[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verifikation der Echtheit eines Wert- oder
Sicherheitsdokumentes sowie ein Wert- oder Sicherheitsdokument.
[0002] Aus der
DE 10 2014 112 610 A1 ist ein Verfahren zur Erkennung von Manipulationen an einem Wert- oder Sicherheitsdokument
bekannt. Auf einem Datenträger ist zumindest ein Bild mittels eines Lasergerätes aufgebracht,
welches aus einer Vielzahl von Bildpunkten besteht. Diese aufgebrachten Bildpunkte
werden optisch erfasst und mit zumindest einem Sicherheitsmerkmal in einer Auswerteeinheit
verglichen, welches beim Aufbringen des Bildes zur Herstellung des Datenträgers ebenfalls
aufgebracht wurde. Sobald eine davon abweichende Laserstruktur zu der abgespeicherten
Laserstruktur, welche der des ursprünglich aufzubringenden Bildes entspricht, ausgewertet
wird, kann eine Manipulation festgestellt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verifikation der Echtheit
eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes sowie ein Wert- oder Sicherheitsdokument zu
schaffen, wodurch Manipulationen weiterhin erschwert oder verhindert werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Verifikation der Echtheit eines Wert-
oder Sicherheitsdokumentes gelöst, bei welchem das zumindest eine dokumentenspezifische
Merkmal des Datenträgers mit einer Datenverarbeitungseinrichtung erfasst und ein Datensatz
aus dem zumindest einen dokumentenspezifischen Merkmal gebildet wird, der mit einem
Algorithmus zumindest eine zusätzliche Information generiert und zusammen mit dem
Datensatz ein modifizierter Datensatz erzeugt wird, und zumindest ein auf dem Datenträger
des Wert- oder Sicherheitsdokumentes vorgesehenes anonymisiertes Sicherheitsmerkmal
durch die Datenverarbeitungseinrichtung erfasst wird, welches aus zumindest einem
dokumentenspezifischen Merkmal und dem Algorithmus gebildet ist, und bei dem durch
einen Vergleich des modifizierten Datensatzes und des anonymisierten Sicherheitsmerkmals
die Echtheit des Datenträgers in einer Recheneinrichtung getrennt zur Datenverarbeitungseinrichtung
überprüft wird. Durch dieses Verfahren kann ein Vergleich von zumindest einem dokumentenspezifischen
Merkmal mit zumindest einem anonymisierten Sicherheitsmerkmal geschaffen sein, welche
beide auf dem Datenträger aufgebracht oder vorhanden sind, wobei für den Vergleich
zur Verifikation der Echtheit das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal durch
einen Algorithmus zusätzlich modifiziert wird, um erst daraufhin den Vergleich mit
dem anonymisierten Sicherheitsmerkmal durchzuführen. Das Ersetzen, Verfremden oder
Austauschen von zumindest einem dokumentenspezifischen Merkmal kann bei einer Manipulation
optisch nicht sichtbar sein, jedoch kann durch das Verfahren zur Verifikation der
Echtheit eine Überprüfung stattfinden, ob das zumindest eine auf dem Datenträger vorhandene
dokumentenspezifische Merkmal mit dem anonymisierten Sicherheitsmerkmal übereinstimmt.
Da der Algorithmus nicht zugänglich ist, mit welchem der Datensatz aus dem zumindest
einen dokumentenspezifischen Merkmal bearbeitet und der modifizierte Datensatz gebildet
wird, und das anonymisierte Sicherheitsmerkmal aus zumindest einem dokumentenspezifischen
Merkmal besteht, welches mit dem Algorithmus modifiziert wurde, kann der Vergleich
durchgeführt und die Manipulation festgestellt werden. Sowohl eine Manipulation des
anonymisierten Sicherheitsmerkmals als auch des zumindest einen dokumentenspezifischen
Merkmals können festgestellt werden, sofern der aus dem zumindest einen dokumentenspezifischen
Merkmal gebildete modifizierte Datensatz nicht mit dem erfassten Datensatz des anonymisierten
Sicherheitsmerkmals übereinstimmt. Die Hinterlegung eines Algorithmus in einer Recheneinrichtung
getrennt zur Datenverarbeitungseinrichtung weist den Vorteil auf, dass eine erhöhte
Sicherheit in Bezug auf die Speicherung und Verwendung der Daten ermöglicht wird.
[0005] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Ergebnis der Verifizierung von der Datenverarbeitungseinrichtung
ausgegeben wird. Dies kann beispielsweise durch eine Ausgabe von Informationen in
einem Display der Datenverarbeitungseinrichtung erfolgen. Alternativ können akustische
Signale und / oder optische Signale, insbesondere über verschiedene Farben, die den
jeweiligen Zustand "echt" oder "gefälscht" beschreiben, erfolgen.
[0006] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Recheneinrichtung und die Datenverarbeitungseinrichtung
über ein drahtloses und oder kabelgebundenes Netzwerk miteinander kommunizieren. Insbesondere
bei einer von der Datenverarbeitungseinrichtung räumlich getrennten, vorzugsweise
ortsfesten Recheneinrichtung, insbesondere in einem Gebäude, kann eine erhöhte Sicherheit
erzielt werden.
[0007] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der zumindest eine Datensatz, der zumindest
eine modifizierte Datensatz und/oder Informationen mit einer Application Software,
insbesondere herunterladbare Application Software, ausgetauscht werden. Bevorzugt
kann dabei auch eine verschlüsselte Datenübertragung vorgesehen sein, um einen gesicherten
Datenaustausch zu ermöglichen.
[0008] Das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal auf zumindest einer Datenseite des
Datenträgers wird bevorzugt optisch durch eine Kamera und/oder elektrisch aus einem
Speichermedium eines Transpondermoduls im Datenträger, vorzugsweise mit einem Lesegerät
erfasst. Auch kann beides gleichzeitig erfolgen. Vorteilhafterweise kann das Lesegerät
und/oder eine Nahfeld-Kommunikationseinrichtung mit der Datenverarbeitungseinrichtung
gekoppelt oder in der Datenverarbeitungseinrichtung integriert sein.
[0009] Bevorzugt werden als dokumentenspezifische Merkmale personalisierte Merkmale und/oder
produktionsspezifische Merkmale des Datenträgers erfasst. Eine beliebige Kombination
von personalisierten Merkmalen und produktionsspezifischen Merkmalen ist möglich.
Dadurch kann eine erhöhte Sicherheit bei der Ausgestaltung des anonymisierten Sicherheitsmerkmals
ermöglicht sein.
[0010] Das zumindest eine personalisierte Merkmal umfasst bevorzugt Daten des Dokumenteninhabers,
wie beispielsweise Name, Geburtsdatum, biometrische Daten des Dokumenteninhabers,
eine maschinenlesbare Zone auf dem Datenträger, ein Portrait und/oder chiffrierte
Informationen im Portrait. Einzelne oder alle Merkmale können durch die Datenverarbeitungseinrichtung
erfasst werden. Auch können personalisierte Merkmale, wie beispielsweise der Name
und/oder das Geburtsdatum und/oder biometrische Daten des Dokumenteninhabers, redundant
auf dem Datenträger vorgesehen sein und sowohl optisch als auch elektronisch vorliegen,
und werden optisch als auch elektronisch ausgelesen. Auch kann nur ein erster Teil
der personalisierten Merkmale optisch und ein weiterer Teil der personalisierten Merkmale
nur elektronisch abgespeichert sein, sodass sowohl optisch erfasste als auch elektronisch
ausgelesene Merkmale in der Datenverarbeitungseinrichtung als Datensatz zusammengefasst
und an die Recheneinrichtung weitergeleitet werden. Aus der Kombination der erfassten
Daten wird in der Recheneinrichtung mittels des Algorithmus eine zusätzliche Information
generiert, um den modifizierten Datensatz zu erzeugen. Dadurch kann eine weitere Erhöhung
der Fälschungssicherheit gegeben sein.
[0011] Das zumindest eine produktionsspezifische Merkmal umfasst bevorzugt Daten bezüglich
der Größe des Datenträgers, eines Nullpunktes durch zwei sich kreuzende und benachbarte
Kantenlinien des Datenträgers, einen Mittelpunkt zwischen zwei Augen in einem Bild
des Dokumenteninhabers, einen Stand von einem Untergrunddruck auf dem Datenträger
und/oder eine Position eines Buchstabens, einer Zahl und/oder eines Symbols auf dem
Datenträger. Durch die Vielzahl dieser produktionsspezifischen Merkmale, die in einer
beliebigen Anzahl ausgewählt werden können, kann wiederum die Fälschungssicherheit
erhöht sein.
[0012] Des Weiteren kann das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal und/oder das anonymisierte
Sicherheitsmerkmal in dem Transpondermodul abgespeichert sein und aus dem Speichermedium
des Transpondermoduls im Datenträger durch eine Nahfeldkommunikation oder durch Kontaktstellen
am Speichermedium ausgelesen werden.
[0013] Bei der Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokumentes und dem Aufbringen des zumindest
einen personalisierten Merkmals auf den Datenträger, insbesondere auf eine Datenseite
des Datenträgers, wird bevorzugt das zumindest eine anonymisierte Sicherheitsmerkmal
aufgebracht. Dieses anonymisierte Sicherheitsmerkmal kann getrennt von den weiteren
personalisierten Merkmalen oder sonstigen Informationen auf dem Datenträger als ein-
oder mehrdimensionaler Code aufgebracht werden. Beispielsweise kann ein Barcode oder
ein QR-Code vorgesehen sein.
[0014] Alternativ und/oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass dieses anonymisierte Sicherheitsmerkmal
in ein Porträt oder ein Bild des Dokumenteninhabers integriert wird.
[0015] Das anonymisierte Sicherheitsmerkmal wird bevorzugt auf die Datenseite durch einen
bildgebenden Prozess, insbesondere durch Drucken, Laserbeschriften oder dergleichen,
aufgebracht.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Wert- oder
Sicherheitsdokument, welches einen Datenträger mit zumindest einem dokumentenspezifischen
Merkmal umfasst, gelöst, bei dem auf dem Datenträger zumindest ein anonymisiertes
Sicherheitsmerkmal aufgebracht und/oder in einem Transpondermodul des Datenträgers
gespeichert ist und das anonymisierte Sicherheitsmerkmal aus einem modifizierten Datensatz
besteht, der durch einen Datensatz von dem zumindest einem dokumentenspezifischen
Merkmal und einem Algorithmus gebildet ist. Dadurch umfasst das Wert- und/oder Sicherheitselement
ein unmittelbar darauf aufgebrachtes und/oder gespeichertes anonymisiertes Sicherheitsmerkmal,
welches aus dokumentenspezifischen Merkmalen gebildet wird, die mittels eines Algorithmus
bearbeitet werden. Dieser Algorithmus ist verschlüsselt und geheim. Bei der Erfassung
von einem Datensatz aus zumindest einem dokumentenspezifischen Merkmal und der Anwendung
des Algorithmus wird ein modifizierter Datensatz erhalten, der dem des anonymisierten
Sicherheitsmerkmals entspricht und aufgrund des geheimen Algorithmus nicht nachvollziehbar
ist.
[0017] Bevorzugt ist das zumindest eine anonymisierte Sicherheitsmerkmal auf dem Datenträger
als ein ein- oder mehrdimensionaler Code aufgebracht und/oder in das als Bild ausgebildete
personalisierte Merkmal integriert und/oder in dem Transpondermodul abgespeichert.
[0018] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht auf ein Wert- oder Sicherheitsdokument,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht zur Erfassung des zumindest einen personalisierten
Merkmals des Wert- oder Sicherheitsdokumentes,
Figur 3 eine schematische Ansicht zur Verifikation der Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokumentes,
und
Figur 4 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform zur Verifikation
der Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokumentes.
[0019] In Figur 1 ist schematisch ein Wert- oder Sicherheitsdokument 11 dargestellt. Bei
diesem Wert- oder Sicherheitsdokument 11 kann es sich beispielsweise um einen Personalausweis,
eine Identitätskarte, eine Kreditkarte, eine Zugangsberechtigung oder dergleichen
handeln. Auch kann dieses Wert- oder Sicherheitsdokument 11 eine personalisierte Datenseite
für ein buchartiges Wert- oder Sicherheitsdokument, wie beispielsweise ein Passbuch,
sein.
[0020] Das Wert- oder Sicherheitsdokument 11 umfasst einen Datenträger 12, der aus einer
oder mehreren Schichten aufgebaut ist. Ein solcher Datenträger 12 kann eine Trägerschicht
als Folie aus Kunststoff oder als Papierlage umfassen. Bevorzugt sind ein- oder beidseitig
eine oder mehrere Deckschichten vorgesehen, welche aus Kunststoff ausgebildet sind.
Diese können transparent, teilweise transparent oder auch teilweise opak oder eingefärbt
sein. Die Schichten des Datenträgers 12 bilden nach dem Laminieren einen Verbundkörper.
[0021] Dieser Datenträger 12 umfasst zumindest ein dokumentenspezifisches Merkmal. Das dokumentenspezifische
Merkmal kann sowohl ein personalisiertes Merkmal und/oder ein produktionsspezifisches
Merkmal sein. Der Datenträger 12 gemäß Figur 1 kann mehrere personalisierte Merkmale
15, 16, 17 aufweisen. Dieser Datenträger 12 kann beispielsweise gemäß dem ICAO-Standard,
insbesondere gemäß ICAO Doc 9303, 7. Auflage ausgebildet sein und ein Bild 15 des
Dokumenteninhabers, eine OCR-lesbare ICAO-Zone 16 (auch maschinenlesbare Zone oder
englisch "machine readable zone", (MRZ) genannt) sowie weitere personalisierte Daten
17, wie beispielsweise der Name oder das Geburtsdatum des Dokumenteninhabers umfassen.
[0022] Der Datenträger 12 kann des Weiteren produktionsspezifische Merkmale aufweisen. Beispielsweise
kann ein Nullpunkt 31 ein solches Merkmal sein, welches sich durch zwei benachbarte
und sich kreuzende Seitenkantenlinien 32 des Dokumententrägers 12 sich ergibt. Des
Weiteren kann ein produktionsspezifisches Merkmal die tatsächlich gemessene Größe
33 des Datenträgers sein. Auch kann ein Stand 35 vom Untergrunddruck gemessen werden
und ein produktionsspezifisches Merkmal bilden. Des Weiteren kann ein Mittelpunkt
34 zwischen zwei Augen des Portraitbildes vom Dokumenteninhaber ein solches produktionsspezifisches
Merkmal bilden. Des Weiteren kann beispielsweise eine Position von einem Buchstaben
36 der personalisierten Daten 17 und/oder eine Position einer Zahl, beispielsweise
in der OCR-Zone 16, oder ein weiteres Symbol auf dem Datenträger 12 ein solches produktionsspezifisches
Merkmal bilden.
[0023] Des Weiteren kann der Datenträger 12 ein Transpondermodul 18 umfassen, welches aus
einem IC-Chip sowie einer Antenne besteht. Darüber hinaus oder alternativ können weitere
elektronische Elemente und/oder Sicherheitsmerkmale, insbesondere diffraktive Sicherheitselemente
ein- oder aufgebracht werden.
[0024] Auf dem Datenträger 12 ist des Weiteren ein anonymisiertes Sicherheitsmerkmal 19
vorgesehen. Dieses anonymisierte Sicherheitsmerkmal 19 kann von weiteren Merkmalen
und/oder Informationen getrennt auf dem Datenträger 12 vorgesehen sein, wie dies in
Figur 1 dargestellt ist. Alternativ kann das anonymisierte Sicherheitsmerkmal 19 auch
in dem Bild 15 integriert sein. Auch kann beides vorgesehen sein. Dieses anonymisierte
Sicherheitsmerkmal 19 kann auch im Transpondermodul 18 abgespeichert sein.
[0025] Zum Verifizieren der Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokuments 11 werden gemäß
einer ersten Ausführungsform das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal 15,
16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36 des Wert- oder Sicherheitsdokumentes 11 erfasst, wie
dies in Figur 2 schematisch dargestellt ist.
[0026] Die auf dem Datenträger 12 aufgebrachten, bzw. vorhandenen Daten, bzw. Merkmale werden
durch eine optische Einrichtung 23 erfasst. Diese optische Einrichtung 23, insbesondere
Kamera, kann eine Komponente einer Datenverarbeitungseinrichtung 21 sein. Die Datenverarbeitungseinrichtung
21 ist beispielhaft als mobiles Telekommunikationsgerät oder als Tablet ausgebildet.
Auch können die Datenverarbeitungseinrichtung 21 und die optische Einrichtung 23 körperlich
getrennt zueinander zur Datenübertragung kabellos oder mit Kabel miteinander kommunizieren.
Durch die optische Einrichtung 23 wird zumindest ein dokumentenspezifisches Merkmal
15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36 erfasst. Dieses zumindest eine erfasste Merkmal
15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36 wird in der Datenverarbeitungseinrichtung 21 in
einen Datensatz 22 umgewandelt, der an eine Recheneinrichtung 25 weitergeleitet wird.
Hierzu wird ein Kommunikationsnetzwerk 24 verwendet, durch welches der Datensatz 22
drahtlos und/oder kabelgebunden übermittelt werden kann. Die Recheneinrichtung 25
kann in einer zentralen Verwaltungseinrichtung oder dezentral vorgesehen sein.
[0027] Die Erfassung des zumindest einen produktionsspezifischen Merkmals 15, 16, 17, 31,
32, 33, 34, 35, 36 welches elektronisch abgespeichert ist, kann auch durch eine Nahfeldkommunikation
der Datenübertragungseinrichtung 21 mit dem Datenträger 12 erfolgen, so dass Informationen
aus dem Transpondermodul 18 ausgelesen werden. Alternativ oder zusätzlich können auch
elektrische Kontakte an dem Transpondermodul 18 des Datenträgers 12 anliegen, um die
in dem Transpondermodul 18 gespeicherten Daten auszulesen und an die Datenverarbeitungseinrichtung
21 zu übertragen. Auch kann eine kombinierte Übertragung also eine optische und elektronische
Übertragung, von zumindest einem personalisierten Merkmal an die Datenverarbeitungseinrichtung
21 vorgesehen sein.
[0028] Bevorzugt ist eine Verknüpfung von wenigstens zwei dokumentenspezifischen Merkmalen
vorgesehen, insbesondere eine Verknüpfung zwischen dem Bild 15 und weiteren Daten
des Dokumenteninhabers 16, 17, wie beispielsweise der Name, das Geburtsdatum oder
Daten in der OCR-Zone, die gemeinsam erfasst werden. Aus diesen Daten wird der Datensatz
22 gebildet, welcher an die Recheneinrichtung 25 weitergeleitet wird. Dadurch kann
auch sichergestellt werden, dass ein Austausch des Bildes 15 zu den Daten des Dokumenteninhabers
oder umgekehrt überprüft werden kann.
[0029] In der Recheneinrichtung 25 ist ein mathematischer Algorithmus hinterlegt. Nach dem
Eingang des Datensatzes 22 in der Recheneinrichtung 25 wird aus dem an die Recheneinrichtung
25 übermittelten Datensatz des Datenträgers 12 mit dem mathematischen Algorithmus
eine zusätzliche Information generiert. Aus der zusätzlichen Information und dem Datensatz
22 wird ein modifizierter Datensatz 26 erzeugt.
[0030] Zur Verifikation der Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokumentes wird gemäß Figur
3 der in der Recheneinrichtung 25 generierte, modifizierte Datensatz 26 über das Kommunikationsnetzwerk
21 an die Datenverarbeitungseinrichtung 21 übermittelt. In der Datenverarbeitungseinrichtung
21 wird dieser modifizierte Datensatz 26 mit dem anonymisierten Sicherheitsmerkmal
19 verglichen.
[0031] Die Datenverarbeitungseinrichtung 21 kann bevorzugt gleichzeitig mit der Erfassung
des zumindest einen dokumentenspezifischen Merkmals 15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 36
auch das anonymisierte Sicherheitsmerkmal 19 erfassen. Auch kann dies in einem getrennten
Verfahrensschritt erfolgen. Dieses anonymisierte Sicherheitsmerkmal 19 wird optisch
erfasst und in der Datenverarbeitungseinrichtung 21 abgespeichert.
[0032] Sofern durch die Datenverarbeitungseinrichtung 21 eine Übereinstimmung des modifizierten
Datensatzes 26 mit dem anonymisieren Sicherheitsmerkmal 19 festgestellt wird, liegt
die Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokumentes 11 vor. Sofern keine Übereinstimmung
durch den Vergleich des modifizierten Datensatzes 26 und des anonymisierten Sicherheitsmerkmales
19 ermittelt wird, liegt eine Manipulation vor.
[0033] Das Ergebnis der Verifikation kann in einer Anzeige 27 der Datenverarbeitungseinrichtung
21 ausgegeben werden. Dies kann durch eine schriftliche Information und/oder ein optisches
Symbol erfolgen. Auch können alternativ oder zusätzlich ein akustisches Signal und/oder
verschiedenfarbige Anzeigen, die die Echtheit oder die Manipulation des Wert- oder
Sicherheitsdokumentes anzeigen ausgegeben werden.
[0034] Das auf dem Datenträger 12 aufgebrachte anonymisierte Sicherheitsmerkmal 19 entspricht
dem modifizierten Datensatz 26. Der modifizierte Datensatz 26 kann jedoch nicht unmittelbar
von den aufgebrachten und/oder gespeicherten Merkmalen auf dem Datenträger 12 abgeleitet
werden. Vielmehr ist getrennt von dem Datenträger 12 durch die Recheneinrichtung 25
das Generieren einer zusätzlichen Information und die Verknüpfung dieser zusätzlichen
Information mit dem Datensatz 22 zu dem modifizierten Datensatz 26 erforderlich. Somit
findet eine Verknüpfung von personellen und/oder individuellen Daten mit einem Algorithmus
zum Sicherheitsmerkmal 19 statt, welches anonymisiert auf dem Datenträger 12 aufgebracht
ist. Das Sicherheitsmerkmal 19 kann nicht direkt visuell erkennbar und / oder in das
Bild 15 integriert sein, dabei jedoch beispielsweise mit einer Datenverarbeitungseinrichtung
21 verifizierbar.
[0035] In Figur 4 ist eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform zur Verifikation
der Echtheit des Wert- oder Sicherheitsdokumentes 11 dargestellt. Die Datenverarbeitungseinrichtung
21 erfasst optisch mittels der Kamera 23 dokumentenspezifische Merkmale 15, 16, 17,
31, 32, 33, 34, 36. Alternativ können dokumentenspezifische Merkmale 15, 16, 17, 31,
32, 34, 35, 36 auch aus dem Transpondermodul 18 durch die Dateneinrichtung 21 ausgelesen
werden. Eine Kombination ist ebenso möglich. Daraus wird ein Datensatz 22 gebildet.
Der Algorithmus ist abweichend zur Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3 in der
Datenverarbeitungseinrichtung 21 gespeichert oder hinterlegt. Durch eine Verknüpfung
des zumindest einen dokumentenspezifischen Merkmals 15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35,
36 mit dem Algorithmus wird in der Datenverarbeitungseinrichtung 21 der modifizierte
Datensatz 26 generiert. Dieser modifizierte Datensatz 26 wird mit dem anonymisierten
Sicherheitsmerkmal 19, welches ebenfalls durch die Datenverarbeitungseinrichtung 21
erfasst wurde, verglichen. Bei einer Übereinstimmung wird die Echtheit des Datenträgers
12 festgestellt. Sofern ein Vergleich des modifizierten Datensatzes 26, der durch
die Datenverarbeitungseinrichtung 21 aufgrund der Verknüpfung mit dem Algorithmus
ermittelt wurde, und dem von dem Datenträger 12 erfassten anonymisierten Sicherheitsmerkmale
19 nicht übereinstimmt, wird ein Hinweis auf eine Manipulation ausgegeben.
Bezugszeichenliste
| 11. Wert- oder Sicherheitsdokument |
31. Nullpunkt |
| 12. Datenträger |
32. Seitenkantenlinie |
| 15. Bild |
33. Größe des Datenträgers |
| 16. OCR-Zone |
34. Mittelpunkt |
| 17. Personalisierte Daten |
35. Stand |
| 18. Transpondermodul |
36. Buchstabe |
| 19. Anonymisiertes Sicherheitsmerkmal |
|
| 21. Datenverarbeitungseinrichtung |
|
| 22. Datensatz |
|
| 23. Optische Einrichtung |
|
| 24. Netzwerk |
|
| 25. Recheneinrichtung |
|
| 26. Modifizierter Datensatz |
|
| 27. Anzeige |
|
1. Verfahren zur Verifikation der Echtheit eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes (11),
welches einen Datenträger (12) mit zumindest einem dokumentenspezifischen Merkmal
(15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36) umfasst,
- bei dem das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33,
34, 35, 36) mit einer Datenverarbeitungseinrichtung (21) erfasst und daraus ein Datensatz
(22) generiert wird,
- bei dem aus dem Datensatz (22) mit einem Algorithmus zumindest eine zusätzliche
Information generiert und ein modifizierter Datensatz (26) erzeugt wird,
- bei dem zumindest ein auf dem Datenträger (12) vorgesehenes anonymisiertes Sicherheitsmerkmal
(19) von der Datenverarbeitungseinrichtung (21) erfasst wird, welches aus dem zumindest
einen dokumentenspezifischen Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36) und dem
Algorithmus gebildet ist, und
- bei dem durch einen Vergleich des modifizierten Datensatzes (26) und des anonymisierten
Sicherheitsmerkmals (19) die Echtheit des Datenträgers (12) in einer getrennt zur
Datenverarbeitungseinrichtung (21) vorgesehenen Recheneinrichtung (25) überprüft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergebnis der Verifizierung von der Datenverarbeitungseinrichtung (21) ausgegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Algorithmus in der Datenverarbeitungseinrichtung (21) oder in einer räumlich
getrennt zur Datenverarbeitungseinrichtung (21) vorgesehenen Recheneinrichtung (25)
hinterlegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Recheneinrichtung (25) und der Datenverarbeitungseinrichtung (21) über
ein drahtloses und/oder kabelgebundenes Netzwerk (24) kommuniziert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Datensatz (22), der zumindest eine modifizierte Datensatz (26)
und/oder Informationen mit einer Applikationssoftware ausgetauscht werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35,
36) durch eine optische Einrichtung (23) und/oder elektrisch aus einem Transpondermodul
(18), insbesondere mit einem Lesegerät, erfasst wird, welche vorzugsweise mit der
Datenverarbeitungseinrichtung (21) gekoppelt oder in der Datenverarbeitungseinrichtung
(21) integriert ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als dokumentenspezifisches Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 36) das zumindest
eine personalisierte Merkmal (15, 16, 17) und/oder das zumindest eine produktionsspezifische
Merkmal (31, 34, 36) des Datenträgers (12) erfasst werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als personalisiertes Merkmal zumindest ein Bild (15) des Dokumenteninhabers, eine
OCR-Zone (16) und/oder personalisierte Daten (17) erfasst werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als produktionsspezifische Merkmale (31, 34, 36) zumindest die Größe (33) des Datenträgers
(12), ein Nullpunkt (31) durch zwei sich kreuzende und benachbarte Seitenkantenlinien
(32) des Datenträgers (12), ein Mittelpunkt (34) zwischen zwei Augen in einem Bild
(15) des Dokumenteninhabers, ein Stand (35) von einem Untergrunddruck, eine Position
eines Buchstabens (36), eine Zahl und/oder ein Symbol auf dem Datenträger (12) erfasst
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine dokumentenspezifische Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35,
36)) und/oder das anonymisierte Merkmal (19) in dem Transpondermodul (18) abgespeichert
ist und durch eine Nahfeldkommunikation oder über Kontaktstellen am Transpondermodul
(18) ausgelesen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine anonymisierte Sicherheitsmerkmal (19) auf dem Datenträger (12)
als ein ein- oder mehrdimensionaler Code aufgebracht und/oder in das als Bild (15)
ausgebildete, personalisierte Merkmal integriert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine anonymisierte Sicherheitsmerkmal (19) durch einen bildgebenden
Prozess, insbesondere Drucken oder Laserbearbeiten, aufgebracht wird.
13. Wert- oder Sicherheitsdokument, welches einen Datenträger (12) mit zumindest einem
dokumentenspezifischen Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Datenträger (12) zumindest ein anonymisiertes Sicherheitsmerkmal (19) aufgebracht
ist und/oder in einem Transpondermodul (18) des Datenträgers (12) gespeichert ist,
und
- dass das anonymisierte Sicherheitsmerkmal (19) aus einem modifizierten Datensatz
(26) besteht, der durch einen Datensatz (22) von dem zumindest einen dokumentenspezifischen
Merkmal (15, 16, 17, 31, 32, 33, 34, 35, 36) und einem Algorithmus gebildet ist.
14. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das anonymisierte Sicherheitsmerkmal (19) auf dem Datenträger (12) als ein ein- oder
mehrdimensionaler Code aufgebracht und/oder in das als Bild (15) ausgebildete personalisierte
Merkmal integriert ist und/oder in dem Transpondermodul (18) gespeichert ist.