[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Thermobehältnis, das wenigstens ein flächiges
Rückenkissen und ein sich in einer anderen Ebene über dem Rückenkissen erstreckendes,
flächiges Vorderkissen, die an gegenüber liegenden Seitenrändern sowie an einem weiteren
Seitenrand des Thermobehältnisses miteinander verbunden sind, einstückig ausgebildet
sind oder über ein Verbindungsstück ineinander übergehen, aufweist, sodass zwischen
dem Rückenkissen und dem Vorderkissen ein Hohlraum ausgebildet ist, wobei das Rückenkissen
als auch das Vorderkissen jeweils aus wenigstens einem Beutel oder wenigstens einem
Fach und einem in dem wenigstens einen Beutel oder dem wenigstens einen Fach befindlichen
Faserstoffmaterial ausgebildet sind.
[0002] Thermobehältnisse dieser Gattung dienen dem Halten der Temperatur eines in den Hohlraum
eingebrachten Verpackungsgutes über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Durch solche
Thermobehältnisse kann somit die Kühlung oder Erwärmung des jeweils darin eingebrachten
Verpackungsgutes über eine bestimmte Zeit in einem bestimmten Temperaturfenster aufrecht
erhalten werden. Damit ist es mittels solcher Thermobehältnisse möglich, beispielsweise
Gefriergut, wie tiefgefrorene Lebensmittel oder tiefgefrorenes Tierfutter, über bis
zu 36 Stunden zu verschicken, ohne dass das jeweilige Lebensmittel oder Tierfutter
Schaden nimmt.
[0003] In den vergangenen Jahren wurden zur Herstellung von Thermobehältnissen häufig Kunststoffe
eingesetzt. Dies ist aus ökologischer Sicht nicht mehr vertretbar. Wurden Naturstoffe
zur Ausbildung von Thermobehältnissen verwendet, war die Temperaturdauer meist stark
eingeschränkt.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Thermobehältnis zur Verfügung
zu stellen, das sowohl ökologisch weitgehend unbedenklich recycelbar ist und darüber
hinaus eine optimale Temperaturhaltefunktion aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Thermobehältnis, das wenigstens ein flächiges Rückenkissen
und ein sich in einer anderen Ebene über dem Rückenkissen erstreckendes, flächiges
Vorderkissen, die an gegenüber liegenden Seitenrändern sowie an einem weiteren Seitenrand
des Thermobehältnisses miteinander verbunden sind, einstückig ausgebildet sind oder
über einen Verbindungsstück ineinander übergehen, aufweist, sodass zwischen dem Rückenkissen
und dem Vorderkissen ein Hohlraum ausgebildet ist, wobei das Rückenkissen als auch
das Vorderkissen jeweils aus wenigstens einem Beutel oder wenigstens einem Fach und
einem in dem wenigstens einen Beutel oder dem wenigstens einen Fach befindlichen Faserstoffmaterial
ausgebildet sind, gelöst, bei dem das Faserstoffmaterial ein Stapel aus einer Vielzahl
von flächig übereinander liegenden Einzellagen aus gekrepptem Faserstoff ist, wobei
jede der Einzellagen eine Krepphöhe von ≥ 0,3 mm aufweist, und/oder das Faserstoffmaterial
Faserstoffflocken oder Faserstoffpulver aufweist, die bzw. das auf einen flächigen,
aus Faserstoff ausgebildeten Träger aufgebracht oder zwischen zwei flächige, aus Faserstoff
ausgebildete Träger eingebracht sind.
[0006] In dem erfindungsgemäßen Thermobehältnis können sowohl kalte als auch warme Objekte
aufbewahrt und transportiert werden. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße
Thermobehältnis als Kühltasche. Das wenigstens eine Objekt, dessen Temperatur bewahrt
werden soll, kann vorteilhaft in den zwischen dem Rückenkissen und dem damit verbundenen
Vorderkissen ausgebildeten Hohlraum eingebracht werden. Danach kann der Hohlraum geeignet
verschlossen werden.
[0007] Das Faserstoffmaterial des Rückenkissens und des Vorderkissens garantiert eine besonders
vorteilhafte thermische Isolation des wenigstens einen in das Thermobehältnis eingebrachten
Objektes gegenüber der Umgebung. Das Faserstoffmaterial weist durch seinen Aufbau
eine Vielzahl von Lufteinschlüssen bzw. Luftzwischenräumen auf, wodurch die jeweilige
Temperatur besonders gut aufrecht erhalten werden kann. So ist es mit der vorliegenden
Erfindung sogar möglich, beispielsweise eine Kühlung eines in die Thermobehältnis
eingebrachten Verpackungsgutes bis zu 72 Stunden in einem gewünschten Temperaturfenster
aufrecht zu erhalten.
[0008] Einerseits sind die Lufteinschlüsse bzw. Luftzwischenräume zwischen den flächig übereinander
liegenden Einzellagen aus gekrepptem Faserstoff ausgebildet. Durch die Kreppung dieser
Einzellagen weist jede der Einzellagen eine Vielzahl von Bergen und Tälern auf, wobei
sich in den Tälern Luft sammelt. Da die Kreppung von Einzellage zu Einzellage nie
identisch ist und die Einzellagen auch nicht passgenau übereinander gestapelt werden
oder ineinander eingedrückt werden, fügen sich die Täler der jeweils darüber liegenden
Einzellage nicht bzw. nicht vollständig in die Täler der jeweils darunter liegenden
Einzellage identisch ein, sodass in jedem Fall ein Luftzwischenraum erhalten bleibt.
Die Besonderheit besteht bei der vorliegenden Erfindung darin, dass jede der Einzellagen
eine Krepphöhe von ≥ 0,3 mm, bevorzugt von ≥ 0,4 mm, besonders bevorzugt von ≥ 0,6
mm, in einem Ausführungsbeispiel von 0,65 mm aufweist. Es handelt sich somit um sogenannten
Hochkrepp. Dadurch wird gewährleistet, dass besonders große Lufteinschlüsse bzw. Luftzwischenräume
zwischen den flächig übereinander liegenden Einzellagen aus gekrepptem Faserstoff
ausgebildet werden, was zu einer besonders hohen Temperaturhaltefähigkeit des damit
ausgebildeten Thermobehältnisses führt.
[0009] Ein gleicher Effekt wird erreicht, wenn das Faserstoffmaterial Faserstoffflocken
oder Faserstoffpulver aufweist, die bzw. das auf einen flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten
Träger aufgebracht oder zwischen zwei flächige, aus Faserstoff ausgebildete Träger
eingebracht sind. Zwischen den Faserstoffflocken bzw. den Partikeln des Faserstoffpulvers
befindet sich viel Luft, die der thermischen Isolation dient.
[0010] Beiden Varianten ist gemein, dass das jeweilige Faserstoffmaterial, einerseits durch
die Vielzahl übereinander liegender Einzellagen und andererseits durch den Einsatz
wenigstens eines flächigen Trägers und deren jeweilige Einbringung in den Beutel oder
das Fach nicht verrutschen. Der Beutel bzw. das Fach bilden nämlich eine Umhüllung
für das jeweilige Faserstoffmaterial aus, was zu einer mechanischen Stabilisierung
führt.
[0011] Vorzugsweise wird bei der vorliegenden Erfindung als eine Vielzahl übereinander liegender
Einzellagen eine Anzahl von wenigstens 10 Einzellagen, bevorzugt von 24, 28 oder 32
Einzellagen, verwendet. Diese Einzellagen werden doubliert und in die gewünschte Breite
je nach Größe des Kissens geschnitten.
[0012] Der Beutel bzw. das Fach besitzen auch eine Schutzfunktion für das darin befindliche
Faserstoffmaterial.
[0013] Ein weiterer Vorteil des verwendeten Faserstoffmaterials, das ein Primärfaserstoff,
wie ein Zellstoff, ein Holzstoff oder ein Halbzellstoff, und/oder ein Sekundärfaserstoff,
wie ein aus Altpapier gewonnener Faserstoff sein kann, besteht darin, dass es sich
um einen natürlichen, für die Umwelt unbedenklichen Werkstoff handelt, der leicht
recycelbar ist und an sich schon eine geringe Wärmeleitung und damit gute thermische
Isolationseigenschaften aufweist.
[0014] Darüber hinaus führt die Ausbildung des verwendeten Faserstoffmaterials zu einer
vorteilhaften Weichheit und Voluminösität, welche dafür sorgen, dass das Verpackungsgut
in dem Thermobehältnis sicher gelagert und transportiert werden kann.
[0015] Das erfindungsgemäße Thermobehältnis ist gut stapelbar, aber auch als Einkaufstüte
verwendbar.
[0016] Vorzugsweise weisen die Einzellagen des gekreppten Faserstoffes einen Kreppfaktor
von wenigstens 40 %, in einer besonderen Ausgestaltung von 44 % auf. Letzterer Kreppfaktor
entspricht einer Dehnung von 80 %.
[0017] In einer Variante der vorliegenden Erfindung sind die Faserstoffflocken oder das
Faserstoffpulver mit wenigstens einem Binder auf den flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten
Träger aufgebracht oder zwischen die zwei flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten
Träger eingebracht. Durch den zusätzlich vorgesehenen Binder können die Faserstoffflocken
bzw. das Faserstoffpulver, welche beispielsweise auf den einen Träger oder zwischen
die zwei Träger gesprüht werden können, gut an ihrer jeweiligen Position auf dem Träger
bzw. zwischen den Träger fixiert werden.
[0018] Besonders günstig ist es, wenn der oder die flächigen Träger aus Papier ausgebildet
sind. Papier ist einerseits gut recycelbar und schafft andererseits eine stabile und
dennoch in gewissen Grenzen flexible Auflage für die Faserstoffflocken bzw. das Faserstoffpulver.
[0019] Ist der wenigstens eine Beutel bei der vorliegenden Erfindung aus einem Vlies aus
thermoplastischem Material ausgebildet, bietet er einen guten Feuchtigkeitsschutz
für das darin liegende Faserstoffmaterial, welches eine gute Saugfähigkeit besitzt.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Vlies ein Polypropylen-Spinnvlies ist.
[0020] Hierzu ist es besonders von Vorteil, wenn der wenigstens eine Beutel das Faserstoffmaterial
schlauchartig umhüllt.
[0021] In einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
sind der wenigstens eine Beutel oder das wenigstens eine Fach des Rückenkissens als
auch der wenigstens eine Beutel oder das wenigstens eine Fach des Vorderkissens aus
Papier ausgebildet. Dadurch besteht das gesamte Thermobehältnis aus ökologisch recycelbarem
Material, nämlich Papier und Faserstoffmaterial.
[0022] Dies kann in einer favorisierten Ausbildung der Erfindung dadurch realisiert werden,
dass der wenigstens eine Beutel oder das wenigstens eine Fach des Rückenkissens als
auch der wenigstens eine Beutel oder das wenigstens eine Fach des Vorderkissens durch
eine in eine Außenpapiertüte eingebrachte Innenpapiertüte ausgebildet sind, wobei
sich jeweils das Faserstoffmaterial zwischen einer Außenseite der Innenpapiertüte
und einer Innenseite der Außenpapiertüte befindet. Die Innenpapiertüte wird also in
die Außenpapiertüte eingesetzt und wenigstens an der Vorder- und der Rückseite dieser
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses wird jeweils das Faserstoffmaterial
zwischen dem Material der Innenpapiertüte und dem Material der Außenpapiertüte eingesetzt.
In die Innenpapiertüte kann dann das jeweilige, typischerweise kühl zu haltende Verpackungsgut
gegeben werden.
[0023] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung dieser Ausführungsform der Erfindung sind die
Innenpapiertüte und die Außenpapiertüte unter Einschluss des Faserstoffmaterials miteinander
verbunden. Dadurch kann das innenliegende Faserstoffmaterial nicht aus dem Zwischenraum
zwischen der Außenpapiertüte und der Innenpapiertüte herausrutschen. Es besteht auch
hierdurch nicht die Gefahr, dass das Verpackungsgut in den Zwischenraum zwischen der
Außenpapiertüte und der Innenpapiertüte rutscht.
[0024] Besonders ökologisch wertvoll ist das erfindungsgemäße Thermobehältnis, wenn der
gekreppte Faserstoff aus Zellstoffwatte, die zu mindestens 90 % aus recyceltem Altpapier
mit Altpapierqualitäten gemäß DIN EN 643 hergestellt ist, ausgebildet ist.
[0025] Ein Verrutschen des Faserstoffmaterials innerhalb des Beutels oder Fachs kann verhindert
werden, wenn der wenigstens eine Beutel oder das wenigstens eine Fach mit voneinander
beabstandeten Klebstofflinien an dem Faserstoffmaterial fixiert ist. Als Klebstoff
kann hierbei beispielsweise synthetischer Heißklebstoff verwendet werden. Dieser kann
in dünnen Linien, die beispielsweise einen Abstand von 15 bis 30 mm, vorzugsweise
von 20 mm, aufweisen, aufgetragen werden.
[0026] Um die Temperatur eines in das Thermobehältnis eingebrachten Verpackungsgutes gut
halten zu können, empfiehlt es sich, das Thermobehältnis geeignet zu verschließen.
Dies kann besonders gut realisiert werden, wenn entweder das Rückenkissen einen einseitig
über das Vorderkissen überstehenden Rückenkissenabschnitt aufweist oder sich einseitig
an das Rückenkissen eine Verschlusslasche anschließt, wobei der überstehende Rückenkissenabschnitt
oder die Verschlusslasche zum Verschließen des Hohlraumes des Thermobehältnisses auf
eine Oberfläche des Vorderkissens klappbar und mit diesem direkt oder mittelbar verbindbar
ist.
[0027] Der überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche sind vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie das Material des wenigstens einen Beutels ausgebildet.
[0028] Um dies zu erreichen, ist der wenigstens eine Beutel mit dem darin eingebrachten
Faserstoffmaterial vorzugsweise von einem eine Vielzahl solcher Beutel aufweisenden
Beutelband abgetrennt, und der überstehende Rückenkissenabschnitt oder die Verschlusslasche
ist aus Vlies aus thermoplastischem Material ausgebildet, das über einen den das Faserstoffmaterial
beinhaltenden Beutelabschnitt hinausragt.
[0029] Das erfindungsgemäße Thermobehältnis lässt sich besonders gut als Kühltasche nutzen,
wenn an dem Thermobehältnis wenigstens ein Traghenkel und/oder wenigstens ein Verschlussmittel
zum Verschließen des Hohlraumes vorgesehen ist.
[0030] Die Seitenränder des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses sind besonders stabil,
wenn das Rückenkissen und das Vorderkissen an den einander gegenüber liegenden Seitenrändern
des Thermobehältnisses miteinander vernäht und/oder verklebt und/oder verquetscht
sind.
[0031] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand
von Figuren näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Thermobehältnisses
in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 2
- schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses mit einem
eingebrachten Verpackungsgut in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 3
- schematisch eine mögliche Ausgestaltung eines Rücken- oder Vorderkissens einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses in einer Seitenansicht zeigt;
- Figur 4
- schematisch eine weitere Ausgestaltung eines Rücken- oder Vorderkissens einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses in einer Seitenansicht zeigt;
und
- Figur 5
- schematisch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Thermobehältnisses in
einer perspektivischen Seitenansicht zeigt.
[0032] In allen Figuren sind die dargestellten Ausführungsformen nicht maßstabsgetreu dargestellt.
Vielmehr sind in den Figuren bestimmte Merkmale der besseren Verständlichkeit halber
besonders groß im Vergleich zu anderen Merkmalen der Erfindung dargestellt. Verdeckte
Merkmale sind großteils gestrichelt dargestellt.
[0033] Figur 1 zeigt schematisch eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Thermobehältnisses
1 in einer Draufsicht. Das Thermobehältnis 1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Kühltasche für Transportzwecke. Eine solche Kühltasche kann beispielsweise eine
Außenbreite von 300 bis 600 mm und eine Außenlänge von 300 bis 600 mm aufweisen. Die
Verschlussklappe der Kühltasche kann eine Länge von 50 bis 120 mm aufweisen. Selbstverständlich
sind auch andere Maße möglich.
[0034] Das Thermobehältnis 1 kann jedoch auch zum Warmhalten von Objekten verwendet werden.
[0035] In Figur 2 ist das Thermobehältnis 1 aus Figur 1 geöffnet mit einem darin eingebrachten
Verpackungsgut 15 in einer Draufsicht gezeigt.
[0036] Das Thermobehältnis 1 weist ein flächiges Rückenkissen 2 und ein flächige Vorderkissen
3 auf. Das Rückenkissen 2 ist mit dem Vorderkissen 3 an einander gegenüber befindlichen
Seitenrändern 4, 5 des Thermobehältnisses verbunden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist diese Verbindung durch längs der Seitenränder 4, 5 verlaufende Nähte 16, 17 realisiert.
[0037] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der Erfindung kann diese Verbindung
allein oder in Kombination mit den Nähten 16, 17 durch Verkleben und/oder Verquetschen
des Materials vorgenommen sein.
[0038] In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Rückenkissen
2 und das Vorderkissen 3 aus derselben, in Form eines Beutelbandes ausgebildeten Materialbahn
gebildet. Daher ist das Rückenkissen 2 mit dem Vorderkissen 3 an einem weiteren Seitenrand
6 des Thermobehältnisses 1 einstückig ausgebildet, das Material des Rückenkissens
2 geht also an dem Seitenrand 6, der beispielsweise eine Taschenunterkante bilden
kann, direkt in das Material des Vorderkissens 3 über.
[0039] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können das
Rückenkissen 2 und das Vorderkissen 3 auch separat ausgebildet und an dem Seitenrand
6 miteinander verbunden sein. Ferner ist es möglich, dass in anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung an den Seitenrändern 4, 5 und/oder 6 wenigstens ein Materialstück
zwischen dem Rückenkissen 2 und dem Vorderkissen 3 vorgesehen und mit diesen verbunden
ist. das Materialstück kann beispielsweise streifen- oder stegartig ausgebildet sein.
[0040] Zwischen dem Rückenkissen 2 und dem Vorderkissen 3 ist ein Hohlraum 7 ausgebildet,
in den, wie in Figur 2 zu sehen, das Verpackungsgut 15 eingebracht wird.
[0041] In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Rückenkissen
2 einen einseitig über das Vorderkissen 3 überstehenden Rückenkissenabschnitt 21 auf.
In anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann sich auch einseitig an
das Rückenkissen 2 eine Verschlusslasche anschließen. Der überstehende Rückenkissenabschnitt
21 oder die Verschlusslasche werden, wie es durch den Pfeil A in Figur 2 schematisch
angedeutet ist, zum Verschließen des Hohlraumes 7 auf eine Oberfläche des Vorderkissens
3 geklappt und mit diesem direkt oder mittelbar verbunden. Beispielsweise kann der
überstehende Rückenkissenabschnitt 21 oder die Verschlusslasehe mittels Klebstofflinien
auf dem Vorderkissen 3 aufgeklebt werden. Es können jedoch Klebstoffnoppen hierfür
genutzt werden.
[0042] Das Rückenkissen 2 als auch das Vorderkissen 3 weisen jeweils einen Beutel 8 auf.
Der Beutel umschließt schlauchartig ein Faserstoffmaterial 9. Anstelle des Beutels
8 kann, wie in Figur 5 zu sehen, wenigstens ein Fach 18 vorgesehen sein, in dem sich
das Faserstoffmaterial 9 befindet. Das Fach 18 ist im Vergleich zu dem Beutel 8 nicht
vollumfänglich um das Faserstoffmaterial 9 ausgebildet, aber in vorteilhaften Varianten
der Erfindung verschließbar.
[0043] Bei dem in den Figuren 1 und 2 Thermobehältnis 1 kommt das Faserstoffmaterial 9 zu
Einsatz, welches in Figur 3 schematisch in einer nicht maßstabsgetreuen Seitenansicht
dargestellt ist.
[0044] Das Faserstoffmaterial 9 besteht aus einem ein Stapel aus einer Vielzahl von flächig
übereinander liegenden Einzellagen 91 aus gekrepptem Faserstoff. Die Besonderheit
des verwendeten gekreppten Faserstoffes ist hier, dass es sich um sogenannten Hochkrepp
handelt. Der verwendete gekreppte Faserstoff weist also eine besonders hohe Krepphöhe
d von ≥ 0,3 mm pro Einzellage 91 auf. In vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist die Krepphöhe d noch größer, wie beispielsweise ≥ 0,5 mm oder sogar
≥ 0,65 mm.
[0045] Die Krepphöhe d von 0,65 mm führt bei dem verwendeten Werkstoff, der in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel Zellstoffwatte ist, zu einer Dehnung von 80 %, was wiederum einem
Kreppfaktor von 44 % entspricht.
[0046] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die flächenbezogene Masse des eingesetzten
gekreppten Faserstoffes 23 Gramm pro Quadratmeter.
[0047] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde der gekreppte Faserstoff auf folgende
Weise hergestellt:
Als Grundmaterial wurde Recycling-Zellstoffwatte aus ausgesuchten Altpapierqualitäten
nach DIN EN 643 verwendet.
[0048] Nach einem nassen Aufschlussverfahren und einem Entfernen papierfremder Bestandteile,
jedoch ohne zusätzliche Bleiche, wurde die Kreppung der Recycling-Zellstoffwatte auf
einem Yankee-Zylinder mittels eines keramikbeschichteten Stahlschabers durchgeführt.
[0049] Zur Erzielung der hohen Krepphöhe d und damit eines hohen Volumens des aus den Einzellagen
91 gelegten Stapels werden die Haftung der Zellstofffasern an der Zylinderoberfläche,
die Geometrie des Schabers sowie der Anstellwinkel des Schabers und der Abzugswinkel
der gekreppten Zellstoffwattebahn speziell eingestellt. Die Dehnung bzw. der Kreppfaktor
wird durch die Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Yankee-Zylinder und der Aufrollung
entsprechend hergestellt.
[0050] Nach der Kreppung werden die Einzellagen 91 beispielsweise zu einem Stapel mit 24,
28 oder 32 Einzellagen 91 doubliert. Dies erfolgt vorzugsweise auf einer Legemaschine.
Die Einzellagen 91 liegen dabei typischerweise in der gleichen Lagenerzeugungsrichtung
übereinander. Da die Kreppung jedoch nie exakt übereinander liegt, entsteht durch
das Übereinanderlegen der Einzellagen 91 eine entsprechend hohe Stapelhöhe und zugleich
ein hohes Stapelvolumen. Die Stapelhöhe kann beispielsweise bei 24 Einzellagen 91
etwa 15 mm, bei 28 Einzellagen 91 etwa 20 mm und bei 32 Einzellagen 91 etwa 25 mm
betragen. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar die Einzellagen jeweils mit abwechselnder
Ausrichtung übereinander zu legen, sodass sich die Kreppung von Einzellage 91 zu Einzellage
91 oder die Kreppung von einer Mehrzahl von Einzellagen 91 zu einzelnen oder einer
Mehrzahl von Einzellagen 91 kreuzt.
[0051] Dann wird der erzeugte Stapel in die gewünschte Breite je nach Größe des Rückenkissens
2 und des Vorderkissens 3 geschnitten.
[0052] Anschließend werden die Zellstoffwattelagen mit dem Beutel 8 umhüllt.
[0053] In dem in den Figuren 1, 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Beutel
8 aus einem Polypropylen-Spinnvlies, mit dem der Stapel aus den Einzellagen 91 schlauchartig
umhüllt wird. Das Polypropylen-Spinnvlies gewährleistet zum einen den Zusammenhalt
der Einzellagen 91 und zum anderen einen Feuchtigkeitsschutz, zum Beispiel gegen Kondenswasser.
[0054] Die Befestigung des Beutels 8 an dem gekreppten Faserstoffmaterial 9 erfolgt, wie
in Figur 1 schematisch gezeigt, mit Hilfe von voneinander beabstandeten Linien 13
aus Schmelzklebstoff. Beispielsweise haben diese Linien einen Abstand von ca. 20 mm
und verlaufen längs der Materialbahn, aus der das Rückenkissen 2 und das Vorderkissen
3 ausgebildet sind.
[0055] Es ist von Vorteil, wenn diese Materialbahn mit dem Faserstoffmaterial 9 gefüllte
Bereiche und sich daran anschließende reine Vliesbereiche aufweist. Dann kann ein
Vliesbereich, der sich an einen Rückenkissenabschnitt des Materialbandes anschließt,
als Verschlusslasche zum Verschließen des Thermobehältnisses 1 verwendet werden. Beispielsweise
kann ein Vliesüberstand über die mit dem Faserstoffmaterial 9 gefüllten Bereiche ca.
50 mm betragen.
[0056] Um aus der Materialbahn das Rückenkissen 2 und das Vorderkissen 3 auszubilden, wird
diese quer zu ihrer Bahnlaufrichtung durchtrennt.
[0057] Dann wird ein Abschnitt des mit dem Faserstoffmaterial gefüllten Bereiches des abgetrennten
Materialbahnstückes, der später das Vorderkissen 3 bildet, über den Rest dieses Materialbahnstückes,
der das Rückenkissen bildet, geklappt. Dann werden die Seitenränder 4, 5 miteinander
vernäht und/oder verklebt und/oder verquetscht. Das Verquetschen erfolgt vorzugsweise
mittels Zahnrädern. Das Verkleben kann weggelassen werden.
[0058] Anstelle des in Figur 3 schematisch gezeigten Faserstoffmaterials 9 kann auch das
in Figur 4 schematisch in einer nicht maßstabsgetreuen Seitenansicht gezeigte Faserstoffmaterial
9' in der oben beschriebenen und weiteren Ausführungsformen der Erfindung verwendet
werden.
[0059] Das Faserstoffmaterial 9' befindet sich ebenfalls in einem Beutel 8, der wie oben
beschreiben ausgebildet sein kann.
[0060] Das Faserstoffmaterial 9' weist Faserstoffflocken 92 oder Faserstoffpulver auf, die
bzw. das auf einen flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten Träger 93 aufgebracht oder,
wie in Figur 4 gezeigt, zwischen zwei flächige, aus Faserstoff ausgebildete Träger
93, 94 eingebracht sind. Die Faserstoffflocken sind vorzugsweise Zellstoffflocken,
das Faserstoffpulver ist vorzugsweise Zellstoffpulver.
[0061] Mit den Faserstoffflocken 92 oder dem Faserstoffpulver kann Binder auf den Träger
93 aufgebracht oder zwischen die zwei Träger 93, 94 eingebracht werden.
[0062] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die flächigen Träger 93, 94 aus Papier
ausgebildet.
[0063] Figur 5 zeigt schematisch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Thermobehältnisses
1' in einer perspektivischen Seitenansicht.
[0064] Das Thermobehältnis 1' weist eine Außenpapiertüte 11 und eine in der Außenpapiertüte
befindliche Innenpapiertüte 12 auf. An wenigstens zwei gegenüber befindlichen Seiten
des Thermobehältnisses ist zwischen die Innenpapiertüte 12 und die Außenpapiertüte
11 Faserstoffmaterial 9 eingebracht, welches wie oben beschreiben aufgebaut ist. Anstelle
des Faserstoffmaterials 9 oder zusätzlich zu dem Faserstoffmaterial 9 kann auch das
oben beschriebene Faserstoffmaterial 9' verwendet werden.
[0065] Die Innenpapiertüte 12 und die Außenpapiertüte 11 unter Einschluss des jeweiligen
Faserstoffmaterials 9, 9' miteinander verbunden sein.
[0066] An einer Oberseite des Thermobehältnisses 1' sind Traghenkel 14 vorgesehen.
[0067] Ferner können an dem Thermobehältnis 1' geeignete Verschlussmittel vorgesehen sein.
[0068] Das Thermobehältnis 1' kann, wie gezeigt, einen Blockboden 19 aufweisen, kann aber
auch ohne den Blockboden 19 ausgebildet sein.
1. Thermobehältnis (1, 1'), das wenigstens ein flächiges Rückenkissen (2) und ein sich
in einer anderen Ebene über dem Rückenkissen (2) erstreckendes, flächiges Vorderkissen
(3), die an gegenüber liegenden Seitenrändern (4, 5) sowie an einem weiteren Seitenrand
(6) des Thermobehältnisses (1, 1') miteinander verbunden sind, einstückig ausgebildet
sind oder über ein Verbindungsstück ineinander übergehen, aufweist, sodass zwischen
dem Rückenkissen (2) und dem Vorderkissen (3) ein Hohlraum (7) ausgebildet ist, wobei
das Rückenkissen (2) als auch das Vorderkissen (3) jeweils aus wenigstens einem Beutel
(8) oder wenigstens einem Fach und einem in dem wenigstens einen Beutel (8) oder dem
wenigstens einen Fach befindlichen Faserstoffmaterial (9, 9') ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserstoffmaterial (9) ein Stapel aus einer Vielzahl von flächig übereinander
liegenden Einzellagen (91) aus gekrepptem Faserstoff ist, wobei jede der Einzellagen
(91) eine Krepphöhe (d) von ≥ 0,3 mm aufweist, und/oder das Faserstoffmaterial (9')
Faserstoffflocken (92) oder Faserstoffpulver aufweist, die bzw. das auf einen flächigen,
aus Faserstoff ausgebildeten Träger (93) aufgebracht oder zwischen zwei flächige,
aus Faserstoff ausgebildete Träger (93, 94) eingebracht sind.
2. Thermobehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krepphöhe (d) der Einzellagen (91) des gekreppten Faserstoffes ≥ 0,6 mm beträgt.
3. Thermobehältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzellagen (91) des gekreppten Faserstoffes einen Kreppfaktor von wenigstens
40 % aufweisen.
4. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffflocken (92) oder das Faserstoffpulver mit wenigstens einem Binder
auf den flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten Träger (93) aufgebracht oder zwischen
die zwei flächigen, aus Faserstoff ausgebildeten Träger (93, 94) eingebracht sind.
5. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die flächigen Träger (93, 94) aus Papier ausgebildet sind.
6. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) aus einem Vlies aus thermoplastischem Material ausgebildet
ist.
7. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) das Faserstoffmaterial (9, 9') schlauchartig umhüllt.
8. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) oder das wenigstens eine Fach des Rückenkissens (2)
als auch der wenigstens eine Beutel (8) oder das wenigstens eine Fach des Vorderkissens
(3) aus Papier ausgebildet sind.
9. Thermobehältnis nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) oder das wenigstens eine Fach des Rückenkissens (2)
als auch der wenigstens eine Beutel (8) oder das wenigstens eine Fach des Vorderkissens
(3) durch eine in eine Außenpapiertüte (11) eingebrachte Innenpapiertüte (12) ausgebildet
sind, wobei sich jeweils das Faserstoffmaterial (9, 9') zwischen einer Außenseite
der Innenpapiertüte (12) und einer Innenseite der Außenpapiertüte (11) befindet.
10. Thermobehältnis nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenpapiertüte (12) und die Außenpapiertüte (11) unter Einschluss des Faserstoffmaterials
(9, 9') miteinander verbunden sind.
11. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) oder das wenigstens eine Fach mit voneinander beabstandeten
Klebstofflinien (13) an dem Faserstoffmaterial (9, 9')fixiert ist.
12. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entweder das Rückenkissen (2) einen einseitig über das Vorderkissen (3) überstehenden
Rückenkissenabschnitt (21) aufweist oder sich einseitig an das Rückenkissen (2) eine
Verschlusslasche anschließt, wobei der überstehende Rückenkissenabschnitt (21) oder
die Verschlusslasche zum Verschließen des Hohlraumes (7) auf eine Oberfläche des Vorderkissens
(3) klappbar und mit diesem direkt oder mittelbar verbindbar ist, wobei der überstehende
Rückenkissenabschnitt (21) oder die Verschlusslasche aus dem gleichen Material wie
das Material des wenigstens einen Beutels (8) ausgebildet ist.
13. Thermobehältnis nach den Ansprüchen 6 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beutel (8) mit dem darin eingebrachten Faserstoffmaterial (9,
9') von einem eine Vielzahl solcher Beutel (8) aufweisenden Beutelband abgetrennt
ist, und der überstehende Rückenkissenabschnitt (21) oder die Verschlusslasche aus
dem Vlies aus thermoplastischem Material ausgebildet ist, das über einen den das Faserstoffmaterial
(9, 9') beinhaltenden Beutelabschnitt hinausragt.
14. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Thermobehältnis (1, 1') wenigstens ein Traghenkel (14) und/oder wenigstens
ein Verschlussmittel zum Verschließen des Hohlraumes (7) vorgesehen ist.
15. Thermobehältnis nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenkissen (2) und das Vorderkissen (3) an den einander gegenüber liegenden
Seitenrändern (4, 5) des Thermobehältnisses (1, 1') miteinander vernäht und/oder verklebt
und/oder verquetscht sind.