TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung und ein Reinigungsverfahren
zum Reinigen eines engen, gekrümmten Kanals.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der
EP 3446787 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren bekannt, die mittels einer Düse einen diskontinuierlichen
Flüssigkeitsstrahl erzeugen. Der Flüssigkeitsstrahl dient zum Reinigen, zur Oberflächenbehandlung
und zum Schneiden, mit einem verminderten Flüssigkeitsbedarf und einem verbesserten
Abrasionseffekt.
[0003] Aus der
EP 2716208 ist ein Reinigungsgerät für englumige Kanäle, Rohre und Leitungen, insbesondere von
Kanülen, Kathetern und Endoskopen bekannt. Dieses bekannte Reinigungsgerät umfasst
ein Gehäuse mit einem Spülraum, der eine Verteilkammer aufnimmt. Die Verteilkammer
weist einen Mediumseingang auf, der an einer Reinigungsflüssigkeitszuführung angeschlossen
ist, sowie einen Mediumsausgang, der über mehrere Verbindungsanschlüsse verfügt. An
den Verbindungsanschlüssen sind die zu reinigenden Kanülen, Katheter und Endoskope
auswechselbar angeordnet. Das Gehäuse stellt außerdem einen Sammeltopf bereit, in
dem sich die Reinigungsflüssigkeit nach ihrem Einsatz sammelt. Mittels einer Pumpe
wird die gesammelte Reinigungsflüssigkeit durch eine Reinigungszuführungsleitung und
durch mehrere Filter in einer Richtung mit 0,5 bar gefördert. Des Weiteren verfügt
das Reinigungsgerät über eine Druckluftzuführungsleitung, die in die Reinigungszuführungsleitung
mündet. Die Druckluftzuführungsleitung ist andernseits an eine Druckluftquelle angeschlossen.
Zu einem vorgebbaren Zeitpunkt wird ein Einlassventil geöffnet, wodurch Druckluft
mit 5 bar durch die Druckluftzuführungsleitung in die Reinigungsflüssigkeitszuführungsleitung
strömt und einen Druckstoß innerhalb der Reinigungsflüssigkeit hervorruft. Es entsteht
ein Zweiphasen-Reinigungsmedium aus Reinigungsflüssigkeit einerseits und Druckluft
andererseits, das aufgrund seiner Phasengrenzen mechanisch auf zu entfernende Verschmutzungen
an der Innenoberfläche der Kanülen, Katheter und Endoskope wirkt.
[0004] Aus der
EP 2815816 ist ein Verfahren zur optimierten Reinigung von flüssigkeitsdurchströmten Leitungen
oder Anlagen bekannt. Das bekannte Verfahren umfasst ein impulsweises Beaufschlagen
einer zumindest teilweise mit Flüssigkeit gefüllten Leitung mit Gas oder einem Gasgemisch
mit einer bestimmten Anzahl von Impulsen, wobei zwischen zwei Impulsen ein bestimmtes
Impulsinterval liegt.
[0005] Aus der
DE 67368 ist ein Verfahren zur Entfernung von festen Schlammniederschlägen aus Wasserrohrleitungen
durch Einblasen von Kohlensäure in die Wasserrohrleitung unter gleichzeitiger, anhaltender
oder stoßweiser Wasserspülung derselben bekannt. Ein Gemisch aus Wasser, Gasblasen
und optional schwerlöslicher Salze wirbelt durch die Rohrleitung und reibt die Schlammniederschläge
ab.
AUFGABE
[0006] Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin eine verbesserte Reinigungsvorrichtung
und ein verbessertes Reinigungsverfahren für die Reinigung eines engen, gekrümmten
Kanals zu schaffen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen eines engen, gekrümmten
Kanals gemäß Anspruch 1 zur Verfügung gestellt, welche insbesondere eine Flüssigkeitspumpe
umfasst, um eine Reinigungsflüssigkeit zu fördern. Die Flüssigkeitspumpe kann derart
ansteuerbar sein, dass sie die Reinigungsflüssigkeit mit variierendem Druck fördert.
Außerdem kann die Reinigungsvorrichtung eine Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung zum
Erzeugen von Gasbläschen umfassen, wobei die Reinigungsvorrichtung insbesondere derart
ausgelegt ist, dass sie Gasbläschen variierbarer Größe erzeugt und mit der Reinigungsflüssigkeit
zu einem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch mischt, um den engen, gekrümmten
Kanal mit dem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch zu reinigen.
[0008] Der Begriff Flüssigkeitspumpe umfasst insbesondere eine Arbeitsmaschine zum Fördern
einer Flüssigkeit bzw. eines inkompressiblen Fluids, z.B. eine Kreiselpumpe. Die Flüssigkeitspumpe
kann durch einen Elektromotor angetrieben werden, dessen Drehzahl durch ein elektrisches
Drehzahlsteuergerät bzw. einen elektrischen Drehzahlregler veränderbar eingestellt
werden kann. Der Druck der geförderten Reinigungsflüssigkeit hängt vorzugsweise von
der Drehzahl des Elektromotors der Flüssigkeitspumpe ab.
[0009] Die Reinigungsflüssigkeit umfasst insbesondere Wasser, Säure, Lauge und/oder Mischungen
daraus. Die Gasbläschen sind insbesondere Luftbläschen. Die Gasbläschen weisen beispielsweise
einen Durchmesser bzw. eine Größe in einem Bereich von 0,5 bis 8 mm auf. Der Ausdruck
Gasbläschen variierbarer Größe meint, dass die Reinigungsvorrichtung zu einem ersten
Zeitpunkt bzw. für eine erste Zeitdauer Gasbläschen mit im Wesentlichen gleicher erster
Größe erzeugt, während die Reinigungsvorrichtung zu einem zweiten Zeitpunkt bzw. für
eine zweite Zeitdauer Gasbläschen mit einer im Wesentlichen gleichen zweiten Größe
erzeugt, wobei die erste Größe ungleich der zweiten Größe ist, d.h. die Größe wird
variiert. Alternativ kann die Reinigungsvorrichtung Gasbläschen variierender Größe,
d.h. zu einem Zeitpunkt bzw. für eine Zeitdauer gleichzeitig Gasbläschen unterschiedlicher
Größen erzeugen. Die variierende Größe der Gasbläschen kann etwa durch einen Kompressor
mit steuerbarer Kompression und/oder durch den variierenden Druck der Reinigungsflüssigkeit
erzeugt werden.
[0010] Das Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch kann einen Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Schaum,
einen Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Nebel und/oder einen Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Dampf
umfassen.
[0011] Der Begriff Kanal umfasst vorzugsweise eine Röhre, ein Rohr, einen Durchbruch und
insbesondere einen Kühlkanal eines Spritzgusswerkzeugs, wobei der Kanal ein erstes
Ende bzw. eine erste Öffnung und ein anderes Ende bzw. eine zweite Öffnung aufweist.
Der Begriff eng meint insbesondere, dass die Länge des engen Kanals größer ist als
dessen Querschnittsfläche bzw. dessen Durchmesser. Beispielweise liegt der Durchmesser
eines engen Kanals in einem Bereich von 6,35 bis 25,4 mm, während seine Länge typischerweise
über 100 mm oder sogar über 500 mm liegen kann. Der Begriff gekrümmt meint vorzugsweise
einen Kanal der nicht geradlinig verläuft, sondern wenigstens eine Biegung, Krümmung,
Winkel oder dergleichen aufweist.
[0012] Spritzgusswerkzeuge, wie sie beispielsweise in der Kunststoffteileproduktion eingesetzt
werden, können ein oder mehrere Kühlkanäle aufweisen, etwa um ein schnelleres Abkühlen
des Spritzgusswerkzeugs bzw. eines gespritzten Kunststoffteils zu erreichen. Kurze
Abkühlzeiten sind meist bevorzugt, um insgesamt schnellere Takt- bzw. Fertigungszyklen
in der Kunststoffteileproduktion zu erzielen. Durch Kalkablagerungen, Korrosion oder
Verschmutzungen (im Folgenden allgemein als Verschmutzung bezeichnet) kann sich der
Durchmesser der Kühlkanäle mit der Zeit verringern, wodurch ein durch die Kühlkanäle
gepumptes Kühlmittel weniger Wärme vom Spritzgusswerkzeug bzw. dem Kunststoffteil
abführen kann und/oder eine niedrigere Durchflussrate, d.h. Volumenstrom, erzielt
wird.
[0013] Der Einsatz von 3D-gedruckten Spritzgusswerkzeugen ermöglicht neuerdings u.a. das
Herstellen von Spritzgusswerkzeugen mit komplex geformten, gekrümmten bzw. verwinkelten
Kühlkanälen. Ein typisches Aufbohren eines verschmutzten gekrümmten Kühlkanals mit
einem herkömmlichen Bohrer, um die Verschmutzung zu entfernen, ist wegen der Krümmung
nur unzureichend möglich. Manuelles Reinigen ist möglich aber meist aufwendig, teuer,
erzielt kein wiederholbares und/oder kein messbares Reinigungsergebnis. Manuelles
Reinigen kann außerdem umweltbelastend und gesundheitsbelastend sein.
[0014] Der variierende Druck der Reinigungsflüssigkeit kann in der Reinigungsflüssigkeit
Verwirbelungen hervorrufen, die gegenüber einer durch konstanten Druck hervorgerufenen
laminaren Strömung der Reinigungsflüssigkeit eine bessere Ablösung von Verschmutzungen
an einer Innenwand des engen, gekrümmten Kanals erzielen. Die Gasbläschen in dem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
rufen im Wesentlichen Phasenübergänge zwischen Flüssigkeit und Gas hervor und bewirken
mittels der wirbelnden Reinigungsflüssigkeit insbesondere ein Abbürsten von Verschmutzungen.
Gasbläschen mit einem Durchmesser bzw. einer Größe in einem Bereich von 0,5 bis 2
mm werden im Folgenden als klein bezeichnet, während solche im Bereich von 5 bis 8
mm als groß bezeichnet werden. Große Gasbläschen bewirken ein weiches bzw. schonenderes
Abbürsten von Verschmutzungen; kleine Gasbläschen bewirken ein hartes bzw. kraftvolles
Abbürsten von Verschmutzungen.
[0015] Herkömmliche Reinigungsgeräte und -verfahren sehen im Allgemeinen keine Gasbläschen
variierbarer Größe vor und mischen solche Größen-variierenden Gasbläschen insbesondere
auch nicht mit einer Druck-variierenden Reinigungsflüssigkeit.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung
einen Druckluftanschluss, einen Druckluftbehälter und/oder einen Druckluftkompressor
umfassen. In einer Kunststoffteilefertigung steht häufig ein Druckluftanschluss zur
Verfügung, an den die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung mit ihrem Druckluftanschluss
angeschlossen werden kann, um Gasbläschen zu erzeugen. Der Druckluftbehälter kann
Druckluft puffern oder Druckschwankungen ausgleichen. Der Druckluftkompressor kann
die Reinigungsvorrichtung vorteilhaft unabhängig von einem Druckluftanschluss machen.
Der Druckluftkompressor umfasst insbesondere einen Kompressor mit steuerbarer Kompression.
Der Kompressor ist insbesondere derart ansteuerbar, dass er die Gasbläschen mit variierender
Größe erzeugt.
[0017] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung insbesondere
eine Gasbläschen-Einblasvorrichtung aufweist, die die Gasbläschen in die Reinigungsflüssigkeit
einbläst und dadurch das Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch erzeugen kann.
Die Gasbläschen-Einblasvorrichtung umfasst etwa einen Hohlkörper mit mehreren Bohrungen,
wobei die Bohrungen unterschiedliche Durchmesser in einem Bereich von 0,1 bis 0,5
mm aufweisen. Der Hohlkörper kann eine Kugel umfassen, die innen hohl ist. Der Hohlkörper
umfasst vorzugsweise den Druckluftanschluss und/oder kann an den Druckluftspeicher
und/oder an den Druckluftkompressor angeschlossen sein. In den Hohlkörper zugeführte
Druckluft kann durch die Bohrungen entweichen. Der Hohlkörper taucht insbesondere
in die unter variierendem Druck geförderte Reinigungsflüssigkeit ein, sodass die entweichende
Druckluft in Form von Gasbläschen aus dem Hohlkörper austreten und sich mit der vorbeifließenden
Reinigungsflüssigkeit mischen kann. Die unterschiedlichen Durchmesser der Bohrungen
ermöglichen grundsätzlich ein Entstehen von Gasbläschen in unterschiedlichen Größen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
ein Durchflussratenmessgerät, d.h. ein Volumenstrommessgerät, stromabwärts von der
Flüssigkeitspumpe aufweisen, das eine Durchflussrate, d.h. einen Volumenstrom, der
Reinigungsflüssigkeit bzw. des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches misst.
Ist das Durchflussratenmessgerät stromabwärts von der Gasbläschen-Einblasvorrichtung
angeordnet so misst es insbesondere die Durchflussrate des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches,
ist es stromaufwärts von der Gasbläschen-Einblasvorrichtung angeordnet, so misst es
insbesondere die Durchflussrate der Reinigungsflüssigkeit. Je sauberer ein enger,
gekrümmter Kanal gereinigt wurde, umso höher ist im Allgemeinen die Durchflussrate
der Reinigungsflüssigkeit bzw. des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches. Mit
dem Durchflussratenmessgerät kann so vorteilhaft ein Reinigungsfortschritt und/oder
Reinigungsgrad des engen, gekrümmten Kanals bestimmt werden. Die Durchflussrate liegt
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 l/min und 75 l/min.
[0019] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung umfasst im Allgemeinen ein Druckmessgerät
stromabwärts von der Flüssigkeitspumpe, wobei das Druckmessgerät einen Druck der Reinigungsflüssigkeit
misst. Das Druckmessgerät und die Flüssigkeitspumpe können einen Druckregelkreis bilden,
um insbesondere einen vorbestimmen Druck der Reinigungsflüssigkeit erzeugen zu können.
Der Druck der Reinigungsflüssigkeit liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1,5
und 4,5 bar. Insbesondere variiert die Flüssigkeitspumpe den Druck im Bereich zwischen
1,5 und 4,5 bar kontinuierlich bzw. oszillierend. Die Druckvariation kann über die
Zeit gemessen z.B. sinusförmig, sägezahnförmig oder dreieckförmig sein.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
einen Behälter stromabwärts von dem engen, gekrümmten Kanal umfassen, wobei der Behälter
insbesondere zum Auffangen und zu einem Dekomprimieren des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
und/oder von Verschmutzung aus dem engen, gekrümmten Kanal dient.
[0021] Die Flüssigkeitspumpe, der Drucksensor, die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung, das
Durchflussratenmessgerät, ein erster Anschluss zum Anschließen an eine erste Öffnung
des engen, gekrümmten Kanals, ein zweiter Anschluss zum Anschließen an eine zweite
Öffnung des engen, gekrümmten Kanals und der Behälter können gemäß einer weiteren
Ausführungsform, insbesondere in der genannten Reihenfolge, einen Fluidkreislauf bilden.
Die Reinigungsvorrichtung kann ferner eine Strömungsrichtungswechseleinheit aufweisen,
um die Strömungsrichtung der Reinigungsflüssigkeit bzw. des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches
zu ändern. Die Strömungsrichtungswechseleinheit kann ein Reinigen des engen, gekrümmten
Kanals in zwei Richtungen bzw. in einer Vorwärts- und einer Rückwärtsrichtung ermöglichen.
Das Reinigen in Vorwärts- und einer Rückwärtsrichtung verbessert im Allgemeinen ein
Reinigungsergebnis, verringert ein Verstopfen des engen, gekrümmten Kanals und/oder
verkürzt eine Reinigungszeit. Gemäß einer bevorzugten Ausführung kann die während
eines Reinigungsvorgangs die Strömungsrichtungswechseleinheit die Richtung fortlaufend
in einem bestimmten Rhythmus ändern. In einer weiteren Ausgestaltung kann die erfindungsgemäße
Reinigungsvorrichtung wenigstens zwei Fluidkreisläufe zum Reinigungen von wenigstens
zwei engen, gekrümmten Kanälen aufweisen. Die erfindungsgemäße Reinigungsmaschine
mit mehreren Fluidkreisläufen kann so schneller etwa mehrere Kühlkanäle eines Spritzgusswerkzeugs
reinigen. Noch bevorzugter umfasst die Reinigungsvorrichtung vier Fluidkreisläufe.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann der Behälter einen Filter. Der Filter kann
zur Belüftung und als Reinigungsflüssigkeits-Spritzschutz dienen. Außerdem kann der
Filter ein Austreten von Gerüchen und/oder Gasen aus der Reinigungsflüssigkeit verringern
oder verhindern. Der Behälter ist vorzugsweise deckelseitig geöffnet, um aus dem engen,
gekrümmten Kanal austretendes Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch aufzufangen
und zu dekomprimieren. Im Behälter kann sich aus dem engen, gekrümmten Kanal herausgelöste
Verschmutzung durch die Schwerkraft auf einen Behälterboden absetzen. Nach Absetzen
der Verschmutzung und Ausgasen der Gasbläschen liegt im Wesentlichen wieder Reinigungsflüssigkeit
vor, die die Flüssigkeitspumpe in den Fluidkreislauf zurückführen, d.h. insbesondere
weiterverwenden, kann. Gleichzeitig können die Gasbläschen aus dem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
ausgasen. Der Behälter kann ferner eine Heizvorrichtung zum Heizen der Reinigungsflüssigkeit
umfassen. Wird etwa Säure erhitzt kann man ihre chemische Reaktionsbereitschaft und
damit ihre Reinigungsleistung erhöhen. Die Heizvorrichtung umfasst insbesondere einen
elektrisch betriebenen Heizwiderstand dessen Heizleistung steuerbar ist. Desweiten
kann der Behälter einen Temperatursensor zum Messen einer Temperatur der Reinigungsflüssigkeit
umfassen. Der Temperatursensor und die Heizvorrichtung können einen Temperaturregelkreis
bilden, um eine vorgebbare Temperatur der Reinigungsflüssigkeit zu erreichen. Gemäß
einer weiteren Ausgestaltung kann der Behälter einen pH-Wertsensor zum Messen eines
pH-Werts der Reinigungsflüssigkeit umfassen. Durch eine Wiederverwendung der Reinigungsflüssigkeit
nach einem Einsatz in einem engen, gekrümmten Kanal mit Verschmutzungen kann sich
der pH-Wert der Reinigungsflüssigkeit verändern. Detektiert der pH-Wertsensor ein
Erreichen eines vorbestimmten Schwellwerts, so kann die Reinigungsvorrichtung dies
anzeigen; einen Reinigungsvorgang anhalten; den vollständigen oder teilweisen Austausch
der Reinigungsflüssigkeit anzeigen und/oder konzentrierte bzw. neue Reinigungsflüssigkeit
zuführen oder gegen verbrauchte Reinigungsflüssigkeit austauschen. Nach Ende eines
Reinigungsvorganges kann die Reinigungsflüssigkeit für eine Entsorgung neutralisiert
werden, wobei der pH-Wertsensor das Neutralisieren überwacht.
[0023] Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren zum Reinigen eines engen, gekrümmten Kanals
umfasst insbesondere folgende Schritte:
Fördern einer Reinigungsflüssigkeit mit variierendem Druck mittels einer steuerbaren
Flüssigkeitspumpe; Erzeugen von Gasbläschen mit einer Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung;
Variieren der Größe der Gasbläschen mittels des variierendem Drucks der Reinigungsflüssigkeit;
Mischen der Gasbläschen und der Reinigungsflüssigkeit zu einem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
und Reinigen des engen, gekrümmten Kanals mittels des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches.
Gemäß einer Weiterbildung des Reinigungsverfahrens kann die Gasbläschen-Größe in Abhängigkeit
von der Querschnittsfläche des engen, gekrümmten Kanals eingestellt werden.
[0024] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und in der Beschreibung beschrieben.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung und
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel eines Reinigungsverfahrens gemäß der Erfindung.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0026] In der Figur 1 ist eine Reinigungsvorrichtung 100 zum Reinigen eines Kühlkanals 102
eines Spritzgusswerkzeugs 104 gemäß eines Ausführungsbeispiels der Erfindung gezeigt.
Die Reinigungsvorrichtung 100 umfasst einen Fluidkreislauf 106, der durch Pfeile angezeigt
ist. Die Spitze der Pfeile des Fluidkreislaufs 106 zeigen in eine Fließrichtung, d.h.
stromabwärts; die Enden der Pfeile zeigen in eine Fließ-Gegenrichtung, d.h. stromaufwärts.
Die Reinigungsvorrichtung 100 umfasst ferner eine Kreiselpumpe 108 mit einer elektronischen
Drehzahlregelung zum steuerbaren Fördern einer Reinigungslösung 109 entlang einer
Rohrleitung 107; einen Drucksensor 110, der stromabwärts von Kreiselpumpe 108 angeordnet
ist; einen Kunststoffhohlkörper 112 mit mehreren Bohrungen 114, die unterschiedliche
Durchmesser in einem Bereich zwischen 0,1 und 0,5 mm aufweisen und die in der ersten
Rohrleitung angeordnet sind, wobei der Kunststoffhohlkörper 112 an einen Druckluftanschluss
116 oder alternativ an einen Druckluftspeicher 118 oder einen Druckluftkompressor
120 angeschlossen ist; ein Volumenstrommessgerät 122, an das die Rohrleitung 107 angeschlossen
ist; eine an das Volumenstrommessgerät 122 angeschlossene Rohrleitung 124; ein Wegeventil
125 mit vier Anschlüssen, wobei die Rohrleitung 124 an einen ersten Anschluss des
Wegeventils 125 angeschlossen ist; einen zweiten Anschluss 126, der über eine Schlauchleitung
127 an eine erste Öffnung des Kühlkanals 102 anschließbar ist; einen dritten Anschluss
128 des Wegeventils 125, der über eine Schlauchleitung 129 an eine zweite Öffnung
des Kühlkanals 102 anschließbar ist; eine Rohrleitung 130, die an einem vierten Anschluss
des Wegeventils 125 angeschlossen ist, und einen Behälter 132, an den die Rohrleitung
130 angeschlossen ist. Der Behälter 132 umfasst deckelseitig einen Filter 134. Des
Weiteren umfasst der Behälter 132 einen Temperatursensor T, einen pH-Wertsensor pH
und eine elektrisch betriebene Heizwendel 138. Die Kreiselpumpe 108 und der Behälter
132 sind mittels einer Rohrleitung 140 verbunden.
[0027] Das Spritzgusswerkzeug 104 und der Kühlkanal 102 sind mittels eines additiven Fertigungsverfahrens
hergestellt. Der Kühlkanal 102 hat einen Durchmesser von 5 mm, d.h. er ist eng, und
weist mehrere Krümmungen auf, in denen sich durch Lagerung, durch Kühlflüssigkeit
und/oder durch Korrosion Verschmutzungen bilden. Die Reinigungsvorrichtung 100 ist
in der Lage diese Verschmutzungen zu lösen und abzutransportieren. Dazu wird die Reinigungsvorrichtung
100 zunächst mit den Kühlkanälen verbunden. Die Kreiselpumpe 108 fördert die Reinigungslösung
109 mit einem zwischen 1,5 und 4,5 bar oszillierenden Druck. Die Kreiselpumpe 108
ist dazu mit einem 3-phasigen, lüftergekühlten Permanentmagnet-Synchronmotor ausgerüstet.
Zur Drehzahlregelung verfügt die Kreiselpumpe 108 über einen Frequenzumrichter und
PI-Regler, die in einem Klemmenkasten der Kreiselpumpe 108 angeordnet sind. Der Drucksensor
110 bildet zusammen mit der Kreiselpumpe 108 einen Druckregelkreis, um den oszillierenden
Druck steuerbar erzeugen zu können.
[0028] Die Kreiselpumpe 108 fördert die Reinigungslösung 109 durch die Rohrleitung 107 zu
dem in der Rohrleitung angeordneten Kunststoffhohlkörper 112, der auch als Impfstelle
bezeichnet wird und aus dessen Bohrungen Druckluft in Form von Gasbläschen strömt.
Der Kunststoffhohlkörper ist kugelförmig mit einem Durchmesser von 10 mm und aus säurebeständigem
PVC hergestellt. Die Reinigungslösung 109 mischt sich mit den Gasbläschen zu einem
Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch. Je nach Momentandruck und/oder durchschnittlichem
Druck der Reinigungslösung 109 kann der Durchmesser der Gasbläschen von 0,5 bis 8
mm variiert werden, wobei Gasbläschen mit einem Durchmesser bzw. einer Größe in einem
Bereich von 0,5 bis 2 mm im Folgenden als klein bezeichnet werden, während solche
im Bereich von 5 bis 8 mm als groß bezeichnet werden. Der Druck fördert das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch
durch das Volumenstrommessgerät 122, das einen Volumenstrom des Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch
ermittelt. Liegt der Volumenstrom unter einem einstellbaren Schwellwert, so gilt der
Kühlkanal 102 noch als verschmutzt und die Reinigung wird fortgesetzt.
[0029] Der Druck fördert das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch anschließend weiter durch
die Rohrleitung 124 zum ersten Anschluss des Wegeventils 125. Das Wegeventil 125 ist
in einem ersten Zustand so eingestellt, dass es den ersten Anschluss mit dem zweiten
Anschluss 126 verbindet, sodass der Druck das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch
weiter durch die Schlauchleitung 127 zur ersten Öffnung des Kühlkanals 102 fördert.
Im Kühlkanal 102 ankommendes Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch bewirkt durch die
Kombination aus der Reinigungslösung, dem oszillierendem Druck und der Gasbläschen
eine bessere Ablösung der Verschmutzungen in dem engen, gekrümmten Kühlkanal 102 als
herkömmliche Reinigungsgeräte und -verfahren.
[0030] Der Druck fördert das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch mitsamt den abgelösten
Verschmutzungen aus der zweiten Öffnung des Kühlkanals 102 und durch die Schlauchleitung
129 zum dritten Anschluss 128 des Wegeventils 125. Das Wegeventil 125 ist im ersten
Zustand so eingestellt, dass es den dritten Anschluss 128 mit dem vierten Anschluss
verbindet, sodass das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch mitsamt den abgelösten
Verschmutzungen durch die Rohrleitung 130 und schließlich in den Behälter 132 gefördert
werden. Da der Behälter 132 nicht hermetisch abgeschlossen ist, sondern über den deckelseitigen
Filter 134 verfügt, dekomprimiert das Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch in dem
Behälter 132, d.h. die Gasbläschen entweichen durch den Filter 134 und es entsteht
wieder die Reinigungslösung 109. Absetzbare Bestandteile der Verschmutzung können
am Boden des Behälters 132 als Verschmutzungssediment 136 sedimentiert werden. Bestandteile
der Verschmutzung, die sich insbesondere chemisch mit der Reinigungslösung 109 verbunden
haben, reduzieren die Reinigungsleistung bzw. verdünnen die Reinigungslösung 109.
Der pH-Wertsensor pH ermittelt deshalb den pH-Wert der Reinigungslösung 109. Eine
chemische Reaktionsbereitschaft der Reinigungslösung 109 hängt von der Temperatur
der Reinigungslösung 109 ab. Um die chemische Reaktionsbereitschaft der Reinigungslösung
109 und damit eine Reinigungsgeschwindigkeit zu erhöhen erhitzt die Heizwendel 138
die Reinigungslösung 109 auf eine vorgebbare Temperatur. Der Temperatursensor T bildet
mit der Heizwendel 138 einen Temperaturregelkreis, um die vorgebbare Temperatur einstellen
zu können. Die Kreiselpumpe 108 saugt die Reinigungslösung 109 aus dem Behälter 132
über die Rohrleitung 140 an und führt sie dem Fluidkreislauf 106 wieder zu. Erreicht
der Volumenstrom einen einstellbaren Mindest-Volumenstrom oder ist eine vorbestimmte
Reinigungszeit erreicht, so gilt die Verschmutzung im Kühlkanal 102 als entfernt und
die Reinigung wird beendet. Nicht in Figur 1 gezeigt jedoch von der Reinigungsvorrichtung
100 umfasst sind ferner ein Frischwasser-Anschluss, ein Abwasser-Ablass-Hahn und ein
Starkstromanschluss. In einem zweiten Zustand kann das Wegeventil so eingestellt werden,
dass der erste Anschluss mit dem dritten Anschluss 128 verbunden ist und der vierte
Anschluss mit dem zweiten Anschluss 126, d.h. der Kühlkanal 102 wird in einer anderen
Fließrichtung gereinigt. Während eines Reinigungsvorgangs wird die Fließrichtung fortlaufend
in einem bestimmten Rhythmus geändert. Dadurch wird ein Verstopfen des Kühlkanals
und/oder der Reinigungsvorrichtung vermieden. Ferner bewirkt eine fortlaufende Änderung
der Fließrichtung eine Durchmischung der Reinigungsflüssigkeit 109.
[0031] In der Figur 2 ist eine Reinigungsvorrichtung 200 zum Reinigen mehrerer Kanäle gemäß
eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung gezeigt. Die Reinigungsvorrichtung
200 umfasst acht Anschlüsse 202 bis 216, um über Schlauchleitungen mit den Kanälen
verbunden zu werden. Die acht Anschlüsse 202 bis 216 sind über ein Wegeventil mit
ein oder mehreren Fluidkreisläufen 106 verbindbar. Die Reinigungsvorrichtung 200 umfasst
außerdem eine Speicherprogrammierbare Steuerung mit einem Touchscreen 218. Die Speicherprogrammierbare
Steuerung hat mehrere Sensor-Eingänge und Steuerausgänge, ein Betriebssystem und eine
Schnittstelle, über die ein Anwenderprogramm geladen werden kann. Das Anwenderprogramm
legt fest, wie die Steuerausgänge in Abhängigkeit von den Sensoreingängen geschaltet
werden. Die Sensor-Eingänge sind insbesondere mit dem Drucksensor 110, dem Volumenstrommessgerät
122, de Temperatursensor T und dem pH-Wertsensor pH, siehe Fig. 1, elektrisch verbunden.
Die Steuerausgänge sind insbesondere mit dem Frequenzumrichter der Kreiselpumpe 108,
dem Wegeventil 125 und der Heizwendel 138 elektrisch verbunden.
[0032] Die Reinigungsvorrichtung 200 kann gemäß eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
auf einer Flachpalette 220 montiert sein. Die Reinigungsvorrichtung 200 weist dazu
eine maximale Breite von 800 mm und eine maximale Länge von 1200 mm auf. Alternativ
kann die Reinigungsvorrichtung 200 integrierte Aussparungen für die Aufnahme von Gabelzinken
aufweisen. Diese Ausgestaltungen ermöglichen den einfachen Transport mittels eines
Flurfördergeräts mit Gabelzinken zu einem Spritzgusswerkzeug für einen Reinigungsvorgang
sowie ein einfaches Verstauen der Reinigungsvorrichtung 200 bei Nichtgebrauch z.B.
auf einem Palettenstellplatz in einem Hochregallager.
[0033] In der Figur 3 ist ein Reinigungsverfahren 300 gemäß eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung gezeigt. In einem Schritt 302 wird Reinigungsflüssigkeit mit variierendem
Druck mittels einer steuerbaren Flüssigkeitspumpe gefördert. In einem weiteren Schritt
304 werden Gasbläschen mit einer Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung erzeugt. In einem
weiteren Schritt 306 wird die Größe der Gasbläschen mittels des variierendem Drucks
der Reinigungsflüssigkeit variiert. In einem weiteren Schritt 308 werden die Gasbläschen
und die Reinigungsflüssigkeit zu einem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
gemischt. In einem weiteren Schritt 310 wird der enge, gekrümmte Kanal mittels des
Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches gereinigt. In einem weiteren Schritt,
nicht in Fig. 3 gezeigt, wird die Gasbläschen-Größe in Abhängigkeit von der Querschnittsfläche
des engen, gekrümmten Kanals eingestellt. In einem weiteren Schritt wird die Reinigungsflüssigkeit
nach Gebrauch mit einem Neutralisationsmittel neutralisiert und anschließend entsorgt.
Vor dem Schritt 302 kann die Flüssigkeitspumpe Frischwasser fördern, um mittels des
Volumenstrommessgeräts 122, siehe Fig. 1, eine Dichtigkeitsprüfung der Reinigungsvorrichtung
durchführen zu können. In einem weiteren Schritt kann die Speicherprogrammierbare
Steuerung nach Abschluss einer Reinigung einen Reinigungsbericht zu einem gereinigten
Spritzgusswerkzeug abspeichern, wobei der Bericht durch die Reinigung erzielte Volumenströme
von Spritzgusswerkzeug-Kühlkanälen und eine Spritzgusswerkzeugkennung umfasst.
[0034] Alle Reinigungsflüssigkeits- und Reinigungslösungs-Gasbläschen-Gemisch-führenden
Elemente der Reinigungsvorrichtung 100 sind gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels
aus Edelstahl gefertigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 100
- Reinigungsvorrichtung
- 102
- Kühlkanal
- 104
- Spritzgusswerkzeug
- 106
- Fluidkreislauf
- 107
- Rohrleitung
- 108
- Kreiselpumpe
- 109
- Reinigungslösung
- 110
- Drucksensor
- 112
- Kunststoffhohlkörper
- 114
- Bohrungen
- 116
- Druckluftanschluss
- 118
- Druckluftspeicher
- 120
- Druckluftkompressor
- 122
- Volumenstrommessgerät
- 124
- Rohrleitung
- 125
- Wegeventil
- 126
- Zweiter Anschluss
- 127
- Schlauchleitung
- 128
- Dritter Anschluss
- 129
- Schlauchleitung
- 130
- Rohrleitung
- 132
- Behälter
- 134
- Filter
- 136
- Verschmutzungssediment
- 138
- Heizwendel
- 140
- Rohrleitung
- pH
- pH-Wertsensor
- T
- Temperatursensor
- 200
- Reinigungsvorrichtung
- 202-216
- Anschlüsse
- 218
- Touchscreen
- 220
- Flachpalette
- 300
- Reinigungsverfahren
- 302-310
- Schritte
1. Reinigungsvorrichtung (100; 200) zum Reinigen eines engen, gekrümmten Kanals (102)
mit
einer Flüssigkeitspumpe (108), um eine Reinigungsflüssigkeit (109) zu fördern,
wobei die Flüssigkeitspumpe (108) derart ansteuerbar ist, dass sie die Reinigungsflüssigkeit
(109) mit variierendem Druck fördert, und
einer Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung (112) zum Erzeugen von Gasbläschen dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) derart ausgelegt ist, dass sie Gasbläschen variierbarer
Größe erzeugt und mit der Reinigungsflüssigkeit (109) zu einem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
mischt, um den engen, gekrümmten Kanal (102) mit dem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
zu reinigen.
2. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung (112) einen Druckluftanschluss (116), einen
Druckluftbehälter (118) und/oder einen Druckluftkompressor (120) umfasst.
3. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung (112) eine Gasbläschen-Einblasvorrichtung (112)
aufweist, die die Gasbläschen in die Reinigungsflüssigkeit einbläst und dadurch das
Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch erzeugt.
4. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gasbläschen-Einblasvorrichtung (112) einen Hohlkörper mit mehreren Bohrungen (114)
aufweist, wobei die Bohrungen unterschiedliche Durchmesser in einem Bereich von 0,1
bis 0,5 mm aufweisen.
5. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) ein Durchflussratenmessgerät (122) stromabwärts
von der Flüssigkeitspumpe (108) aufweist, das eine Durchflussrate der Reinigungsflüssigkeit
(109) bzw. des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch misst.
6. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) ein Druckmessgerät (110) stromabwärts von der
Flüssigkeitspumpe (108) aufweist, das einen Druck der Reinigungsflüssigkeit (109)
misst.
7. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) einen Behälter (132) stromabwärts von dem engen,
gekrümmten Kanal (102) zum Auffangen des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
und von Verschmutzung aus dem engen, gekrümmten Kanal (102) umfasst.
8. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flüssigkeitspumpe (108), der Drucksensor (110), die Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung
(112), das Durchflussratenmessgerät (122), ein erster Anschluss (128; 202 - 216) zum
Anschließen an eine erste Öffnung des engen, gekrümmten Kanals (102), ein zweiter
Anschluss (128; 202 - 216) zum Anschließen an eine zweite Öffnung des engen, gekrümmten
Kanals (102) und der Behälter (132), insbesondere in der genannten Reihenfolge, einen
Fluidkreislauf (106) bilden.
9. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) eine Strömungsrichtungswechseleinheit (125) aufweist,
um eine Strömungsrichtung der Reinigungsflüssigkeit (109) bzw. des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches
zu ändern.
10. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsvorrichtung (100; 200) wenigstens zwei Fluidkreisläufe (106) zum Reinigungen
von wenigstens zwei engen, gekrümmten Kanälen (102) umfasst.
11. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der Ansprüche 7 bis 10
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (132) einen Filter (134) umfasst.
12. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der Ansprüche 7 bis 11
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (132) eine Heizvorrichtung (138) zum Heizen der Reinigungsflüssigkeit
(109) umfasst.
13. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der Ansprüche 7 bis 12
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (132) einen Temperatursensor (T) zum Messen einer Temperatur der Reinigungsflüssigkeit
(109) umfasst.
14. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsflüssigkeit (109) eine Säure umfasst.
15. Reinigungsvorrichtung (100; 200) nach einem der Ansprüche 7 bis 14
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (132) einen pH-Wertsensor (pH) zum Messen eines pH-Werts der Reinigungsflüssigkeit
(109) umfasst.
16. Reinigungsverfahren (300) zum Reinigen eines engen, gekrümmten Kanals mit folgenden
Schritten:
Fördern einer Reinigungsflüssigkeit mit variierendem Druck mittels einer steuerbaren
Flüssigkeitspumpe (302);
Erzeugen von Gasbläschen mit einer Gasbläschen-Erzeugungseinrichtung (304);
Variieren der Größe der Gasbläschen mittels des variierendem Drucks der Reinigungsflüssigkeit
(306);
Mischen der Gasbläschen und der Reinigungsflüssigkeit zu einem Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisch
(308) und
Reinigen des engen, gekrümmten Kanals mittels des Gasbläschen-Reinigungsflüssigkeits-Gemisches
(310).
17. Reinigungsverfahren (300) nach Anspruch 16,
wobei die Gasbläschen-Größe in Abhängigkeit von der Querschnittsfläche des engen,
gekrümmten Kanals eingestellt wird.