[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stricknadel, insbesondere eine Rundstricknadel
sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Stricknadel. Die vorliegende Erfindung betrifft
dabei Stricknadeln aus dem Handarbeitsbereich.
[0002] Stricknadeln sind allgemein bekannt. Sie werden zum Handarbeiten benutzt, besonders
um Kleidungsstücke wie bspw. Schals, Socken oder Pullover aus entsprechendem Garn
zu stricken. Stricknadeln bestehen zumeist aus beschichtetem Stahl, Aluminium, Messing,
Holz oder Kunststoff und werden in verschiedenen Stärken insbesondere von 0,5 bis
30 mm angeboten.
[0003] Es werden verschiedene Arten von Stricknadeln unterschieden, wie bspw. Jackenstricknadeln,
welche eine zugespitzte Stricknadelspitze und ein knaufförmiges Stricknadelrückteil
aufweisen, damit die Maschen nicht von der Nadel rutschen können. Ferner sind Rundstricknadeln
bekannt, welche aus zwei kürzeren Nadeln bestehen, die durch ein Seil miteinander
verbunden sind. Herkömmliche Stricknadeln weisen zumeist einen runden Querschnitt
auf.
[0004] Durch den zumeist runden Querschnitt des Halteschaftes solch herkömmlicher Stricknadeln
wird nur eine kleine Kontaktfläche bzw. Grifffläche zur Krafteinleitung bereitgestellt.
Aufgrund der kleinen Kontaktfläche bzw. Grifffläche zur Krafteinleitung ist eine erhöhte
Kraftaufbringung durch die Hand bzw. Finger des jeweiligen Verwenders zum Halten und
insbesondere auch zum Verhindern des Rutschens der Stricknadel erforderlich. Die erhöhte
Kraftaufbringung kann sogar zu Verspannungen der Arm- und Rückenmuskulatur führen,
sodass bei wiederholtem Stricken mit einer solchen Stricknadel gesundheitliche Probleme
für den Verwender entstehen können.
[0005] Ferner sind Stricknadeln aus Holz oder Hartplastik bekannt, welche einen Halteschaft
mit rechteckigem Querschnitt aufweisen. Diese bieten eine verbesserte Krafteinleitung
durch planparallele Griffflächen im Bereich des Halteschafts, erfordern jedoch auch
weiterhin eine derart hohe Kraftaufbringung, um das Rutschen der Stricknadeln in der
Hand bzw. zwischen den Fingern eines Verwenders zu verhindern, dass auch weiterhin
Verspannungen der Arm- und Rückenmuskulatur auftreten können. Ferner sind die Übergangsbereiche
jeweils zweier über Eck benachbarter Griffflächen zumeist scharfkantig und führen
dadurch zu Druckstellen an den Fingern der Verwender.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der
genannten Probleme zu adressieren. Insbesondere soll eine Lösung geschaffen werden,
bei der die Handhabung der Stricknadeln verbessert wird und insbesondere das Rutschen
der Stricknadel in der Hand eines Verwenders reduziert wird. Zumindest soll eine zu
bisher bekannten Lösungen alternative Lösung vorgeschlagen werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird somit eine Stricknadel nach Anspruch 1 vorgeschlagen. Eine solche
Stricknadel umfasst eine Stricknadelspitze zum Verstricken von Maschen und einen sich
von der Stricknadelspitze in einer Schaftlängsrichtung erstreckenden Halteschaft mit
wenigstens drei Griffflächen zum Halten der Stricknadel, wobei die Griffflächen jeweils
mehrere in Längsrichtung verteilte Erhebungen aufweisen, und jeweils zwei benachbarte
Griffflächen durch einen abgerundeten Übergangsbereich verbunden sind, nämlich über
Eck. In diesem Übergangsbereich stoßen die beiden benachbarten Flächen unter einem
Winkel aneinander und dieser Bereich ist abgerundet, so dass der Winkel abgerundet
ist. Bei drei Griffflächen ist das ein 60° Winkel und bei vier Griffflächen ein 90°
Winkel. Die Griffflächen erstrecken sich bevorzugt entlang des Halteschaftes in Längsrichtung
und sind bevorzugt im Wesentlichen eben ausgebildet.
[0008] Durch die wenigstens drei Griffflächen zum Halten der Stricknadel wird eine ausreichende
Anzahl von Griffflächen bereitgestellt wird, welche eine flächige und somit optimierte
Krafteinleitung ermöglichen und einen erhöhten Komfort der Stricknadeln bieten. Durch
die reduzierte Kraftaufbringung wird die Arm- und Rückenmuskulatur entlastet und Verspannungen
und Haltungsschäden entgegengewirkt. Durch wenigstens drei Griffflächen wird dabei
eine ausreichende Anzahl von Griffflächen vorgesehen, welche das Drehen der Stricknadel
zum Stricken in der Hand ermöglichen. Durch den abgerundeten Übergangsbereich von
jeweils zwei benachbarten Griffflächen ist eine komfortablere Handhabung der Stricknadeln
möglich und Druckstellen durch scharfkantige Übergangsbereiche werden wirksam vermieden.
Durch die mehreren in Längsrichtung verteilten Erhebungen wird auf den zumeist glatten
Griffflächen des Halteabschnittes ferner ein Widerstand geschaffen, welcher das Rutschen
der Stricknadel in Längsrichtung wirksam hemmt.
[0009] Bevorzugt weisen die Griffflächen zwei oder mehr Erhebungen auf, um das Rutschen
wirksam zu hemmen bzw. zu verhindern. Besonders bevorzugt sind die mehreren Erhebungen
in einem Abschnitt der Griffflächen angeordnet, welcher im Wesentlichen der Länge
einer durchschnittlichen Fingerkuppe entspricht. Durch die Rutschhemmung, welche durch
solche Erhebungen erzielt wird, kann die Stricknadel mit einer reduzierten Kraftaufbringung
durch die Finger bzw. Hand des Verwenders gehalten werden, ohne dass diese in der
Hand verrutscht.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass der Halteschaft vier Griffflächen
aufweist, die jeweils paarweise parallel und beabstandet zueinander angeordnet sind,
sodass der Halteschaft einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt aufweist. Durch
vier Griffflächen, welche jeweils mehrere der Erhebungen aufweisen, ist die Form der
Stricknadel einer runden Form ähnlich, ermöglicht aber durch die abgeflachten Griffflächen
einen guten Halt in der Hand. Durch diese Ausbildung des Halteschafts wird ferner
eine gleichmäßige Krafteinleitung in jeweils zwei parallel und beabstandet zueinander
angeordnete Griffflächen ermöglicht, sodass die zum Halten der Stricknadel aufzubringende
Kraft weiter reduziert werden kann.
[0011] Als im Wesentlichen quadratisch wird vorliegend ein Querschnitt verstanden, welcher
vier Seiten aufweist, wobei jeweils zwei der Seiten parallel und beabstandet zueinander
angeordnet sind, wobei hier die Übergänge von jeweils zwei benachbart zueinander angeordneten
Seiten in einem rechten, aber abgerundeten Winkel verlaufen. Jeder abgerundete Winkel
bildet somit einen abgerundeten Übergangsbereich, über den jeweils zwei Seiten miteinander
verbunden werden.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist zumindest ein Anteil der mehreren Erhebungen
in einem an die Stricknadelspitze angrenzenden Abschnitt der Griffflächen angeordnet,
der auch als vorderer Abschnitt bezeichnet werden kann. Die Erfindung macht sich die
Erkenntnis zunutze, dass die Stricknadeln zumeist im Schaftbereich nahe der Stricknadelspitze
gehalten werden. Der restliche Bereich dient im Wesentlichen dem Halten von Maschen.
Somit ist zumindest ein Anteil der mehreren Erhebungen in diesem vorderen Abschnitt
der Griffflächen des Halteschafts anzuordnen, um das Rutschen wirksam zu verhindern.
Bevorzugt sind dabei sämtliche der mehreren Erhebungen in diesem vorderen, an die
Stricknadelspitze angrenzenden Abschnitt der Griffflächen angeordnet, sodass das Rutschen
der Maschen entlang des Halteschafts in dem rückseitigen Abschnitt des Halteschafts
durch die Erhebungen nicht behindert wird.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird zum Herstellen des Halteschafts in einem
Verformungsschritt ein zylindrisches, im Querschnitt kreisförmiges, insbesondere hohlzylindrisches
Metallstück so verformt, dass zumindest drei Pressflächen derart mit dem Metallstück
in Kontakt kommen, dass die wenigstens drei Griffflächen ausgebildet werden. Ein solcher
Halteschaft weist somit einen vieleckigen Querschnitt in Abhängigkeit der Anzahl der
Pressflächen auf. Die Anzahl der Griffflächen entspricht somit der Anzahl der Pressflächen
[0014] Somit wird durch im Wesentlichen ebene Pressflächen, das Metallstück zumindest abschnittsweise
korrespondierend zu der Form der jeweiligen Pressfläche verformt, und die abgerundete
Form des zylindrischen Metallstücks bleibt ferner in Bereichen des Metallstücks, welche
nicht mit den Pressflächen in Kontakt kommen, erhalten. Ferner ist es auch möglich
und im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die Pressflächen sukzessive mit dem Metallstück
in Kontakt kommen und dass der Halteschaft hergestellt wird, indem das Metallstück
in mehreren Verformungsschritten mit einer oder mehreren der Pressflächen sukzessive
in Kontakt kommt.
[0015] Die Pressflächen können dabei bspw. Teil eines Rohrbearbeitungswerkzeuges sein. In
ein solches Werkzeug werden zylindrische oder hohlzylindrische Metallstücke, wie bspw.
Rohre eingeführt und kommen bspw. mit sog. Backen oder Stempeln, welche die Pressflächen
aufweisen, derart in Kontakt, dass die Griffflächen des Halteschafts geformt werden.
[0016] Gemäß einer noch weiteren Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass in dem Verformungsschritt
das zylindrische Metallstück in einem Presswerkzeug von mindestens drei, vorzugsweise
vier Pressflächen im Wesentlichen gleichzeitig in einen dreieckigen oder quadratischen
Querschnitt mit abgerundeten Übergangsbereichen gepresst wird. Somit kann durch ein
herkömmliches Umformwerkzeug, insbesondere Presswerkzeug, ein solcher Halteschaft
aus einem zylindrischen oder hohlzylindrischen Metallstück in bevorzugt einem einzigen
Verformungsschritt hergestellt werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform werden die in Längsrichtung verteilten Erhebungen in
einem bzw. dem Verformungsschritt oder einem weiteren Verformungsschritt hergestellt,
indem eine bzw. die Pressflächen zu jeder der Erhebungen jeweils eine korrespondierende
Ausnehmung aufweisen. Somit können die Erhebungen in einfacher Weise durch das Pressen
durch die Pressflächen in dem Verformungsschritt zum Herstellen der Griffflächen mit
hergestellt werden. Ferner ist es auch möglich in einem separaten Verformungsschritt,
welcher auf den Verformungsschritt zum Herstellen der Griffflächen folgt, die Erhebungen
mittels einer weiteren Pressfläche, welche die Ausnehmungen aufweist, herzustellen.
Durch einen solchen nachfolgenden Verformungsschritt können verschiedene Geometrien
der Erhebungen einfach und flexibel hergestellt werden.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Halteschaft einen Schaftumfang U auf
und die Erhebungen sind in einem Erhebungsabstand A zueinander angeordnet, der dem
0,1 bis 1-fachen Wert des Schaftumfangs U entspricht, und/oder die Erhebungen weisen
eine Erhebungshöhe H auf, die 1 bis 10 % des Wertes des Schaftumfangs U entspricht.
Die Erfindung berücksichtigt somit in vorteilhafter Weise, dass Stricknadeln, welche
einen vergleichsweise großen Schaftumfang U aufweisen, bevorzugt von Verwendern mit
großen Händen genutzt werden. Bei größeren Händen sind die Fingerkuppen zumeist größer,
sodass der Abstand A der Erhebungen zueinander vergleichsweise groß sein kann, und
zugleich noch einen ausreichenden Schutz gegen das Verrutschen der Stricknadel bietet.
[0019] Ein Erhebungsabstand A, welcher dem 0,1 bis 1-fachen Wert des Schaftumfangs U entspricht,
ermöglicht dabei eine ausreichende Anzahl von Erhebungen im Bereich der Fingerkuppe,
in welchem die Stricknadel gehalten wird. Durch eine Erhebungshöhe H, welche in Abhängigkeit
des Schaftumfangs U steigt, wird auch bei großen Stricknadeln ein ausreichend großer
Widerstand gegen ein Verrutschen der Stricknadel gewährleistet.
[0020] Weiter bevorzugt weist jeder abgerundete Übergangsbereich jeweils einen Rundungsradius
R
R auf, der kleiner als 1/10 und/oder größer als 1/100, vorzugsweise größer als 1/50
eines bzw. des Schaftumfangs ist, und/oder die Erhebungen weisen jeweils abschnittsweise
eine teilzylindrische Form mit einem Erhebungsradius R
E auf und sind quer zur Schaftlängsrichtung L ausgerichtet, wobei der Erhebungsradius
R
E einen Wert von 200 % bis 500 % des Rundungsradius R
R des abgerundeten Übergangsbereichs aufweist. Somit werden zum einen ausreichend große
Griffflächen bereitgestellt, welche durch die Übergangsbereiche, deren Rundungsradius
R
R kleiner als 1/10 eines bzw. des Schaftumfangs U ist, verbunden werden. Dadurch, dass
der Rundungsradius R
R größer als 1/100, vorzugsweise größer als 1/50 eines bzw. des Schaftumfangs ist,
wird ferner eine angenehme Handhabung sichergestellt und insbesondere werden durch
die Vermeidung von scharfen Kanten Druckstellen vermieden. Ein Übergangsbereich mit
einem solchen Rundungsradius R
R ist in einfacher Weise in dem vorstehend beschriebenen Verformungsschritt fertigbar.
Ferner wird durch die Form und Ausrichtung der Erhebungen eine ergonomisch und optisch
vorteilhafte Form gewählt. Durch eine Erhebung mit dem Radius R
E, welcher einen Wert von 200 % bis 500 % des Rundungsradius R
R des abgerundeten Übergangsbereichs aufweist, wird das Rutschen der Stricknadel in
der Hand eines Verwenders wirksam verhindert bzw. gehemmt und es wird zugleich ein
angenehmer und sanfter Übergang zwischen den Erhebungen und dem im Wesentlichen ebenen
Teil der Griffflächen geschaffen.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das zylindrische Metallstück Aluminium
und/oder Kupfer und/oder Messing auf. Aluminium und insbesondere Aluminiumknetlegierungen,
welche Kupfer aufweisen, sind gut umformbar und weisen eine geringe Dichte auf. Ferner
sind andere leichte und gut umformbare Legierungen wie bspw. Messing, welche ebenfalls
Kupfer aufweisen, besonders vorteilhaft für eine solche Stricknadel. Durch das geringe
Gewicht von Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen oder auch Messing, sind Stricknadeln,
welche die genannten Metalle oder Legierungen aufweisen, sehr leicht und dabei ausreichend
stabil und bieten einen angenehmen Komfort beim Stricken. Ferner bedingt die gute
Wärmeleitung von Aluminium, Kupfer und Messing eine angenehme Temperatur der in der
Hand befindlichen Stricknadeln. Dies bedingt einen erhöhten Komfort bei der Verwendung
solcher Stricknadeln. Insbesondere die gute Umformbarkeit ist dabei von besonderer
Relevanz, um die Erhebungen auf den Griffflächen formen zu können.
[0022] Vorzugsweise wird zum Herstellen des Halteschafts in dem Verformungsschritt ein hohlzylindrisches
Metallstück mit einer Wandstärke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise mindestens 0,3
mm verformt. Somit wird das Gewicht der Stricknadel weiter reduziert und folglich
der Komfort erhöht. Eine Wandstärke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise mindestens
0,3 mm bietet zugleich eine ausreichende Wandstärke zum Ausbilden der Erhebungen und
ermöglicht ferner das Herstellen der Griffflächen in dem Verformungsschritt. Eine
geringere Wandstärke könnte dabei zu Materialschäden während des Umformens führen
bzw. die Ausbildung der Erhebungen verhindern.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Stricknadelspitze durch Umformen, insbesondere
Reduzieren eines stirnseitigen Abschnitts des zylindrischen Metallstücks, in einer
Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine erhalten. In solchen Rundhämmermaschinen wird der
Querschnitt eines zylindrischen oder hohlzylindrischen Metallstücks mittels radial
geführter Hämmerwerkzeuge, welche Hämmerbewegungen ausführen, vermindert. Hierbei
wird das Metallstück unter Verminderung des Querschnitts umgeformt bzw. reduziert.
Die Form der Hämmerwerkzeuge und die Richtung des Vorschubs ist dabei abhängig von
der gewünschten Endkontur zu wählen.
[0024] Derartige Umformwerkzeuge sind auch als Knetwerkzeuge bzw. Rundknetwerkzeuge bekannt.
Dabei entstehen sowohl im sog. Vorschubverfahren als auch beim sog. Einstechverfahren,
abhängig vom ersten Neigungswinkel des Umformwerkzeugs bzw. eines Umformelements des
Umformwerkzeugs, erhebliche auf das Werkstück in axialer Richtung wirkende Kräfte,
sodass der Querschnitt reduziert wird. Die so entstehende reduzierte Stricknadelspitze
weist zumeist eine endseitig spitzzulaufende konische Form auf, welche in den Halteschaft
übergeht. Der Übergang kann dadurch ohne Stoßkanten geschaffen werden, so dass die
Maschen leicht über diesen Übergang rutschen können. An dem Übergang ist dadurch auch
seine Herstellung erkennbar.
[0025] Gemäß einerweiteren Ausgestaltung umfasst die Stricknadel ferner ein Stricknadelrückteil,
welches an einem der Stricknadelspitze abgewandten Ende des Halteschafts ausgebildet
ist, wobei das Stricknadelrückteil durch Umformen, insbesondere Reduzieren eines stirnseitigen
Abschnittes des zylindrischen Metallstücks in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine
geformt wird. Ein solches Stricknadelrückteil weist somit eine erhöhte Festigkeit
auf und durch die endseitige Reduzierung des Querschnittes bleiben die Maschen nicht
am Stricknadelrückteil hängen. Ferner kann durch ein solches Umformen der Querschnitt
des Stricknadelrückteils auch erhöht werden, um beispielsweise, wie es bei Jackenstricknadeln
der Fall ist, einen verdickten Querschnitt bereit zu stellen, welcher das ungewollte
Abrutschen der Maschen von der Stricknadel verhindert.
[0026] Die Erfindung betrifft gemäß einem zweiten Aspekt eine Rundstricknadel. Die eingangs
genannte Aufgabe wird in diesem zweiten Aspekt dadurch gelöst, dass die Rundstricknadel
eine erste und zweite Stricknadel gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst, wobei
die Stricknadel ein bzw. das Stricknadelrückteil, welches an einem der Stricknadelspitze
abgewandten Ende des Halteschafts ausgebildet ist, aufweist, und die Rundstricknadel
ferner ein, die beiden Stricknadeln an ihrem Stricknadelrückteilen verbindendes, Seil
zum Führen und Halten der Maschen umfasst, wobei das Seil jeweils mittels des Stricknadelrückteils
mit dem Halteschaft verbunden ist, wobei das Stricknadelrückteil dazu insbesondere
mit dem Halteschaft verpresst ist. Die bevorzugten Ausführungsformen und Weiterbildungen
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sind ebenso bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungsformen
gemäß dem zweiten Aspekt. Eine Rundstricknadel, welche eine erste und eine zweite
Stricknadel gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst, macht sich die vorstehend
beschriebenen Vorteile dabei zu eigen. Durch ein die beiden Stricknadeln an ihren
Stricknadelrückteilen verbindendes Seil, werden die Maschen sicher gehalten und geführt,
sodass mit einer solchen Rundstricknadel dauerhaft im Kreis gestrickt werden kann,
um ein schlauchförmiges Strickprodukt zu stricken.
[0027] Üblicherweise wird eine solche Rundstricknadel aber nicht ausschließlich zum Rundstricken
im eigentlichen Sinne verwendet, sondern es werden wechselseitige Maschenreihen gestrickt
und die Verbindung der beiden einzelnen Stricknadeln über das Seil dient dann zum
Aufnehmen und Halten der aktuell gestrickten Maschenreihe und verhindert, dass diese
aktuell gestrickte Maschenreihe von der Stricknadel herunterrutscht. Dadurch können
besonders breite Strickprodukte mit langen Maschenreihen gestrickt werden.
[0028] Vorzugsweise ist das Seil aus einem Monofil ausgebildet, welches einen thermoplastischen
Kunststoff aufweist. Ein Monofil ist ein Garn aus einem einzigen Filament mit üblicherweise
einem Durchmesser von größer als 0,1 mm und praktisch endloser Länge. Sie werden üblicherweise
aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt, beispielweise im sog. Schmelzspinnverfahren.
Ein thermoplastischer Kunststoff ermöglicht dabei eine einfache und kostengünstige
Herstellung und ist robust und dehnfähig. Insbesondere wird das Seil aus einem Polyamid
gebildet.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Seil einen im Wesentlichen konstanten
Seildurchmesser und einen an das Stricknadelrückteil angrenzenden Endabschnitt, wobei
der Endabschnitt korrespondierend zu dem Stricknadelrückteil ausgebildet ist und einen
erhöhten Seildurchmesser aufweist. Somit wird ein sanfter Übergang von dem Stricknadelrückteil
zu dem Endabschnitt des Seils bereitgestellt, und das Hängenbleiben von Maschen an
diesem Übergang verhindert. Das thermoplastische Seil kann dabei beispielsweise auf
eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur erhitzt und anschließend gestaucht
werden. Durch das Stauchen kann das Seil in dem Endabschnitt derart verdickt werden,
dass der Außendurchmesser des Seils in dem Endabschnitt dem Außendurchmesser des endseitigen
Teils des Stricknadelrückteils entspricht. Somit geht das Stricknadelrückteil absatzfrei
in das Seil und insbesondere den Endabschnitt des Seils über.
[0030] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe ferner
durch ein Verfahren zum Herstellen einer Stricknadel, insbesondere einer Stricknadel
der eingangs genannten Art, gelöst. Das dient auch zur Erläuterung der ersten beiden
genannten Aspekte. Bei einem solchen Verfahren wird die eingangs genannte Aufgabe
dadurch gelöst, dass das Verfahren die Schritte umfasst: a) Bereitstellen eines zylindrischen,
insbesondere hohlzylindrischen Metallstücks, b) in - Kontakt - bringen von zumindest
drei Pressflächen mit dem Metallstück, c) Pressen des zylindrischen Metallstücks mittels
der Pressflächen in einen dreieckigen oder quadratischen Querschnitt mit den Griffflächen
mit jeweils mehreren abgerundeten Übergangsbereichen und in Längsrichtung verteilten
Erhebungen, wobei die Pressflächen zu jeder Erhebung jeweils eine korrespondierende
Ausnehmung aufweisen.
[0031] Hierbei wird durch ein einfaches und kommerziell übliches Herstellungsverfahren eine
Stricknadel hergestellt, welche die eingangs genannten Vorteile gemäß dem ersten und
zweiten Aspekt der Erfindung bietet. Durch das Pressen des zylindrischen Metallstücks
mittels der zumindest drei Pressflächen in einen dreieckigen, vorzugweise quadratischen
Querschnitt, werden Griffflächen hergestellt, welche eine einfache Handhabung der
Stricknadel ermöglichen. Ferner wird durch das Pressen des zylindrischen Metallstücks
mit den Pressflächen, welche im vollständig umgeformten Zustand des Metallstücks nur
abschnittsweise mit der Oberfläche des Metallstücks in Kontakt sind, ein Halteschaft
mit einem insbesondere dreieckigen oder viereckigen Querschnitt und abgerundeten Ecken
geformt. Durch die im vollständig umgeformten Zustand des Metallstücks nur abschnittsweise
mit der Oberfläche des Metallstücks in Kontakt stehenden Pressflächen bleiben freie
Bereiche an der Oberfläche des Metallstücks bestehen, welche auch weiterhin die Rundung
aufweisen und somit einen abgerundeten Übergang zwischen zwei benachbarten Griffflächen
ausbilden. Durch eine solche Rundung wird eine angenehme Handhabung erzielt und beispielweise
Druckstellen an den Händen eines Verwenders vermieden.
[0032] Durch die mittels eines solchen Verfahrens hergestellten in Längsrichtung der Stricknadel
verteilten Erhebungen wird ferner das Rutschen der Stricknadel in der Hand eines Verwenders
reduziert. Solche Erhebungen lassen sich durch das Pressen eines zylindrischen, insbesondere
hohlzylindrischen Metallstücks entweder gemeinsam mit dem Pressen des Metallstücks
herstellen oder können in einem nachgelagerten Prozessschritt auf die Griffflächen
des umgeformten Metallstücks aufgeprägt werden.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Verfahren ferner die Schritte d)
Umformen, insbesondere Reduzieren eines vorderseitigen stirnseitigen Abschnitts des
zylindrischen Metallstücks, in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine zum Herstellen
einer Stricknadelspitze, und/oder e) Umformen, insbesondere Reduzieren eines stirnseitigen
Abschnitts des zylindrischen Metallstücks, in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine
zum Herstellen eines Stricknadelrückteils. Somit wird durch Umformen, insbesondere
Reduzieren eine Stricknadelspitze bzw. ein Stricknadelrückteil hergestellt, welches
integral endseitig an dem Halteschaft ausgebildet ist. Durch ein solches Umformen,
insbesondere Reduzieren wird ferner die Festigkeit in dem vorderseitigen bzw. rückseitigen
Abschnitt des Metallstücks erhöht.
[0034] Durch diese so erzielten Vorteile des Herstellungsverfahrens ist an der so hergestellten
Stricknadel auch zu erkennen, dass sie durch ein solches Verfahren hergestellt wurde.
Bspw. unterscheidet sich eine Rundung, die beim Pressen eines runden Werkstücks in
einem Bereich verbleibt, der keinen Kontakt mit einem Presswerkzeug hatte, mit einer
durch Schleifen oder Fräsen gerundeten Rundung. Besonders sind keine Schleifspuren
vorhanden, der Übergang von Rundung zu flachem Bereich ist kontinuierlich und/oder
im Bereich der Rundung können gestauchte oder gestreckte Abschnitte beim Pressen entstehen
und sichtbar sein.
[0035] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Stricknadel gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung.
- Figur 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Rundstricknadel gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung.
- Figur 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Rundstricknadel in einer schematischen Darstellung.
- Figur 4
- zeigt einen Halteschaft einer erfindungsgemäßen Stricknadel in einer Detailansicht.
- Figur 5a
- zeigt ein Metallstück und ein Werkzeug zum Herstellen eines Halteschafts in einem
Ausgangszustand.
- Figur 5b
- zeigt das Metallstück und das Werkzeug zum Herstellen des Halteschafts gemäß Figur
5a in einem Endzustand.
[0036] Figur 1 zeigt schematisch eine Stricknadel 1 mit einer Stricknadelspitze 2 zum Verstricken
von Maschen und einem sich von der Stricknadelspitze 2 in einer Schaftlängsrichtung
L erstreckendem Halteschaft 4.
[0037] An dem Halteschaft 4, benachbart zu der Stricknadelspitze 2 sind mehrere Erhebungen
6 angeordnet, welche in Längsrichtung L verteilt sind.
[0038] Die Stricknadelspitze 2 ist endseitig verjüngend und bevorzugt konisch und spitz
zu laufend ausgebildet, sodass Maschen in einfacher Weise aufgenommen werden können.
[0039] Der Halteschaft 4 umfasst gemäß diesem Ausführungsbeispiel drei Griffflächen 8, 10,
12, welche jeweils mehrere Erhebungen 6 aufweisen.
[0040] Die Griffflächen 8, 10, 12 sind im Wesentlichen eben ausgebildet und erstrecken sich
entlang des Schaftes in Schaftlängsrichtung L. Die Erhebungen 6 sind dabei länglich
ausgebildet und quer zur Schaftlängsrichtung L angeordnet.
[0041] Wie die Detaildarstellung des Querschnittes mit dem Umfang U des Halteschafts 4 gemäß
Figur 1 zeigt, weist der Halteschaft 4 einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt
auf, und die drei Griffflächen 8, 10, 12 sind jeweils in einem Winkel von vorzugsweise
60 Grad relativ zu der jeweils benachbarten Grifffläche 8, 10, 12 angeordnet.
[0042] Die Griffflächen 8, 10 sind durch einen ersten abgerundeten Bereich 16 miteinander
verbunden, die Griffflächen 10, 12 sind durch einen zweiten abgerundeten Bereich 18
miteinander verbunden und die Griffflächen 12, 8 sind durch einen dritten abgerundeten
Bereich 20 miteinander verbunden.
[0043] Figur 2 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Stricknadel 1'. Die
Stricknadel 1' umfasst eine Stricknadelspitze 2' zum Verstricken von Maschen und einen
sich von der Stricknadelspitze 2' in einer Schaftlängsrichtung L erstreckenden Halteschaft
4' mit vier Griffflächen 8, 10, 12, 14.
[0044] Auf jeder der Griffflächen 8, 10, 12, 14 sind mehrere Erhebungen 6' angeordnet, welche
in Schaftlängsrichtung L beabstandet zueinander sind und sich quer zur Schaftlängsrichtung
L entlang der Griffflächen 8', 10', 12', 14' erstrecken.
[0045] Wie die Detaildarstellung gemäß Figur 2 zeigt, weist der Halteschaft 4' einen im
Wesentlichen rechteckigen, insbesondere quadratischen Querschnitt mit einem Umfang
U' auf.
[0046] Die Griffflächen 10', 14' sind dabei parallel und beabstandet zueinander angeordnet,
so, wie die Griffflächen 12', 8', welche ebenfalls parallel und beabstandet zueinander
angeordnet sind, wobei die Griffflächen 10', 14' orthogonal zu den Griffflächen 8',
12' verlaufen.
[0047] Jeweils zwei benachbarte Griffflächen, wie beispielweise Griffflächen 10', 12' sind
jeweils durch einen abgerundeten Übergangsbereich 18' miteinander verbunden. Die übrigen
Griffflächen 8', 10', 12', 14' sind in gleicherweise durch die abgerundeten Übergangsbereiche
16', 20', 22' miteinander verbunden.
[0048] Beim Stricken hat ein Verwender somit die Wahl durch Rotieren der Stricknadel 1'
um die Stricknadellängsachse L zwischen vier Haltepositionen zu wechseln und jeweils
zwei parallel und beabstandet zueinander angeordnete Griffflächen 8', 10', 12', 20',
zwischen den Fingern zu halten.
[0049] Figur 2 zeigt zudem einen Ausschnitt A der Querschnittsansicht. Dieser Ausschnitt
A enthält von dem Querschnitt die beiden Griffflächen 8' und 14' sowie den abgerundeten
Übergangsbereich 22'. Zu dem abgerundeten Übergangsbereich 22' ist zur Veranschaulichung
gestrichelt ein Hilfskreis 21' eingezeichnet, von dem der abgerundete Übergangsbereich
22' ein Kreissegment bildet. Zu dem Hilfskreis ist sein Radius eingezeichnet, der
gleichzeitig der Rundungsradius R
R des abgerundeten Übergangsbereichs 22' ist.
[0050] Figur 3 zeigt eine Rundstricknadel 100 mit einer ersten und einer zweiten Stricknadel
1, welche jeweils eine Stricknadelspitze 2 und einen sich in Schaftlängsrichtung L
von der Stricknadelspitze 2 aus erstreckenden Halteschaft 4 aufweisen. Der Einfachheit
halber sind teilweise dieselben Bezugszeichen wie in Figur 1 gewählt, weil vorzugsweise
auch entsprechende Übereinstimmungen bestehen.
[0051] Der Halteschaft 4 umfasst in bekannter Weise mindestens drei Griffflächen 8, 10,
12, (vgl. Figur 1) und mehrere auf den Griffflächen 8, 10, 12, vorzugsweise benachbart
zu der Stricknadelspitze 2, angeordnete Erhebungen 6.
[0052] Die Erhebungen 6 sind in Schaftlängsrichtung L (vgl. Figur 1) beabstandet zueinander
angeordnet.
[0053] Die Stricknadeln 1 umfassen jeweils ferner ein Stricknadelrückteil 24, welches an
einem der Stricknadelspitze 2 abgewandten Ende des Halteschafts 4 ausgebildet ist.
[0054] Ferner umfasst die Rundstricknadel 100 ein die beiden Stricknadeln 1 an ihren Stricknadelrückteilen
24 verbindendes Seil 26 zum Führen und Halten von Maschen.
[0055] Das Seil 26 wird dabei mit Hilfe des Stricknadelrückteils 24 mit dem Halteschaft
4 verbunden, sodass die Maschen über die Stricknadelspitze 2 und den Halteschaft 4
zu dem Seil 24 gelangen und auf diesem gehalten und geführt werden.
[0056] Ein solches Seil 26 ist bevorzugt aus einem Monofil ausgebildet, welches einen thermoplastischen
Kunststoff, besonders bevorzugt Polyamide wie beispielweise Nylon oder Perlon umfasst
oder vollständig aus einem solchen Material gebildet ist.
[0057] Wie die schematische Darstellung der Stricknadelspitze 2' und des sich anschließenden
Halteschafts 4' gemäß Figur 4 zeigt, weist der Halteschaft 4' den Schaftumfang U'
auf.
[0058] Die Erhebungen 6' sind in einem Erhebungsabstand A beabstandet zueinander angeordnet.
Der Erhebungsabstand A entspricht dabei bevorzugt dem 0,1- bis 1-fachen des Wertes
des Schaftumfangs U'.
[0059] Ferner weisen die Erhebungen 6' bevorzugt eine Erhebungshöhe H auf, welche 1 bis
10 % des Wertes des Schaftumfangs U' entspricht.
[0060] Ferner weist der abgerundete Übergangsbereich, vorliegend exemplarisch an dem Übergangsbereich
16' eingezeichnet, einen Rundungsradius R
R auf, der kleiner als 1/10 des Schaftumfangs U' ist.
[0061] Ferner weisen die Erhebungen 6' bevorzugt jeweils abschnittsweise eine teilzylindrische
Form mit einem Radius R
E auf. Der Radius R
E weist bevorzugt einen Wert von 200 % bis 500 % des Rundungsradius R
R des abgerundeten Übergangsbereichs 16' auf.
[0062] Die Figuren 5a und 5b zeigen die Herstellung des Halteschafts 4' durch Umformen schematisch.
[0063] Figur 5a zeigt ein Metallstück 28 und ein Werkzeug 30 in einem Ausgangszustand. Das
Werkzeug 30 weist vier Pressflächen 32, 34, 36, 38 auf, welche jeweils abschnittsweise
mit dem Metallstück in Kontakt stehen und auf welche jeweils eine Presskraft F aufgebracht
wird. Das Metallstück 28 ist hier als Hohlzylinder ausgebildet und im Querschnitt
dargestellt. Es weist eine zylindrische Wandung 27 mit einer Wandstärke 29 auf.
[0064] Figur 5b zeigt den Halteschaft 4' in einem Endzustand, in welchem die Pressflächen
32, 34, 36, 38 derart mit dem Metallstück 28 in Kontakt gekommen sind und mit der
Kraft F beaufschlagt wurden, dass vier Griffflächen 8', 10', 12' und 14' ausgebildet
sind.
[0065] Durch die Pressflächen 32, 34, 36, 38, welche bevorzugt Teil eines Presswerkzeugs
(nicht gezeigt) sind, wird das vorzugsweise zylindrische Metallstück 28 in einen insbesondere
quadratischen Querschnitt mit abgerundeten Übergangsbereichen 16', 18', 20', 22' gepresst.
Im Endzustand sind die Pressflächen 32, 34, 36, 38 nur abschnittsweise mit dem Halteschaft
4' in Kontakt, sodass im Bereich der Übergangsbereiche 16', 18', 20', 22' die abgerundete
Form des Metallstücks 28 im Wesentlichen erhalten ist.
[0066] Die Wandung 27 gemäß Figur 5a kann sich bei dieser Verformung auch verändert haben,
was in der Figur 5b durch die veränderte Wandung 27* angedeutet ist. Bspw. können
durch den Pressvorgang Einknicke 31 entstehen, die in der Figur 5b angedeutet sind
und nur beispielhaft für andere Verformungen der Wandung 27 zur Wandung 27* gezeigt
sind.
1. Stricknadel (1, 1'), insbesondere metallische Stricknadel (1, 1'), umfassend:
- eine Stricknadelspitze (2, 2') zum Verstricken von Maschen, und
- einen sich von der Stricknadelspitze (2, 2') in einer Schaftlängsrichtung (L) erstreckenden
Halteschaft (4, 4') mit wenigstens drei Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12', 14')
zum Halten der Stricknadel (1, 1'),
wobei die Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12', 14') jeweils mehrere in Längsrichtung
(L) verteilte Erhebungen (6, 6') aufweisen, und
jeweils zwei benachbarte Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12', 14') durch einen abgerundeten
Übergangsbereich (16, 18, 20, 16', 18', 20', 22') verbunden sind.
2. Stricknadel (1, 1') nach Anspruch 1,
wobei der Halteschaft (4, 4') vier Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12', 14') aufweist,
die jeweils paarweise parallel und beabstandet zueinander angeordnet sind, sodass
der Halteschaft (4, 4') einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt aufweist.
3. Stricknadel (1, 1') nach Anspruch 1 oder 2,
wobei zumindest ein Anteil der mehreren Erhebungen (6, 6') in einem an die Stricknadelspitze
(2, 2') angrenzenden Abschnitt der Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12', 14') angeordnet
ist.
4. Stricknadel (1, 1') nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei zum Herstellen des Halteschafts (4, 4') in einem Verformungsschritt ein zylindrisches,
im Querschnitt kreisförmiges, insbesondere hohlzylindrisches Metallstück so verformt
wird, dass zumindest drei Pressflächen (32, 34, 36, 38) derart mit dem Metallstück
in Kontakt kommen, dass die wenigstens drei Griffflächen (8, 10, 12, 8', 10', 12',
14') ausgebildet werden.
5. Stricknadel (1, 1') nach Anspruch 4,
wobei in dem Verformungsschritt das zylindrische Metallstück (28) in einem Presswerkzeug
(30) von mindestens drei, vorzugsweise vier Pressflächen (32, 34, 36, 38) im Wesentlichen
gleichzeitig in einen dreieckigen, oder quadratischen Querschnitt, mit den abgerundeten
Übergangsbereichen (16, 18, 20, 16', 18', 20', 22') gepresst wird.
6. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die in Längsrichtung (L) verteilten Erhebungen (6, 6') in einem bzw. dem Verformungsschritt
oder einem weiteren Verformungsschritt hergestellt werden, indem eine bzw. die Pressflächen
(32, 34, 36, 38) zu jeder Erhebung jeweils eine korrespondierende Ausnehmung aufweisen.
7. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
- der Halteschaft (4, 4') einen Schaftumfang U aufweist und die Erhebungen (6, 6')
in einem Erhebungsabstand A zueinander angeordnet sind, der dem 0,1- bis 1-fachen
Wert des Schaftumfangs U entspricht, und/oder
- die Erhebungen (6, 6') eine Erhebungshöhe H aufweisen, die 1 bis 10% des Wertes
des Schaftumfangs entspricht.
8. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei jeder abgerundete Übergangsbereich (16, 18, 20, 16', 18', 20', 22') jeweils
einen Rundungsradius R
R aufweist,
- der kleiner als 1/10 und/oder größer als 1/100, vorzugsweise größer als 1/50 eines
bzw. des Schaftumfangs ist, und/oder
- die Erhebungen (6, 6') jeweils abschnittsweise eine teilzylindrische Form mit einem
Erhebungsradius RE aufweisen und quer zur Schaftlängsrichtung (L) ausgerichtet sind, wobei der Erhebungsradius
RE einen Wert von 200% bis 500% des Rundungsradius RR des abgerundeten Übergangsbereichs (16, 18, 20, 16', 18', 20', 22') aufweist.
9. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das zylindrische Metallstück (28) Aluminium, Kupfer und/oder Messing aufweist.
10. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zum Herstellen des Halteschafts (4, 4') in dem Verformungsschritt ein hohlzylindrisches
Metallstück (28) mit einer Wandstärke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise mindestens
0,3 mm verformt wird.
11. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Stricknadelspitze (2, 2') durch Umformen, insbesondere Reduzieren eines
stirnseitigen Abschnitts des zylindrischen Metallstücks (28), in einer Rundknet- bzw.
Rundhämmermaschine erhalten wird.
12. Stricknadel (1, 1') nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend:
- ein Stricknadelrückteil (24), welches an einem der Stricknadelspitze (2, 2') abgewandten
Ende des Halteschafts (4, 4') ausgebildet ist,
wobei das Stricknadelrückteil (24) durch Umformen, insbesondere Reduzieren eines stirnseitigen
Abschnitts des zylindrischen Metallstücks (28), in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine
erhalten wird.
13. Rundstricknadel (100) umfassend
- eine erste und eine zweite Stricknadel (1, 1') nach Anspruch 12, und
- ein die beiden Stricknadeln an ihren Stricknadelrückteilen (24) verbindendes Seil
(26) zum Führen und Halten der Maschen,
wobei das Seil (26) jeweils mittels des Stricknadelrückteils (24) mit dem Halteschaft
(4, 4') verbunden ist, wobei das Stricknadelrückteil (24) dazu insbesondere mit dem
Halteschaft (4, 4') verpresst ist, und
wobei insbesondere das Seil (26) aus einem Monofil ausgebildet ist, welches einen
thermoplastischen Kunststoff aufweist, insbesondere ein Polyamid, und
wobei insbesondere das Seil (26) einen im Wesentlichen konstanten Seildurchmesser
und einen an das Stricknadelrückteil (24) angrenzenden Endabschnitt umfasst, der korrespondierend
zu dem Stricknadelrückteil (24) ausgebildet ist und einen erhöhten Seildurchmesser
aufweist.
14. Verfahren zum Herstellen einer Stricknadel (1, 1'), insbesondere einer Stricknadel
(1, 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend die Schritte:
a) Bereitstellen eines zylindrischen, insbesondere hohlzylindrischen Metallstücks
(28),
b) In-Kontakt-Bringen von zumindest drei Pressflächen (32, 34, 36, 38) mit dem Metallstück
(28),
c) Pressen des zylindrischen Metallstücks (28) mittels der Pressflächen (32, 34, 36,
38) in einen dreieckigen oder quadratischen Querschnitt, mit Griffflächen (8, 10,
12, 8', 10', 12', 14') mit jeweils mehreren abgerundeten Übergangsbereichen (16, 18,
20, 16', 18', 20', 22') und in Längsrichtung (L) verteilten Erhebungen (6, 6'), wobei
die Pressflächen (32, 34, 36, 38) zu jeder Erhebung jeweils eine korrespondierende
Ausnehmung aufweisen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, ferner umfassend den Schritt:
d) Umformen, insbesondere Reduzieren eines vorderseitigen stirnseitigen Abschnitts
des zylindrischen Metallstücks (28), in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine zum
Herstellen einer Stricknadelspitze (2, 2'), und/oder
e) Umformen, insbesondere Reduzieren eines stirnseitigen Abschnitts des zylindrischen
Metallstücks (28), in einer Rundknet- bzw. Rundhämmermaschine zum Herstellen eines
Stricknadelrückteils (24).