[0001] Die Erfindung betrifft einen auf SO
2-basierenden Elektrolyt für eine wiederaufladbare Batteriezelle und eine wiederaufladbare
Batteriezelle.
[0002] Wiederaufladbare Batteriezellen sind auf vielen technischen Gebieten von großer Bedeutung.
Vielfach werden sie für Anwendungen eingesetzt, bei denen nur kleine wiederaufladbare
Batteriezellen mit relativ geringen Stromstärken benötigt werden, wie beispielsweise
beim Betrieb von Mobiltelefonen. Daneben gibt es aber auch einen großen Bedarf an
größeren wiederaufladbaren Batteriezellen für Hochenergieanwendungen, wobei eine Massenspeicherung
von Energie in Form von Batteriezellen für den elektrischen Antrieb von Fahrzeugen
von besonderer Bedeutung ist.
[0003] Eine wichtige Anforderung bei derartigen wiederaufladbaren Batteriezellen ist eine
hohe Energiedichte. Das bedeutet, dass die wiederaufladbare Batteriezelle möglichst
viel elektrische Energie je Gewichts- und Volumeneinheit enthalten soll. Hierfür hat
sich Lithium als aktives Metall als besonders vorteilhaft erwiesen. Als aktives Metall
einer wiederaufladbaren Batteriezelle bezeichnet man das Metall, dessen Ionen innerhalb
des Elektrolyten beim Laden oder Entladen der Zelle zur negativen oder positiven Elektrode
wandern und dort an elektrochemischen Prozessen teilnehmen. Diese elektrochemischen
Prozesse führen direkt oder indirekt zur Abgabe von Elektronen in den externen Stromkreis
oder zur Aufnahme von Elektronen aus dem externen Stromkreis. Wiederaufladbare Batteriezellen,
welche Lithium als aktives Metall enthalten, werden auch als Lithium-Ionen-Zellen
bezeichnet. Die Energiedichte dieser Lithium-Ionen-Zellen kann entweder durch Steigerung
der spezifischen Kapazität der Elektroden oder durch Steigerung der Zellspannung erhöht
werden.
[0004] Sowohl die positive als auch die negative Elektrode von Lithium-Ionen-Zellen sind
als Insertionselektroden ausgebildet. Unter dem Begriff "Insertionselektrode" im Sinne
der vorliegenden Erfindung werden Elektroden verstanden, welche eine Kristallstruktur
besitzen, in die Ionen des aktiven Materials beim Betrieb der Lithium-Ionen-Zelle
ein- und ausgelagert werden können. Das bedeutet, dass sich die Elektrodenprozesse
nicht nur an der Oberfläche der Elektroden, sondern auch innerhalb der Kristallstruktur
abspielen können. Die negative Elektrode von Lithium-Ionen-Zellen besteht aus einer
Kohlenstoffbeschichtung, welche auf ein Ableitelement aus Kupfer aufgetragen ist.
Das Ableitelement stellt den erforderlichen elektronisch leitenden Anschluss zwischen
der Kohlenstoffbeschichtung und dem externen Stromkreis her. Die positive Elektrode
besteht aus Lithiumkobaltoxid (LiCoO
2), welches auf ein Ableitelement aus Aluminium aufgetragen ist. Beide Elektroden weisen
eine Dicke von in der Regel weniger als 100 µm auf und sind daher sehr dünn ausgebildet.
Beim Laden der Lithium-Ionen-Zelle werden die Ionen des aktiven Metalls aus der positiven
Elektrode ausgelagert und in die negative Elektrode eingelagert. Beim Entladen der
Lithium-Ionen-Zelle läuft der umgekehrte Prozess ab.
[0005] Der Elektrolyt ist ein wichtiges Funktionselement jeder wiederaufladbaren Batteriezelle.
Er enthält meistens ein Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch und mindestens ein
Leitsalz. Feststoffelektrolyte oder ionische Flüssigkeiten enthalten zum Beispiel
kein Lösungsmittel, sondern nur ein Leitsalz. Der Elektrolyt steht mit der positiven
und der negativen Elektrode der Batteriezelle in Kontakt. Mindestens ein Ion des Leitsalzes
(Anion oder Kation) ist in dem Elektrolyten derartig beweglich, dass durch lonenleitung
ein für die Funktion der wiederaufladbaren Batteriezelle erforderlicher Ladungstransport
zwischen den Elektroden stattfinden kann. Der Elektrolyt wird ab einer bestimmten
oberen Zellspannung der wiederaufladbaren Batteriezelle oxidativ elektrochemisch zersetzt.
Dieser Vorgang führt oft zu einer irreversiblen Zerstörung von Bestandteilen des Elektrolyten
und damit zu einem Ausfall der wiederaufladbaren Batteriezelle. Auch reduktive Prozesse
können den Elektrolyten ab einer bestimmten unteren Zellspannung zersetzen. Um diese
Prozesse zu vermeiden, werden die positive und die negative Elektrode derart gewählt,
dass die Zellspannung unter- bzw. oberhalb der Zersetzungsspannung des Elektrolyten
liegt. Der Elektrolyt bestimmt somit das Spannungsfenster (in Engl.: voltage window),
in dessen Bereich eine wiederaufladbare Batteriezelle reversibel betrieben werden
kann.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Lithium-Ionen-Zellen enthalten einen Elektrolyten,
der aus einem in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch und einem
darin gelösten Leitsalz besteht. Bei dem Leitsalz handelt es sich um ein Lithiumsalz
wie beispielsweise Lithiumhexafluorophosphat (LiPF
6). Das Lösungsmittelgemisch kann beispielsweise Ethylencarbonat enthalten. Aufgrund
des organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemischs werden derartige Lithium-Ionen-Zellen
auch als organische Lithium-Ionen-Zellen bezeichnet. Es ist seit langem bekannt, dass
das ungewollte Überladen von organischen Lithium-Ionen-Zellen zu einer irreversiblen
Zersetzung von Elektrolytkomponenten führt. Dabei findet die oxidative Zersetzung
des organischen Lösungsmittels und/oder des Leitsalzes an der Oberfläche der positiven
Elektrode statt. Die während dieser Zersetzung gebildete Reaktionswärme und die dabei
entstehenden gasförmigen Produkte sind für den darauffolgenden, sogenannten "Thermal
Runaway" (englisch für "thermisches Durchgehen") und die dadurch resultierende Zerstörung
der organischen Lithium-Ionen-Zelle verantwortlich. Die überwiegende Mehrheit an Ladeprotokollen
für diese organischen Lithium-Ionen-Zellen zieht die Zellenspannung als Indikator
für das Ladeende heran. Hierbei sind Unfälle durch einen Thermal Runaway besonders
wahrscheinlich bei der Verwendung von Multizellen-Batteriepacks, in denen mehrere
organische Lithium-Ionen-Zellen mit nicht übereinstimmenden Kapazitäten in Reihe geschaltet
werden.
[0007] Deshalb sind organische Lithium-Ionen-Zellen problematisch hinsichtlich ihrer Stabilität
sowie langfristigen Betriebssicherheit. Sicherheitsrisiken werden insbesondere auch
durch die Brennbarkeit des organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemischs verursacht.
Wenn eine organische Lithium-Ionen-Zelle Feuer fängt oder sogar explodiert, bildet
das organische Lösungsmittel des Elektrolyten ein brennbares Material. Um solche Sicherheitsrisiken
zu vermeiden, müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Zu diesen Maßnahmen zählen
insbesondere eine sehr exakte Regelung der Lade- und Entladevorgänge der organischen
Lithium-Ionen-Zelle sowie eine optimierte Batteriekonstruktion. Weiterhin enthält
die organische Lithium-Ionen-Zelle Komponenten, die bei ungewollter Temperaturerhöhung
schmelzen und hierbei die organische Lithium-Ionen-Zelle mit geschmolzenem Kunststoff
fluten können. Dadurch wird eine weitere unkontrollierte Temperaturerhöhung vermieden.
Diese Maßnahmen führen jedoch zu erhöhten Produktionskosten bei der Herstellung der
organischen Lithium-Ionen-Zelle sowie zu einem erhöhten Volumen und Gewicht. Weiterhin
vermindern diese Maßnahmen die Energiedichte der organischen Lithium-Ionen-Zelle.
[0008] Ein weiterer Nachteil von organischen Lithium-Ionen-Zellen besteht darin, dass etwaige
in Anwesenheit von Restmengen an Wasser entstehende Hydrolyseprodukte gegenüber den
Zellkomponenten der wiederaufladbaren Batteriezelle sehr aggressiv sind. So entsteht
beispielsweise bei dem häufig in organischen Zellen verwendeten Leitsalz LiPF
6 durch Reaktion mit Wasserspuren sehr reaktiver, aggressiver Fluorwasserstoff (HF).
Aufgrund dessen muss bei der Herstellung derartiger wiederaufladbarer Batteriezellen
mit einem organischen Elektrolyten auf eine Minimierung des im Elektrolyten und den
Zellkomponenten enthaltenen Restwassergehalts geachtet werden. Die Produktion findet
deshalb oft in kostenintensiven Trockenräumen mit extrem niedriger Luftfeuchtigkeit
statt. Die zuvor beschriebenen Probleme im Hinblick auf die Stabilität und die langfristige
Betriebssicherheit sind besonders schwerwiegend bei der Entwicklung von organischen
Lithium-Ionen-Zellen, die zum einen sehr gute elektrische Energie- und Leistungsdaten
und zum anderen eine sehr hohe Betriebssicherheit und Lebensdauer, insbesondere eine
hohe Zahl nutzbarer Lade- und Entladezyklen aufweisen.
[0009] Eine aus dem Stand der Technik bekannte Weiterentwicklung sieht daher die Verwendung
eines Elektrolyten auf Schwefeldioxid (SO
2)-Basis anstatt eines organischen Elektrolyten für wiederaufladbare Batteriezellen
vor. Wiederaufladbare Batteriezellen, welche einen auf SO
2-basierenden Elektrolyten enthalten, weisen unter anderem eine hohe ionische Leitfähigkeit
auf. Unter dem Begriff "auf SO
2-basierender Elektrolyt" ist ein Elektrolyt zu verstehen, der SO
2 nicht nur als Zusatz in geringer Konzentration enthält, sondern bei dem die Beweglichkeit
der Ionen des Leitsalzes, das in dem Elektrolyten enthalten ist und den Ladungstransport
bewirkt, zumindest teilweise, größtenteils oder sogar vollständig durch SO
2 gewährleistet ist. Das SO
2 dient also als Lösungsmittel für das Leitsalz. Das Leitsalz kann mit dem gasförmigen
SO
2 einen flüssigen Solvatkomplex bilden, wobei das SO
2 gebunden und der Dampfdruck gegenüber dem reinen SO
2 merklich gesenkt wird. Es entstehen Elektrolyte mit niederem Dampfdruck. Derartige
Elektrolyten auf SO
2-Basis haben im Vergleich zu den zuvor beschriebenen organischen Elektrolyten den
Vorteil der Nichtbrennbarkeit. Sicherheitsrisiken, welche durch die Brennbarkeit des
Elektrolyten bestehen, können dadurch ausgeschlossen werden.
[0010] Beispielsweise geht aus der
EP 1 201 004 B1 ein auf SO
2-basierenden Elektrolyt mit der Zusammensetzung LiAlCl
4 * SO
2 in Kombination mit einer positiven Elektrode aus LiCoO
2 hervor. Zur Vermeidung von störenden Zersetzungsreaktionen bei der Überladung der
wiederaufladbaren Batteriezelle ab einem Potential von 4,1 bis 4,2 Volt, wie beispielsweise
die unerwünschte Bildung von Chlor (Cl
2) aus Lithiumtetrachloroaluminat (LiAlCl
4), schlägt die
EP 1 201 004 B1 die Verwendung eines zusätzlichen Salzes vor.
[0011] Auch die
EP 2534719 B1 offenbart einen auf SO
2-basierenden Elektrolyten mit unter anderem LiAlCl
4 als Leitsalz. Dieses LiAlCl
4 bildet mit dem SO
2 beispielsweise Komplexe der Formel LiAlCl
4* 1,5 mol SO
2 oder LiAlCl
4* 6 mol SO
2. Als positive Elektrode wird Lithiumeisenphosphat (LiFePO
4) verwendet. LiFePO
4 hat ein geringeres Ladepotential (3,7 V) im Vergleich zu LiCoO
2 (4,2 V). Die Problematik der unerwünschten Überladereaktionen tritt in dieser wiederaufladbaren
Batteriezelle nicht auf, da für den Elektrolyten schädliche Potentiale von 4,1 Volt
nicht erreicht werden. Ein Nachteil, der unter anderem auch bei diesen auf SO
2-basierenden Elektrolyten auftritt, besteht darin, dass etwaige in Anwesenheit von
Restmengen an Wasser entstehende Hydrolyseprodukte mit den Zellkomponenten der wiederaufladbaren
Batteriezelle reagieren und dadurch zur Bildung von unerwünschten Nebenprodukten führen.
Aufgrund dessen muss bei der Herstellung derartiger wiederaufladbare Batteriezellen
mit einem auf SO
2-basierenden Elektrolyten auf eine Minimierung des im Elektrolyten und den Zellkomponenten
enthaltenen Restwassergehalts geachtet werden.
[0012] Ein weiteres Problem bei den auf SO
2-basierenden Elektrolyten besteht darin, dass viele, insbesondere auch für organische
Lithium-Ionen-Zellen bekannte Leitsalze nicht in SO
2 löslich sind. Messungen ergaben, dass SO
2 ein schlechtes Lösungsmittel für viele Salze ist, wie z.B. Lithiumfluorid (LiF),
Lithiumbromid (LiBr), Lithiumsulfat (Li
2SO
4), Lithiumbis(oxalato)borat (LiBOB), Lithiumhexafluoroarsenat (LiAsF
6), Lithiumtetrafluorborat (LiBF
4), Trilithiumhexafluoroaluminat (Li
3AlF
6), Lithiumhexafluoroantimonat (LiSbF
6), Lithium Difluoro(oxalato)borat (LiBF
2C
2O
4), Lithium-bis(trifluoromethansulfonyl)imid (LiTFSI), Lithiummetaborat (LiBO
2), Lithiumaluminat (LiAlO
2), Lithiumtriflat (LiCF
3SO
3) und Lithiumchlorsulfonat (LiSO
3Cl). Die Löslichkeiten dieser Salze liegen in SO
2 bei ca. 10
-2 - 10
-4 mol/L (Tabelle 1). Bei diesen geringen Konzentrationen kann davon ausgegangen werden,
dass allenfalls nur geringe Leitfähigkeiten vorliegen, die für den sinnvollen Betrieb
einer wiederaufladbaren Batteriezelle nicht ausreichend sind.
Tabelle 1: Löslichkeiten verschiedener Salze in SO
2
Salz |
Löslichkeit/mol/L inSO2 |
Salz |
Löslichkeit/mol/L inSO2 |
LiF |
2,1·10-3 |
LiPF6 |
1,5·10-2 |
LiBr |
4.9·10-3 |
LiSbF6 |
2.8·10-4 |
Li2SO4 |
2.7·10-4 |
LiBF2(C2O4) |
1,4·10-4 |
LiB(C2O4)2 |
3.2·10-4 |
CF3SO2NLiSO2CF3 |
1,5·10-2 |
Li3PO4 |
- |
LiBO2 |
2.6·10-4 |
Li3AlF6 |
2,3·10-3 |
LiAlO2 |
4.3·10-4 |
LiBF4 |
1.7·10-3 |
LiCF3SO3 |
6.3·10-4 |
LiAsF6 |
1,4·10-3 |
|
|
[0013] Um die Einsatzmöglichkeiten sowie Eigenschaften von auf SO
2-basierenden Elektrolyten und wiederaufladbaren Batteriezellen, die diesen Elektrolyten
enthalten, weiter zu verbessern, liegt der vorliegenden Erfindung einerseits die Aufgabe
zugrunde, einen auf SO
2-basierenden Elektrolyten anzugeben, der gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Elektrolyten
- ein breites elektrochemisches Fenster hat, sodass keine oxidative Elektrolytzersetzung
an der positiven Elektrode auftritt;
- eine stabile Deckschicht auf der negativen Elektrode aufbaut, wobei die Deckschichtkapazität
niedrig sein sollte und im weiteren Betrieb keine weitere reduktive Elektrolytzersetzung
an der negativen Elektrode auftritt;
- durch ein breites elektrochemisches Fenster die Möglichkeit bietet, wiederaufladbare
Batteriezellen mit Hochvoltkathoden zu betreiben;
- eine für Leitsalze gute Löslichkeit besitzt und damit ein guter lonenleiter und elektronischer
Isolator ist, damit der lonentransport erleichtert und die Selbstentladung auf ein
Minimum beschränkt werden kann;
- auch gegenüber anderen Komponenten der wiederaufladbaren Batteriezelle, wie Separatoren,
Elektrodenmaterialien und Zellverpackungsmaterialien, inert ist,
- gegen verschiedene Missbräuche, wie elektrische, mechanische oder thermische, robust
ist und
- eine gesteigerte Stabilität gegenüber Restmengen an Wasser in den Zellkomponenten
von wiederaufladbaren Batteriezellen aufweist.
[0014] Derartige Elektrolyte sollen insbesondere in wiederaufladbaren Batteriezellen anwendbar
sein, die gleichzeitig sehr gute elektrische Energie- und Leistungsdaten, eine hohe
Betriebssicherheit und Lebensdauer, insbesondere eine hohe Zahl nutzbarer Lade- und
Entladezyklen besitzen, ohne dass sich hierbei der Elektrolyt im Betrieb der wiederaufladbaren
Batteriezelle zersetzt.
[0015] Andererseits besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine wiederaufladbare
Batteriezelle anzugeben, die einen auf SO
2-basierenden Elektrolyten enthält und gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
wiederaufladbaren Batteriezellen
- verbesserte elektrische Leistungsdaten, insbesondere eine hohe Energiedichte,
- eine verbesserte Überladefähigkeit und Tiefentladefähigkeit,
- eine geringere Selbstentladung,
- eine gesteigerte Lebensdauer, insbesondere eine hohe Zahl nutzbarer Lade- und Entladezyklen,
- ein verringertes Gesamtgewicht,
- eine erhöhte Betriebssicherheit, auch unter den erschwerten Umweltbedingungen in einem
Fahrzeug, und
- verringerte Produktionskosten
aufweist.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen auf SO
2-basierenden Elektrolyten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer wiederaufladbare
Batteriezelle mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Elektrolyten sind in den Ansprüchen 2 bis 13 definiert. Die Ansprüche
15 bis 24 beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle.
[0017] Ein erfindungsgemäßer, auf SO
2-basierender Elektrolyt für eine wiederaufladbare Batteriezelle umfasst zumindest
ein erstes Leitsalz, welches die Formel (I)

aufweist. In Formel (I) ist M ein Metall, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet
wird von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Metallen der Gruppe 12 des Periodensystems
der Elemente und Aluminium. x ist eine ganze Zahl von 1 bis 3. Die Substituenten R
1, R
2, R
3 und R
4 sind unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von C
1-C
10 Alkyl, C
2-C
10 Alkenyl, C
2-C
10 Alkinyl, C
3-C
10 Cycloalkyl, C
6-C
14 Aryl und C
5-C
14 Heteroaryl. Das Zentralatom Z ist entweder Aluminium oder Bor.
[0018] Der erfindungsgemäße auf SO
2-basierende Elektrolyt enthält SO
2 nicht nur als Zusatz in geringer Konzentration, sondern in Konzentrationen, bei denen
die Beweglichkeit der Ionen des ersten Leitsalzes, das in dem Elektrolyten enthalten
ist und den Ladungstransport bewirkt, zumindest teilweise, größtenteils oder sogar
vollständig durch das SO
2 gewährleistet ist. Das erste Leitsalz ist in dem Elektrolyten gelöst und zeigt darin
eine sehr gute Löslichkeit. Es kann mit dem gasförmigen SO
2 einen flüssigen Solvatkomplex bilden, in welchem das SO
2 gebunden wird. In diesem Fall sinkt der Dampfdruck des flüssigen Solvatkomplexes
gegenüber dem reinen SO
2 deutlich und es entstehen Elektrolyte mit niederem Dampfdruck. Es liegt jedoch auch
im Rahmen der Erfindung, dass es bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Elektrolyten,
je nachdem welche chemische Struktur das erste Leitsalz nach Formel (I) hat, zu keiner
Dampfdruckerniedrigung kommen kann. Im letztgenannten Fall ist es bevorzugt, dass
bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Elektrolyten bei Tieftemperatur oder unter
Druck gearbeitet wird. Der Elektrolyt kann auch mehrere Leitsalze der Formel (I) enthalten,
welche in ihrer chemischen Struktur voneinander abweichen.
[0019] Der Begriff "C
1-C
10 Alkyl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung lineare oder verzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffgruppen mit einem bis zehn Kohlenstoffatomen. Hierunter fallen insbesondere
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-butyl, sec-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl,
iso-Pentyl, 2,2-Dimethylpropyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, 2-Ethylhexyl, n-Heptyl, iso-Heptyl,
n-Octyl, iso-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl und dergleichen.
[0020] Der Begriff "C
2-C
10 Alkenyl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung ungesättigte lineare oder verzweigte
Kohlenwasserstoffgruppen mit zwei bis zehn Kohlenstoffatomen, wobei die Kohlenwasserstoffgruppen
zumindest eine C-C-Doppelbindung aufweisen. Hierunter fallen insbesondere Ethenyl,
1-Propenyl, 2- Propenyl, 1-n-Butenyl, 2-n-Butenyl, iso-Butenyl, 1-Pentenyl, 1-Hexenyl,
1-Heptenyl, 1-Octenyl, 1-Nonenyl, 1- Decenyl und dergleichen.
[0021] Der Begriff "C
2-C
10 Alkinyl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung ungesättigte lineare oder verzweigte
Kohlenwasserstoffgruppen mit zwei bis zehn Kohlenstoffatomen, wobei die Kohlenwasserstoffgruppen
zumindest eine C-C-Dreifachbindung aufweisen. Hierunter fallen insbesondere Ethinyl,
1-Propinyl, 2- Propinyl, 1-n-Butinyl, 2-n-Butinyl, iso-Butinyl, 1-Pentinyl, 1- Hexinyl,
1-Heptinyl, 1-Octinyl, 1-Noninyl, 1- Decinyl und dergleichen.
[0022] Der Begriff "C
3-C
10 Cycloalkyl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung zyklische, gesättigte Kohlenwasserstoffgruppen
mit drei bis zehn Kohlenstoffatomen. Hierunter fallen insbesondere Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclohexyl, Cyclononyl und Cyclodecanyl.
[0023] Der Begriff "C
6-C
14 Aryl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung aromatische Kohlenwasserstoffgruppen
mit sechs bis vierzehn ringständigen Kohlenstoffatomen. Hierunter fallen insbesondere
Phenyl (C
6H
5 Gruppe), Naphthyl (C
10H
7 Gruppe) und Anthracyl (C
14H
9 Gruppe).
[0024] Der Begriff "C
5-C
14 Heteroaryl" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung aromatische Kohlenwasserstoffgruppen
mit fünf bis vierzehn ringständigen Kohlenwasserstoffatomen, bei welchen zumindest
ein Kohlenwasserstoff-Atom durch ein Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefel-Atom ersetzt
bzw. ausgetauscht ist. Hierunter fallen insbesondere Pyrrolyl, Furanyl, Thiophenyl,
Pyrridinyl, Pyranyl, Thiopyranyl und dergleichen. Alle der vorgenannten Kohlenwasserstoffgruppen
sind jeweils über das Sauerstoff-Atom an Zentralatom gemäß Formel (I) gebunden.
[0025] Ein derartiger Elektrolyt hat gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Elektrolyten
den Vorteil, dass das darin enthaltene erste Leitsalz eine höhere Oxidationsstabilität
aufweist und infolgedessen im Wesentlichen keine Zersetzung bei höheren Zellspannungen
zeigt. Dieser Elektrolyt ist oxidationsstabil bevorzugt mindestens bis zu einem Potential
von 4,0 Volt, weiter bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von 4,2 Volt, weiter
bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von 4,4 Volt, weiter bevorzugt mindestens
bis zu einem Potential von 4,6 Volt, weiter bevorzugt mindestens bis zu einem Potential
von 4,8 Volt und besonders bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von 5,0 Volt.
Somit kommt es bei der Verwendung eines solchen Elektrolyten in einer wiederaufladbaren
Batteriezelle zu einer nur geringen oder sogar gar keinen Elektrolytzersetzung innerhalb
der Arbeitspotentiale beider Elektroden der wiederaufladbaren Batteriezelle. Hierdurch
wird die Lebensdauer des Elektrolyten gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Elektrolyten deutlich verlängert. Weiterhin ist ein solcher Elektrolyt auch tieftemperaturfest.
Sofern sich in dem Elektrolyten noch geringe Restmengen an Wasser (im ppm-Bereich)
befinden, so bildet der Elektrolyt bzw. das erste Leitsalz mit dem Wasser im Vergleich
zu den aus dem Stand der Technik bekannten, auf SO
2-basierenden Elektrolyten Hydrolyseprodukte, welche deutlich weniger aggressiv gegenüber
den Zellkomponenten sind. Aufgrund dessen spielt eine Wasserfreiheit des Elektrolyts
im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten, auf SO
2-basierenden Elektrolyten eine weniger bedeutende Rolle. Diese Vorteile des erfindungsgemäßen
Elektrolyten überwiegen den Nachteil, der dadurch entsteht, dass das erste Leitsalz
nach Formel (I) eine im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Leitsalze
deutlich höhere Anionengröße aufweist. Diese höhere Anionengröße führt zu einer im
Vergleich zur Leitfähigkeit von LiAlCl
4 geringeren Leitfähigkeit des ersten Leitsalzes gemäß Formel (I).
[0026] Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht eine wiederaufladbare Batteriezelle vor.
Diese wiederaufladbare Batteriezelle enthält den zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen
Elektrolyten oder einen Elektrolyten gemäß einer der nachfolgend beschriebenen, vorteilhaften
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Elektrolyten. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße
wiederaufladbare Batteriezelle ein aktives Metall, zumindest eine positive Elektrode,
zumindest eine negative Elektrode und ein Gehäuse.
[0027] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Elektrolyten sind
die Substituenten R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von
- C1-C6 Alkyl; bevorzugt von C2-C4 Alkyl; besonders bevorzugt von den Alkylgruppen 2-Propyl, Methyl und Ethyl;
- C2-C6 Alkenyl; bevorzugt von C2-C4 Alkenyl; besonders bevorzugt von den Alkenylgruppen Ethenyl und Propenyl;
- C2-C6-Alkinyl; bevorzugt von C2-C4-Alkinyl;
- C3-C6 Cycloalkyl;
- Phenyl; und
- C5-C7 Heteroaryl.
[0028] Der Begriff "C
1-C
6 Alkyl" umfasst im Fall dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Elektrolyten
lineare oder verzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffgruppen mit einem bis sechs Kohlenwasserstoffgruppen,
insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-butyl, sec-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, 2,2-Dimethylpropyl, n-Hexyl und iso-Hexyl. Hierunter sind C
2-C
4 Alkyle bevorzugt. Besonders bevorzugt sind die C
2-C
4 Alkyle 2-Propyl, Methyl und Ethyl.
[0029] Der Begriff "C
2-C
6 Alkenyl" umfasst im Fall dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektrolyten ungesättigte lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppen mit zwei
bis sechs Kohlenstoffatomen, wobei die Kohlenwasserstoffgruppen zumindest eine C-C-Doppelbindung
aufweisen. Hierunter fallen insbesondere Ethenyl, 1-Propenyl, 2- Propenyl, 1-n-Butenyl,
2-n-Butenyl, iso-Butenyl, 1-Pentenyl und 1-Hexenyl, wobei C
2-C
4 Alkenyle bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind Ethenyl und 1-Propenyl.
[0030] Der Begriff "C
2-C
6-Alkinyl" umfasst im Fall dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektrolyten ungesättigte lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppen mit zwei
bis sechs Kohlenstoffatomen, wobei die Kohlenwasserstoffgruppen zumindest eine C-C-Dreifachbindung
aufweisen. Hierunter fallen insbesondere Ethinyl, 1-Propinyl, 2- Propinyl, 1-n-Butinyl,
2-n-Butinyl, iso-Butinyl, 1-Pentinyl und 1- Hexinyl. Bevorzugt hierunter sind C
2-C
4-Alkinyle.
[0031] Der Begriff "C
3-C
6 Cycloalkyl" umfasst im Fall dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektrolyten zyklische gesättigte Kohlenwasserstoffgruppen mit drei bis sechs Kohlenstoffatomen.
Hierunter fallen insbesondere Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
[0032] Der Begriff "C
5-C
7 Heteroaryl" umfasst im Fall dieser vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Elektrolyten Phenyl und Naphtyl.
[0033] Zur Verbesserung der Löslichkeit des ersten Leitsalzes in dem auf SO
2-basierenden Elektrolyten sind die Substituenten R
1, R
2, R
3 und R
4 durch mindestens ein Fluoratom und/oder durch mindestens eine chemische Gruppe substituiert,
wobei die chemische Gruppe ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von C
1-C
4-Alkyl, C
2-C
4-Alkenyl, C
2-C
4-Alkinyl, Phenyl und Benzyl. Die chemischen Gruppen C
1-C
4-Alkyl, C
2-C
4-Alkenyl, C
2-C
4-Alkinyl, Phenyl und Benzyl weisen dieselben Eigenschaften bzw. chemischen Strukturen
auf, wie die zuvor beschriebenen Kohlenwasserstoffgruppen. Substituiert bedeutet in
diesem Zusammenhang, dass einzelne Atome oder Atomgruppen der Substituenten R
1, R
2, R
3 und R
4 durch das Fluoratom und/oder durch die chemische Gruppe ersetzt sind.
[0034] Eine besonders hohe Löslichkeit des ersten Leitsalzes in dem auf SO
2-basierenden Elektrolyten kann dadurch erreicht werden, dass zumindest einer der Substituenten
R
1, R
2, R
3 und R
4 eine CF
3-Gruppe oder eine OSO
2CF
3-Gruppe ist.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Elektrolyten
ist das erste Leitsalz ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von

[0036] Um die Leitfähigkeit und/oder weitere Eigenschaften des Elektrolyten an einen gewünschten
Wert anzupassen, weist der Elektrolyt in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
zumindest ein zweites, von dem ersten Leitsalz nach Formel (I) abweichendes Leitsalz
auf. Das bedeutet, dass der Elektrolyt neben dem ersten Leitsalz ein oder auch weitere
zweite Leitsalze enthalten kann, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung sowie
ihrer chemischen Struktur von dem ersten Leitsalz unterscheiden.
[0037] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Elektrolyten
ist das zweite Leitsalz eine Alkalimetallverbindung, insbesondere eine Lithiumverbindung.
Die Alkalimetallverbindung oder die Lithiumverbindung sind ausgewählt aus der Gruppe,
die gebildet wird von einem Aluminat, einem Halogenid, einem Oxalat, einem Borat,
einem Phosphat, einem Arsenat und einem Gallat. Vorzugsweise ist das zweite Leitsalz
ein Lithiumtetrahalogenoaluminat, insbesondere LiAlCl
4.
[0038] Des Weiteren enthält der Elektrolyt in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
zumindest ein Additiv. Dieses Additiv ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe,
die gebildet wird von Vinylencarbonat und seinen Derivaten, Vinylethylencarbonat und
seinen Derivaten, Methylethylencarbonat und seinen Derivaten, Lithium(bisoxalato)borat,
Lithiumdifluor(oxalato)borat, Lithiumtetrafluor(o-xalato)phosphat, Lithiumoxalat,
2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, cyclische Exomethylencarbonate, Sultone, cyclische
und acyclische Sulfonate, acyclische Sulfite, cyclische und acyclische Sulfinate,
organische Ester anorganischer Säuren, acyclische und cyclische Alkane, welche acyclischen
und cyclischen Alkane einen Siedepunkt bei 1 bar von mindestens 36 °C aufweisen, aromatische
Verbindungen, halogenierte cyclische und acyclische Sulfonylimide, halogenierte cyclische
und acyclische Phosphatester, halogenierte cyclische und acyclische Phosphine, halogenierte
cyclische und acyclische Phosphite, halogenierte cyclische und acyclische Phosphazene,
halogenierte cyclische und acyclische Silylamine, halogenierte cyclische und acyclische
halogenierte Ester, halogenierte cyclische und acyclische Amide, halogenierte cyclische
und acyclische Anhydride und halogenierte organische Heterocyclen.
[0039] Bezogen auf das Gesamtgewicht der Elektrolytzusammensetzung weist der Elektrolyt
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung folgende Zusammensetzung auf:
- (i) 5 bis 99,4 Gew.-% Schwefeldioxid,
- (ii) 0,6 bis 95 Gew.-% des ersten Leitsalzes,
- (iii) 0 bis 25 Gew.-% des zweiten Leitsalzes und
- (iv) 0 bis 10 Gew.-% des Additivs.
[0040] Wie bereits zuvor erwähnt, kann der Elektrolyt nicht nur ein erstes Leitsalz nach
Formel (I) und ein zweites Leitsalz enthalten, sondern jeweils auch mehrere erste
Leitsalze nach Formel (I) und mehrere zweite Leitsalze. Die zuvor genannten prozentualen
Anteile schließen im letztgenannten Fall auch mehrere erste Leitsalze und mehrere
zweite Leitsalze ein. Die Stoffmengenkonzentration des ersten Leitsalzes liegt im
Bereich von 0,05 mol/l bis 10 mol/l, bevorzugt von 0,1 mol/l bis 6 mol/l und besonders
bevorzugt von 0,2 mol/l bis 3,5 mol/l bezogen auf das Gesamtvolumen des Elektrolyten.
[0041] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
sieht vor, dass der Elektrolyt mindestens 0,1 Mol SO
2, bevorzugt mindestens 1 Mol SO
2, weiter bevorzugt mindestens 5 Mol SO
2, weiter bevorzugt mindestens 10 Mol SO
2 und besonders bevorzugt mindestens 20 Mol SO
2 je Mol Leitsalz enthält. Der Elektrolyt kann auch sehr hohe molare Anteile an SO
2 enthalten, wobei der bevorzugte obere Grenzwert mit 2600 Mol SO
2 je Mol Leitsalz angegeben werden kann und Obergrenzen von 1500, 1000, 500 und 100
Mol SO
2 je Mol Leitsalz in dieser Reihenfolge weiter bevorzugt sind. Der Begriff "je Mol
Leitsalz" bezieht sich dabei auf alle Leitsalze, die im Elektrolyten enthalten sind.
Auf SO
2-basierende Elektrolyte mit einem derartigen Konzentrationsverhältnis zwischen SO
2 und dem Leitsalz haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu den aus dem Stand der
Technik bekannten Elektrolyten, welche beispielsweise auf einem organischen Lösungsmittelgemisch
basieren, eine größere Menge an Leitsalz lösen können. Im Rahmen der Erfindung wurde
festgestellt, dass überraschenderweise ein Elektrolyt mit einer relativ geringen Konzentration
an Leitsalz trotz des damit verbundenen höheren Dampfdrucks vorteilhaft ist, insbesondere
hinsichtlich dessen Stabilität über viele Lade- und Entladezyklen der wiederaufladbaren
Batteriezelle. Die Konzentration an SO
2 im Elektrolyten wirkt sich auf dessen Leitfähigkeit aus. Somit kann durch die Wahl
der SO
2-Konzentration die Leitfähigkeit des Elektrolyten an die geplante Verwendung einer
mit diesem Elektrolyten betriebenen wiederaufladbaren Batteriezelle angepasst werden.
[0042] Der Gesamtgehalt von SO
2 und dem ersten Leitsalz kann größer als 50 Gewichtsprozent (Gew%) des Gewichts des
Elektrolyten sein, bevorzugt größer als 60 Gew%, weiter bevorzugt größer als 70 Gew%,
weiter bevorzugt größer als 80 Gew%, weiter bevorzugt größer als 85 Gew%, weiter bevorzugt
größer als 90 Gew%, weiter bevorzugt größer als 95 Gew% oder weiter bevorzugt größer
als 99 Gew%.
[0043] Der Elektrolyt kann mindestens 5 Gew% SO
2 bezogen auf die Gesamtmenge des in der wiederaufladbaren Batteriezelle enthaltenen
Elektrolyten enthalten, wobei Werte von 20 Gew% SO
2, 40 Gew% SO
2 und 60 Gew% SO
2 weiter bevorzugt sind. Der Elektrolyt kann auch bis zu 95 Gew% SO
2 enthalten, wobei Maximalwerte von 80 Gew% SO
2 und 90 Gew% SO
2 in dieser Reihenfolge bevorzugt sind.
[0044] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Elektrolyt vorzugsweise einen nur geringen
oder sogar gar keinen prozentualen Anteil an zumindest einem organischen Lösungsmittel
aufweist. Vorzugsweise kann der Anteil an organischen Lösungsmitteln im Elektrolyten,
welche beispielsweise in Form eines oder einer Mischung mehrerer Lösungsmittel vorhanden
ist, höchstens 50 Gew% des Gewichts des Elektrolyten betragen. Besonders bevorzugt
sind geringere Anteile von höchstens 40 Gew%, von höchstens 30 Gew%, von höchstens
20 Gew%, von höchstens 15 Gew%, von höchstens 10 Gew%, von höchstens 5 Gew% oder von
höchstens 1 Gew% des Gewichts des Elektrolyten. Weiter bevorzugt ist der Elektrolyt
frei von organischen Lösungsmitteln. Durch den nur geringen Anteil an organischen
Lösungsmitteln oder sogar deren vollständige Abwesenheit ist der Elektrolyt entweder
kaum oder gar nicht brennbar. Dies erhöht die Betriebssicherheit einer mit einem derartigen
auf SO
2-basierenden Elektrolyten betriebenen wiederaufladbaren Batteriezelle. Besonders bevorzugt
ist der auf SO
2-basierende Elektrolyt im Wesentlichen frei von organischen Lösungsmitteln.
Aktives Metall
[0045] Nachfolgend sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle im Hinblick auf das aktive Metall beschrieben:
In einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der wiederaufladbare Batteriezelle ist
das aktive Metall
- ein Alkalimetall, insbesondere Lithium oder Natrium;
- ein Erdalkalimetall, insbesondere Calcium;
- ein Metall der Gruppe 12 des Periodensystems, insbesondere Zink; oder
- Aluminium.
Negative Elektrode
[0046] Nachfolgend sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle im Hinblick auf die negative Elektrode beschrieben:
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der wiederaufladbaren Batteriezelle sieht
vor, dass die negative Elektrode eine Insertionselektrode ist. Diese Insertionselektrode
enthält ein Insertionsmaterial als aktives Material, in welches die Ionen des aktiven
Metalls während des Ladens der wiederaufladbare Batteriezelle eingelagert und aus
welchem die Ionen des aktiven Metalls während des Entladens der wiederaufladbaren
Batteriezelle ausgelagert werden können. Das bedeutet, dass sich die Elektrodenprozesse
nicht nur an der Oberfläche der negativen Elektrode, sondern auch im Inneren der negativen
Elektrode abspielen können. Wird beispielsweise ein Leitsalz auf Lithium-Basis verwendet,
so können Lithiumionen während des Ladens der wiederaufladbaren Batteriezelle in das
Insertionsmaterial eingelagert und während des Entladens der wiederaufladbare Batteriezelle
aus diesem ausgelagert werden. Vorzugsweise enthält die negative Elektrode als aktives
Material bzw. Insertionsmaterial Kohlenstoff, insbesondere in der Modifikation Graphit.
Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass der Kohlenstoff in Form von Naturgraphit
(Flocken-Fördermittel oder gerundet), synthetischem Graphit (Mesophasen Graphit),
graphitiertem Meso-Carbon MicroBeads (MCMB), mit kohlenstoffbeschichtetem Graphit
oder amorphem Kohlenstoff vorliegt.
[0047] Die negative Elektrode umfasst in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle Lithium-Interkalations-Anodenaktivmaterialien,
die keinen Kohlenstoff enthalten, so zum Beispiel Lithium-Titanate (z.B. Li
4Ti
5O
12).
[0048] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
sieht vor, dass die negative Elektrode mit Lithium Legierungsbildende-Anodenaktivmaterialien
umfasst. Das sind zum Beispiel Lithium-speichernde Metalle und Metalllegierungen (z.B.
Si, Ge, Sn, SnCo
xC
y, SnSi
x und dergleichen) und Oxide der Lithium-speichernden Metalle und Metalllegierungen
(z.B. SnO
x, SiO
x, oxidische Gläser von Sn, Si und dergleichen).
[0049] Die negative Elektrode enthält in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle Konversions-Anodenaktivmaterialien.
Diese Konversions-Anodenaktivmaterialien können beispielsweise Übergangsmetalloxide
in Form von Manganoxiden (MnO
x), Eisenoxiden (FeO
x), Cobaltoxiden (CoO
x), Nickeloxiden (NiO
x), Kupferoxiden (CuO
x) oder Metallhydride in Form von Magnesiumhydrid (MgH
2), Titanhydrid (TiH
2), Aluminiumhydrid (AlH
3) und Bor-, Aluminium- und Magnesium-basierte ternäre Hydride und dergleichen sein.
[0050] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle umfasst die negative Elektrode ein Metall, insbesondere metallisches
Lithium.
[0051] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
sieht vor, dass die negative Elektrode porös ist, wobei die Porosität bevorzugt höchstens
50 %, weiter bevorzugt höchstens 45 %, weiter bevorzugt höchstens 40 %, weiter bevorzugt
höchstens 35 %, weiter bevorzugt höchstens 30 %, weiter bevorzugt höchstens 20 % und
besonders bevorzugt höchstens 10 % beträgt. Die Porosität stellt das Hohlraumvolumen
zu Gesamtvolumen der negativen Elektrode dar, wobei das Hohlraumvolumen von sogenannten
Poren bzw. Hohlräumen ausgebildet wird. Diese Porosität führt zu einer Vergrößerung
der inneren Oberfläche der negativen Elektrode. Weiterhin verringert die Porosität
die Dichte der negativen Elektrode und damit auch ihr Gewicht. Die einzelnen Poren
der negativen Elektrode können im Betrieb vorzugsweise vollständig mit dem Elektrolyten
gefüllt sein.
[0052] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Batteriezelle sieht
vor, dass die negative Elektrode ein Ableitelement aufweist. Das bedeutet, dass die
negative Elektrode neben dem aktiven Material bzw. Insertionsmaterial auch ein Ableitelement
umfasst. Dieses Ableitelement dient dazu, den erforderlichen elektronisch leitenden
Anschluss des aktiven Materials der negativen Elektrode zu ermöglichen. Hierfür steht
das Ableitelement in Kontakt mit dem an der Elektrodenreaktion der negativen Elektrode
beteiligten aktiven Material. Dieses Ableitelement kann planar in Form eines dünnen
Metallblechs oder einer dünnen Metallfolie ausgebildet sein. Die dünne Metallfolie
weist vorzugsweise eine durchbrochene bzw. netzartige Struktur auf. Das aktive Material
der negativen Elektrode ist vorzugsweise auf die Oberfläche des dünnen Metallblechs
oder der dünnen Metallfolie aufgebracht. Derartige planare Ableitelemente weisen eine
Dicke im Bereich von 5 µm bis 50 µm auf. Eine Dicke des planaren Ableitelements im
Bereich von 10 µm bis 30 µm ist bevorzugt. Bei der Verwendung von planaren Ableitelementen
kann die negative Elektrode eine Gesamtdicke von mindestens 20 µm, bevorzugt mindestens
40 µm und besonders bevorzugt mindestens 60 µm aufweisen. Die maximalen Dicke beträgt
höchstens 200 µm, bevorzugt höchstens 150 µm und besonders bevorzugt höchstens 100
µm. Die flächenspezifische Kapazität der negativen Elektrode weist bei der Verwendung
eines planaren Ableitelements vorzugsweise mindestens 0,5 mAh/cm
2 auf, wobei folgende Werte in dieser Reihenfolge weiter bevorzugt sind: 1 mAh/cm
2, 3 mAh/cm
2, 5 mAh/cm
2, 10 mAh/cm
2.
[0053] Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, dass das Ableitelement dreidimensional in
Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere in Form eines Metallschaums ausgebildet
sein kann. Der Begriff "dreidimensionale poröse Metallstruktur" bezeichnet dabei jede
aus Metall bestehende Struktur, die sich nicht nur wie das dünne Metallblech bzw.
die Metallfolie über Länge und Breite der flächigen Elektrode erstreckt, sondern auch
über deren Dickendimension. Die dreidimensionale poröse Metallstruktur ist derartig
porös, dass das aktive Material der negativen Elektrode in die Poren der Metallstruktur
eingearbeitet werden kann. Bei der Menge an eingearbeitetem bzw. aufgebrachten aktivem
Material handelt es sich um die Beladung der negativen Elektrode. Wenn das Ableitelement
dreidimensional in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere in Form eines Metallschaums
ausgebildet ist, dann weist die negative Elektrode vorzugsweise eine Dicke von mindestens
0,2 mm, bevorzugt mindestens 0,3 mm, weiter bevorzugt mindestens 0,4 mm, weiter bevorzugt
mindestens 0,5 mm und besonders bevorzugt mindestens 0,6 mm auf. Die Dicke der Elektroden
ist in diesem Fall deutlich größer im Vergleich zu negativen Elektroden, welche bei
organischen Lithium-Ionen-Zellen Anwendung finden. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
sieht vor, dass die flächenspezifische Kapazität der negativen Elektrode bei der Verwendung
eines dreidimensionalen Ableitelements in Form eines Metallschaums, insbesondere in
Form eines Metallschaums vorzugsweise mindestens 2,5 mAh/cm
2 beträgt, wobei folgende Werte in dieser Reihenfolge weiter bevorzugt sind: 5 mAh/cm
2, 10 mAh/cm
2, 15 mAh/cm
2, 20 mAh/cm
2, 25 mAh/cm
2, 30 mAh/cm
2. Wenn das Ableitelement dreidimensional in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere
in Form eines Metallschaums ausgebildet ist, beträgt die Menge des aktiven Materials
der negativen Elektrode, d.h. die Beladung der Elektrode, bezogen auf ihre Fläche,
mindestens 10 mg/cm
2, bevorzugt mindestens 20 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 40 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 60 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 80 mg/cm
2 und besonders bevorzugt mindestens 100 mg/cm
2. Diese Beladung der negativen Elektrode wirkt sich positiv auf den Ladevorgang sowie
den Entladevorgang der wiederaufladbaren Batteriezelle aus.
[0054] Die negative Elektrode weist in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Batteriezelle zumindest ein Bindemittel auf. Dieses Bindemittel ist vorzugsweise ein
fluoriertes Bindemittel, insbesondere ein Polyvinylidenfluorid und/oder ein Terpolymer,
das aus Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen und Vinylidenfluorid ausgebildet ist.
Es kann jedoch auch ein Bindemittel sein, welches aus einem Polymer besteht, das aus
monomeren Struktureinheiten einer konjugierten Carbonsäure oder aus dem Alkali-, Erdalkali-
oder Ammoniumsalz dieser konjugierten Carbonsäure oder aus einer Kombination daraus
aufgebaut ist. Weiterhin kann das Bindemittel auch aus einem Polymer bestehen, das
auf monomeren Styrol- und Butadien-Struktureinheiten basiert. Außerdem kann das Bindemittel
auch ein Bindemittel aus der Gruppe der Carboxymethylcellulosen sein. Das Bindemittel
liegt in der negativen Elektrode vorzugsweise in einer Konzentration von höchstens
20 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 15 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 10 Gew%, weiter
bevorzugt höchstens 7 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew% und besonders bevorzugt
höchstens 2 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht der negativen Elektrode vor.
Positive Elektrode
[0055] Nachfolgend sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle im Hinblick auf die positive Elektrode beschrieben:
Die positive Elektrode enthält in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Batteriezelle als aktives Material zumindest eine Interkalationsverbindung. Unter
dem Begriff "Interkalationsverbindung" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine
Unterkategorie der zuvor beschriebenen Insertionsmaterialien zu verstehen. Diese Interkalationsverbindung
fungiert als Wirtsmatrix, welche Leerstellen aufweist, die untereinander verbunden
sind. In diese Leerstellen können die Ionen des aktiven Metalls während des Entladevorgangs
der wiederaufladbaren Batteriezelle eindiffundieren und dort eingelagert werden. Im
Rahmen dieser Einlagerung der Ionen des aktiven Metalls kommt es in der Wirtsmatrix
nur zu geringen oder gar keinen strukturellen Änderungen. Vorzugsweise weist die Interkalationsverbindung
die Zusammensetzung Li
xM'
yM"
zO
a auf, worin
- M' mindestens ein Metall ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird
von den Elementen Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu und Zn;
- M" mindestens ein Element ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird
von den Elementen der Gruppen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16
des Periodensystems der Elemente;
- x und y größer 0 sind;
- z größer oder gleich 0 ist; und
- a ist größer 0.
[0056] Die Indizes y und z beziehen sich dabei auf die Gesamtheit der Metalle und Elemente,
die durch M' bzw. M" repräsentiert werden. Umfasst zum Beispiel M' zwei Metalle M'
1 und M'
2, so gilt für den Index y: y=y1+y2, wobei y1 und y2 die Indizes der Metalle M'
1 und M'
2 darstellen. Die Indizes x, y, z und a müssen so gewählt werden, dass eine Ladungsneutralität
innerhalb der Zusammensetzung herrscht.
[0057] Bevorzugt sind Zusammensetzungen der Formel Li
xM'
yM"
zO
4. In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle sind M' Eisen und M" Phosphor in der Zusammensetzung Li
xM'
yM"
zO
4. In diesem Fall handelt es sich bei der Interkalationsverbindung um Lithiumeisenphosphat
(LiFePO
4). Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle sieht vor, dass M' Mangan und M" Cobalt in der Zusammensetzung Li
xM'
yM"
zO
4 sind. In diesem Fall handelt es sich bei der Interkalationsverbindung um Lithiumcobaltmanganoxid
(LiCoMnO
4). Mit LiCoMnO
4 lassen sich sogenannte Hochvoltelektroden für Hochenergiezellen mit einer Zellspannung
von über 5 Volt herstellen. Dieses LiCoMnO
4 ist vorzugsweise Mn
3+ frei.
[0058] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
sieht vor, dass M' aus den Metallen Nickel und Mangan besteht und M" Cobalt ist. Es
handelt sich dabei um Zusammensetzungen der Formel Li
xNi
y1Mn
y2Co
zO
2 (NMC). Beispiele für diese Interkalationsverbindungen aus Lithiumnickelmangancobaltoxid
sind LiNi
1/3Mn
1/3Co
1/3O
2 (NMC111), LiNi
0.6Mn
0.2Co
2O
2 (NMC622) und LiNi
0.8Mn
0.1Co
0.1O
2 (NMC811).
[0059] Hochvoltelektroden können mindestens bis zu einem oberen Potential von 4,0 Volt,
weiter bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von 4,2 Volt, weiter bevorzugt
mindestens bis zu einem Potential von 4,4 Volt, weiter bevorzugt mindestens bis zu
einem Potential von 4,6 Volt, weiter bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von
4,8 Volt und besonders bevorzugt mindestens bis zu einem Potential von 5,0 Volt in
der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle gezykelt werden.
[0060] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
sieht vor, dass die positive Elektrode zumindest eine Metallverbindung enthält. Diese
Metallverbindung ist ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von einem Metalloxid,
einem Metallhalogenid und einem Metallphosphat. Vorzugsweise ist das Metall dieser
Metallverbindung ein Übergangsmetall der Ordnungszahlen 22 bis 28 des Periodensystems
der Elemente, insbesondere Kobalt, Nickel, Mangan oder Eisen.
[0061] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Batteriezelle sieht
vor, dass die positive Elektrode ein Ableitelement aufweist. Das bedeutet, dass die
positive Elektrode neben dem aktiven Material auch ein Ableitelement umfasst. Dieses
Ableitelement dient dazu, den erforderlichen elektronisch leitenden Anschluss des
aktiven Materials der positiven Elektrode zu ermöglichen. Hierfür steht das Ableitelement
in Kontakt mit dem an der Elektrodenreaktion der positiven Elektrode beteiligten aktiven
Material.
[0062] Dieses Ableitelement kann planar in Form eines dünnen Metallblechs oder einer dünnen
Metallfolie ausgebildet sein. Die dünne Metallfolie weist vorzugsweise eine durchbrochene
bzw. netzartige Struktur auf. Das aktive Material der positiven Elektrode ist vorzugsweise
auf die Oberfläche des dünnen Metallblechs oder der dünnen Metallfolie aufgebracht.
Derartige planare Ableitelemente weisen eine Dicke im Bereich von 5 µm bis 50 µm auf.
Eine Dicke des planaren Ableitelements im Bereich von 10 µm bis 30 µm ist bevorzugt.
Bei der Verwendung von planaren Ableitelementen kann die positive Elektrode eine Gesamtdicke
von mindestens 20 µm, bevorzugt mindestens 40 µm und besonders bevorzugt mindestens
60 µm aufweise. Die maximalen Dicke beträgt höchstens 200 µm, bevorzugt höchstens
150 µm und besonders bevorzugt höchstens 100 µm. Die flächenspezifische Kapazität
der positiven Elektrode weist bei der Verwendung eines planaren Ableitelements vorzugsweise
mindestens 0,5 mAh/cm
2 auf, wobei folgende Werte in dieser Reihenfolge weiter bevorzugt sind: 1 mAh/cm
2, 3 mAh/cm
2, 5 mAh/cm
2, 10 mAh/cm
2.
[0063] Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, dass das Ableitelement der positiven Elektrode
dreidimensional in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere in Form eines Metallschaums
ausgebildet ist. Die dreidimensionale poröse Metallstruktur ist derartig porös, dass
das aktive Material der positiven Elektrode in die Poren der Metallstruktur eingearbeitet
werden kann. Bei der Menge an eingearbeitetem bzw. aufgebrachten aktivem Material
handelt es sich um die Beladung der positiven Elektrode. Wenn das Ableitelement dreidimensional
in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere in Form eines Metallschaums ausgebildet
ist, dann weist die positive Elektrode vorzugsweise eine Dicke von mindestens 0,2
mm, bevorzugt mindestens 0,3 mm, weiter bevorzugt mindestens 0,4 mm, weiter bevorzugt
mindestens 0,5 mm und besonders bevorzugt mindestens 0,6 mm auf. Eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung sieht vor, dass die flächenspezifische Kapazität der positiven Elektrode
bei der Verwendung eines dreidimensionalen Ableitelements in Form eines Metallschaums,
insbesondere in Form eines Metallschaums vorzugsweise mindestens 2,5 mAh/cm
2 beträgt, wobei folgende Werte in dieser Reihenfolge weiter bevorzugt sind: 5 mAh/cm
2, 10 mAh/cm
2, 15 mAh/cm
2, 20 mAh/cm
2, 25 mAh/cm
2, 30 mAh/cm
2. Wenn das Ableitelement dreidimensional in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere
in Form eines Metallschaums ausgebildet ist, beträgt die Menge des aktiven Materials
der positiven Elektrode, d.h. die Beladung der Elektrode, bezogen auf ihre Fläche,
mindestens 10 mg/cm
2, bevorzugt mindestens 20 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 40 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 60 mg/cm
2, weiter bevorzugt mindestens 80 mg/cm
2 und besonders bevorzugt mindestens 100 mg/cm
2. Diese Beladung der positiven Elektrode wirkt sich positiv auf den Ladevorgang sowie
den Entladevorgang der wiederaufladbaren Batteriezelle aus.
[0064] Die positive Elektrode weist in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Batteriezelle zumindest ein Bindemittel auf. Dieses Bindemittel ist vorzugsweise ein
fluoriertes Bindemittel, insbesondere ein Polyvinylidenfluorid und/oder ein Terpolymer,
das aus Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen und Vinylidenfluorid ausgebildet ist.
Es kann jedoch auch ein Bindemittel sein, welches aus einem Polymer besteht, das aus
monomeren Struktureinheiten einer konjugierten Carbonsäure oder aus dem Alkali-, Erdalkali-
oder Ammoniumsalz dieser konjugierten Carbonsäure oder aus einer Kombination daraus
aufgebaut ist. Weiterhin kann das Bindemittel auch aus einem Polymer bestehen, das
auf monomeren Styrol- und Butadien-Struktureinheiten basiert. Außerdem kann das Bindemittel
auch ein Bindemittel aus der Gruppe der Carboxymethylcellulosen sein. Das Bindemittel
liegt in der positiven Elektrode vorzugsweise in einer Konzentration von höchstens
20 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 15 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 10 Gew%, weiter
bevorzugt höchstens 7 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew% und besonders bevorzugt
höchstens 2 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht der positiven Elektrode vor.
Aufbau der wiederaufladbaren Batteriezelle
[0065] Nachfolgend sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle im Hinblick auf deren Aufbau beschrieben:
Um die Funktion der wiederaufladbaren Batteriezelle weiter zu verbessern, sieht eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
vor, dass die wiederaufladbaren Batteriezelle mehrere negative Elektroden und mehrere
positive Elektroden umfasst, die alternierend gestapelt in dem Gehäuse angeordnet
sind. Hierbei sind die positiven Elektroden und die negativen Elektroden vorzugsweise
jeweils durch Separatoren voneinander elektrisch getrennt.
[0066] Der Separator kann aus einem Vlies, einer Membran, einem Gewebe, einem Gewirke, einem
organischen Material, einem anorganischen Material oder aus einer Kombination hiervon
ausgebildet sein. Organische Separatoren können aus unsubstituierten Polyolefinen
(z.B. Polypropylen oder Polyethylen), partiell bis vollständig halogensubstituierten
Polyolefinen (z.B. partiell bis ganz fluorsubstituiert, insbesondere PVDF, ETFE, PTFE),
Polyestern, Polyamiden oder Polysulfonen bestehen. Separatoren, die eine Kombination
von organischen und anorganischen Materialien enthalten, sind zum Beispiel Glasfaser-Textilmaterialien,
bei denen die Glasfasern mit einer geeigneten Polymeren Beschichtung versehen sind.
Die Beschichtung enthält vorzugsweise ein fluorhaltiges Polymer wie beispielsweise
Polytetrafluorethylen (PTFE), Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), Perfluorethylenpropylen
(FEP), THV (Terpolymer aus Tetrafluorethylen, Hexafluorethylen und Vinylidenfluorid),
ein Perfluoralkoxy-Polymer (PFA), Aminosilan, Polypropylen oder Polyethylen (PE).
Der Separator kann im Gehäuse der wiederaufladbaren Batteriezelle auch gefaltet vorliegen,
beispielsweise in Form eines sogenannten "Z-Foldings". Bei diesem Z-Folding ist ein
streifenförmiger Separator durch bzw. um die Elektroden z-artig gefaltet. Weiterhin
kann der Separator auch als Separatorpapier ausgebildet sein.
[0067] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass der Separator als Umhüllung ausgebildet
sein kann, wobei jede positive Elektrode oder jede negative Elektrode von der Umhüllung
umhüllt ist. Die Umhüllung kann aus einem Vlies, einer Membran, einem Gewebe, einem
Gewirke, einem organischen Material, einem anorganischen Material oder aus einer Kombination
hiervon ausgebildet sein.
[0068] Eine Umhüllung der positiven Elektrode führt zu einer gleichmäßigeren Ionenwanderung
und lonenverteilung in der wiederaufladbaren Batteriezelle. Je gleichmäßiger die Ionenverteilung,
insbesondere in der negativen Elektrode ist, desto höher kann die mögliche Beladung
der negativen Elektrode mit aktivem Material und infolgedessen die nutzbare Kapazität
der wiederaufladbaren Batteriezelle sein. Gleichzeitig werden Risiken vermieden, die
mit einer ungleichmäßigen Beladung und einer daraus resultierenden Abscheidung des
aktiven Metalls verbunden sein können. Diese Vorteile wirken sich vor allem aus, wenn
die positiven Elektroden der wiederaufladbaren Batteriezelle mit der Umhüllung umhüllt
sind.
[0069] Die Flächenmaße der Elektroden und der Umhüllung können vorzugsweise solcherart aufeinander
abgestimmt sein, dass die Außenabmessungen der Umhüllung der Elektroden und die Außenabmessungen
der nicht umhüllten Elektroden mindestens in einer Dimension übereinstimmen.
[0070] Die Flächenausdehnung der Umhüllung kann vorzugsweise größer als die Flächenausdehnung
der Elektrode sein. In diesem Fall erstreckt sich die Umhüllung über eine Begrenzung
der Elektrode hinaus. Zwei die Elektrode beidseitig bedeckende Schichten der Umhüllung
können daher am Rand der positiven Elektrode durch eine Randverbindung miteinander
verbunden werden.
[0071] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle weisen die negativen Elektroden eine Umhüllung auf, während die positiven
Elektroden keine Umhüllung haben.
[0072] Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren,
Beispielen und Experimenten näher beschrieben und erläutert.
- Figur 1:
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
in einer Querschnittsdarstellung;
- Figur 2:
- zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme der dreidimensionalen porösen Struktur
des Metallschaums des ersten Ausführungsbeispiels aus Figur 1 als Detaildarstellung;
- Figur 3:
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
in einer Querschnittsdarstellung;
- Figur 4:
- zeigt ein Detail des zweiten Ausführungsbeispiels aus Figur 3;
- Figur 5:
- zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren Batteriezelle
in einer Explosionsdarstellung;
- Figur 6:
- zeigt die Entladekapazität als Funktion der Zykelzahl von Vollzellen, die entweder
einen Mischelektrolyt aus Verbindung 1 oder Verbindung 3 in einem Referenzelektrolyten
oder den Referenzelektrolyten enthalten;
- Figur 7:
- zeigt Lade- und Entlade-Potentialverläufe in Volt [V] als Funktion der prozentualen
Ladung von Vollzellen, die entweder mit einem der drei Ausführungsbeispiele 1, 2 oder
3 eines erfindungsgemäßen Elektrolyten oder dem Referenzelektrolyten befüllt sind;
- Figur 8:
- zeigt einen Potentialverlauf in Volt [V] als Funktion der prozentualen Ladung einer
Vollzelle, die mit dem ersten Ausführungsbeispiel 1 des erfindungsgemäßen Elektrolyten
befüllt ist;
- Figur 9:
- zeigt Potentialverläufe in Volt [V] als Funktion der kumulierten Ladung von Vollzellen,
die mit einem dritten Ausführungsbeispiel 3 eines erfindungsgemäßen Elektrolyten befüllt
sind, in Abhängigkeit des Lade-/Entladestroms;
- Figur 10:
- zeigt Mittelwerte für die Entladekapazitäten einer Referenz-Vollzelle, die mit dem
Referenzelektrolyten befüllt ist, und einer Test-Vollzelle, die mit dem ersten Ausführungsbeispiel
1 des erfindungsgemäßen Elektrolyten befüllt ist, als Funktion der Zykelzahl;
- Figur 11:
- zeigt den Verlauf des internen Widerstands der beiden Vollzellen aus Figur 10 über
die Zykelzahl;
- Figur 12:
- zeigt die Leitfähigkeit in [mS/cm] des ersten Ausführungsbeispiels 1 des erfindungsgemäßen
Elektrolyten in Abhängigkeit der Konzentration; und
- Figur 13:
- zeigt das Potenzial in [V] von einer Referenz-Vollzelle und zwei Test-Vollzellen beim
Laden einer negativen Elektrode gegen Lithium als Funktion der Kapazität, die bezogen
ist auf die theoretische Kapazität der negativen Elektrode, während einer Deckschichtbildung
auf der negativen Elektrode.
[0073] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle 2 in Querschnittsdarstellung. Diese wiederaufladbare Batteriezelle 2
ist als prismatische Zelle ausgebildet und weist unter anderem ein Gehäuse 1 auf.
Dieses Gehäuse 1 umschließt eine Elektrodenanordnung 3, die drei positive Elektroden
4 und vier negative Elektroden 5 umfasst. Die positiven Elektroden 4 und die negativen
Elektroden 5 sind in der Elektrodenanordnung 3 alternierend gestapelt angeordnet.
Das Gehäuse 1 kann jedoch auch mehr positive Elektroden 4 und/oder negative Elektroden
5 aufnehmen. Generell ist es bevorzugt, wenn die Anzahl der negativen Elektroden 5
um eins größer als die Anzahl der positiven Elektroden 4 ist. Dies hat zur Folge,
dass die äußeren Stirnflächen des Elektrodenstapels von den Elektrodenoberflächen
der negativen Elektroden 5 gebildet werden. Die Elektroden 4, 5 sind über Elektrodenanschlüsse
6, 7 mit entsprechenden Anschlusskontakten 9, 10 der wiederaufladbaren Batteriezelle
2 verbunden. Die wiederaufladbare Batteriezelle 2 ist derart mit einem auf SO
2-basierenden Elektrolyten gefüllt, dass der Elektrolyt möglichst vollständig in sämtliche
Poren bzw. Hohlräume, insbesondere innerhalb der Elektroden 4, 5, eindringt. Der Elektrolyt
ist in Figur 1 nicht sichtbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthalten die positiven
Elektroden 4 eine Interkalationsverbindung als aktives Material. Bei dieser Interkalationsverbindung
handelt es sich um LiCoMnO
4.
[0074] Die Elektroden 4, 5 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel flächig ausgebildet,
d.h. als Schichten mit einem im Verhältnis zu ihrer Flächenausdehnung geringeren Dicke.
Sie sind jeweils durch Separatoren 11 voneinander getrennt. Das Gehäuse 1 der wiederaufladbaren
Batteriezelle 2 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet, wobei sich die Elektroden
4, 5 und die in Schnittdarstellung gezeigten Wände des Gehäuses 1 senkrecht zu der
Zeichenebene erstrecken und im Wesentlichen gerade und eben geformt sind. Die wiederaufladbare
Batteriezelle 2 kann jedoch auch als Wickelzelle ausgebildet sein, bei welcher die
Elektroden aus dünnen Lagen bestehen, die zusammen mit einem Separatormaterial aufgewickelt
sind. Die Separatoren 11 trennen einerseits die positive Elektrode 4 und die negative
Elektrode 5 räumlich und elektrisch und sind andererseits unter anderem für die Ionen
des aktiven Metalls durchlässig. Auf diese Weise entstehen große elektrochemisch wirksame
Oberflächen, die eine entsprechend hohe Stromausbeute ermöglichen.
[0075] Die Elektroden 4, 5 weisen weiterhin ein in Figur 1 nicht dargestelltes Ableitelement
auf, welches dazu dient, den erforderlichen elektronisch leitenden Anschluss des aktiven
Materials der jeweiligen Elektrode zu ermöglichen. Dieses Ableitelement steht in Kontakt
zu dem an der Elektrodenreaktion der jeweiligen Elektrode 4, 5 beteiligten aktiven
Material (in Figur 1 nicht dargestellt). Das Ableitelement ist in Form eines porösen
Metallschaums ausgebildet. Der Metallschaum erstreckt sich über die Dickendimension
der Elektroden 4, 5. Das aktive Material der positiven Elektroden 4 und der negativen
Elektroden 5 ist in die Poren dieses Metallschaums eingearbeitet, sodass es dessen
Poren über die gesamte Dicke der Metallstruktur gleichmäßig füllt. Zur Verbesserung
der mechanischen Festigkeit enthalten die positiven Elektroden 4 ein Bindemittel.
Bei diesem Bindemittel handelt es sich um ein Fluorpolymer. Die negativen Elektroden
5 enthalten als aktives Material Kohlenstoff in einer als Insertionsmaterial zur Aufnahme
von Lithiumionen geeigneten Form. Die Struktur der negativen Elektrode 5 ist ähnlich
wie bei der positiven Elektrode 4.
[0076] Figur 2 zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme der dreidimensionalen porösen
Struktur des Metallschaums 18 des ersten Ausführungsbeispiels aus Figur 1. Anhand
des angegebenen Maßstabes ist zu erkennen, dass die Poren P im Mittel einen Durchmesser
von mehr als 100 µm haben, also verhältnismäßig groß sind.
[0077] Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle 2 in Querschnittsdarstellung. Dieses zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in Figur 1 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die Elektrodenanordnung
3 eine positive Elektrode 4 und zwei negative Elektroden 5 umfasst. Die positive Elektrode
4 weist ein Ableitelement 34 in Form einer planaren Metallfolie auf, auf welche das
aktive Material 24 der positiven Elektrode 4 beidseitig aufgebracht ist. Die negativen
Elektroden 5 umfassen ebenfalls ein Ableitelement 35 in Form einer planaren Metallfolie,
auf welche das aktive Material 25 der negativen Elektrode 4 beidseitig aufgebracht
ist. Alternativ können die planaren Ableitelemente der Randelektroden, also der Elektroden,
die den Elektrodenstapel abschließen, nur einseitig mit aktivem Material beschichtetet
sein. Die nicht-beschichtete Seite zeigt zur Gehäusewand.
[0078] Figur 4 zeigt die planare Metallfolie, welche jeweils als Ableitelement 34, 35 für
die positive Elektroden 4 und die negativen Elektroden 5 im zweiten Ausführungsbeispiel
aus Figur 3 dient. Diese Metallfolie weist eine durchbrochene bzw. netzartige Struktur
mit einer Dicke von 20 µm auf.
[0079] Figur 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen wiederaufladbaren
Batteriezelle 2 in Explosionsdarstellung. Dieses dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von den beiden zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen dadurch, dass die positive
Elektrode 4 von einer Umhüllung 13 umhüllt ist. Dabei ist eine Flächenausdehnung der
Umhüllung 13 größer als eine Flächenausdehnung der positiven Elektrode 4, deren Begrenzung
14 in Figur 2 als gestrichelte Linie eingezeichnet ist. Zwei, die positive Elektrode
4 beidseitig bedeckende Schichten 15, 16 der Umhüllung 13 sind am umlaufenden Rand
der positiven Elektrode 4 durch eine Randverbindung 17 miteinander verbunden.
Beispiel 1: Herstellung eines Referenzelektrolyten
[0080] Ein für die nachfolgend beschriebenen Beispiele verwendeter Referenzelektrolyt wurde
nach dem in der Patentschrift
EP 2 954 588 B1 beschriebenen Verfahren hergestellt. Zunächst wurde Lithiumchlorid (LiCl) unter Vakuum
bei 120 °C für drei Tage getrocknet. Aluminiumpartikel (Al) wurden unter Vakuum für
zwei Tage bei 450 °C getrocknet. LiCI, Aluminiumchlorid (AlCl
3) und Al wurden in einem Molverhältnis AlCl
3:LiCl:Al von 1:1,06:0,35 in einer Glasflasche mit einer Öffnung, die den Austritt
von Gas ermöglicht, miteinander vermischt. Daraufhin wurde diese Mischung stufenweise
zur Herstellung einer Salzschmelze wärmebehandelt. Nach dem Abkühlen wurde die gebildete
Salzschmelze gefiltert, danach auf Raumtemperatur abgekühlt und letztlich SO
2 zugeführt bis das gewünschte molare Verhältnis von SO
2 zu LiAlCl
4 gebildet wurde. Der so gebildete Referenzelektrolyt hatte die Zusammensetzung LiAlCl
4 * x SO
2, wobei x abhängig von der zugeführten Menge an SO
2 ist.
Beispiel 2: Herstellung von drei Ausführungsbeispielen 1, 2 und 3 des erfindungsgemäßen Elektrolyten
[0081] Für die nachfolgend beschriebenen Experimente wurden drei Ausführungsbeispiele 1,
2 und 3 des erfindungsgemäßen Elektrolyten hergestellt (nachfolgend bezeichnet als
Elektrolyte 1, 2 und 3). Hierfür wurden zunächst drei unterschiedliche erste Leitsalze
nach Formel (I) gemäß einem in den folgenden Dokumenten beschriebenen Herstellungsverfahren
hergestellt:
"I. Krossing, Chem. Eur. J. 2001, 7, 490;
S. M.Ivanova et al., Chem. Eur. J. 2001, 7, 503;
Tsujioka et al., J. Electrochem. Soc., 2004, 151, A1418"
[0082] Diese drei unterschiedlichen, ersten Leitsalze nach Formel (I) werden nachfolgend
als Verbindungen 1, 2 und 3 bezeichnet. Sie stammen aus der Familie der Polyfluoroalkoxyaluminate
und wurden gemäß folgender Reaktionsgleichung ausgehend von LiAlH
4 und dem entsprechenden Alkohol R-OH mit R
1=R
2=R
3=R
4 in Hexan hergestellt.

[0083] Hierdurch wurden die nachfolgend darstellten Verbindungen 1, 2 und 3 mit den Summen-
bzw. Strukturformeln gebildet:

[0084] Zur Aufreinigung wurden die Verbindungen 1, 2 und 3 zunächst umkristallisiert. Hierdurch
wurden Reste des Edukts LiAlH
4 aus dem ersten Leitsalz entfernt, da dieses Edukt möglicherweise mit eventuell vorhandenen
Wasserspuren in SO
2 zur Funkenbildung führen könnte.
[0085] Danach erfolgte die Lösung der Verbindungen 1, 2 und 3 in SO
2. Hierbei wurde herausgefunden, dass sich die Verbindungen 1, 2 und 3 in SO
2 gut lösen.
[0086] Die Herstellung der Elektrolyte 1, 2 und 3 wurde bei Tieftemperatur oder unter Druck
gemäß den nachfolgend aufgelisteten Verfahrensschritten 1 bis 4 durchgeführt:
- 1) Vorlage der jeweiligen Verbindung 1, 2 und 3 in jeweils einem Drucckolben mit Steigrohr,
- 2) Evakuieren der Druckkolben,
- 3) Einströmen von flüssigem SO2 und
- 4) Wiederholung der Schritte 2 + 3 bis die Zielmenge an SO2 zugegeben worden ist.
[0087] Die jeweilige Konzentration der Verbindungen 1, 2 und 3 in den Elektrolyten 1, 2
und 3 betrug 1 mol/l (Stoffmengenkonzentration bezogen auf 1 Liter des Elektrolyten),
sofern in der Experimentbeschreibung nichts Anderes beschrieben ist. Mit den Elektrolyten
1, 2 und 3 und dem Referenzelektrolyten wurden die nachfolgend beschriebenen Experimente
durchgeführt.
Beispiel 3: Herstellung von Vollzellen
[0088] Die in den nachfolgend beschriebenen Experimenten verwendeten Vollzellen sind wiederaufladbare
Batteriezellen mit zwei negativen Elektroden und einer positiven Elektrode, welche
jeweils durch einen Separator getrennt waren. Die positiven Elektroden wiesen LiFePO
4 als aktives Material, einen Leitfähigkeitsvermittler und ein Bindemittel auf. Die
negativen Elektroden enthielten Graphit als aktives Material und ebenfalls ein Bindemittel.
Die Vollzellen wurden jeweils mit dem für die Experimente benötigten Elektrolyten,
d. h. entweder mit dem Referenzelektrolyten oder den Elektrolyten 1, 2 oder 3 befüllt.
[0089] Für jedes Experiment wurden mehrere, d.h. zwei bis vier identische Vollzellen hergestellt.
Die in den Experimenten vorgestellten Ergebnisse sind jeweils Mittelwerte aus den
für die identischen Vollzellen erhaltenen Messwerte.
Experiment 1: Untersuchung möglicher negativer Auswirkungen der Elektrolyten 1 und 3 auf das Zykelverhalten
von Vollzellen
[0090] Um zu testen, ob der erfindungsgemäße Elektrolyt keine negativen Auswirkungen auf
das Zykelverhalten von Vollzellen hat, wurden zunächst Mischelektrolyte hergestellt,
die einen geringen Anteil von entweder Verbindung 1 oder Verbindung 3 in dem Referenzelektrolyten
enthielten.
[0091] Hierzu wurden Mischelektrolyte bestehend aus 95 Gewichtsprozent (wt%) Referenzelektrolyt
und 5 wt% Verbindung 1 bzw. 5 wt% Verbindung 3 hergestellt. Die beiden Mischelektrolyte
wurden mit einem reinen Referenzelektrolyten (100 wt%) verglichen. Dazu wurden Experimente
in Vollzellen gemäß Beispiel 3 durchgeführt. Hierfür wurden Vollzellen mit den jeweils
unterschiedlichen Elektrolyten befüllt. Die Vollzellen wurden mit 50 mA bis zu einem
Potential von 3,6 V geladen. Das Potential von 3,6 Volt wurde so lange beibehalten,
bis der Strom auf einen Wert von 40 mA abgesunken war. Die Entladung erfolgte mit
einem Strom von 50 mA bis zu einem Potential von 2,5 V. Es wurden 500 Lade-/Entladezyklen
durchgeführt. Figur 6 zeigt drei Entladekurven, d.h. die Entladekapazitäten als Funktion
der Zykelzahl. Alle Elektrolyte zeigen einen nahezu gleichen Verlauf der Entladekapazität.
[0092] Hieraus lässt sich schließen, dass die Elektrolyten 1 und 3 und somit auch das erste
Leitsalz gemäß Formel (I) keine gravierenden negativen Effekte auf das Zykelverhalten
haben.
Experiment 2: Funktion von erfindungsgemäßen Elektrolyten in einer Batteriezelle
[0093] Mit dem in Beispiel 1 hergestellten Referenzelektrolyten und den in Beispiel 2 hergestellten
Elektrolyten 1, 2 oder 3 wurden Experimente in Vollzellen gemäß Beispiel 3 durchgeführt.
Der Referenzelektrolyt sowie die Elektrolyten 1, 2 und 3 wiesen jeweils eine Konzentration
von 0,6 mol/l an Leitsalz auf. Es wurden vier Vollzellen mit den Elektrolyten befüllt.
Die Vollzellen wurden mit 50 mA bis zu einem Potential von 3,6 V geladen. Das Potential
von 3,6 Volt wurde so lange beibehalten, bis der Strom auf einen Wert von 40 mA abgesunken
war. Die Entladung erfolgte mit einem Strom von 50 mA bis zu einem Potential von 2,5
V. Figur 7 zeigt im oberen Bereich die Ladekurven mit Bezug zur Skala der linken y-Achse
und im unteren Bereich die Entladekurven mit Bezug zur Skala der rechten y-Achse.
Mit den Elektrolyten 1, 2 und 3 konnten die Vollzellen geladen und wieder entladen
werden.
Experiment 3: Nachweis der Hochvoltfähigkeit der Elektrolyte 1, 2 und 3
[0094] Zum Nachweis der Hochvoltfähigkeit der Elektrolyte 1, 2 und 3 wurde ein Experiment
in Vollzellen gemäß Beispiel 3 durchgeführt. Die Vollzelle wurde mit dem in Beispiel
2 beschriebenen Elektrolyten 1 befüllt, der die Verbindung 1 als erstes Leitsalz in
einer Stoffmengenkonzentration von 1 mol/l, bezogen auf 1 Liter des Elektrolyten enthielt.
[0095] Figur 8 zeigt den Potentialverlauf in Volt [V] über der prozentualen Ladung, die
auf die maximale Ladung der Vollzelle bezogen ist, der zuvor beschriebenen Vollzelle.
Die Vollzelle wurde mit einer Stromstärke von 50 mA bis zu einem Potential von 5 V
geladen. Das Potential wurde so lange gehalten, bis der Ladestrom auf 40 mA abgesunken
war. Danach erfolgte die Entladung mit einer Stromstärke von 50 mA bis zu einem Entladepotential
von 2,5 Volt. Figur 6 zeigt die in diesem Experiment 3 erhaltene Lade-/ Entladekurve
der Vollzelle. Die Zykeleffizienz war größer 99,5 %. Das bedeutet, dass keine Kapazität
für Neben- bzw. Überladereaktionen des Elektrolyten verbraucht wurden. Der Elektrolyt
1 ist in diesem Potentialbereich stabil. Daraus lässt sich schließen, dass der erfindungsgemäße
Elektrolyt, welcher das erste Leitsalz enthält, auch für Hochenergiezellen, in welchen
hohe Zellspannungen auftreten, verwendet werden kann, ohne dass hierbei das erste
Leitsalz zersetzt wird.
Experiment 4: Zykeleffizienz
[0096] Das Lade-/ Entlade-Experiment 3 wurde nochmals wiederholt, mit dem Unterschied, dass
die obere Potentialgrenze beim Laden von 3,6 Volt in 0,2 Volt-Schritten bis auf 5,0
Volt erhöht wurde. Es wurden also acht Zyklen durchgeführt. Tabelle 2 zeigt die jeweils
erreichten Zykeleffizienzen.
Tabelle 2: Zykeleffizienz in Abhängigkeit des Ladepotentials
Ladepotential |
Zykeleffizienz |
3,60 |
99,7% |
3,80 |
99,6% |
4,00 |
99,7% |
4,20 |
99,7% |
4,40 |
99,7% |
4,60 |
99,7% |
4,80 |
99,7% |
5,00 |
99,7% |
[0097] Die erreichten Zykeleffizienzen sind für jedes Ladepotential identisch und zeigen
ein stabiles Verhalten des Elektrolyten 1 im gesamten Potentialbereich bis 5,0 Volt.
Experiment 5:
[0098] Der erfindungsgemäße Elektrolyt 3 wurde in einem Zykelexperiment mit dem Referenzelektrolyten
verglichen. Dazu wurden drei Vollzellen, wie in Beispiel 3 beschrieben, verwendet.
Jeweils eine Vollzelle wurde mit dem Referenzelektrolyten und zwei Vollzellen mit
dem Elektrolyten 3 befüllt. Es erfolgte eine Ladung der Vollzelle bis zu einem Potential
von 3,6 Volt und eine Entladung bis 2,5 Volt. Die Vollzelle mit dem Referenzelektrolyten
wurde mit einem Strom von 100 mA betrieben, die beiden Vollzellen mit dem Elektrolyt
3, angepasst an die geringere Leitfähigkeit, einmal mit 10 mA und einmal mit 5 mA
ge- bzw. entladen. Figur 9 zeigt die erhaltenen Lade-/Entladekurven. Alle Vollzellen
zeigen eine stabile Ladung und eine stabile Entladung. Bei kleineren Strömen erhöht
sich die erreichbare Kapazität für den Elektrolyt 3.
Experiment 6: Vergleich der Entladekapazitäten und des internen Widerstands von Vollzellen mit
Referenzelektrolyt und Elektrolyt 1
[0099] In diesem Experiment wurde der Einsatz des erfindungsgemäßen Elektrolyten als Alternative
zum im Stand der Technik verwendeten Referenzelektrolyten untersucht.
[0100] Das Experiment wurde ebenfalls in den in Beispiel 3 beschriebenen Vollzellen durchgeführt.
Die Vollzellen wurden entweder mit Referenzelektrolyt (nachfolgend bezeichnet als
Referenz-Vollzelle) oder dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Elektrolyten 1
(nachfolgend bezeichnet als Test-Vollzelle) befüllt. Somit unterschieden sich die
Referenz-Vollzelle und die Test-Vollzelle nur in der Art des verwendeten Elektrolyten.
[0101] Es wurden mehrere Zykelexperimente beginnend mit einem Formierungszyklus durchgeführt.
Tabelle 3 zeigt die jeweils verwendeten Lade- bzw. Entladeströme und die Lade- bzw.
Entladeschlussspannungen beim Laden bzw. Entladen der beiden Vollzellen. Zusätzlich
ist noch die Grenze des Ladestromes (I
cutoff) bei der Ladeschlussspannung von 3,6 Volt angegeben. Zwischen dem Laden und dem Entladen
der beiden Vollzellen wurde jeweils eine Pause von zehn Minuten eingelegt.
Tabelle 3: Daten der Zykelexperimente
- Formation: Charge / Discharge |
- 1 cycle: 15 mA to 125 mAh / 15 mA to 2.5V |
- Cycling: Charge / Discharge |
- 90 cycles: 50 mA to 3.6 V (Icutoff = 40 mA) / 50 mA to 2.5 V |
- 24 h Rest |
- 1 cycle: 50 mA to 3.6 V (Icutoff = 40 mA) / 24 h Rest / 50 mA to 2.5 V |
- Cycling: Charge / Discharge |
- 410 cycles: 50 mA to 3.6 V (Icutoff = 40 mA) / 50 mA to 2.5 V |
[0102] Figur 10 zeigt Mittelwerte für die Entladekapazitäten der beiden Vollzellen als Funktion
der Zykelzahl. Die gestrichelte Linie mit langen Strichen zeigt die erhaltenen Mittelwerte
für Entladekapazitäten der Test-Vollzelle. Hierfür wurden Mittelwerte aus drei identischen
Messungen verwendet. Die gestrichelte Linie mit kurzen Strichen zeigt die erhaltenen
Entladekapazitäten der Referenz-Vollzelle. Hierfür wurden Mittelwerte aus zwei identischen
Messungen verwendet.
[0103] Diese Mittelwerte der Entladekapazitäten werden jeweils in Prozent der Nennkapazität
ausgedrückt. Die Nennkapazität wird erhalten, indem von der theoretischen Kapazität
der positiven Elektrode diejenige Kapazität subtrahiert wird, die im ersten Zyklus
für die Bildung einer Deckschicht auf der negativen Elektrode verbraucht wird. Diese
Deckschicht wird beim ersten Laden der Vollzelle auf der negativen Elektrode gebildet.
Für diese Deckschichtbildung werden Lithiumionen irreversibel verbraucht, sodass der
jeweiligen Vollzelle weniger zykelbare Kapazität für die Folgezyklen zur Verfügung
steht.
[0104] Der Startwert der Entladekapazität beider Vollzellen liegt bei ca. 90 % der Nennkapazität.
Beide Vollzellen zeigen einen Entladekapazitätsabfall über die Zykelanzahl. Der Kapazitätsabfall
für die Referenz-Vollzelle betrug bis zum 500. Zyklus 19 % und wies dann eine Restkapazität
von 71% auf. Die Test-Vollzelle hatte einen Entladekapazitätsabfall von 22 % und wies
nach 500 Zyklen eine Restkapazität von 68 % auf. Der Kapazitätsverlauf beider Kurven
ist ab dem 300. Zyklus nahezu parallel und deutet auf einen weiteren stabilen Verlauf
hin. Das Verhalten der Vollzellen ist ähnlich und zeigt, dass der erfindungsgemäße
Elektrolyt als Alternative zum Referenzelektrolyt eingesetzt werden kann.
[0105] Während des Experiments 6 wurde auch der Verlauf des internen Widerstands der beiden
Vollzellen über die Zykelzahl aufgezeichnet. Figur 11 zeigt die Ergebnisse für die
Referenz-Vollzelle und für die Test-Vollzelle. Der interne Widerstand ist ein durch
die Konstruktion der Vollzelle bedingter Verlustfaktor im Inneren der Vollzelle. Der
interne Widerstand liegt bei der Referenz-Vollzelle bei etwas über 0,2 Ohm. Die Test-Vollzelle
zeigt einen höheren internen Widerstand von anfänglich ca. 0,95 Ohm, der ab ca. Zyklus
200 stabil bei einem Wert von 0,8 Ohm liegt.
[0106] Diese Ergebnisse entsprechen den Erwartungen der Anmelderin, da die Lithiumionenleitung
in einem Elektrolyten mit großen Anionen, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, etwas erschwert ist.
Experiment 7: Bestimmung von Leitfähigkeiten
[0107] Zur Bestimmung der Leitfähigkeit wurde der Elektrolyt 1 mit verschiedenen Konzentrationen
der Verbindung 1 hergestellt. Für jede Konzentration der Verbindung 1 wurde die Leitfähigkeit
des Elektrolyts 1 bestimmt, indem ein konduktives Messverfahren verwendet wurde. Dabei
wurde nach Temperierung ein Zweielektrodensensor berührend in die Lösung gehalten
und in einem Messbereich von 0 - 50 mS/cm gemessen. Tabelle 4 zeigt die verschiedene
Konzentration, die dazugehörenden SO
2-Gehalte und die ermittelten Leitfähigkeitswerte.
Tabelle 4: Leitfähigkeit in Abhängigkeit der Konzentration der Verbindung 1 in dem
Elektrolyt 1
c der Verbindung 1 in mol/L |
wt% SO2 |
Leitfähigkeit in mS/cm |
1,00 |
34% |
13,6 |
0,60 |
60% |
24,7 |
0,40 |
75% |
20,8 |
0,20 |
87% |
11,7 |
[0108] Figur 12 zeigt die Leitfähigkeit des Elektrolyts 1 in Abhängigkeit der Konzentration
der Verbindung 1. Zu sehen ist ein Maximum der Leitfähigkeit bei einer Konzentration
der Verbindung 1 von 0,6 mol/L mit einem Wert von 24,7 mS/cm. Im Vergleich dazu haben
die aus dem Stand der Technik bekannten, organischen Elektrolyten, wie z.B. LP30 (1
M LiPF6 / EC-DMC (1:1 Gew.)) eine Leitfähigkeit von nur ca. 10 mS/cm.
Experiment 8: Bestimmung einer für die Bildung einer Deckschicht auf der negativen Elektrode verbrauchten
Kapazität
[0109] In diesem Experiment wurde die im ersten Zyklus für die Bildung einer Deckschicht
auf der negativen Elektrode verbrauche Kapazität untersucht. Diese Deckschicht wird
beim ersten Laden der Vollzelle auf der negativen Elektrode gebildet. Für diese Deckschichtbildung
werden Lithiumionen irreversibel verbraucht, sodass der Vollzelle weniger zykelbare
Kapazität für die Folgezyklen zur Verfügung steht.
[0110] Der Referenz-Elektrolyt, der Elektrolyt 1 und der Elektrolyt 3 wurden für dieses
Experiment jeweils in einer Vollzelle untersucht. Der Aufbau entsprach dem in Beispiel
3 beschriebenen Aufbau. Der in einem ersten Experiment verwendete Referenzelektrolyt
hatte die Zusammensetzung LiAlCl4 * x SO
2 mit x > 1,5. In einem zweiten und dritten Experiment wurden die Elektrolyten 1 und
3 untersucht.
[0111] Figur 13 zeigt das Potenzial in Volt der Vollzellen beim Laden der negativen Elektrode
gegen Lithium als Funktion der Kapazität, die bezogen ist auf die theoretische Kapazität
der negativen Elektrode. Hierbei zeigt die gepunktete Linie die Ergebnisse für den
Referenzelektrolyten und die gestrichelte bzw. durchgezogene Linie die Ergebnisse
für die erfindungsgenäßen Elektrolyten 1 und 3. Die drei dargestellten Kurven zeigen
gemittelte Ergebnisse jeweils mehrerer Experimente mit den vorstehend beschriebenen
Vollzellen. Zunächst wurden die Vollzellen mit einem Strom von 15 mA geladen, bis
eine Kapazität von 125 mAh (Q
lad) erreicht war. Danach erfolgte die Entladung der Vollzellen mit 15 mA bis zum Erreichen
eines Potentials von 2,5 Volt. Dabei erfolgte die Ermittlung der Entladekapazität
(Q
ent).
[0112] Die Kapazität in % der Theorie, die zur Bildung der Deckschicht auf der negativen
Elektrode verbraucht wurde, berechnet sich gemäß nachfolgend genannter Formel:

[0113] Bei Q
NEL handelt es sich um die theoretische Kapazität der verwendeten negativen Elektrode.
Die theoretische Kapazität berechnet sich im Fall von Graphit auf einen Wert von 372
mAh/g. Die absoluten Kapazitätsverluste liegen bei 7,58 % bzw. 11,51 % für die Elektrolyte
1 und 3 und bei 6,85 % für den Referenzelektrolyten. Die Kapazität für die Deckschichtbildung
ist bei beiden erfindungsgemäßen Elektrolyten etwas höher als beim Referenzelektrolyten.
Werte im Bereich von 7,5 % - 11,5 % für die absoluten Kapazitätsverluste sind gute
Ergebnisse in Kombination mit der Möglichkeit Hochvoltkathoden bis 5 Volt einzusetzen.
Experiment 9: Tieftemperaturverhalten
[0114] Um das Tieftemperaturverhalten eines erfindungsgemäßen Elektrolyten im Vergleich
zum Referenzelektrolyten zu bestimmen, wurden zwei Vollzellen, wie in Experiment 1
beschrieben, zum einen mit Referenzelektrolyt und zum anderen mit Elektrolyt 1 befüllt.
Beide Vollzellen wurden bei 20°C geladen und wieder entladen. Die erreichte Entladekapazität
wurde mit 100% bewertet. In Temperaturschritten von 10°C wurde die Temperatur der
Vollzellen erniedrigt und jeweils wieder eine Lade-/ Entladezyklus durchgeführt. Die
erhaltene Entladekapazität wurde in % der Entladekapazität bei 20°C beschrieben. Tabelle
5 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 5: Entladekapazitäten in Abhängigkeit der Temperatur
Temperatur |
Entladekapazität des Elektrolyts 1 |
Entladekapazität des Referenzelektrolyt |
20°C |
100% |
100% |
10°C |
87% |
99% |
0°C |
72% |
46% |
-10°C |
61% |
21% |
-20°C |
31% |
n/a |
-30°C |
3% |
n/a |
-40°C |
0% |
n/a |
[0115] Die Vollzelle mit dem Elektrolyt 1 zeigt ein sehr gutes Tieftemperaturverhalten.
Bei -10°C werden noch 61% der Kapazität erreicht, bei - 20°C noch 31%. Selbst bei
-30 °C kann noch ein kleiner Teil entladen werden. Im Gegensatz dazu zeigt die Vollzelle
mit dem Referenzelektrolyten nur eine Entladefähigkeit bis -10°C. Dabei wird eine
Kapazität von 21% erreicht.
1. Auf SO
2-basierender Elektrolyt für eine wiederaufladbare Batteriezelle, enthaltend zumindest
ein erstes Leitsalz, welches die Formel (I)

aufweist, wobei
- M ein Metall ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkalimetallen,
Erdalkalimetallen, Metallen der Gruppe 12 des Periodensystems der Elemente und Aluminium;
- x eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist;
- die Substituenten R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von C1-C10 Alkyl, C2-C10 Alkenyl, C2-C10 Alkinyl, C3-C10 Cycloalkyl, C6-C14 Aryl und C5-C14 Heteroaryl; und
- wobei Z Aluminium oder Bor ist.
2. Elektrolyt nach Anspruch 1,
bei welchem die Substituenten R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von
- C1-C6 Alkyl; bevorzugt von C2-C4 Alkyl; besonders bevorzugt von den Alkylgruppen 2-Propyl, Methyl und Ethyl;
- C2-C6 Alkenyl; bevorzugt von C2-C4 Alkenyl; besonders bevorzugt von den Alkenylgruppen Ethenyl und Propenyl;
- C2-C6-Alkinyl; bevorzugt von C2-C4-Alkinyl;
- C3-C6 Cycloalkyl;
- Phenyl; und
- C5-C7 Heteroaryl.
3. Elektrolyt nach Anspruch 1 oder 2,
bei welchem zumindest einer der Substituenten R1, R2, R3 und R4 durch mindestens ein Fluoratom und/oder durch mindestens eine chemische Gruppe substituiert
ist, wobei die chemische Gruppe ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von
C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl, C2-C4-Alkinyl, Phenyl und Benzyl.
4. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei welchem zumindest einer der Substituenten R1, R2, R3 und R4 eine CF3-Gruppe oder eine OSO2CF3-Gruppe ist.
5. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei welchem das erste Leitsalz ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von
6. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
welcher mindestens ein zweites, von dem ersten Leitsalz nach Formel (I) abweichendes
Leitsalz enthält.
7. Elektrolyt nach Anspruch 6,
bei welchem das zweite Leitsalz eine Alkalimetallverbindung, insbesondere eine Lithiumverbindung
ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von einem Aluminat, einem
Halogenid, einem Oxalat, einem Borat, einem Phosphat, einem Arsenat und einem Gallat.
8. Elektrolyt nach Anspruch 6 oder 7,
bei welchem das zweite Leitsalz ein Lithiumtetrahalogenoaluminat, insbesondere Lithiumtetrachloroaluminat
ist.
9. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
welcher mindestens ein Additiv enthält.
10. Elektrolyt nach Anspruch 9,
bei welchem das Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von Vinylencarbonat
und seinen Derivaten, Vinylethylencarbonat und seinen Derivaten, Methylethylencarbonat
und seinen Derivaten, Lithium(bisoxalato)borat, Lithiumdifluoro(oxalato)borat, Lithiumtetrafluoro(o-xalato)phosphat,
Lithiumoxalat, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, cyclische Exomethylencarbonate, Sultone,
cyclische und acyclische Sulfonate, acyclische Sulfite, cyclische und acyclische Sulfinate,
organische Ester, anorganischer Säuren, acyclische und cyclische Alkane, welche acyclischen
und cyclischen Alkane einen Siedepunkt bei 1 bar von mindestens 36 ° C aufweisen,
aromatische Verbindungen, halogenierte cyclische und acyclische Sulfonylimide, halogenierte
cyclische und acyclische Phosphatester, halogenierte cyclische und acyclische Phosphine,
halogenierte cyclische und acyclische Phosphite, halogenierte cyclische und acyclische
Phosphazene, halogenierte cyclische und acyclische Silylamine, halogenierte cyclische
und acyclische halogenierte Ester, halogenierte cyclische und acyclische Amide, halogenierte
cyclische und acyclische Anhydride und halogenierte organische Heterocyclen.
11. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
welcher die Zusammensetzung
(i) 5 bis 99,4 Gew.-% Schwefeldioxid,
(ii) 0,6 bis 95 Gew.-% des ersten Leitsalzes,
(iii) 0 bis 25 Gew.-% des zweiten Leitsalzes und
(iv) 0 bis 10 Gew.-% des Additivs,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Elektrolytzusammensetzung aufweist.
12. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei welchem die Stoffmengenkonzentration des ersten Leitsalzes im Bereich von 0,05
mol/l bis 10 mol/l, bevorzugt von 0,1 mol/l bis 6 mol/l und besonders bevorzugt von
0,2 mol/l bis 3,5 mol/l bezogen auf das Gesamtvolumen des Elektrolyten ist.
13. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei welchem der Elektrolyt mindestens 0,1 Mol SO2, bevorzugt mindestens 1 Mol SO2, weiter bevorzugt mindestens 5 Mol SO2, weiter bevorzugt mindestens 10 Mol SO2 und besonders bevorzugt mindestens 20 Mol SO2 je Mol Leitsalz enthält.
14. Wiederaufladbare Batteriezelle (2), enthaltend einen Elektrolyten nach zumindest einem
der zuvor genannten Ansprüche, ein aktives Metall, zumindest eine positive Elektrode
(4), zumindest eine negative Elektrode (5) und ein Gehäuse (1).
15. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach Anspruch 14,
bei welcher das aktive Metall
- ein Alkalimetall, insbesondere Lithium oder Natrium;
- ein Erdalkalimetall, insbesondere Calcium;
- ein Metall der Gruppe 12 des Periodensystems, insbesondere Zink; oder
- Aluminium
ist.
16. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach Anspruch 14 oder 15,
bei welcher die negative Elektrode (5) eine Insertionselektrode ist, die vorzugsweise
Kohlenstoff als aktives Material, insbesondere in der Modifikation Graphit enthält.
17. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 16, bei welcher
die positive Elektrode (4) als aktives Material zumindest eine Interkalationsverbindung
enthält, die vorzugsweise die Zusammensetzung Li
xM'
yM"
zO
a aufweist, worin
- M' mindestens ein Metall ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird
von den Elementen Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu und Zn;
- M" mindestens ein Element ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird
von den Elementen der 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 des Periodensystems
der Elemente,
- x und y größer 0 sind,
- z größer oder gleich 0 ist und
- a größer 0 ist.
18. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach Anspruch 17,
bei welcher die Interkalationsverbindung die Zusammensetzung LixM'yM"zOa aufweist, in welcher M' Eisen und M" Phosphor sind und wobei vorzugsweise x, y und
z gleich 1 und a gleich 4 ist.
19. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach Anspruch 17 oder 18,
bei welcher bei welcher die Interkalationsverbindung die Zusammensetzung LixM'yM"zOa aufweist, in welcher M' Mangan und M" Cobalt sind und wobei vorzugsweise x, y und
z gleich 1 und a gleich 4 ist.
20. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach Anspruch 17 oder 18,
bei welcher bei welcher die Interkalationsverbindung die Zusammensetzung LixM'yM"zOa aufweist, in welcher M' Nickel und Mangan umfasst und M" Kobalt ist.
21. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 20, bei welcher
die positive Elektrode (4) zumindest eine Metallverbindung enthält, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, die gebildet wird von einem Metalloxid, einem Metallhalogenid
und einem Metallphosphat, wobei das Metall der Metallverbindung vorzugsweise ein Übergangsmetall
der Ordnungszahlen 22 bis 28 des Periodensystems der Elemente, insbesondere Kobalt,
Nickel, Mangan oder Eisen ist.
22. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 21, bei welcher
die positive Elektrode (4) und/oder die negative Elektrode (5) ein Ableitelement (34,
35) aufweisen, das vorzugsweise
- entweder planar in Form eines Metallblechs oder einer Metallfolie oder
- dreidimensional in Form einer porösen Metallstruktur, insbesondere in Form eines
Metallschaums (18)
ausgebildet ist.
23. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 22, bei welcher
die positive Elektrode (4) und/oder die negative Elektrode (5) zumindest ein Bindemittel,
vorzugsweise ein fluoriertes Bindemittel, insbesondere ein Polyvinylidenfluorid und/oder
ein Terpolymer aus Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen und Vinylidenfluorid, oder
ein Bindemittel, welches aus einem Polymer besteht, das aus monomeren Struktureinheiten
einer konjugierten Carbonsäure oder aus dem Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalz
dieser konjugierten Carbonsäure oder aus einer Kombination daraus aufgebaut ist, oder
ein Bindemittel, welches aus einem Polymer besteht, das auf monomeren Styrol- und
Butadien-Struktureinheiten basiert, oder ein Bindemittel aus der Gruppe der Carboxymethylcellulosen
enthält,
wobei das Bindemittel vorzugsweise in einer Konzentration von höchstens 20 Gew%, weiter
bevorzugt höchstens 15 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 10 Gew%, weiter bevorzugt
höchstens 7 Gew%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew% und besonders bevorzugt höchstens
2 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht der positiven Elektrode vorliegt.
24. Wiederaufladbare Batteriezelle (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 23, welche mehrere
negative Elektroden (4) und mehrere positive Elektroden (5) umfasst, die alternierend
gestapelt in dem Gehäuse (1) angeordnet sind, wobei die positiven Elektroden (4) und
die negativen Elektroden (5) vorzugsweise jeweils durch Separatoren (11) voneinander
elektrisch getrennt sind.