oder relativieren, Alternativen zu einzelnen Merkmalen aufzeigen
und/oder Anspruchsmerkmale erweitern. In Klammern gesetzte Bezugszeichen beziehen
sich auf nachfolgend in Figuren illustrierte Ausführungsbeispiele der Erfindung. Sie
schränken die in den Aspekten beschriebenen Merkmale nicht unter den Wortsinn als
solchen ein, zeigen andererseits jedoch bevorzugte Möglichkeiten der Verwirklichung
des jeweiligen Merkmals auf.
Aspekt 1. Fördervorrichtung für ein Fördermedium, beispielsweise zum Spülen eines
Filters für flüchtige Kraftstoffbestandteile, mit einem als Seitenkanal- oder Peripheralgebläse
ausgeführten Gebläse (G) und optional einem elektrischen Antriebsmotor (25) für das
Gebläse, das Gebläse (G) umfassend:
1.1 ein Gehäuse (1, 2) mit einem Einlass (3) und einem Auslass (4) für das Fördermedium,
beispielsweise Spülluft, einem in Umfangsrichtung erstreckten Förderkanal (5) mit
einem Seitenkanal (6, 7) und einem in Umfangsrichtung erstreckten Unterbrecherkanal
(8; 9) zur Trennung von Einlass (3) und Auslass (4), und
1.2 ein im Gehäuse (1, 2) um eine Drehachse (R) drehbares Förderrad (10) mit Schaufeln
(13), die bei Drehung des Förderrads den Förderkanal (5) und den Unterbrecherkanal
(8; 9) durchlaufen,
1.3 wobei die Fördervorrichtung optional dazu eingerichtet ist, dass die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
der Fördervorrichtung oder des Gebläses (G) in Richtung minimalen Förderstroms abflacht
oder abfällt.
Aspekt 2. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Schaufeln (13)
und der Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals (8)
längs des axial äußeren Schaufelrands an einer oder beiden Stirnseiten der jeweiligen
Schaufel (13) einen axialen Dichtspalt (21, 23) mit einer konstanten oder radial fortschreitend
nur monoton, vorzugsweise linear, zunehmenden axialen Spaltweite (Wa) und längs des radial äußeren Schaufelrands der jeweiligen Schaufel (13) einen radialen
Dichtspalt (22) mit einer radialen Spaltweite (Wr) bilden, wobei die axiale Spaltweite (Wa) und/oder die radiale Spaltweite (Wr) so groß ist/sind, dass sich über den Unterbrecherkanal (9) eine gezielte Leckage
einstellt und die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie in Richtung minimalen Förderstroms
abflacht oder abfällt.
Aspekt 3. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schaufeln
(13) und der Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
(9) längs des axial äußeren Schaufelrands an einer oder beiden Stirnseiten der jeweiligen
Schaufel (13) einen axialen Dichtspalt (21, 23) mit einer axialen Spaltweite (Wa) und längs des radial äußeren Schaufelrands der jeweiligen Schaufel (13) einen radialen
Dichtspalt (22) mit einer radialen Spaltweite (Wr) bilden, wobei die axiale Spaltweite (Wa) und/oder die radiale Spaltweite (Wr) größer als eine Spielpassung von Schaufel (13) und Unterbrecherkanal (9) ist/sind.
Aspekt 4. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schaufeln
(13) und der Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
(9) längs des axial äußeren Schaufelrands an einer oder beiden Stirnseiten der jeweiligen
Schaufel (13) einen axialen Dichtspalt (21, 23) mit einer axialen Spaltweite (Wa) und längs des radial äußeren Schaufelrands der jeweiligen Schaufel (13) einen radialen
Dichtspalt (22) mit einer radialen Spaltweite (Wr) bilden, wobei die axiale Spaltweite (Wa) längs des axialen Schaufelrands überall mehr als 3%, vorzugsweise überall mehr als
4%, der axial gemessenen Schaufelbreite und/oder die radiale Spaltweite (Wr) längs des radialen Schaufelrands überall mehr als 3%, vorzugsweise überall mehr
als 4%, der radial gemessenen Schaufellänge beträgt/betragen.
Aspekt 5. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schaufeln
(13) und der Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
(9) längs eines äußeren Schaufelrands einen Dichtspalt (20) bilden, der eine Spaltweite
(Wa, Wr) aufweist, die längs des axial äußeren Schaufelrands an einer oder beiden Stirnseiten
der jeweiligen Schaufel (13) und/oder längs des radial äußeren Schaufelrands der jeweiligen
Schaufel (13) größer als für einen freien Lauf des Förderrads (10) erforderlich ist.
Aspekt 6. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die axiale Spaltweite (Wa) und/oder die radiale Spaltweite (Wr) längs der einen oder längs beider Stirnseiten und/oder längs des äußeren Umfangs
der jeweiligen Schaufel (13) konstant ist/sind oder längs des jeweiligen Dichtspalts
(21, 22, 23) nur monoton, vorzugsweise linear, zunimmt oder nur monoton, vorzugsweise
linear, abnimmt.
Aspekt 7. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Förderrad
(10) und der Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
(9) einen axialen Dichtspalt (10a) begrenzen, um den Unterbrecherkanal (9) nach radial
innen abzudichten, und sich dieser axiale Dichtspalt (10a) an einem Schaufelfußpunkt
(14, 15) oder radial außen vom Schaufelfußpunkt (14, 15) am axial äußeren Schaufelrand
der jeweiligen Schaufel (13) axial weitet, so dass zwischen der jeweiligen Schaufel
(13) und dem Unterbrecherkanal (9) ein vergrößerter axialer Dichtspalt (21, 23) erhalten
wird.
Aspekt 8. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei sich der vom Förderrad
(10) und dem Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung des Unterbrecherkanals
(9) begrenzte axiale Dichtspalt (10a) am Schaufelfußpunkt (14, 15) der jeweiligen
Schaufel (13) axial weitet, so dass der vergrößerte axiale Dichtspalt (21, 23) am
Schaufelfußpunkt beginnt.
Aspekt 9. Fördervorrichtung nach einem der sieben unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei sich der vom Förderrad (10) und dem Unterbrecherkanal (9) über die Winkelerstreckung
des Unterbrecherkanals (9) begrenzte axiale Dichtspalt (10a) unter Ausbildung einer
Schulter, die vorteilhafterweise an einer Stirnseite des Gehäuses (1, 2) des Gebläses
geformt ist, sprunghaft zum vergrößerten axialen Dichtspalt (21, 23) axial weitet.
Aspekt 10. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
- das Förderrad (10) einen Außenumfang aufweist, von dem die Schaufeln (13) nach radial
außen vorragen,
- die Schaufeln (13) jeweils einen äußere Schaufelrand aufweisen, der sich von einem
axial linken Schaufelfußpunkt (14) am Außenumfang des Förderrads (10) über einen radial
äußeren Umfang der jeweiligen Schaufel (13) bis zu einem axial rechten Schaufelfußpunkt
(15) am Außenumfang des Förderrads (13) erstreckt,
- der Unterbrecherkanal (9) mit der jeweiligen Schaufel (13) einen Dichtspalt (20) bildet,
der sich um den äußeren Schaufelrand vom linken Schaufelfußpunkt (14) bis zum rechten
Schaufelfußpunkt (15) erstreckt,
- der Dichtspalt (20) in Drehrichtung des Förderrads (10) in eine Längsschnittebene
des Förderrads (10) projiziert eine Dichtspaltfläche AD aufweist, wobei sich die Drehachse (R) des Förderrads (10) in dieser Längsschnittebene
erstreckt,
- die jeweilige Schaufel (13) in Drehrichtung in diese Längsschnittebene projiziert
eine effektive Schaufelfläche As aufweist, und
- das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu effektiver Schaufelfläche, AD/AS, wenigstens 0,06 oder wenigstens 0,07 oder wenigstens 0,08 beträgt.
Aspekt 11. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Verhältnis
von Dichtspaltfläche zu effektiver Schaufelfläche, AD/AS, höchstens 0,25 oder höchstens 0,20 beträgt.
Aspekt 12. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei
- das Förderrad (10) einen Außenumfang aufweist, von dem die Schaufeln (13) nach radial
außen vorragen,
- die Schaufeln (13) jeweils einen äußere Schaufelrand aufweisen, der sich von einem
axial linken Schaufelfußpunkt (14) am Außenumfang des Förderrads (10) über einen radial
äußeren Umfang der jeweiligen Schaufel (13) bis zu einem axial rechten Schaufelfußpunkt
(15) am Außenumfang des Förderrads (13) erstreckt,
- der Unterbrecherkanal (9) mit der jeweiligen Schaufel (13) einen Dichtspalt (20) bildet,
der sich um den äußeren Schaufelrand vom linken Schaufelfußpunkt (14) bis zum rechten
Schaufelfußpunkt (15) erstreckt,
- der Dichtspalt (20) in Drehrichtung des Förderrads (10) in eine Längsschnittebene
des Förderrads (10) projiziert eine Dichtspaltfläche AD aufweist, wobei sich die Drehachse (R) des Förderrads (10) in dieser Längsschnittebene
erstreckt,
- der Unterbrecherkanal (9) in der gleichen Längsschnittebene eine freie Kanalquerschnittsfläche
Au aufweist, die seitlich und radial außen von den Kanalwänden des Unterbrecherkanals
(9) und radial innen von einer geraden Linie begrenzt wird, die sich durch den linken
Schaufelfußpunkt (14) und den rechten Schaufelfußpunkt (15) erstreckt, und
- das Verhältnis von Dichtspaltfläche zu Kanalquerschnittsfläche, AD/AU, wenigstens 0,05 oder wenigstens 0,06 beträgt.
Aspekt 13. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Verhältnis
von Dichtspaltfläche zu Kanalquerschnittsfläche, AD/AU, höchstens 0,20 oder höchstens 0,15 beträgt.
Aspekt 14. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 2 bis 13, wobei der von der jeweiligen
Schaufel (13) und dem Unterbrecherkanal (9) begrenzte Dichtspalt (20) axial rechts
und axial links der jeweiligen Schaufel (13) eine konstante axiale Weite (Wa) aufweist oder vom jeweiligen Fußpunkt (14, 17) in radialer Richtung nach außen nur
monoton, vorzugsweise linear, zunimmt oder nur monoton, vorzugsweise linear, abnimmt.
Aspekt 15. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Unterbrecherkanal
(9) an den axial einander zugewandten Kanalseitenwänden frei von Vertiefungen ist.
Aspekt 16. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schaufeln
(13) an ihrem äußeren Schaufelrand keine axiale Vertiefung oder Einschnürung aufweisen.
Aspekt 17. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte mit Ausnahme des
Aspekts 15, wobei der Unterbrecherkanal (8) an wenigstens einer der axial einander
zugewandten Kanalseitenwände und/oder in einer das Förderrad (10) am radial äußeren
Umfang der Schaufeln (13) umgebenden Kanalumfangswand eine oder mehrere Vertiefungen,
wie etwa eine oder mehrere Nuten, aufweist.
Aspekt 18. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte mit Ausnahme des
Aspekts 16, wobei mehrere der Schaufeln (13), vorzugsweise alle Schaufeln (13), jeweils
an wenigstens einer axialen Stirnseite und/oder am radial äußeren Umfang eine Einschnürung
aufweisen.
Aspekt 19. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Schaufeln
(13) an wenigstens einem axial äußeren Schaufelrand und/oder am radial äußeren Schaufelrand
eine in Umfangsrichtung erstreckte, konvexe Rundung (16) oder schräge Anfasung (17)
aufweisen.
Aspekt 20. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die jeweilige Schaufel
(13) am jeweiligen axial äußeren Schaufelrand und/oder am radial äußeren Schaufelrand
nur abschnittsweise in Umfangsrichtung abgeschrägt oder konvex gerundet ist.
Aspekt 21. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) die Rundung (16) oder Anfasung (17) an einer in
Bezug auf die Drehrichtung oder eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) voreilenden
Schaufelvorderseite aufweist.
Aspekt 22. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) die Rundung (16) oder Anfasung (17) an einer in
Bezug auf die Drehrichtung oder eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) nacheilenden
Schaufelrückseite aufweist.
Aspekt 23. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) die Rundung (16) oder Anfasung (17) an einer in
Bezug auf die Drehrichtung oder eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) voreilenden
Schaufelvorderseite und eine weitere in Umfangsrichtung erstreckte, konvexe Rundung
(16) oder schräge Anfasung (17) auch an einer in Bezug auf die Drehrichtung oder eine
primäre Drehrichtung des Förderrads (10) nacheilenden Schaufelrückseite aufweist.
Aspekt 24. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei sich die konvexe Rundung (16) aus einem konvexen Rundungsabschnitt, der in die
Drehrichtung des Förderrads (10) weist, und einem konvexen Rundungsabschnitt, der
gegen die Drehrichtung weist, zusammensetzt, wobei die so zusammengesetzte Rundung
über ihren gesamten Verlauf vorzugsweise stetig differenzierbar ist.
Aspekt 25. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) die Rundung (16) oder Anfasung (17) nur an einem
axial äußeren Schaufelrand oder an beiden axial äußeren Schaufelrändern oder nur am
radial äußeren Schaufelrand in Umfangsrichtung aufweist.
Aspekt 26. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 19 bis 24, wobei die jeweilige
Schaufel (13) die Rundung (16) oder Anfasung (17) an beiden axial äußeren Schaufelrändern
und am radial äußeren Schaufelrand aufweist.
Aspekt 27. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei mehrere
der Schaufeln (13), vorzugsweise alle Schaufeln (13), einen radial äußeren Schaufelrand
(18) aufweisen, der in einer Draufsicht auf eine Vorderseite der jeweiligen Schaufel
(13) von beiden axialen Stirnseiten ausgehend konvex oder konkav, beispielsweise rund,
nach radial innen oder radial außen gewölbt oder polygonal, beispielsweise trapezförmig
ist.
Aspekt 28. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 19 bis 26, wobei mehrere der Schaufeln
(13), vorzugsweise alle Schaufeln (13), einen radial äußeren Schaufelrand (18) aufweisen,
der in einer Draufsicht auf eine Vorderseite der jeweiligen Schaufel (13) von einer
axialen Stirnseite zur anderen axialen Stirnseite der jeweiligen Schaufel (13) monoton
schräg oder rund ansteigt.
Aspekt 29. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei mehrere
der Schaufeln (13), vorzugsweise alle Schaufeln (13), wenigstens einen Schaufelabschnitt
(19) aufweisen, der in axialer Ansicht des Förderrads (10) mit einer Neigung (ϕ) zu
einer durch die jeweilige Schaufel (13) erstreckten Radialen auf eine Drehachse (R)
des Förderrads (10) weist.
Aspekt 30. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die jeweilige Schaufel
(13) oder der jeweilige Schaufelabschnitt (19) in Bezug auf die Drehrichtung oder
eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) in Vorwärtsrichtung geneigt ist.
Aspekt 31. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) in der axialen Ansicht in Bezug auf die Drehrichtung
oder eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) eine konkave Vorderseite aufweist.
Aspekt 32. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) einmal oder mehrmals abknickt, bevorzugt in Bezug
auf die Drehrichtung oder eine primäre Drehrichtung des Förderrads (10) einmal oder
mehrmals in Vorwärtsrichtung abknickt.
Aspekt 33. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die jeweilige Schaufel (13) wenigstens abschnittsweise kontinuierlich in Vorwärtsrichtung
gekrümmt ist.
Aspekt 34. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Neigung (ϕ) wenigstens 10° oder wenigstens 20° beträgt und/oder höchstens
60° oder höchstens 50° beträgt.
Aspekt 35. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend einen
Bypass (30; 40a; 40b), der eine Hochdruckseite des Gebläses (G) unter Umgehung des
Unterbrecherkanals (8) mit einer Niederdruckseite des Gebläses (G) verbindet, wobei
sich die Hochdruckseite vom Förderkanal (5) über den Auslass (4) bis zu einem stromab
des Gebläses (G) auf das Gebläse (G) folgenden Schließ- oder Dosierorgan (106), das
vorzugsweise ein Dosierventil (106) ist, und die Niederdruckseite über den Einlass
(3) bis in den Förderkanal (5) erstrecken.
Aspekt 36. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend einen
Bypass (30; 40, 40b), der einen dem Auslass (4) nahen, stromabwärtigen Förderabschnitt
(5c) des Förderkanals (5) oder den Auslass (4) unter Umgehung des Unterbrecherkanals
(8) mit einem dem Einlass (3) nahen, stromaufwärtigen Förderabschnitt (5a) des Förderkanals
(5) oder dem Einlass (3) verbindet.
Aspekt 37. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der Bypass (30;
40a; 40b) durch das Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G), optional auch durch ein Motorgehäuse
(26) des Elektromotors (25), falls die Förderrichtung einen solchen umfasst, führt.
Aspekt 38. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei sich der Bypass (30; 40; 40b) von einer Ausleitöffnung (31; 41), die vom stromabwärtigen
Förderabschnitt (5c) des Förderkanals (5) oder vom Auslass (4) abzweigt, bis zu einer
Einleitöffnung (35; 45), die im stromaufwärtigen Förderabschnitt (5a) des Förderkanals
(5) oder im Einlass (3) mündet, erstreckt.
Aspekt 39. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
umfassend den elektrischen Antriebsmotor (25) mit einem Motorgehäuse (26), wobei das
Motorgehäuse (26) mit dem Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) gefügt oder das Gehäuse
(1, 2) des Gebläses (G) axial zur Ausbildung gleichzeitig auch des Motorgehäuses (26)
verlängert ist, so dass der Antriebsmotor (25) und das Gebläse (G) eine Montageeinheit
bilden, und wobei der Bypass (30; 40a; 40b) in der Montageeinheit in sich geschlossen
ist.
Aspekt 40. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Bypass (30; 40a; 40b) neben dem Unterbrecherkanal (8), vorzugsweise in axialer
Draufsicht neben dem Unterbrecherkanal (8), durch das Gehäuse (1, 2) des Gebläses
(G) führt.
Aspekt 41. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
umfassend den elektrischen Antriebsmotor (25), der einen Stator (27), einen Rotor
(28) und ein den Stator und den Rotor umgebendes Motorgehäuse (26) umfasst und am
Gebläse (G) angeordnet ist, wobei ein Zweig (36, 37, 38) des Bypass (30) durch das
Motorgehäuse (26) führt.
Aspekt 42. Fördervorrichtung nach einem der sieben unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei sich der Bypass (30) insgesamt oder nur ein Zweig (31-35) des Bypasses (30)
axial zwischen einander unmittelbar zugewandten Stirnseiten des Gehäuses (1, 2) des
Gebläses (G) und des Förderrads (10) erstreckt.
Aspekt 43. Fördervorrichtung nach einem der acht unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Bypass (30) stromab des Einlasses (3) in den Förderkanal (5), vorzugsweise
in den Seitenkanal (6), mündet.
Aspekt 44. Fördervorrichtung nach einem der neun unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Bypass (30) stromauf des Auslasses (4) vom Förderkanal (5), vorzugsweise
vom Seitenkanal (6), abzweigt.
Aspekt 45. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend:
- eine Ausleitöffnung (31), die stromab eines in Umfangsrichtung erstreckten Förderzwischenabschnitts
(5b) des Förderkanals (5) in einem vom Förderzwischenabschnitt (5b) bis zum Unterbrechkanal
(8) erstreckten stromabwärtigen Förderabschnitt (5c) des Gebläses (G) vorgesehen ist,
- eine Einleitöffnung (35), die stromauf des Förderzwischenabschnitts (5b) in einem
vom Unterbrechkanal (8) bis zum Förderzwischenabschnitt (5b) erstreckten stromaufwärtigen
Förderabschnitt (5a) des Gebläses (G) vorgesehen ist, und
- einen Bypass (30), der die Ausleitöffnung (31) mit der Einleitöffnung (35) verbindet,
um den Druck am Auslass (4) des Gebläses (G) bei minimalen Förderstroms zu reduzieren.
Aspekt 46. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der Förderzwischenabschnitt
(5b) bezogen auf die Drehachse (R) des Förderrads (10) in Umfangsrichtung eine Winkelerstreckung
(β) von wenigstens 45° oder wenigstens 90° oder wenigstens 120° hat.
Aspekt 47. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der stromabwärtige Förderabschnitt (5c), in dem die Ausleitöffnung (31) mündet,
in Bezug auf die Drehachse (R) des Förderrads (10) vom Unterbrecherkanal (8) ausgehend
in Umfangsrichtung eine Winkelerstreckung (γ) von höchstens 120° oder höchstens 90°
oder höchstens 70° hat.
Aspekt 48. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der stromaufwärtige Förderabschnitt (5a), in den die Einleitöffnung (35) mündet,
vom Unterbrecherkanal (8) ausgehend in Umfangsrichtung eine Winkelerstreckung (a)
von höchstens 60° oder höchstens 45° hat.
Aspekt 49. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Ausleitöffnung (31) im Förderkanal (5), vorzugsweise im Seitenkanal (6),
vorgesehen ist.
Aspekt 50. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Einleitöffnung (35) im Förderkanal (5), vorzugsweise im Seitenkanal (6),
vorgesehen ist.
Aspekt 51. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 35 bis 50, wobei der Bypass (30)
wenigstens einen Bypassabschnitt (32, 34) aufweist, der als Vertiefung in einer dem
Förderrad (10) zugewandten Stirnfläche des Gehäuses (1, 2) geformt ist.
Aspekt 52. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 35 bis 51, umfassend eine Welle
für den Drehantrieb des Förderrads (10), wobei der Bypass (30) einen um die Welle
erstreckten, zentralen Bypassabschnitt (33) umfasst.
Aspekt 53. Fördervorrichtung nach einem Aspekte 35 bis 52, wobei im Bypass (40a; 40b)
ein Bypassventil (43) angeordnet ist, und das Bypassventil (43) einen Fluss durch
den Bypass (40a; 40b) zulässt, wenn der Druck des Fördermediums auf der Hochdruckseite,
beispielsweise im stromaufwärtigen Förderabschnitt (5c) des Förderkanals (5) oder
am Auslass (4), einen vorgegebenen Grenzdruck überschreitet.
Aspekt 54. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Bypassventil
(43) so ausgelegt ist, dass es den Bypass (40a; 40b) sperrt, wenn der Druck auf der
Hochdruckseite den Grenzdruck unterschreitet.
Aspekt 55. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Grenzdruck eine Druckdifferenz zwischen einem Druck der Hochdruckseite und
einem Druck des Niederdruckseite ist.
Aspekt 56. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Grenzdruck wenigstens 80% oder wenigstens 90% des Nennförderdrucks (Förderdruck
im nominalen Förderpunkt NP) des Gebläses (G) beträgt.
Aspekt 57. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Grenzdruck höchstens 120% oder höchstens 110% des Nennförderdrucks (Förderdruck
im nominalen Förderpunkt NP) des Gebläses (G) beträgt.
Aspekt 58. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Förderdruck im nominalen Förderpunkt (NP) des Gebläses (G) den Grenzdruck
bildet.
Aspekt 59. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei das Bypassventil (43) ein Ventilelement (46), das zwischen einer Position minimalen
Durchflusses und einer Position maximalen Durchflusses hin und her beweglich ist,
und eine Ventilfeder (47) zur Erzeugung einer auf das Ventilelement (46) in Richtung
auf die Position minimalen Durchflusses wirkenden Federkraft umfasst und das Bypassventil
(43) so angeordnet ist, dass ein Druck der Hochdruckseite auf das Ventilelement (46)
in Richtung auf die Position maximalen Durchflusses wirkt.
Aspekt 60. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Bypassventil
(43) einen Federraum (49) umfasst, in dem die Ventilfeder (47) angeordnet ist, und
der Bypass (40a; 40b) bei offenem Bypassventil (43) durch den Federraum (49) führt.
Aspekt 61. Fördervorrichtung nach einem der acht unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei das Bypassventil (43) als Rückschlagventil ausgeführt ist.
Aspekt 62. Fördervorrichtung nach einem der neun unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
der Bypass (40a; 40b) umfassend:
- eine Ausleitöffnung (41), die stromab eines in Umfangsrichtung erstreckten Förderzwischenabschnitts
des Förderkanals (5) in einem vom Förderzwischenabschnitt bis einschließlich zum Auslass
(4) erstreckten stromabwärtigen Förderabschnitt des Gebläses (G) vorgesehen ist, und
- eine Einleitöffnung (35), die stromauf des Förderzwischenabschnitts in einem vom Einlass
(3) einschließlich bis zum Förderzwischenabschnitt erstreckten stromaufwärtigen Förderabschnitt
des Gebläses (G) vorgesehen ist,
wobei das Bypassventil (43) zwischen der Ausleitöffnung (41) und der Einleitöffnung
(45) angeordnet und dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss von der Ausleitöffnung
(41) unter Umgehung des Unterbrecherkanals (8) zur Einleitöffnung (45) zuzulassen,
wenn der Grenzdruck überschritten wird.
Aspekt 63. Fördervorrichtung nach einem der zehn unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei das Bypassventil (43) in oder an dem Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) oder in
oder an einem Motorgehäuse (26) des Antriebsmotors (25), falls vorhanden, angeordnet
ist.
Aspekt 64. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend den
elektrischen Antriebsmotor (25) und einen Leistungsbegrenzer, vorzugsweise Strombegrenzer,
zur Begrenzung der dem Antriebsmotor (25) zuführbaren elektrischen Leistung auf eine
elektrische Maximalleistung, vorzugsweise des elektrischen Stroms (I) auf einen Maximalstrom.
Aspekt 65. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Gebläse (G),
der Antriebsmotor (25) und der Leistungsbegrenzer in einem gemeinsamen Gehäuse (1,
2, 26) der Fördervorrichtung angeordnet sind.
Aspekt 66. Fördervorrichtung nach Aspekt 64, wobei der Leistungsbegrenzer separat
vom Gebläse (G) und dem Antriebsmotor (25) angeordnet oder für eine separate Anordnung
vorgesehen ist.
Aspekt 67. Fördervorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Leistungsbegrenzer Bestandteil einer mit dem Antriebsmotor (25) gekoppelten
Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) ist.
Aspekt 68. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Leistungsbegrenzer dazu eingerichtet ist, die elektrische Leistung auf höchstens
120% oder höchstens 110% der elektrischen Leistung für die Förderung im Nennpunkt
(NP), vorzugsweise auf die elektrische Leistung für die Förderung im Nennpunkt (NP),
zu begrenzen.
Aspekt 69. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der Leistungsbegrenzer
dazu eingerichtet ist, die elektrische Leistung auf ein Niveau unterhalb der elektrischen
Leistung für die Förderung im Nennpunkt (NP) zu begrenzen.
Aspekt 70. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Leistungsbegrenzer dazu eingerichtet ist, die elektrische Leistung auf wenigstens
80% oder wenigstens 90% der elektrischen Leistung für die Förderung im Nennpunkt (NP)
zu begrenzen.
Aspekt 71. Fördervorrichtung nach einem der sieben unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei der Leistungsbegrenzer dazu eingerichtet ist, die Maximalleistung in Abhängigkeit
von der Drehzahl des Antriebsmotors (25) einzustellen.
Aspekt 72. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Gebläse
(G) eine erste Förderflut und eine zweite Förderflut und einen für beide Förderfluten
gemeinsamen Auslass oder stattdessen einen ersten Auslass für die erste Förderflut
und einen zweiten Auslass für die zweite Förderflut umfasst, wobei der erste Auslass
und der zweite Auslass stromab der jeweiligen Förderflut miteinander verbunden sind.
Aspekt 73. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der erste Auslass
und der zweite Auslass noch im Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) miteinander verbunden
sind.
Aspekt 74. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
umfassend einen für beide Förderfluten gemeinsamen Einlass oder stattdessen einen
ersten Einlass für die erste Förderflut und einen zweiten Einlass für die zweite Förderflut,
wobei der erste Einlass und der zweite Einlass stromauf der jeweiligen Förderflut
miteinander verbunden sind.
Aspekt 75. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der erste Einlass
und der zweite Einlass noch im Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) von einer gemeinsamen
Zuführung abzweigen.
Aspekt 76. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei sich die Förderfluten in der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie und dadurch
in der Förderleistung unterscheiden, so dass bei Überschreiten eines vorgegebenen
Differenzdrucks am gemeinsamen Auslass oder den verbundenen Auslässen über den gemeinsamen
Auslass oder die verbundenen Auslässe eine Rückströmung von der Förderflut höherer
Förderleistung in die Förderflut geringerer Förderleistung stattfindet.
Aspekt 77. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend den
elektrischen Antriebsmotor (25) und eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113)
zur Steuerung oder Regelung des Antriebsmotors (25), vorzugsweise zur Versorgung des
Antriebsmotors (25) mit einer konstanten elektrischen Spannung und Steuerung oder
Regelung der Stärke des elektrischen Stroms (I).
Aspekt 78. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend den
elektrischen Antriebsmotor (25) und eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113)
zur Steuerung oder Regelung der Drehzahl des Antriebsmotors (25).
Aspekt 79. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Fördervorrichtung in einem Kraftfahrzeug angeordnet oder für den Einbau
in einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist und die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
(113) integrierter Bestandteil einer übergeordneten Motorsteuerung des Kraftfahrzeugs
ist.
Aspekt 80. Fördervorrichtung nach Aspekt 77 oder Aspekt 78, wobei die Fördervorrichtung
in einem Kraftfahrzeug angeordnet oder für den Einbau in einem Kraftfahrzeug vorgesehen
ist und die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) separat von einer übergeordneten
Motorsteuerung des Kraftfahrzeugs angeordnet ist und einen Signaleingang für den Anschluss
an die übergeordnete Motorsteuerung aufweist.
Aspekt 81. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) dazu eingerichtet ist, das Gebläse
(G) mit einer Drehzahl von höchstens 25.000 U/min oder höchstens 20.000 U/min zu betreiben.
Aspekt 82. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) dazu eingerichtet ist, das Gebläse
(G) stets mit einer Drehzahl von über 500 U/min zu betreiben.
Aspekt 83. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
umfassend ein mit dem Gebläse (G) verbundenes Dosierorgan (106), vorzugsweise Dosierventil
(106), das mittels der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) zwischen einem
Zustand minimalen Durchflusses, der insbesondere ein Schließzustand sein kann, und
einem Zustand maximalen Durchflusses verstellbar ist.
Aspekt 84. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Dosierorgan
(106) auf der Hochdruckseite des Gebläses (G) angeordnet ist.
Aspekt 85. Fördervorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Aspekte, wobei das
Dosierorgan (106) stromab des Gebläses (G) separat von diesem angeordnet ist.
Aspekt 86. Fördervorrichtung nach Aspekt 83 oder Aspekt 84, wobei das Dosierorgan
(106) am Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) oder im Auslass (4) oder unmittelbar am Auslass
(4) des Gebläses (G) noch im Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) angeordnet ist.
Aspekt 87. Fördervorrichtung nach einem der vier unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) dazu eingerichtet ist, das Gebläse
(G) bei Unterschreiten eines vorgegebenen Grenzbedarfs an Fördermedium in einem unteren
Drehzahlbereich von höchstens 5.000 oder höchstens 3.000 U/min zu betreiben und den
Volumenstrom des Fördermediums mittels des Dosierorgans (106) einzustellen.
Aspekt 88. Fördervorrichtung nach einem der fünf unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) dazu eingerichtet ist, das Gebläse
(G) bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzbedarfs an Fördermedium in einem oberen
Drehzahlbereich von wenigstens 10.000 oder wenigstens 15.000 U/min zu betreiben und
das Dosierorgan (106) auf maximalen Durchfluss zu stellen.
Aspekt 89. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 77 bis 88, umfassend einen Sensor
(112) zur Erfassung eines vom Gebläse (G) gelieferten Massen- oder Volumenstroms und/oder
eines Drucks und/oder einer Temperatur des Fördermediums, wobei der Sensor (112) mit
der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) gekoppelt ist, um der Steuerungs-
oder Regelungseinrichtung (113) den gemessenen Massen- oder Volumenstrom oder Druck
oder die gemessene Temperatur als Istwert für eine Regelung des Gebläses (G) und/oder
des Dosierorgans (106) nach einem der aufgeben zu können.
Aspekt 90. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei der Sensor (112)
auf der Hochdruckseite des Gebläses (G) angeordnet ist.
Aspekt 91. Fördervorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Aspekte, wobei der
Sensor (112) stromab des Gebläses (G) separat von diesem angeordnet ist.
Aspekt 92. Fördervorrichtung nach Aspekt 89 oder Aspekt 90, wobei der Sensor (112)
am Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) oder im Auslass (4) oder unmittelbar am Auslass
(4) des Gebläses (G) noch im Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) angeordnet ist.
Aspekt 93. Fördervorrichtung nach einem der Aspekte 77 bis 92, umfassend ein Sicherheits-Abschaltventil
(105) zum Absperren einer Fluidverbindung, vorzugsweise einer Entlüftungsleitung (101),
die einen Kraftstofftank (100) mit einem Ansaugbereich (107) einer Verbrennungskraftmaschine
(110) verbindet.
Aspekt 94. Fördervorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Sicherheits-Abschaltventil
(105) auf der Niederdruckseite des Gebläses (G) separat von diesem oder am Gehäuse
(1, 2) des Gebläses (G) oder im Einlass (3) oder unmittelbar am Einlass (3) schon
im Gehäuse (1, 2) des Gebläses (G) angeordnet ist.
Aspekt 95. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei das Sicherheits-Abschaltventil (105) mit der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
(113) oder einer übergeordneten Steuerungseinrichtung, beispielsweise einer Motorsteuerung
eines Kraftfahrzeugs, gekoppelt ist, so dass die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
(113) oder die übergeordnete Steuerungseinrichtung dem Sicherheits-Abschaltventil
(105) ein das Absperren bewirkendes Sperrsignal aufgeben kann.
Aspekt 96. Fördervorrichtung nach einem der sechs unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
umfassend den elektrischen Antriebsmotor (25), eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
(113) zur Steuerung oder Regelung des Antriebsmotors (25) und wenigstens eine der
folgenden Komponenten:
- ein mit dem Gebläse (G) verbundenes Dosierorgan (106), das mittels der Steuerungs-
oder Regelungseinrichtung (113) zwischen einem Zustand minimalen Durchflusses und
einem Zustand maximalen Durchflusses verstellbar ist, und/oder
- einen Sensor (112) zur Erfassung eines vom Gebläse (G) gelieferten Massen- oder Volumenstroms
und/oder eines Drucks und/oder einer Temperatur des Fördermediums, wobei der Sensor
(112) mit der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) gekoppelt ist, um der Steuerungs-
oder Regelungseinrichtung (113) den gemessenen Massen- oder Volumenstrom oder Druck
oder die gemessene Temperatur als Istwert für eine Regelung des Gebläses (G) und/oder
des Dosierorgans (106) nach einem der aufgeben zu können, und/oder
- ein Sicherheits-Abschaltventil (105) zum Absperren einer Fluidverbindung, vorzugsweise
einer Entlüftungsleitung (101), die einen Kraftstofftank (100) mit einem Ansaugbereich
(107) einer Verbrennungskraftmaschine (110) verbindet.
Aspekt 97. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Fördervorrichtung
als Spülvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine (110) verwendet wird, vorzugsweise
für einen Antriebsmotor (110) eines Kraftfahrzeugs.
Aspekt 98. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Fördervorrichtung
als Spülvorrichtung zum Spülen eines Filters (103) für flüchtige Kraftstoffbestandteile
mit Spülgas und das Gebläse (G) als Spülgasgebläse verwendet wird, vorzugsweise in
einem Kraftfahrzeug.
Aspekt 99. Fördervorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Fördervorrichtung eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) umfasst
oder an eine externe Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) angeschlossen ist
und die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (113) dazu eingerichtet ist, das Gebläse
(G) in Abhängigkeit von Eingangssignalen, beispielsweise Sensorsignalen und/oder Steuersignalen
einer übergeordneten Motorsteuerung, und dadurch in Anpassung an die Aufnahmefähigkeit
eines Antriebsmotors (110) des Kraftfahrzeugs für Spülgas zu betreiben.
Aspekt 100. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich ein
Leckagestrom zwischen dem radialen Dichtspalt und wenigstens einem der axialen Dichtspalte
längs des Schaufelrands verteilt, beispielsweise L-förmig um die Schaufeln verteilt.
Aspekt 101. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich ein
Leckagestrom zwischen dem radialen Dichtspalt und den axialen Dichtspalten längs des
Schaufelrands verteilt, beispielsweise U-förmig oder halbringförmig um die Schaufeln
verteilt.
[0048] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und
in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und Aspekte sowie die vorstehend
erläuterten Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Fördervorrichtung zum Spülen eines Filters für flüchtige Kraftstoffbestandteile,
- Figur 2
- Kennlinien herkömmlicher Seitenkanal- und Peripheralgebläse,
- Figur 3
- Kennlinien typischer Radialgebläse,
- Figur 4
- eine Fördervorrichtung mit Seitenkanalgebläse mit elektrischem Antrieb in einer Perspektive,
- Figur 5
- die Fördervorrichtung der Figur 4 in einer Draufsicht auf das Seitenkanalgebläse,
- Figur 6
- das Seitenkanalgebläse der Figuren 4 und 5 in einem Längsschnitt durch einen Förderkanal
und einen Unterbrecherkanal,
- Figur 7
- das Seitenkanalgebläse der Figuren 4 und 5 im Bereich des Unterbrecherkanals, wobei
zwischen Schaufeln eines Förderrads und dem Unterbrecherkanal ein gleichmäßig vergrößerter
Dichtspalt gebildet ist,
- Figur 8
- den vergrößerten Dichtspalt im Vergleich zum Dichtspalt eines herkömmlichen Seitenkanalgebläses
im gleichen Längsschnitt wie Figur 7,
- Figur 9
- ein Seitenkanalgebläse in einem Längsschnitt, wobei ein den Unterbrecherkanal umgehender
Bypass vorgesehen ist,
- Figur 10
- ein Gehäuseteil des Seitenkanalgebläses der Figur 9 in einer Draufsicht,
- Figur 11
- das Gehäuseteil der Figur 10 in der gleichen Draufsicht,
- Figur 12
- Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinien im Vergleich,
- Figur 13
- Kennlinien der Stromaufnahme im Vergleich,
- Figur 14
- ein Peripheralgebläse mit einem Bypassventil in einer schematischen Darstellung,
- Figur 15
- ein Seitenkanalgebläse mit integriertem Bypassventil in einer Draufsicht und einem
Teilschnitt,
- Figur 16
- Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinien im Vergleich,
- Figur 17
- Kennlinien der Stromaufnahme im Vergleich,
- Figur 18
- ein Förderrad mit Schaufeln mit gerundetem axialen äußeren Schaufelrand,
- Figur 19
- ein Detail der Figur 18,
- Figur 20
- das Schaufelrad der Figur 18 in einer Draufsicht auf den radial äußeren Umfang,
- Figur 21
- ein Detail der Figur 20,
- Figur 22
- eine Draufsicht auf den radial äußeren Umfang eines Förderrads mit Schaufeln, die
am axial äußeren Schaufelrand angefast sind,
- Figur 23
- ein Detail der Figur 22,
- Figur 24
- einen Teil des Förderrads mit den angefasten Schaufelrändern der Figuren 22 und 23,
- Figur 25
- eine Schaufel mit einem in Draufsicht auf eine Vorderseite der Schaufel konvexen radial
äußeren Schaufelrand,
- Figur 26
- ein Förderrad, dessen Schaufeln im radial äußeren Schaufelbereich eine Schaufelneigung
aufweisen,
- Figur 27
- eine Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie einer in Bezug auf die Stromaufnahme begrenzten
Fördervorrichtung, und
- Figur 28
- die Kennlinie für die Stromaufnahme der diesbezüglich begrenzten Fördervorrichtung.
[0049] Figur 1 zeigt eine Fördervorrichtung zum Entlüften eines Kraftstofftanks 100 und
Regenerieren eines Filters 103 für flüchtige Kraftstoffbestandteile. Die Fördervorrichtung
umfasst ein Seitenkanal- oder Peripheralgebläse G zur Förderung von Spülgas in den
Ansaugbereich 107 einer Verbrennungskraftmaschine 110, bei der es sich insbesondere
um den Antriebsmotor eines Kraftfahrzeugs, also um eine Verbrennungskraftmaschine
mit innerer Verbrennung handeln kann. Typischerweise ist die Verbrennungskraftmaschine
ein Ottomotor. Das Spülgas enthält im Gemisch mit Umgebungsluft die im Filter 103
zum Zwecke des Regenerierens freigesetzten, zuvor gespeicherten flüchtigen Kraftstoffbestandteile
und die flüchtigen Kraftstoffbestandteile aus dem Tank 100. Das Gebläse G ist in Bezug
auf die Förderrichtung umkehrbar, um mit dem gleichen Gebläse G auch eine Tankdichtigkeitsprüfung
durchführen zu können.
[0050] Das Gebläse G ist über eine Entlüftungsleitung 101 mit dem Tank 100 und über eine
von der Entlüftungsleitung 101 abzweigende Regenerierleitung 102 mit dem Filter 103
verbunden.
[0051] Bei dem Filter 103 kann es sich insbesondere um einen Aktivkohlefilter handeln. In
der Entlüftungsleitung 101 ist in bezug auf die Förderrichtung zur Verbrennungskraftmaschine
110 stromab der Abzweigung zum Filter 103 und stromauf des Gebläses G ein Sicherheits-Abschaltventil
105 angeordnet, das in einem detektierten Notfall, beispielsweise im Falle eines Fahrzeugcrash,
die Entlüftungsleitung 101 schließt und damit den Tank 100 und den Filter 103 vom
Gebläse G und insbesondere vom Ansaugbereich 107 der Verbrennungskraftmaschine 110
trennt.
[0052] Der Filter 103 ist über ein Abschaltventil 104 mit der äußeren Umgebung verbunden.
Im Spülbetrieb, d. h. bei Förderung des Spülgases in Richtung Verbrennungskraftmaschine
110, und bei abgeschalteter Verbrennungskraftmaschine 110 ist das Abschaltventil 104
offen, um einen Druckausgleich mit der Atmosphäre zu ermöglichen. Bei einer Dichtigkeitsprüfung
des Tanks 100 ist das Abschaltventil 104 geschlossen.
[0053] Die Entlüftungsleitung 101 führt vom Gebläse G in den Ansaugbereich 107. Die Entlüftungsleitung
101 kann insbesondere stromauf eines Drosselorgans 108, typischerweise eine Drosselklappe,
in den Ansaugbereich 107, typischerweise ein Ansaugrohr, münden. Im Ansaugbereich
101 kann stromauf der Einleitstelle für das Spülgas ein Luftfilter 109 für die von
der Verbrennungskraftmaschine 110 angesaugte Frischluft angeordnet sein. Zwischen
der Einleitstelle für das Spülgas und dem Drosselorgan 108 kann ein Ladegebläse 111
angeordnet sein.
[0054] In der Entlüftungsleitung 101 ist in Strömungsrichtung zur Verbrennungskraftmaschine
110 stromab des Gebläses G und an oder stromauf der Einleitstelle in den Ansaugbereich
107 ein Dosierventil 106 angeordnet, das insbesondere als elektrisches Dosierventil,
vorzugsweise als pulsweitenmoduliertes Dosierventil, ausgebildet sein kann. Das Dosierventil
106 kann ein zwischen diskreten Schaltzuständen umsteuerbares Schaltventil oder ein
Proportionalventil sein.
[0055] Das Gebläse G wird von einem Elektromotor angetrieben. Die Fördervorrichtung umfasst
eine Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 zur Steuerung oder Regelung des Antriebsmotors
des Gebläses G und des Dosierventils 106. Optional kann die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
113 auch noch das Absperrventil 104 und/oder das Sicherheits-Absperrventil 105 steuern.
Die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 ist dazu eingerichtet, den Elektromotor
des Gebläses G in Bezug auf die Drehzahl und, optional, die Drehrichtung zu steuern
oder zu regeln. Ferner ist die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 dazu eingerichtet,
das Dosierventil 106 zu steuern oder zu regeln. Die Steuerung oder Regelung wird in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine 110 und/oder Beladezustand
des Filters 103 durchgeführt. In vorteilhaften Ausführungen wird das Gebläse G zumindest
in Abhängigkeit von einem für den jeweiligen Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine
110 repräsentativen Steuersignal in Bezug auf die Drehzahl gesteuert oder geregelt.
[0056] Die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 kann in oder an einem Gehäuse des Gebläses
G angeordnet sein. Sie kann stattdessen aber auch separat vom Gebläse G angeordnet
und mit dem Elektromotor per Leitung, gegebenenfalls auch drahtlos, verbunden sein.
Handelt es sich bei der Verbrennungskraftmaschine 110 um den Verbrennungsmotor eines
Kraftfahrzeugs, kann die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 mit einer übergeordneten
Motorsteuerung verbunden oder integrierter Bestandteil dieser Motorsteuerung sein.
[0057] Die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 kann dazu eingerichtet sein, die Drehzahl
des Gebläses G niedrig zu halten, beispielsweise im Bereich von 1.000 bis 3.000 U/min,
wenn in Bezug auf den Beladezustand des Filters 103 kein oder nur ein geringer Spülbedarf
besteht und/oder sich die Verbrennungskraftmaschine 110 gerade in einem für die Zuführung
von Spülgas ungünstigen Betriebszustand befindet. Alternativ oder bevorzugt zusätzlich
kann die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 dazu eingerichtet sein, die Drehzahl
des Gebläses G zu erhöhen und das Gebläse G im oberen Drehzahlbereich von beispielsweise
15.000 bis 25.000 U/min oder 15.000 bis 20.000 U/min zu betreiben, wenn aufgrund eines
hohen Beladungszustands des Filters 103 ein großer Spülbedarf besteht und/oder sich
die Verbrennungskraftmaschine 110 in einem für die Zuführung von Spülgas geeigneten
Betriebszustand befindet.
[0058] Von Vorteil ist, wenn die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 dazu eingerichtet
ist, bei hohem Spülbedarf und/oder für die Zuführung von Spülgas günstigem Betriebszustand
der Verbrennungskraftmaschine 110 die Zufuhr des Spülgases durch Veränderung der Drehzahl
des Gebläses G, bevorzugt im oberen Drehzahlbereich, zu steuern und/oder zu regeln.
Zur Einstellung des Spülgasstroms bei geringem Spülbedarf und/oder ungünstigen Betriebszuständen
der Verbrennungskraftmaschine 110 kann die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113
dazu eingerichtet sein, die Zufuhr von Spülgas bis hin zu einer Nullförderung mittels
des Dosierventils 106 zu steuern oder zu regeln, während das Gebläse G im unteren
Drehzahlbereich, beispielsweise im Drehzahlbereich von 1.000 bis 3.000 U/min betrieben
wird. So kann die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 dazu eingerichtet sein,
das Gebläse G bei geringem Spülbedarf und/oder für das Spülen ungünstigem Betriebszustand
der Verbrennungskraftmaschine 110 mit einer konstanten, niedrigen Drehgeschwindigkeit
unter 5.000 U/min oder unter 3.000 U/min anzutreiben und die Zufuhr des Spülgases
ausschließlich mittels des Dosierventils 106 zu steuern oder zu regeln. Zusätzlich
oder stattdessen können das Dosierventil 106 bei hohem Spülbedarf und/oder für ein
Spülen günstigem Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine 110 voll geöffnet sein
und die Zufuhr von Spülgas ausschließlich durch eine Steuerung oder Regelung der Drehzahl
des Gebläses G vorgenommen werden.
[0059] Wenn von der Drehzahl des Gebläses G die Rede ist, wird hierunter die Drehzahl eines
Förderrads des Gebläses G verstanden. Falls das Gebläse G mehrere Förderräder umfasst,
gelten die vorstehenden Aussagen zum Steuerungs- und/oder Regelungskonzept für die
Drehzahl jedes der Förderräder.
[0060] Die Fördervorrichtung kann einen Sensor 112 umfassen, der insbesondere in der Entlüftungsleitung
101 zwischen dem Gebläse G und dem Ansaugbereich 107, bevorzugt zwischen dem Gebläse
G und dem Dosierventil 106, angeordnet sein kann, um dort den Spülgasmassenstrom oder
den Spülgasvolumenstrom oder den Spülgasdruck oder die Spülgastemperatur zu messen
und den Messwert der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 zuzuführen. In derartigen
Ausführungen ist die Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 113 als Regelungseinrichtung
ausgeführt. Sie kann mit einer übergeordneten Steuerung, beispielsweise einer Motorsteuerung,
verbunden oder Bestandteil der übergeordneten Steuerung sein. Die Steuerungs- oder
Regelungseinrichtung 113 kann von der übergeordneten Steuerung in Abhängigkeit vom
Betriebszustand und/oder vom Ladezustand der Verbrennungskraftmaschine 110 eine Führungsgröße
als Sollwert und das Ausgangssignal des Sensors 112 als Istwert erhalten. Die Steuerungs-
oder Regelungseinrichtung 113 kann in der Weiterbildung zur Regelungseinrichtung dazu
eingerichtet sein, das Gebläse G und/oder das Dosierventil 106 in Abhängigkeit von
dem Sollwert und dem Istwert zu regeln. Dazu führt sie einen Soll/Ist-Vergleich durch,
beispielsweise durch Bildung einer Differenz von Sollwert und Istwert, und regelt
das Gebläse G und/oder das Ventil 106 mit einer in Abhängigkeit vom Soll/Ist-Vergleich
gebildeten Stellgröße für das Gebläse G und/oder einer in Abhängigkeit vom Soll/IstVergleich
gebildeten Stellgröße für das Dosierventil 106 entsprechend dem zuvor beschriebenen
Regime der Aufteilung zwischen Gebläse G und Dosierventil 106.
[0061] Das Dosierventil 106 kann separat vom Gebläse G, entfernt vom Gebläse G oder an einem
Gehäuse des Gebläses G, beispielsweise unmittelbar am Auslass, oder im Gehäuse des
Gebläses G angeordnet sein. Das Sicherheits-Abschaltventil 105 kann separat vom Gebläse
G, entfernt vom Gebläse G oder am Gehäuse des Gebläses G, beispielsweise unmittelbar
am Einlass, oder im Gehäuse des Gebläses G angeordnet sein. Der Sensor 112 kann separat
vom Gebläse G, entfernt vom Gebläse G oder am Gehäuse des Gebläses G, beispielsweise
unmittelbar am Auslass, oder im Gehäuse des Gebläses G angeordnet sein.
[0062] Das Gebläse G ist, wie erwähnt, ein Seitenkanal- oder Peripheralgebläse. Gebläse
G dieser Bauart sind in Bezug auf den Wirkungsgrad mit Radialgebläsen, wie sie typischerweise
in Spülgas-Fördervorrichtungen verwendet werden, in etwa vergleichbar, haben jedoch
den entscheidenden Vorteil, dass ihr Arbeitsdrehzahlbereich weit unter dem Arbeitsdrehzahlbereich
von Radialgebläsen, typischerweise bei etwa einem Drittel, liegt. Dementsprechend
sind sie Radialgebläsen im akustischen Verhalten überlegen, da ihr unwuchtinduzierter
Körperschall deutlich unter demjenigen von Radialgebläsen liegt. Wegen der geringeren
Drehzahl sind die in den rotierenden Massen des Gebläses gespeicherten kinetischen
Energien kleiner als bei Radialgebläsen. Hieraus resultiert ein vorteilhaftes dynamisches
Verhalten. Die Leistungsaufnahme, typischerweise die Stromaufnahme, ist geringer,
da bei Drehzahländerungen geringere Massen beschleunigt und gebremst werden müssen.
Das Seitenkanal- oder Peripheralgebläse kann daher schneller hochgefahren und gebremst
werden. Für den Einsatz im Kraftfahrzeugbau ist dies von entscheidendem Vorteil. Andererseits
steigt die Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" mit abnehmendem Förderstrom stark
an, und der Förderdruck erreicht bei Nullförderung, d. h. bei geschlossenem Gebläseauslass,
seinen höchsten Wert. Entsprechend steigt auch die Leistungsaufnahme eines Elektromotors
für den Antrieb des Gebläses in Richtung Nullförderung, in guter Näherung ebenfalls
linear.
[0063] In den Figuren 2 und 3 sind die Kennlinien für den Wirkungsgrad η, den Förderdruck
Δp und die elektrische Stromaufnahme I über dem Förderstrom V für ein Seitenkanal-
oder Peripheralgebläse G (Figur 2) und für ein Radialgebläse (Figur 3) eingetragen.
Mit "NP" ist der Nennpunkt bzw. nominale Arbeitspunkt für beide Gebläsebauarten bezeichnet.
Wenn im Zusammenhang mit der Förderkennlinie vom "Förderdruck" die Rede ist, handelt
es sich um die Druckdifferenz zwischen Einlass und Auslass, also um die Druckerhöhung,
die das Fördermedium, hier Spülgas, durch das Gebläse G erfährt.
[0064] Figur 4 zeigt das Gebläse G und einen elektrischen Antriebsmotor 25 für den Antrieb
des Gebläses G in einer perspektivischen Sicht. In Figur 5 ist das Gebläse G in einer
Draufsicht auf die vom Elektromotor 25 abgewandte Stirnseite dargestellt.
[0065] Das Gebläse G umfasst ein Gehäuseteil 1 und ein Gehäuseteil 2, die gemeinsam das
Gehäuse 1, 2 des Gebläses G bilden. Das Gehäuseteil 1 dient als Deckel für das Gehäuseteil
2. Das Gebläse G weist einen Einlass 3 und einen Auslass 4 für das vom Gebläse G zu
fördernde Fördermedium, im Ausführungsbeispiel Spülgas, auf. Im Gehäuse 1, 2 ist ein
in Figur 5 durch den Einlass 3 erkennbares Förderrad 10 um eine Drehachse R drehbar
angeordnet. Bei Drehantrieb des Förderrads 10 gegen den Uhrzeigersinn, wie durch Richtungspfeil
angedeutet, strömt das Fördermedium über den Einlass 3 parallel zur Drehachse des
Förderrads 10, d. h. axial, in einen im Gehäuse 1, 2 in Umfangsrichtung erstreckten
Förderkanal ein, während es über den Auslass 4 tangential zur Drehachse des Förderrads
10 ausgestoßen wird. Aufgrund der axialen Einströmung handelt es sich bei dem Gebläse
G des Ausführungsbeispiels um ein Seitenkanalgebläse. Bei radialer oder tangentialer
Einströmung des Fördermediums am radial äußeren Umfang des Förderrads 10 würde es
sich um ein Peripheralgebläse handeln. Vom Begriff "Gebläse" sollen im Rahmen der
Erfindung Seitenkanalgebläse und Peripheralgebläse gleichermaßen umfasst sein.
[0066] Der Elektromotor 25 ist koaxial zum Förderrad 10 angeordnet. Die Motorwelle des Elektromotors
25 kann insbesondere unmittelbar die Antriebswelle für das Förderrad 10 bilden. Das
Gehäuseteil 2 kann buchsenförmig verlängert sein und im verlängerten Bereich den Elektromotor
25 umgeben. Alternativ können der Elektromotor 25 in einem eigenen Motorgehäuse angeordnet
und das Motorgehäuse am Gehäuse 1, 2 des Gebläses G montiert sein.
[0067] Der Elektromotor 25 erhält seine Steuersignale von der Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
113 (Figur 1) und wird von dieser in Bezug auf die Drehzahl, optional auch in Bezug
auf die Drehrichtung, gesteuert und/oder geregelt.
[0068] Figur 6 zeigt das Gebläse G in einem Längsschnitt. Das Gebläse G umfasst die Gehäuseteile
1 und 2, die gemeinsam das Gehäuse 1, 2 des Gebläses G bilden, und das im Gehäuse
1, 2 um die Drehachse R drehbare Förderrad 10. Am radial äußeren Umfang des Förderrads
10 sind über den Umfang verteilt, zweckmäßigerweise gleichmäßig über den Umfang verteilt,
eine Mehrzahl von Schaufeln 13 angeordnet, die über den radial äußeren Umfang des
Förderrads 10 nach radial außen vorragen. Das Förderrad 10 weist an seinem radial
äußeren Umfang einen radial vorragenden Umfangswulst 11 auf, in den die ansonsten
vom Umfang des Förderrads 10 frei vorragenden Schaufeln 13 ein Stück weit hineinragen.
Der Umfangswulst 11 dient einer stabilen Befestigung der Schaufeln 13 am Förderrad
10. Die Schaufeln 13 können in den Umfangswulst 11 beispielsweise eingelegt oder eingesteckt
und zusätzlich stoffschlüssig mit dem Förderrad 10 verbunden sein.
[0069] Im Gehäuse 1, 2 sind in Umfangsrichtung um die Drehachse R hintereinander ein Förderkanal
5 und ein Unterbrecherkanal 8 gebildet, die bei einem Drehantrieb des Förderrads 10
von den Schaufeln 13 periodisch nacheinander durchlaufen werden. Der Einlass 3 und
der Auslass 4 (Figur 4) münden in den Förderkanal 5. Der Förderkanal 5 erstreckt sich
wenigstens vom Einlass 3 bis wenigstens zum Auslass 4. Der Unterbrecherkanal 8 dient
der fluidischen Trennung von Einlass 3 und Auslass 4 und umgibt dementsprechend die
jeweils im Unterbrecherkanal 8 befindliche(n) Schaufel(n) 13 unter Ausbildung eines
Dichtspalts 24.
[0070] Der Förderkanal 5 umfasst, wie von Seitenkanal- und Peripheralgebläsen bekannt, wenigstens
einen Seitenkanal. Im Ausführungsbeispiel umfasst der Förderkanal 5 einen ersten Seitenkanal
6, der sich in Umfangsrichtung vom Einlass 3 bis zum Auslass 4 längs einer Stirnseite
der Schaufeln 13 erstreckt, und einen zweiten Seitenkanal 7, der sich ebenfalls vom
Einlass 3 bis zum Auslass 4 längs der anderen Stirnseite der Schaufeln 13 erstreckt.
Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Seitenkanäle 6 und 7 ferner über einen radialen
Kanal, der sich längs des radial äußeren Umfangs der Schaufeln 13 vom Einlass 3 bis
zum Auslass 4 erstreckt, verbunden.
[0071] Bei Drehantrieb des Förderrads 10 wird das über den Einlass 3 (Figuren 4 und 5) angesaugte
Fördermedium in den Förderzellen zwischen benachbarten Schaufeln 13 mitgerissen. Aufgrund
der Zentrifugalkraft strömt das Fördermedium in den Förderzellen in Umfangsrichtung
nach radial außen gegen die zugewandte Innenwand des Förderkanals 5, wird dort nach
axial außen umgelenkt und strömt durch den jeweiligen Seitenkanal 6 und 7 in eine
in Bezug auf die Drehbewegung nacheilende Förderzelle zurück, so dass sich insgesamt
eine Spiralströmung um die Schaufeln 13 einstellt und das Fördermedium mit erhöhtem
Druck durch den Auslass 4 ausgestoßen wird. Die Förderwirkung des Gebläses G beruht,
wie bei Gebläsen dieser Bauart üblich, auf der Impulsübertragung an den in Drehrichtung
vorderen Seiten, den Vorderseiten, der Schaufeln 13 und der Rotationsströmung, was
in Kombination zur Spiralströmung führt.
[0072] Die für die Impulsübertragung wirksame Fläche, d. h. die effektive Schaufelfläche
As, ist in Figur 6 für die im Förderkanal 5 befindliche Schaufel 13 durch Schraffur
kenntlich gemacht. Die effektive Schaufelfläche As ist die orthogonal zur Drehrichtung
weisende Schaufelfläche oder bei nicht genau radial verlaufender Schaufel der Schaufelflächenanteil,
der orthogonal zur Drehrichtung weist. Die effektive Schaufelfläche As ist im Ausführungsbeispiel
die Schaufelfläche innerhalb des äußeren Schaufelrands vermindert um die Längsschnittfläche
des Umlaufwulstes 11. Ragen die Schaufeln 13 mit einer Neigung zur Radialen auf die
Drehachse R vor, beispielsweise einfach schräg oder rund gekrümmt oder mit einem Knick,
ist die effektive Schaufelfläche As die in oder gegen die Drehrichtung des Förderrads
10 projizierte Schaufelfläche. Bei dieser Projektion werden die Punkte der Vorderseite
der jeweiligen Schaufel 13 auf parallelen Kreisbahnen in die gleiche zentrale Längsschnittebene
projiziert. Die Drehachse R erstreckt sich in dieser zentralen Längsschnittebene.
[0073] Radial einwärts von den Schaufeln 13 weist das Förderrad 10 an beiden Stirnseiten
jeweils eine Einschnürung 12 auf. Die jeweilige Einschnürung 12 läuft vollständig
um die Drehachse R um. Die Gehäuseteile 1 und 2 greifen jeweils mit einer um die Drehachse
R korrespondierend umlaufenden Abragung 1a und 2a in die zugeordnete Einschnürung
12 ein. Der Eingriff verbessert die Abdichtung des Förderkanals 5 und des Unterbrecherkanals
8 nach radial innen, indem durch den Eingriff an beiden Stirnseiten des Förderrads
10 jeweils ein mäanderförmiger Dichtspalt 10a, d.h. eine Labyrinthdichtung, gebildet
wird. Der Eingriff kann auch der Radial- und/oder Axialführung des Förderrads 10 dienen.
[0074] Die Figuren 7 und 8 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Gebläse G, dessen
Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie in Richtung Nullförderung abgeflacht ist. Vom
Gehäuse 1, 2 und dem Förderrad 10 ist nur der radial äußere Bereich mit einem modifizierten,
nämlich geweiteten Unterbrecherkanal 9 und dementsprechend vergrößertem Dichtspalt
20 dargestellt. Das derart modifizierte Gebläse G entspricht von der Aufweitung des
Unterbrecherkanals 9 und der damit einhergehenden Vergrößerung des Dichtspalts 20
abgesehen dem Gebläse G der Figuren 4 bis 6.
[0075] Die Schaufeln 13 weisen jeweils einen freien äußeren Schaufelrand auf, der sich von
einem am radial äußeren Umfang des Förderrads 10 gelegenen linken Schaufelfußpunkt
14 längs einer ersten Stirnseite, anschließend längs eines radial äußeren Umfangs
und hieran anschließend längs der anderen Stirnseite der Schaufel 13 bis zu einem
an dieser anderen Stirnseite am radial äußeren Umfang des Förderrads 10 gelegenen
rechten Schaufelfußpunkt 15 erstreckt. Dieser freie äußere Schaufelrand, der sich
von dem in Figur 7 linken Schaufelfußpunkt 14 bis zum rechten Schaufelfußpunkt 15
erstreckt, begrenzt die effektive Schaufelfläche As. Der vergrößerte Dichtspalt 20
wird innen vom äußeren Schaufelrand und außen von den dem äußeren Schaufelrand zugewandten
Innenwänden des Unterbrecherkanals 9 begrenzt. Der Dichtspalt 20 umfasst dementsprechend
einen längs der ersten Stirnseite der Schaufel 13 erstreckten ersten axialen Dichtspalt
21, einen längs des radial äußeren Umfangs der Schaufel 13 erstreckten radialen Dichtspalt
22 und einen längs der anderen Stirnseite der Schaufel 13 erstreckten zweiten axialen
Dichtspalt 23. Der erste axiale Dichtspalt 21, der radiale Dichtspalt 22 und der zweite
axiale Dichtspalt 23 bilden gemeinsam den vergrößerten Dichtspalt 20, d. h. sie bilden
jeweils Dichtspaltabschnitte des gesamten Dichtspalts 20.
[0076] Der vergrößerte Dichtspalt 20 erstreckt sich radial bis jeweils auf die Höhe der
Schaufelfußpunkte 14 und 15 und weist in der Längsschnittebene der effektiven Schaufelfläche
As die Dichtspaltfläche A
D auf. Sollte der Unterbrecherkanal 9 direkt anschließend auch noch radial einwärts
von den Schaufeln 13 in Überlappung mit dem Förderrad 10 geweitet sein, wird dieser
weitere Bereich nicht zum Dichtspalt 20 gerechnet. Als vergrößerter Dichtspalt 20
wird zu Vergleichszwecken nur der um die Schaufeln 13 von Fußpunkt 14 zu Fußpunkt
15 erstreckte Dichtspalt herangezogen. Ebenso wird zu Vergleichszwecken als freier
Kanalquerschnitt Au des Unterbrecherkanals 9 nur der von den Schaufeln 13 durchlaufene
Kanalquerschnitt in der Längsschnittebene der effektiven Schaufelfläche As verstanden.
[0077] In Figur 8 sind der geweitete Unterbrecherkanal 9 und dementsprechend vergrößerte
Dichtspalt 20 und im Vergleich hierzu in gestrichelter Linie ein Unterbrecherkanal
8 und ein Dichtspalt 24, wie sie bei herkömmlichen Seitenkanal- oder Peripheralgebläsen
anzutreffen sind, dargestellt. Der herkömmliche Dichtspalt 24 ist so bemessen, dass
der stromabwärtige Endabschnitt des Förderkanals 5 (Figur 6), in den der Auslass 4
(Figur 4) mündet, fluidisch so gut als möglich von dem stromaufwärtigen Endabschnitt
des Förderkanals 5, in den der Einlass 3 mündet, getrennt ist. Andererseits ist der
herkömmliche Dichtspalt 24 gerade so groß, dass der freie Lauf des Förderrads 10 unter
den im Betrieb zu erwartenden Bedingungen gewährleistet ist.
[0078] Im Ausführungsbeispiel ist der vergrößerte Dichtspalt 20 längs des gesamten äußeren
Schaufelrands, d. h. vom Schaufelfußpunkt 14 bis zum Schaufelfußpunkt 15 durchgehend,
an beiden Stirnseiten axial und am radial äußeren Umfang radial im Vergleich zum herkömmlichen
Dichtspalt 24 geweitet. Die axialen Dichtspalte 21 und 23 weisen jeweils eine in axialer
Richtung gemessene axiale Spaltweite W
a auf. Der radiale Dichtspalt 22 weist eine in radialer Richtung gemessene radiale
Spaltweite W
r auf. Die beiden axialen Dichtspalte 21 und 23 können gleich, grundsätzlich aber auch
ungleich sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die radiale Spaltweite W
r größer als die axiale Spaltweite W
a. Alternativ können die Spaltweiten W
a und W
r aber auch gleich oder die axiale Spaltweite W
a des axialen Dichtspalts 21 und/oder die axiale Spaltweite W
a des anderen axialen Dichtspalts 23 größer als die radiale Spaltweite W
r sein.
[0079] Die axiale Spaltweite W
a des ersten Dichtspalts 21 und/oder die axiale Spaltweite W
a des zweiten Dichtspalts 23 kann oder können jeweils über die gesamte radiale Länge
des jeweiligen Dichtspalts 21 und 23 gleichbleibend, d. h. konstant, sein. Stattdessen
oder zweckmäßigerweise zusätzlich kann die radiale Spaltweite W
r über die gesamte axiale Länge des radialen Dichtspalts 22 konstant sein. Obgleich
konstanten Spaltweiten W
a und W
r nicht zuletzt der einfachen Fertigung wegen der Vorzug gegeben wird, kann eine der
beiden axialen Spaltweiten W
h oder können beide axiale Spaltweiten W
a über die radiale Länge des jeweiligen Dichtspalts 21 und 23 variieren. Stattdessen
oder zusätzlich kann die radiale Spaltweite W
r variieren. Falls eine oder mehrere der Spaltweiten W
a und W
r längs des jeweiligen Dichtspalts 21 bis 23 variiert oder variieren, nimmt die jeweilige
axiale Spaltweite W
a in radialer Richtung nur monoton und bevorzugt wenigstens über den überwiegenden
Teil der radialen Länge zu, um trotz der Variation einen über die Länge gesehen gleichmäßig
verbreiterten Dichtspalt 21 und/oder 23 zu erhalten und insbesondere lokale Einschnürungen
zu vermeiden. Falls die radiale Spaltweite W
r in axialer Richtung variiert, erfolgt diese Variation gleichmäßig über die gesamte
axiale Länge des Dichtspalts 22, wobei der Dichtspalt 22 gleichmäßig gebogen einfach
konvex, d. h. ausgebaucht, oder einfach gebogen konkav, d. h. eingebaucht, verlaufen
kann.
[0080] In zweckmäßigen Ausführungen wird, wie im Ausführungsbeispiel, zur Verwirklichung
des vergrößerten Dichtspalts 20 ein geweiteter Unterbrecherkanal 9 vorgesehen. Die
Schaufeln 13 weisen an ihren axial äußeren Schaufelfußpunkten 14 und 15 jeweils die
axiale Weite des radial einwärts an die Schaufeln 13 grenzenden Ringbereichs des Förderrads
10 auf. Die einander axial über die jeweilige Schaufel 13 zugewandt gegenüberliegenden
Innenwände des Unterbrecherkanals 9 treten über jeweils eine auf der Höhe der Schaufelfußpunkte
14 und 15 gebildete Schulter axial zurück, um die jeweilige axiale Spaltweite W
a zu erhalten. In alternativen Ausführungen können die Schaufeln 13 längs der einen
Stirnseite und/oder der andern Stirnseite schmaler ausgeführt sein, so dass die Innenwand
des Unterbrecherkanals 9, die dem axial zurückgesetzten axialen Schaufelrand zugewandt
ist, nach radial außen über den jeweiligen Schaufelfußpunkt 14 oder 15 hinweg glatt
durchgezogen sein kann. Der Schaffung des gleichmäßig vergrößerten Dichtspalts 20
durch axiale Aufweitung des Unterbrecherkanals 9 wird jedoch der Vorzug gegeben.
[0081] Der axiale Dichtspalt 21 und/oder der axiale Dichtspalt 23 weist oder weisen jeweils
eine axiale Spaltweite W
a auf, die im jeweiligen Dichtspalt 21 und 23 überall größer als und in vorteilhaften
Ausführungen wenigstens doppelt so groß wie die axiale Spaltweite des radial innen
anschließenden axialen Dichtspalts 10a zwischen dem Förderrad 10 und dem axial zugewandten
Innenwandbereich des Unterbrecherkanals 9 ist. Die radiale Spaltweite W
r kann über ihre axiale Länge überall größer als die axiale Spaltweite des radialen
Dichtspalts 10a, vorzugsweise wenigstens doppelt so groß wie die axiale Spaltweite
des Dichtspalts 10a sein. Der Dichtspalt 10a weist über seinen gesamten Verlauf zweckmäßigerweise
überall die gleiche Spaltweite auf. Die Spaltweite bleibt vorzugsweise auch im Bereich
des Eingriffs von Einschnürung 12 und Abragungen 1a und 2a gleich. Von eventuellen
Abweichungen in den Eck- und Kantenbereichen sei hierbei abgesehen.
[0082] Die mittels der Vergrößerung des Dichtspalts 20 gezielt über den Unterbrecherkanal
9 eingestellte Leckage kann insbesondere durch das Verhältnis von Dichtspaltfläche
zu effektiver Schaufelfläche, A
D/A
S, charakterisiert werden. In vorteilhaften Ausführungen gilt: A
D/A
S ≥ 0.06 oder A
D/A
S ≥ 0.07. In Bezug auf günstige Wirkungsgrade im Volllastbereich, d. h. für Förderströme,
die gleich oder größer als der Förderstrom im nominalen Förderpunkt oder Nennpunkt
sind, ist es von Vorteil, wenn A
D/A
S ≤ 0.25 oder A
D/A
S ≤ 0.20. Alternativ oder zusätzlich gilt für das Verhältnis von Dichtspaltfläche A
D zum Kanalquerschnitt Au, dass A
D/A
U ≥ 0.05 oder, bevorzugt, A
D/A
U ≥ 0.06. Im Hinblick auf den Wirkungsgrad ist es günstig, wenn A
D/A
U ≤ 0.20 oder A
D/A
U ≤ 0.15 oder A
D/A
S ≤ 0.13.
[0083] Figur 9 zeigt ein Gebläse G eines zweiten Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt,
in dem sich die Drehachse R erstreckt. Dargestellt ist auch der Elektromotor 25, der
in einem Motorgehäuse 26 angeordnet ist. Der Elektromotor 25 umfasst einen Rotor 27
und einen Stator 28, die in Figur 9 als ein einziger Block dargestellt sind. Der Elektromotor
25 kann beispielsweise als bürstenloser Gleichstrom- oder Asynchronmotor, zweckmäßigerweise
mit integriertem Drehwinkelgeber, ausgeführt sein. Das Motorgehäuse 26 ist am Gehäuseteil
2 des Gebläsegehäuses 1, 2 montiert. Das Förderrad 10 sitzt unmittelbar auf der Motorwelle
und ist mit dieser drehunbeweglich verbunden. Eine Wellendichtung 29 dichtet den Verbindungsbereich
von Förderrad 10 und Motorwelle ab.
[0084] Zur Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie ist im zweiten Ausführungsbeispiel
ein Bypass vorgesehen, durch den das Fördermedium aus einem Bereich hohen Drucks unter
Umgehung des Unterbrecherkanals, beispielsweise eines herkömmlichen Unterbrecherkanals
8 (Figur 6) oder eines geweiteten Unterbrecherkanals 9 (Figuren 7 und 8), in einen
Bereich niedrigeren Drucks zurückströmen kann.
[0085] Der Bypass kann allein innerhalb des Gehäuses 1, 2 des Gebläses G vorgesehen sein
oder sich nacheinander durch das Gebläsegehäuse 1, 2 und das Motorgehäuse 26 erstrecken,
wie dies in Figur 9 durch Richtungspfeile angedeutet ist. In Figur 9 ist auch angedeutet,
dass sich der Bypass verzweigen kann, so dass sich ein erster Bypasszweig im Gebläsegehäuse
1, 2 und ein hiervon abzweigender Bypasszweig durch das Motorgehäuse 26 erstrecken.
Ein im Gebläsegehäuse 1, 2 verwirklichter Bypasszweig kann sich insbesondere an der
dem Elektromotor 25 zugewandten Stirnseite des Förderrads 10 erstrecken. Diese erste
Variante ist im zweiten Ausführungsbeispiel verwirklicht. In einer alternativen zweiten
Variante kann sich ein vergleichbarer Bypass an der vom Elektromotor 25 abgewandten
Stirnseite des Förderrads 10 erstrecken. In einer dritten Variante können sich jeweils
innerhalb des Gehäuses 1, 2 ein Bypass wie im zweiten Ausführungsbeispiel und ein
weiterer Bypass an der vom Elektromotor 25 abgewandten Stirnseite des Förderrads 10
erstrecken. In allen drei Varianten kann optional ein zusätzlicher Bypass oder Bypasszweig
durch das Motorgehäuse 26 führen.
[0086] Figur 10 zeigt das Gehäuseteil 1 in einer axialen Draufsicht auf die Innenseite des
Gehäuseteils 1. Der Bypass wird insgesamt als Bypass 30 bezeichnet. Der im Gebläsegehäuse
1, 2 an der dem Elektromotor 25 zugewandten Stirnseite des Förderrads 10 erstreckte
Bypasszweig umfasst Bypassabschnitte 32, 33 und 34, die sich dem Förderrad 10 axial
zugewandt im Gehäuseteil 1 erstrecken.
[0087] Der Bypass 30 umfasst den stromaufwärtigen Bypassabschnitt 32, der an einer im Hochdruckbereich
des Förderkanals 5 mündenden Ausleitöffnung 31 vom Förderkanal 5 abzweigt. Vom Förderkanal
5 ist in der Draufsicht der Figur 10 der im Gehäuseteil 1 geformte Seitenkanal 6 erkennbar.
Die Ausleitöffnung 31 ist in einem dem Auslass 4 nahen Endbereich des Förderkanals
5, hier des Seitenkanals 6, angeordnet. Der Bypass 30 umfasst ferner den zentralen
Bypassabschnitt 33, in den der Bypassabschnitt 32 an seinem stromabwärtigen Ende mündet.
In Strömungsrichtung vom Hochdruckbereich zum Niederdruckbereich schließt sich an
den zentralen Bypassabschnitt 33 der stromabwärtige Bypassabschnitt 38 an, der an
seinem stromaufwärtigen Ende mit einer Einleitöffnung 35 in den Niederdruckbereich
des Förderkanals 5, hier des Seitenkanals 6, mündet. Vorteilhafterweise mündet der
Bypassabschnitt 34 in einen den Einlass 3 umfassenden Endabschnitt des Förderkanals
5 bzw. Seitenkanals 6.
[0088] Die Bypassabschnitte 32 und 34 sind fertigungstechnisch günstig als durchgehend gerade
und axial zum Förderrad 10 hin offene Kanalabschnitte ausgeführt. Die Bypassabschnitte
32 und 34 führen durch die Abragung 1a, die von den Bypassabschnitten 32 und 34 abgesehen
längs ihres Verlaufs der Verbesserung der Abdichtung des Förderkanals 5 nach radial
innen dient.
[0089] Im zweiten Ausführungsbeispiel ist wie bereits erwähnt ein zweiter Bypasszweig vorgesehen,
der durch das Motorgehäuse 26 führt. Der zweite Bypasszweig umfasst einen stromaufwärtigen
Bypassabschnitt 36 und einen stromabwärtigen Bypassabschnitt 38, die jeweils im zentralen
Bypassabschnitt 33 münden und von dort durch das Gehäuseteil 1 führen und eine Verbindung
zum Innenraum des Motorgehäuses 26 herstellen. In Figur 10 sind die Mündungen der
Bypassdurchgänge 36 und 38 erkennbar. Im Motorgehäuse 26 kann der so erweiterte Bypass
30 in einem Bypassabschnitt 37, wie in Figur 9 beispielhaft dargestellt, den Elektromotor
25 großflächig umgeben, so dass das Fördermedium bei Durchströmung des Bypasszweigs
36, 37 und 38 den Elektromotor 25, d. h. den Rotor 27 und/oder den Stator 28 des Elektromotors
25, entsprechend großflächig kühlen kann.
[0090] Figur 11 zeigt die Innenseite des Gehäuseteils 1 in der gleichen Draufsicht wie Figur
10. Eingetragen sind Winkelerstreckungen α, β und γ, die der Charakterisierung einer
vorteilhaften Anordnung der Ausleitöffnung 31 und der Einleitöffnung 35 dienen. Die
Winkelerstreckungen α, β und γ markieren vom Unterbrecherkanal 8 ausgehend und im
Förderkanal 5 in Drehrichtung (Gegenuhrzeigersinn) fortschreitend einen stromaufwärtigen
Förderabschnitt 5a, in dem die Einleitöffnung 35 mündet, einen Förderzwischenabschnitt
5b und einen stromabwärtigen Förderabschnitt 5c, der bis zum Unterbrecherkanal 8 reicht
und in dem die Ausleitöffnung 31 abzweigt. Der Förderzwischenabschnitt 5b erstreckt
sich somit in Drehrichtung bis vor die Ausleitöffnung 31 und gegen die Drehrichtung
bis vor die Einleitöffnung 35, d. h. in Drehrichtung bis maximal zur Ausleitöffnung
31 und gegen die Drehrichtung bis maximal zur Einleitöffnung 35, und hat die Winkelerstreckung
β. Der stromaufwärtige Förderabschnitt 5a grenzt an den Unterbrecherkanal 8 und erstreckt
sich vom Unterbrecherkanal 8 ausgehend in Dreh- und Förderrichtung bis zum Förderzwischenabschnitt
5b und wenigstens vollständig über die Einleitöffnung 35. Der Förderabschnitt 5a hat
die Winkelerstreckung α. Der stromabwärtige Förderabschnitt 5c erstreckt sich vom
Unterbrecherkanal 8 ausgehend gegen die Dreh- und Förderrichtung wenigstens vollständig
über die Ausleitöffnung 31 bis zum Förderzwischenabschnitt 5b und hat die Winkelerstreckung
γ.
[0091] Der Bypass 30 (Figuren 9 und 10) kann einen oder mehrere weitere Bypassabschnitte
mit jeweils einer weiteren Ausleitöffnung und/oder jeweils einer weiteren Einleitöffnung
aufweisen. Zweigen im Hochdruckbereich des Förderkanals 5 zwei oder mehr Ausleitöffnungen
vom Förderkanal 5 ab, so erstreckt sich der stromabwärtige Förderabschnitt 5c über
alle diese Ausleitöffnungen. Weist der erweiterte Bypass die Einleitöffnung 35 und
eine oder mehrere weitere Einleitöffnungen auf, die im Niederdruckbereich des Förderkanals
5 münden, so erstreckt sich der stromaufwärtige Förderabschnitt 5a über alle diese
Einleitöffnungen.
[0092] Der stromaufwärtige Förderabschnitt 5a hat in vorteilhaften Ausführungen eine Winkelerstreckung
α von höchstens 60° oder höchstens 45°. Die Winkelerstreckung γ des stromabwärtigen
Förderabschnitts 5c beträgt vorzugsweise höchstens 120° oder höchstens 90° oder höchstens
70°. Der Förderzwischenabschnitt 5b, in dem weder eine Ausleitöffnung noch eine Einleitöffnung
zur Umgehung des Unterbrecherkanals 8 mündet, erstreckt sich über einen Winkel β von
vorteilhafterweise wenigstens 45° oder wenigstens 90°. In bevorzugten Ausführungen
beträgt die Winkelerstreckung β wenigstens 120° oder wenigstens 180°. Die Winkelerstreckungen
α, β und γ können insbesondere so gewählt sein, dass α < 45°, β > 180° und γ < 70°.
Dies ist zwar eine bevorzugte Kombination für die Winkelerstreckungen α, β und γ,
grundsätzlich können die zuvor genannten Relationen aber auch in jeder anderen beliebigen
Kombination verwirklicht sein. Im Hinblick auf einen guten Wirkungsgrad ist es jedoch
vorteilhaft, wenn zumindest gilt: β > 180°.
[0093] Die Summe α + β + γ der Winkelerstreckungen, die der Winkelerstreckung des Förderkanals
5 insgesamt entspricht, ist in vorteilhaften Ausführungen größer als 270° und bevorzugt
größer als 300°.
[0094] Für den Aufbau der Spiralströmung ist es günstig, wenn das durch den Bypass 30 zurückgeführte
Fördermedium nicht in Form eines konzentrierten tangentialen Strahls, sondern radial
oder unter einem Winkel von wenigstens 45° zur Tangentialrichtung eingeleitet wird.
Im zweiten Ausführungsbeispiel wird, wie in den Figuren 10 und 11 erkennbar, das zurückgeführte
Fördermedium radial oder nahezu radial durch die Einleitöffnung 35 in den Förderkanal
5 zurückgeleitet.
[0095] In den Figuren 12 und 13 sind schematisch die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
"Δp über V" und die Kennlinie für die Stromaufnahme "I über V" dargestellt. Die entsprechende
Kennlinie herkömmlicher Seitenkanal- und Peripheralgebläse ist in den beiden Diagrammen
jeweils als Strichlinie zum Vergleich eingezeichnet. In durchgezogener Linie sind
die Kennlinien für ein erfindungsgemäßes Gebläse G dargestellt, wobei die Kennlinien
sowohl für die Einstellung einer gezielten Leckage durch Dichtspaltvergrößerung (erstes
Ausführungsbeispiel) als auch für die Einstellung einer gezielten Leckage durch Schaffung
eines Bypass (zweites Ausführungsbeispiel) gelten. Wie in Figur 12 erkennbar, fällt
der Förderdruck bzw. die Förderdruckerhöhung Δp im Volllastbereich vom Nennpunkt NP
in Richtung zunehmendem Förderstrom V mit geringerer Steigung als bei herkömmlichen
Vergleichsgebläsen ab und hat beginnend im Nennpunkt NP in Richtung minimalen Förderstroms
über den Überlastbereich einen deutlich abgeflachten Verlauf. Ein gewisser Förderdruckverlust
im Nennpunkt NP ist vernachlässigbar. Entsprechend sehen die Verhältnisse bei der
Kennlinie für die Stromaufnahme I aus.
[0096] Die beiden Maßnahmen zur gezielten Einstellung einer Leckage, nämlich mittels eines
vergrößerten Dichtspalts zum einen und mittels eines Bypass zum anderen, können voneinander
separat oder auch in Kombination verwirklicht sein. Bei Verwirklichung in Kombination
kann der Dichtspalt in einem geringeren Maß verbreitert und/oder der Bypass mit einem
insgesamt größeren Strömungswiderstand und/oder der Winkelabstand zwischen der Ausleitöffnung
und der Einleitöffnung verringert werden, so dass beide Maßnahmen in Kombination die
angestrebte Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie bewirken. In einfachen
und nicht zuletzt deshalb bevorzugten Ausführungen ist jedoch nur eine der beiden
Maßnahmen verwirklicht.
[0097] In Figur 14 ist ein Gebläse G eines dritten Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt.
Das Gebläse G weist einen Einlass 3 auf, der am radial äußeren Umfang des Förderkanals
5 mündet. Bei dem Gebläse G handelt es sich daher um ein Peripheralgebläse. Die Abflachung
der Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" wird im dritten Ausführungsbeispiel mittels
eines Bypass 40a erzielt, der wie bereits der Bypass 30 des zweiten Ausführungsbeispiels
den Unterbrecherkanal 8 (Figur 6) oder den aufgeweiteten Unterbrecherkanal 9 des ersten
Ausführungsbeispiels (Figuren 7 und 8) umgeht. Im Bypass 40a ist im Unterschied zum
zweiten Ausführungsbeispiel ein Bypassventil 43 angeordnet.
[0098] Der Bypass 40a umfasst einen stromaufwärtigen Bypassabschnitt 42, einen stromabwärtigen
Bypassabschnitt 44 und das Bypassventil 43, das die Bypassabschnitte 42 und 44 miteinander
verbindet, wenn das Bypassventil 43 einen geöffneten Ventilzustand einnimmt. In zweckmäßigen
Ausführungen kann das Bypassventil 43 einen Schließzustand einnehmen, in dem es die
Bypassabschnitte 42 und 44 voneinander trennt und den Bypass 40a dadurch sperrt. Grundsätzlich
kann das Bypassventil 43 zwischen einem Zustand minimalen Durchflusses und einem Zustand
maximalen Durchflusses kontinuierlich oder diskontinuierlich in einer oder mehreren
Stufen, in diesem Fall bevorzugt schlagartig zwischen minimalem und maximalem Durchfluss,
verstellt werden. Der Zustand minimalen Durchflusses kann insbesondere ein Schließzustand,
grundsätzlich aber auch ein Zustand sein, in dem das Bypassventil 43 einen geringen
Durchfluss, d. h. einen geringen Leckagestrom, zulässt.
[0099] Der Bypass 40a kann den Auslass 4 mit dem Einlass 3 verbinden, indem die Ausleitöffnung
41 im Auslass 4 mündet und der Bypass 40a dementsprechend vom Auslass 4 abzweigt und
die Einleitöffnung 45 im Einlass 3 mündet. Im Ausführungsbeispiel mündet die Ausleitöffnung
41 in einem vom Gehäuse des Gebläses G vorragenden Auslassstutzen, d. h. der Bypass
40a zweigt im Bereich des Auslassstutzens ab, und die Einleitöffnung 45 mündet in
einem vom Gehäuse des Gebläses G vorragenden Einleitstutzen. Der Einleitstutzen und
der Auslassstutzen gehören zum Gehäuse des Gebläses G. Vorteilhaft ist, wenn der Bypass
40a noch im oder am Gehäuse des Gebläses G gebildet ist, so dass der Bypass 40a nicht
zusätzlich zum Gebläse G am Einbauort montiert werden muss, sondern mit dem Gebläse
G als Einheit montiert werden kann.
[0100] Das Bypassventil 43 umfasst ein Ventilelement 46, beispielsweise einen Ventilkolben,
und eine Ventilfeder 47, die auf das Ventilelement 46 in Richtung auf die Position
minimalen Durchflusses wirkt. Auf der Hochdruckseite des Gebläses G zweigt eine Steuerleitung
48 ab, über die Fördermedium von der Hochdruckseite des Gebläses G zum Ventilelement
46 führt, um das Ventilelement 46 der Federkraft der Ventilfeder 47 entgegen mit einem
Druck der Hochdruckseite des Gebläses G zu beaufschlagen. Die Steuerleitung 48 kann
beispielsweise im Hochdruckbereich des Förderkanals 5 oder in einem Abschnitt des
Auslasses 4, der sich unmittelbar an den Förderkanal 5 anschließt, abzweigen. Die
Steuerleitung 48 kann stattdessen auch am Auslass 4 vom Auslassstutzen oder, wie im
Ausführungsbeispiel, vom stromaufwärtigen Bypassabschnitt 42 abzweigen. Die Hochdruckseite
des Gebläses G erstreckt sich von einem stromabwärtigen Abschnitt des Förderkanals
5 über den Auslass 4 bis zu einem Verbraucher, dem das Fördermedium mittels des Gebläses
zugeführt wird, beispielsweise bis zum Ansaugbereich 107 der Anordnung der Figur 1,
oder bis zu einem stromab auf das Gebläse G optional folgenden Schließ- und/oder Dosierorgan,
beispielsweise das Dosierventil 106 (Figur 1). Die Niederdruckseite des Gebläses G
umfasst einen stromaufwärtigen Förderabschnitt des Förderkanals 5 und erstreckt sich
von diesem über den Einlass 3 stromaufwärts. In sämtilchen Varianten wirkt auf das
Ventilelement 46 somit der Differenzdruck zwischen dem Druck des Fördermediums auf
der Hochdruckseite und der Niederdruckseite des Gebläses G.
[0101] Figur 15 zeigt ein Gebläse G mit einer gezielten Leckage nach einem vierten Ausführungsbeispiel.
Vom Gebläse G ist das Gehäuseteil 1 in einer axialen Sicht auf die innere Stirnseite
des Gehäuseteils 1 dargestellt. Vom Förderkanal 5 ist der somit freiliegende Seitenkanal
6 erkennbar.
[0102] Im vierten Ausführungsbeispiel wird die gezielte Leckage, dem dritten Ausführungsbeispiel
vergleichbar, durch einen Bypass 40b hergestellt, der in einem Teilschnitt des Gehäuseteils
1 freigelegt ist. Im Unterschied zum Bypass 40a des dritten Ausführungsbeispiels zweigt
der Bypass 40b mit einer Ausleitöffnung 41 in einem Abschnitt des Auslasses 4, der
sich zwischen dem Förderkanal 5 und einem vom Gehäuseteil 1 vorragenden Auslassstutzen
erstreckt, vom Auslass 4 ab. Im Ausführungsbeispiel liegt die Ausleitöffnung 41 radial
unmittelbar oberhalb vom Unterbrecherkanal 8.
[0103] Der Bypass 40b mündet mit einer Einleitöffnung 45 in einem an den Unterbrecherkanal
8 grenzenden stromaufwärtigen Förderabschnitt des Förderkanals 5. In Bezug auf die
Anordnung der Einleitöffnung 45 gelten vorteilhafterweise die zur Einleitöffnung 35
des zweiten Ausführungsbeispiels (Figuren 9 bis 11) gemachten Ausführungen. Grundsätzlich
könnte auch die Ausleitöffnung 41 bereits in einem stromabwärtigen Förderabschnitt
des Förderkanals 5 münden, wobei in einer derartigen Modifikation hinsichtlich des
stromabwärtigen Förderabschnitts die zum stromabwärtigen Förderabschnitt 5c des zweiten
Ausführungsbeispiels gemachten Ausführungen gelten.
[0104] Der Bypass 40b erstreckt sich von der Ausleitöffnung 41 bis zur Einleitöffnung 45
radial oberhalb des Unterbrecherkanals 8 oder axial neben dem Unterbrecherkanal 8
und kann sich insbesondere, wie im Ausführungsbeispiel, in einem engen radialen Abstand
längs des äußeren Umfangs des Unterbrecherkanals 8 erstrecken. Der Bypass 40b kann
durch das andere Gehäuseteil 2 (Figur 3) geschlossen werden oder vorteilhafterweise,
wie im Ausführungsbeispiel, gänzlich im Gehäuseteil 1 angeordnet sein. Das Gehäuse
des Gebläses G oder nur das Gehäuseteil 1 kann zur Ausbildung des Bypasses 40b im
Umfangsbereich von der Ausleitöffnung 41 bis zur Einleitöffnung 45 radial lokal geweitet
sein.
[0105] Der Bypass 40b umfasst wie der Bypass 40a des dritten Ausführungsbeispiels einen
stromaufwärtigen Bypassabschnitt 42, der mit seiner Ausleitöffnung 41 vom Auslass
4 abzweigt, und einen stromabwärtigen Bypassabschnitt, der mit seiner Einleitöffnung
45 im Förderkanal 5 mündet. Zwischen der Ausleitöffnung 41 und der Einleitöffnung
45 ist ein Bypassventil 43 angeordnet.
[0106] Das Bypassventil 43 umfasst ein Ventilelement 46, das zwischen einer Position minimalen
Durchflusses und einer Position maximalen Durchflusses hin und her beweglich ist.
In der Position minimalen Durchflusses kann das Bypassventil 43 einen bestimmten,
geringem Leckagestrom zulassen oder vorteilhafterweise die Ausleitöffnung 41 von der
Einleitöffnung 45 trennen und den Bypass 40b somit unterbrechen. Das Bypassventil
43 weist ferner eine Ventilfeder 47 auf, die das Ventilelement 46 in Richtung auf
die Position minimalen Durchflusses mit Federkraft beaufschlagt. Der Ventilfeder 47
wirkt ein zwischen der Ausleitöffnung 41 und der Einleitöffnung 45 herrschender Differenzdruck
entgegen.
[0107] Das Bypassventil 43 des vierten Ausführungsbeispiels weist einen Federraum 49 auf,
in dem die Ventilfeder 47 angeordnet ist. Der Federraum 49 ist über den stromabwärtigen
Bypassabschnitt mit der Einleitöffnung 45 verbunden und dadurch im Druck entlastet.
[0108] Das Bypassventil 43 ist im vierten Ausführungsbeispiel als Rückschlagventil ausgeführt,
kann grundsätzlich aber auch als ein Ventil mit beispielsweise einem Ventilschieber
ausgebildet sein. Die Ventilfeder 47 drängt das Ventilelement 46 in einen Ventilsitz
46a. Die Federkraft und die entgegen gerichtete Druckkraft des Fördermediums weisen
jeweils durch den Ventilsitz 46a. Bewegt sich das Ventilelement 46 in Richtung auf
die Position maximalen Durchflusses, strömt ein Leckagestrom des Fördermediums über
die Ausleitöffnung 41 in den Bypassabschnitt 42 und durch den Ventilsitz 46a sowie
am Ventilelement 46 vorbei in den stromabwärtigen Bypassabschnitt und schließlich
durch dessen Einleitöffnung 45 in den Förderkanal 5.
[0109] In den Figuren 16 und 17 sind schematisch die Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
eines Gebläses G mit Bypassventil 43 (drittes und viertes Ausführungsbeispiel) und
die Kennlinie für die Stromaufnahme I jeweils im Vergleich zu der entsprechenden Kennlinie
eines herkömmlichen Seitenkanal- oder Peripheralgebläses dargestellt. Die Kennlinie
des erfindungsgemäßen Gebläses G ist in jeweils einer durchgezogenen Linie und die
Kennlinie des herkömmlichen Gebläses ist in Strichlinie dargestellt. Erkennbar ist,
dass die Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" und dementsprechend auch die Kennlinie
"Stromaufnahme-über-Förderstrom" des erfindungsgemäßen Gebläses G im Volllastbereich
der Kennlinie eines vom Bypassventil 43 abgesehen identischen Vergleichsgebläses entsprechen
können, wenn nämlich das Bypassventil 43 im Zustand minimalen Durchflusses den Bypass
40a oder 40b unterbricht, der Zustand minimalen Durchflusses also ein Schließzustand
ist.
[0110] Im dritten und im vierten Ausführungsbeispiel kann der Leckagestrom mittels des Bypassventils
43 sehr genau eingestellt werden. Das jeweilige Bypassventil 43 ist so ausgelegt,
dass sich das Ventilelement 46 aus der Position minimalen Durchflusses in Richtung
maximalen Durchfluss erst und stets dann bewegt, wenn ein mittels der Ventilfeder
47 vorgegebener Differenzdruck zwischen dem Druck an der Ausleitöffnung 41 und dem
Druck an der Einleitöffnung 45, überschritten wird. Das jeweilige Bypassventil 43
kann insbesondere so ausgelegt sein, dass dieser Grenzdruck wenigstens 80 % oder wenigstens
90 % des Nennförderdrucks des Gebläses G entspricht. Der Nennförderdruck ist der Förderdruck
im nominalen Förderpunkt NP des Gebläses G. Ist die Auslegung so, dass der Grenzdruck
größer als der Nennförderdruck des Gebläses G ist, so beträgt der Grenzdruck in vorteilhaften
Ausführungen höchstens 120% oder höchstens 110% des Nennförderdrucks. Eine Auslegung
des Bypassventils 43 derart, dass der Grenzdruck dem Nennförderdruck des Gebläses
G entspricht, ist besonders zweckmäßig.
[0111] Figur 18 zeigt ein Förderrad 10 mit Schaufeln 13, die an beiden axial äußeren Schaufelrändern
der jeweiligen Schaufel 13 eine Rundung 16 aufweisen. Figur 19 zeigt ein Detail der
Figur 18 in einer vergrößerten Darstellung. Figur 20 ist eine Draufsicht auf den radial
äußeren Umfang des Förderrads 10 und den radial äußeren Schaufelrand der Schaufeln
13. Figur 21 ist ein axial äußerer Schaufelbereich in der gleichen Draufsicht wie
in Figur 20 vergrößert dargestellt, so dass die Rundung 16 deutlicher zu erkennen
ist. Die Rundung 16 weist in die durch einen Richtungspfeil angedeutete Drehrichtung,
d. h. die Schaufeln 13 sind jeweils an ihren Vorderseiten an beiden axial äußeren
Schaufelrändern gerundet. In Modifikationen können die Schaufeln 13 auch längs nur
eines ihrer axial äußeren Schaufelränder die Rundung 16 aufweisen. Optional können
die Schaufeln 13 an ihren Vorderseiten jeweils am radial äußeren Schaufelrand gerundet
sein. Eine Rundung 16 am radial äußeren Schaufelrand kann anstelle oder zusätzlich
zur Rundung 16 an einem oder an beiden axial äußeren Schaufelrändern vorgesehen sein.
[0112] Die Figuren 22 bis 24 zeigen ein Förderrad 10 mit Schaufeln 13, die anstelle der
Rundung 16 (Figuren 18 bis 21) an ihren Vorderseiten an beiden axial äußeren Schaufelrändern
eine Anfasung 17, d. h. eine Schräge, aufweisen. In einer Modifikation können die
Schaufeln 13 an ihren Vorderseiten auch nur an einem ihrer beiden axial äußeren Schaufelränder
angefast sein. In noch einer Abwandlung kann eine Anfasung 17 an der Vorderseite der
jeweiligen Schaufel 13 zusätzlich oder nur am radial äußeren Schaufelrand vorgesehen
sein. Die Anfasung 17 kann unter einem Winkel von 10° bis 80° zu einer zur Drehachse
R parallelen Axialen weisen.
[0113] Die Schaufeln können somit über ihren gesamten äußeren Schaufelrand oder nur in einem
oder mehreren Schaufelrandabschnitten die Rundung 16 oder stattdessen über ihren gesamten
äußeren Schaufelrand oder nur in einem oder mehreren Schaufelrandabschnitten die Anfasung
17 aufweisen. In Modifikationen können die Schaufeln 13 über ihren gesamten äußeren
Schaufelrand gesehen in einem oder mehreren Schaufelrandabschnitten die Rundung 16
und in einem oder mehreren anderen Schaufelrandabschnitten die Anfasung 17 aufweisen.
[0114] Die Schaufeln 13 können eine Rundung 16 und/oder eine Anfasung 17 nur an ihren Vorderseiten
aufweisen. Alternativ können die Schaufeln 13 an ihrem äußeren Schaufelrand auch konvex
verrundet oder angefast sein. Bei konvexer Anfasung 17 kann diese in der radialen
Draufsicht der Figuren 20 und 22 gesehen insbesondere trapezförmig oder konisch spitz
sein.
[0115] Durch die Rundung 16 und die Anfasung 17 des äußeren Schaufelrands wird die im Unterbrecherkanal
in Umfangsrichtung vorhandene Dichtfläche der Schaufeln 13 reduziert. Auch durch diese
Maßnahme wird die Energieübertragung im Überlastbereich, d. h. bei druckseitig starker
Drosselung, reduziert und dadurch eine Abflachung der Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie
bewirkt.
[0116] Figur 25 zeigt eine Schaufel 13 mit einem radial äußeren Schaufelrand 18, der in
einer Draufsicht auf die Vorderseite der Schaufel 13 konvex ist. Der konvexe Schaufelrand
18 kann konisch oder trapezförmig oder alternativ auch rund nach radial außen ausgebaucht
sein. Auch durch diese Maßnahme wird im Unterbrecherkanal eine gezielte Leckage über
die Umfangserstreckung des Unterbrecherkanals eingestellt.
[0117] Figur 26 zeigt ein Förderrad 10 mit Schaufeln 13, die zu einer durch die Drehachse
R und den jeweiligen Schaufelfußpunkt verlaufenden Radialen eine Neigung ϕ aufweisen.
Im Ausführungsbeispiel weisen die Schaufeln 13 jeweils einen radial inneren Schaufelbereich
und einen vom inneren Schaufelbereich abknickenden radial äußeren Schaufelbereich
19 auf. Der innere Schaufelbereich weist jeweils radial zur Drehachse R des Förderrads
10, während der radial äußere Schaufelbereich 19 vom radial inneren Schaufelbereich
in Vorwärtsrichtung abknickt. Der innere Schaufelbereich und der äußere Schaufelbereich
19 sind in der axialen Sicht jeweils gerade.
[0118] In Abwandlungen können die Schaufeln 13 auch über ihre gesamte radiale Erstreckung
in Vorwärtsrichtung, d. h. in Drehrichtung, geneigt sein. In noch einer Abwandlung
können sie über ihre radiale Höhe gesehen mehrfach abknicken oder kontinuierlich rund
geneigt sein oder nur in einem radial äußeren Schaufelbereich rund geneigt sein. Alternativ
können die Schaufeln 13 über ihre gesamte radiale Erstreckung oder nur abschnittsweise
gegen die Drehrichtung geneigt sein. Einer Neigung in Vorwärtsrichtung wird jedoch
der Vorzug gegeben. Kann die Drehrichtung des Gebläses wie bevorzugt umgekehrt werden,
wird als die Drehrichtung diejenige Drehrichtung verstanden, in die das Förderrad
überwiegend angetrieben wird und/oder für die das Gebläse primär ausgelegt ist.
[0119] In den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Abflachung der Kennlinie
"Förderdruck-über-Förderstrom" durch geometrische Veränderungen des Gebläses G und/oder
mittels eines Bypassventils erzielt. Alternativ oder zusätzlich kann die Abflachung
auch durch eine Begrenzung der Leistungsaufnahme, insbesondere der Stromaufnahme,
des Antriebsmotors 25 (Figur 3) erzielt werden.
[0120] In den Figuren 27 und 28 sind in jeweils durchgezogener Linie die Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom"
und die Kennlinie "Stromaufnahme-über-Förderstrom" einer Fördervorrichtung (Gebläse
G und Motor) mit einem in Bezug auf die Stromaufnahme begrenzten Antriebsmotor 25
im Vergleich zu einem von der Begrenzung abgesehen identischen herkömmlichen Seitenkanal-
oder Peripheralgebläse dargestellt. Die Kennlinien des Vergleichsgebläses sind in
Strichlinie dargestellt. Mittels der Begrenzung der Leistungsaufnahme, vorteilhafterweise
der Stromaufnahme I, kann die Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" praktisch beliebig
eingestellt werden. In Figur 27 ist beispielhaft ein instabiler Verlauf dargestellt,
d. h. die Kennlinie "Förderdruck-über-Förderstrom" fällt im Überlastbereich vom Nennförderdruck
im Nennpunkt NP in Richtung Nullförderung ab. Der Verlauf der Stromaufnahme I, als
Führungsgröße, ist in Figur 28 dargestellt.
[0121] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können bei einem Gebläses G jeweils einzeln verwirklicht
sein. Beim gleichen Gebläse können aber auch zwei oder mehr der beispielhaft nur einzeln
offenbarten Maßnahmen in Kombination eingesetzt werden, um die abgeflachte, bevorzugt
abknickende Förderdruck-über-Förderstrom-Kennlinie zu erhalten. Mit der Beschreibung
als "abgeflachte Kennlinie" ist im Sinne der Erfindung auch eine abfallende, also
instabile Kennlinie umfasst. Die eine oder mehreren Maßnahmen in Kombination kann
oder können mit Vorteil so ausgeführt sein, dass der Förderdruck, d. h. der Differenzdruck
zwischen Einlass 3 und Auslass 4, beispielsweise der Differenzdruck unmittelbar über
den Unterbrecherkanal 8 oder 9, um höchstens 20% oder höchstens 10% über dem Nennförderdruck
liegt.
Bezugszeichen
[0122]
- 1
- Gehäuseteil
- 1a
- Abragung
- 2
- Gehäuseteil, Deckel
- 2a
- Abragung
- 3
- Einlass
- 4
- Auslass
- 5
- Förderkanal
- 5a
- Förderabschnitt
- 5b
- Förderzwischenabschnitt
- 5c
- Förderabschnitt
- 6
- Seitenkanal
- 7
- Seitenkanal
- 8
- Unterbrecherkanal, herkömmlich
- 9
- aufgeweiteter Unterbrecherkanal
- 10
- Förderrad
- 10a
- Dichtspalt
- 11
- Umlaufwulst
- 12
- Einschnürung
- 13
- Schaufel
- 14
- Schaufelfußpunkt
- 15
- Schaufelfußpunkt
- 16
- axialer Schaufelrand, verrundet
- 17
- axialer Schaufelrand, angefast
- 18
- radialer Schaufelrand
- 19
- Schaufelneigung
- 20
- vergrößerter Dichtspalt
- 21
- axialer Dichtspalt
- 22
- radialer Dichtspalt
- 23
- axialer Dichtspalt
- 24
- Dichtspalt, herkömmlich
- 25
- Elektromotor
- 26
- Motorgehäuse
- 27
- Rotor
- 28
- Stator
- 29
- Wellendichtung
- 30
- Bypass
- 31
- Ausleitöffnung
- 32
- Bypassabschnitt
- 33
- Bypassabschnitt
- 34
- Bypassabschnitt
- 35
- Einleitöffnung
- 36
- Bypassabschnitt
- 37
- Bypassabschnitt
- 38
- Bypassabschnitt
- 39
- -
- 40a
- Bypass
- 40b
- Bypass
- 41
- Ausleitöffnung
- 42
- Bypassabschnitt
- 43
- Bypassventil
- 44
- Bypassabschnitt
- 45
- Einleitöffnung
- 46
- Ventilelement
- 46a
- Ventilsitz
- 47
- Ventilfeder
- 48
- Steuerleitung
- 49
- Federraum
- 50
- -
- ...
- -
- 99
- -
- 100
- Tank
- 101
- Entlüftungsleitung
- 102
- Regenerierleitung
- 103
- Filter
- 104
- Abschaltventil
- 105
- Sicherheits-Abschaltventil
- 106
- Dosierventil
- 107
- Ansaugbereich
- 108
- Drosselorgan
- 109
- Luftfilter
- 110
- Verbrennungskraftmaschine
- 111
- Ladegebläse
- 112
- Sensor
- 113
- Steuerungs- oder Regelungseinrichtung
- AD
- Dichtspaltfläche
- AS
- effektive Schaufelfläche
- R
- Drehachse
- Wa
- axiale Spaltweite
- Wr
- radiale Spaltweite
- α
- Winkelerstreckung
- β
- Winkelerstreckung
- γ
- Winkelerstreckung
- ϕ
- Schaufelneigung