[0001] Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine zum Richten eines Metallbands oder von
flächigen Metallteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere eine Richtmaschine
mit Wartungseinrichtung, sowie ein Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen
für die Wartung einer solchen Richtmaschine. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Wartungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Eine Richtmaschine der vorliegenden Art enthält eine Anzahl von oberen Richtwalzen,
die in einem oberen Walzenstuhl gelagert sind, und eine Anzahl von unteren Richtwalzen,
die in einem unteren Walzenstuhl gelagert sind. Die oberen und unteren Richtwalzen
sind so angeordnet, dass sie in einem Arbeitsbereich zwischen einem Einlauf und einem
Auslauf der Richtmaschine einen Richtspalt bilden, um von oben und von unten auf das
zu richtende Metallband oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung
vom Einlauf zum Auslauf durch die Richtmaschine zu führen.
[0003] Richtmaschinen der vorliegenden Art dienen dazu, Spannungen und Unebenheiten in Metallbändern
oder Metallteilen zu beseitigen. Die oberen und unteren Richtwalzen sind hierfür entlang
des Richtspalts solcherart versetzt zueinander angeordnet, dass das zu richtende Material
an den Richtwalzen alternierend nach oben und nach unten umgebogen wird. Das Biegen
erfolgt so, dass das Material zumindest an den ersten Richtwalzen über seine Streckgrenze
hinaus gebogen wird, so dass unerwünschte Biegungen sowie Spannungen im Material möglichst
vollständig beseitigt werden. Üblicherweise wird das Material an der ersten Richtwalze
der Richtmaschine stark plastifiziert. An jeder weiteren Richtwalze wird das Material
etwas weniger gebogen, und an der letzten Richtwalze wird das Material nicht mehr
plastifiziert, d.h. nur noch elastisch verformt.
[0004] In der metallverarbeitenden Industrie werden oft Metallbänder verwendet, die als
sogenannte Coils angeliefert und von dort zur Produktion abgewickelt werden. Durch
das Aufwickeln des Bandmaterials zu Coils, sowie durch eventuelle vorherige thermische
Behandlungen und dergleichen mehr entstehen Unebenheiten und Spannungen im Bandmaterial,
die für die Weiterverarbeitung ungünstig sind. Daher werden Metallbänder in der Regel
nach ihrem Abwickeln vom Coil durch den Richtspalt einer Richtmaschine der vorliegenden
Art geleitet, den sie eben und spannungsfrei verlassen. Entsprechendes gilt für flächige
Metallteile, die von unerwünschten Biegungen und Spannungen befreit werden sollen.
[0005] Zur Wartung einer Richtmaschine ist es von Zeit zu Zeit notwendig, die Richtwalzen
von außen zugänglich zu machen, beispielsweise um sie zu inspizieren, von Verunreinigungen
zu befreien oder gegebenenfalls auch auszutauschen. Da die Richtwalzen nicht nur im
oberen und unteren Walzenstuhl gelagert sind, sondern auch an eine Antriebsvorrichtung
gekoppelt sein müssen, und zudem in aller Regel mehrere Stützrollenpaare für jede
Richtwalze vorhanden sind, um die im Betrieb auf die Richtwalzen wirkenden Kräfte
aufzunehmen und eine Durchbiegung der Richtwalzen zu verhindern, ist es sehr aufwändig
und zeitraubend, den oberen und/oder unteren Walzenstuhl aus der Richtmaschine auszubauen
und auseinanderzunehmen, um die Richtwalzen zum Zwecke der anstehenden Wartungsarbeiten,
die auch in einer reinen Inspektion bestehen können, zugänglich zu machen. Hinzu kommt,
dass große Richtmaschinen mit Richtwalzen versehen sind, die jeweils mehrere hundert
kg wiegen können und daher nicht ohne Hilfsmittel handhabbar sind.
[0006] Um die Richtwalzen einer Richtmaschine der vorliegenden Art zugänglich machen zu
können, ohne die Walzenstühle ausbauen zu müssen, ist es beispielsweise aus der
EP 2 190 603 B1 bekannt, die oberen Richtwalzen und die unteren Richtwalzen jeweils zusammen mit
ihren Stützrollen und Stützrollenböcken auf einer oberen bzw. einer unteren Schieberplatte
zu befestigen, mit der sie an einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung
aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und in diesen wieder eingefahren
werden können. Zu diesem Zweck befinden sich gegenüber der Bedienseite der Richtmaschine,
an einer Antriebsseite derselben, Kupplungselemente zum An- und Abkuppeln von Antriebswellen
der Antriebsvorrichtung an und von den Richtwalzen. Die Richtwalzen dieser bekannten
Richtmaschine sind hierzu in einer Wechselkassette auf der jeweiligen Schieberplatte
befestigt, die sowohl zur Bedienseite als auch zur Antriebsseite der Richtmaschine
hin mit Lagerleisten versehen ist, in denen die Richtwalzen gelagert und gehalten
sind.
[0007] Dieses bekannte Konzept, Richtwalzen einer Richtmaschine der vorliegenden Art mittels
Schieberplatten an der Bedienseite der Richtmaschine herausfahren zu können, führt
zu einer erheblich vereinfachten Zugänglichkeit der Richtwalzen, da lediglich der
Richtspalt etwas geöffnet, Sicherungseinrichtungen der Schieberplatten bzw. der Walzenstühle
gelöst und die jeweilige Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausgezogen
werden muss, um Zugang zu den Richtwalzen zu erhalten. Die Schieberplatten fungieren
somit als Wartungseinrichtung für die Richtmaschine.
[0008] Vor allem bei Richtmaschinen mit Richtwalzen, die nicht mehr von Hand aus der Wechselkassette
entnommen bzw. von der zughörigen Schieberplatte entfernt werden können, da sie ein
entsprechendes Gewicht aufweisen, hat es sich allerdings herausgestellt, dass die
Zugänglichkeit der oberen Richtwalzen eine zusätzliche Herausforderung darstellt.
Denn wenn die oberen Richtwalzen zusammen mit der oberen Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich
der Richtmaschine herausgefahren werden, hängen die oberen Richtwalzen in ihren Lagern
unterhalb der oberen Schieberplatte und können ohne zusätzliche Sicherung nicht von
ihren Lagern gelöst werden. Auch das Entnehmen der oberen Richtwalzen ist erschwert,
da sie wegen der sich darüber befindlichen Schieberplatte hierfür nicht ohne weiteres
an einen Kran angehängt werden können, wie dies bei den unteren Richtwalzen, die naturgemäß
über der unteren Schieberplatte liegen, der Fall ist.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Richtmaschine der eingangs genannten
Art, in der zumindest eine untere Schieberplatte zum Ausfahren der unteren Richtwalzen
vorhanden ist, sowie ein Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung
einer Richtmaschine vorzuschlagen, wobei die vorgeschlagene Richtmaschine bzw. das
Verfahren eine verbesserte Zugänglichkeit der oberen Richtwalzen gewährleistet.
[0010] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Richtmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Richtmaschine finden sich in den Ansprüchen 2 bis 8; vorteilhafte Weiterbildungen
des Verfahrens sind in den Ansprüchen 13 bis 15 niedergelegt. Eine Richtmaschine mit
Wartungseinrichtung ist im Anspruch 9 definiert, während sich eine Wartungseinrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Anspruch 10 findet, und eine
bevorzugte Weiterbildung der Wartungseinrichtung Gegenstand des Anspruchs 11 ist.
[0011] Eine Richtmaschine der vorliegenden Erfindung umfasst demnach, wie zunächst an sich
bekannt, eine Anzahl von oberen Richtwalzen, die in einem oberen Walzenstuhl gelagert
sind, eine Anzahl von unteren Richtwalzen, die in einem unteren Walzenstuhl gelagert
sind, wobei die oberen und unteren Richtwalzen so angeordnet sind, dass sie zwischen
einem Einlauf und einem Auslauf der Richtmaschine in einem Arbeitsbereich einen Richtspalt
bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband oder Metallteil
einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung vom Einlauf zum Auslauf durch die
Richtmaschine zu führen, und umfasst weiterhin eine untere Schieberplatte, mit der
die unteren Richtwalzen an einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung
aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden
können. Eine obere Schieberplatte für die oberen Richtwalzen kann vorhanden sein;
sie ist jedoch in vielen Fällen verzichtbar, da nach dem erfinderischen Konzept die
oberen Richtwalzen zusammen mit den unteren Richtwalzen auf der unteren Schieberplatte
aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausgefahren werden können. Hierzu ist
erfindungsgemäß ein Wechselprisma als Wartungseinrichtung bzw. als Erweiterung der
Wartungseinrichtung vorgesehen, das in den Richtspalt eingesetzt werden kann (in der
Regel nachdem dieser aufgeweitet wurde) und das so ausgebildet ist, dass es dann bei
einem Ausfahren der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich auf den unteren
Richtwalzen aufliegt, während die oberen Richtwalzen auf dem Wechselprisma aufliegen.
[0012] Die untere Schieberplatte kann also wahlweise, wie an sich aus dem Stand der Technik
bekannt, mit den unteren Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren
und wieder in diesen eingefahren werden, oder aber gemäß der vorliegenden Erfindung,
nach Einlegen des Wechselprismas in den Richtspalt, mit den unteren Richtwalzen, mit
dem auf diesen aufliegenden Wechselprisma und mit den ihrerseits auf dem Wechselprisma
aufliegenden oberen Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren
und wieder eingefahren werden. Mit der zweiten Alternative eines Ausfahrens der unteren
Schieberplatte werden die oberen Richtwalzen zugänglich gemacht, und zwar vorteilhafterweise
solcherart, dass die oberen Richtwalzen, in der ausgefahrenen Stellung der unteren
Schieberplatte, von oben, insbesondere auch für einen Kran, zugänglich sind. Es ist
dann nicht, wie dies im Stand der Technik der Fall ist, eine obere Schieberplatte
vorhanden, die die oberen Richtwalzen nach oben überdecken und einen direkten Zugang
von oben verhindern würde.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung
einer Richtmaschine, die wie eben ausgeführt ausgestaltet ist, umfasst demnach das
Anheben des oberen Walzenstuhls relativ zum unteren Walzenstuhl zum Aufweiten des
Richtspalts (wobei es erfindungsgemäß nur auf die Relativbewegung ankommt, d.h. es
könnte auch der untere Walzenstuhl abgesenkt werden), das Einlegen eines Wechselprismas
in den aufgeweiteten Richtspalt, wobei das Wechselprisma vorzugsweise direkt, wahlweise
aber auch indirekt auf die unteren Richtwalzen aufgelegt wird, das Lösen einer oberen
Lagerleiste, in der die oberen Richtwalzen gelagert sind, vom oberen Walzenstuhl und
das Ablegen der oberen Richtwalzen auf dem Wechselprisma (wobei dieser Verfahrensschritt
zeitlich umgekehrt oder gleichzeitig durchgeführt werden kann), das Lösen einer unteren
Lagerleiste, in der die unteren Richtwalzen gelagert sind, und/oder der unteren Schieberplatte
vom unteren Walzenstuhl und das Herausziehen der unteren Schieberplatte mitsamt dem
auf den unteren Richtwalzen aufliegenden Wechselprisma und den auf dem Wechselprisma
aufliegenden oberen Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine.
[0014] Die erfindungsgemäße Richtmaschine besitzt vorzugsweise, wie an sich bekannt, zumindest
an der Bedienseite der Richtmaschine eine obere Lagerleiste, in der die oberen Richtwalzen
gelagert sind, sowie eine untere Lagerleiste, in der die unteren Richtwalzen gelagert
sind. Die oberen und unteren Lagerleiten sind direkt, oder vermittels einer Befestigung
in einer Schieberplatte indirekt, lösbar im jeweiligen Walzenstuhl befestigt, um die
unteren Richtwalzen, oder erfindungsgemäß wahlweise die unteren Richtwalzen zusammen
mit den oberen Richtwalzen, mit der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich
der Richtmaschine herausfahren zu können.
[0015] Die untere Schieberplatte der erfindungsgemäßen Richtmaschine kann untere Stützrollenblöcke
mit darin gelagerten Stützrollen tragen, auf denen die unteren Richtwalzen aufliegen
und von denen die unteren Richtwalzen im Betrieb der Richtmaschine gestützt werden.
Die untere Lagerleiste für die unteren Richtwalzen ist dann direkt oder indirekt an
der unteren Schieberplatte befestigt, so dass bei einem Ausziehen der unteren Schieberplatte
sowohl die Stützrollenböcke mit den darin gelagerten Stützrollen als auch die unteren
Richtwalzen zusammen mit der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine
ausgefahren und wieder eingefahren werden. Es kann auch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung zumindest eine Wechselkassette vorgesehen sein, in der insbesondere die
unteren Richtwalzen sitzen und die mit der unteren Schieberplatte ausgefahren und
eingefahren werden kann.
[0016] Vorzugsweise ist eine Mitnehmervorrichtung zum Koppeln der oberen Lagerleiste mit
der unteren Lagerleiste vorhanden. Diese Mitnehmervorrichtung kann sicherstellen,
dass die obere Lagerleiste mit den darin gelagerten oberen Richtwalzen zusammen mit
der unteren Lagerleiste, den unteren Richtwalzen und der unteren Schieberplatte aus
dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren wird. Diese Mitnehmervorrichtung
kann an der unteren Lagerleiste und/oder am Wechselprisma befestigt sein; letzteres
auch, um das Wechselprisma zusätzlich an die untere und obere Lagerleiste zu koppeln.
Vorzugsweise dienen an der Mitnehmervorrichtung angebrachte, schwenkbare Klemmlaschen
zum Befestigen der oberen Lagerleiste.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Richtmaschine besteht
im Vorhandensein einer Halteleiste zum Anbringen an der oberen Lagerleiste, wobei
die Halteleiste mit Aufnahme für die oberen Richtwalzen versehen ist, in denen die
oberen Richtwalzen zumindest in einen axialen Freiheitsgrad fixiert werden können.
Um beim Einfahren der oberen Richtwalzen ein Wiedereinkuppeln in Kupplungselemente
einer Antriebsvorrichtung zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn sich die Richtwalzen
trotz ihrer axialen Fixierung in der Halteleiste um ihre Längsachse drehen können.
Die Halteleiste stellt sicher, dass die oberen Richtwalzen zusammen mit der oberen
Lagerleiste aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren werden und nicht
etwa aus der Lagerleiste herausgezogen werden, da sie beispielsweise an ihrer gegenüberliegenden
Stirnseite im Kupplungselement der Antriebsvorrichtung steckenbleiben. Darüber hinaus
werden die Lager der oberen Richtwalzen in der oberen Lagerleiste durch die Halteleiste
beim Ausfahren entlastet, da die Halteleiste einen Kraftfluss von der unteren Schieberplatte
über die untere Lagerleiste, die Mitnehmervorrichtung und die obere Lagerleiste in
die oberen Richtwalzen sicherstellt, wenn die untere Schieberplatte herausgezogen
wird.
[0018] Das erfindungsgemäß vorhandene Wechselprisma besteht vorzugsweise im Wesentlichen
aus einem Rahmen mit mindestens zwei, im Rahmen gehaltenen und/oder Teile des Rahmens
bildenden Walzenauflageleisten. Um das Wechselprisma von Hand in den Richtspalt einlegen
und aus diesem entnehmen zu können, ist es vorzugsweise aus Aluminium oder einem sonstigen
Leichtmetall gefertigt.
[0019] Wenn die Halteleiste relativ zur oberen Lagerleiste, an der sie angebracht wird,
in einem axialen Freiheitsgrad bewegt werden kann, beispielsweise durch Abdrückbolzen,
kann die Halteleiste außerdem dazu verwendet werden, um die oberen Richtwalzen aus
der oberen Lagerleiste zu drücken und wieder in diese hineinzuziehen.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Richtmaschine, anhand
dessen auch ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert
wird, wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht des Arbeitsbereichs einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Richtmaschine, von der Bedienseite;
- Figur 2
- eine Ansicht wie Figur 1 in einem anderen Verfahrensstadium;
- Figur 3
- eine isometrische Ansicht eines Beispiels für ein Wechselprisma;
- Figur 4
- eine Ansicht wie Figur 1, in einem weiteren Verfahrensstadium;
- Figur 5
- eine isometrische Ansicht eines Beispiels für eine Halteleiste;
- Figur 6
- eine Ansicht wie Figur 1 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- Figur 7
- ein Ausschnitt aus einer Ansicht wie Figur 1 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- Figur 8
- eine isometrische Ansicht eines Teils der Richtmaschine aus Figur 1, mit ausgefahrener
Schieberplatte;
- Figur 9
- ein Detail aus Figur 8;
- Figur 10
- das Detail aus Figur 9 in einem späteren Verfahrensstadium und aus einem anderen Betrachtungswinkel;
- Figur 11
- das Detail aus Figur 9, in einem weiteren Verfahrensstadium;
- Figur 12
- das Detail aus Figur 9 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- Figur 13
- das Detail aus Figur 9 in einem weiteren Verfahrensstadium.
[0021] Figur 1 zeigt in einer seitlichen Ansicht einen Ausschnitt mit dem Arbeitsbereich
4 einer Richtmaschine, die exemplarisch gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestaltet
ist. Die gleiche Ansicht findet sich in den Figuren 2, 4 und 6, in denen für die gleichen
Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0022] Die in diesen Figuren dargestellte Richtmaschine weist einen oberen Walzenstuhl 1
und einen unteren Walzenstuhl 2 auf, die in einem (hier nicht sichtbaren) Rahmen gehalten
sind, wobei sich der obere Walzenstuhl 1 auf und ab bewegen kann, um einen Richtspalt
3 öffnen und schließen zu können. Oberhalb des Richtspalts 3 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel im oberen Walzenstuhl 1 sechs obere Richtwalzen 5 angeordnet,
während unterhalb des Richtspalts 3 im unteren Walzenstuhl 2 insgesamt sieben untere
Richtwalzen 6 vorhanden sind. Von den oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 sind in
diesen Darstellungen im Wesentlichen nur ihre zur Bedienseite hin weisenden, mit Axialkupplungselementen
versehenen Stirnseiten zu sehen.
[0023] Die oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 sind entlang des Richtspalts 3, also in einer
Arbeitsrichtung 7 von einem Einlauf 8 bis zu einem Auslauf 9 des Arbeitsbereichs 4,
solcherart versetzt zueinander angeordnet, dass ein Metallband (nicht dargestellt),
das von den Richtwalzen 5, 6 vom Einlauf 8 zum Auslauf 9 transportiert wird, an den
oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 alternierend nach oben und nach unten umgebogen
wird, um Spannungen und Unebenheiten im Material zu beseitigen.
[0024] Um hierbei ein Durchbiegen der oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 zu verhindern,
sind diese jeweils mit paarweise auf jede Richtwalze 5, 6 einwirkenden oberen Stützrollen
10 (von denen nur ein kleiner Teil zu sehen ist) bzw. unteren Stützrollen 11 im jeweiligen
Walzenstuhl 1, 2 abgestützt.
[0025] Die Stützrollen 10, 11 sind in jeweiligen Stützrollenböcken gelagert, wobei hier
nur für die unteren Stützrollen 11 die unteren Stützrollenböcke 14 sichtbar sind.
Diese unteren Stützrollenböcke 14 sitzen auf einer unteren Schieberplatte 15, die
quer zur Arbeitsrichtung 7, in den vorliegenden Abbildungen nach vorne, aus dem Arbeitsbereich
4 der Richtmaschine herausgezogen werden kann (vgl. Figur 8).
[0026] Die oberen Richtwalzen 5 sind unter anderem an der hier sichtbaren Bedienseite der
Richtmaschine in einer oberen Lagerleiste 12 gelagert, während die unteren Richtwalzen
6 hier in einer unteren Lagerleiste 13 gelagert sind.
[0027] Die vorliegende Richtmaschine ist außer der unteren Schieberplatte 15 auch mit einer
oberen Schieberplatte 16 ausgerüstet, die, von zwei oberen Schieberplattenstützen
17 abgestützt, aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen werden kann.
In entsprechender Weise wird auch die untere Schieberplatte 15 von zwei unteren Schieberplattenstützen
18 abgestützt, wenn sie aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen wird.
Je eine lösbare Sicherung 19 sichert die unteren und oberen Schieberplatten 15, 16
im Betrieb der Richtmaschine am jeweiligen Walzenstuhl 1, 2.
[0028] An der unteren Lagerleiste 13 ist am Einlauf 8 sowie auch am Auslauf 9 jeweils eine
Mitnehmervorrichtung 20 angebracht, die mit schwenkbaren Klemmlaschen 21 ausgerüstet
ist, welche zum Koppeln der oberen Lagerleiste 12 mit der unteren Lagerleiste 13 dienen.
[0029] In Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß vorhandenes bzw. verwendetes
Wechselprisma 22 dargestellt. Dieses ist aus Aluminium gefertigt und besteht im Wesentlichen
aus einem Rahmen 23, der wiederum zusammengesetzt ist aus zwei Seitenprofilen 24,
24' und drei diese verbindenden Walzenauflageleisten 25, 25', 25". Die Walzenauflageleisten
25 sind nach oben und nach unten mit Kerben 26 zur Aufnahme von Richtwalzen versehen,
weswegen diese Kerben 26 an der Oberseite und an der Unterseite jeweils gegeneinander
versetzt sind. Die Leichtbaukonstruktion des hier dargestellten Beispiels für ein
Wechselprisma 22 ermöglicht, dass dieses von Hand und ohne weitere Hilfsmittel gehandhabt
werden kann.
[0030] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Halteleiste 27, die mit Aufnahmen
28 für die oberen Richtwalzen 5 (vgl. Figur 6) ausgestattet ist und zwei Abdrückbolzen
29 sowie drehbare Ankerscheiben 31 aufweist.
[0031] In den übrigen Figuren sind gleiche Teile jeweils mit identischen Bezugszeichen versehen,
so dass insoweit auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen werden kann.
[0032] Um die oberen Richtwalzen 5 des vorliegenden Ausführungsbeispiels einer Richtmaschine
zu inspizieren und gegebenenfalls zu reinigen oder auszutauschen, muss erfindungsgemäß
nicht die obere Schieberplatte 16 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen
werden, sondern es kann nach dem folgenden Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgegangen werden:
Figur 1 zeigt die Ausgangsposition, d.h. die Richtmaschine, dessen Arbeitsbereich
4 hier in einer Ansicht der Bedienseite dargestellt ist, ist in einem betriebsbereiten
Zustand. Nach einem gegebenenfalls nötigen Ausfahren von Richtmaterial aus dem Richtspalt
3 wird zunächst, wie in Figur 2 gezeigt, der obere Walzenstuhl angehoben, um den Richtspalt
3 aufzuweiten. Danach wird das in Figur 3 dargestellte Wechselprisma händisch in den
geöffneten Richtspalt 3 eingelegt und der obere Walzenstuhl 1 wieder so weit abgesenkt,
bis die oberen Richtwalzen 5 auf dem Wechselprisma 22, genauer auf dessen Walzenauflageleisten
25 aufliegen. Gleichzeitig liegt das Wechselprisma 22 auf den unteren Richtwalzen
6 auf. Diese Situation zeigt Figur 4.
[0033] Die in Figur 5 dargestellte Halteleiste 27 wird, wie Figur 6 zeigt, mit ihren Aufnahmen
28 auf die stirnseitigen Enden der oberen Richtwalzen 5 aufgesteckt und die Abdrückbolzen
29 der Halteleiste 27 werden in dafür vorgesehene Gewindebohrungen 30 in der oberen
Lagerleiste 12 eingedreht. Mittels drehbarer Ankerscheiben 31 werden die Abdrückbolzen
29 an der Halteleiste 27 gehalten. Durch Verdrehen der Ankerscheiben 31 kann diese
Verbindung gelöst werden.
[0034] Wie sodann Figur 7 zeigt, werden nun die Klemmlaschen 21 der Mitnahmevorrichtung
20 verschwenkt und an der oberen Lagerleiste 12 befestigt, um diese mit der unteren
Lagerleiste 13 zu koppeln, an der die Mitnehmervorrichtung 20 befestigt ist. Die unteren
und oberen Lagerleisten 12, 13 sind somit durch die Mitnehmervorrichtung 20 aneinander
fixiert, während die oberen Richtwalzen 5 mittels der Halteleiste 27 und deren Abdrückbolzen
29 an der oberen Lagerleiste 12 jedenfalls in einem axialen Freiheitsgrad (eine Rotation
der oberen Richtwalzen 5 bleibt möglich) fixiert ist.
[0035] Nun wird die untere Schieberplatte 15, wie dies in Figur 8 dargestellt ist, abgestützt
durch zwei untere Schieberplattenstützen 18, quer zur Arbeitsrichtung 7 aus dem Arbeitsbereich
4 der Richtmaschine herausgezogen. Die untere Schieberplatte 15 trägt, wie Figur 8
deutlich zeigt, die unteren Stützrollenböcke 14 mit den unteren Stützrollen 11 sowie
die darauf aufliegenden unteren Richtwalzen 6, wobei die untere Lagerleiste 13 zusätzlich
direkt mit der unteren Schieberplatte 15 verbunden ist. Mit dem Herausziehen der unteren
Schieberplatte 15 werden somit die unteren Richtwalzen 6 aus dem Arbeitsbereich 4
der Richtmaschine ausgefahren.
[0036] Aufgrund der Kopplung der oberen Lagerleiste 12 mit der unteren Lagerleiste 13 über
die Mitnehmervorrichtung 20, sowie aufgrund der axial formschlüssigen Fixierung der
oberen Richtwalzen 5 an der Halteleiste 27 und somit auch an der oberen Lagerleiste
12, und letztlich auch aufgrund dessen, dass die oberen Richtwalzen 5 auf dem Wechselprisma
22 aufliegen, welches seinerseits auf den unteren Richtwalzen 6 aufliegt, werden mit
dem Herausziehen der unteren Schieberplatte 15 gleichzeitig auch die oberen Richtwalzen
5 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine ausgefahren und hierbei gegebenenfalls
an der Antriebsseite der Richtmaschine aus entsprechenden Kupplungselementen gelöst.
[0037] Wie anhand Figur 8 unmittelbar einleuchtet, sind die oberen Richtwalzen 5 direkt
von oben zugänglich und können insbesondere inspiziert werden, ohne dass die obere
Schieberplatte 16 hierbei stören würde. Auch ein Entnehmen einzelner oberer Richtwalzen
5 mit Hilfe eines Krans ist nach Durchführen der folgenden Verfahrensschritte leicht
möglich:
Wie Figur 9 zeigt, werden die Abdrückbolzen 29 der Halteleiste 27 in die Gewindebohrungen
30 eingedreht, wodurch wegen der axial formschlüssigen Fixierung der oberen Richtwalzen
5 in den Aufnahmen 28 der Halteleiste 27 die oberen Richtwalzen 5 aus der oberen Lagerleiste
12 axial nach hinten herausgedrückt werden. Diese Situation zeigt Figur 10.
[0038] Danach werden die Ankerscheiben 31 gedreht und die Halteleiste 27 entfernt sowie
die Klemmlaschen 21 der Mitnehmervorrichtung 20 gelöst, wonach sich die in Figur 11
dargestellte Situation ergibt. Die obere Lagerleiste 12 ist nun in Axialrichtung der
oberen Richtwalzen 5 frei bewegbar, so dass sie nach vorne herausgezogen werden kann,
vgl. Figur 12, und schließlich entfernt wird, vgl. Figur 13. Die oberen Richtwalzen
5 sind nun einzeln von oben frei entnehmbar und können insbesondere mittels eines
Krans herausgehoben werden, um sie beispielsweise ersetzen zu können.
[0039] Um die Richtmaschine wieder betriebsfertig zu machen, müssen die beschriebenen Verfahrensschritte
ganz einfach nur in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden.
[0040] Um die unteren Richtwalzen 6 zugänglich zu machen, verbleiben die oberen Richtwalzen
5 im oberen Walzenstuhl 1, und die untere Schieberplatte 15 wird in der herkömmlichen
Art und Weise aus dem Arbeitsbereich 4 herausgezogen.
1. Richtmaschine zum Richten eines Metallbands oder von flächigen Metallteilen,
mit einer Anzahl von oberen Richtwalzen (5) in einem oberen Walzenstuhl (1) und einer
Anzahl von unteren Richtwalzen (6) in einem unteren Walzenstuhl (2),
wobei die oberen und unteren Richtwalzen (5,6) so angeordnet sind, dass sie zwischen
einem Einlauf (8) und einem Auslauf (9) der Richtmaschine in einem Arbeitsbereich
(4) einen Richtspalt (3) bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband
oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung (7) vom Einlauf (8)
zum Auslauf (9) durch die Richtmaschine zu führen,
und mit einer unteren Schieberplatte (15), mit der die unteren Richtwalzen (6) an
einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung (7) aus dem Arbeitsbereich
(4) der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden können,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Wechselprisma (22) zum Einsetzen in den Richtspalt (3) vorgesehen ist, das so
ausgebildet ist, dass es bei einem Ausfahren der unteren Schieberplatte (15) aus dem
Arbeitsbereich (4) auf den unteren Richtwalzen (6) aufliegen kann und gleichzeitig
die oberen Richtwalzen (5) auf dem Wechselprisma (22) aufliegen können.
2. Richtmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die oberen Richtwalzen (5) zumindest an der Bedienseite der Richtmaschine in einer
oberen Lagerleiste (12) und die unteren Richtwalzen (6) zumindest an der Bedienseite
der Richtmaschine in einer unteren Lagerleiste (13) gelagert sind, wobei die oberen
und unteren Lagerleisten (12, 13) lösbar im jeweiligen Walzenstuhl (1, 2) befestigt
sind.
3. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der unteren Schieberplatte (15) untere Stützrollenböcke (14) mit darin gelagerten
unteren Stützrollen (11) befestigt sind, auf denen die unteren Richtwalzen (6) aufliegen.
4. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Lagerleiste (13) direkt oder indirekt an der unteren Schieberplatte (15)
befestigt ist.
5. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mitnehmervorrichtung (20) zum Koppeln der oberen Lagerleiste (12) mit der unteren
Lagerleiste (13) vorhanden ist, wobei die Mitnehmervorrichtung (20) insbesondere an
der unteren Lagerleiste (13), an der unteren Schieberplatte (15) und/oder am Wechselprisma
(22) befestigt ist.
6. Richtmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mitnehmervorrichtung (20) schwenkbare Klemmlaschen (21) zum Befestigen an der
oberen Lagerleiste (12) aufweist.
7. Richtmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Halteleiste (27) zum Anbringen an der oberen Lagerleiste (12) vorhanden ist,
wobei die Halteleiste (27) mit Aufnahmen (28) für die oberen Richtwalzen (5) versehen
ist, um die oberen Richtwalzen (5) zumindest in einem axialen Freiheitsgrad zu fixieren.
8. Richtmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wechselprisma (22) im Wesentlichen aus einem Rahmen (23) mit mindestens zwei,
im Rahmen (23) gehaltenen und/oder Teile des Rahmens bildenden Walzenauflageleisten
(25, 25', 25") besteht.
9. Richtmaschine mit Wartungseinrichtung, umfassend eine Richtmaschine zum Richten eines
Metallbands oder von flächigen Metallteilen,
mit einer Anzahl von oberen Richtwalzen (5) in einem oberen Walzenstuhl (1) und einer
Anzahl von unteren Richtwalzen (6) in einem unteren Walzenstuhl (2),
wobei die oberen und unteren Richtwalzen (5,6) so angeordnet sind, dass sie zwischen
einem Einlauf (8) und einem Auslauf (9) der Richtmaschine in einem Arbeitsbereich
(4) einen Richtspalt (3) bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband
oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung (7) vom Einlauf (8)
zum Auslauf (9) durch die Richtmaschine zu führen,
und mit einer unteren Schieberplatte (15), mit der die unteren Richtwalzen (6) an
einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung (7) aus dem Arbeitsbereich
(4) der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden können,
insbesondere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Wartungseinrichtung ein Wechselprisma (22) zum Einsetzen in den Richtspalt (3)
vorgesehen ist, das so ausgebildet ist, dass es bei einem Ausfahren der unteren Schieberplatte
(15) aus dem Arbeitsbereich (4) auf den unteren Richtwalzen (6) aufliegen kann und
gleichzeitig die oberen Richtwalzen (5) auf dem Wechselprisma (22) aufliegen können.
10. Wartungseinrichtung für eine Richtmaschine mit einer Anzahl von oberen Richtwalzen
(5) in einem oberen Walzenstuhl (1) und einer Anzahl von unteren Richtwalzen (6) in
einem unteren Walzenstuhl (2), wobei die oberen und unteren Richtwalzen (5,6) so angeordnet
sind, dass sie zwischen einem Einlauf (8) und einem Auslauf (9) der Richtmaschine
in einem Arbeitsbereich (4) einen Richtspalt (3) bilden, um von oben und von unten
auf das zu richtende Metallband oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung
(7) vom Einlauf (8) zum Auslauf (9) durch die Richtmaschine zu führen, und mit einer
unteren Schieberplatte (15), mit der die unteren Richtwalzen (6) an einer Bedienseite
der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung (7) aus dem Arbeitsbereich (4) der Richtmaschine
ausgefahren und wieder eingefahren werden können, insbesondere für eine Richtmaschine
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wartungseinrichtung im Wesentlichen aus einem Wechselprisma (22) zum Einsetzen
in den Richtspalt (3) besteht, das so ausgebildet ist, dass es bei einem Ausfahren
der unteren Schieberplatte (15) der Richtmaschine aus dem Arbeitsbereich (4) auf den
unteren Richtwalzen (6) aufliegen kann und gleichzeitig die oberen Richtwalzen (5)
auf dem Wechselprisma (22) aufliegen können.
11. Wartungseinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wechselprisma (22) im Wesentlichen aus einem Rahmen (23) mit mindestens zwei,
im Rahmen (23) gehaltenen und/oder Teile des Rahmens bildenden Walzenauflageleisten
(25, 25', 25") besteht.
12. Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung einer Richtmaschine
mit einer Anzahl von oberen Richtwalzen (5) in einem oberen Walzenstuhl (1) und einer
Anzahl von unteren Richtwalzen (6) in einem unteren Walzenstuhl (2), wobei die oberen
und unteren Richtwalzen (5, 6) so angeordnet sind, dass sie zwischen einem Einlauf
(8) und einem Auslauf (9) der Richtmaschine in einem Arbeitsbereich (4) einen Richtspalt
(3) bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband oder Metallteil
einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung (7) vom Einlauf (8) zum Auslauf (9)
durch die Richtmaschine zu führen, und mit einer unteren Schieberplatte (15), mit
der die unteren Richtwalzen (6) an einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung
(7) der Richtmaschine aus dem Arbeitsbereich (4) ausgefahren und wieder eingefahren
werden können, wobei die oberen Richtwalzen (5) zumindest an der Bedienseite der Richtmaschine
in einer oberen Lagerleiste (12) und die unteren Richtwalzen (6) zumindest an der
Bedienseite der Richtmaschine in einer unteren Lagerleiste (13) gelagert sind und
die oberen und unteren Lagerleisten (12, 13) lösbar direkt oder indirekt im jeweiligen
Walzenstuhl (1, 2) befestigt sind, insbesondere unter Verwendung einer Richtmaschine
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 oder unter Verwendung einer Richtmaschine
mit Wartungseinrichtung nach Anspruch 9, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte
aufweist:
- Anheben des oberen Walzenstuhls (1) und/oder Absenken des unteren Walzenstuhls (2)
zum Aufweiten des Richtspalts (3),
- Einlegen eines Wechselprismas (22) in den aufgeweiteten Richtspalt (3), indem es
direkt oder indirekt auf die unteren Richtwalzen (6) aufgelegt wird,
- Lösen der oberen Lagerleiste (12) vom oberen Walzenstuhl (1) und Ablegen der oberen
Richtwalzen (5) auf dem Wechselprisma (22),
- Lösen der unteren Lagerleiste (13) und/oder der unteren Schieberplatte (15) vom
unteren Walzenstuhl (2),
- Herausziehen der unteren Schieberplatte (15) mitsamt dem auf den unteren Richtwalzen
(6) aufliegenden Wechselprisma (22) und den auf dem Wechselprisma (22) aufliegenden
oberen Richtwalzen (5) aus dem Arbeitsbereich (4) der Richtmaschine.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei vor dem Herausziehen der unteren Schieberplatte
(15) die obere Lagerleiste (12) mit der unteren Lagerleiste (13) gekoppelt wird, um
zu gewährleisten, dass die obere Lagerleiste (12) mit den oberen Richtwalzen (5) zusammen
mit der unteren Lagerleiste (13), den unteren Richtwalzen (6) und der unteren Schieberplatte
(15) aus dem Arbeitsbereich (4) der Richtmaschine herausgezogen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei nach dem Herausziehen der unteren
Schieberplatte (15) die oberen Richtwalzen (5) von der oberen Lagerleiste (12) gelöst
werden, um einzelne Richtwalzen (5) entnehmen zu können.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Lösen der oberen Richtwalzen (5) von der oberen
Lagerleiste (12) mit Hilfe einer Halteleiste (27) erfolgt, die mit Aufnahmen (28)
für die oberen Richtwalzen (5) versehen ist, in denen die oberen Richtwalzen (5) zumindest
in einem axialen Freiheitsgrad fixiert werden, wobei die Halteleiste (27) relativ
zur oberen Lagerleiste (12) in einem axialen Freiheitsgrad bewegt wird, um die oberen
Richtwalzen (5) aus der oberen Lagerleiste (12) zu lösen.