Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen zweireihigen Stecker für ein Flachband- oder Folienkabel,
insbesondere ein elektrisch leitendes, einteiliges Flachteil zur Herstellung des Steckers.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung des zweireihigen Steckers,
und eine Vorrichtung zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und
einem oder zwei nach dem Verfahren hergestellten Steckern.
Hintergrund
[0002] Flachband- oder Folienkabel werden unter anderem dann verwendet, wenn eine Vielzahl
von elektrischen Verbindungen über eine artikulierte mechanische Verbindung geführt
werden, bspw. Scharniere oder von Endanschlägen in ihrer Drehung begrenzte Drehachsen,
etwa in Lenkungen von Fahrzeugen. Flachbandkabel sind mehradrige Kabel, in denen die
Adern nicht kreisförmig gebündelt in einer runden Hülle angeordnet sind, sondern parallel
nebeneinander geführt sind.
[0003] Die Kontaktierung von Flachbandkabeln erfolgt in der Regel mittels sogenannter Pfostensteckverbinder,
die insbesondere bei massiven Leitern vorzugsweise in Schneidklemmtechnik mit dem
Flachbandkabel verbunden werden. Dabei werden auf den Abstand der Adern im Flachbandkabel
abgestimmte Schneidklemmen des Steckverbinders zu den Adern positioniert und mittels
eines Werkzeugs eingepresst, wobei die Schneidklemmen die Isolierung der Ader durchtrennen
und den elektrischen Kontakt herstellen. Gerade bei Litzenleitern, die eine höhere
Biegsamkeit und kleinere Biegeradien ermöglichen, ist die Schneidklemmtechnik weniger
gut geeignet. Die Kontaktierung der Pfostenstecker erfolgt senkrecht zu der Ebene
des Flachbandkabels, so dass die an den Enden des Flachbandkabels angebrachten Stecker
einen am Einbauort einen Bauraum mit einer Mindesthöhe benötigen. Selbst wenn das
Flachbandkabel unmittelbar am Austritt aus dem Stecker umgebogen wird ist der benötigte
Bauraum durch den einzuhaltenden minimalen Biegeradius um einiges größer als die Breite
des Steckers selbst.
[0004] Folienkabel, auch als Flat-Flex-Cable oder FFC bekannt, ähneln Flachbandkabeln in
der Anordnung der Leiter in einer Ebene nebeneinander, nutzen aber keine Litzen, sondern
auf einem dauerhaft flexiblen, elektrisch isolierenden Trägermaterial aufgebrachte
Leiterbahnen, deren Enden direkt auf oder in dafür bestimmte Steckverbinder auf- oder
eingesteckt werden können. Folienkabel sind besonders gut geeignet für eine Verlegung
durch sehr schmale Öffnungen hindurch, und sind auch gegenüber wiederholten Biegungen
oberhalb eines Mindest-Biegeradius sehr unempfindlich. Zudem lassen sich mit Folienkabeln
auch Richtungswechsel in einer Ebene sehr leicht erreichen, sofern die dazu erforderlichen
Knick- bzw. Faltstellen nicht wiederholten mechanischen Knick- oder Faltbewegungen
ausgesetzt sind.
[0005] Folienkabel sind sehr gut für elektrische Kontaktierungen von Teilen geeignet, die
axial gegeneinander verdrehbar gelagert sind, aber keine völlig freie Drehbarkeit
ohne einen Endanschlag zu beiden Seiten erfordern.
[0006] Ein Beispiel für eine solche Anwendung ist die Lenksäule eines Fahrzeugs, die aus
einer Mittellage heraus begrenzt nach links oder rechts drehbar sein muss. In einem
an der Lenksäule angebrachten Lenkrad ist häufig ein Airbag angeordnet, welcher zum
Auslösen elektrisch mit einem entsprechenden Steuergerät verbunden sein muss. Außerdem
sind in vielen Lenkrädern Bedienelemente für unterschiedliche Fahrzeugfunktionen angeordnet,
die ebenfalls elektrisch mit den entsprechenden Steuergeräten verbunden sind. Eine
freie Drehbarkeit wäre mit Schleifringkontakten erzielbar, jedoch ist deren absolute
Zuverlässigkeit, wie sie etwa bei Airbags unbedingt erforderlich ist, über einen langen
Nutzungszeitraum, z.B. eine Nutzungsdauer eines Fahrzeugs, die häufig über 10 Jahren
liegt, wenn überhaupt nur unter hohem Aufwand zu erreichen. Neben dem Verschleiß sind
Schleifringe insbesondere bei niedrigen Stromstärken wegen schwankender Übergangswiderstände
nachteilig.
[0007] Bei elektrischen Anschlüssen gegeneinander begrenzt verdrehbarer Bauteile mittels
Folienkabeln ist das Folienkabel ähnlich einer Feder in einem Federhaus eines Uhrwerks
spiralförmig aufgewickelt. Bei einer relativen Drehbewegung der beiden durch das Folienkabel
verbundenen Endstellen "atmet" das aufgewickelte Folienkabel wie die Feder einer Uhr.
Die Windungen werden in der einen Drehrichtung auf einen kleinen Durchmesser zusammengezogen.
Sie gehen in der anderen Drehrichtung wieder auf einen größeren Durchmesser auf. An
die abisolierten Leiter des Folienkabels können die Leiter einer weiterführenden Leitung
angeschlossen sein. Eine solche Anordnung ist bspw. aus der
DE 41 19 769 A1 bekannt.
[0008] Eine andere, verwandte Ausführung nutzt ein gegenläufig spiralförmig aufgewickeltes
Flachbandkabel, das auf einer zur Drehachse der gegeneinander verdrehbaren Teile parallelen
Achse angeordnet ist. Das Folienkabel ist dabei nach Art einer Bifilarspule aufgewickelt.
Wenn an deren beiden Enden in entgegengesetzter Richtung gezogen wird, verkleinert
die durch das Wickeln entstandene Bifilarspule ihren Durchmesser. Infolge der Elastizität
des Folienkabels wickelt es sich wieder auf, wenn die an dessen Enden angreifenden
Zugkräfte fortfallen. Eine solche Anordnung ist ebenfalls aus der
DE 41 19 769 A1 bekannt.
[0009] Bei den bekannten Anwendungen von Flachband- oder Folienkabeln bleibt die Kontaktierung
an den Enden ein fortbestehendes Problem, insbesondere wenn an die in einer Ebene
parallel angeordneten Leiter des Flachband- oder Folienkabels ein zweireihiger Stecker
angeschlossen werden soll.
[0010] Hiervon ausgehend hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen zweireihigen Stecker
zum Anschluss eines Flachband- oder Folienkabels zu schaffen, der eines oder mehrere
der eingangs genannten Probleme überwindet oder zumindest verbessert.
Zusammenfassung der Erfindung
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung nach einem ersten Aspekt ein elektrisch
leitfähiges, einteiliges Flachteil vor, das gemäß einem zweiten Aspekt in einem Verfahren
zur Herstellung eines zweireihigen Steckers genutzt wird. In einem dritten Aspekt
schlägt die Erfindung einen zweireihigen Stecker sowie eine Vorrichtung zur Stromübertragung
mit einem erfindungsgemäßen zweireihigen Stecker vor.
[0012] Ein elektrisch leitfähiges, einteiliges Flachteil nach dem ersten Aspekt für einen
Stecker mit in zwei parallelen Reihen angeordneten ersten und zweiten Kontaktstiften
und einem Anschlussbereich für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander
liegen, umfasst ein Verbindungselement mit einer einer ersten Seite gegenüberliegenden
zweiten Seite. Das Verbindungselement kann beispielsweise ein rechteckiger Rahmen
sein, oder ein steg- oder streifenartiges Verbindungselement. Von der ersten und von
der zweiten Seite des Verbindungselements aus erstrecken sich in den ersten bzw. zweiten
Kontaktstiften mündende Leiter. Dabei sind die auf den gegenüberliegenden Seiten des
Verbindungselements liegenden Leiter so gegeneinander versetzt mit dem Verbindungselement
verbunden, dass die gedachte Verlängerung eines Leiters auf der einen Seite des Verbindungselements
neben oder zwischen den Verbindungsstellen eines oder zweier Leiter mit dem Verbindungselement
auf der gegenüberliegenden Seite verläuft. Die ersten Kontaktstifte sind mit den sich
von der ersten Seite des Verbindungselements aus erstreckenden ersten Leitern über
einen Versatzbereich verbunden, welcher den Versatz der ersten und zweiten Leiter
an deren Verbindung mit dem Verbindungselement ausgleicht.
[0013] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen sind jeweils zwei benachbarte, mit derselben
Seite des Verbindungselements verbundene Kontaktstifte in einem Abstand von deren
Enden miteinander durch Stege verbunden. Der Abstand von den Enden der Kontaktstifte
ist vorzugsweise so gewählt, dass die Stege bei der Herstellung eines Steckers mit
dem Flachteil innerhalb eines Korpus des Steckers liegen, so dass die den Stegen unmittelbar
benachbarten Abschnitte der Leiter bzw. Kontaktstifte räumlich fixiert sind, und die
Stege bspw. durch Ausstanzen entfernbar oder unterbrechbar sind.
[0014] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen verlaufen die mit der ersten Seite des Verbindungselements
verbundenen Kontaktstifte jeweils in einem ersten Abstand von dem Verbindungselement
in einem ersten Winkel zu der Richtung, aus der sich die mit ihnen verbundenen Leiter
von dem Verbindungselement aus erstrecken. Der erste Abstand kann für jeden der Kontaktstifte
unterschiedlich sein, so dass die Kontaktstifte weiterhin in einer Ebene liegen. Entsprechend
verlaufen die mit der zweiten Seite des Verbindungselements verbundenen Kontaktstifte
jeweils in einem zweiten Abstand von dem Verbindungselement in einem zweiten Winkel
zu der Richtung, aus der sich die mit ihnen verbundenen Leiter von dem Verbindungselement
aus erstrecken. Auch hier kann der zweite Abstand für jeden der Kontaktstifte unterschiedlich
sein, so dass die Kontaktstifte weiterhin in einer Ebene liegen. Die ersten und zweiten
Abstände der mit der ersten und der zweiten Seite des Verbindungselements verbundenen
Kontaktstifte können sich auch zwischen zwei Kontaktstiften unterscheiden, deren Leiter
jeweils im Wechsel an unterschiedlichen Seiten des Verbindungselements aufeinanderfolgen,
und die in einem unter Verwendung des Flachteils hergestellten Stecker übereinander
liegen. Die unterschiedlichen Abstände können unter anderem daher rühren, dass Abschnitte
der sich von einer Seite des Verbindungselements erstreckenden Leiter durch zusätzliche
Biegevorgänge aus der Ebene des Flachteils heraus in eine parallel dazu verlaufende
Ebene gebracht werden.
[0015] Der erste und der zweite Winkel sind an einer Faltachse gespiegelt, welche quer zu
einer Richtung verläuft, in der sich die ersten bzw. zweiten Leiter von dem Verbindungselement
aus erstrecken. Die Faltachse kann das das Verbindungselement in der Mitte zwischen
der ersten und der zweiten Seite symmetrisch schneiden, sie kann aber auch parallel
dazu versetzt sein.
[0016] Die Leiter können zwischen dem Verbindungselement und den Kontaktstiften auch abschnittsweise
in anderen Richtungen verlaufen, wobei die Leiter stets in einer Ebene verlaufen und
außer an dem Verbindungselement und an in einer oder mehreren Ausgestaltungen zwischen
den Leitern vorgesehenen Stegen nicht miteinander in Kontakt stehen.
[0017] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen enden die mit der ersten Seite des Verbindungselements
verbundenen Kontaktstifte in einem größeren Abstand zu einer dritten, die erste und
die zweite Seite des Verbindungselements verbindenden Seite, als die mit der zweiten
Seite des Verbindungselements verbundenen Kontaktstifte. Auch diese Ausgestaltung
dient dazu, den bei zusätzlichen Biegevorgängen, mittels derer Abschnitte der Leiter
aus der Ebene des Flachteils heraus in eine parallel dazu verlaufende Ebene gebracht
werden, verringerten Abstand der Kontaktstifte von dem Verbindungselement auszugleichen,
so dass die Reihen der Kontaktstifte nach den Biegevorgängen bei der Herstellung eines
Steckers parallel liegen und gleich lang sind.
[0018] Es ist natürlich bei jeder der hierein beschriebenen Ausgestaltungen möglich, einzelne
Kontaktstifte gezielt länger oder kürzer als andere auszuführen, um voreilende oder
nacheilende Kontakte zu erhalten, also Kontakte, die beim Zusammenführen von Stecker
und Buchse eine elektrische Verbindung vor oder nach anderen Kontakten herstellen.
[0019] Das Flachteil kann beispielsweise ein aus einem Blech, einer Platte oder einer Folie
gestanztes Teil sein, oder ein durch ein additives Verfahren auf einem flachen Träger
hergestelltes Teil, bspw. ein Druck- oder Sinterteil. Das Blech kann hierbei aus einem
geeigneten elektrisch leitfähigen Metall oder einer elektrisch leitfähigen Legierung
bestehen, die Platte oder Folie können aus elektrisch leitfähigen Metallen bzw. Legierungen
oder elektrisch leitfähigen Kunststoffen bestehen, oder aus daraus zusammengesetzten
planen Strukturen. Eine zusammengesetzte Struktur umfasst neben einer oder zwei elektrisch
leitfähigen äußeren Schichten eine damit belegte und verbundene, selbst aus einem
elektrisch nicht leitfähigen Material bestehende innere Schicht. Auf diese Weise lassen
sich pro Kontakt zwei elektrische Verbindungen herstellen. Ein hiermit hergestellter
Stecker könnte bspw. von zwei Seiten mit Folienleitern kontaktiert werden, und so
eine Verdoppelung der Anzahl der Kontakte bei gleichem Raumbedarf des Steckers ermöglichen.
Das Flachteil ist dabei vorzugsweise kalt umformbar und auch nach dem Umformen noch
so formstabil, dass die Kontaktstifte eines damit hergestellten Steckers auch bei
mehrmaligen Steckvorgängen ihre Form behalten.
[0020] Ein Verfahren zur Herstellung eines vorstehend beschriebenen Flachteils umfasst entsprechend
das Bereitstellen einer Platte bzw. eines Blechs aus einem elektrisch leitfähigen
Material und das Stanzen des Verbindungselements und der daran angeschlossenen Leiter
und Kontaktstifte, wobei das Stanzen vorzugsweise in einem einzigen Schritt erfolgt.
[0021] Ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines vorstehend beschriebenen Flachteils
umfasst entsprechend das Bereitstellen eines ebenen Trägers, das Aufbringen eines
elektrisch leitfähigen Materials in der Form des Verbindungselements, der daran angeschlossenen
Leiter und Kontaktstifte, sowie das Ablösen des Trägers von dem durch das elektrisch
leitfähige Material gebildete Flachteil. Das Aufbringen kann dabei in einer oder mehreren
Schichten erfolgen, wobei einzelne der mehreren Schichten durch an das jeweils verwendete
Material angepasste Prozessschritte miteinander verbunden werden können, bspw. Trocknen,
Erhitzen, Erkalten, Kaltverschweißen, Sintern, und dergleichen.
[0022] Ein Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt zu Herstellung eines zweireihigen Steckers
für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander liegen, bspw. ein Flachband-
oder Folienkabel, umfasst das Bereitstellen eines der vorstehend beschriebenen Flachteile,
unabhängig von der Art seiner Herstellung.
[0023] Bei einer ersten Variante folgt nun ein erstes Biegen der mit der ersten Seite des
Verbindungselements verbundenen Leiter in eine aus der Ebene des Flachteils herausweisenden
ersten Richtung. Bei dieser Variante werden die mit der ersten Seite des Verbindungselements
verbundenen Leiter außerdem einem zweiten Biegevorgang unterworfen, bei dem sie in
eine zweite, der ersten entgegengesetzten Richtung gebogen werden, so dass die mit
den Leitern verbundenen Kontaktstifte in einer zu der Ebene des Flachteils liegenden
Ebene liegen. Die Reihenfolge der Biegevorgänge ist dabei unerheblich. Nach dem ersten
und zweiten Biegevorgang, die auch simultan erfolgen können, weisen die Leiter eine
Stufe auf, wobei die Kontaktstifte der an die erste und an die zweite Seite des Verbindungselements
angeschlossenen Leiter in parallelen Ebenen liegen. Wenn nur die an einer Seite des
Verbindungselements angeschlossenen Leiter stufenförmig gebogen werden bestimmt die
Höhe der Stufe den Abstand der zwei Reihen von Kontaktstiften voneinander. Wenn die
an beiden Seiten des Verbindungselements angeschlossenen Leiter jeweils stufenförmig
gebogen werden, sind die Höhen der Stufen aneinander anzupassen, damit sich letztlich
ein gewünschter Abstand der zwei Reihen von Kontaktstiften voneinander einstellt.
[0024] Auch bei einer zweiten Variante wird mit einem ersten Biegen der mit der ersten Seite
des Verbindungselements verbundenen Leiter in eine aus der Ebene des Flachteils herausweisenden
ersten Richtung begonnen. Im Anschluss oder zeitgleich dazu werden die mit der zweiten
Seite des Verbindungselements verbundenen Leiter in eine aus der Ebene des Flachteils
herausweisenden zweiten Richtung gebogen, welche der ersten Richtung entgegengesetzt
ist. Die Abstände der beiden Biegestellen sind dabei so gewählt, dass die Kontaktstifte
der ersten und zweiten Leiter nach dem anschließenden Falten des Flachteils einen
gewünschten Abstand voneinander haben.
[0025] Unabhängig von der Variante folgt im Anschluss an die Biegevorgänge ein Faltvorgang,
bei dem das Verbindungselement und/oder die ersten und/oder zweiten Leiter entlang
einer Faltachse gefaltet werden, welche quer zu der Richtung verläuft, in der sich
die ersten und zweiten Leiter von dem Verbindungselement aus erstrecken, bspw. in
einem rechten Winkel dazu. Nach dem Falten liegen die sich von der ersten Seite des
Verbindungselements aus erstreckenden Leiter neben oder zwischen den sich von der
zweiten Seite des Verbindungselements aus erstreckenden Leitern in einer Ebene, ohne
sich jedoch zu berühren. Der Faltvorgang kann in drei oder vier Biegevorgänge unterteilt
sein, deren jeweilige Biegeachsen oder -kanten parallel zu der ersten bzw. zweiten
Seite des Verbindungselements verlaufen, ohne dass eine der Biegeachsen oder -kanten
das Verbindungselement symmetrisch teilt oder überhaupt innerhalb des Verbindungselements
liegen müsste.
[0026] Bei einer Ausgestaltung mit drei Biegevorgängen biegen zwei der Biegevorgänge das
Verbindungselement bzw. die Leiter in dieselbe Biegerichtung, und der dritte Biegevorgang
biegt die mit einer Seite des Verbindungselements verbundenen Leiter in die entgegengesetzte
Biegerichtung. Die an der anderen Seite des Verbindungselements angeschlossenen Leiter
werden nicht gebogen.
[0027] Bei einer Ausgestaltung mit vier Biegevorgängen biegen ebenfalls zwei der Biegevorgänge
das Verbindungselement bzw. die Leiter in dieselbe Biegerichtung. Der dritte und der
vierte Biegevorgang biegen die von der ersten und von der zweiten Seite des Verbindungselements
ausgehenden Leiter jeweils in die entgegengesetzte Biegerichtung.
[0028] Sofern die Biegeachsen eines oder zweier Biegevorgänge des Faltvorgangs innerhalb
des Verbindungselements liegen nähern sich die erste und die zweite Seite des Verbindungselements
einander an - eine Berührung der beiden Seiten am Ende des Faltvorgangs ist nicht
nötig.
[0029] Nach dem Biegen bzw. Falten des Flachteils wird die so entstandene dreidimensionale
Struktur mit einem elektrisch isolierenden Material umspritzt oder umgossen. Sobald
das elektrisch isolierende Material ausreichend formstabil vorliegt, also bspw. nach
dem Abkühlen oder Aushärten, wird das Verbindungselement abgetrennt und die jeweils
zwei benachbarten Kontaktstifte verbindenden Stege entfernt.
[0030] An dieser Stelle ist anzumerken, dass eine parallele Verschiebung der Kontaktstifte
der parallelen Reihen gegeneinander davon abhängt, ob die zu den Kontaktstiften führenden
Leitungen bereits im Flachteil einen entsprechenden seitlichen Versatz zur Korrektur
enthalten. Hierdurch können alle Biegungen jeweils für alle mit einer Seite des Verbindungselements
verbundenen Leiter entlang einer gemeinsamen Biegekante erfolgen. Eine Biegung jeder
einzelnen der von einer Seite ausgehenden Leitungen zur Beseitigung der parallelen
Verschiebung wäre zwar ebenfalls möglich, technisch aber ungleich aufwendiger. Wenn
die Kontaktstifte der beiden parallelen Reihen gegeneinander versetzt sein sollen
ist eine Korrektur des Versatzes natürlich nicht erforderlich.
[0031] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens werden die mit der zweiten
Seite des Verbindungselements verbundenen Leiter entsprechend denen mit der ersten
Seite verbundenen in entsprechenden ersten und zweiten Biegevorgängen gebogen, bspw.
wenn ein Versatz aller Kontaktstifte gegenüber einer Ebene gewünscht ist, in der nach
dem Biegen und Falten der Anschluss des Folienkabels liegt. Der Versatz kann dabei
beide Reihen der Kontaktstifte auf die gleiche Seite der Anschlussebene des Folienkabels
bringen, oder jeweils eine Reihe auf eine der beiden Seiten.
[0032] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens wird das gefaltete Flachteil
in einem Bereich, in dem die mit der ersten und der zweiten Seite des Verbindungselements
verbundenen Leiter in einer Ebene liegen, ein- oder mehrmals gebogen. Hierdurch kann
bspw. eine Anschlussebene des Folienkabels in einer anderen Richtung verlaufen als
eine Richtung, in der die Kontaktstifte weisen.
[0033] Mehrere der vorstehend mit Bezug auf eine oder mehrere Ausgestaltungen beschriebenen
Biegevorgänge können zeitgleich und/oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden;
die Bezeichnung der Biegevorgänge mit Zählvariablen setzt keine Reihenfolge oder zeitlich
aufeinanderfolgende Biegevorgänge voraus.
[0034] Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen folgt nach dem Umspritzen eine Separation
zweier Teile des durch das Umspritzen hergestellten Korpus, wobei eines der beiden
separierten Teile entlang der von dem Verbindungselement abgetrennten Leitern in einem
Anschlussbereich des Steckers beweglich gelagert ist. Dadurch kann in einem einzigen
Spritzvorgang bspw. ein parallel zu den in der Anschlussebene bzw. dem Anschlussbereich
des Steckers liegenden Leitern verschiebbarer Klemmbügel an den Stecker angespritzt
werden, mittels dessen ein Folienkabel in dem Stecker fixiert und elektrisch mit den
Leitern kontaktiert werden kann. Die Separation kann bspw. durch Trennen von Verbindungsstegen
erfolgen, welche die beiden Teile nach dem Umspritzen verbinden. Die Verbindungsstege
können bspw. maschinell getrennt werden, etwa zu dem Zeitpunkt, zu dem das Verbindungselement
und die Stege, die jeweils zwei benachbarte Leiter miteinander verbinden entfernt
bzw. unterbrochen werden. Es ist jedoch auch möglich, die Verbindungsstege sehr dünn
auszuführen, so dass sie aufgrund einer auf den Klemmbügel einwirkenden Kraft abbrechen
oder reißen und den Klemmbügel freigeben.
[0035] Ein zweireihiger Stecker gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst eines der
vorstehend beschriebenen, gefalteten und gebogenen Flachteile, bzw. die im Korpus
des Steckers nach dem Umspritzen und Abtrennen des Verbindungselements bzw. dem Entfernen
der Stege verbleibenden Teile davon, und einen durch Umspritzen des Flachteils hergestellten
Korpus.
[0036] Bei einer Ausgestaltung weist der Stecker in einer Anschlussebene, in welcher die
mit den Kontaktstiften verbundenen Leitungen liegen, Führungsmittel auf, welche Leiter
eines zur Kontaktierung mit dem Stecker vorgesehenes Flachband- oder Folienkabels
zu den mit den Kontaktstiften verbundenen Leitungen positionieren. Der Anschluss der
Leiter des Flachband- oder Folienkabels an die Leiter des Steckers kann lösbar durch
Klemmen oder unlösbar durch Löten oder Schweißen erfolgen.
[0037] Bei einer Variante der Ausgestaltung weist der Stecker ein Klemmmittel auf, das parallel
zu den von dem Verbindungselement abgetrennten Leitern beweglich gelagert ist. Das
Klemmmittel wird nach dem Einführen des Flachband- oder Folienkabels von einer offenen
Position in eine Klemmposition geschoben und fixiert das in den Stecker eingeführte
Flachband- oder Folienkabel. Bei Ausgestaltungen dieser Variante kann das Klemmmittel
freiliegende elektrische Kontakte des Flachband- oder Folienkabels auf im Anschlussbereich
des Steckers freiliegende Leiter pressen und so einen elektrischen Kontakt herstellen.
[0038] Die Kontaktstifte des Steckers können in einer zu der Ebene des Flachband- oder Folienkabels
parallelen oder gegenüber dieser geneigten Ebene liegen. Die Kontaktstifte können
dabei in Richtung der Leiter des Flachband- oder Folienkabels weisen, oder in einer
Richtung, die aus dieser herausweist, bspw. rechtwinklig dazu.
[0039] Auf die Kontaktstifte können entsprechende Gegenkontakte aufgesteckt werden, um den
elektrischen Anschluss an weiterführende Leitungen oder elektrische Geräte herzustellen.
[0040] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Stromübertragung umfasst mindestens einen zweireihigen
Stecker gemäß dem dritten Aspekt und ein mit dem Stecker elektrisch leitend verbundenes
Flachband- oder Folienkabel.
[0041] Bei einer Ausgestaltung liegt das Flachband- oder Folienkabel spiralförmig aufgewickelt
vor.
[0042] Bei einer anderen Ausgestaltung liegt das Flachband- oder Folienkabel in einer Bifilarwicklung
spiralförmig aufgewickelt vor.
[0043] Mit dem erfindungsgemäßen Flachteil und Verfahren ist auf einfache Weise ein zweireihiger
Stecker für ein Flachband- oder Folienkabel herstellbar, mittels dessen auf einfache
Weise weiterführende Leitungen oder elektrische Geräte angeschlossen werden können.
Vorteilhaft ist dabei, dass das Flachteil einteilig ist und so eine Ausrichtung und
Positionierung zweier separater Kontaktteile vor dem Umspritzen entfällt. Das einteilige
Flachteil verleiht den Leitern und Kontakten während des Umspritzens eine höhere Stabilität,
als dies bei Verwendung separater Teile erreicht werden könnte. Dadurch sind auch
kleinere Leiterabmessungen innerhalb des Steckers nutzbar, da die Stege, welche einzelne
Leiterpaare des Flachteils miteinander verbinden, erst nach dem Umspritzen entfernt
oder unterbrochen werden, wenn der Korpus die Leiter bereits räumlich fixiert.
[0044] Zudem kann das Spritzwerkzeug einfacher gestaltet sein und das Umspritzen in einem
einstufigen Spritzvorgang erfolgen. Außerdem ist eine reproduzierbar höhere Präzision
der Anordnung der elektrischen Kontakte in dem unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Flachteils erreichbar.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0045] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die begleitenden Figuren exemplarisch näher erläutert. Alle Figuren sind rein schematisch
und nicht maßstäblich. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung zweier Versionen eines ersten exemplarischen erfindungsgemäßen
Flachteils vor dem Umformen,
- Fig. 2
- ein zweites exemplarisches erfindungsgemäßes Flachteil für einen zweireihigen Stecker
vor dem Umformen,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem ersten Verarbeitungsschritt
eines Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem zweiten Verarbeitungsschritt
des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem dritten Verarbeitungsschritt
des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem vierten Verarbeitungsschritt
des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem ersten Teilschritt
eines fünften Verarbeitungsschritts des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen
Steckers,
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem zweiten Teilschritt
des fünften Verarbeitungsschritts des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen
Steckers,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem dritten Teilschritt
des fünften Verarbeitungsschritts des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen
Steckers,
- Fig. 10
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem vierten Teilschritt
des fünften Verarbeitungsschritts des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen
Steckers,
- Fig. 11
- eine Darstellung des Flachteils aus Figur 10 aus einer anderen Perspektive,
- Fig. 12
- eine Darstellung des Flachteils aus Figur 10 aus einer weiteren Perspektive,
- Fig. 13
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem sechsten Verarbeitungsschritt
des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 14
- eine Darstellung des Flachteils aus Figur 13 aus einer anderen Perspektive,
- Fig. 15
- eine perspektivische Darstellung des Flachteils aus Figur 2 nach einem siebten Verarbeitungsschritt
des Verfahrens zur Herstellung eines zweireihigen Steckers,
- Fig. 16
- eine perspektivische Darstellung eines Details des unter Verwendung des Flachteils
aus Figur 2 hergestellten Steckers nach einem achten Verarbeitungsschritt des Verfahrens,
- Fig. 17
- eine perspektivische Darstellung eines anderen Details des unter Verwendung des Flachteils
aus Figur 2 hergestellten Steckers nach dem achten Verarbeitungsschritt des Verfahrens,
- Fig. 18
- eine Darstellung des unter Verwendung des Flachteils aus Figur 2 hergestellten Steckers
aus einer ersten Perspektive,
- Fig. 19-21
- Darstellungen des Steckers aus weiteren Perspektiven,
- Fig. 22
- ein schematisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
zweireihigen Steckers unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Flachteils,
- Fig. 23
- ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Flachteils,
- Fig. 24
- eine erste schematische Darstellung einer Anwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und einem oder zwei unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Flachteils hergestellten Steckern, und
- Fig. 25
- eine zweite schematische Darstellung einer Anwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und einem oder zwei unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Flachteils hergestellten Steckern.
[0046] Gleiche oder ähnliche Elemente sind in den Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen
versehen.
Ausführunqsbeispiel
[0047] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung zweier Versionen eines ersten exemplarischen
erfindungsgemäßen Flachteils 100 vor dem Umformen. Das Flachteil 100 weist ein Verbindungselement
102 auf, von dessen gegenüberliegenden Seiten aus sich erste und zweite Leiter 108,
110 erstrecken. Der Unterschied zwischen den in Figur 1a) und Figur 1b) dargestellten
Flachteilen besteht lediglich darin, dass das Verbindungselement 102 in Figur 1a)
von einem Streifen gebildet wird, von dem aus sich die Leiter 108, 110 erstrecken,
während das Verbindungselement 102 in Figur 1b) von einem Rahmen gebildet wird, der
einen freien Innenraum umschließt. Beide Versionen bieten dieselben Vorteile, die
Lage von Biegestellen kann zwischen den Versionen jedoch variieren. In der Figur ist
exemplarisch nur eine Faltachse 120 gezeigt, entlang derer oder um die herum das Flachteil
100 gefaltet wird, um ein Leiterteil eines zweireihigen Steckers zu erhalten.
[0048] Bei beiden Versionen münden die ersten und zweiten Leiter 108, 110 in ersten und
zweiten Kontaktstiften 112, 114, die zur Erhöhung der Stabilität während der Bearbeitung
mit Stegen 122, 124 verbunden sind. Der seitliche Versatz der sich an den beiden Seiten
des Verbindungselements gegenüberliegenden Leiter wird durch einen Versatzabschnitt
132 wieder ausgeglichen, so dass die Kontaktstifte in dem unter Verwendung des Flachteils
100 hergestellten Stecker wieder übereinander liegen.
[0049] Figur 2 zeigt ein zweites exemplarisches erfindungsgemäßes Flachteil 100 für einen
zweireihigen Stecker 200 vor dem Umformen. Flachteil 100 weist ein Verbindungselement
102 mit einer ersten und einer zweiten Seite 104, 106 auf, von denen aus sich erste
Leiter 108 und zweite Leiter 110 erstrecken. Die Enden der ersten und zweiten Leiter
108, 110 bilden erste und zweite Kontaktstifte 112, 114. Die ersten und die zweiten
Leiter 108, 110 sind an den gegenüberliegenden ersten und zweiten Seiten 104, 106
des Verbindungselements 102 so versetzt angeordnet, dass die gedachte Verlängerung
eines ersten Leiters 108 über das Verbindungselement 102 hinaus neben oder zwischen
den Verbindungen der zweiten Leiter 110 mit dem Verbindungselement verläuft. In der
Figur ist dies durch die gestrichelten Linien angedeutet, die sich von den ersten
Leitern aus über das Verbindungselement erstrecken. Die ersten Kontaktstifte 112 verlaufen
ab jeweiligen ersten Abständen 116a-116e von dem Verbindungselement 102 in einem ersten
Winkel zu der Richtung, aus der sich die mit ihnen verbundenen ersten Leiter 108 von
dem Verbindungselement 102 aus erstrecken. Die zweiten Kontaktstifte 114 verlaufen
ab jeweiligen ersten Abständen 118a-118e von dem Verbindungselement 102 in einem zweiten
Winkel zu der Richtung, aus der sich die mit ihnen verbundenen zweiten Leiter 110
von dem Verbindungselement 102 aus erstrecken. Der erste und der zweite Winkel sind
an einer den Verbindungselement 102 in der Mitte zwischen der ersten und der zweiten
Seite 104, 106 symmetrisch schneidenden Achse 120 gespiegelt. In dem in der Figur
gezeigten Beispiel sind der erste und der zweite Winkel rechte Winkel, es ist jedoch
leicht vorstellbar, andere Winkel zu wählen, je nach den Anforderungen des Steckers
und dessen Einbauorts.
[0050] Jeweils zwei benachbarte erste bzw. zweite Kontaktstifte 112, 114 sind von deren
Enden beabstandet mit Stegen 122, 124 verbunden. Die Stege 122, 124 erhöhen die Stabilität
des Flachteils bei nachfolgenden Verarbeitungsschritten, sie werden in einem der letzten
Verarbeitungsschritte entfernt, genauso wie das Verbindungselement 102.
[0051] Die mit der ersten Seite 104 des Verbindungselements 102 verbundenen Kontaktstifte
112 enden in einem größeren Abstand von einer dritten Seite 130 des Verbindungselements
102 als die mit der zweiten Seite 106 verbundenen Kontaktstifte 114. In der Figur
ist dies durch die Hilfslinien 126, 128 angedeutet, sowie den dazwischen liegenden,
die Differenz anzeigenden Pfeil. Der unterschiedliche Abstand der Enden der ersten
und zweiten Kontaktstifte 112, 114 rührt daher, dass zumindest die an einer Seite
des Verbindungselements angeordneten Leiter an zwei Stellen so gebogen werden müssen,
dass die Kontaktstifte in einer zu der Ebene des Verbindungselements parallel liegenden
Ebene liegen, damit nach den Verarbeitungsschritten zwei parallele Reihen von Kontaktstiften
vorliegen, deren Enden in einer Ebene liegen. Die für die aus den Biegungen resultierende
Stufe benötigt entsprechend längere Leiterabschnitte zwischen dem Verbindungselement
102 und den Kontaktstiften.
[0052] Figur 3 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem ersten Verarbeitungsschritt 302 (Figur 22) eines Verfahrens 300 (Figur 22) zur
Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. Der besseren Übersichtlichkeit halber
sind in dieser und den folgenden Figuren nur die für das Verständnis relevanten Elemente
mit Bezugszeichen versehen. In dem ersten Verarbeitungsschritt sind die ersten Kontaktstifte
112 bei einem ersten Biegevorgang um 90° aus der Ebene des Flachteils 100 heraus gebogen,
so dass sie nun schräg nach unten aus der Zeichenebene herausweisen. Die Biegestelle
liegt bei dem in der Figur gezeigten exemplarischen Flachteil zwischen den Stegen
122 und einem Abschnitt 132 der mit der ersten Seite 104 des Verbindungselements 102
verbundenen ersten Leiter 108, der den kammartigen Versatz der ersten und zweiten
Leiter 108, 110 nach dem Falten des Verbindungselements 102 wieder ausgleicht, so
dass die ersten und die zweiten Kontaktstifte 112, 114 in parallelen Reihen zueinander
ausgerichtet sind. Der Abschnitt 132 ist in der in Figur 3 gezeigten Perspektive nur
am Rand klar zu erkennen und daher zusätzlich mit dem gestrichelten Oval hervorgehoben,
das in Figur 1 entsprechend gezeigt ist. Die Biegerichtung ist in dieser und den nachfolgenden
Figuren durch den Pfeil angedeutet.
[0053] Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem zweiten Verarbeitungsschritt 304 (Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur 22) zur
Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt wurden
die Leiter in einem zweiten Biegevorgang 108 in eine der ersten Biegung entgegengesetzte
Richtung gebogen, so dass die ersten Kontaktstifte 112 nunmehr in einer Ebene parallel
zu der Ebene des Flachteils 100 verlaufen. In dieser Figur sind auch wieder die Leiterabschnitte
132 erkennbar, an denen die Kontaktstifte 112 seitlich versetzt sind.
[0054] Figur 5 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 Figur
2 nach einem dritten Verarbeitungsschritt 302a (Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur
22) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt
wurden die Leiter 110 in einem dritten Biegevorgang in eine der zweiten Biegung entsprechenden
Richtung gebogen, sodass die zweiten Kontaktstifte 114 schräg vom Betrachter weg in
die Bildebene hineinweisen.
[0055] Figur 6 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem vierten Verarbeitungsschritt 304a (Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur 22) zur
Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt wurden
die Leiter 110 in einem vierten Biegevorgang in eine der ersten Biegung entsprechenden
Richtung gebogen, sodass die zweiten Kontaktstifte 114 nunmehr in einer Ebene parallel
zu der Ebene des Flachteils 100 verlaufen.
[0056] Figur 7 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem ersten Teilschritt eines fünften Verarbeitungsschritts 306 (Figur 22) des Verfahrens
300 (Figur 22) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt,
welcher einen ersten Schritt des Faltens des Verbindungselements 102 darstellt, werden
die ersten Leiter 108 an der ersten Seite 104 des Verbindungselements 102 vom Betrachter
weg in die Bildebene hineingebogen.
[0057] Figur 8 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem zweiten Teilschritt des fünften Verarbeitungsschritts 306 (Figur 22) des Verfahrens
300 (Figur 22) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt,
welcher einen zweiten Schritt des Faltens des Verbindungselements 102 darstellt, wird
das Verbindungselement 102 in eine Richtung gebogen, die der Richtung der Biegung
des ersten Schritts des Faltens entgegen liegt. Verbindungselement 102 wird dabei
an den Verbindungsstegen zwischen der ersten Seite 104 und der zweiten Seite 106 gebogen,
so dass die ersten Leiter 108 und die zweiten Leiter 110 in ungefähr senkrecht zueinander
stehenden Ebenen verlaufen.
[0058] Figur 9 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem dritten Teilschritt des fünften Verarbeitungsschritts 306 (Figur 22) des Verfahrens
300 (Figur 22) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt,
welcher einen dritten Schritt des Faltens des Verbindungselements 102 darstellt, werden
die zweiten Leiter 110 vom Betrachter weg zu der Bildebene hingebogen.
[0059] Figur 10 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem vierten Teilschritt des fünften Verarbeitungsschritts 306 (Figur 22) des Verfahrens
300 (Figur 22) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt,
welcher einen vierten Schritt des Faltens des Verbindungselements 102 darstellt, wird
das Verbindungselement 102 schließlich so gebogen, dass die erste Seite 104 und die
zweite Seite 106 des Verbindungselements 102 sich aneinander annähern, und die ersten
Leiter 108 und die zweiten Leiter 110 abwechselnd nebeneinander in einer Ebene liegen.
In der Figur ist bereits gut zu erkennen, dass die ersten und zweiten Kontaktstifte
112, 114 in zwei parallelen Reihen zueinander angeordnet sind.
[0060] Figur 11 zeigt eine Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 10 aus einer anderen
Perspektive. In dieser Ansicht ist gut zu erkennen, dass die ersten und die zweiten
Leiter 108, 110 in einer Ebene liegen, und dass die ersten Kontaktstifte 112 und die
zweiten Kontaktstifte 114 übereinander in zwei parallelen Ebenen angeordnet sind.
In dieser Figur ist ebenfalls gut zu erkennen, wie der Leiterabschnitt 132 der ersten
Leiter 108 die ersten Kontaktstifte 112 so seitlich versetzt, dass sie jeweils exakt
über zweiten Kontaktstiften 114 angeordnet sind.
[0061] Figur 12 zeigt eine Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 10 aus einer weiteren
Perspektive. Auch in dieser Ansicht zu erkennen, dass die ersten und die zweiten Leiter
108, 110 in einer Ebene liegen, und dass die ersten Kontaktstifte 112 und zweiten
Kontaktstifte 114 übereinander in zwei parallelen Ebenen angeordnet sind.
[0062] Figur 13 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem sechsten Verarbeitungsschritt 312 (Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur 22) zur
Herstellung eines zweireihigen Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt wird das
Flachteil 100 in dem Bereich, in dem die ersten Leiter 108 und die zweiten Leiter
110 abwechselnd nebeneinander in einer Ebene liegen, aus der Bildebene heraus zu dem
Betrachter hin gebogen, sodass die zwei parallelen Reihen von Kontaktstiften 112,
114 nicht mehr in Ebenen verlaufen, welche parallel zu der Ebene liegen, in welcher
die ersten Leiter 108 und zweiten Leiter 110 sich von dem Verbindungselement 102 aus
erstrecken. Die strichpunktierte Linie deutet die Achse an, entlang der die Biegung
erfolgte.
[0063] Figur 14 zeigt eine Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 13 aus einer anderen
Perspektive. In dieser Darstellung ist der aus der Ebene der ersten und zweiten Leiter
108, 100 herausgebogene Teil mit dem ersten und zweiten Kontaktstifte 112, 114 vom
Betrachter weg gebogen. Wie in Figur 13 deutet die strichpunktierte Linie die Achse
an, entlang der die Biegung erfolgte.
[0064] Figur 15 zeigt eine perspektivische Darstellung des Flachteils 100 aus Figur 2 nach
einem siebten Verarbeitungsschritt 308 des Verfahrens 300 zur Herstellung eines zweireihigen
Steckers 200. In diesem Verarbeitungsschritt ist das Flachteil aus Figur 12 mit einem
elektrisch nicht leitenden Material, beispielsweise Kunststoff, umspritzt. Die ersten
und zweiten Kontaktstifte 112, 114 und das Verbindungselement 102 sind dabei frei
geblieben, ebenso wie Fenster 134 zwischen den Kontaktstiften, ein Fenster 136 in
dem Bereich, in welchem die ersten und zweiten Leiter 108, 110 abwechselnd nebeneinander
in einer Ebene liegen, und zwei Kerben 138 neben den ersten und zweiten Leitern 108,
110. Ein Führungs- oder Klemmteil 140 ist lediglich mit zwei schmalen Verbindungsstegen
142 mit dem Korpus 144 des Steckers 200 verbunden.
[0065] Figur 16 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Details des unter Verwendung
des Flachteils 100 aus Figur 2 hergestellten Steckers 200 nach einem achten Verarbeitungsschritt
310 (Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur 22). In diesem Verarbeitungsschritt ist das
Verbindungselement 102 von der ersten und zweiten Leitern 108, 110 abgetrennt worden.
Zwischen Führungs- oder Klemmteil 140 und den ersten und zweiten Leitern 108, 110
kann ein in der Figur nicht gezeigtes Folienkabel in die Stecker eingeschoben werden,
dessen Leiterbahnen mit den ersten und zweiten Leitern 108, 110 korrespondieren. Die
Leiterbahnen des Folienkabels kann mit den ersten und zweiten Leitern 108, 110 beispielsweise
durch Löten oder Schweißen elektrisch verbunden werden. Eine elektrische Verbindung
zwischen den Leiterbahnen des Folienkabels und den ersten und zweiten Leitern 108,
110 kann auch durch Gegeneinanderpressen hergestellt werden. Das in Figur 15 dargestellte
Detail ist von der in Figur 14 nicht sichtbaren Rückseite aus gesehen dargestellt.
[0066] Figur 17 zeigt eine Darstellung eines anderen Details des unter Verwendung des Flachteils
100 aus Figur 2 hergestellten Steckers 200 nach dem achten Verarbeitungsschritt 310
(Figur 22) des Verfahrens 300 (Figur 22). In diesem Detail ist erkennbar, wie die
zwischen benachbarten Kontaktstiften liegenden Stege durch die Fenster 134 hindurch
unterbrochen sind, sodass die Kontaktstifte nunmehr nicht mehr elektrisch miteinander
verbunden sind. Die Stege können beispielsweise durch Stanzwerkzeuge unterbrochen
werden, welche durch die Fenster 134 des Korpus 144 hindurchgeführt werden.
[0067] Figur 18 zeigt eine Darstellung des unter Verwendung des Flachteils aus Figur 2 hergestellten
Steckers 200 aus einer ersten Perspektive. In dieser Darstellung ist gut zu erkennen,
wie die Kontaktstifte parallel zu einer gegenüber den Leitern 108, 110 leicht gekippten
Ebene verlaufen.
[0068] Figuren 19 bis 21 zeigen Darstellungen des Steckers 200 aus weiteren Perspektiven.
[0069] In den Figuren 2 bis 15 ist das Verbindungselement 102 als ein im Wesentlichen rechteckiges
Teil mit vier Seiten dargestellt, die einen freien Innenraum umschließen. Es ist ebenfalls
möglich, das Verbindungselement wie in Figur 1a) gezeigt lediglich als einen alle
Leiter 108, 110 verbindenden Streifen ohne freien Innenraum auszuführen, wobei dann
die erste Seite 104 und die zweite Seite 106 auf zwei Seiten desselben Streifens liegen.
Die innerhalb des Verbindungselements 102 während des Faltens ausgeführten Biegevorgänge
würden in diesem Fall im Bereich der Leiter 108, 110 erfolgen. Die ersten Leiter 108
und/oder die zweiten Leiter 110 sind dann zweckmäßigerweise entsprechend länger ausgeführt.
[0070] Figur 22 zeigt ein schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
300 zur Herstellung eines zweireihigen Steckers 200 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Flachteils 100. Die einzelnen Verfahrensschritte wurden bereits mit Bezug auf die
Figuren 1 bis 15 detailliert beschrieben, so dass an dieser Stelle nur eine kurze
Zusammenfassung erfolgt. In Schritt 301 wird zunächst das erfindungsgemäße Flachteil
100 bereitgestellt. Anschließend werden in Schritt 302 in einem ersten Biegevorgang
zumindest die mit der ersten Seite 104 des Verbindungselements 102 verbundenen Leiter
108 in einem dritten Abstand von dem Verbindungselement 102 in eine aus der Ebene
des Flachteils 100 herausweisenden ersten Richtung gebogen.
[0071] In Schritt 304 werden in einem zweiten Biegevorgang zumindest die mit der ersten
Seite 104 des Verbindungselements 102 verbundenen Leiter 108 in einem vierten Abstand
von dem Verbindungselement 102 in eine der ersten Biegerichtung entgegengesetzte Richtung
gebogen, so dass erste Kontaktstifte 112 der ersten Leiter 108 in einer parallel zu
der Ebene des Flachteils 100 weisenden zweiten Richtung liegen. Die Distanz zwischen
dem dritten und dem vierten Abstand bestimmt eine Höhe der durch die beiden Biegevorgänge
entstandenen Stufe und dadurch letztlich den Abstand der parallelen Reihen von Kontaktstiften
des nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Steckers.
[0072] Je nach den Formerfordernissen des Steckers ist es möglich, nur die mit einer Seite
des Verbindungselements 102 verbundenen Leiter in einen stufenförmigen Verlauf zu
biegen, und die mit der anderen Seite des Verbindungselements verbundenen Leiter gerade
zu lassen. Es ist jedoch auch möglich, die Leiter auf beiden Seiten des Verbindungselements
102 jeweils in einen stufenförmigen Verlauf zu biegen. Dann kann ein seitlicher Versatz
der Kontaktstifte 112, 114 gegenüber einer Ebene eingestellt werden, in der sich die
Leiter 108, 110 von dem Verbindungselement aus erstrecken. Jeweils eine Reihe von
Kontaktstiften kann dann auf einer Seite der Ebene liegen, oder beide Reihen von Kontaktstiften
können auf derselben Seite der Ebene liegen. Die optionalen zusätzlichen Biegevorgänge
der auf der anderen Seite des Verbindungselements 102 verbundenen Leiter sind in der
Figur als Schritte 302a, 304a mit gestrichelter Umrandung dargestellt.
[0073] Es ist ebenfalls möglich, die Kontaktstifte mit nur jeweils einer Biegung aus der
Ebene des Flachteils heraus weisen zu lassen, bspw. in einem rechten Winkel dazu.
In diesem Fall würden die ersten Leiter nur in einem ersten Biegevorgang 302 gebogen
werden, und die zweiten Leiter entsprechend in einem ersten Biegevorgang 302a. Der
optionale Biegevorgang der zweiten Leiter ist in der Figur als Schritt 302a mit gestrichelter
Umrandung dargestellt.
[0074] In Schritt 306 wird dann das Verbindungselement 102 entlang einer das Verbindungselement
in der Mitte zwischen der ersten und der zweiten Seite symmetrisch schneidenden Faltachse
120 gefaltet, so dass die erste und die zweite Seite 104, 106 des Verbindungselements
102 sich aneinander annähern und die sich von der ersten Seite 104 des Verbindungselements
102 aus erstreckenden ersten Leiter 108 neben oder zwischen den sich von der zweiten
Seite 106 des Verbindungselements 102 aus erstreckenden zweiten Leitern 110 in einer
Ebene liegen, ohne sich zu berühren. Das Falten kann dabei mehrere separate Biegevorgänge
entlang unterschiedlicher Biegeachsen umfassen, welche symmetrisch oder unsymmetrisch
zu der Faltachse 120 liegen.
[0075] In Schritt 308 folgt das Umspritzen des gefalteten Flachteils 100 mit einem elektrisch
isolierenden Material.
[0076] In Schritt 310 wird das Verbindungselement 102 abgetrennt und die Stege 122, 124
entfernt bzw. durchtrennt.
[0077] In einem vor dem Umspritzen liegenden optionalen Schritt 312 kann das gefaltete Flachteil
100 in einem Bereich einem oder mehreren Biegevorgängen unterworfen werden, in dem
die mit der ersten und der zweiten Seite 104, 106 des Verbindungselements 102 verbundenen
Leiter 108, 110 in einer Ebene liegen. Dadurch können die Kontaktstifte in eine Richtung
weisen, die aus der Richtung der Ebene herausweist, in welcher die mit der ersten
und der zweiten Seite 104, 106 des Verbindungselements 102 verbundenen Leiter 108,
110 liegen.
[0078] In einem abschließenden optionalen Schritt 314 wird ein Teil 140 des durch Umspritzen
des gefalteten Flachteils 100 hergestellten Korpus 144 von diesem separiert. Das separierte
Teil 140 ist entlang der von dem Verbindungselement 102 abgetrennten Leiter 108, 110
in einem Anschlussbereich des Steckers 200 längs verschiebbar gelagert und kann bspw.
ein Klemmteil bilden, mittels dessen das Flachband- oder Folienkabel an dem Stecker
200 angeschlossen werden kann.
[0079] In Figur 23 ist ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens 400 zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Flachteils 100 dargestellt. Die Anordnung der Leiter 108,
110, der Kontaktstifte 112,114 und des Verbindungselements 102 ist zuvor nach den
Anforderungen des Steckers festgelegt worden.
[0080] In einer ersten Variante des Verfahrens wird in Schritt 402a eine Platte oder ein
Blech aus einem elektrisch leitfähigen Material bereitgestellt, das in dem nachfolgenden
Schritt 402b mit einer Stanzform gestanzt wird, welche die zuvor festgelegte Anordnung
der Leiter, der Kontaktstifte und des Verbindungselements zueinander entsprechend
abbildet.
[0081] In einer zweiten Variante des Verfahrens wird in Schritt 402b ein ebener Träger bereitgestellt,
auf den in Schritt 404b ein elektrisch leitfähiges Material in der zuvor festgelegten
Form des Flachteils in einer oder mehreren Schichten aufgebracht wird. In Schritt
406 wird dann der Träger von dem durch das aufgebrachte elektrisch leitfähige Material
gebildeten Flachteil gelöst.
[0082] In Fig. 24 zeigt eine erste schematische Darstellung einer Anwendung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und einem oder
zwei unter Verwendung des erfindungsgemäßen Flachteils 100 hergestellten Steckern
200. In der Figur sind schematisch zwei kreisförmig ausgebildete Wandungen 1 eines
Gehäuses 2 eines elektrischen Geräts dargestellt. Dieses Gerät kann beispielsweise
ein in das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs eingebautes Steuergerät sein. Zur Stromversorgung
einer Elektronik 3 des Geräts ist dasselbe an die Batterie 4 des Kraftfahrzeugs angeschlossen.
Die Batterie 4 ist über eine elektrische Leitung 5 mit einer als Festpunkt ausgeführten
Endstelle 6 verbunden. Die Elektronik 3 ist über eine elektrische Leitung 7 an eine
Endstelle 8 angeschlossen, die in Richtung des Doppelpfeiles 9 bewegbar ist. Zwischen
den beiden Endstellen 6 und 8 ist ein Flachband- oder Folienkabel 10 mit mehreren
Leitern angeschlossen. Die Leitungen 5 und 7 sind "weiterführende Leitungen", die
an das Flachband- oder Folienkabel 10 anzuschließen sind.
[0083] Das Flachband- oder Folienkabel 10 kann gemäß Fig. 24 zwischen den beiden Endstellen
6 und 8 in mehreren Windungen, also nach Art eines Federhauses von Uhren, angeordnet
sein. Obwohl die Anzahl der Umdrehungen eines Lenkrades auf wenige Umdrehungen begrenzt
ist, kann eine größere Anzahl Windungen für das Flachband- oder Folienkabel 10 vorgesehen
sein. Die Drehbewegung der Endstelle 8 macht sich dann für eine einzelne Windung des
Flachband- oder Folienkabels 10 nicht wesentlich bemerkbar. Es wird lediglich der
Durchmesser des aus allen Windungen des Flachband- oder Folienkabels 10 bestehenden
Wickels verkleinert bzw. vergrößert. Flachband- oder Folienkabel 10 ist vorzugsweise
mit flachen Leitern ausgerüstet. Diese Ausführungsform des Flachband- oder Folienkabels
10 ist besonders dünn und nimmt daher sehr wenig Raum ein. Grundsätzlich könnte das
Flachband- oder Folienkabel 10 aber auch runde Leiter haben.
[0084] Bei einer nicht in der Figur gezeigten Variante wechselt das Flachband- oder Folienkabel
etwa in der Mitte die Richtung und ist als hin und zurück führendes Teil spiralförmig
zwischen den Wandungen des Gehäuses angeordnet. Bei einer Drehung der Endstelle verlagert
sich die Stelle, an der die Richtung wechselt entsprechend. Anders ausgedrückt rollt
der außen verlaufende Abschnitt bei einer Drehung auf der inneren Wandung ab, so dass
sich die Umkehrstelle verlagert. Eine solche Anordnung wird auch als U-Turn-Clockspring
bezeichnet.
[0085] Flachband- oder Folienkabel 10 kann, wie in Figur 25 gezeigt, zwischen den beiden
Endstellen 6 und 8 auch als Bifilarspule 12 gewickelt sein. In der Bifilarspule 12
ist das Flachband- oder Folienkabel 10 etwa in seiner Mitte umgebogen, so dass sich
eine Umkehrstelle 13 ergibt. Von dort aus ist das Flachband- oder Folienkabel 10 zweilagig
gewickelt. Der Durchmesser der Bifilarspule 6 in der Ausgangsstellung der Vorrichtung
wird zweckmäßig so gewählt, dass er gleich dem kürzesten Abstand der beiden Endstellen
6 und 8 voneinander oder kleiner als dieser Abstand ist.
[0086] Bei beiden der in den Figuren gezeigten Vorrichtungen zur Stromübertragung ist das
Flachband- oder Folienkabel an zumindest einer der beiden Endstellen 6 und 8 mit einem
erfindungsgemäßen Stecker 200 versehen, um den Anschluss an weiterführende Kabel bzw.
Leitungen oder elektrische Geräte zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Wandung |
134 |
Fenster |
| 2 |
Gehäuse |
136 |
Fenster |
| 3 |
Elektronik |
138 |
Kerbe |
| 4 |
Batterie |
140 |
Führungs- oder Klemmteil |
| 5 |
elektrische Leitung |
142 |
Verbindungssteg |
| 6 |
Endstelle |
144 |
Korpus |
| 7 |
elektrische Leitung |
200 |
Stecker |
| 8 |
Endstelle |
300 |
Verfahren |
| 9 |
Doppelpfeil |
301-314 |
Verfahrensschritte |
| 10 |
Flachband- oder Folienkabel |
400 |
Verfahren |
| 12 |
Bifilarspule |
402-406 |
Verfahrensschritte |
| 13 |
Umkehrstelle |
|
|
| 100 |
Flachteil |
|
|
| 102 |
Verbindungselement |
|
|
| 104 |
erste Seite |
|
|
| 106 |
zweite Seite |
|
|
| 108 |
erste Leiter |
|
|
| 110 |
zweite Leiter |
|
|
| 112 |
erste Kontaktstifte |
|
|
| 114 |
zweite Kontaktstifte |
|
|
| 116a-116e |
erste Abstände |
|
|
| 118a-118e |
zweite Abstände |
|
|
| 120 |
Achse |
|
|
| 122 |
Steg |
|
|
| 124 |
Steg |
|
|
| 126 |
Hilfslinie |
|
|
| 128 |
Hilfslinie |
|
|
| 130 |
dritte Seite |
|
|
| 132 |
Versatzabschnitt |
|
|
1. Elektrisch leitfähiges, einteiliges Flachteil (100) für einen Stecker (200) mit in
zwei parallelen Reihen angeordneten ersten und zweiten Kontaktstiften (112, 114) und
einem Anschlussbereich für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander liegen,
umfassend ein Verbindungselement (102) mit einer zweiten Seite (106), die einer ersten
Seite (104) gegenüberliegt, wobei sich von der ersten und von der zweiten Seite des
Verbindungselements aus in den ersten bzw. zweiten Kontaktstiften (112, 114) mündende
Leiter (108, 110) erstrecken, wobei die auf den gegenüberliegenden Seiten Verbindungselements
(102) liegenden Leiter (108, 110) so gegeneinander versetzt mit dem Verbindungselement
(102) verbunden sind, dass die gedachte gerade Verlängerung eines Leiters (108, 110)
auf der einen Seite des Verbindungselements (102) neben einem oder zwischen zwei Leitern
(108, 110) auf der gegenüberliegenden Seite des Verbindungselements (102) verläuft,
wobei die ersten Kontaktstifte (112) mit den sich von der ersten Seite des Verbindungselements
(102) aus erstreckenden ersten Leitern (108) über einen Versatzbereich (132) verbunden
sind, welcher den Versatz der ersten und zweiten Leiter (108, 110) an dem Verbindungselement
(102) ausgleicht.
2. Flachteil (100) nach Anspruch 1, wobei jeweils zwei benachbarte, mit derselben Seite
des Verbindungselements (102) verbundene Kontaktstifte (112, 114) von deren Enden
beabstandet miteinander durch Stege (122, 124) verbunden sind.
3. Flachteil (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) verbundenen Kontaktstifte (112) jeweils in ersten Abständen (116a-116e) von
dem Verbindungselement (102) in einem ersten Winkel zu der Richtung verlaufen, aus
der sich die mit ihnen verbundenen Leiter (108) von dem Verbindungselement (102) aus
erstrecken, und die mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen
Kontaktstifte (114) jeweils in zweiten Abständen (118a-118e) von dem Verbindungselement
(102) in einem zweiten Winkel zu der Richtung verlaufen, aus der sich die mit ihnen
verbundenen Leiter (110) von dem Verbindungselements (102) aus erstrecken, wobei der
erste und der zweite Winkel an einer Faltachse (120) gespiegelt sind, welche quer
zu einer Richtung verläuft, in der sich die ersten bzw. zweiten Leiter (108, 110)
von dem Verbindungselement aus erstrecken.
4. Flachteil (100) nach Anspruch 3, wobei die mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) verbundenen Kontaktstifte (112) in einem größeren Abstand zu einer dritten,
die erste und die zweite Seite (104, 106) verbindenden Seite (130) des Verbindungselements
enden als die mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen
Kontaktstifte (114).
5. Verfahren (400) zur Herstellung eines Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1
- 4, umfassend:
- Bereitstellen (402a) einer Platte oder eines Blechs aus einem elektrisch leitfähigen
Material (Metall, Legierung, Kunststoff), und
- Stanzen (404a) des Flachteils,
oder
- Bereitstellen (402b) eines ebenen Trägers,
- Aufbringen (404b) eines elektrisch leitfähigen Materials in der Form des Flachteils
in einer oder mehreren Schichten auf den Träger, und
- Lösen (406) des Trägers von dem durch das elektrisch leitfähige Material gebildete
Flachteil.
6. Verfahren (300) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers (200) mit einem Anschlussbereich
für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander liegen, unter Verwendung
eines Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1 - 4, umfassend:
- Bereitstellen (301) des Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei das
Verfahren in einer ersten Variante umfasst:
- erstes Biegen (302) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
ersten Richtung,
- zweites Biegen (304) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine der ersten Biegerichtung entgegengesetzte
Richtung, so dass erste Kontaktstifte (112) der ersten Leiter (108) in einer parallel
zu der Ebene des Flachteils (100) weisenden zweiten Richtung liegen,
wobei das Verfahren in einer zweiten Variante umfasst:
- erstes Biegen (302) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
ersten Richtung,
- erstes Biegen (302a) der mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102)
verbundenen zweiten Leiter (110) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
zweiten Richtung, wobei die zweite Richtung der ersten Richtung entgegengesetzt liegt,
wobei jede der Verfahrensvarianten außerdem umfasst:
- Falten (306) des Verbindungselements (102) entlang einer Faltachse (120), welche
quer zu der Richtung verläuft, in der sich die ersten und zweiten Leiter von dem Verbindungselement
aus erstrecken, so dass die sich von der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) aus erstreckenden ersten Leiter (108) neben oder zwischen den sich von der zweiten
Seite (106) des Verbindungselements (102) aus erstreckenden zweiten Leitern (110)
in einer Ebene liegen, ohne sich zu berühren,
- Umspritzen (308) des gefalteten Flachteils (100) mit einem elektrisch isolierenden
Material,
- Abtrennen (310) des Verbindungselements (102) und Entfernen oder Durchtrennen der
zwei benachbarte Kontaktstifte verbindenden Stege (122, 124).
7. Verfahren (300) nach Anspruch 6 in der ersten Variante, wobei die mit der zweiten
Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen zweiten Leiter (110) zwei Biegevorgängen
(302a, 304a) unterworfen werden, welche dem ersten und dem zweiten Biegevorgang (302,
304) entsprechen, denen die mit der ersten Seite (104) verbundenen ersten Leiter (108)
des Verbindungselements (102) unterworfen wurden.
8. Verfahren (300) nach Anspruch 6 oder 7, wobei vor dem Umspritzen (308) des gefalteten
Flachteils (100) eine oder mehrere Biegungen (312) in einem Bereich des gefalteten
Flachteils (100) erfolgen, in dem die mit der ersten und der zweiten Seite (104, 106)
des Verbindungselements (102) verbundenen Leiter (108, 110) in einer Ebene liegen.
9. Verfahren (300) nach Anspruch 6, 7 oder 8 außerdem umfassend:
- Separieren (314) eines Teils (140) von dem durch Umspritzen hergestellten Korpus
(144), wobei das separierte Teil (140) entlang der von dem Verbindungselement (102)
abgetrennten Leiter (108, 110) in einem Anschlussbereich des Steckers (200) längs
verschiebbar gelagert ist.
10. Zweireihiger Stecker (200) für ein Flachband- oder Folienkabel, umfassend ein Flachteil
(100) nach einem der Ansprüche 1 - 4 und einen durch Umspritzen mit einem elektrisch
isolierenden Material hergestellten Korpus (144).
11. Vorrichtung zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und mindestens
einem elektrisch leitend damit verbundenen zweireihigen Stecker (200) nach Anspruch
10.
12. Vorrichtung zur Stromübertragung nach Anspruch 11, wobei das Flachband- oder Folienkabel
zumindest teilweise spiralförmig aufgewickelt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Elektrisch leitfähiges, Flachteil (100) für einen Stecker (200) mit in zwei parallelen
Reihen angeordneten ersten und zweiten Kontaktstiften (112, 114) und einem Anschlussbereich
für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander liegen, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachteil (100) einteilig ausgeführt ist und ein Verbindungselement (102) mit
einer ersten (104), einer zweiten Seite (106) gegenüberliegenden Seite aufweist, wobei
sich von der ersten (104) und von der zweiten Seite (106) des Verbindungselements
(102) aus in den ersten bzw. zweiten Kontaktstiften (112, 114) mündende Leiter (108,
110) erstrecken, wobei die auf den gegenüberliegenden Seiten Verbindungselements (102)
liegenden Leiter (108, 110) so gegeneinander versetzt mit dem Verbindungselement (102)
verbunden sind, dass die gedachte gerade Verlängerung eines Leiters (108, 110) auf
der einen Seite des Verbindungselements (102) neben einem oder zwischen zwei Leitern
(108, 110) auf der gegenüberliegenden Seite des Verbindungselements (102) verläuft,
wobei die ersten Kontaktstifte (112) mit den sich von der ersten Seite des Verbindungselements
(102) aus erstreckenden ersten Leitern (108) über einen Versatzbereich (132) verbunden
sind, welcher den Versatz der ersten und zweiten Leiter (108, 110) an dem Verbindungselement
(102) ausgleicht.
2. Flachteil (100) nach Anspruch 1, wobei jeweils zwei benachbarte, mit derselben Seite
des Verbindungselements (102) verbundene Kontaktstifte (112, 114) von deren Enden
beabstandet miteinander durch Stege (122, 124) verbunden sind.
3. Flachteil (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) verbundenen Kontaktstifte (112) jeweils in ersten Abständen (116a-116e) von
dem Verbindungselement (102) in einem ersten Winkel zu der Richtung verlaufen, aus
der sich die mit ihnen verbundenen Leiter (108) von dem Verbindungselement (102) aus
erstrecken, und die mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen
Kontaktstifte (114) jeweils in zweiten Abständen (118a-118e) von dem Verbindungselement
(102) in einem zweiten Winkel zu der Richtung verlaufen, aus der sich die mit ihnen
verbundenen Leiter (110) von dem Verbindungselements (102) aus erstrecken, wobei der
erste und der zweite Winkel an einer Faltachse (120) gespiegelt sind, welche quer
zu einer Richtung verläuft, in der sich die ersten bzw. zweiten Leiter (108, 110)
von dem Verbindungselement aus erstrecken.
4. Flachteil (100) nach Anspruch 3, wobei die mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) verbundenen Kontaktstifte (112) in einem größeren Abstand zu einer dritten,
die erste und die zweite Seite (104, 106) verbindenden Seite (130) des Verbindungselements
enden als die mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen
Kontaktstifte (114).
5. Verfahren (400) zur Herstellung eines Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1
- 4, umfassend:
- Bereitstellen (402a) einer Platte oder eines Blechs aus einem elektrisch leitfähigen
Material (Metall, Legierung, Kunststoff), und
- Stanzen (404a) des Flachteils,
oder
- Bereitstellen (402b) eines ebenen Trägers,
- Aufbringen (404b) eines elektrisch leitfähigen Materials in der Form des Flachteils
in einer oder mehreren Schichten auf den Träger, und
- Lösen (406) des Trägers von dem durch das elektrisch leitfähige Material gebildete
Flachteil.
6. Verfahren (300) zur Herstellung eines zweireihigen Steckers (200) mit einem Anschlussbereich
für ein Kabel, dessen Leiter in einer Ebene nebeneinander liegen, unter Verwendung
eines Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1 - 4, umfassend:
- Bereitstellen (301) des Flachteils (100) nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei das
Verfahren in einer ersten Variante umfasst:
- erstes Biegen (302) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
ersten Richtung,
- zweites Biegen (304) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine der ersten Biegerichtung entgegengesetzte
Richtung, so dass erste Kontaktstifte (112) der ersten Leiter (108) in einer parallel
zu der Ebene des Flachteils (100) weisenden zweiten Richtung liegen,
wobei das Verfahren in einer zweiten Variante umfasst:
- erstes Biegen (302) der mit der ersten Seite (104) des Verbindungselements (102)
verbundenen ersten Leiter (108) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
ersten Richtung,
- erstes Biegen (302a) der mit der zweiten Seite (106) des Verbindungselements (102)
verbundenen zweiten Leiter (110) in eine aus der Ebene des Flachteils (100) herausweisenden
zweiten Richtung, wobei die zweite Richtung der ersten Richtung entgegengesetzt liegt,
wobei jede der Verfahrensvarianten außerdem umfasst:
- Falten (306) des Verbindungselements (102) entlang einer Faltachse (120), welche
quer zu der Richtung verläuft, in der sich die ersten und zweiten Leiter von dem Verbindungselement
aus erstrecken, so dass die sich von der ersten Seite (104) des Verbindungselements
(102) aus erstreckenden ersten Leiter (108) neben oder zwischen den sich von der zweiten
Seite (106) des Verbindungselements (102) aus erstreckenden zweiten Leitern (110)
in einer Ebene liegen, ohne sich zu berühren,
- Umspritzen (308) des gefalteten Flachteils (100) mit einem elektrisch isolierenden
Material,
- Abtrennen (310) des Verbindungselements (102) und Entfernen oder Durchtrennen der
zwei benachbarte Kontaktstifte verbindenden Stege (122, 124).
7. Verfahren (300) nach Anspruch 6 in der ersten Variante, wobei die mit der zweiten
Seite (106) des Verbindungselements (102) verbundenen zweiten Leiter (110) zwei Biegevorgängen
(302a, 304a) unterworfen werden, welche dem ersten und dem zweiten Biegevorgang (302,
304) entsprechen, denen die mit der ersten Seite (104) verbundenen ersten Leiter (108)
des Verbindungselements (102) unterworfen wurden.
8. Verfahren (300) nach Anspruch 6 oder 7, wobei vor dem Umspritzen (308) des gefalteten
Flachteils (100) eine oder mehrere Biegungen (312) in einem Bereich des gefalteten
Flachteils (100) erfolgen, in dem die mit der ersten und der zweiten Seite (104, 106)
des Verbindungselements (102) verbundenen Leiter (108, 110) in einer Ebene liegen.
9. Verfahren (300) nach Anspruch 6, 7 oder 8 außerdem umfassend:
- Separieren (314) eines Teils (140) von dem durch Umspritzen hergestellten Korpus
(144), wobei das separierte Teil (140) entlang der von dem Verbindungselement (102)
abgetrennten Leiter (108, 110) in einem Anschlussbereich des Steckers (200) längs
verschiebbar gelagert ist.
10. Zweireihiger Stecker (200) für ein Flachband- oder Folienkabel, umfassend ein Flachteil
(100) nach einem der Ansprüche 1 - 4 und einen durch Umspritzen mit einem elektrisch
isolierenden Material hergestellten Korpus (144).
11. Vorrichtung zur Stromübertragung mit einem Flachband- oder Folienkabel und mindestens
einem elektrisch leitend damit verbundenen zweireihigen Stecker (200) nach Anspruch
10.
12. Vorrichtung zur Stromübertragung nach Anspruch 11, wobei das Flachband- oder Folienkabel
zumindest teilweise spiralförmig aufgewickelt ist.