[0001] Die Erfindung betrifft einen Profil-Richtapparat nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Dieser Profil-Richtapparat ist für einen Einsatz in einer Profilieranlage vorgesehen,
mit der ein Metallprofil mittels Walzprofilieren entlang einer Längsachse des Metallprofils
hergestellt wird.
[0002] Ein solcher Profil-Richtapparat ist zum Korrigieren von axialen Abweichungen des
Metallprofils von einer vorgegebenen Profilgeometrie vorgesehen. Er umfasst ein Gestell,
durch das das Metallprofil durchläuft, und mindestens zwei zusammenwirkende im Gestell
gelagerte, das Metallprofil zwischen sich aufnehmende Korrekturrollen, die, auf die
Längsachse des Metallprofils bezogen, in zwei radialen Richtungen sowie in einer Drehrichtung
verstellbar sind.
[0003] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Korrigieren von axialen Abweichungen
eines Metallprofils von einer vorgegebenen Profilgeometrie in einer Profilieranlage
unter Verwendung eines solchen Profil-Richtapparats.
[0004] Eine Profilieranlage fertigt in der Regel aus einem Metallband quasi endlos Profile
unterschiedlichster Querschnittsformen, wobei die Bezeichnung "Profil" hier auch Rohre
mit einschließen soll. Je nach Profilform kommen hierfür eine Vielzahl von Rollumformwerkzeugen
zum Einsatz, die in typischerweise 20 bis 30 in Linie hintereinander angeordneten
Umformstationen gruppenweise zusammengefasst sind und das gewünschte Metallprofil
mittels stufenweiser Kaltumformung sukzessive einformen. Das Ausgangsmaterial ist
meist ein Metallband, es kann sich aber auch um Platinen oder bereits vorgeformte
Ausgangsprofile handeln, die in der Profilieranlage zu einem gewünschten Profil umgeformt
werden. Vor, zwischen oder nach den Umformstationen weisen Profilieranlagen meist
noch weitere Bearbeitungsstationen auf, wie beispielsweise Vorrichtungen zum Einbringen
von Öffnungen oder Abbiegungen in das Profil, Kalibriereinrichtungen, Schweißvorrichtungen
oder eine Trenneinrichtung zum Ablängen des quasi endlos hergestellten Profils in
Profilstücke, die das Endprodukt der Profilieranlage darstellen.
[0005] Insbesondere bei asymmetrischen Profilgeometrien, aber systembedingt auch bei den
meisten symmetrischen Profilgeometrien entstehen beim Einformen des Profils in den
einzelnen Umformstationen Längsdehnungen im Material, die über den Querschnitt inhomogen
verteilt sind. Vor allem dann, wenn diese Längsdehnungen in bleibenden Längungen oder
Stauchungen einzelner Profilabschnitte resultieren, kann es nachfolgend zu Abweichungen
der Profilgeometrie entlang der Längsachse des Metallprofils kommen, wie z.B. eine
Torsion des Metallprofils oder longitudinal fortschreitende Abweichungen von der Längsachse,
aufgrund deren das Metallprofil im Ergebnis nicht gerade, sondern leicht gebogen geformt
ist.
[0006] Zur Korrektur solcher unerwünschter Gestaltabweichungen entlang der Längsachse, d.h.
solcher axialer Abweichungen des Metallprofils von der vorgegebenen Profilgeometrie
ist es bekannt, einen Profil-Richtapparat der vorliegenden Art in die Profilieranlage
einzusetzen. Aufgrund seiner Korrekturrollen, die das durch das Gestell durchlaufende
sowie stromaufwärts und/oder stromabwärts des Profil-Richtapparats in Umformstationen
eingespannte Metallprofil zwischen sich aufnehmen, kann das Metallprofil axial gebogen
oder tordiert werden, indem die Korrekturrollen in radialen Richtungen, die bevorzugt
orthogonal zueinander stehen und meist die Horizontale und die Vertikale sind, und/oder
in einer Drehrichtung um die Längsachse des Metallprofils verstellt werden. Mit einer
solchen axialen Biegung bzw. Torsion, die der Profilrichtapparat in das Metallprofil
einbringt, kann einer zuvor genannten axialen Abweichung der Profilgeometrie entgegengewirkt
werden, um zu gewährleisten, dass das Profilierergebnis ein gerades Metallprofilstück
ohne Bogenbildung oder Verdrehung ist.
[0007] Bekannte Profil-Richtapparate werden von erfahrenem Bedienpersonal einer Profilieranlage
eingestellt. Zeigt sich beim Einfahren der Profilieranlage, dass das Arbeitsergebnis
hinsichtlich etwaiger axialer Abweichungen des Metallprofils von der vorgegebenen
Profilgeometrie nicht optimal ist, oder stellt sich im laufenden Betrieb der Profilieranlage
heraus, dass solche axialen Abweichungen auftreten oder zunehmen, wirkt das Bedienpersonal
diesen Abweichungen entgegen, indem es die Korrekturrollen des Profil-Richtapparats
verstellt, um axiale Biegungen oder eine Torsion in das Metallprofil einzubringen,
die der zuvor festgestellten Abweichung entgegenwirken.
[0008] Es liegt auf der Hand, dass diese Vorgehensweise erfahrenes Bedienpersonal erfordert
und dennoch die Gefahr besteht, dass die Korrektur festgestellter Abweichungen nur
in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten gelingt, währenddessen Ausschuss produziert
wird.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Profil-Richtapparat zum Korrigieren
von axialen Abweichungen des Metallprofils von einer vorgegebenen Profilgeometrie
sowie ein entsprechendes Verfahren unter Verwendung dieses Profil-Richtapparats vorzuschlagen,
mit dem drohende axiale Abweichungen des Metallprofils von der vorgegebenen Profilgeometrie
zumindest weitgehend automatisch erkannt werden können, so dass das Bedienpersonal
unterstützt und weniger Ausschuss produziert wird sowie gegebenenfalls eine automatisierte
Korrektur der axialen Abweichungen vorgenommen werden kann.
[0010] Gelöst ist diese Aufgabe durch einen Profil-Richtapparat mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Profil-Richtapparats finden sich
in den Ansprüchen 2 bis 11. Ferner ist diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 12 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst,
wobei vorteilhafte Weiterbildungen dieses Verfahrens in den Ansprüchen 14 bis 16 niedergelegt
sind.
[0011] Ein Profil-Richtapparat, der wie eingangs beschrieben ein Gestell mit verstellbaren
Korrekturrollen für das Metallprofil umfasst, ist demnach erfindungsgemäß mit Kraftmesssensoren
für etwaige, auf das Metallprofil in radialen Richtungen, d.h. in zur Längsachse des
Metallprofils orthogonalen Richtungen wirkenden Kräfte sowie für etwaige, auf das
Metallprofil in Drehrichtung um die Längsachse wirkenden Drehmomente ausgerüstet.
Kraftmesssensoren im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Sensoren, die Kräfte und/oder
Drehmomente detektieren und insbesondere deren Beträge messen können, Mit solchen
Kraftmesssensoren ist es möglich, bereits am Ort des Profil-Richtapparats Spannungen
im Metallprofil zu erkennen, die im Ergebnis zu den unerwünschten axialen Abweichungen
des Metallprofils von der vorgegebenen Profilgeometrie führen. Es muss also nicht
abgewartet werden, wie das Metallprofil am Ausgang der Profilieranlage aussieht, bevor
Gegenmaßnahmen am Profil-Richtapparat ergriffen werden können - was naturgemäß wegen
der damit verbundenen Totzeit im Regelkreis entsprechenden Ausschuss produziert.
[0012] Die Erfindung beruht somit auf einer grundlegenden Abkehr von der bisherigen Vorgehensweise,
bei welcher das am Ausgang der Profilieranlage als Endprodukt vorliegende Metallprofilstück
auf axiale Geometrieabweichungen geprüft wurde und etwaige axiale Abweichungen von
der vorgegebenen Profilgeometrie (Bogenform, Verdrehungen) zum Anlass genommen wurden,
die Korrekturrollen im Profil-Richtapparat zu verstellen, um bewusste axiale Biegungen
oder Torsionen in das Metallprofil einzubringen, die die festgestellten axialen Abweichungen
kompensieren. Erfindungsgemäß wird nicht erst am Ausgang der Profilieranlage die Geometrie
des Metallprofils geprüft, sondern bereits zuvor, im Bereich des Profil-Richtapparats
eine Kräftemessung durchgeführt, um erkennen zu können, wenn innere Spannungen im
Material existieren, die zu den ungewollten axialen Gestaltabweichungen führen. Hierdurch
ist eine viel schnellere Rückkopplung zwischen einer Verstellung des Profil-Richtapparats
und den hierdurch erzielten Kompensationsergebnissen möglich. Vor allem ist es möglich,
drohende Gestaltabweichungen des Metallprofils bereits an einem Punkt zu erfassen,
an dem diesen Gestaltabweichungen entgegengewirkt werden kann. Es liegt auf der Hand,
dass hierdurch die Produktion von Ausschuss ganz entscheidend verringert werden kann.
[0013] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kräftemessung besteht darin, dass etwaige
zunehmende Tendenzen der Profilieranlage, Metallprofile mit axialen Gestaltabweichungen
zu produzieren, durch die laufende Kräfte- bzw. Momentenüberwachung erkannt und gegebenenfalls
mit einem Alarmsignal angezeigt werden können, und zwar bevor Ausschuss produziert
wird. Solche zunehmenden Tendenzen für eine axiale Gestaltabweichung ergeben sich
mitunter aus einem Verschleiß der Rollumformwerkzeuge, durch etwaige Verstellungen
an einzelnen Umformstationen oder aufgrund etwaiger Materialschwankungen, wie innere
Spannungen im Metallband, das zum Metallprofil umgeformt wird, oder Dickenschwankungen
des Materials. Axiale Gestaltabweichungen sind mit bloßem Auge nicht immer in der
erforderlichen Genauigkeit erkennbar, so dass es im Stand der Technik durchaus vorkam,
dass relativ viel Ausschuss produziert wurde, bevor es auffiel, dass die hergestellten
Metallprofile axiale Gestaltabweichungen außerhalb der vorgegebenen Toleranzen aufweisen.
[0014] Selbst eine laufende automatisierte Überwachung der geometrischen Form der Metallprofile
am Ausgang der Profilieranlage kann nicht verhindern, dass etwaige Gegenmaßnahmen
durch den Profil-Richtapparat immer erst nachträglich bzw. mit zeitlicher Verzögerung
wirksam werden, d.h. auch hier wird Ausschuss produziert; wenn mehrere Iterationen
bei der Korrektur von axialen Abweichungen des Metallprofils notwendig sind, vervielfacht
sich dieser Ausschuss entsprechend.
[0015] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn, wie dies im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt ist, die Korrekturrollen des Profil-Richtapparats mittels Verstellantrieben
motorisch verstellbar sind und eine Steuereinheit vorhanden ist, die mit den Kraftmesssensoren
wirkverbunden ist und die Verstellantriebe ansteuert. Mit dieser bevorzugten Variante
der Erfindung kann das Korrigieren von axialen Gestaltabweichungen des Metallprofils
automatisiert werden. Dies spart nicht nur Kosten, weil das bislang notwendige erfahrene
Personal nicht mehr vorgehalten werden muss, sondern es wird auch möglich, aufgrund
der gemessenen Kräfte und Drehmomente entsprechende Gegenkräfte bzw. Gegendrehmomente
zu erzeugen, indem die Korrekturrollen auf der Basis von in der Steuereinheit vorgenommenen
Berechnungen verstellt werden. Dies ersetzt nicht nur die Erfahrung des erfahrenen
Personals, sondern kann auch rascher zum gewünschten Ziel führen. Denn mit entsprechenden
Algorithmen erübrigen sich Trial-and-Error-Iterationen zumindest weitgehend.
[0016] Besonders einfach können mit motorisch verstellbaren Korrekturrollen des erfindungsgemäßen
Profil-Richtapparats erstmals auftretende oder sich verstärkende Tendenzen zu axialen
Gestaltabweichungen des Metallprofils nicht nur (durch die Kraftmesssensoren) erkannt,
sondern instantan kompensiert werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Ausrüstung eines Profil-Richtapparats mit Kraftmesssensoren,
mit oder ohne motorische Verstellantriebe für die Korrekturrollen, führt zu einem
in sich abgeschlossenen System, das ohne große Anpassungsarbeiten in bereits bestehende
Profilieranlagen integriert werden kann, d.h. der erfindungsgemäße Profil-Richtapparat
eignet sich vorteilhafterweise auch zum Nachrüsten bereits bestehender Profilieranlagen.
[0018] Insbesondere ein erfindungsgemäßer Profil-Richtapparat mit motorischer Verstellung
der Korrekturrollen und einer Steuereinheit für die Verstellantriebe kann zusätzlich
mit einer Messstation zur Erfassung der longitudinalen Profilgeometrie des Metallprofils
am Ausgang der Profilieranlage wirkverbunden werden, d.h. zur Berechnung von Verstellungen
der Korrekturrollen, die zum Korrigieren von etwaigen axialen Gestaltabweichungen
notwendig sind, können zusätzlich zu den von den Kraftmesssensoren gemessenen Kräften
bzw. Drehmomenten auch die geometrischen Messwerte der Messstation herangezogen werden,
um beispielsweise die Berechnungen laufend zu optimieren und/oder zusätzliche Verstellungen
der Korrekturrollen vorzunehmen, wenn die Messstation etwa weiterhin axiale Abweichungen
von der vorgegebenen Profilgeometrie detektiert.
[0019] Hierbei kann die Steuereinheit solcherart mit einem Algorithmus programmiert sein,
dass sie von der Messstation erhaltene Geometriedaten mit den von den Kraftmesssensoren
ermittelten Beträgen der Kräfte und/oder Drehmomente verknüpft, um Zusammenhänge der
ermittelten Beträge der Kräfte und Drehmomente mit den Geometriedaten desselben Profilabschnitts
sowie Zusammenhänge von Änderungen der ermittelten Beträge der Kräfte und Drehmomente
mit Änderungen der Geometriedaten desselben Profilabschnitts zu erkennen, und diese
Zusammenhänge bei der Steuerung der Verstellantriebe berücksichtigt, und insbesondere
im Sinne eines maschinellen Lernens zur fortlaufenden Optimierung des Algorithmus
verwendet.
[0020] Die Korrekturrollen des erfindungsgemäßen Profil-Richtapparats werden vorzugsweise
unter Beibehaltung ihrer relativ zueinander eingenommenen Positionen verstellt, da
sie auf das Metallprofil als Ganzes einwirken sollen, ohne den Profilquerschnitt zu
beeinflussen.
[0021] Stromaufwärts und/oder stromabwärts der Korrekturrollen können, von diesen axial
beabstandet, Führungsrollen zum Führen des durchlaufenden Metallprofils vorgesehen
sein. Mit solchen Führungsrollen kann das Metallprofil im Profil-Richtapparat gebogen
und/oder tordiert werden, ohne eine benachbarte Umformstation als Nullposition des
Metallprofils mit einbeziehen zu müssen. Dies ermöglicht nicht nur einen weitgehend
autonomen Betrieb des Profil-Richtapparats, sondern kann reproduzierbare Randbedingungen
bei der Kräfte- und Momentenmessung gewährleisten - letzteres könnte je nach Art einer
benachbarten Umformstation problematisch sein.
[0022] Hierbei können die Kraftmesssensoren zumindest zum Teil im Bereich der Führungsrollen
angeordnet sein. Wenn sich die Führungsrollen, bezogen auf eine Bewegungsrichtung
des Metallprofils, stromaufwärts der Korrekturrollen befinden, optimieren sich hierdurch
die oben beschriebenen Vorteile einer Korrekturmöglichkeit ohne Totzeit, also ohne
dass Ausschuss produziert wird.
[0023] Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch bevorzugt, die Kraftmesssensoren
zumindest zum Teil an den Korrekturrollen, an deren Lagern im Gestell und/oder an
der Verstellmechanik für die Korrekturrollen anzuordnen. Insbesondere das Erkennen
von zunehmenden Tendenzen für eine axiale Gestaltabweichung des Metallprofils kann
an dieser Stelle optimal erfolgen.
[0024] Die erfindungsgemäßen Verfahren zum Korrigieren von axialen Abweichungen eines Metallprofils
von einer vorgegebenen Profilgeometrie in einer Profilieranlage bestehen im Kern darin,
einen erfindungsgemäßen Profil-Richtapparat zu verwenden, um axiale Abweichungen des
Metallprofils zu korrigieren.
[0025] Das erste erfindungsgemäße Verfahren erschöpft sich allerdings nicht darin, lediglich
zunehmende Tendenzen von axialen Abweichungen durch Verschleiß, Materialschwankungen
oder Einstellarbeiten an einzelnen Umformstationen zu erkennen, sondern es soll auch
das Einrichten des Profil-Richtapparats unterstützen: Das Metallprofil wird zunächst
in den Profil-Richtapparat, der in die Profilieranlage integriert oder dieser nachgeordnet
ist und sich in einer Nullposition befindet, eingefahren. Bevor es eine stromabwärts
des Profil-Richtapparats gegebenenfalls angeordnete Bearbeitungsstation erreicht,
werden mittels der Kraftmesssensoren etwaige radiale Kräfte und/oder etwaige Drehmomente
im Metallprofil ermittelt und daraus Verstellwerte für ein Verstellen der Korrekturrollen
in einer oder beiden radialen Richtungen und/oder in Drehrichtung errechnet, mit denen
die Korrekturrollen zu verstellen sind, um drohende axiale Abweichungen des Metallprofils
von der vorgegebenen Profilgeometrie zu korrigieren. Vorzugsweise wird das Profil
für die initialen Messungen im Profil-Richtapparat gestoppt. Ausgehend von diesen
ersten bestimmten Verstellwerten werden im weiteren Betrieb der Anlage Veränderungen
in den wirkenden Kräften/Momenten erfasst und aus diesen auf veränderte Profilgeometrien
geschlossen. Aufbauend darauf werden fortlaufend Zielwerte für ein kontinuierliches
Nachstellen des Richtapparats bestimmt.
[0026] Im zweiten erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Profil-Richtapparat verwendet, der
Verstellantriebe zum motorischen Verstellen der Korrekturrollen sowie eine Steuereinheit
für die Verstellantriebe besitzt. Die Kraftmesssensoren geben etwaige ermittelte Kräfte
und/oder Drehmomente in die Steuereinheit des Profil-Richtapparats ein, die Steuereinheit
errechnet daraus Verstellwerte für ein Verstellen der Korrekturrollen in einer oder
beiden radialen Richtungen (meist horizontal und vertikal) und/oder in Drehrichtung
und steuert die Verstellantriebe an, um die Korrekturrollen entsprechend der Verstellwerte
zu verstellen.
[0027] Wenn der Profil-Richtapparat im Einrichtbetrieb der Profilieranlage herkömmlich von
Hand eingestellt wird, um Profilstücke ohne axiale Abweichungen von der vorgesehenen
Profilgeometrie zu fertigen, werden Änderungen der gemessenen Kräfte bzw. Drehmomente
an die Steuereinheit übermittelt, in welcher mit einem geeigneten Algorithmus errechnet
wird, wie die Korrekturrollen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung eines Schwellenwerts
für die detektierten Änderungen, radial, insbesondere vertikal und/oder horizontal
weiter verstellt und/oder um die Längsachse des Metallprofils verdreht werden müssen,
um die im Metallprofil wirkenden, veränderten inneren Spannungen zu neutralisieren
bzw. diesen so entgegenzuwirken, dass unerwünschte axiale Abweichungen von einer vorgegebenen
Profilgeometrie korrigiert werden. Mit den entsprechenden Ergebnissen steuert die
Steuereinheit die Verstellantriebe des Profil-Richtapparats an und verstellt die Korrekturrollen
entsprechend.
[0028] Alternativ kann die Steuereinheit auch Handlungsanweisungen zum händischen Verstellen
der Korrekturrollen an Bedienpersonen ausgeben, die dann anstatt der Stellantriebe
als Stellglied agieren. Mit dieser Alternative kann auch ein Profil-Richtapparat ohne
Verstellantriebe verwendet werden.
[0029] Als vorteilhafte Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens wird stromabwärts
des Profil-Richtapparats eine Messstation zum geometrischen Vermessen des Metallprofils
angeordnet, in der etwaige axiale Abweichungen des Metallprofils von der vorgegebenen
Profilgeometrie erkannt werden. In diesem Fall können die aus den gemessenen Kräften
bzw. Drehmomenten errechneten Verstellwerte für ein Verstellen der Korrekturrollen,
um axiale Abweichungen des Metallprofils von der vorgegebenen Profilgeometrie zu korrigieren,
anhand der geometrischen Messdaten der Messstation überprüft und gegebenenfalls korrigiert
bzw. optimiert werden. Dies erfolgt bevorzugt mittels entsprechender Korrekturwerte
beim Errechnen der Verstellwerte für die Korrekturrollen.
[0030] Es kann auch ein selbstlernender Algorithmus zum Errechnen der Verstellwerte verwendet
werden, der sich anhand der geometrischen Messdaten der Messstation fortlaufend optimiert
und so beispielsweise nach einer entsprechenden Lernphase auch den Einrichtbetrieb
übernehmen kann. Hierzu können insbesondere von der Messstation erhaltene Geometriedaten
mit den von den Kraftmesssensoren ermittelten Beträgen der Kräfte und/oder Drehmomente
verknüpft werden, um Zusammenhänge der ermittelten Beträge der Kräfte und Drehmomente
mit den Geometriedaten desselben Profilabschnitts sowie Zusammenhänge von Änderungen
der ermittelten Beträge der Kräfte und Drehmomente mit Änderungen der Geometriedaten
desselben Profilabschnitts erkannt, und diese Zusammenhänge bei der Steuerung der
Verstellantriebe berücksichtigt werden.
[0031] Ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß ausgestalteten Profil-Richtapparat
und das mit diesem durchgeführte Korrekturverfahren wird im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben und näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß ausgebildeten Profil-Richtapparat
im Einbauzustand in einer Profilieranlage;
- Figur 2
- den ausgebauten Profil-Richtapparat aus Figur 1 in Vergrößerung, in einer seitlichen
Ansicht;
- Figur 3
- den Profil-Richtapparat aus Figur 2 in einer um 90° um die Hochachse gedrehten Ansicht;
- Figur 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel für einen in eine Profilieranlage eingebauten Profil-Richtapparat.
[0032] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Ausschnitt aus einer Profilieranlage
mit einer Vielzahl von Umformstationen 1 (von denen der besseren Übersichtlichkeit
wegen nur eine dargestellt ist) mit Rollumformwerkzeugen 2, die in einem Gerüst 3
gelagert sind und auf ein durchlaufendes Metallprofil 4 - oder anfangs ein Metallband
- einwirken. Ein in diese Profilieranlage integrierter Profil-Richtapparat 5 ist direkt
stromabwärts der hier dargestellten Umformstation 1 angeordnet und umfasst ein Gestell
8 mit einer oberen 6 und einer unteren Korrekturrolle 7, welche das durch das Gestell
8 durchlaufende Metallprofil 4 zwischen sich aufnehmen. Wie mittels Pfeilen F
z , F
y und M
x angedeutet ist, sind im Gestell 8 des Profil-Richtapparats 5 Kraftmesssensoren (direkt
nicht sichtbar) angeordnet, mit denen etwaige Kräfte und Drehmomente gemessen werden
können, und zwar, bezogen auf eine Längsachse 9 des Metallprofils 4, radiale, d.h.
quer zur Längsachse 9 wirkende Kräfte in horizontaler Richtung (F
y), in vertikaler Richtung (F
z) sowie Drehmomente (M
x), die um die Längsachse 9 wirken. Die Kraftmesssensoren geben die Messwerte in eine
Steuereinheit 10 ein, welche ihrerseits Verstellantriebe 11
x, 11
y und 11
z ansteuert, die hier durch Handkurbeln symbolisiert sind. Mittels der Verstellantriebe
11
x, 11
y, 11
z können die Korrekturrollen 6, 7, in ihrer relativ zueinander eingenommenen Position
unverändert, in vertikaler und/oder horizontaler Richtung quer zur Längsachse 9 des
Metallprofils 4, und/oder in Drehrichtung um die Längsachse 9 des Metallprofils 4
verstellt werden.
[0033] Die Figuren 2 und 3 stellen den Profil-Richtapparat 5 aus Figur 1 als solchen vergrößert
dar, und zwar in einer seitlichen Ansicht (Figur 2) und in einer Frontansicht (Figur
3) in Richtung der Längsachse 9 des Metallprofils 4 gesehen.
[0034] Die obere Korrekturrolle 6 und die untere Korrekturrolle 7 sind profilspezifisch
ausgebildet und daher vorliegend durch strichpunktierte Linien nur angedeutet. Hierdurch
sind Korrekturrollenachsen 12 sichtbar, die mit einer Halterung 13 solcherart im Gestell
8 gelagert sind, dass ihre relative Position zueinander immer konstant bleibt. Die
Verstellantriebe 11 sind mit Handkurbeln symbolisiert, da die vorliegende Erfindung
nicht auf eine motorische Verstellung der Korrekturwalzen beschränkt ist. Der Verstellantrieb
11
z ermöglicht, die Halterung 13 und somit die Korrekturollenachsen 12 gemeinsam nach
oben und unten zu verschieben; es handelt sich also um eine Vertikalverstellung. Der
Verstellantrieb 11
y verschiebt die Halterung 13 bzw. die Korrekturollenachsen 12 senkrecht zur Längsachse
9 des Metallprofils 4 horizontal, sodass es sich um eine Horizontalverstellung handelt.
Mit dem Verstellantrieb 11
x wird schließlich die Halterung 13 der Korrekturrollenachsen 12 als Ganzes um die
Längsachse 9 in oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht, wodurch eine Torsionsverstellung
gebildet wird.
[0035] Dadurch, dass der Profil-Richtapparat 5 mit Befestigungsschrauben 14 fest an einem
Unterbau 15 (Figur 1) angebracht ist und das Metallprofil 4 in der stromaufwärtigen
Umformstation 1 fest eingespannt ist, kann durch eine radiale Verstellung der Korrekturrollen
6, 7 mittels der vertikalen und/oder horizontalen Verstellantriebe 11
z, 11
y eine axial fortschreitende Biegung in das Metallprofil 4 eingebracht werden, um etwaige,
im Material vorhandene Spannungen auszugleichen, die zu einer entgegengesetzten Biegung
und damit zu einer axialen Abweichung von der vorgegebenen Profilgeometrie führen
würden. In entsprechender Weise ermöglicht der Verstellantrieb 11
x in Drehrichtung eine Torsion des Metallprofils 4 gegenüber der in der Umformstation
1 definierten Nulllage, wodurch etwaige Verdrehungen des Metallprofils 4 bzw. innere
Spannungen, die zu solchen Verdrehungen führen würden, korrigiert werden können.
[0036] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Profil-Richtapparat
5, wobei sich dieses Ausführungsbeispiel nur durch eine stromabwärts des Profil-Richtapparats
5 angeordnete Messstation 16 zum geometrischen Vermessen des Metallprofils 4 vom Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 unterscheidet. Die Messstation 16 ist zweckmäßigerweise am Ausgang der
Profilieranlage angeordnet und hier nur angedeutet, da es bereits entsprechende Messeinrichtungen
zur Geradheitsmessung eines Profils gibt. Wie in Figur 4 außerdem angedeutet ist,
werden auch die Messdaten der Messstation 16 in die Steuereinheit 10 eingegeben und
von dieser beim Ansteuern der Verstellantriebe 11 berücksichtigt.
[0037] Die vorliegenden Ausführungsbeispiele sind zum Einen dazu vorgesehen, etwaige Kräfte
F
z, F
y, die in den beiden zur Längsache 9 des Metallprofils 4 stehenden orthogonalen Richtungen
(vertikal und horizontal) wirken, sowie etwaige Drehmomente M
x um die Längsachse 9 zu detektieren und bei Veränderungen im laufenden Betrieb einen
Warnhinweis zu geben, da solche Änderungen der Kräfte bzw. Drehmomente auf ungewollte
axiale Abweichungen des Metallprofils 4 von der vorgegebenen Profilgeometrie hinweisen
können. Zum Anderen verwirklichen die Ausführungsbeispiele eine bevorzugte Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung, nach welcher die Korrekturrollen 6, 7 bzw. deren Korrekturrollenachsen
12 mittels Verstellantrieben 11 motorisch verstellbar sind und vorzugsweise bereits
beim Einrichtbetrieb der Profilieranlage zum Einsatz kommen können. Hierzu wird, wie
insbesondere anhand Figur 1 verdeutlicht wird, das Metallprofil 4 in den Profilrichtapparat
5 eingefahren und gegebenenfalls dort gestoppt, bevor es stromabwärts in eine (hier
nicht dargestellte) Trennmaschine zum Abtrennen von Profilstücken gelangt. Der Vollständigkeit
halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass stromabwärts des Profil-Richtapparats 5
auch noch weitere Bearbeitungsstationen bis hin zu einer Zuführung eines zweiten Metallbands,
einer Schweißstation oder einer Anzahl weiterer Umformstationen nachgeordnet sein
könnten.
[0038] Mittels der Kraftmesssensoren können sodann etwaige vertikale und horizontale Kräfte
F
z, F
y ermittelt werden, die auf innere Spannungen hinweisen, die zu einer axialen Bogenbildung
führen können. Diese Kräfte werden zweckmäßigerweise in den Lagern der Korrekturrollenachsen
12 gemessen, die in Linie mit den Rollumformwerkzeugen 2 der stromaufwärtig letzten
Umformstation 1 stehen. In entsprechender Weise wird auch ein etwa auf die Korrekturrollen
6, 7 wirkendes Drehmoment M
x im Metallprofil 4 gemessen, das in Drehrichtung um die Längsachse 9 des Metallprofils
4 wirkt und zu einer Torsion des fertigen Metallprofils 4 führen kann.
[0039] Etwa gemessene Kräfte F
y, F
z bzw. Drehmomente M
x werden an die Steuereinheit 10 übermittelt, in welcher mit einem geeigneten Algorithmus
aus diesen Messwerten errechnet wird, wie die Korrekturrollen 6, 7 vertikal und/oder
horizontal verstellt und/oder um die Längsachse 9 des Metallprofils 4 verdreht werden
müssen, um die im Metallprofil 4 wirkenden inneren Spannungen zu neutralisieren bzw.
diesen so entgegenzuwirken, dass unerwünschte axiale Abweichungen von einer vorgegebenen
Profilgeometrie korrigiert werden. Mit den entsprechenden Ergebnissen steuert die
Steuereinheit 10 die Verstellantriebe 11 des Profil-Richtapparats 5 an und verstellt
die Korrekturrollen 6, 7 bzw. deren Halterung 13 entsprechend.
[0040] Selbst wenn der Profil-Richtapparat 5 im Einrichtbetrieb der Profilieranlage herkömmlich
von Hand eingestellt wird, um Profilstücke ohne axiale Abweichungen von der vorgesehenen
Profilgeometrie zu fertigen, verbessert die motorische Verstellbarkeit der Korrekturrollen
6, 7 den weiteren Betrieb der Profilieranlage. In diesem Fall werden Änderungen der
gemessene Kräfte F
y, F
z bzw. Drehmomente M
x an die Steuereinheit 10 übermittelt, in welcher mit einem geeigneten Algorithmus
errechnet wird, wie die Korrekturrollen 6, 7 vertikal und/oder horizontal weiter verstellt
und/oder um die Längsachse 9 des Metallprofils 4 verdreht werden müssen, um die im
Metallprofil 4 wirkenden, veränderten inneren Spannungen zu neutralisieren bzw. diesen
so entgegenzuwirken, dass unerwünschte axiale Abweichungen von einer vorgegebenen
Profilgeometrie korrigiert werden. Mit den entsprechenden Ergebnissen steuert die
Steuereinheit 10 die Verstellantriebe 11 des Profil-Richtapparats 5 an und verstellt
die Korrekturrollen 6, 7 bzw. deren Halterung 13 entsprechend.
[0041] Axiale Abweichungen des Metallprofils 4 von der vorgegebenen Profilgeometrie werden
also in beiden Ausführungsbeispielen schon ausgangs der Umformstation 1 korrigiert,
wobei zwischen dem Erkennen von Ursachen für axiale Gestaltabweichungen und der Korrektur
derselben keine Totzeit liegt; es wird also kein Ausschuss produziert.
[0042] Das modifizierte Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 kann das eben beschriebene Verfahren
optimieren, indem stromabwärts des Profilrichtapparats 5 mittels der lediglich angedeuteten
Messstation 16 die Profilgeometrie vermessen wird. Zweckmäßigerweise geschieht dies
ganz am Ende der Profilieranlage, nach dem Auftrennen des Metallprofils 4 in einzelne
Profilstücke. Hierdurch kann erkannt werden, falls trotz Korrektur doch noch axiale
Abweichungen des Metallprofils 4 von der vorgegebenen Profilgeometrie vorliegen, der
Algorithmus der Steuereinheit 10 also nicht zum optimalen Korrekturergebnis geführt
hat. Die Messwerte der Messstation 16 werden ebenfalls in die Steuereinheit 10 rückgemeldet
und dort vom Algorithmus berücksichtigt, indem entweder die Berechnung fallbezogen
korrigiert wird oder der Algorithmus fortlaufend optimiert wird.
1. Profil-Richtapparat (5) für eine Profilieranlage, die zur Herstellung eines Metallprofils
(4) durch Walzprofilieren entlang einer Längsachse (9) des Metallprofils (4) dient,
wobei der Profil-Richtapparat (5) zum Korrigieren von axialen Abweichungen des Metallprofils
(4) von einer vorgegebenen Profilgeometrie vorgesehen ist, mit einem Gestell (8) und
mit mindestens zwei zusammenwirkenden, im Gestell (8) gelagerten, das Metallprofil
(4) zwischen sich aufnehmenden Korrekturrollen (6, 7), die, auf die Längsachse des
Metallprofils (4) bezogen, in mindestens zwei radialen Richtungen sowie in mindestens
einer Drehrichtung verstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profil-Richtapparat (5) mit Kraftmesssensoren für etwaige, auf das Metallprofil
(4) in radialen Richtungen wirkenden Kräfte (Fy, Fz) und für etwaige, auf das Metallprofil (4) in Drehrichtung um die Längsachse (9)
wirkenden Drehmomente (Mx) ausgerüstet ist.
2. Profil-Richtapparat nach Anspruch 1, der so ausgebildet ist, dass er einen Alarm anzeigt
und/oder ein Alarmsignal ausgibt, wenn sich die von den Kraftmesssensoren ermittelten
Beträge der Kräfte (Fy, Fz) oder Drehmomente (Mx) über einen vorgegebenen Schwellenwert hinaus verändern.
3. Profil-Richtapparat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Korrekturrollen (6,
7) mittels Verstellantrieben (11x, 11y, 11z) motorisch verstellbar sind und wobei der Profil-Richtapparat (5) außerdem mit einer
Steuereinheit (10) für die Verstellantriebe (11x, 11y, 11z) versehen ist, die mit den Kraftmesssensoren wirkverbunden ist.
4. Profil-Richtapparat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Korrekturrollen
(6, 7) unter Beibehaltung ihrer relativ zueinander eingenommenen Positionen verstellbar
sind.
5. Profil-Richtapparat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Korrekturrollen
(6, 7) in zwei orthogonal zueinander stehenden radialen Richtungen, insbesondere in
vertikaler und horizontaler Richtung, sowie in einer Drehrichtung verstellbar sind.
6. Profil-Richtapparat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Profil-Richtapparat
(5) zum Einbau in die Profilieranlage vorgesehen ist.
7. Profil-Richtapparat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei, auf eine Bewegungsrichtung
des Metallprofils (4) bezogen, stromaufwärts und/oder stromabwärts der Korrekturrollen
(6, 7) im Gestell (8) gelagerte Führungsrollen zum Führen des durch das Gestell (8)
durchlaufenden Metallprofils (4) angeordnet sind.
8. Profil-Richtapparat nach Anspruch 7, wobei die Kraftmesssensoren zumindest zum Teil
im Bereich der Führungsrollen angeordnet sind.
9. Profil-Richtapparat nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kraftmesssensoren
zumindest zum Teil an den Korrekturrollen (6, 7), an den Korrekturrollenachsen (12),
an deren Lagern im Gestell (8) und/oder an einer Verstellmechanik für die Korrekturrollen
(6, 7) angeordnet sind.
10. Profil-Richtapparat nach Anspruch 2, oder nach Anspruch 2 und mindestens einem der
Ansprüche 3 bis 9, wobei eine, bezüglich der Bewegungsrichtung des Metallprofils (4)
stromabwärts der Korrekturrollen (6, 7) angeordnete Messstation (16) zum geometrischen
Vermessen des Metallprofils (4) vorgesehen ist, die mit der Steuereinheit (10) wirkverbunden
ist.
11. Profil-Richtapparat nach Anspruch 10, wobei die Steuereinheit (10) so ausgebildet
ist, dass sie von der Messstation (16) erhaltene Geometriedaten mit den von den Kraftmesssensoren
ermittelten Beträgen der Kräfte (Fy, Fz) und/oder Drehmomente (Mx) verknüpft, um Zusammenhänge der ermittelten Beträge der Kräfte (Fy, Fz) und Drehmomente (Mx) mit den Geometriedaten desselben Profilabschnitts sowie Zusammenhänge von Änderungen
der ermittelten Beträge der Kräfte (Fy, Fz) und Drehmomente (Mx) mit Änderungen der Geometriedaten desselben Profilabschnitts zu erkennen, und diese
Zusammenhänge bei der Steuerung der Verstellantriebe (11x, 11y, 11z) berücksichtigt.
12. Verfahren zum Korrigieren von axialen Abweichungen eines Metallprofils (4) von einer
vorgegebenen Profilgeometrie in einer Profilieranlage, die zur Herstellung eines Metallprofils
(4) durch Walzprofilieren entlang einer Längsachse (9) des Metallprofils (4) dient,
unter Verwendung eines Profil-Richtapparats (5) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 11, wobei das Metallprofil (4) in den Profil-Richtapparat (5), der in die Profilieranlage
integriert oder dieser nachgeordnet ist, eingefahren wird und, bevor es eine stromabwärts
des Profil-Richtapparats (5) gegebenenfalls angeordnete Bearbeitungsstation erreicht,
mittels der Kraftmesssensoren etwaige, im Profil-Richtapparat (5) auf das Metallprofil
(4) wirkende radiale Kräfte (Fy, Fz) und/oder etwaige Drehmomente (Mx) ermittelt werden und daraus Verstellwerte für ein Verstellen der Korrekturrollen
(6, 7) in einer oder beiden radialen Richtungen und/oder in Drehrichtung errechnet
werden, mit denen die Korrekturrollen (6, 7) zu verstellen sind, um axiale Abweichungen
des Metallprofils (4) von der vorgegebenen Profilgeometrie zu korrigieren.
13. Verfahren zum Korrigieren von axialen Abweichungen eines Metallprofils (4) von einer
vorgegebenen Profilgeometrie in einer Profilieranlage, die zur Herstellung eines Metallprofils
(4) durch Walzprofilieren entlang einer Längsachse (9) des Metallprofils (4) dient,
unter Verwendung eines Profil-Richtapparats (5) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 11, wobei die Kraftmesssensoren die ermittelten Kräfte (Fy, Fz) und/oder Drehmomente (Mx) in eine Steuereinheit (10) eingeben, die Steuereinheit (10) daraus Verstellwerte
für ein Verstellen der Korrekturrollen (6, 7) in einer oder beiden radialen Richtungen
und/oder in Drehrichtung errechnet und die Verstellwerte als Handlungsempfehlung für
Bedienpersonen ausgibt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei ein Profil-Richtapparat (5) nach Anspruch 2, oder
nach Anspruch 2 und mindestens einem der Ansprüche 3 bis 11 verwendet wird, und wobei
die Kraftmesssensoren die ermittelten Kräfte (Fy, Fz) und/oder Drehmomente (Mx) in
die Steuereinheit (10) eingeben, die Steuereinheit (10) daraus Verstellwerte für ein
Verstellen der Korrekturrollen (6, 7) in einer oder beiden radialen Richtungen und/oder
in Drehrichtung errechnet und die Verstellantriebe ansteuert, um die Korrekturrollen
(6, 7) entsprechend der Verstellwerte zu verstellen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei das Metallprofil (4) in den Profil-Richtapparat
(5), der in die Profilieranlage integriert oder dieser nachgeordnet ist, eingefahren
wird und, bevor es eine stromabwärts des Profil-Richtapparats (5) gegebenenfalls angeordnete
Bearbeitungsstation erreicht, mittels der Kraftmesssensoren etwaige, im Profil-Richtapparat
(5) auf das Metallprofil (4) wirkende radiale Kräfte (Fy, Fz) und/oder etwaige Drehmomente (Mx) ermittelt werden und daraus Verstellwerte für ein Verstellen der Korrekturrollen
(6, 7) in einer oder beiden radialen Richtungen und/oder in Drehrichtung errechnet
werden, mit denen die Korrekturrollen (6, 7) zu verstellen sind, um axiale Abweichungen
des Metallprofils (4) von der vorgegebenen Profilgeometrie zu korrigieren.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei ein Profil-Richtapparat
(5) mit einer Messstation (16) nach Anspruch 10 verwendet wird und wobei die errechneten
Verstellwerte anhand der geometrischen Messdaten der Messstation (16) überprüft und
gegebenenfalls korrigiert werden, insbesondere mittels entsprechender Korrekturwerte
beim Errechnen der Verstellwerte.